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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen der physiologischen Überwachung,
insbesondere des Überwachens
von Schlaf oder Vigilanz.
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Das
derzeit weltweit zum Auswerten von Schlafaufzeichnungen verwendete
Verfahren wird bei Rechtschaffen und Kales (1968), „A Manual
of Standardized Technology, Techniques and Scoring System for Sleep Stages
of Human Subjects",
beschrieben.
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Das
Auswerten erfordert das Aufzeichnen folgender Signale:
Elektroenzephalogramm
(EEG) – von
einer Position nahe der Oberseite des Kopfs,
zwei Augenkanäle (Elektrookulogramm
(EOG)) – von
Elektroden nahe dem äußeren Kanthus
jedes Auges und
Kinnmuskeltonus (Elektromyogramm (EMG)) – von einem
Paar Elektroden unter dem Kinn.
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Die
Schlafauswertung teilt die Aufzeichnung in Epochen von typischerweise
20, 30 oder 40 Sekunden Dauer auf. Jede Epoche hat eine ihr zugeteilte
Schlafphasenklassifizierung. Die sechs anerkannten Klassifizierungen
sind: Phase Wach; Phase REM (Rapid Eye Movement); Phase 1, 2, 3
und 4. Die Klassifizierung jeder Epoche erfordert zuerst das Ermitteln
bestimmter Merkmale im EEG und EOG und die Messung der Amplitude
des EMG im Verhältnis
zum Hintergrund-EMG-Wert. Die Merkmale werden unter Verwendung von
Frequenz- und Amplitudenkriterien ermittelt. Eine solche Aufzeichnungstechnik
und ein solches Auswertungsverfahren sind als Polysomnographie bekannt.
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Dann
werden an den Merkmalen eine Reihe von Regeln angelegt, um die Klassifizierung
für jede
Epoche zu erhalten.
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Beispiele
für herkömmliche
EEG-Spuren, die den vorstehend erwähnten Schlafphasen zugeordnet sind,
werden in den
9(a)–(f) gezeigt. Die
9(a)–(f)
zeigen die folgenden Phasen:
Figur
9(a) | – wach; |
Figur
9(b) | – Phase
1; |
Figur
9(c) | – Phase
2; |
Figur
9(d) | – Phase
3; |
Figur
9(e) | – Phase
4; |
Figur
9(f) | – REM. |
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Nachdem
jeder Epoche eine Klassifizierung zugeordnet wurde, werden Bereinigungsregeln
angelegt, die bestimmte Epochen nach deren Zusammenhang reklassifizieren
können.
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Die
Klassifizierungen jeder Epoche für
die Aufzeichnung der gesamten Nacht kann gegen Zeit aufgetragen
werden. Dies ist ein Hypnogramm.
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Zusammenfassende
Statistiken können
aus dem Hypnogramm abgeleitet werden, die objektiver Maße der Schlafqualität erlauben.
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Der
Artikel „A
likelihood based computer approach to conventional scoring of sleep", Procs. An. Int. Conf.
Of the Engineering in Medicine and Biology Society, 29. Okt. – 1. Nov.,
Band 14, Seiten 2645–2646
offenbart ein Verfahren zum Auswerten von Schlaf unter Verwendung
eines Computerprogramms, das jede Epoche in Einsekundenintervalle
teilt und die Wahrscheinlichkeit berechnet, dass das Signal in jedem
Intervall mit einem von sieben vorab festgelegten Merkmalen übereinstimmt.
Diese Wahrscheinlichkeiten werden dann zu der Wahrscheinlichkeit
jedes von 18 Ereignissen für
die Epoche kombiniert. Die Signale sind die vorstehend erwähnten herkömmlichen
fünf Kanalsignale.
Die R- und K-Regeln können
dann durch Kombinieren ihrer Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe einer
Gewichtungsmatrix an den Ereignissen angewendet werden, um der Epoche
einen Schlafphasentyp zuzuordnen.
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Andersson
C W; Stoltz E A; Shamsunder S: „Discriminating Mental Tasks
Using EEC Represented by AR Models"; Engineering in Medicine and Biology
Society, 1995, IEE 17. Jahreskonferenz Montreal, Que., Kanada, 20.–23. September
1995, New York, NY, USA, IEEE, US, Seiten 875–876 beschreibt ein Verfahren
zum Trainieren eines neuronalen Netzes unter Verwendung von Standardfehlerrückübertragung
zum Unterscheiden zwischen mentalen Aufgaben.
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Erfindungsgemäß wird ein
computergestütztes
Verfahren zum Trainieren und Prüfen
eines zum Überwachen
von Schlaf oder Vigilanz geeigneten ersten neuronalen Netzes an
die Hand gegeben, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- (1) Erhalten einer ersten Reihe von physiologischen
Signalen von einer Versuchsperson, wobei jedes Element der Reihe über eine
Dauer von Epochen von einer Versuchsperson erhalten wird;
- (2) Erhalten einer zweiten Reihe von physiologischen Signalen
von der Versuchsperson, wobei jedes Element der Reihe über die
selben Epochen wie ein jeweiliges Element der ersten Reihe von Signalen
erhalten wird und eine Korrelation zum jeweiligen Element der ersten
Reihe von Signalen hat;
- (3) Zuordnen einer Klasse zu jeder Epoche unter Verwendung von
menschlichen Auswertungen, die nach zuvor vereinbarten Regeln durch
Analysieren der ersten Reihe von physiologischen Signalen erhalten
wurden;
- (4) Aufteilen jeder Reihe von Signalen in eine Reihe von Trainingssignalen
und eine Reihe von Prüfsignalen;
- (5) Trainieren eines zweiten neuronalen Netzes durch Eingeben
der Trainingsreihe aus ersten Signalen und durch Verwenden der jeder
Epoche zugeordneten Klassen als Trainingskennungen;
- (6) Trainieren des ersten neuronalen Netzes durch Eingeben der
Trainingsreihe aus zweiten Signalen und durch Verwenden der den
jeweiligen Epochen der ersten Signalreihe zugeordneten Klassen als
Trainingskennungen; und
- (7) Überwachen
der Leistung des ersten neuronalen Netzes durch Vergleichen der
von dem ersten und zweiten Netz jeder Epoche zugeordneten Klasse
bei Eingabe mit der ersten und zweiten Reihe von Prüfsignalen,
wobei
die zweite Reihe von physiologischen Signalen Signale umfasst, die
eine physiologische Wirkung an einer anderen Stelle als bei der
ersten Reihe von physiologischen Signalen messen und/oder eine andere
physiologische Wirkung messen.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ein Verfahren zum Trainieren eines neuronalen
Netzes vor, auf eingegebene Daten (d. h. die zweiten Signale) zu
handeln, die nicht in herkömmlicher
Weise analysiert werden können.
Sofern eine Korrelation (die nicht linear sein kann) zwischen den
beiden Reihen von Signalen vorliegt, kann das erste neuronale Netz
mit Hilfe der zweiten Signale als eingegebene Daten aber unter Verwendung von
Kennungen, die in herkömmlicher
Weise aus den ersten Signalen erhalten werden, trainiert werden.
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Die
Signale können
zum Beispiel aus verschiedenen physiologischen Messungen abgeleitet
werden; zum Beispiel kann die erste Reihe von Signalen aus dem EEC
einer Versuchsperson abgeleitete Signale umfassen, und die zweite
Reihe von Signalen kann den Blutdruck der Versuchsperson über gleichzeitige
Epochen betreffen.
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Bevorzugt
wird das Verfahren aber zum Trainieren und Prüfen des neuronalen Netzes eines
Schlaf- oder Vigilanz-Monitors verwendet, der zum Überwachen
eines elektrischen Signals (d. h. des zweiten elektrischen Signals)
verwendet wird, das nicht mit Hilfe von standardmäßiger Polysomnographie-Analyse
analysiert werden kann. Das zweite Netz wird mit Hilfe von Kennungen
trainiert, die aus einer ersten Reihe von Signalen von Standardstellen
(typischerweise EEG von der Kopfhaut, zwei EOG-Signale und ein EMG-Signal)
erhalten werden, die mit Hilfe von standardmäßiger Polysomnographie-Analyse
analysiert werden können.
