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DE69635418T2 - Wiedergewinnung von caprolactam aus nylon-6 abfällen - Google Patents

Wiedergewinnung von caprolactam aus nylon-6 abfällen Download PDF

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Publication number
DE69635418T2
DE69635418T2 DE69635418T DE69635418T DE69635418T2 DE 69635418 T2 DE69635418 T2 DE 69635418T2 DE 69635418 T DE69635418 T DE 69635418T DE 69635418 T DE69635418 T DE 69635418T DE 69635418 T2 DE69635418 T2 DE 69635418T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
nylon
caprolactam
carpet
liquid aqueous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE69635418T
Other languages
English (en)
Other versions
DE69635418D1 (de
Inventor
John Theodore JENCZEWSKI
Lamberto Crescentini
Eugene Richard MAYER
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Shaw Industries Group Inc
Original Assignee
Honeywell International Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Honeywell International Inc filed Critical Honeywell International Inc
Application granted granted Critical
Publication of DE69635418D1 publication Critical patent/DE69635418D1/de
Publication of DE69635418T2 publication Critical patent/DE69635418T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D201/00Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
    • C07D201/02Preparation of lactams
    • C07D201/12Preparation of lactams by depolymerising polyamides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
  • Other In-Based Heterocyclic Compounds (AREA)
  • Processing And Handling Of Plastics And Other Materials For Molding In General (AREA)
  • Pens And Brushes (AREA)

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Wiedergewinnung von Caprolactam aus polymeren Mehrkomponentenabfallstoffen, die Nylon 6 enthalten. Das Verfahren ist insbesondere bei der Wiedergewinnung von Caprolactam aus Teppichabfällen, die Nylon 6 als Polfaser sowie andere Bestandteile als Nylon 6 enthalten, von Nutzen.
  • AUSGANGSSITUATION DER ERFINDUNG
  • Die Wiedergewinnung von Caprolactam aus Nylon 6-Abfällen, die im Wesentlichen keine anderen Stoffe als Nylon 6 enthalten, wird seit mindestens zwanzig Jahren praktiziert. Im Allgemeinen wird Nylon 6 durch Erwärmen auf höhere Temperaturen depolymerisiert, was üblicherweise in Gegenwart eines Katalysators und/oder von Wasserdampf geschieht. Das gewonnene Caprolactam wird als Dampfstrom abgeschieden. Eine umfassende Übersicht über dieses Gebiet wurde von L. A. Dmitriewa et al. in Fibre Chemistry, Band 17, Nr. 4, März 1986, S. 229 – 241 erstellt. Die Depolymerisation von hydrolysierbaren Polymeren, die bei der Herstellung von Fasern, Schnitzeln, Folien oder Formstoffen als Abfall anfallen, ist auch in dem Mandoki erteilten US-Patent Nr. 4,605,762 beschrieben. Das Verfahren besteht darin, dass das polymere Abfallmaterial einer Hydrolysevorrichtung zugeführt wird, in der eine Temperatur von 200 bis 300 °C und ein Druck von mindestens 15 Atmosphären herrschen und in die Hochdruckdampf unterhalb der polymeren Abfälle in den unteren Teil eingeleitet wird. Aus dem oberen Teil der Hydrolysevorrichtung wird eine wässrige Lösung der durch die Hydrolysereaktion entstandenen Produkte abgezogen.
  • Bei Mehrkomponentengemischen oder Verbundstoffen, die Nylon 6 sowie weitere Komponenten enthalten, wird die Wiedergewinnung von Caprolactam jedoch durch das Vorliegen der anderen Komponenten kompliziert. Diese anderen Komponenten und/oder ihre Zersetzungsprodukte, die bei den herkömmlichen Bedingungen der Depolymerisation von Nylon 6 entstehen, wirken sich störend auf die Abtrennung von Caprolactam mit einer ausreichenden Reinheit aus, so dass kostspielige zusätzliche Reinigungsschritte erforderlich sind.
  • Als Beispiel für ein Produkt, das aus Nylon 6 sowie erheblichen Mengen anderer Stoffe besteht, weisen Teppicherzeugnisse mit einer Polfaser aus Nylon 6 darüber hinaus einen Teppichrücken als Trägermaterial auf, das Jute, Polypropylen oder Latex (wie zum Beispiel Styrolbutadienkautschuk (SBR)) sein kann, sowie eine Vielzahl anorganischer Stoffe, wie Calciumcarbonat, Bleicherde oder hydrierte Tonerdefüllstoffe. Im Allgemeinen macht die Polfaser nur 20 bis 50 Masseprozent des Teppichs aus, und der übrige Teil besteht aus den Stoffen, die den Teppichrücken bilden. Darüber hinaus kann die Faser Farbstoffe, Schmutzabweiser, Stabilisatoren und andere Verbindungen enthalten, die bei der Herstellung der Faser- und/oder des Teppichs zugesetzt wurden. Teppichabfälle können auch eine Vielzahl anderer Fremdbestandteile enthalten, die in dieser Patentschrift gemeinschaftlich als „Schmutz" bezeichnet werden.
  • Diese Komponenten, die kein Nylon 6 sind, wirken sich bei der Wiedergewinnung von Caprolactam störend aus. Eines der schwierigsten Probleme besteht beispielsweise darin, dass basische Komponenten, wie der Füllstoff Calciumcarbonat, die sauren Katalysatoren, wie Phosphorsäure, die herkömmlicherweise eingesetzt werden, um die Depolymerisation von Nylon 6 zu beschleunigen, neutralisieren. Dadurch müssen größere Mengen Katalysator eingesetzt werden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass bei Abfallstoffen, die erhebliche Mengen anderer Bestandteile als Nylon 6 enthalten, wie zum Beispiel bei Teppichabfallmaterial, die Verarbeitung der neben Nylon 6 vorhandenen Stoffe oder der Umgang mit ihnen schwierig ist.
  • Es wäre besonders vorteilhaft, wenn ein kostengünstiges Verfahren für die Wiedergewinnung von Caprolactam aus Mehrkomponentenverbindungen oder Materialien, die Nylon 6 enthalten, wie zum Beispiel Teppiche, entwickelt werden könnte, und insbesondere ein Verfahren, bei dem Nebenprodukte der Komponenten, die kein Nylon 6 sind, leicht abgetrennt und weiter verarbeitet werden könnten.
  • SUMMARISCHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren für die Wiedergewinnung von Caprolactammonomer aus einem polymeren Mehrkomponentenabfallmaterial, das mindestens eine hydrolysierbare Nylon-6-Komponente enthält, ohne sauren oder basischen Katalysator, dadurch gekennzeichnet, dass
    • (a) ein Gemisch aus Wasser und dem polymeren Mehrkomponentenabfallmaterial bei einer Temperatur von mindestens 240 °C und einem Druck im Bereich von ca. 3.200 bis ca. 18.600 kPa wärmebehandelt wird, so dass eine flüssige wässrige Lösung, die als Hauptbestandteil ein Gemisch aus Depolymerisationsprodukten der hydrolysierbaren Nylon-6-Komponente enthält, und ein wasserunlöslicher Anteil, der als Hauptbestandteil ein Gemisch aus anderen Stoffen als den Depolymerisationsprodukten enthält, gebildet werden,
    • (b) das aus dem Schritt (a) resultierende Gemisch auf eine Temperatur unterhalb von ca. 150 °C abgekühlt wird, wobei der wasserunlösliche Anteil eine Vielzahl von fein verteilten Feststoffpartikeln bildet,
    • (c) die flüssige wässrige Lösung und die fein verteilten Feststoffpartikel voneinander getrennt werden und
    • (d) aus der flüssigen wässrigen Lösung Caprolactammonomer, das die hydrolysierbare polymere Komponente bildete, wiedergewonnen wird, indem zunächst, bezogen auf die Gesamtmasse Wasser in der flüssigen wässrigen Lösung, mindestens ca. 75 % Wasser entfernt werden und anschließend das Monomer von anderen Depolymerisationsprodukten der hydrolysierbaren polymeren Komponente abgetrennt wird.
  • Das Verfahren ist insbesondere bei der Wiedergewinnung von Caprolactam aus Teppichware, die Nylon 6 und eine erhebliche Menge anderer Komponenten als Nylon enthält, von Nutzen. Das Verfahren erleichtert eine praktische Trennung von festoffen, die sich aus den Komponenten, die kein Nylon sind, ergeben.
  • Weitere bevorzugte Anwendungsformen der Erfindung sind in den beigefügten Patentansprüchen 2 bis 6 näher bestimmt.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die 1 und 2 sind schematische Darstellungen von Anwendungsformen der Erfindung.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN ANWENDUNGSFORMEN
  • In dieser Patentschrift wird der Ausdruck „polymerer Mehrkomponentenabfallstoff" gebraucht, um Stoffe oder Artikel zu bezeichnen, die mindestens eine hydrolysierbare polymere Komponente und mindestens eine weitere Komponente enthalten, bei der es sich um ein nicht-hydrolysierbares Polymer, einen anorganischen oder organischen Stoff oder um andere Arten von Stoffen handeln kann, und die von einem Verbraucher, Hersteller, Vertragshändler, Einzelhändler, Teppichverleger und dergleichen ausgesondert wurden, ausgesondert werden sollten oder ansonsten ausgesondert worden wären. Die anderen Komponenten können von ca. 5 bis zu ca. 95, vorzugsweise ca. 20 bis zu ca. 80 Masseprozent des polymeren Mehrkomponentenabfallmaterials ausmachen. Abfallstoffe, die nur aus hydrolysierbarem polymerem und/oder oligomerem Material bestehen, wie Material, das bei der Herstellung von Zwischenprodukten, wie zum Beispiel Fasern, Schnitzel, Folien oder Formstoffen, entsteht, die dann in die Mehrkomponentenendprodukte, wie Teppiche oder Verpackungen, eingehen oder dazu weiterverarbeitet werden, fallen nicht unter den Begriff „polymerer Mehrkomponentenabfallstoff". Beispiele für solche Abfallstoffe sind Garnabfälle, Schnitzelabfälle oder Extruderschlacke.
  • Zu den hydrolysierbaren Polymeren, für die diese Erfindung besonders geeignet ist, gehören Polyamid, insbesondere Nylon 6 und Nylon 6,6, sowie Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat. Die wiedergewonnenen Monomere sind die Monomere, aus denen das hydrolysierbare Polymer gebildet wurde. Im Falle von Polyamid können die wiedergewonnenen Monomere eine Dicarbonsäure und ein Alkylendiamin oder ein Lactam sein. Bei Nylon 6 ist das wiedergewonnene Monomer Caprolactam, und bei Nylon 66 sind die wiedergewonnenen Monomere Adipinsäure und Hexamethylendiamin. Im Falle von Polyester können die wiedergewonnenen Monomere eine Dicarbonsäure und ein zweiwertiger Alkohol sein. Bei Polyethylenterephthalat sind die wiedergewonnenen Monomere Terephthalsäure und Ethylenglykol.
  • Eine nutzbringende Anwendungsform ist die Wiedergewinnung von Monomer aus Teppichabfällen, die ein hydrolysierbares Polymer als Polfaser enthalten. Von besonderem Nutzen ist die Wiedergewinnung von Caprolactam aus Teppichabfällen, die Nylon-6-Polfasern und andere Komponenten als Nylon 6 enthalten.
  • Bei Verwendung in dieser Patentschrift bezeichnet das Wort „Faser" einen langgestreckten Körper, dessen Längsabmessung wesentlich größer ist als die transversalen Breiten- und Dickenabmessungen. Dementsprechend schließt das Wort „Faser" beispielsweise Monofilament- und Multifilamentgarn (Kontinue- oder Stapelfasergarn), Bandmaterial, Streifen, Stapelfaser und andere Formen von gehacktem, geschnittenem oder diskontinuierlichem Fasermaterial und dergleichen mit regelmäßigen oder unregelmäßigen Querschnitten ein. Das Wort „Faser" schließt ebenfalls mehrere der vorgenannten Materialien oder eine Kombination aus ihnen ein.
  • Bei Verwendung in dieser Patentschrift bezeichnet der Begriff „Teppichware" Teppiche, die keiner mechanischen Trennung unterzogen wurden (nachstehend als „Gesamtteppichware" bezeichnet), sowie alle Gemische von Teppichkomponenten, die bei einer mechanischen oder anders gearteten Trennung von Gesamtteppichware entstehen (nachstehend als „aufbereitete Teppichware" bezeichnet). Der Begriff „Teppichabfallmaterial" bezeichnet Teppichmaterial, das von einem Verbraucher, Hersteller, Vertragshändler, Einzelhändler, Teppichverleger und dergleichen ausgesondert wurde, ausgesondert werden soll oder ansonsten ausgesondert worden wäre.
