DE69529846T2 - Verfahren zum vergleich von attributwerten von steuerbaren objektausdrücken in einem netzwerkelement - Google Patents
Verfahren zum vergleich von attributwerten von steuerbaren objektausdrücken in einem netzwerkelementInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Verwaltungssysteme von Kommunikationsnetzwerken. Ein Beispiel eines derartigen Verwaltungssystems kann beispielsweise in der US-A-5 317 742 gefunden werden. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren nach dem beigefügten Anspruch 1 zur Auswahl einer Zielgruppe für eine bei einem Netzwerkelement eines Kommunikationsnetzwerks angewendete Operation.
- Das vorstehend angeführte Netzwerkverwaltungssystem kann in der Praxis vom in Fig. 1 veranschaulichten Typ sein. Netzbetreiber, die sich an Operationszentren OC befinden, verwenden Netzverwaltungsworkstations WS, die mit einem separaten Workstationnetz WSN verbunden sind, wie beispielsweise einem Ethernet-Netz. Typischerweise ist das Verwaltungssystem auf mehrere Computer des Workstationnetzes verteilt, und sie haben einen Zugriff auf eine Datenbank DB, die die für die Verwaltung des Netzwerks erforderlichen Informationen enthält. Über eine in internationalen Standards definierte Q3- Schnittstelle ist das Verwaltungssystem beispielsweise mit einem mobilen Netzwerk MN verbunden, das als Netzwerkelemente NE eine Mobildienst-Vermittlungszentrale MSC, eine Basisstationssteuereinrichtung BSC, eine Basisstation BTS und eine Mobilstation umfassen kann. Die Verbindung des verwalteten Netzwerks wird mittels eines Datenkommunikationsnetzes DCN errichtet. Das verwaltete Netzwerk kann auch ein beliebiges Kommunikationsnetz sein, beispielsweise ein kombiniertes SDH/PDH- Netz.
- Ein CMISE- Anwendungsdienstelement (CMISE = Common Management Information Service Element), das bei der OSI- Kommunikation der Q3- Schnittstelle in der Netzverwaltung verwendet wird, sorgt für den Applikationsprozess mit einer SCOPE/FILTER- Funktion (siehe ISO/IEC-9596-1 Information Technology- Open Systems Interconnection - Common Management Information Protocol- Teil 1: Spezifikation). Der Zweck der Funktion besteht in der Auswahl einer Untergruppe unter den verwalteten Objektinstanzen, bei der eine CMIP- Operation (CMIP = Common Management Information Protocol), wie eine m-Get-Operation angewendet wird.
- Die verwalteten Objekte im Netzwerkelement bilden eine baumähnliche hierarchische Struktur, die im Speicher des Netzwerkelements gespeichert wird, und deren Knoten die Objektinstanz und darauf bezogene Attribute enthalten. Bei der SCOPE/FILTER- Funktion wird die SCOPE- Bedingung zum Abgrenzen der CMIP- Operation zur Bezugnahme auf einen Unterbaum im Baum (MIT, Managed Information Tree) der verwalteten Objektinstanzen verwendet. Dies findet anhand des Namens, d. h., DN (Distinguished Name) statt, der dem Unterbaumwurzelknoten bei der Operation gegeben wird. Bei jeder Objektinstanz, die als Knoten für den Unterbaum fungiert, wird die FILTER- Bedingung der CMIP- Operation separat angewendet. Die Werte der Objektinstanzattribute müssen diese Bedingung vor der Anwendung der CMIP- Operation bei der Objektinstanz erfüllen. Nach der Anwendung der SCOPE- und FILTER- Bedingungen wurde die Gruppe dieser Objektinstanzen, auf die sich die CMIP- Operation bezieht, errichtet.