Typischerweise ist das zweite elektrische Signal ein EEG-Signal,
das von einer Elektrodenstelle erhalten wird, die von Menschen nicht
unbedingt ausgewertet werden kann (beispielsweise der Mastoidstelle).
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Die
Technik zum Trainieren eines neuronalen Netzwerks zum Erhalten der
gleichen Ausgabe von indirekt verwandten, aber verschiedenen Eingangssignalen
(in diesem Fall von EEG, das an verschiedenen Stellen genommen wurde)
kann gleichermaßen
bei anderen Analysesystemen angewendet werden, einschließlich einem
Offline-Schlaf-
oder Vigilanzanalysesystem, das gespeicherte Daten retrospektiv
analysiert.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird ein
Verfahren zum Trainieren eines vorstehend beschriebenen neuronalen
Netzes an die Hand gegeben, wobei das Verfahren des Zuordnens einer
Klasse zu einer Epoche eines von einer Versuchsperson erhaltenen
physiologischen Signals, wobei das physiologische Signal für die Epoche
in Mustern jeweils für
ein folgendes Zeitintervall innerhalb der Epoche unterteilt wird,
umfasst:
- (1) Schätzen der Wahrscheinlichkeit
jeder von mehreren Arten von Phasen für jedes Muster;
- (2) kumulatives Multiplizieren der Wahrscheinlichkeiten für jedes
Muster mit den Wahrscheinlichkeiten eines vorherigen Musters;
- (3) Bestimmen, welche Art von Phase die höchste Wahrscheinlichkeit hat,
nachdem alle Muster der Epoche kumulativ multipliziert wurden; und
- (4) Zuordnen dieser Phasenart zur Epoche als Klasse.
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Typischerweise
umfasst das physiologische Signal ein EEG-Signal. Das Signal kann
von der Mastoidstelle erhalten werden.
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Als
Beispiel, das für
das Verständnis
der Erfindung nützlich
ist, gibt es eine Insomnieüberwachungsvorrichtung
mit:
- (1) einer oder mehreren Elektroden zum
Erhalten eines elektrischen Signals von einer Versuchsperson über einen
Zeitraum von Epochen, wobei das elektrische Signal mit der von der
Versuchsperson erfahrenen Schlafphasenart in Verbindung steht;
- (2) einem Prozessor, der zum Analysieren des elektrischen Signals
und Zuordnen einer Schlafphasenart zu jeder Epoche ausgelegt ist,
um ein Hypnogramm zu erzeugen;
- (3) Mitteln zum Analysieren des Hypnogramms, um einen zusammenfassenden
Index der Schlafqualität über den
Zeitraum von Epochen zu erzeugen; und
- (4) Mitteln, die auf Mittel zum Analysieren des Hypnogramms
ansprechen, um den zusammenfassenden Index der Schlafqualität anzuzeigen.
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Dies
gibt eine Vorrichtung an die Hand, die unabhängig, tragbar und kostengünstig sein
kann. Die Vorrichtung erzeugt und zeigt einen zusammenfassenden
Index an, der einen einfachen objektiven Indikator des von der Versuchsperson
erlittenen Grads an Schlaflosigkeit vorsieht.
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Schlaflosigkeit
kann sich in vielen Formen manifestieren, und daher können verschiedene
zusammenfassende Schlafindizes erzeugt und angezeigt werden. Zum
Beispiel kann eine Versuchsperson unter einfachem Schlafmangel leiden.
In diesem Fall liefert ein niedriger Schlafeffizienzindex (der das
Verhältnis
der Schlafzeit zu der Zeit im Bett ist) den erforderlichen Hinweis
und wird erzeugt und angezeigt. Alternativ kann die Versuchsperson
einen hohen Schlafeffizienzindex haben, aber „schlecht" schlafen. Die Versuchsperson kann zum
Beispiel unregelmäßige Schlafzyklen
(z. B. abwechselnd lange/kurze Zeiträume von REM-Schlaf) erfahren.
Daher kann ein alternativer oder zusätzlicher zusammenfassender
Index einen Hinweis auf die Periodizität des Schlaf-/Wachkontinuums
liefern. Der Index kann zum Beispiel aus der Periodizität, der Varianz der
Frequenz etc. von einer oder mehreren Schlafkategorien abgeleitet
werden.
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Typischerweise
wird die Vorrichtung von einer Versuchsperson während der Nacht getragen, in
welcher Zeit sie ständig
das elektrische Signal erfasst und analysiert, das typischerweise
ein EEG-Signal von der Kopfhaut der Versuchsperson ist. Bei Beenden
der Aufzeichnung am Morgen liefert sie einen oder mehrere einfache
Indizes der Schlafqualität,
die anzeigen, wie gut die Versuchsperson schlief. Werte unter vorgegebenen
Grenzwerten zeigen an, dass die Versuchsperson sich entweder an
einen Allgemeinmediziner oder ein Schlaflabor für weitere Untersuchung wenden
sollte.
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Die
Vorrichtung ist vorrangig zur Verwendung durch Allgemeinmediziner
zur Verwendung als Screening-Instrument bei Versuchspersonen, die
angeben, an Schlaflosigkeit zu leiden, und für Mitglieder der Öffentlichkeit
gedacht, die die Qualität
ihres eigenen Schlafs überwachen
wollen.
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Das
Vorsehen eines zusammenfassenden Index reduziert die vom Arzt benötigte Zeit
zum Treffen einer Entscheidung, ob eine zusätzliche Behandlung erforderlich
ist, und erfordert keine besonderen Fähigkeiten, was ihre Anwendung
für Allgemeinmediziner
geeigneter macht. Bevorzugt umfasst der zusammenfassende Index einen
Ja/Nein-Wert, der anzeigt, ob die Versuchsperson unter einer Form
von Schlaflosigkeit leidet oder nicht.
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Als
weiteres Beispiel, das für
das Verständnis
der Erfindung nützlich
ist, kann es auch ein Verfahren der Schlafüberwachung geben, wobei das
Verfahren umfasst:
- (1) Erhalten eines elektrischen
Signals von einer Versuchsperson über einen Zeitraum von Epochen,
wobei das elektrische Signal mit der von der Versuchsperson erfahrenen
Schlafphasenart in Verbindung steht;
- (2) Analysieren des elektrischen Signals und Zuordnen einer
Schlafphasenart zu jeder Epoche, um ein Hypnogramm zu erzeugen;
- (3) Analysieren des Hypnogramms, um einen zusammenfassenden
Index der Schlafqualität über den
Zeitraum von Epochen zu erzeugen; und
- (4) Anzeigen des zusammenfassenden Index der Schlafqualität.
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Durch
Verwenden der gleichen physiologischen Parameter und Verwenden eines ähnlichen
Prozesses wie vorstehend beschrieben, aber durch Nutzen einer zu
denen von Rechtschaffen und Kales alternativen Reihe von Regeln
ist es möglich,
ein „Wachogramm" zu konstruieren,
das den Grad der Wachheit der Versuchsperson anzeigt, bevor sie
einschläft,
sowie deren Schlaftiefe, sobald sie schlafen. Aus dem Wachogramm
lässt sich
ein Maß der
Vigilanz der Versuchsperson ableiten.
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Als
weiteres Beispiel, das für
das Verständnis
der Erfindung nützlich
ist, wird weiterhin eine Vigilanzüberwachungsvorrichtung zur
Hand gegeben, welche umfasst:
- (1) eine oder
mehrere Elektroden zum Erhalten eines elektrischen Signals von einer
Versuchsperson über einen
Zeitraum von Epochen, wobei das elektrische Signal mit der von der
Versuchsperson erfahrenen Wachheitsphasenart in Verbindung steht;
- (2) einen Prozessor, der zum Analysieren des elektrischen Signals
und Zuordnen einer Wachheitsphasenart zu jeder Epoche ausgelegt
ist;
- (3) Mittel zum Überwachen
der zugeordneten Wachheitsphasenarten, um zu ermitteln, ob sie vorgegebene Kriterien
erfüllen,
die einen verminderten Grad an Vigilanz darstellen; und
- (4) Mittel, die auf Mittel zum Überwachen ansprechen, um eine
Meldung zu erzeugen, wenn vorgegebene Kriterien erfüllt sind.