  • Ein wichtiger Vorteil der Erfindung besteht darin, dass unlösliche Nebenproduktkomponenten, z. B. die Komponenten des Teppichrückens und Bindemittel, die kein Nylon sind, fein verteilte Feststoffpartikel bilden, die leicht von der flüssigen wässrigen Phase, die das zu gewinnende Monomer enthält, abgetrennt werden können. Dieser Vorteil ist bei Teppichabfallmaterial von besonderer Bedeutung, wenn man berücksichtigt, dass der Nylonfaseranteil bei Gesamtteppichware weniger als 50 Masse-% betragen kann.
  • Ein weiterer Vorteil bei Teppichware besteht darin, dass die Notwendigkeit einer mechanischen Trennung der Nylon-6-Polfaser vom Teppichrücken und Bindemittel umgangen wird. Teppichware kann ohne jede Vorbehandlung als Ausgangsstoff verwendet werden, was die Reinigung von Teppichabfällen oder die Entfernung von auf die Polfaser aufgebrachten Behandlungsmitteln, wie Fleckschutzmitteln, Schmutzabweisern oder Stabilisatoren, einschließt. Auf Wunsch kann die Teppichware jedoch zur leichteren Handhabung mechanisch in Streifen oder Stücke geeigneter Größe zerkleinert werden. Aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Verfahrens kann, wenn das erwünscht ist, als Ausgangsstoff auch aufbereitete Teppichware eingesetzt werden, die auf mechanischem Wege von einem Teil oder dem größten Teil des Teppichrückens und des Bindemittels abgetrennt wurde.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend unter besonderer Bezugnahme auf Teppichabfallmaterial mit Nylon-6-Polfasern als Beispiel für den polymeren Mehrkomponentenabfallstoff ausführlicher beschrieben.
  • Zunächst werden das Teppichabfallmaterial und Wasser einem Reaktor oder einer Reaktorkaskade zugeführt. Das Teppichabfallmaterial kann durch Schreddern vorzerkleinert werden, ehe es dem Reaktor zugeführt wird. Die Beschickung des Reaktors mit dem Teppichabfallmaterial kann beispielsweise mit Hilfe eines Polymerextruders erfolgen. Bei einem Verfahren unter Verwendung eines kontinuierlichen Reaktors kann es beispielsweise von Vorteil sein, den Ausgangsstoff aus Teppichabfallmaterial mittels einer entsprechenden Pumpe aufzugeben, so dass der Druck im Reaktor erhalten bleibt. Beispielsweise kann der Reaktor mit Hilfe einer Kolbenpumpe mit trockenem, durch Schreddern vorzerkleinertem Teppichabfallmaterial beschickt werden. Ein anderes Beispiel ist die Möglichkeit, das Teppichabfallmaterial zu erhitzen, so dass es zumindest teilweise schmilzt, und es dann mit einer Zahnradpumpe dem Reaktor zuzuführen.
  • Zur Bildung eines Gemischs aus Wasser und dem polymeren Mehrkomponentenabfallstoff wird dem Reaktor Wasser zugeführt und das Gemisch unter Druck wärmebehandelt, so dass eine flüssige wässrige Lösung, die als Hauptbestandteil ein Gemisch aus Depolymerisationsprodukten der hydrolysierbaren polymeren Komponente enthält, und ein wasserunlöslicher Anteil gebildet werden, der als Hauptbestandteil ein Gemisch von anderen Stoffen als den Depolymerisationsprodukten enthält. Das Wasser kann in flüssiger Form, als überhitzter Dampf oder als Gemisch aus flüssigem Wasser und Dampf zugeführt werden. In den letzten beiden Fällen kann zum Erreichen einer gewünschten Temperatur und eines gewünschten Drucks ein Dampfüberhitzer eingesetzt werden. Der größte Teil des in den Reaktor gelangenden Dampfes kondensiert auf jeden Fall zu flüssigem Wasser. Der Reaktordruck liegt in der Nähe des Dampfdrucks von Wasser bei der Betriebstemperatur.
  • In dem Reaktor wird das Gemisch aus Wasser und Teppichware unter Druck wärmebehandelt, so dass eine flüssige wässrige Lösung, die als Hauptbestandteil ein Gemisch aus Nylon-6-Depolymerisationsprodukten enthält, sowie ein wasserunlöslicher Anteil gebildet werden, dessen Hauptbestandteil ein Gemisch von Komponenten ist, die kein Nylon 6 sind. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren kann ein Druckkesselreaktor mit Rührwerk eingesetzt werden. Bei einem kontinuierlichen Verfahren kann ein Rührkesselreaktor, vorzugsweise eine aus mindestens drei Reaktoren bestehende Rührkesselkaskade, verwendet werden.
  • Die im Verhältnis zum Abfallmaterial eingesetzte Wassermenge sollte ausreichen, um einen erheblichen Teil der hydrolysierbaren polymeren Komponente und der Depolymerisationsprodukte zu lösen und sie aus den anderen in dem Abfallmaterial vorhandenen Komponenten zu extrahieren. Die Wassermenge hängt von der gewünschten Wiedergewinnung von hydrolysierbarem Polymer und Depolymerisationsprodukt sowie vom Gehalt an hydrolysierbarem Polymer in der Teppichware, von der Temperatur und der Art der Extraktion ab. Grundsätzlich steigen die erforderliche Wassermenge und die Reaktionstemperatur mit der gewünschten Wiedergewinnung. Bei der beschriebenen Anwendungsform, bei der nylon-6-haltige Teppichabfälle verwendet werden, beträgt die Wassermenge vorzugsweise ca. 0,5 bis ca. 7, insbesondere ca. 2 bis ca. 7, und noch vorteilhafter ca. 4 bis ca. 6 Teile Wasser pro Teil in der Teppichware enthaltenes Nylon 6.
