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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf die Verwendung von nativem
oder rekombinantem menschlichem Interferon-β, insbesondere Betaseron, bei
der Behandlung der Restenose beim Menschen, insbesondere der koronaren
Restenose.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei
der koronaren Restenose handelt es sich um eine Verengung der Koronararterie
am Ort einer Gefäßverletzung
nach transluminaler koronarer Ballonangioplastie. Sie kann auch
nach Endarteriektomie und Arteriektomie auftreten. Zwar ist man
noch dabei, die genauen Wechselwirkungen der zur koronaren Restenose
beitragenden Faktoren aufzuklären,
doch besteht die identifizierende Charakteristik in der Proliferation
normalerweise ruhender koronarer glatter Muskelzellen am Ort der
Verletzung der Koronararterienwand nach dem chirurgischen Eingriff.
Während
dieser Periode proliferieren auch Endothelzellen in der Arterienwand,
um eine intakte luminale Endotheloberfläche wiederherzustellen. Demgemäß bestünde ein
ideales Profil für
eine Verbindung zur Verhinderung der koronaren Restenose in einer
Verbindung, die das Wachstum der glatten Muskelzellen entweder ohne
Wirkung oder mit einer stimulierenden Wirkung auf die Proliferation
der Endothelzellen hemmte.
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Interferone
sind Teil der natürlichen
Abwehrmechanismen des Körpers.
Sie sind dafür
bekannt, daß sie
antivirale, Antitumor- und immunregulatorische Eigen schaften besitzen,
und sind hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Funktion speziesspezifisch.
Zu den Typ-I-Interferonen gehören
Interferon-α und
Interferon-β.
Interferon-γ gehört zu den
Typ-II-Interferonen. Menschliches Interferon-β ist als natürlich produziertes Produkt
aus menschlichen Fibroblasten sowie als rekombinantes Produkt erhältlich.
Von besonderem Interesse ist der Typ von rekombinantem menschlichem
Interferon-β,
der in den Vereinigten Staaten kommerziell unter dem Namen Betaseron (Interferon-βser17)
bekannt ist und der in der US-Patentschrift Nr. 4,588,585 (Cetus
Corporation) als nützlich
bei der Regulation des Zellwachstums im Menschen, bei der Behandlung
von Viruskrankheiten und bei der Stimulierung natürlicher
Killerzellaktivität offenbart
ist.
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Es
konnte gezeigt werden, daß menschliches
Interferon-β die
(durch Serum induzierte) Proliferation bei menschlichen glatten
Muskelzellen der V. saphena reduziert (Palmer et al., Laboratory
Investigation (1992), Bd. 66, Nr. 6, S. 715–721) und daß Kaninchen-
Interferon-α/β die Proliferation
bei glatten Muskelzellen der Kaninchen-Aorta reduziert (Fukumoto
et al., Biochemical and Biophysical Research Communications (1988),
Bd. 257, Nr. 1, S. 337–345).
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Es
konnte gezeigt werden, daß menschliches
Interferon-α und
menschliches Interferon-β in vitro
antiproliferativ in menschlichen dermalen mikrovaskulären Endothelzellen
sind (Ruszczak et al., J. Invest. Dermatol. (1990), Bd. 95, S. 693–699) und
die Ausbildung tubuloretikulärer
Strukturen in kultivierten menschlichen Endothelzellen erhöhen (Hammer
et al., Ultrastructure Pathol. (1992), Bd. 16, S. 211–218). Es
konnte gezeigt werden, daß Ratten-Interferon-α/β keinen Effekt
auf die Proliferation kultivierter pulmonaler Endothelzellen der
Ratte hat (Dupont et al., J. Clin. Invest. (1992), Bd. 89, S. 197–202).