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Dies
gibt einen Vigilanzmonitor an die Hand, der es Menschen in sicherheitskritischen
Berufen ermöglicht,
ihre Vigilanz direkt überwachen
zu lassen. Eine Vigilanzanalyse erfordert Segmentierung und Klassifizierung
des elektrischen Signals während
der Wachheit sowie während
Schlaf. Ein geeignetes Auswertungsverfahren teilt Wachheit in mehrere
verschiedene Kategorien ein, wobei jede einen geringeren Zustand
an Wachheit oder Vigilanz darstellt. Die Auswerter können eine
willkürliche
Epochenlänge
von typischerweise 20 Sekunden verwenden, doch könnten andere Epochen (schlafabhängig) gewählt werden.
Wie bei Schlaf beruht das Auswerten auf visuellen Verfahren.
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Das
elektrische Signal oder Wachogramm kann für spätere Analyse oder Überwachung
gespeichert werden. In diesem Fall kann das elektrische Signal oder
Wachogramm zu einem späteren
Zeitpunkt analysiert werden, um zu ermitteln, ob ein vorgegebener
Vigilanzwert über
den Zeitraum von Epochen aufrechterhalten wurde. In diesem Fall
umfasst der Vigilanzmonitor typischerweise Mittel zum Analysieren
des Wachogramms, um einen zusammenfassenden Index der Vigilanzqualität über den
Zeitraum von Epochen zu erzeugen. Der zusammenfassende Index kann
für spätere Ausgabe
gespeichert werden oder kann durch den Vigilanzmonitor angezeigt
werden. Bevorzugt wird das Wachogramm aber analysiert und die Meldung
wird während
des Zeitraums von Epochen erzeugt. In diesem Fall gibt die Meldung
einen kontinuierlichen Echtzeithinweis auf die Vigilanz der Versuchsperson.
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Wenn
die Ausgabe des Wachogramms die vorgegebenen Kriterien erfüllt, die
typischerweise vorab als einen verminderten Vigilanzwert darstellend
ermittelt wurden, erzeugt die Vorrichtung irgendeine Art von Meldung.
Dies könnte
eine akustische, visuelle oder elektronische Meldung sein und kann
zum Warnen der Versuchsperson genutzt werden.
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Als
weiteres Beispiel, das für
das Verständnis
der Erfindung nützlich
ist, gibt es auch ein Verfahren der Vigilanzüberwachung, wobei das Verfahren
umfasst:
- (1) Erhalten (52) eines elektrischen
Signals von einer Versuchsperson über einen Zeitraum von Epochen, wobei
das elektrische Signal mit der von der Versuchsperson erfahrenen
Wachheitsphasenart in Verbindung steht;
- (2) Analysieren (54–58) des elektrischen
Signals und Zuordnen einer Wachheitsphasenart zu jeder Epoche;
- (3) Überwachen
(64) der zugeordneten Wachheitsphasenarten, um zu ermitteln,
ob sie vorgegebene Kriterien erfüllen,
die einen verminderten Grad an Vigilanz darstellen; und
- (4) Erzeugen (65) einer Warnmeldung, wenn die vorgegebenen
Kriterien erfüllt
sind.
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Die
folgenden Anmerkungen gelten sowohl für den Insomnie-Monitor als
auch den Vigilanzmonitor.
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Das
Hypnogramm oder Wachogramm kann aus mehreren elektrischen Signalen
von Standardstellen (z. B. EEG, EOG, EMG etc.) erzeugt werden. Bevorzugt
erzeugt die Vorrichtung aber das Hypnogramm oder Wachogramm allein
aus einem einzigen Kanal (bevorzugt einem EEG-Kanal). Die Verwendung
nur eines einzigen EEG-Kanals
reduziert die Kosten der Verstärkungsschaltung,
und es sind weniger Elektroden zum Ausführen einer Aufzeichnung als
bei herkömmlichen
Polysomnographie-Aufzeichnungen erforderlich.
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Die
Vorrichtung umfasst typischerweise eine tragbare, batteriebetriebene,
unabhängige
Einrichtung.
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Der
zusammenfassende index bzw. die Meldung wird typischerweise in der
Vorrichtung erzeugt. Der Index oder die Meldung können dann
durch dessen Anzeigen auf einer digitalen Anzeige und/oder durch
Erklingen eines akustischen Alarms und/oder durch dessen Speichern
in der Vorrichtung für
spätere
Prüfung
dargestellt werden. Alternativ können
der Index oder die Meldung zu einer anderen Vorrichtung übertragen
werden (z. B. durch Übertragen
zu einem Computer mittels einer seriellen Schnittstelle).
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Der
Insomnie- oder Vigilanz-Monitor kann das ursprüngliche EEG-Signal speichern
und das gespeicherte Signal am Ende eines Schlafzeitraums oder am
Ende eines Zeitraums der Vigilanzüberwachung analysieren. Typischerweise
erzeugt aber der Insomnie-Monitor oder der Vigilanz-Monitor das
Hypnogramm oder Wachogramm „spontan" und umfasst weiterhin
einen zum Speichern des Hypnogramms oder Wachogramms ausgelegten
Speicher. Dies minimiert die Kosten des Speichers – 12 Stunden
EEG würden
typischerweise 4 MB nicht flüchtige
Speicherung erfordern. Wenn die Analyse online ausgeführt wird,
müssen
nur die Ergebnisse gespeichert werden, was billiger, in ein paar
kB, erledigt werden kann.
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Die
elektrischen Signale umfassen ein EEG-Signal von der mastoiden Stelle
hinter dem Ohr einer Versuchsperson.
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Die
mastoide Stelle bietet eine neuartige Stelle zum Überwachen
elektrischer Aktivität,
um Schlaf- oder Vigilanzqualität
zu überwachen.
Die Mastoidstellen liegen unter dem Haaransatz. Des erlaubt das
Verwenden von haftenden Einwegelektroden an Stelle der normalerweise
für Schlafstudien
erforderlichen angeklebten Elektroden.
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Die
letzteren erfordern das Verwenden aceton-basierter Klebstoffe und
Lösungsmittel
und erfordern geschultes Person für deren Befestigung.
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Das
Mastoidsignal kann nicht unbedingt von Menschen interpretiert werden,
bietet aber Vorteile bezüglich
Anschlusszeit, Zweckdienlichkeit, Komfort, Ästhetik und geringerer Anforderungen
an die Fähigkeiten bei
der Anwendung.
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Typischerweise
umfasst das Verfahren das Erhalten eines Differenzsignals zwischen
den zwei mastoiden Stellen.
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Bevorzugt
wird die Schlaf- oder Vigilanzanalyse (beispielsweise Polysomnographie-Analyse) allein an dem
mastoiden EEC-Signal ausgeführt.
Typischerweise wird die Analyse von einem neuronalen Netz ausgeführt.
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Das
Schlaf-Wach-Kontinuum kann mit Hilfe einer finiten Anzahl kontinuierlicher
Prozesse umfassend beschrieben werden; bei Insomnie-Überwachung
sind dies Wachheit, Träumen/leichter
Schlaf und Tiefschlaf. Diese entsprechen den von Menschen ausgewerteten
Phasen von Wach, REM/Phase 1 und Phase 4. Wachheit kann weiterhin
in verschiedene Grade von Wachheit oder Vigilanz unterteilt werden,
beispielsweise aktiv wach, ruhig wach, wach mit hohem Alpha-Anteil,
wach mit hohem Theta-Anteil. Erforderlich ist ein Mittel zum Verfolgen
des zeitlichen Ablaufs des EEG, wenn es sich zwischen diesen Prozessen
bewegt.
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Typischweise
umfasst der Prozessor ein neuronales Netz, wie ein mehrschichtiges
Perceptron (MLP, vom engl. Multilager Perceptron). Die vorstehend
umrissenen Anforderungen werden idealerweise an die Funktionsfähigkeiten
eines MLP angepasst. Dieses neuronale Netz kann trainiert werden,
um eine Polysomnographie-Analyse an einem einzigen EEG-Kanal (statt
1 EEG, 2 EOG und 1 EMG) auszuführen.
Es kann auch trainiert werden, ein ungewöhnliches EEG-Signal zu analysieren,
beispielsweise das mastoide Signal.