  • Die Reaktionstemperatur in dieser Phase sollte über dem Schmelzpunkt der hydrolysierbaren polymeren Komponente liegen. Vorzugsweise sollte die Temperatur mindestens 5 °C, vorteilhafter mindestens 10 °C, über dem Schmelzpunkt liegen. Bei der beschriebenen Anwendungsform, bei der die hydrolysierbare polymere Komponente Nylon 6 ist, sollte die Reaktionstemperatur während dieser Prozessphase mindestens ca. 240 °C betragen. Bei niedrigeren Temperaturen verläuft die Reaktion von Nylon 6 mit Wasser sehr langsam. Höhere Temperaturen erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit und minimieren die Menge Nylon-6-Depolymerisationsprodukte, die in der wasserunlöslichen Phase zurückbleiben, erfordern wegen des höheren Dampfdrucks des Wassers aber auch einen höheren Druck. Für diese Prozessphase ist ein Temperaturbereich von ca. 240 bis ca. 375 °C zweckmäßig, wobei der bevorzugte Bereich zwischen ca. 250 und ca. 350 °C liegt, am vorteilhaftesten zwischen ca. 285 bis ca. 305°C. Der Reaktionsdruck während dieser Phase ist von der Reaktionstemperatur abhängig und entspricht in etwa dem Dampfdruck des Wassers bei der Reaktionstemperatur, der im Bereich von ca. 465 bis ca. 2.700 psi (ca. 3.200 bis ca. 18.600 kPa) liegt.
  • Die wichtigsten Aufgaben dieser Prozessphase sind die Auflösung von Nylon 6 in Wasser und die teilweise Depolymerisation von Nylon 6. Die Auflösung und die Depolymerisation von Nylon 6 können gleichzeitig erfolgen. Die Depolymerisation zeigt sich in einer Erhöhung der Konzentration von Amin und Carboxylendgruppen und durch die Bildung von Caprolactam. Die Entstehung von Caprolactam scheint die Auflösung von weiterem Nylon 6 und seiner Oligomere zu erleichtern. Darüber hinaus wird angenommen, dass die hohe Konzentration von Endgruppen die Depolymerisation im Prozessverlauf erleichtert. Weiterhin nimmt die Löslichkeit des Nylon-6-Hydrolysats in Wasser mit steigendem Depolymerisationsgrad zu, und die Viskosität der flüssigen wässrigen Lösung nimmt ab. Wegen der geringeren Viskosität wird in der Tendenz eine schärfere Trennung der flüssigen wässrigen Lösung von dem wasserunlöslichen Anteil erreicht.
  • Bezogen auf die Masse der theoretisch in dem Teppichausgangsmaterial verfügbaren Menge an Nylon-6-Depolymerisationsprodukten, sollten in der in diesem Stadium gebildeten wässrigen Lösung mindestens ca. 60, vorzugsweise mindestens ca. 80 und am vorteilhaftesten mindestens ca. 90 Masse-% der in diesem Stadium gebildeten Nylon-6-Depolymerisationsprodukte gelöst sein. Anders betrachtet werden mindestens ca. 80, vorzugsweise mindestens ca. 90 und am vorteilhaftesten mindestens ca. 99 Masse-% des in dem Teppichausgangsmaterial theoretisch zur Verfügung stehenden Nylons 6 extrahiert. Die Nylon-6-Depolymerisationsprodukte bilden den Hauptbestandteil der flüssigen wässrigen Lösung. „Hauptbestandteil" bedeutet, dass das Gemisch aus Nylon-6-Depolymerisationsprodukten, massemäßig und abgesehen vom Wasser betrachtet, den größten Bestandteil oder die größte Komponente der flüssigen wässrigen Lösung darstellt. Vorzugsweise sollte die sich ergebende Konzentration von Nylon-6-Depolymerisationsprodukten in der flüssigen wässrigen Phase mindestens ca. 5, vorteilhafter mindestens 15 und am vorteilhaftesten mindestens ca. 20 Masse-% betragen.
  • Der aus dieser Verfahrensstufe resultierende wasserunlösliche Anteil sollte, ausgehend von der Masse der außer Nylon 6 in dem Teppichausgangsmaterial enthaltenen Komponenten, mindestens ca. 90, vorzugsweise ca. 95 und am vorteilhaftesten ca. 99 Masse-% der außer Nylon 6 vorhandenen Komponenten enthalten. Wenn die Teppichabfälle Calciumcarbonat, Polypropylen und SBR-Latex enthalten, sollte der wasserunlösliche Anteil insbesondere ca. 99,8 bis ca. 96,5 Masse-% des Calciums und ca. 90 bis ca. 99 Masse-% der außer dem Calciumcarbonat vorhandenen Komponenten, die kein Nylon 6 sind, enthalten. Die außer Nylon 6 vorhandenen Komponenten bilden den Hauptbestandteil des wasserunlöslichen Anteils. Unter „Hauptbestandteil" ist zu verstehen, dass das Gemisch der Komponenten, die kein Nylon 6 darstellen, als Masse betrachtet und abgesehen vom aufgenommenen oder mitgerissenen Wasser, den größten Bestandteil oder die größte Komponente des wasserunlöslichen Anteils bilden. Vorzugsweise sollte, ausgehend von der Masse des wasserunlöslichen Anteils und abgesehen von dem aufgenommenen oder mitgerissenen Wasser, die sich ergebende Menge der Komponenten, die kein Nylon 6 sind, in dem wasserunlöslichen Anteil mindestens 90, vorteilhafter mindestens 95 Masse-% ausmachen. Im Normalfall kann die maximale Menge der Komponenten, die kein Nylon 6 sind, in dem wasserunlöslichen Anteil, bezogen auf die Masse des wasserunlöslichen Anteils ohne aufgenommenes oder mitgerissenes Wasser, bis zu ca. 99 Masse-% betragen.
  • Es ist wichtig, dass in dem Reaktionsgemisch in dieser Verfahrensstufe eine flüssige wässrige Phase vorhanden ist, in der sich die Depolymerisationsprodukte auflösen können. Kleine Mengen Nylon-6-Depolymerisationsprodukte gehen jedoch aufgrund von verminderter Löslichkeit in der wässrigen Lösung, einer erhöhten Löslichkeit, Absorption, Adsorption oder durch mechanisches Mitreißen in der wasserunlöslichen Phase oder durch andere physikalische Wirkungen verloren. Grundsätzlich besteht die Tendenz, dass die Fraktion dieser Produkte, die eine höhere relative Molekülmasse aufweist, in dem wasserunlöslichen Teil zurückbleibt. Wie von einem Fachmann leicht zu erkennen ist, kann der Verlust auf ein Mindestmaß reduziert werden, indem man bei höheren Temperaturen arbeitet, größere Mengen Wasser einsetzt und die Kontaktzeit zwischen der Teppichware und dem Wasser verlängert.
