DE644403C

DE644403C - Energierichtungsrelais

Info

Publication number: DE644403C
Application number: DEA77197D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Publication date: 1937-04-30

Description

Es ist bekannt, Energierichtungsrelais eine zusätzliche Spannungsabhängigkeit zu verleihen. Namentlich in Niederspannungsnetzen ist es vorteilhaft, hierdurch eine impedanzabhängige Ansprechcharakteristik herbeizuführen. Die Spannungsspule hat man hierzu auf dem Relaiskern selbst angeordnet. Man hat auch bereits vorgeschlagen, auf dem Eisenkern des Stromwandlers eine zusätzliche Spannungsspule unterzubringen, um hierdurch die gewünschte Ansprechcharakteristik der Schutzvorrichtung zu erhalten.

Die Erfindung sucht nun diese Aufgabe mit Mitteln zu lösen, die deswegen besonders vorteilhaft sind, weil sie in bestehende richtungsabhängige Schutzeinrichtungen eingebaut werden können, ohne daß an der Ausführung der Relais oder an den Wandlern etwas geändert werden müßte. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß der die Stromwicklung speisende Wandler sekundärseitig durch einen Hilfswandler überbrückt, der in Abhängigkeit von einer mit der Phasenspannung zusammenbrechenden Spannung des Netzes so gesteuert ist, daß er bei voller Spannung einen sehr kleinen Impedanzwert besitzt.

In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. An dem Stromwandler 1 einer Netzphase R ist die Stromwicklung 2 eines Richtungsrelais geschaltet, dessen Spannungsspule 3 von einer Netzphase, zweckmäßig der voreilenden Phase TO, erregt wird. Nach der Erfindung ist der Wandler 1 durch die Primärwicklung eines Hilfswandlers 4 überbrückt, dessen Sekundärwicklung von der Spannung derjenigen Phase gespeist wird, deren Strom im Wandler wirksam ist, also von der Phase R. In Serie zur Sekundärspule ist dabei ein Widerstand, beim Ausführungsbeispiel ein Kondensator 5, geschaltet, der den wirksamen Strom in eine Phasenlage bringt, die bei einem die Phase R betreffenden zweipoligen satten Kurzschluß ungefähr gegenüber der Spannung der voreilenden Phase T, welche die Spannungsspule erregt, um 90⁰ verschoben ist.

Beim zweipoligen Kurzschluß sinkt nämlich die Phasenspannung nur auf 5O°/_e ihres Nennwertes zurück. Damit nun die Wirkung des Hilfskreises nahezu oder vollständig verschwindet, muß erreicht werden, daß auch in diesem Falle die Impedanz des Wandlers 4 sehr groß wird. Dies läßt sich dadurch er- Si reichen, daß man dem Strom im Hilfskreis eine Verschiebung von 90⁰ gegenüber seiner Spannung gibt.

Im normalen Betrieb ist dann die Stromwicklung ι durch den Hilfswandler 4 kurz- βο geschlossen. Dieser Kurzschluß wird mit kleiner werdender Spannung immer mehr und mehr aufgehoben. Das Richtungsrelais erhält infolgedessen eine Empfindlichkeit, die mit der Spannungsabsenkung oder der verminderten Impedanz der Leitung wächst und damit von der Impedanz der Leitung beeinflußt wird.

Claims

Patentansprüche:

1. Energierichtungsrelais, das nur dann anspricht, wenn eine Spannung des Netzes einen bestimmten Wert unterschreitet, dadurch gekennzeichnet, daß der die Stromwicklung (2) speisende Wandler (1) ,75 sekundärseitig durch einen Hilfswandler (4) überbrückt ist, der in Abhängigkeit von einer mit der Phasenspannung zusammenarbeitenden Spannung (U_R0) so gesteuert ist, daß er bei voller Spannung einen sehr kleinen Impedanzwert besitzt.

2. Energierichtungsrelais nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Mittel (5), welche den in der Sekundärwicklung des Hilfswandlers wirksamen Strom bei sattem zweipoligem Kurzschluß, der diejenige Phase (R) betrifft, deren Strom die Stromspule (2) des Relais erregt, in eine ungefähr auf der Spannung der voreilenden Phase (T), welche die Span- go nungsspule (3) des Relais erregt, senkrecht stehende Lage bringen.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Fritz Jahn in Berlin-Friedrichshagen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRUCKT IN DER RElCHSDRUCKEItEl