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Hochfrequenzkabel mit mehreren konzentrischen Leitungen für die Übertragung
Um die Verwendung konzentrischer Leitungen für die Hochfrequenzübertragung möglichst
wirtschaftlich zu gestalten, ist es bekanntgeworden, mehrere konzentrische Leitungen
zu einem. Kabel zusammenzufassen. Die Schwierigkeiten, bei einem, derartigen Mehrfachkabel
eine ausreichende Störungsfreiheit zwischen den parallel verlaufenden konzentrischen
Leitungen zu erhalten, sind insbesondere im Niederfrequenzgebiet unter 5oooo Hz
vorhanden. Aber auch im Frequenzgebiet über 5o ooo Hz sind hinsichtlich der zwischen
den Bonzentrischen Leitungen auftretenden Störungen verschiedene Faktoren zu beachten.
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Zwecks Erzielung möglichst geringer Nebensprechstörungen zwischen
den parallel verlaufenden konzentrischen Leitungen eines Kabels ist es besonders
vorteilhaft, den Außenleiter jeder konzentrischen Leitung als ein in Längs- und
Querrichtung geschlossenes Rohr auszubilden. Aus herstellungstechnischen Gründen
wird aber im allgemeinen der Außenleiter aus verseiltenoder miteinander verflochtenen
Drähten bzw. Bändern hergestellt, um eine genügende Biegsamkeit für den Außenleiter
zu erhalten und die Herstellung des rohrförmigen Leiters zu erleichtern. Dies hat
aber zur Folge, daß infolge des schraubenlinienförmigen Verlaufes der Dinähte bzw.
der Bänder des Außenleiters magnetische Längsfelder entstehen, die Nebensprechstörungen
zwischen den parallel verlaufenden Leitungen verursachen.
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Es ist bei Hochfrequenzkabeln .mit.mehreren konzentrischen Leitungen
bereits bekanntgeworden, jeden Außenleiter miteinem leitenden, gegebenenfalls gleichzeitig
magnetisierbaren Schirm zu iungeben, um auf diese Weise ka.pazitiveoder magnetische
Kopplungen zwischen den konzentrischen Leitungen zu vermeiden. Derartige Schirme
werden in üblicher Weise in Form von Bandwicklungen aus metallisierten Papierbändern
codier dünnen Metallbändern verschiedener Werkstoffe hergestellt. Zur Abschirmung
von verdrillten Doppelleitungen sind auch schon Schirme in Form geschlossener Bleimäntel
und ferner Schirme aus mehreren übereinandergeschichtetea Werkstoffen bekanntgeworden.
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Die Erfindung betrifft eine neuartige Ausbildung der Schirme für H,ochfrequenzkahel
mit mehreren konzentrischen Leitungen für die übertragung von Hochfrequenzströmen
höher als 5o ooo Hz, bei denen von jeweils
zwei benachbart liegenden
Leitungen mindestens die -eine, vorzugsweise aber jede der beiden Leitungen mit
einem den aus verseilten oder miteinander verflochtenen Drähten bzw. Bändern hergestellten
Außenleiter umgebenden leitenden, aus mehreren schichtweise übereinander angeordneten
Werkstoffen bestehenden. Schirm versehen ist. Erfindungsgemäß besteht bei derartigen
Hochfrequenzkabeln der möglichst dicht über dem Außenleiter liegende Schirm aus
-einer mit kurzem Schlag aufgebrachten leitenden, gegebenenfalls magnetisierbaren
Band- -der Drahtwicklung und einem hierüberliegenden geschl,ossenen Bleimantel.
Die Stärke des Bleimantels wird mindestens gleich der Eindringtiefe der Hochfrequenzström@e
gemacht, die bekanntlich von der Frequenz der Ströme und von der Leitfähigkeit des
Mantelmaterials abfingt.