  • Die nächste erfindungsgemäße Hauptverfahrensstufe betrifft die Abtrennung der flüssigen wässrigen Phase von der in der vorhergehenden Stufe gebildeten wasserunlöslichen Phase. Ein kritischer Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Trennung bei einer Temperatur erfolgt, die niedriger ist als die Temperatur im Reaktor. Vorzugsweise ist eine Kühlung vorgesehen, so dass die Trennung bei einer Temperatur erfolgt, die wesentlich unter der Temperatur dieser Stufe liegt. Es wurde festgestellt, dass eine Absenkung der Temperatur unter die Temperatur dieser Verfahrensstufe dazu führt, dass die unlöslichen Komponenten zu Feststoffen erstarren.
  • Überraschenderweise stellte sich heraus, dass die Abtrennung bei der verminderten Temperatur dazu führt, dass die unlöslichen Komponenten in Form von fein verteilten Feststoffpartikeln vorliegen, die sich gut absetzen und leichter von der flüssigen wässrigen Phase getrennt und aus dem Reaktor entfernt werden können.
  • Spezifischer umfasst diese Verfahrensstufe der Erfindung die Abtrennung der flüssigen wässrigen Phase von der in der ersten Stufe gebildeten wasserunlöslichen Phase. Wie bereits erwähnt, wird die Trennung bei einer niedrigeren Temperatur als die erste Verfahrensstufe durchgeführt. Vorzugsweise ist in der zweiten Stufe ein Kühlschritt zwischen der ersten Verfahrensstufe und dieser anfänglichen Trennung vorgesehen. In diesem Kühlschritt werden die Reaktionsprodukte auf Temperaturen unterhalb von ca. 150 °C, vorteilhafter auf weniger als ca. 100 °C und am vorteilhaftesten auf eine Temperatur im Bereich von ca. 70 bis ca. 95 °C abgekühlt, wodurch sich der Druck vermindert und der wasserunlösliche Anteil zu Feststoffen erstarrt. Wenn die Reaktion in einem diskontinuierlichen Reaktor durchgeführt wird, kann die Abkühlung durch den Einsatz einer indirekten Kühlung mit Kühlschlangen oder dadurch erreicht werden, dass durch Verdampfungskühlung der Druck im Reaktor über einen Kondensator auf Atmosphärendruck abgebaut wird. Wenn die Reaktion in einem kontinuierlich arbeitenden Reaktor durchgeführt wird, kann die Abkühlung durch Entspannungsverdampfung des Reaktorinhalts auf Atmosphärendruck in einem Entspannungsverdampfer erreicht werden oder dadurch, dass man das Gemisch durch einen wassergekühlten Wärmetauscher leitet. Die Kühlschlangen oder Wärmetauscher können optional als Kessel zur Dampferzeugung für Aufheiz- oder Verdampfungszwecke im Rahmen des Prozesses genutzt werden.
  • Unerwartet wurde festgestellt, dass die wasserunlöslichen Komponenten in der Teppichware (wozu beispielsweise Polypropylen, Calciumcarbonat und Styrolbutadienkautschuk gehören können) eine Vielzahl fein verteilter Feststoffpartikel bilden, die mit Hilfe von gut bekannten mechanischen Verfahren, wie Zentrifugieren oder Filtrieren, von den wasserlöslichen Hydrolyseprodukten abgetrennt werden können. Ohne Temperaturverringerung bilden die unlöslichen Stoffe bei dem Ausgangsstoff Gesamtteppichware meist eine gummiartige Masse. Im Gegensatz dazu kann bei der vorliegenden Erfindung der unlösliche Teil, der hauptsächlich aus fein verteilten Feststoffen besteht, leicht aus dem Reaktor entfernt und mit herkömmlichen Mitteln gut von dem flüssigen wässrigen Anteil getrennt werden. Die Feststoffe können zur Energiegewinnung für verfahrensbedingte Heiz- und Verdampfungszwecke wahlweise in einem gesonderten Schritt verbrannt werden.
  • Die nächste Hauptverfahrensstufe besteht in der Wiedergewinnung des gewünschten Monomers, das die hydrolysierbare polymere Komponente bildete, aus dem flüssigen wässrigen Medium. Bei der beschriebenen Anwendungsform ist das Monomer, das wiedergewonnen werden soll, Caprolactam.
  • Grundsätzlich wird bevorzugt, dass die Gewinnung einen Schritt beinhaltet, durch den eine erhebliche Menge Wasser, z. B. mindestens ca. 75, vorteilhafter mindestens ca. 95 Masseprozent und sogar mehr als 99 Masse-%, aus dem flüssigen wässrigen Anteil abgeschieden werden, so dass ein mit Caprolactam und den anderen Depolymerisationsprodukten angereicherter Strom entsteht. Im Anschluss daran wird das Caprolactam von den anderen Depolymerisationsprodukten abgetrennt.
  • Die Abtrennung des Wassers kann durch verschiedene Möglichkeiten erreicht werden, wie z. B. durch einen Destillationsprozess. Ein Beispiel besteht darin, den flüssigen wässrigen Anteil einem Entspannungsverdampfer für Wasser zuzuführen, dem eine Destillationskolonne nachgeordnet ist. Vorzugsweise werden sowohl der Entspannungsverdampfer als auch die Destillationskolonne bei einer Temperatur von weniger als ca. 110 °C betrieben, vorzugsweise weniger als 100 °C und am vorteilhaftesten bei einer Temperatur unter ca. 90 °C. Das Kopfprodukt des Destillationsprozesses (das im Wesentlichen aus Wasserdampf besteht) kann in den Reaktor zurückgeführt werden.