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Da
herkömmliche
neuronale Netze statische Musterklassifikatoren sind, muss das EEG-Signal
in „Rahmen" segmentiert werden,
während
derer die Signaleigenschaften als stationär betrachtet werden können. Das
EEG wird üblicherweise über Intervallen
in der Größenordnung
von einer Sekunde als quasistationär betrachtet, da dies die charakteristische
Zeit von wichtigen transitorischen Merkmalen wie Schlafspindeln
ist. Die wichtigen Informationen in dem EEG sind in den Frequenzdomänen. Ein
autoregressives (AR) Modell des EEG-Signals liefert eine adäquate Darstellung
des EEG während
des Schlaf-Wach-Kontinuums
und kann als Eingabedarstellung zum Trainieren und Testen des neuronalen
Netzes verwendet werden. Wenn zum Beispiel ein Modell mit 10 Koeffizienten
verwendet wird, ergibt dies einen 10-dimensionalen Eingangsvektor
für das neuronale
Netz für
jedes ein Sekunden lange Segment des EEG. Im Fall der Vigilanzüberwachung
ist die optimale Anzahl an Koeffizienten typischerweise höher als
10, da das Signal während
der Wachheit komplexer wird, so dass ein Modell höherer Ordnung
zum vollständigen
Beschreiben erforderlich ist.
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Das
Signal von einer neuartigen Elektrodenstelle, beispielsweise der
mastoiden Stelle, kann mit Hilfe der vorstehend erläuterten
standardmäßigen menschlichen
Auswertungsverfahren nicht einfach analysiert werden.
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Nun
werden Ausführungen
aller Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf
die Begleitzeichnungen beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm eines Insomnie-Monitors oder Vigilanz-Monitors;
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2 ein
Beispiel des mehrschichtigen Perceptron-Neuronalnetzes (MLP), das
von dem Monitor verwendet wird;
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3 die
sigmoide Nichtlinearität,
die in jeder der verborgenen Einheiten und Ausgabeeinheiten des MLP
verwendet wird;
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4 ein
Beispiel der Ausgaben des neuronalen Netzwerks;
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5 ein
Blockdiagramm, das eine Ausführung
des Verfahrens zum Trainieren und Testen des neuronalen Netzes nach
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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6(a) bis 6(c) sekundenweise
Ausgabewahrscheinlichkeiten von einem Dreiklassen-MLP für (a) Wachheit,
(b) leichten Schlaf/REM, (c) Tiefschlaf;
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6(d) das Pseudohypnogramm, das durch Subtrahieren
von (c) von (a) erhalten wird;
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6(e) ein Hypnogramm, das durch Multiplizieren
der Ausgabewahrscheinlichkeiten nach der vorliegenden Erfindung
von einem Sechsklassen-MLP über
30-Sekunden-Epochen erhalten wird;
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6(f) das entsprechende menschliche/ausgewertete
Hypnogramm;
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7 die
Hauptverarbeitungsschleife des Insomnie- oder Vigilanz-Monitors;
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8 die Kohonenkarten aus einer unabhängigen Analyse,
die anhand von Daten vorgenommen wurde, die gleichzeitig von standardmäßigen und
neuartigen EEG-Elektrodenstellen
aufgezeichnet wurden; und
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9(a)–9(f) herkömmliche EEG-Spuren für die verschiedenen
Phasen von Schlaf.
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Nachstehend
wird ein Blockdiagramm einer typischen Umsetzung einer Vorrichtung
unter Bezug auf 1 beschrieben.
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Die
Vorrichtung ist eine kleine, unabhängige, tragbare Einheit, die
ständig
EEG-Signale mindestens 12
Stunden lang erfassen und analysieren kann. Die Ergebnisse werden
in einem nicht flüchtigen
Datenspeicher 7 zur späteren
Anzeige auf einer LCD-Anzeige 11 oder zum Herunterladen
mittels einer isolierten RS232-Schnittstelle gehalten.
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Leistung
wird durch interne Einweg- oder aufladbare Batterien und eine geregelte
Stromversorgung 9 bereitgestellt.
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Signale
werden von den an dem Kopf der Versuchsperson angebrachten Elektroden 1 mittels
eines Schaltkreises 2 und eines Eingangsverstärkers 3 erfasst.
Der Eingangsverstärker
weist eine analoge Bandbreite von mindestens 0,5 Hz–30 Hz auf
und hat eine rauscharme technische Auslegung mit hoher Verstärkung. Das
Signal wird dem Tiefpassfilter 21 eingegeben, um vor der
Umwandlung von analog zu digital unerwünschte Überlappungsverzerrungskomponenten
zu mindern. Das Signal wird regelmäßig durch die Abtast- und Halteschaltung 22 gehalten
und durch den Analog-Digital-Wandler 4 in ein digitales
Format umgewandelt. Die sich ergebenden quantisierten Datenproben
werden zur Verarbeitung zu einem Mikrokontroller 5 geringen Stromverbrauchs übertragen.
Die Abtastrate liegt typischerweise bei 128 Hz, und die Quantisierung
des Analog-Digital-Wandlers 4 beträgt typischerweise 12 Bit, was
einen ausreichenden dynamischen Bereich vorsieht, der keine Verstärkungssteuerung
an dem Eingangsverstärker 3 erfordert.
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Bei
Aufzeichnen eines Kanals des EEG von der mastoiden Stelle sind typischerweise
drei Elektroden erforderlich; zwei von ihnen (1a, 1b)
umfassen die Differenzeingaben zum Eingangsverstärker 3 (die Aufzeichnung
besteht aus einem Teil des Körpers
bezüglich
des anderen; in diesem Fall sind die beiden Teile die beiden mastoiden
Stellen), und die dritte ist eine (nicht dargestellte) „indifferente" Leitung, deren alleinige
Funktion es ist, das Fließen
von Eingangsverstärker-Rückströmen zu erlauben.
Die indifferente Leitung kann an jedem Teil des Körpers der
Versuchsperson angebracht werden. Es ist möglich, einen Verstärker ohne
eine indifferente Leitung zu erzeugen, aber die Leistung ist nicht
so zufriedenstellend. Aufgrund der niedrigen Amplitude der Signale
(in dem Bereich von 0–200 μV), der Tatsache,
dass die Versuchsperson recht mobil ist, und der ungesteuerten Umgebung,
in dem die Geräte
arbeiten, ist die Anzahl möglicher
Quellen für Artefaktkontamination des
Signals erheblich; ein schlecht ausgelegtes System wird sogar das
Bewegen der Versuchsperson durch das Magnetfeld der Erde detektieren.
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Bevor
die Signalerfassung beginnt, werden die Impedanzen der Elektroden
am Kopf der Versuchsperson gemessen, indem die Impedanzmessschaltung 10 veranlasst
wird, ein Signal bekannter Amplitude und Quellenimpedanz mittels
des Schaltkreises 2 durch jede der Elektroden 1a, 2b zurück auf die
Kopfhaut der Versuchsperson zu treiben. Das sich ergebende Signal
wird von dem Mikrokontroller durch den vorstehend beschriebenen
Prozess gemessen, und daraus werden wiederum die Impedanzen jeder
der an der Kopfhaut der Versuchsperson angebrachten Elektroden berechnet.
Auf der LCD-Anzeige 11 wird eine Warnmeldung angezeigt,
wenn die Impedanz einer der Verbindungen zum Kopf der Versuchsperson
unzulässig
hoch ist.
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Während der
Datenerfassung erfasst die Vorrichtung für die Analyse ständig EEG-Signale vom Kopf der
Versuchsperson. Der Mikrokontroller 5 analysiert die quantisierten
Werte und erzeugt aus diesen Ergebnisse, die in dem nicht flüchten Datenspeicher 7 gespeichert
werden.
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Das
Programm für
den Mikrokontroller wird in dem Programmspeicher 6 gehalten.
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Eine
Echtzeituhr 8, die von dem Mikrokontroller 5 gelesen
und geschrieben werden kann, erlaubt das Speichern der Ergebnisse
im Verhältnis
zur Zeit des Tags.