- Beim Testen, ob die Werte der Objektinstanzen die FILTER- Bedingung erfüllen, wird ein Vergleich ausgeführt, bei dem die Attributwerte der Objektinstanzen mit bestimmten Referenzwerten verglichen werden. Ohne ein universelles Testverfahren muss eine separate bestimmte Vergleichsfunktion für jeden Attributtyp im Netzwerkelement erzeugt werden. Dazu muss das Netzwerkelement eine große Speicherkapazität aufweisen. Insofern große Netzwerkelemente betroffen sind, die typischerweise Hunderte oder sogar Tausende verwalteter Objekte aufweisen, kompliziert dies die Speicherverwaltung und verlangsamt sie, da die Gesamtspeicherkapazität, die zur Ausführung des Vergleichs erforderlich ist, sich auf große Maße ausdehnt. Insofern kleine Netzwerkelement betroffen sind, wird ein Speichererfordernis wie dieses auch in wirtschaftlichem Sinn hervorgehoben, da beim Bemühen der Implementierung kleiner Netzwerkelemente (beispielsweise Mobiltelefone) so wirtschaftlich als möglich eine Speichererweiterung von nur einem Byte bemerkenswert ist.
- Aus diesen Gründen sollte beim Implementieren der FILTER- Bedingung eine universelle Lösung das Ziel sein, d. h., wie das Testen der FILTER- Bedingung in einem Netzwerkelement auf universelle Art und Weise zu implementieren ist. Die Aufgabe besteht im Implementieren einer Funktion, die auf der Grundlage der FILTER- Bedingung der CMIP- Operation und der Attributwerte der Objektinstanz bestimmen kann, ob die Attributwerte der Objektinstanz die FILTER- Bedingung erfüllen. Die Form der FILTER- Bedingung ist im zuvor angeführten Standard ISO/IEC-9596-1, Seite 16 mittels einer ASN.1-Notation in einem ASN.1-Datentyp-CMISFilter (ASN.1 = Abstract Syntax Notation One) offenbart. (Die ASN.1- Notation ist im Standard ISO 8824 definiert, in dem der interessierte Leser eine ausführlichere Beschreibung findet.) In der Praxis ist die FILTER- Bedingung ein regulärer Ausdruck (siehe Ausdrücke in einer Programmiersprache), der logische Operatoren (UND, ODER, NICHT), Beziehungsoperatoren (=, ≤, ≥), Zeichenkettenoperatoren (initialString, anyString, finalString) und Gruppenoperatoren (present, subsetOf, supersetOf, non- nullIntersection) enthalten kann.
- Die Logikoperatoren und die Graphik-String-Operatoren stellen kein Problem beim Testen einer universellen FILTER- Bedingung dar. Vielmehr entsteht ein Problem hinsichtlich der Implementierung von Beziehungsoperatoren und Gruppenoperatoren. Die Schwierigkeiten bei der Implementierung der Operatoren werden aus dem folgenden Beispiel klar ersichtlich:
- Das unter Vergleich stehende Attribut ist vom Typ A, der in der ASN.1- Notation wie folgt dargestellt ist:
- Diese Beschreibung bedeutet, dass ein Attribut vom Typ A eine Sequenz aus drei Variablen B, C, und D ist, wobei B eine ganze Zahl, C eine reale Zahl und D ein Graphik-String ist. Im Netzwerkelement kann der Typ A als folgender Strukturdatentyp der Sprache C implementiert sein:
- Liefert die Vergleichsfunktion der Attributwerte den reellen Wert des Attributs und den Referenzwert als reinen Oktett- String, ohne dass die Struktur des Datentyps näher bekannt ist, ist schwer vorstellbar, wie ein universeller Äquivalenzvergleich zwischen den Attributwerten ausgeführt werden soll. Selbst wenn zwei Werte des Typs A exakt die gleiche Bedeutung hätten, resultiert ein linearer Oktett- String-Vergleich in einem falschen Ergebnis, wenn die Graphik- String- Zeiger des Felds D auf verschiedene Orte zeigen. Der Äquivalenzvergleich liefert nur dann ein korrektes Ergebnis, wenn die Vergleichsfunktion weiß, dass "der Datentyp A ein Datensatz ist, dessen drittes Feld (D) ein Zeiger auf einen Graphik-String ist, und dass der Äquivalenzvergleich des dritten Feldes zwischen Graphik-Strings stattfindet, die durch die Zeiger adressiert sind".
