-
Lautsprecher Die Erfindung betrifft einen Lautsprecher mit einer zusammengesetzten
Großflächenmembran.
-
Zusammengesetzte Membranen sind an sich bekannt. Bei einem bekannten
lautsprechenden Schallerzeuger für Fernsprechzwecke ist über einer Öffnung des Resonanzbodens
eine Membran unmittelbar übergeleimt. Solche zusammengesetzten Membranen, insbesondere
wenn es sich um sog. Großflächenmembranen handelt, bei denen der Membranträger aus
einer Holzplatte besteht, haben den Vorteil gegenüber einfachen Membranen, daß sowohl
die hohen als auch die tiefen Töne in der natürlichen Klangfarbe des erzeugenden
Instruments voll zur Geltung kommen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die tiefen
Töne von dem äußeren Membranträger, also beispielsweise einer Holzplatte, und die
hohen Töne von dem inneren Teil, also beispielsweise einer Leinwandhaut, bevorzugt
wiedergegeben werden. Es ist weiterhin ein Lautsprecher mit einer trichterförmigen
Großflächenmembran bekanntgeworden, die von einem Rahmen aus dünnem Holz als Träger
der Membran umgeben ist.
-
Die Erfindung bezweckt, die Klangwirkung solcher mit zusammengesetzter
Membran versehener Lautsprecher zu steigern. Sie geht dabei von der Erkenntnis aus,
daß sich die Schallwiedergabe solcherLautsprecherwesentlich verbessern läßt, wenn
die zusammengesetzte Großflächenmembran in ihrer Gesamtheit unter Spannung gehalten
wird; bei dem erwähnten bekannten Lautsprecher mit trichterförmiger Großflächenmembran
ist dies noch nicht der Fall.
-
Die Erfindung berücksichtigt ferner die Erkenntnis, daß der Klangkörper
des Lautsprechers, d. h. die zusammengesetzte Großflächenmembrän und der sie umgebende
Spannkörper ein für sich unbehindertes schwingfähiges System bilden muß.
-
Zur weiteren Verbesserung der Schallwiedergabe wird zur Übertragung
der Schwingungen auf die zusammengesetzte Membran erfindungsgemäß ein Fadensystem
benutzt.
-
Dementsprechend kennzeichnet sich ein Lautsprecher gemäß der Erfindung
durch die Kombination folgender Merkmale: r. daß die Membran zusammengesetzt ist
aus einer dünnen Holzplatte mit mindestens teilweise kurvenförmig verlaufender Außentante,
über deren innere, einen wesentlichen Teil der Gesamtfläche bildende Öffnung eine
Haut aus dünnem, imprägniertem Stoff gespannt ist, :2. daß um den Außenrand der
Holzmembranplatte herum und senkrecht von ihr abstehend ein als Spannrahmen dienender
Streifen aus Holz, Holzpapier o. dgl. mit seiner einen Kante festgeleimt ist, 3.
daß das Magnetsystem von einer .die zusammengesetzte Membran und den Spannrahmen
tragenden Grundplatte getragen wird,
4.. daß die Übertragung der
Schwingungen des Erregersystems auf die Membran durch ein Fadensystem erfolgt.
-
Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung;: besteht darin, daß die Außenkante
der Me,-fis branplatte U-förmig verläuft.
-
In der Zeichnung ist .die Erfindung in eineu: Ausführungsform beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Fig. i eine Ansicht des Lautsprechers mit angedeutetem
Magnetsystem, Fig. 2 ein Schnitt A-B mit angedeutetem Magnetsystem, Fig. 3 eine
Seitenansicht des Magnetsystems, Fig. 4 eine Ansicht des Magnetsystems, Fi,g. 5
ein Schnitt A-B des Magnetsystems. Die Erfindung besteht aus vier Teilen, die ein
einheitliches, -unteilbares Ganzes darstellen und nur im Zusammenwirken den gewünschten
Effekt ergeben: erstens aus dem Tongehäuse, zweitens aus dem Antriebsmagnetsystem,
drittens aus der Übertragungseinrichtung und viertens aus der Spann- bzw. Entspanne
orrichtung. Das Tongehäuse besteht aus einem schwachwandigen, hölzernen Kasten r;
der nach vorn offen oder, wie üblich, mit Stoff bespannt ist, und der an der Rückwand
eine aus dünnem Stoff hergestellte, imprägnierte Membran z hat, die eine ganz bestimmte
Spannung haben muß.
-
Auf der Grundplatte 3 ist an einem Holzgalgen 4., der mittels der
Federn 5 beweglich ist, ,das Magnetsystem 6 aufgehängt.
-
Dieses Magnetsystem hat in bekannter Weise zwei Spulen 7, die auf
Winkelkerne 8 aufgesteckt sind. Das Ankerplättchen 9 ist an einem Schwinghebel io
aus dünnwandigem Messingrohr befestigt, das mit einem Klotz i i fest verbunden bzw.
in ihn eingelötet ist. An Stelle des Messingröhrchens kann auch eine massive Feder
mit rundem oder viereckigem oder flachem Querschnitt gewählt werden. Der Klotz i
i ist durch die Sehrauben 12 und 13 und die Gegenfedern 14 elastisch und einstellbar
mit dem Stahlmagnet verbunden. Die letzte Feineinstellung wird durch :den Einstellhebel
i9 mit der Einstell-und Regulierschraube 13 bewirkt. Diese Schraube drückt auf .den
Magnetbogen und entfernt beim Anziehen das Ankerplättchen 9 von den Spulenkernen
B. Das freie Ende des Messingröhrchens io ist vom Ankerplättchen ab flach gedrückt.
Die Stellung des Galgens q. mit dem eingehängten Magneten 6 ist mittels Schraube
15 oder durch eine andere zweckdienliche Einrichtung einstellbar.
-
Die Verbindung zwischen dem Schwinghebel io und der Membran 2 wird
durch ein Fadensystem 16 hergestellt. Dieses Fadensystem besteht aus einem am Schwinghebel
io befestigten Zentralfaden 17, der sich in eine `J@a-oße Anzahl Einzelfäden (etwa
bis 25) auf-.l.@t, die kreisförmig um den durchgehenden 7@irtralfaden an der Membran
z angreifen. Zur Vermeidung von schädlichen Querschwingungen sind die einzelnen
Fäden untereinander durch einen oder mehrere Fadenringe 18 verbunden.
-
Die Einstellung des Lautsprechers geschieht folgendermaßen Zuerst
wird mit der Schraube 15 ein solcher Abstand zwischen Membran 2 und dem Magnet 6
eingestellt, daß .das Fadensystem 16 eine ganz bestimmte Spannung erhält. Diese
Spannung muß den genau eingestellten Schwinghebel io mit seinem Ankerplättchen 9
ein weniges von der Magnetkernen 8 abheben, so,daß die ganze Einrichtung in einer
schwingungsbereiten Spannung steht. Gehen nun die modulierten Sprechströme durch
die Magnetspulen, so gerät das ganze System in entsprechende Schwingungen, und die
verschiedenen Laute und - Töne werden über die Membran durch das Holzgehäuse in
die Luft abgestrahlt.
-
Dadurch, daß alle schwingenden Teile gegenseitig abgespannt sind,
werden keine toten Massen in Bewegung gesetzt, die den Schwingungen Widerstand leisten,
und .der Lautsprecher ist in der Lage, eine natürliche und klangwahre Wiedergabe
zu leisten ohne alle Verzerrungen.