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Ein
Zeitüberwachungsgerät 20 setzt
den Mikrokontroller 5 zurück, wenn der Mikrokontroller
nicht regelmäßig zu ihm
schreibt. Wenn der Mikrokontroller 5 zurückgesetzt
wird, ermittelt er, ob er sich in einer Aufzeichnung befand, bevor
die Rückstellung
erhalten wurde, und wenn ja, geht er zurück in die Aufzeichnung, so
dass eine minimale Datenmenge verlorengeht.
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Ein
Alarm 61 kann aktiviert werden, wenn die Vorrichtung ein
Vigilanz-Monitor ist und der Prozessor 5 ermittelt hat,
dass der Vigilanzwert der Versuchsperson unzulässig niedrig ist.
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Die
Steuerung der Vorrichtung erfolgt mittels Schalter 13,
wovon einige durch den Mikrokontroller 5 gelesen werden
können.
Ein Ein/Aus-Schalter 14 schaltet die Vorrichtung ein und
aus; ein Wahlschalter 15 zeigt aufeinanderfolgende Aufforderungen
und Ergebnisse auf dem LCD-Bildschirm 11 an; ein Eingabeschalter 16 nimmt
den derzeit auf dem LCD-Bildschirm 11 angezeigten Befehl
an; ein Aufzeichnungsschalter 17 versetzt die Vorrichtung
in Aufzeichnung, was die Signalerfassung, -verarbeitung und -speicherung
startet.
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Wenn
die Vorrichtung eingeschaltet wird, kann der Bediener wählen, ob
er die Ergebnisse der vorherigen Aufzeichnung einsehen möchte; die
Ergebnisse der vorherigen Aufzeichnung in einen Computer oder zu einem
Drucker herunterladen möchte;
oder nach dem ersten Ausführen
einer automatischen Impedanzmessung zur Aufzeichnung gehen möchte.
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Das
neuronale Netz ist ein Software-Algorithmus, der auf dem Mikrokontroller 5 läuft. Er
könnte
direkt in Hardware umgesetzt werden, um den Stromverbrauch zu senken.
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Das
Tiefpass-Filter 21 kann entweder Teil des Eingangsverstärkers 3 sein
oder in dem Analog-Digital-Wandler 4 in dem Abtastprozess
selbst verwirklicht werden, wenn eine Sigma-Delta-Vorrichtung verwendet wird.
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Der
Index kann auf einer LCD-Anzeige, einer LED-Anzeige angezeigt werden,
oder alle Steuer- und Ausgabeinformationen können auf einem externen Computer 19 (z.
B. mittels einer RS232-Verbindung) angezeigt werden.
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Die
RS232-Verbindung 12 kann jede Art von Kommunikationsschnittstelle
zu einem anderen Gerät, mit
oder ohne eingebaute Isolationsbarriere, sein oder es kann vollständig auf
sie verzichtet werden.
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Es
muss keine Stromversorgungsschaltung 9 gegeben, wobei die
Vorrichtung die Ausgabe der Batterien direkt nutzt.
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Der
Alarm 61 kann durch eine Software-Übertragung zu einem externen
Gerät,
beispielsweise Computer 19, mittels R5232-Verbindung 12 ersetzt
werden.
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Die
gezeigten Steuerungen müssen
nicht vorhanden sein. Alles was erforderlich ist, ist das Starten
der Aufzeichnung, das Stoppen der Aufzeichnung und das Anzeigen
der Ergebnisse.
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Die
gespeicherten Ergebnisse können
das ursprüngliche
EEG, die sekundenweisen neuronalen Netzwerkausgaben, die einzelnen
Epochenphasenklassifizierungen umfassen oder ausschließen.
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Die
Impedanzmessung könnte
manuell oder automatisch gestartet werden oder es könnte völlig auf sie
verzichtet werden, wenn alternative Messmittel zur Verfügung stehen.
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In 2 wird
ein Beispiel der in dem Mikrokontroller 5 umgesetzten MLP-Architektur gezeigt.
Dieses umfasst eine Reihe von Eingaben x1,
x2, ... xi, eine
Reihe von Einheiten h1, h2,
... hi in einer so genannten verborgenen
Schicht und eine Reihe von Ausgabeinheiten y1,
y2, ... yo mit gewichteten
Verbindungen, die jede Eingabe mit den verborgenen Einheiten und
die verborgenen Einheiten mit den Ausgabeeinheiten verknüpfen. Die
Eingabe zu jeder Einheit ist eine gewichtete Summe der Ausgaben
der Einheiten in der vorhergehenden Schicht (oder die Eingaben zu
dem Netz im Fall verborgener Einheiten). Die Ausgabe jeder Einheit
ist eine nichtlineare Funktion der gewichteten Summe an dessen Eingang.
Die in jeder Einheit verwendete Nichtlinearität ist für gewöhnlich eine sigmoide Funktion
der in 3 gezeigten Form, so dass die Antwort jeder Einheit auf
die gewichtete Summe an ihrem Eingang immer zwischen 0 und 1 begrenzt
ist.
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Das
neuronale Netz führt
somit eine nichtlineare Abbildung von seinen Eingängen zu
seinen Ausgängen
aus, wobei die Form dieser Abbildung durch die Werte seiner Verbindungsgewichte
bestimmt wird. Diese Gewichte haben anfangs willkürliche Werte,
werden dann aber während
einer folgenden Trainingsphase durch Präsentieren der Vektoren an den
Eingängen
des Netzes, für
die die Zielklassifizierung (z. B. W; REM/S1 oder S4) an den Ausgängen des
Netzes bereits bekannt ist (Trainingskennungen), angepasst. Die
Werte der Verbindungsgewichte werden dann iterativ angepasst, so
dass die beobachtete Reaktion an den Ausgängen des Netzes stärker der
erwünschten
Reaktion ähnelt.
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Der
beliebteste Trainingsalgorithmus für MLPs ist der Fehlerrückübertragungsalgorithmus.
Dieser sucht den Satz von Gewichten, der das Mittel der Fehler hoch
zwei zwischen den beobachteten Ausgaben des Netzes und den entsprechenden
Sollausgaben über
allen Eingangsvektoren in dem Trainingssatz der gekennzeichneten
Daten minimiert. Wenn letzteres N Eingangsvektoren enthält, dann
wird das zu minimierende Fehlerkriterium erhalten durch:
wobei K die Anzahl an Netzausgängen ist;
y
1n, Y
2n, ..., y
Kn die Reaktion an diesen Ausgängen auf
den nten Eingangsvektor in dem Trainingssatz ist und d
1n,
d
2n, ..., d
Kn die
Sollausgabewerte sind.
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Die
für die
einsekündigen
Abschnitte der durch Konsensus ausgewerteten Daten erzeugten Vektoren werden
in einen Trainingssatz und einen Testsatz unterteilt. Wenn drei
Prozesse (Wach, REM/Phase 1 und Schlaf mit langsamen Wellen) getrennt
werden sollen, dann sind die während
des Trainings verwendeten Sollausgabewerte [1,0,0] für Wachheit,
[0,1,0] für
REM/Phase 1 und [0,0,1] für
Tiefschlaf. Um diese drei Prozesse zu trennen, ist die Leistung
an dem Testsatz optimal, wenn sechs verborgene Einheiten verwendet
werden (d. h. das MLP hat eine 10-6-3-Architektur).
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Wenn
die Klassen überlappende
Verteilungen im Merkmalsraum haben, dann liegen die für Eingangsvektoren
in den Überlappungsbereichen
erhaltenen Ausgabewerte irgendwo zwischen 0 und 1. Es wurde gezeigt
(ein bekanntes Ergebnis in der Literatur), dass diese Ausgabewerte
als Wahrscheinlichkeitsschätzungen interpretiert
werden können.
Somit stellen sie die Wahrscheinlichkeiten dar, dass ein Eingangsvektor
zu einer der drei Ausgangsklassen gehört. Dies erlaubt dem MLP das
Interpolieren zwischen diesen Klassen, wenn ihm anschließend Eingangsvektoren
von Abschnitten mittleren Schlafs präsentiert werden. Dies bedeutet,
dass das MLP, das zum Beispiel ausschließlich anhand von Eingangsvektoren
für Wachheit,
REM/Phase 1 und Phase 4 trainiert wurde, das gesamte Schlaf-Wachheits-Kontinuum
verfolgen kann.