- Daher stammt das Problem beim Testen der FILTER- Bedingung aus der Tatsache, dass es nicht möglich ist, einen linearen Oktett-Stringvergleich bei Attributwerten anzuwenden, die in der FILTER- Bedingung enthalten sind, die Vergleichseinrichtung aber immer auf die eine oder andere Weise die Datentypen der unter Vergleich stehenden Attributwerte kennen muss.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren auszugestalten, mit dem das vorstehend angeführte Problem vermieden werden kann. Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren erzielt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Vergleich zwischen den Attributen einer einzelnen Objektinstanz durch (A) Lesen semantischer Daten, die im Netzwerkelementspeicher zuvor gespeichert wurden, und die mit dem Attribut verknüpft sind, (B) Suchen nach dem verknüpften Attributwert der Objektinstanz im Netzwerkelement und (C) Vergleichen des Attributwerts mit dem empfangenen Referenzwert durch die Verwendung der gelesenen semantischen Daten ausgeführt wird.
- Die Idee der Erfindung besteht in der Speicherung der semantischen Daten im Speicher des Netzwerkelements (beispielsweise bereits in der Auftragsstufe), die den Datentyp angeben, der beim Vergleichen eines Attributs einer bestimmten Objektinstanz zu verwenden ist. Wird das Netzwerkelement in Benutzung genommen, und sucht das Netzwerkverwaltungssystem (der Betreiber) nach einer Zielgruppe für eine CMIP- Verwaltungsoperation, die bei dem Netzwerkelement anzuwenden ist, werden zuerst diese semantischen Daten aus dem Netzwerkelement ausgelesen, und dann beim Vergleich der Attributwerte der Objektinstanz mit den vom Netzwerkverwaltungssystem empfangenen Referenzwerten verwendet.
- Erfindungsgemäß wird infolgedessen angenommen, dass die Datentypen entsprechend der verwendeten Beschreibungssprache (beispielsweise ASN.1) in Datentypen einer derartigen Programmiersprache erzeugt werden, für die ein Übersetzer (beispielsweise ein C oder C++ - Compiler) vorhanden ist. Dies findet im Netzwerkelement auf der Grundlage eindeutiger Regeln statt. Zuvor wurde ein Beispiel eines ASN.1- Datentyps und eines Datentyps in der Sprache C gezeigt, die aus dem ASN.1- Datentyp hergeleitet wird. Diese Datentypinstanzen (beispielsweise in der Sprache C), die aus den ASN.1- Darstellungen hergeleitet werden, werden hier als lokale Bereiche bezeichnet. Im Netzwerkelement sind die Attributwerte somit als lokale Bereiche dargestellt.
- Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Attributwerte verglichen werden können, wenn die Semantik von lokalen Bereichen, die diesen entsprechen, im Netzwerkelement bekannt ist, wenn die CMIP- Verwaltungsoperation ausgeführt wird.
- Die Erfindung ermöglicht einen erheblich kleineren Speicher und verbessert die Speicherverwaltung im Netzwerkelement. Obwohl es erforderlich ist, separate semantische Daten für jeden Attributtyp im Netzwerkelement zu speichern, besteht der signifikante Punkt darin, dass die semantischen Daten in einem erheblich kleineren Speicherplatz als Vergleichsfunktionen gespeichert werden können, die erforderlich sind, wenn kein erfindungsgemäßes universelles Vergleichsverfahren verfügbar ist.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 5 näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 ein typisches Netzwerkverwaltungssystem,
- Fig. 2 einen anhand verwalteter Objektinstanzen gebildeten Baum,
- Fig. 3 einen semantischen Baum, der einem Datentyp A in einer Sprache C wie vorstehend beschrieben entspricht,
- Fig. 4 ein Beispiel einer baumähnlichen Datenstruktur, die einer FILTER- Bedingung entspricht, und
- Fig. 5 die Arbeitsweise der Erfindung in einer Beispielsituation, in der der Netzbetreiber nach einer Gruppe bestimmter Teilnehmer sucht.