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Es
wurde nun entdeckt, daß menschliches Interferon-β, insbesondere
Betaseron, wirksam bei der Behandlung koronarer Restenose beim Menschen
ist, indem es die Proliferation koronarer glatter Muskelzellen am
Ort einer Gefäßverletzung
nach einem chirurgischen Eingriff hemmt, während es keinen Hemmeffekt
auf die normale Proliferation koronarer Endothelzellen nach dem
Eingriff aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf die Verwendung von menschlichem
Interferon-β zur
Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen zur Behandlung oder
Verhinderung der Restenose, wobei es sich bei der Restenose insbesondere
um koronare Restenose handeln kann. Bei den erfindungsgemäßen Verwendungen
kann das menschliche Interferon-β die
Proliferation koronarer glatter Muskelzellen hemmen oder verhindern,
während
es keinen Hemmeffekt auf die Proliferation koronarer Endothelzellen
aufweist. Beispielsweise kann das menschliche Interferon-β die Proliferation
koronarer glatter Muskelzellen an einem Ort einer Gefäßverletzung nach
(transluminaler koronarer Ballon-)Angioplastie, Endarteriektomie
oder Arteriektomie hemmen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem
erfindungsgemäß verwendeten
Interferon-β um
Betaseron, d.h. Interferon-βser17, das mit rekombinanten Mitteln produziert wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Bei 1 handelt
es sich um einen Graphen, der den Effekt von Betaseron (1000 IU/ml)
auf das Wachstum koronarer Endothelzellen demonstriert.
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Bei 2 handelt
es sich um einen Graphen, der den Effekt von Betaseron (1000 IU/ml)
auf das Wachstum koronarer glatter Muskelzellen demonstriert.
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Bei 3 handelt
es sich um einen Graphen, der den Effekt von Betaseron auf den Einbau
von Thymidin in menschliche koronare glatte Muskelzellen sowie menschliche
koronare Endothelzellen demonstriert.
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Bei 4 handelt
es sich um eine Tabelle, die den Effekt von Betaseron (1000 IU/ml)
auf den Einbau von Thymidin in unterschiedliche menschliche Zellarten
und -stämme
(jeder Stamm ist ein Individuum) demonstriert.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Definitionen
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Die
folgenden Begriffe, wie sie in der Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet
werden, weisen, falls nicht anders angegeben, jeweils die im folgenden
angegebene Bedeutung auf:
„Interferon-β" oder „β-Interferone" umfaßt native
und rekombinante Typ-I-Interferone,
die die gleichen oder ähnliche
pharmazeutische Charakteristika wie die allgemein als Interferon-β-1a und Interferon-β-1b bekannten
Typ-I-Interferone aufweisen.
„Interferon-α/β" bezieht sich auf
ein nicht definiertes Gemisch aus Typ-I-Interferon-α und Typ-I-Interferon-β, beispielsweise
Ratten-Interferon-α/β.
„Betaseron" bezieht sich auf
das rekombinant produzierte menschliche Interferon-β, bei dem der Cysteinrest in
Position 17 durch Serin ersetzt wurde, d.h. Interferon-βser17,
wie in der US-Patentschrift Nr. 4,588,585 offenbart und beansprucht.
„Therapeutisch
wirksame Menge" bezieht
sich auf diejenige Menge an menschlichem Interferon-β, insbesondere
Betaseron, die bei Verabreichung an einen diese benötigenden
Menschen ausreicht, um die wie unten definierte Behandlung für Restenose,
insbesondere koronare Restenose, zu bewirken. Die Menge an menschlichem
Interferon-β,
welche eine „therapeutisch
wirksame Menge" bildet,
variiert je nach dem verwendeten menschlichen Interferon-β, der Schwere
der Restenose sowie dem Alter und Körpergewicht des zu behandelnden
Menschen, läßt sich
jedoch routinemäßig vom
Durchschnittsfachmann unter Berücksichtigung
seines eigenen Wissens sowie der vorliegenden Offenbarung bestimmen.
„Behandeln" oder „Behandlung", wie hier verwendet, umfaßt die Behandlung
der Restenose, insbesondere der koronaren Restenose, in einem Menschen, wobei
die Restenose durch die Verhinderung oder Hemmung der Proliferation
koronarer glatter Muskelzellen am Ort einer Gefäßverletzung nach Angioplastie,
Endarteriektomie oder Arteriektomie gelindert wird.