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Die
Ergebnisse in 4(a)–(c) zeigen den zeitlichen
Verlauf der Ausgaben des Netzes, wenn das AR-Modell zehnter Ordnung
jeder Sekunde einer 7% Stunden langen EEG-Schlafaufzeichnung angepasst wird.
Diese zeigen alle wichtigen Merkmale eines normalen Nachtschlafs
auf, beginnend in 4(a) und (c) mit
einem schnellem Abfall von Wachheit zu Tiefschlaf und gefolgt in 4(b) und (c) von einem regelmäßigen Wechsel
von REM und Tiefschlaf, wenn der Schlaf im Laufe der Nacht zu- und
abnimmt. Die Mittelwerte der Ausgaben in 4(b) und
(c) steigen bzw. sinken bei Fortschreiten der Nacht, was das Überwiegen
des Tiefschlafs früh
in der Nacht, gefolgt von einem Anstieg des Betrags an REM-Schlaf
in späteren
Zyklen wiederspiegelt.
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Ein
Flussdiagramm, das ein erfindungsgemäßes Verfahren zeigt, das zum
Entwickeln von Algorithmen verwendet wird, die Schlaf auswerten
oder den Grad der Vigilanz aus neuartigen Elektrodenstellen ermitteln können, wird
in 5 gezeigt. Sofern nichts anderes angegeben wird,
gelten die folgenden Beschreibungen für einen Insomnie-Monitor, doch
gelten identische Arbeitsprinzipien auch für einen Vigilanz-Monitor.
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Aufzeichnungen
erfolgen an mehreren Versuchspersonen, wobei gleichzeitig Signale 30 von
Standardstellen für
EEG, EOG (× 2)
und EMG und von der neuartigen Stelle aufgezeichnet werden. Die
gewählte neuartige
Stelle kann typischerweise die mastoide Stelle hinter dem Ohr sein.
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Jede
Aufzeichnung wird von mindestens 3 menschlichen Fachleuten bei 31 ausgewertet,
die jede Epoche in der Aufzeichnung nach vorab vereinbarten Regeln
auswerten. Diese können
typischerweise die Regeln von Rechtschaffen und Kales sein. Es muss
die Standardelektrodenposition verwendet werden, da keine Regeln
für das
Auswerten von anderen Elektrodenstellen vorliegen.
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Die
Epochen, für
die keine Konsensusvereinbarung der Auswertungen vorliegt, werden
bei 32 ermittelt und bei 33 willkürlich in
einen Trainingssatz, dessen EEG zum Trainieren des neuronalen Netzes
verwendet wird, und einen Testsatz unterteilt, gegen den die Leistung
des Netzes gemessen wird. Die gleiche Anzahl an Epochen für jede Phasenart
muss in dem Trainingssatz enthalten sein, um eine ausgewogene Darstellung
des Signals im Netz sicherzustellen.
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Alle
Aufzeichnungen werden in kurze Fenster (eine Sekunde hat sich als
optimal herausgestellt und wird für den Rest dieser Beschreibung
angenommen) unterteilt, und jedes Fenster wird mit Hilfe einer Frequenzdomänendarstellung
vorbearbeitet, um die dominanten Frequenzen darin zu ermitteln.
Es hat sich gezeigt, dass ein allpoliges autoregressives Modell
und ein Kalman-Filter beide effektiv als Präprozessoren arbeiten. Die Koeffizienten
des Filters liefern für
jedes Fenster eine Darstellung der dominanten Frequenzen in dem
EEG, die darin vorliegen, und werden als Eingaben in das neuronale
Netz verwendet. Die standardmäßigen und
neuartigen EEG-Kanäle
werden bei 34 separat gefiltert.
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Die
beiden neuronalen Netze werden trainiert. Netz „A" wird bei 35 an Filterkoeffizienten
aus einem vorverarbeitetem Standard-EEG trainiert, und Netz „B" wird bei 36 an
Filterkoeffizienten aus einem vorverarbeitetem neuartigen EEG trainiert.
Die Trainingskennungen (d. h. die Sollausgabe) für beide Netze sind die menschlichen
Konsusauswertungen. Es werden nur Daten von den Trainingsepochen
verwendet. Die Ausgaben des Trainings sind Verbindungsgewichte für die beiden
neuronalen Netze.
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Es
hat sich gezeigt, dass das Schlaf-Wach-Kontinuum im Hinblick auf
drei kontinuierliche Prozesse vollständig beschrieben werden kann,
die den von Menschen ausgewerteten Phasen Wach, REM/Phase 1 und Phase
4 entsprechen. Diese Phasen sind daher die Mindestphasenklassifizierungen,
die Teil des Trainingssatzes sein müssen und zu einem neuronalen
Netz führen,
das drei Ausgaben erzeugt, die den Wahrscheinlichkeiten entsprechen,
dass sich die Versuchsperon in der Phase Wach, Phase REM/Phase 1
und Phase 4 befindet (unter Verwendung des vorverarbeiteten EEG-Signals
allein als Eingabe kann das Netz nicht zwischen der von Menschen
ausgewerteten Phase REM und Phase 1 Schlaf unterscheiden, doch ist
die Unterscheidung für
Vigilanz- oder Insomniestudien nicht erforderlich). Die Leistung
des Netzes wird durch die Fehlerratenklassifizierung gemessen, wenn
dem Netz Daten aus dem Testsatz eingespeist werden.
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Dann
wird bei 37 wiederum jede Aufzeichnung mit Hilfe von Netz „A" analysiert. Für jede Aufzeichnung werden
drei Wahrscheinlichkeiten pro Sekunde erzeugt. Die vollständigen Aufzeichnungen
werden verarbeitet. Koeffizienten aus dem Präprozessor, dem das EEG von
der Standardelektrodenstelle geliefert wurde, werden als Eingaben 37 verwendet.
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Jede
Aufzeichnung wird dann wiederum mit Hilfe von Netz „B" in gleicher Weise
analysiert, wobei Koeffizienten von dem Präprozessor verwendet werden,
dem ein neuartiges EEG 38 geliefert wurde.
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In
der Vorrichtung von 1 wird ein Verfahren zum Zuordnen
einer Klasse zu einer Epoche nach der vorliegenden Erfindung umgesetzt
und wird nachstehend unter Bezug auf die 6 und 7 beschrieben.
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Verglichen
mit der Epochenlänge
(typischerweise 20–30
Sekunden) werden die Netzausgaben übermäßig abgetastet. Es ist eine
einzige Schlafphasenklassifizierung für die gesamte Epoche erforderlich,
die aus den einsekündigen
Netzausgaben abgeleitet wird. Das folgende Verfahren wird zum Umwandeln
von 20, 30 oder 40 Sätzen
von drei Wahrscheinlichkeiten in eine einzige optimale Klassifizierung
für die
Epoche verwendet.
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Der
mittlere 3-D-Vektor über
einer Epoche für
jede der gewählten
Klassen (typischerweise Wach, REM/Phase 1, Phasen 2, 3 und 4) für alle Daten
in dem Trainingssatz wird zuerst ermittelt. Für jede der einsekündigen Wahrscheinlichkeitsausgaben
aus den analysierten Aufzeichnungen werden die aufeinander folgenden
Wahrscheinlichkeiten miteinander über jede Epoche multipliziert,
um einen 3-D-Vektor für
diese Epoche zu erzeugen. Ein Verfahren zur Klassifizierung des
Mittels der nächsten
Klasse wird zum Zuordnen eines Zustands zu dem Vektor, der diese
Epoche beschreibt, verwendet.
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Dies
wird nachstehend näher
beschrieben.
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Da
das MLP eine Eins-von-N-Ausgabekodierung verwendet und durch Minimieren
einer Fehlerkostenfunktion im Quadrat trainiert wird, sind die Ausgaben
Schätzungen
von späteren
Wahrscheinlichkeiten, die probabilistisch im zeitlichen Verlauf
kombiniert werden können,
um eine Klassifizierung über
beispielsweise Epochen von 30 Sekunden zu ergeben.