- Wird eine Verwaltungsoperation bei einem Netzwerkelement in einem Kommunikationsnetzwerk angewendet, wobei für die Verwaltungsoperation eine endgültige Zielgruppe gefunden werden muss, sendet das Netzwerkverwaltungssystem entsprechend dem CMIP- Datenübertragungsprotokoll Informationen zu dem Netzwerkelement über die Operation und die Zielgruppe. Die Zielgruppe ist als Gruppe von Objektinstanzen (d. h., als Unterbaum, dessen Wurzelknotenidentifizierer zum Netzwerkelement gesendet wird) und als Vergleichskriterien von Objektinstanzattributen angegeben, wobei die Kriterien einen oder mehrere Referenzwerte und eine oder mehrere Vergleichsbedingungen enthalten. Daraufhin werden die Attributwerte der zur Zielgruppe gehörenden Objektinstanzen im Netzwerkelement mit den empfangenen Referenzwerten durch die Verwendung der empfangenen Vergleichsbedingungen verglichen, und die endgültige Zielgruppe wird aus diesen Objektinstanzen in der ursprünglichen Zielgruppe ausgewählt, die Attribute aufweisen, die die empfangenen Vergleichskriterien erfüllen.
- Fig. 2 zeigt einen Baum verwalteter Objektinstanzen, d. h., einen MIT, und eine Gruppe von Objektinstanzen, die daraus durch SCOPE und FILTER- Bedingungen abgegrenzt ist. Die durch die SCOPE- Bedingung abgegrenzte Gruppe der Objektinstanzen (beispielsweise ein Unterbaum) liegt innerhalb der gestrichelten Linie S. Ein Pfeil gibt die durch die FILTER- Bedingung "Attribut A hat den Wert 1" abgegrenzten Objektinstanzen an. Somit wird im Beispiel aus Fig. 2 die endgültige Zielgruppe der CMIP- Operation durch die durch den Pfeil angegebenen Objektinstanzen gebildet.
- Nachstehend wird näher beschrieben, wie der Vergleich im Netzwerkelement auf der Grundlage von vom Netzwerkverwaltungssystem empfangenen Informationen ausgeführt wird.
- Zum Erzielen eines universellen Vergleichsverfahrens sind die Instanzen der Datentypen, d. h., die lokale Bereichssemantik, im Netzwerkelement als baumähnliche Datenstruktur veranschaulicht, die Knoten in mehreren Schichten haben kann. Jeder Knoten gibt den Datentyp an, der beim Vergleichen des Attributs der Objektinstanzen zu verwenden ist. Die baumähnliche Datenstruktur entspricht einem Parsing- Baum, den der Übersetzer (beispielsweise C- Compiler) der verwendeten Programmiersprache aus dem Datentyp des lokalen Bereichs erzeugt hat. Es ist von Vorteil, den semantischen Baum des lokalen Bereichs gleichzeitig mit der Umsetzung des ASN.1- Datentyps in Datentypen der im Netzwerkelement zu verwendenden Programmiersprache zu erzeugen. Typischerweise wird auf dieser Stufe ein Compilerprogramm verwendet, das die ASN.1- Darstellung in Datentypen der Programmiersprache übersetzt.