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Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Schirm wird durch das Vorhandensein
des in Längs- und Querrichtung geschlossenen Bleimantels erreicht; daß die magnetischen
Längsfelder Wirbelströme im Bleimantel hervorrufen, was eine starke Dämpfung der
magnetischen Längsfelder zur Folge hat. Während man .also bisher darauf ausging,
die durch die magnetischen Längsfelder hervorgerufenen Wirbelströme durch zusätzliche
Mittel und Maßnahmen zu beseitigen, wird erfindungsgemäß der geschlossene Bleimantel
vorgesehen, um die Entstehung von Wirbelströmen zu unterstützen. Hierdurch tritt
zwar eine Erhöhung der Leitungsdämpfung bei hohen Frequenzen ein, doch wird dieser
Nachteil durch den Vorteil einer erheblichen Erhöhung der Störungsfreiheit bei weitem
aufgehoben. Die durch die Wirbelströme hervorgerufene zusätzliche Leitungsdämpfung
kann durch geeignete Ausbildung der Verstärker ohne Schwierigkeiten ausgeglichen.
werden. Andererseits wird -durch die zwischen dem Außenleiter und dem Bleimantel
ange-.ordnete leitende, gegebenenfalls m.ägnetisierbare Band-oder Drahtwicklung
der Nachteil der durch die Wirbelströme zusätzlich entstehenden Leitungsdämpfung
stark gemildert. Da der Bleimantel lediglich die Aufgabe hat, die Entstehung von
Wirbelströmen zu verursachen, braucht er nicht unbedingt wasserdicht zu sein, so-
dal3 er im .allgemeinen wesentlich dünner ausgeführt werden kann, als es sonst bei
einem Bleimantel üblich ist. In vielen Fällen wird es genügen, wenn der Bleimantel
eine Stärke von ietwa ö, 5 mm oder weniger aufweist.
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Weitere Untersuchungen an Hochfrequenzkabeln mit mehreren konzentrischen
Leitungen haben gezeigt, daß die Gegennebensprechdämpfung zwischen den Leitungen
der gleichen Übertragungsrichtung kleiner ist als die Nebensprechdämpfüng zwischen
den Leitungen entgegengesetzter übertragungsrichtung. Dies steht im Gegensatz zu
den gebräuchlichen Fernmeldekabeln mit verdrillten Adergruppen für den Vierdrahthetrieb,
bei 'denen die Leitungen entgegengesetzter Übertragungsrichtung in getrennten Aderbündeln
oder in getrennten Kabeln untergebracht werden, um eine größere Nebensprechdämpfung
als Gegennebensprechdämpfung zu erhalten. Bei einem Hochfrequenzkabel mit mehreren
konzentrischen Leitungen werden daher zweckmäßig von je zwei benachbarten Leitungen
die eine Leitung für die eine und die andere Leitung für die andere Übertragungsrichtung
benutzt. Aus dieser Überlegung heraus kann man für eine Kabelverbindung zwei getrennte
Kabel vorsehen, von denen das Beine Kabel zwei Leitungen entgegengesetzter übertragungsrichtung
und das .ändere Kabel ebenfalls zwei Leitungen entgegengesetzter Übe -tragungsrichtung
enthält. Dadurch .erreicht man, daß - die Leitungen gleicher Übertragungsrichtung
in getrennten Kabeln liegen.
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Die Figur zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Hochfrequenzkabel
mit zwei konzentrischen Leitungen. Jede konzentrische Leitung besteht aus dem Innenleiter
20 mit dem in offenen Schraubenwindungen verlaufenden Abstandhalter 2i und dem Außenleiter
22, der --aus mit großem Schlag verseilten gutleitenden Bändern besteht. Über dem
Außenleiter ist zunächst eine Metallbandwicklung 23 und darüber ein geschlossener
Bleimantel 24 angeordnet. Die durch die beiden konzentrischen Leitungen gebildeten
Zwickelräume sind mit einer verdrillten Adergruppe 25, z. B. mit einem Sternvierer,
ausgefüllt, der für besondere übiertragungszwecke benutzt werden kann. Über der
so gebildeten Kabelseele sind die Bandwicklung 26 und der wasserdichte Käbehnantel27
angeordnet. Der Abstandhalter 21 besteht vorteilhaft aus Isolierstoffen der . Grüppe
der Polyvinylverbindungen, z. B. aus Polystyrol. Die Innenleiter 2o und die Außenleiter
22 bestehen zweckmäßig aus Kupfer. Die Außenleiter 22 können aber auch aus Aluminium
bestehen.