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Demonstration
des Nutzens und Verabreichung
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A. Demonstration des Nutzens
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf die Verwendung von Interferon-β zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung oder Verhinderung
der Restenose, insbesondere der koronaren Restenose. Insbesondere
richtet sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung von Betaseron
zur Behandlung oder Verhinderung der koronaren Restenose. Dieser
Nutzen wurde mittels In-vitro-Tests demonstriert, bei denen a) der
Einbau von Thymidin (einer notwendigen Komponente der Zellproliferation)
in die entsprechenden Zellen, beispielsweise koronare glatte Muskelzellen
und koronare Endothelzellen, durch Bestimmung des in den Zellen
nach Stimulierung mit Serum in Gegenwart oder Abwesenheit unterschiedlicher
Konzentrationen an Betaseron vorhandenen säureunlöslichen 3H-Thymidins
und b) das Wachstum der entsprechenden Zellen als Reaktion auf das
Vorhandensein oder die Abwesenheit einer bestimmten Menge an Betaseron beispielsweise
unter Verwendung des Methylenblau-Verfahrens oder des Coulter-Zähler-Verfahrens im
zeitlichen Verlauf gemessen wurde. Die Ergebnisse der Tests, wie
sie in den 1 bis 4 dargestellt
sind, demonstrieren die Fähigkeit
des Betaserons, die Proliferation menschlicher koronarer glatter Muskelzellen
zu hemmen, während
es keinen Hemmeffekt auf die Proliferation koronararterieller Endothelzellen
aufweist.
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B. Verabreichung
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Die
Verabreichung von menschlichem Interferon-β, entweder in reiner Form oder
in einer entsprechenden pharmazeutischen Zusammensetzung, läßt sich über einen
beliebigen akzeptierten Verabreichungsmodus oder mit einem ähnlichen
Nutzen dienenden Mittel durchführen.
So kann die Verabreichung beispielsweise oral, nasal, parenteral,
topisch, transdermal oder rektal, in Form eines festen, halbfesten,
lyophilisierten Pulvers oder flüssigen
Dosierungsformen, wie zum Beispiel Tabletten, Zäpfchen, Pillen, weichen elastischen
und harten Gelatinekapseln, Pulvern, Lösungen, Suspensionen oder Aerosolen
oder dergleichen, vorzugsweise in zur einfachen Verabreichung exakter
Dosierungen geeigneten Dosiseinheitsformen, erfolgen. Die Zusammensetzungen
enthalten einen herkömmlichen
pharmazeutischen Träger-
oder Hilfsstoff sowie als den/einen Wirkstoff das menschliche Interferon-β und können zusätzlich andere
medizinische Agentien, Pharmazeutika, Trägerstoffe, Adjuvantien usw.
enthalten.
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Je
nach dem vorgesehenen Verabreichungsmodus enthalten die pharmazeutisch
unbedenklichen Zusammensetzungen im allgemeinen etwa 1 Gew.-% bis
etwa 99 Gew.-% eines menschlichen Interferon-β sowie 99 Gew.-% bis 1 Gew.-%
eines geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffs. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Zusammensetzung um etwa 5 Gew.-% bis 75 Gew.-% eines
menschlichen Interferon-β,
wobei der Rest aus geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen besteht.
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Als
Verabreichungsweg ist der parenterale Weg bevorzugt, wobei ein zweckmäßiger Tagesdosierungsplan
verwendet wird, der entsprechend des Schweregrads der zu behandelnden
Restenose angepaßt
werden kann. Für
eine derartige parenterale Verabreichung kann eine ein menschliches
Interferon-β enthaltende
pharmazeutisch unbedenkliche Zusammensetzung mittels der in den
US-Patentschriften Nr. 4,462,940, 4,588,585 und 4,992,271 offenbarten
Verfahren gebildet werden.
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Als
therapeutisch wirksame Tagesdosis zur Behandlung der Restenose eignet
sich im allgemeinen eine alle zwei Tage subkutan injizierte Menge von
0,25 mg (8 Millionen IU) Interferon-β.