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Unter
der Annahme, dass die aufeinander folgenden Eingangsvektoren einen
unabhängigen
Mustersatz bilden (eine Annahme, die natürlich nicht völlig gültig ist),
können
kombinierte Ausgabewahrscheinlichkeiten durch Multiplizieren einzelner
Ausgaben berechnet werden:
wobei [P
k]
comb die k-te kombinierte Ausgabewahrscheinlichkeit
ist und [y
km] die k-te Ausgabe aus der m-ten
Beobachtung ist. (Bei einem 3-Ausgaben-Netz 1 ≤ k ≤ 3; bei Epochen von 30 Sekunden
M = 30).
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Um
sicherzustellen, dass keine negativen Ausgaben und Ausgaben nahe
Null erzeugt werden, wird sowohl während des Trainings als auch
während
des Testens eine Softmax-Funktion verwendet. Die Softmax-Funktion
lautet:
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Das
Verwenden der Softmax-Funktion stellt sicher, dass einzelne Ausgaben
immer zwischen 0 und 1 liegen und dass sich die Ausgaben auf eins
summieren. Entsprechende Ausgaben von aufeinander folgenden Segmenten
können
miteinander multipliziert werden (alternativ können die Logarithmen der Wahrscheinlichkeitswerte
addiert werden). Der Index der maximalen kombinierten Wahrscheinlichkeit
bestimmt die Klassifizierung.
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Das
Ziel der vorstehend beschriebenen probabilistischen Kombination
ist natürlich
das Erzeugen von Hypnogrammen für
vollständige
Epochen der gewählten
Dauer (z. B. 30 Sekunden), mit den gleichen Ausgabeklassifizierungen
wie beim gewählten
Regelsystem. Da es aber nicht möglich
ist, zwischen von Menschen ausgewertetem Schlaf Phase REM und Phase
1 auf der Grundlage des EEG allein zu unterscheiden, kann das neuronale
Netz nur im Fall eines Insomnie-Monitors zum Erzeugen einer Klassifizierung
mit 5 Zuständen
verwendet werden (Wach, REM/Phase 1, Phase 2, Phase 3 oder Phase
4). Diese 5 Ausgaben können über die vollständigen Epochen
aus einem 3-Ausgabe-MP der Art, die bereits beschrieben wurde, oder
aus einer 5-Ausgabe-MLP
erzeugt werden. Das Trainieren des letzteren ähnelt dem Trainieren des 3-Ausgabe-MLP,
außer
dass die durch Konsensus ausgewerteten Daten für Phase 2 und Phase 3 ebenfalls
in der Trainingsphase verwendet werden.
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Wird
ein Drei-Ausgabe-MLP verwendet, wird der mittlere 3-D-Vektor über eine
Epoche für
jede der fünf Klassen
zuerst aus allen Daten in dem Trainingssatz ermittelt. Für jedes
der 30 einsekündigen
EEG-Segmente, die zu einer durch Konsensus ausgewerteten Epoche
von Phase Wach, Schlaf Phase REM/Phase 1, Phase 2, Phase 3 oder
Phase 4 gehören,
werden die aufeinander folgenden Wahrscheinlichkeiten miteinander
multipliziert, um einen 3-D-Vektor für diese Klasse zu erzeugen.
Alle diese Vektoren werden dann über
dem Trainingsdatensatz gemittelt, um den mittleren Vektor für jede der
5 Klassen zu erzeugen. Dann werden für jede der einsekündigen Wahrscheinlichkeitsausgaben
aus den analysierten Aufzeichnungen die aufeinander folgenden Wahrscheinlichkeiten über jeder
Epoche miteinander multipliziert, um den mittleren 3-D-Vektor für diese
Epoche zu erzeugen. Es wird ein Verfahren zur Klassifizierung des
Mittels der nächsten
Klasse verwendet, um eine der 5 Klassen zu dem diese Epoche beschreibenden
mittleren 3-D-Vektor zuzuordnen.
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Bei
Verwendung eines 5-Ausgabe-MLP reicht ein einfacheres Vorgehen aus.
Für jede
der einsekündigen
Wahrscheinlichkeitsausgaben aus den analysierten Aufzeichnungen
werden die aufeinander folgenden Wahrscheinlichkeiten über jede
Epoche miteinander multipliziert, um einen 5-D-Vektor für diese
Epoche zu erzeugen. Die Ausgabe mit dem größten sich ergebenden Wert wird
zum Anzeigen der Klassifizierung dieser Epoche verwendet.
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Die
Ausgabe besteht daher aus zwei Hypnogrammen für jede Aufzeichnung, erzeugt
aus den neuronalen Netzen bei 39, 40 in 5.
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Zwischen
den von jedem Menschen ausgewerteten Hypnogrammen und den Hypnogrammen
aus den beiden neuronalen Netzen wird ein Fünfwegevergleich vorgenommen,
um für
jede Phasenart eine Einstufung zwischen den Auswertern zu erzeugen.
Das Auswerten von Netz „B" unter Verwendung
des neuartigen EEG wird mit der Auswertung von Netz „A" unter Verwendung
von Standard-EEG verglichen, und jedes wird bei 41 mit
menschlichen Auswertungen gegeneinander verglichen.
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Die
Phasenwerte aus den durch Konsensus ausgewerteten Epochen aus dem
Testdatensatz werden wiederum mit den Auswertungen aus Netz „A" und Netz „B" verglichen. Dies
erlaubt bei 42 ein Vergleichen der Leistung der beiden
Netze anhand eines Datensatzes, der nicht in dem ursprünglichen
Trainingssatz enthalten war.
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6 zeigt
MLP-Ausgaben 6(a)–(c) und ein Hypnogramm 6(e), die wie vorstehend beschrieben erhalten
wurden. 6(f) zeigt das entsprechende
von Menschen ausgewertete Hypnogramm.
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Es
können
verschiedene Arten von neuronalem Netz verwendet werden. Bei Verwendung
entweder eines mehrschichtigen Perceptrons (MLP) oder eines Netzes
mit radialer Basisfunktion (RBF) sind die Ergebnisse ähnlich.
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Die
EEG-Signale aus der bevorzugten neuartigen Elektrodenstelle an dem
Mastoid sind allgemein stärker
durch Rauschen kontaminiert als die aus der (mittleren) Standardelektrodenstelle.
Es ist wichtig sicherzustellen, dass das Netz nur unter Verwendung
von Daten höchster
Qualität
trainiert wird, da seine Ausgabe nur so gut wie seine Trainingsdaten
ist. Um dies sicherzustellen, kann das Netz „B" mit Daten nur von den Abschnitten von
Epochen aus dem Trainingssatz trainiert werden, für welche
das Netz „A" mit angemessener Wahrscheinlichkeit
mit der Konsensusklassifizierung übereinstimmte.
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In 7 wird
ein Flussdiagramm für
das Erfassen und Verarbeiten von Daten nach der vierten Ausgestaltung
der Erfindung gezeigt.
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Nach
Versetzen in Aufzeichnung 50 erfasst der Mikrokontroller
nach dem Prüfen,
ob die Aufzeichnung fortgeführt
werden muss 51, Daten aus der neuartigen Elektrodenstelle
bei 52, bis er bei 53 einen einer Sekunde entsprechenden
Wert hat. Die Daten werden bei 54 mit dem gleichen Präprozessor
und dem neuronalen 3- oder
5-Ausgabennetz bei 55 vorverarbeitet, wie es während der
vorstehend beschriebenen Testphase für Netz „B" verwendet wurde. Nach Verarbeiten von Daten
im Wert einer Epoche bei 56 werden sie bei 57, 58 einer
Schlafphase zugeordnet, wobei wiederum eines der beiden für ein 3-Ausgaben-
oder 5-Ausgaben-Netz vorstehend
beschriebenen Verfahren verwendet wird. Bei 59 wird der
Wert in einem nicht flüchtigen
Speicher gespeichert und der Prozess läuft bis zum Ende der Aufzeichnung
weiter ab.