- Ein in Fig. 3 gezeigter semantischer Baum entspricht der Sprache-C-Version des Typs A im vorstehenden Beispiel. Mittels des semantischen Baums ist die Struktur des lokalen Bereichs im Speicher im Detail bekannt. Der semantische Baum des lokalen Bereichs des Datentyps A gibt an, dass der lokale Bereich zum "Struct-Typ" der Sprache C gehört und aus zwei separaten Speicherbereichen besteht. Der erste Speicherbereich beinhaltet in Folge eine vier Byte lange ganze Zahl (ASN.1- Typ INTEGER, Sprache C- Typ "int"), eine vier Byte lange Fließpunktzahl (ASN.1- Typ REAL, Sprache C- Typ "float"), und die Anfangsadresse des zweiten Speicherbereichs (ASN.1- Typ Graphik-String, Sprache C- Typ "char*", d. h., Graphik- String- Zeiger). Der zweite Speicherbereich enthält den Graphik- String. Dementsprechend ist mittels des semantischen Baums bekannt, dass "der Äquivalenzvergleich des dritten Feldes D vom Typ A der lokalen Bereiche zwischen Graphik-Strings stattfindet, die durch Zeiger adressiert sind, die acht Byte vom Beginn der lokalen Bereiche positioniert sind". Dementsprechend werden die im semantischen Baum enthaltenen Informationen beim Vergleich des ersten und zweiten Feldes der lokalen Bereiche verwendet. Somit ist es mittels des semantischen Baums möglich, einen Vergleich zwischen zwei Attributwerten des Typs A als Vergleich der den Attributwerten entsprechenden lokalen Bereiche auszuführen.
- Es wird angenommen, dass die FILTER- Bedingung einer CMIP- Operation (beispielsweise m-Get) im Netzwerkelement (wie der Vermittlungsstelle Nokia DX200) als baumähnliche Datenstruktur dargestellt wird, deren Blattknoten den "Object Identifier" bzw. Objektidentifizierer des zu vergleichenden Attributs, den lokalen Bereich des Referenzwerts und den Operator enthalten. Als Operator gibt es den Beziehungsoperator (≤, ≥, =), den Graphik- String- Operator (initialString, anyString oder finalString) oder einen String aus Gruppenoperatoren (present, subsetOf, supersetOf, oder nonNullIntersection). In den anderen Knoten des Baums können Logikoperatoren (UND, ODER, oder NICHT) vorhanden sein. Fig. 4 zeigt ein Beispiel einer baumähnlichen Datenstruktur, die der FILTER- Bedingung entspricht, wobei der Bedingungssatz lautet ((Attribut A = a) UND (Attribut B ≤ b)) ODER ((Attribut C ≥ c) UND (Attribut D present (vorhanden))).
- Auf der Grundlage des folgenden Algorithmus evaluate_filter (Filterauswertung) ist es möglich, einen Programmcode zum Testen der FILTER- Bedingung zu erzeugen. Der rekursive Algorithmus evaluate filter durchläuft die baumähnliche Datenstruktur, die die FILTER- Bedingung darstellt, von der Wurzel an, und gibt die Gültigkeit der FILTER- Bedingung als Ergebnis zurück. Der Algorithmus testet die gesamte baumähnliche Datenstruktur abgesehen von den Blattknoten. Das Testverfahren für die Bedingungen in den Blattknoten wird nachstehend näher beschrieben. Im Algorithmus wurde das Testen der Blattknoten durch die Operation compare_values (Wertevergleich) ersetzt. Der Algorithmus berücksichtigt keine Situation, in der die baumähnliche Datenstruktur bezüglich ihrer Struktur fehlerhaft sein könnte.
- Der Algorithmus evaluate_filter kann wie folgt definiert werden:
- Der Algorithmus evaluate_filter zeigt, dass das Testen logischer Operatoren in der FILTER- Bedingung keine Probleme darstellt. Das Problem tritt beim Testen von Bedingungen in den Blattknoten der die FILTER- Bedingung darstellenden baumähnlichen Datenstruktur auf, d. h., die die Operation compare_values erfüllen, die im evaluate filter- Algorithmus vorhanden ist.