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Die
folgenden spezifischen Beispiele werden als Richtlinie zur Unterstützung bei
der praktischen Durchführung
der Erfindung bereitgestellt und sollen keine Beschränkung des
Umfangs der Erfindung darstellen. Bei den in den folgenden Beispielen
verwendeten Zellen handelte es sich um von der Firma Clonetics,
Inc. in San Diego, Kalifornien, USA, erhaltene menschliche koronare
glatte Muskelzellen und menschliche koronare Endothelzellen.
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Beispiel 1
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Der
folgende In-vitro-Test wurde ausgeführt, um den Effekt des Betaserons
auf den Einbau von Thymidin in bestimmten Zellen zu veranschaulichen (siehe
z.B. „Cell
Culture for Biochemists",
R. L. P. Adams, Elsevier Science Publishers B. V., Amsterdam, Niederlande,
1985).
- 1) Zellen wurden in 24-Loch-Platten
mit einer Dichte von 25000 Zellen/Loch in ihrem normalen Wachstumsmedium
(1 ml/Loch) ausgesät.
Man ließ die
Zellen bis zu einer Konfluenz von 75% in einem Inkubator mit 37°C und 5%
CO2 wachsen (dies dauerte ungefähr 72 Stunden).
- 2) Das Wachstumsmedium wurde dann durch Basalmedium (ohne Serum- oder Wachstumsfaktorzusätze), 1
ml/Loch, ersetzt. Anschließend
wurden die Zellen unter diesen Bedingungen 48 Stunden inkubiert.
- 3) Das Basalmedium wurde dann durch frisches Basalmedium (1
ml/Loch), das mit 5% fötalem Kälberserum
(FBS [fetal bovine serum]), 2 mCi/ml 3H-Thymidin (Amersham,
Kat.-Nr. TRA61) und nichtradioaktivem Thymidin unter Erhalt einer Thymidin-Gesamtkonzentration
von 2 mM ergänzt
worden war, ersetzt.
- 4) Unmittelbar nach dem vorhergehenden Schritt wurde Betaseron
in dem entsprechenden Vehikel eingeführt, wobei nicht mehr als 10
ml pro Loch zugegeben wurden.
- 5) Die Zellen wurden danach 48 Stunden inkubiert.
- 6) Anschließend
wurden die Zellen zweimal (1 ml pro Waschschritt) mit eiskalter
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS [phosphate buffered saline]) und danach in zwei Waschschritten
(1 ml pro Waschschritt) mit eiskalter 10%iger Trichloressigsäure (TCA
[tri-chloroacetic acid]) gewaschen. Dabei beließ man die TCA-Waschlösung jeweils
5 Minuten lang auf den Zellen. Anschließend erfolgte ein Waschschritt
(1 ml/Loch) in eiskaltem 100%igem Ethanol. Das Ethanol wurde dann
entfernt, und man ließ die
Zellen 10 Minuten trocknen.
- 7) In jedes Loch wurden jeweils 500 ml 1 N KOH gegeben. Anschließend wurden
die Platten ca. 2 Stunden bei Umgebungstemperatur bewegt. Die Zellen
wurden dann zur Bestätigung,
daß sie
sich aufgelöst
hatten, mikroskopisch untersucht.
- 8) Anschließend
wurden die KOH-Zellextrakte in Szintillationsfläschchen, die jeweils 4,5 ml
Szintillationsflüssigkeit
Aquasol-2 (Dupont) enthielten, überführt.
- 9) In jedes Loch wurden jeweils 500 ml 1 N CH3COOH
gegeben, und das erhaltene Gemisch wurde in das entsprechende Szintillationsfläschchen überführt.
- 10) Die Szintillationsfläschchen
wurden verdeckelt, bis zur Klärung
geschüttelt,
und die Menge an vorhandenem 3H-Thymidin
wurde mittels Flüssigkeitsszintillationsspektrometrie
bestimmt.
