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Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Gut aller Art Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung von Gut aller Art, insbesondere Zementrohgut,
unter Anwendung eines Wanderrostes mit nachgeschaltetem Fertigbrennofen. Bei einer
derartigen Vorbrenneinrichtung mit nachgeschaltetem Fertig= brennofen ist der oberhalb
des Wanderrostes oder der gasdurchlässigen Fördervorxichtung angeordnete Raum in
an sich bekannter Weise durch eine Trennwand in zwei Kammern unterteilt, denen beiden
die Fertigb:rennofengase zufließen, um -alsdann durch die Gutschicht hindurchgesaugt
zu werden.
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Bei der Aufteilung dieses oberhalb,der gasdurchlässigen Fördervorrichtung
gebildeten Raumes, ist -man bisher nicht nach bestimmten Regeln oder Gesetzmäßigkeiten
vorgegangen, weil ein derart durchgeführtes Brennverfahren erst wenige Jahre bekannt
ist und bestimmte Erfahrungen infolgedessen noch nicht vorliegen. Man kannte weder
die inneren Zusammenhänge zwischen- der Trockenkammer und der Brennkammer noch die
Bedeutung der Größe dieser beiden Kammern in bezug auf Leistung und Wärmeverbrauch
der Anlage.
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Der Fachmann ging infolgedessen von dem Gesichtspunkt aus, die Trocl@enkammer
möglichst klein und jedenfalls nur -so groß zu wählen, daß die ihr gestellte Aufgabe
der Trocknung des gekörnten Gutes bei möglichst niedriger Temperatur gerade erfüllt
wurde.
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Man ging von der überlegung aus, eine zu .starke plötzliche Erwärmung
des kleinstückigen oder gekörnten Rohgutes in der Trockenkammer zu vermeiden, da
man bei stärkerer Erwärmung des Brenngutes eine zu schnelle Verdampfung des im Brenngut
enthaltenen Wassers befürchtete, die leicht ein Zersprengen der Formlinge und damit
ein Zusetzen der Spalten der gasdurchlässigen Unterlage durch die abgesprengten
Gutteilchen bewirkte.
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Infolgedessen trat das bei verhältnismäßig niedriger Temperatur vorgetrocknete
Bxeimgut nach Übertritt in die Brennkammer plötzlich in eine Zone höherer Temperaturen,
wodurch leicht ein Zerplatzen der Gutkörnchen eintrat. Darüber hinaus kam
-es bei der nur kurzen Trockenkammer mit niedriger Temperatur oft vor, da.ß
die unteren Teile der Gutschichten nicht vollständig durchgetrocknet waren. Beim
Eintritt in die Zone höherer Temperatur zerplatzen dann die nicht vollständig ausgetrockneten
Gutkörnchen: Diese beiden Erscheinungen hatten zur Folge, daß die Gasdurchlässigkeit
der Gutschichten beträchtlich abnahm, womit wieder ein Leistungsrückgang der Anlage
verbunden war.
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Die vorliegende Erfindung schafft hier Abhilfe. Sie geht von der Erkenntnis
aus; da.ß von der Aufteilung des Raumes oberhalb der gasdurchlässigen Fördervorrichtung
bzw. von der richtigen Bemessung der .Trockenkammer und der Brennkammer die - Trockenleistung
und die Gasdurchlässigkeit und damit auch wieder Leistung und Wärmeverbrauch der
Anlage maßgebend beeinflußt werden:
Es ist erkannt worden, daß die
Trockenkammer nicht- nur so groß bemessen sein darf, daß sie zur Trocknung des Gutes
gerade ausreicht. Es ist vielmehr notwendig, die den Raum oberhalb der gasdurchläs.sigeit-Unterlage
in eine Trockenkammer und Brennkammer unterteilende Zwischenwand über die Trockenzone
hinaus in die Anwärm- und Calcinierzone hineinzusetzen, während durch entsprechende
Regelung und Führung der Gase dafür gesorgt wird, daß die Gastemperatur in der Trocknungs-
und Anwärmkammer nach dem Beschickungsende hin möglichst gleichmäßig abfällt.
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Auf diese Weise wird :durch Verlängerung des Trockenweges eine gleichmäßige
Trocknung des Gutes erzielt, da .das Gut genügend Zeit hat, sich derart mit Wärme
zu sättigen, daß schon eine Art Vorcalcination eintritt. Dabei kann die günstigste
Stelle für die Z1vischenwand, die im übrigen auch von der Art des Rohstoffes abhängt,
verschieden sein. Sie wird im Einzelfalle durch Versuche festgestellt. Ebenso kann
auch zur Erzielung der günstigen Wirkung die Führung der Gase verschiedenartig ausgebildet
werden. Die Gase können beispielsweise oben oder unten um die Trennwand herum in
die Trockenkammer eintreten. Auch können Gasdurchtrittsöffnungen in der Trennwand
ausgespart sein. Die heißen Gase der Brennkammer strömen dann durch diese Offnungen
hindurch und treten in den heißen Teil der Trockenkammer ein.
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Der Abfall der Temperatur ergibt sich hierbei durch die größer werdende
Entfernung von der Gaseintrittsstelle. Dadurch wird als wesentlicher Fortschritt
im kleinstückigen oder zu Streuseln verformten Rohgut beim Übergang von der Trockenkammer
zur Brennkammer ein plötzlicher Temperaturanstieg vermieden.
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Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß diese besondere Vorbereitung
des Gutes sich auf Leistung und Wärmeverbrauch der gesamten Anlage sehr günstig
auswirkt, denn die Leistung konnte im praktischen Betriebe um etwa 20 0/0 gesteigert
werden. Zweckmäßig beträgt .die Grundfläche der Brennkammer etwa 3o bis 55 % der
nutzbaren Fläche der gasdurchlässigen Fördervorrichtung.
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Beispielsweise können die Grundfläche der Trockenkammer und der Brennkammer
etwa je 50 % der nutzbaren Fläche des Wanderrostes betragen.
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Bei der praktischen Durchführung der Erfindung kann die den Raum oberhalb
des Rostes aufteilende Zwischenwand fest eingebaut oder auch beweglich angeordnet
werden, um jeweils das günstigste Verhältnis zwischen den Größen beider Kammern
festlegen zu können.
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.. Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Wanderrost i oder eine ähnliche gasdurchlässige Fördervorrichtung
ruht auf den beiden Umlenkrollen a, von denen die eine in beliebiger und an sich
bekannter Weise angetrieben wird. Das zu behandelnde Gut wird durch den Trichter
3 zugeführt und gelangt alsdann über die Schurre q. in einen nicht gezeichneten
Ofen, wie beispielsweise Drehrohrofen, in welchem es fertiggebrannt wird. Der Raum
oberhalb des Wanderrostes i ist durch eine Mauerdecke nach oben abgeschlossen und
gleichzeitig durch eine Zwischenwand 5 in eine Trockenkammer und Brennkammer unterteilt.
Die Zwischenwand 5 kann in der Längsrichtung des Rostes verschiebbar angeordnet
sein. Sie ist mittels einer Haltevorrichtung an einer Laufrolle ä aufgehängt und
bewegt sich in einem Schlitz 6 der Decke, die durch eine Schiene o..dgl. so abgedeckt
ist, daß durch diesen Schlitz keine Falschluft eintreten kann. Zur Überleitung der
Heizgase von der Trockenkammer in die Brennkammer sind. in der Zwischenwand entsprechende
Durchla.ßöffnungen vorgesehen, auch ist am unteren Ende der Zwischenwand ein Regelschieber
angeordnet.