  • Nach dem Schritt der Wasserabtrennung kann der angereicherte Strom, der Caprolactam und andere Depolymerisationsprodukte enthält, mit Hilfe eines der in Fachkreisen gut bekannten Verfahren zur Abtrennung von Caprolactam von anderen Nylondepolymerisationsprodukten weiterverarbeitet werden, wie z. B. durch einen zweiten Destillationsprozess. Beispielsweise kann zur Gewinnung von Rohcaprolactam ein Entspannungsverdampfer für Lactam mit einem nachgeordneten Dünnfilmverdampfer verwendet werden. Vorzugsweise werden diese Prozesse bei einer Temperatur im Bereich von ca. 100 bis ca. 150 °C, vorteilhafter im Bereich von ca. 120 bis ca. 135 °C, durchgeführt. Bei den niedrigeren Temperaturen wird die Repolymerisation des Caprolactams und der Oligomere unter Bildung von Verbindungen mit einer höheren relativen Molekülmasse verhindert.
  • Wahlweise kann der so erhaltene mit Depolymerisationsprodukten angereicherte Strom nach in Fachkreisen bekannten Verfahren einem Entspannungsverdampfer zugeführt und mit überhitztem Wasserdampf in Kontakt gebracht werden. Beispielsweise ist in der US-Patentschrift 4,764,607 ein geeigneter Apparat zum Vermischen eines flüssigen caprolactamhaltigen Gemischs mit überhitztem Wasserdampf beschrieben. In einigen Fällen kann diese Anwendungsform für eine effizientere Abtrennung von Caprolactam von den Oligomeren zweckdienlich sein. Das Caprolactam wird mit dem überhitzten Wasserdampf verdampft. Da die Temperaturen in dem Behälter erheblich über der Temperatur liegen können, bei der Caprolactam im Allgemeinen repolymerisieren würde, ist es wichtig, dass die Verweilzeit in dem Entspannungsverdampfer gering gehalten wird, d. h. weniger als 1 Sekunde beträgt. Das mit dem Dampf aus diesem Entspannungsverdampfer austretende Caprolactam kann zum Kondensieren des Caprolactams einem Teilkondensator oder einer Kolonne zugeführt werden. Die Sumpfprodukte aus dem Entspannungsverdampfungsbehälter, die vorwiegend aus Oligomeren bestehen, können in den Reaktor zurückgeführt werden.
  • Die Reinheit des an diesem Punkt des Verfahrens gewonnenen Caprolactams sollte im Bereich von ca. 96 bis ca. 99 Masse-% liegen. Die 1 bis 4 Masse-% Fremdstoffe in dem Rohcaprolactam enthalten Oligomere. Wenn aufbereitete Teppichware als Ausgangsprodukt verwendet wird, ist die Reinheit tendenziell höher. Wenn eine bedeutende Menge Schmutz auf dem Teppich vorhanden ist, ist die Reinheit tendenziell geringer.
  • Im Anschluss an die Wiedergewinnung von Caprolactam kann in nachfolgenden Verfahrensabläufen Caprolactam in einer für die Polymerisation geeigneten Qualität gewonnen werden, und zwar durch weitere Reinigung unter Verwendung von bekannten Reinigungsverfahren, mit denen Fachleute mit üblichen Fachkenntnissen vertraut sind, wie Kristallisation, Vakuumdestillation nach Säure- oder Laugenbehandlung, Ionenaustausch, Permanganatbehandlung und Hydrierung. Der Rückstand, der Caprolactam sowie zyklische und lineare Oligomere enthält, kann vorteilhafterweise in den Anfangsreaktor zurückgeführt werden, und ein Teil des Kreislaufstroms kann zum Entfernen von Fremdbestandteilen ausgekreist werden.
  • Die 1 und 2 sind schematische Darstellungen von repräsentativen Anwendungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Ein Teppich mit Polfasern aus Nylon-6 mit einem Rücken aus Polypropylen und SBR-Latex mit Calciumcarbonat als Füllstoff wird in einem Shredder in Streifen zerkleinert und am Punkt 1 einem Reaktor 5 zugeführt. Bei einem kontinuierlich arbeitenden Reaktor werden die Teppichstreifen über einen Extruder oder eine Pumpe 3 dem Reaktor 5 so zugeführt, dass der Druck im Reaktor erhalten bleibt. Die Beschickung des Reaktors mit Wasser erfolgt am Punkt 7 (und über den Kreislaufstrom 15). In dem Behälter reagiert das Gemisch bei einer Temperatur zwischen ca. 250 und ca. 375 °C und einem Reaktionsdruck von ca. 465 bis ca. 2700 psi (ca. 3200 bis ca. 18.400 kPa) über eine Zeitdauer von ca. 15 Minuten bis zu ca. einer Stunde. Bei einem diskontinuierlichen Prozess kann der Reaktor 5 ein Druckkessel mit Rührwerk sein. Bei einem kontinuierlichen Prozess kann ein Rührtankreaktor, vorzugsweise eine Rührkesselkaskade mit mindestens drei Rührkesseln verwendet werden. Das depolymerisierte Nylon 6 und die wasserunlöslichen Teppichkomponenten werden dann am Punkt 9 entweder durch indirekten Wärmetausch oder mittels Entspannungsverdampfung vorzugsweise auf eine Temperatur im Bereich von ca. 70 bis ca. 95 °C abgekühlt. Die wasserunlöslichen Komponenten werden am Punkt 11 mit Hilfe eines Verfahrens wie Zentrifugieren oder Filtrieren von den wasserlöslichen Depolymerisationsprodukten getrennt. Die wasserunlöslichen Komponenten, die das System am Punkt 12 verlassen, liegen in Form von fein verteilten Feststoffen vor und können zur Energieerzeugung für die Anlage verbrannt werden. Am Punkt 14 wird aus dem Strom 13 (der die wasserlöslichen Depolymerisationsprodukte enthält) eine erhebliche Menge Wasser, vorzugsweise mindestens 75 Masse-%, durch einen Destillationsprozess abgetrennt, bei dem vorzugsweise eine Temperatur im Bereich von ca. 50 bis ca. 135 °C herrscht. Das Wasser kann als Strom 15 in den Reaktor zurückgeführt werden. Das Rohcaprolactam wird dann aus den anderen Depolymerisationsprodukten im Strom 17 wiedergewonnen.