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Im
Fall eines Insomnie-Monitors werden Standardschlafstatistiken bei 60 aus
dem sich ergebenden Hypnogramm erzeugt, insbesondere der Schlafeffizienzindex,
der das Verhältnis
der Anzahl von Schlafphasen zu den gesamten Phasen während der
Nacht ist. Diese Zahl wird der Versuchsperson oder dem Arzt auf
Aufforderung angezeigt und wird zum Ermitteln genutzt, ob die Versuchsperson
einen guten Nachtschlaf hatte oder nicht. Alternativ oder zusätzlich kann
das Verhältnis
von Tiefschlaf (Phase 3 oder 4) zur Gesamtzeit berechnet und angezeigt
werden. Alternativ oder zusätzlich
kann die „Qualität" des Tiefschlafs
durch Ermitteln der Länge
jeder Tiefschlafepisode berechnet und als „Qualitäts"-Index des Schlafs angezeigt werden.
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Die
Vorrichtung liefert eine Zusammenfassung von Schlaf mit Hilfe einer
kostengünstigen
Vorrichtung. Es ist kein klinisches Fachwissen bezüglich Schlafauswertung
erforderlich, um die Ergebnisse zu interpretieren. Das Elektrodenanlegen
ist einfach, wobei Haftelektroden verwendet werden, die unter dem
Haaransatz angebracht werden. Für
deren Anlegen ist keine Schulung erforderlich.
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Es
sind nur drei Elektroden (zwei mastoide plus eine indifferente Elektrode,
die an einem Teil des Körpers
und an 0 V an dem Aufzeichnungsgerät mittels eines geeigneten
Widerstands angebracht werden) statt zwischen 7 und 9 bei einer
standardmäßigen Polysomnographieaufzeichnung
erforderlich (zwei EEG (im Haar), zwei oder vier für EOGs,
zwei für
EMG und eine indifferente).
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Trotz
der Verwendung einer nicht herkömmlichen
Elektrodenstelle werden standardmäßige zusammenfassende Analyseergebnisse
erzeugt.
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Die
unnötige
Verwendung von hypnotischen Medikamenten wird durch objektives Messen
der Schlafqualität
vermindert.
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Im
Fall eines Vigilanz-Monitors wird der Vigilanzwert bei 64 überwacht,
und wenn er unter einen vorgegebenen Grenzwert fällt, wird eine Warnmeldung
bei 65 erzeugt. Diese kann zum Alarmieren der Versuchsperon
verwendet werden oder kann für
spätere
Analyse gespeichert werden.
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Ein
die Verwendung eines mastoiden Signals untersuchendes Experiment
wird nachstehend unter Bezug auf die 8A–H erläutert.
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Ein
Satz von Übernachtaufzeichnungen
wurde von zehn Versuchspersonen genommen, der aus einem mittleren
EEG-Signal und zwei Kanälen
des mastoiden EEG bestand. Das mittlere EEG-Signal von jeder Versuchsperson
wurde durch drei Fachleute ausgewertet. Ein ausgewogener Datensatz
von mittleren EEG-Daten aller zehn Versuchspersonen wurde dann konstruiert.
Die am wenigsten gut repräsentierte
Klasse war der Schlaf mit langsamen Wellen: dort lagen nur 147 Epochen
(d. h. 4410 Sekunden) einer durch Konsensus ausgewerteten Phase 3 und
Phase 4 vor. Die Gesamtgröße der Datenbank
betrug daher 4 × 4410
Sätze von
10-dimensionalen
autoregressiven (AR) Koeffizienten (einer für jede der vier Klassen: Schlaf
langsamer Wellen – Phase
3/Phase 4, Phase 2, REM/Phase 1 und Wachheit). Die 8A–D sind
Kohonenkarten mit 10 × 10
Merkmalen für
die mittleren EEG-Daten.
Kohonenkarten sind eine Form von neuronalem Netz, die die Visualisierung
der 10-dimensionalen Daten erlauben. 8A entspricht
der Wachheitsphase, 8B entspricht der REM-Phase, 8C entsprich
der Phase von Schlaf mit langsamen Wellen und 8D entspricht Phase
2. Die Kreuze an jeder Karte zeigen die Einheiten, die von einer
vorgegebenen Schlafphase am häufigsten
aufgesucht werden. Diese Karten liefern eine 2D-Visualisierung der
10-dimensionalen
AR-Koeffizienten, und deren topologische Erhaltungseigenschaften
ermöglichen
uns das Verifizieren, ob zum Beispiel Phase 2 ein mittlere Phase
zwischen REM/leichtem Schlaf und Tiefschlaf ist. Bei Prüfen der 8A–C sehen wir, dass
die Wachheit breit in dem unteren Teil der Karte liegt, REM direkt
darüber
und der Schlaf mit langsamen Wellen oben in der Karte. Phase 2 ist
tatsächlich
ein mittlerer Zustand, da sie sich in der Mitte der Karte sowie oben
rechts befindet.
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Die
entsprechenden mastoiden EEG-Signale wurden für die gleichen 4 × 4410 einsekündigen Segmente
extrahiert und es wurden ihnen die gleichen Kennungen zugeteilt,
wie den mittleren EEG-Daten zugeordnet wurden.
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Die 8E–H sind
Kohonenkarten mit 10 × 10
Merkmalen für
die mastoiden EEG-Daten. 8E entspricht
der Wachheitsphase, 8F entspricht der REM-Phase, 8G entspricht
der Phase von Schlaf bei langsamen Wellen und 8H entspricht
Phase 2.
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Es
ist wichtig zu wissen, dass die mittleren EEG-Karten (8A–D) und
die mastoiden EEG-Karten (8E–H) unabhängig trainiert
wurden, eine Tatsache, die durch das Vorhandensein einer 90-Grad-Drehung zwischen
den 8A–D
und 8E–H
verifiziert werden kann. Bei Berücksichtigen
dieser 90-Grad-Drehung ist ersichtlich, dass die entsprechenden
mastoiden EEG-Daten sehr ähnlich
sind. Dies zeigt an, dass es ausreichend Informationen in dem mastoiden
EEG zur Unterscheidung zwischen den vier Hauptarten von Schlaf gibt
und ferner dass diese Informationen durch die Verwendung eines autoregressiven
Modells extrahiert werden können.
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Die
vorstehend beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen können auch
auf Vorrichtungen für
Vigilanz-Überwachung übertragen
werden. D. h. der in 1 veranschaulichte und nach
dem in 5 gezeigten Algorithmus trainierte Insomnie-Monitor kann als
Vigilanz-Monitor ausgelegt werden, der in sicherheitskritischen
Berufen von besonderem Nutzen ist. Die Vigilanz-Analyse erfordert
Segmentierung und Klassifizierung eines EEG-Signals während Wachheit
sowie während
Schlaf. Das Ergebnis der Vigilanz-Analyse ist ein „Wachogramm". Die für ein Wachogramm
erforderliche Auswertungstechnik ähnelt der eines Hypnogramms,
außer
dass es Zustände
von Wachheit sowie von Schlaf umfasst. Die beiden Diagramme können als
im leichten Schlaf überlappend
betrachtet werden. Wie beim Hypnogramm wird das Wachogramm nach
Regeln ausgewertet, die auf menschlicher Beobachtung der EEG-, EOG-
und EMG-Signale beruhen. Die Regeln beziehen sich typischerweise
auf den Zeitbetrag in jeder Epoche, in dem Frequenzen über spezifischen
Bandbreiten eintreten.
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Ein
Beispiel für
ein geeignetes Wachogramm-Auswertungsverfahren wird in „Acute
effects of hydroxyzine an nocturnal sleep and sleep tendency: a
C-EEG study", Alford
C, Rombaught N, Jones J, Foley S, Idzikowski C, Hindmarch I; Human
Psychopharmacoloy, 1992, Band 7, Seiten 25–35 beschrieben.
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Der
Mikrokontroller 5 geringen Stromverbrauchs überwacht das Wachogramm so,
dass ein Alarm ausgegeben wird, wenn das Wachogramm eine Epoche
zu einer Kategorie zuordnet, die einen hohen Wert an Schläfrigkeit
anzeigt. Dies ist typischerweise ein akustischer Alarm. Zudem kann
der Vigilanz-Monitor das Wachogramm speichern und/oder einen zusammenfassenden
Index der Vigilanzqualität
berechnen und anzeigen (der zum Beispiel die Zeit in Prozent anzeigt,
in der die Versuchsperson aktiv und wach ist).