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In
diesem Test wurden menschliche koronare glatte Muskelzellen und
menschliche koronare Endothelzellen aus verschiedenen Individuen
(wobei die Individuen jeweils als „Stamm" bezeichnet wurden) getestet, wobei
die Ergebnisse dieses Tests in den 3 und 4 dargestellt
sind. Wie durch die Ergebnisse demonstriert wurde, hemmte Betaseron die
Proliferation koronarer glatter Muskelzellen eines Stamms (d.h.
eines Individuums) und wies keinen Effekt oder einen stimulierenden
Effekt auf die Proliferation koronarer Endothelzellen aus dem gleichen Stamm
auf.
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Beispiel 2
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- 1) Der folgende In-vitro-Test wurde ausgeführt, um
den Effekt des Betaserons auf das Wachstum bestimmter Zellinien
zu veranschaulichen (siehe z.B. „A Rapid and Convenient Assay
for Counting Cells Cultured in Microwell Plates: Application for Assessment
of Growth Factors",
Journal of Cell Science (1989), Bd. 92, S. 513–518).
- 2) Zellen des zu testenden Gewebes wurden in 24-Loch-Platten
mit einer Dichte von 10000 Zellen/Loch in ihrem normalen Wachstumsmedium (1
ml/Loch) ausgesät.
Die Zellen wurden dann in einem Inkubator mit 37°C und 5% CO2 24
Stunden inkubiert.
- 3) Das Wachstumsmedium wurde dann durch Basalmedium (ohne Serum- oder Wachstumsfaktorzusätze), (1
ml/Loch) ersetzt. Anschließend
wurden die Zellen unter diesen Bedingungen 48 Stunden inkubiert.
- 4) Das Basalmedium wurde dann durch frisches Basalmedium (1
ml/Loch), das mit 5% fötalem Kälberserum
(FBS) ergänzt
worden war, ersetzt.
- 5) Unmittelbar nach dem vorhergehenden Schritt wurde Betaseron
(in dem entsprechenden Lösungsmittel)
in jedes Loch gegeben, und zwar nicht mehr als 10 ml pro Loch.
- 6) Die Zellen wurden dann 1 bis 5 Tage inkubiert, wobei jeden
Tag das Wachstum eines kompletten Satzes behandelter Zellen und
Kontrollzellen terminiert wurde. Die Termination wurde durch einmaliges
Waschen der Zellen mit 1 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
und anschließender
Zugabe von gepuffertem 10%igem Formalin (1 ml/Loch) erreicht. Man
ließ das
Formalin in den Löchern,
und die Platten wurden bis zum Ende des Tests bei 0°C bis 5°C gelagert.
- 7) Nachdem die letzte Platte fixiert worden war, wurde das Formalin
aus allen Platten entfernt, die dann einmal in 10 mM Boratpuffer,
pH 8,5 (1 ml/Loch), gewaschen wurden.
- 8) In jedes Loch wurde Methylenblau (250 ml, 1%) in 10 mM Boratpuffer,
pH 8,5, gegeben und 30 Minuten bei Umgebungstemperatur stehengelassen.
- 9) Das Methylenblau wurde dann entfernt, und die Zellen wurden
dreimal in 10 mM Boratpuffer, pH 8,5 (1 ml/Loch), gewaschen.
- 10) Das von den Zellen zurückgehaltene
Methylenblau wurde durch Zugabe von jeweils 500 ml 50% Ethanol/50%
0,1 N HCl in jedes Loch eluiert. Die Platten wurden anschließend 5 Minuten
bei Umgebungstemperatur bewegt.
- 11) Jedem Loch wurde Methylenblau-Zellextrakt (200 ml) entnommen
und in eine 96-Loch-Mikrotiterplatte überführt.
- 12) Die Absorption (650 nm) wurde in einem Plattenablesegerät abgelesen.
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In
diesem Test wurden menschliche koronare glatte Muskelzellen und
menschliche koronare Endothelzellen getestet, wobei die Ergebnisse
dieses Tests in den 1 und 2 dargestellt
sind. Wie durch die Ergebnisse demonstriert wurde, wies Betaseron
keinen Effekt oder einen stimulierenden Effekt auf das Wachstum
menschlicher koronarer Endothelzellen aus einem Stamm sowie einen
Hemmeffekt auf das Wachstum koronarer glatter Muskelzellen aus dem
gleichen Stamm auf.