  • Wie die 1 zeigt, kann die Abtrennung von Caprolactam von anderen Depolymerisationsprodukten im Strom 17 durch einen Destillationsprozess vorgenommen werden. Der Strom 17 wird dem Entspannungsverdampfer 19 aufgegeben, wobei das Rohcaprolactam 22 wahlweise in nachgeordneten Verfahrensabläufen gereinigt werden kann. Die am Fuß des Entspannungsverdampfers 19 gewonnenen Produkte 20 bestehen in erster Linie aus Oligomeren, das gesamte weitere Caprolactam im Strom 20 kann jedoch in dem Dünnfilmverdampfer 21 gewonnen werden, den es als Strom 22' verlässt. Um eine Repolymerisation von Caprolactam zu verhindern, arbeiten der Entspannungsverdampfer 19 wie auch der Verdampfer 21 in dem stärker bevorzugten Temperaturbereich von ca. 120 bis zu ca. 135 °C. Der Rückstand 23, der zyklische und lineare Oligomere und kleinere Mengen Caprolactam enthält, kann vorteilhaft in den Anfangsreaktor zurückgeführt werden. Ein Teil des Kreislaufstroms (der nicht dargestellt ist) kann zum Entfernen von Fremdbestandteilen ausgekreist werden.
  • Wie aus 2 ersichtlich ist, wird der Strom 17 dem Entspannungsbehälter 30 zugeführt, wo er mit überhitztem Dampf 32 in Berührung kommt. Die Verweilzeit der Depolymerisationsprodukte beträgt weniger als 1 Sekunde, da die Temperatur im Behälter 30 über 200 °C betragen kann. Das Kopfprodukt 34 des Entspannungsbehälters 30 wird einem Teilkondensator oder der Kolonne 35 aufgegeben, wo Rohcaprolactam 38 gewonnen wird, das in nachgeordneten Verfahrensabläufen wahlweise gereinigt werden kann. Der Rückstand 33 kann in den Reaktor 5 zurückgeführt werden, und ein (nicht dargestellter) Teil dieses Kreislaufstroms kann zum Entfernen von Fremdbestandteilen ausgekreist werden. Das Wasser 36 kann entsorgt werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern verschiedene bevorzugte Anwendungsformen. Die spezifischen Verfahren, Bedingungen, Stoffe, anteiligen Zusammensetzungen und wiedergegebenen Daten, die zur Erläuterung der Grundsätze der Erfindung angegeben sind, haben Beispielcharakter. Soweit keine anderen Angaben gemacht sind, beziehen sich alle Prozentangaben und Teilmengen auf die Masse.
  • BEISPIEL 1
  • Es folgt eine Anwendungsform der Erfindung bei einem kontinuierlichen Verfahren.
  • Abfälle von aus Nylon 6 hergestellter Teppichware, die ca. 50 Masse-% Nylon 6 enthält, werden in einer Menge von 9071,8 kg pro Stunde in ungefähr 3 Zoll × 5 Zoll (7,6 × 12,7 cm) große Streifen zerkleinert und dem Extruder 3 aufgegeben. Die Teppichware wird in dem Extruder aufgeschmolzen und dann dem Reaktor zugeführt, der aus einer Kaskade mit drei Behältern besteht. Bei den Behältern mit einem Fassungsvermögen von 37.854 l handelt es sich um doppelwandige Rührkessel, die mit einem Wärmeträgermedium beheizt werden. Durch das Wärmeträgermedium wird in dem Reaktor eine Temperatur von ungefähr 295 °C bei einem Druck von ungefähr 7,9 106 Pa aufrechterhalten. Es liefert außerdem zusätzlich zu der vom Extruder und dem heißen Wasser bereitgestellten Wärme weitere Wärmeenergie, um die Reaktion zum Abschluss zu bringen. Über eine Heizvorrichtung, in der Wasser auf 295 °C erhitzt wird, werden dem Reaktor pro Stunde 25.401,1 kg heißes Wasser zugeführt. Der oligomerhaltige Rückstand aus dem (nachstehend beschriebenen) Filmverdampfer wird in einem Mischbehälter mit Kreislaufwasser vermischt und dem Reaktor 5 zugeführt, wobei die eingesetzte Menge Rückstandsprodukt 1859,7 kg pro Stunde beträgt.
  • Die Reaktionsprodukte aus dem Reaktor werden durch ein Druckminderventil in einen Behälter abgeführt. Der Behälter ist ein doppelwandiger Entspannungsbehälter mit einem Rührwerk und einem Kondensator, der ein Fassungsvermögen von 18.927 l aufweist. In dem Kondensator kondensiert der beim Entspannen entstandene Dampf. Das Kondensat wird in den Behälter zurückgeführt. Die in dem Dampf enthaltene Energie kann genutzt werden, um das Wasser vorzuwärmen, das dem Reaktor zugeführt wird, oder auf andere Art und Weise mit Hilfe von Methoden, mit denen Fachleute vertraut sind, zurückgewonnen werden. Dem Behältermantel wird Kühlwasser zugeführt, um eine Temperatur von ca. 90 °C aufrechtzuerhalten.
  • Der Schlamm aus dem Entspannungstank, der in einer Menge von 36.287,3 kg pro Stunde anfällt, wird mit einer Pumpe einer Zentrifuge zugeführt, in der pro Stunde ungefähr 4.535,9 kg Feststoffe abgeschieden werden. Diese enthalten die bei der Teppichherstellung für den Teppichrücken verwendeten Stoffe, wie Polypropylen und Calciumcarbonat. Die Zentrifugenlauge wird zur Abscheidung von restlichen Feststoffen gefiltert und mit Hilfe von Pumpen zu einem Verdampfer weitergeleitet, in dem Wasser in einem Mengenstrom von 25.401,1 kg pro Stunde abgetrennt und dem Reaktor wieder zugeführt wird. Ein Teil des Wassers, ca. 2.267,9 kg pro Stunde, wird zum Abtrennen von sich ansammelnden Fremdbestandteilen ausgekreist. Das ausgekreiste Wasser wird durch gereinigtes Wasser ersetzt. Der Verdampfer arbeitet bei ca. 95 °C und 59.994,9 Pa, damit so wenig Caprolactam wie möglich polymerisiert. Ungefähr 6395,6 kg/h konzentrierte Nylon-6-Wertstoffe, die ca. 45,4 kg/h Wasser, 4581,3 kg/h Caprolactam, 997,9 kg/h Oligomere und 771,1 kg/h akkumulierte Fremdbestandteile enthalten, werden aus dem Verdampfer abgezogen und mit Pumpen zu einer Caprolactam-Entspannungsvorrichtung weitergeleitet.