- Das zum Vergleich der Attributwerte verwendete Verfahren, die in der FILTER- Bedingung enthalten sind, findet wie vorstehend beschrieben in zwei Schritten statt. Erfindungsgemäß umfasst der erste Schritt den Aufbau semantischer Bäume und eines Verzeichnisses für alle lokalen Bereiche von Attributwerten, die im Netzwerkelement vorhanden sind. Die semantischen Bäume und das Verzeichnis werden im Netzwerkelement gespeichert. Im zweiten Schritt wird der Algorithmus compare_values, dessen Funktion auf der Interpretation der gespeicherten semantischen Bäume beruht, bei den verglichenen Attributwerten angewendet.
- Eine Voraussetzung für die Implementierung des Algorithmus compare_values besteht darin, dass die Knoten des semantischen Baums die folgenden Informationen enthalten: den Identifizierer des dem lokalen Bereich entsprechenden ASN.1- Typs, den Identifizierer des lokalen Bereichstyps, die Verschiebung für die Felder eines lokalen Bereichs vom Datensatztyp vom Beginn des lokalen Bereichs und die Größe des lokalen Bereichs. Außerdem muss ein Verzeichnis vorhanden sein, mittels dessen der für das Attribut registrierte Object Identifier mit dem semantischen Baum des lokalen Bereichs des Attributs verknüpft werden kann. Fig. 3 zeigt ein Beispiel eines semantischen Baums eines lokalen Bereichs.
- Das Prinzip des Attributwertvergleichs ist anhand des Algorithmus compare_values veranschaulicht. Der Algorithmus ist in einer vereinfachten Form dargestellt, und es wird lediglich ein Äquivalenzvergleich in ihm behandelt. Beispielsweise werden die ASN.1- Typen SET und SET OF nicht behandelt. Der Fachmann kann aber einen vollständigen Algorithmus auf der Grundlage der hier offenbarten Beschreibung formulieren. Der Blattknoten der baumähnlichen Datenstruktur in Fig. 4, die die FILTER- Bedingung darstellt, wird als Eingabe in den Algorithmus compare_values zugeführt. Der Blattknoten enthält den Object Identifier des beim Vergleich verwendeten Attributs, den Beziehungsoperator und den beim Vergleich verwendeten Attributwert. Im Algorithmus wird angenommen, dass der dem Attributidentifzierer entsprechende Attributwert abgerufen werden kann, wenn der Vergleich gestartet wird. Infolgedessen liefert der Algorithmus Informationen über den Erfolg oder das Fehlschlagen des Attributwertvergleichs. Der Algorithmus berücksichtigt keine möglichen Fehlersituationen. Der Algorithmus compare_values ruft einen rekursiven Hilfsalgorithmus compare_home (lokaler Vergleich) auf. Algorithmus compare_values: Hilfsalgorithmus compare_home: Hilfsroutine compare_boolean (Vergleich_boolean) (gleich compare_integer (Vergleich_integer)):
- Wie vorstehend beschrieben liest das Vergleichsprogramm des Netzwerkelements die Identität des empfangenen Attributs, Referenzwerts und die Datentypsemantik. Danach fordert das Vergleichsprogramm den tatsächlichen Wert des Attributs aus einem separaten Adaptionsprogramm an (das die Informationen darüber enthält, wo die Attribute tatsächlich abgerufen werden können, und das zur Rückgabe des Attributwerts als korrekter Datentyp fähig ist) und führt den Vergleich aus. Infolgedessen werden Objektinstanzen erhalten, deren Attribute übereinstimmten und bei denen daher die Operation angewendet wird.