  • Die Caprolactam-Entspannungsvorrichtung besteht aus einem Entspannungsbehälter, einer Heizvorrichtung, einer Kreislaufpumpe und einem Kondensator. Die Entspannungsvorrichtung arbeitet bei einem Druck von ungefähr 799,9 Pa und einer Temperatur von ca. 125 °C, damit so wenig Caprolactam wie möglich polymerisiert. Die als Kopfprodukt destillierte und kondensierte Menge Caprolactam beträgt ungefähr 3.628,7 kg/h. Der Rückstand aus der Entspannungsvorrichtung wird zur Rückgewinnung weiterer Mengen Caprolactam-Wertstoff mit Hilfe einer Pumpe zu einem mit Verteilerbürsten ausgestatteten Dünnfilmverdampfer und Kondensator weitergeleitet. Der mit Verteilerbürsten ausgestattete Dünnfilmverdampfer arbeitet bei einem absoluten Druck von ca. 666,6 Pa und einer Temperatur von 135 °C, damit möglichst wenig Caprolactam polymerisiert. Es fallen weitere 498,9 kg/h Caprolactam als Kondensat an, die mit dem ursprünglich aus der Caprolactam-Entspannungsvorrichtung gewonnenen Caprolactam zusammengeführt werden. Das Rohcaprolactam kann unter Verwendung von Methoden, die in Fachkreisen bekannt sind, zur Erzeugung von Caprolactam in einer zur Faserherstellung geeigneten Qualität gereinigt werden. Aus dem mit Verteilerbürsten versehenen Filmverdampfer 21 wird eine Rückstandsmenge von 2.222,6 kg/h abgeführt, davon werden ungefähr 362,9 kg/h ausgekreist, und die restlichen 1.859,7 kg/h werden mit dem Kondensat aus dem anfänglichen Verdampfer zusammengeführt und dem Reaktor wieder zugeführt.
  • BEISPIEL 2
  • Ein Teppich mit einer Polfaser aus Nylon 6 und einem Rücken aus Polypropylen und SBR-Latex mit Calciumcarbonat als Füllstoff enthielt 46 % Nylon 6, 7 % Polypropylen und 48 % CaCO3/SBR. Einem Druckkesselreaktor mit Rührwerk mit einem Fassungsvermögen von 2,0 l wurden 980,0 g Wasser zugeführt und auf 240 °C erwärmt. Ein Polymerextruder wurde auf 260 °C vorgeheizt. Der Beschickungsbehälter des Extruders wurde mit 343,0 g Teppichabfallstreifen gefüllt und der Reaktor damit beschickt. Der Reaktor wurde auf ca. 310 °C aufgeheizt, und diese Temperatur wurde etwa eine Stunde lang gehalten. Dann wurde der Reaktor mit Hilfe von Kühlwasser schnell auf ca. 90 °C abgekühlt. Es wurden 1291 g Material zurückgewonnen (97,6 %). Die körnigen Feststoffe wurden durch Filtrieren von der wässrigen Phase getrennt. Die wässrige Phase enthielt 11,3 Masse-% Caprolactam, was einer Rückgewinnung von ca. 79,1 % des Nylon 6 als Caprolactam entspricht. Das Wasser wurde mit Hilfe eines Rotationsvakuumverdampfers aus den Depolymerisationsprodukten ausdestilliert. Es wurde eine Temperatur von weniger als ca. 80 °C bei einem Druck von 41.368,5 Pa oder weniger aufrechterhalten. Der Rückstand wurde in einen Rundkolben mit einem Heizmantel und einem Kondensator überführt. Das Caprolactam wurde bei einem Unterdruck von 666,6 Pa aus den anderen Depolymerisationsprodukten ausdestilliert. Die Destillation wurde beendet, als die Destillationstemperatur ca. 135 °C erreichte. Ca. 90 % des Caprolactams wurden zurückgewonnen. Das Rohcaprolactam enthielt weniger als 1000 ppm Fremdbestandteile.
  • Aus der vorstehenden Beschreibung kann ein Fachmann leicht die wesentlichen Merkmale dieser Erfindung erkennen.

Claims (6)

  1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Caprolactam-Monomer aus einem polymeren Mehrkomponentenabfallstoff, der mindestens eine hydrolysierbare Nylon-6-Komponente enthält, ohne sauren oder basischen Katalysator, dadurch gekennzeichnet, dass a) ein Gemisch aus Wasser und dem polymeren Mehrkomponentenabfallstoff bei einer Temperatur von mindestens 240 °C und einem Druck im Bereich von ca. 3.200 bis ca. 18.600 kPa wärmebehandelt wird, so dass eine flüssige wässrige Lösung, die als Hauptbestandteil ein Gemisch aus Depolymerisationsprodukten der hydrolysierbaren Nylon-6-Komponente enthält, und ein wasserunlöslicher Anteil, der als Hauptbestandteil ein Gemisch aus anderen Stoffen als den Depolymerisationsprodukten enthält, gebildet werden, b) das aus dem Schritt (a) resultierende Gemisch auf eine Temperatur unterhalb ca. 150 °C abgekühlt wird, bei welcher der wasserunlösliche Anteil eine Vielzahl von fein verteilten Feststoffpartikeln bildet, c) die flüssige wässrige Lösung und die fein verteilten Feststoffpartikel voneinander getrennt werden und d) aus der flüssigen wässrigen Lösung Caprolactam-Monomer, das die hydrolysierbare polymere Komponente bildete, wiedergewonnen wird, indem zunächst, bezogen auf die Gesamtmasse Wasser in der flüssigen wässrigen Lösung, mindestens ca. 75 % Wasser entfernt werden und anschließend das Monomer von anderen Depolymerisationsprodukten der hydrolysierbaren polymeren Komponente abgetrennt wird.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei die flüssige wässrige Lösung auf eine Temperatur im Bereich von ca. 70 bis ca. 100 °C abgekühlt wird.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei Wasser vor dem Abtrennen des Monomers durch Destillation oder Verdampfung entfernt wird.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Monomer durch Destillation von den anderen Depolymerisationsprodukten abgetrennt wird.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei die Destillation bei einer Temperatur im Bereich von ca. 100 bis ca. 150 °C durchgeführt wird.
  6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei die Destillation bei einer Temperatur unterhalb von ca. 135 °C durchgeführt wird.
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