- Zur Veranschaulichung des oben beschriebenen wird im folgenden ein praktisches Beispiel mit einer Telefonvermittlungsstelle als Netzwerkelement untersucht. Das Netzwerkelement enthält ein Teilnehmerregister, das Informationen über die mit dem Netzwerkelement verbundenen Teilnehmer speichert. An der Netzwerkverwaltungsschnittstelle ist der Teilnehmer durch die Objektklasse "Teilnehmer" dargestellt mit den Attributen "Leitungsnummer" und "Rufnummer". Das Beispiel ist fiktiv, jedoch könnte sich das Attribut "Rufnummer" beispielsweise auf die Nummer beziehen, die die Teilnehmerleitung während der Signalisierung angibt, und die "Leitungsnummer" könnte der Identifizierer einer Nebenstellenleitung im Netzwerkelement sein. Für das Attribut "Leitungsnummer" ist ein Object Identifier {1 2 3} registriert, und für das Attribut "Verzeichnisnummer" ist der Identifizierer {1 2 4} registriert. In ASN.1 sind die Attribute wie folgt dargestellt:
- Leitungsnummer:: = INTEGER
- Rufnummer:: = GraphicString
- Mittels eines ASN.1- Übersetzers können die ASN.1- Darstellungen der Attribute in die folgenden Datentypdarstellungen der Sprache C übersetzt werden:
- typedef long Leitungsnummer;
- typedef char* Rufnummer;
- Es wird angenommen, dass die Netzwerkverwaltungsworkstation (mit dem Bezugszeichen WS in Fig. 1) die Teilnehmer finden möchte, die mit dem Netzwerkelement verbunden sind, und deren Rufnummer mit der Ziffer 4 oder 5 beginnt. Die Netzwerkverwaltungsworkstation sendet die folgende CMIP- Operation m-Get zum Netzwerkelement, die die erste Zielgruppe (S) und die FILTER- Bedingung enthält, d. h., die Vergleichskriterien der Attribute der Objektinstanzen. Die Gruppe S wird in der PDU (Protocol Data Unit, Protokolldateneinheit) des CMIP- Protokolls mittels des Werts des baseManagedObjectInstance- Feldes, das den Unterbaumwurzelknoten im MIT des Netzwerkelements angibt, und mittels des Umfangswerts des Feldes bestimmt, was nachstehend mittels der ASN.1- Notation beschrieben ist. Für das Beispiel nicht relevante Felder sind weggelassen und durch drei Punkte ersetzt. Die FILTER- Bedingung ist durch den Wert des Filterfeldes angegeben. Als Wurzelknoten hat das Beispiel eine Objektinstanz, die das Teilnehmerregister darstellt. Aus Klarheitsgründen ist der tatsächliche Name der Teilnehmerregisterinstanz bei dem Beispiel durch den Identifizierer < Teilnehmerregister> ersetzt. Der Wert wholeSubtree des Umfangsfeldes bedeutet, dass die Gruppe S alle Objektinstanzen des Unterbaums enthält, d. h., alle mit dem Netzwerkelement verbundenen Teilnehmer. Als Wert des Filterfeldes ist ein ASN.1- Ausdruck vorhanden, der als Ausdruck "die Rufnummer beginnt mit der Ziffer 4 oder die Rufnummer beginnt mit der Ziffer 5" in natürlicher Sprache beschrieben werden kann.
- Nachstehend beziehen sich die Zahlen in Klammern auf entsprechende Zahlen in Fig. 5, die die Arbeitsweise einer Einrichtung im Netzwerkelement darstellt. (Die Zahlen beziehen sich allerdings nicht unbedingt auf die Reihenfolge der Ausführung der Operationen). Im Netzwerkelement wird die m- Get-Operation durch eine für die Ausführung der Operation im Netzwerkelement verantwortliche Einrichtung empfangen (1). Die Einrichtung organisiert die FILTER- Bedingung der m-Get- Operation in eine baumähnliche Konfiguration (2). Die Einrichtung grenzt die Gruppe 5, die durch die m-Get-Operation bestimmt ist, von dem Objektinstanzenbaum (d. h. MIT) des Netzwerkelements (3) ab. In Fig. 5 ist die Gruppe S im MIT durch eine gestrichelte Linie abgegrenzt. Die Einrichtung verarbeitet jede zur Gruppe S gehörende Objektinstanz separat (4). Die Einrichtung findet heraus, ob eine bestimmte Objektinstanz zur endgültigen Gruppe der Objektinstanzen gehört, indem die Implementierung des vorstehend beschriebenen Algorithmus evaluate_filter aufgerufen wird (5). Auf der Grundlage des Attributidentifizierers {1 2 4} in der FILTER- Bedingung ruft evaluate_filter den semantischen Baum ab, der dem lokalen Bereich des Attributs "Rufnummer" entspricht (6). Die Beschreibungen im semantischen Baum in diesem Beispielfall bedeuten, dass das Attribut, dessen Identifizierer {1 2 4} ist, ein Graphik-String hinsichtlich seines ASN.1- Typs ist, und der Datentyp des lokalen Bereichs "char*" in der Sprache C ist, d. h., ein Graphik-String -Zeiger. Durch die in dem semantischen Baum enthaltenen Informationen gesteuert vergleicht evaluate_filter die in der FILTER- Bedingung enthaltenen Vergleichswerte mit dem Attribut "Rufnummer" der Objektinstanz auf die vorstehend beschriebene Art und Weise. Danach gibt die Einrichtung als Ergebnis der m-Get-Operation solche Teilnehmer zur Netzwerkverwaltungsworkstation zurück, die die Rufnummern "5 6 7 8 9" und "4 4 2 2 2 4" haben (7). Diese Teilnehmer bilden die endgültige Gruppe der Zielinstanzen. Im MIT in Fig. 5 zeigt ein Pfeil auf die in Frage kommenden Teilnehmer.
- Wie vorstehend angeführt ist das Vergleichsverfahren, das auf der Verwendung semantischer Bäume beruht und zum Vergleichen von Attributwerten verwendet wird, ein universelles Verfahren. Universell bedeutet hier, dass das Verfahren unabhängig von ASN.1- Darstellungen der Attribute ist. Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Vorteilen werden mit dem universellen Verfahren erhebliche Einsparungen hinsichtlich der Netzwerkelementsoftwareentwicklung erreicht, da die Änderungen in ASN.1- Darstellungen oder die Implementierung neuer ASN.1- Darstellungen keine zusätzliche Softwareentwicklung erfordert. Aus diesem Grund kann die Implementierung des Verfahrens genauer getestet werden, was die Zuverlässigkeit der Ergebnisse des Vergleichs und des gesamten Netzwerkelements verbessert.
- Der Fachmann erkennt, dass die verschiedenen Ausführungsbeispiele der Erfindung nicht auf die vorstehenden Beispiele beschränkt sind, sondern innerhalb des Schutzbereichs der beigefügten Patentansprüche variieren können.
Claims (3)
1. Verfahren zur Auswahl einer Zielgruppe für eine bei
einem Netzwerkelement (NE) eines Kommunikationsnetzwerks
angewendete Operation, mit den Schritten
Empfangen von Informationen von einem
Netzwerkverwaltungselement über die Operation und über die erste
Zielgruppe (S), die als Gruppe von Objektinstanzen, die
im Speicher des Netzwerkelements enthalten sind, und als
Vergleichskriterien von Objektinstanzattributen angegeben
sind, wobei die Kriterien Referenzwerte enthalten,
Vergleichen der Attributwerte der Objektinstanzen,
die zu der ersten Zielgruppe gehören, mit den
Referenzwerten und
Auswählen der endgültigen Zielgruppe aus solchen
Objektinstanzen in der ersten Zielgruppe (S), die
Attribute haben, die die empfangenen Vergleichskriterien
erfüllen,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Attribut einer Objektinstanz verglichen wird,
indem
semantische Daten, die im Netzwerkelementspeicher
vorab gespeichert wurden, und die mit dem Attribut
assoziiert sind, gelesen werden,
der assoziierte Attributwert der Objektinstanz im
Netzwerkelement gesucht wird, und
der Attributwert mit dem empfangenen Referenzwert
unter Verwendung der gelesenen semantischen Daten
verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die semantischen Daten im Netzwerkelementspeicher
als baumähnliche hierarchische Struktur gespeichert sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der semantische Baumknoten zumindest enthält a: den
Identifizierer des Objektinstanzattributs, und b:
Informationen darüber, welcher Datentyp beim Vergleich des
Attributwerts zu verwenden ist.
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