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.Anordnung zurr. Anlassen von Kontaktumformern Bekanntlich können
Kontaktumformer nicht einfach durch Zuschalten der speisenden Spannung mit einem
gewöhnlichen Schalter in Betrieb gesetzt werden, weil bei solchem Schalten unter
Umständen Ausgleichsströme auftreten, welche Rückzündungen oder sonstiges Schaltfeuer
an den Kontakten zur Folge haben. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Kontaktumformer
mit Hilfe ,synchrongesteuerter Schalter in Betrieb zu setzen. Der Aufwand für solche
Schalter ist jedoch groß und ihre Betriebssicherheit nur - bedingt. Ein zuverlässiges
Anlaßverfahren besteht bekanntlich darin, daß die Netzspannung nicht plötzlich,
sondern über Anlaßwiderstände allmählich auf den bereits mechanisch in Betrieb befindlichen
Kontaktumformer geschaltet wird. Bei diesem Verfahren ist es notwendig, nach Beendigung
des An.laßvorganges die Anlaßvorrichtung durch einen für den Laststrom bemessenen
Schalter zu überbrücken, in;sbesondere dann, wenn das Anlassen. auf eine kleine
Grundlast erfolgt und der Umformer für große Nennströme ausgelegt ist. Der Überbrückungsschalter
kann dabei, wie bislang üblich, ein einfacher Trennschalter sein. Aber selbst in
diesem Fall bedeutet er einen fühlbaren Mehraufwand, welcher besonders
bei
Umformern sehr großer Stromstärke und verhältnismäßig kleiner Betriebsspannung ins
Gewicht fällt. Dazu kommt, daß das Einbauen eines solchen Schalters zusätzliche
Erhöhung der Leitungsinduktivitäten zur Folge hat, welche bei Kontaktumformern stets
unerwünscht sind.
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Nach der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß dieAnlaßwiderstände
parallel zu den vorhandenen Schutzschaltern liegen. Der Erfindungsgedanke kommt
insbesondere bei solchen Schaltungen in Betracht, bei denen mehrere Kontakte ohne
Überlappung zu Gruppen zusammengefaßt sind und die einzelnen Gruppen durch die Schutzschalter
voneinander getrennt werden können.
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Eine solche Schaltung ist beispielsweise in der Zeichnung da,rgestwllt.
Hier werden von einem Umspanner mit den Phasen 1 bis 6 zwei Gruppen von'Kontakten,
nämlich 7 bis 9 und 1o bis 1-2 gespeist, «-elche über einen saugdrosselähnlichen
Transformator 19 auf den Gleichstromverbraucher 23 arbeiten. Die Kontakte ;7 bis
9 bzw. 1o bis 12 haben untereinander keine überdeckung ihrer Schließzeiten, so daß
beispielsweise über die Kontakte 7 und & zu keinem Zeitpunkt ein Kurzschluß
der Phasen 1 bis 3 gebildet wird. Solange also die Schalter 13 und 1:1 offen sind,
kann auf keinen Fall irgendein Strom fließen, auch nicht während des Hochfahrens
des Antriebsmotors der Kontakte. Hierauf beruht das Anlassen nach der Erfindung.
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13, 14. und 15 sind die drei Pole eines dreiphasigen Schutzschalters,
welcher es ermöglicht, den Verbraucher 23 zweipolig vom Umformer abzutrennen. Ein
solcher Schalter wird, abgesehen von dem Fall, daß der Umformer auf einen Verbraucher
arbeitet, welcher keine Gegenspannung aufweist, stets vorbanden sein. Nach der Erfindung
werden Anlaßwiderstände 16 und 17 parallel zu den Schalterkontakten 13 und 14 angeordnet.
18 ist eine gegebenenfalls erforderliche Grundlast, welche ebenso wie 16 und 17
regelbar und mit letzteren in der Regelung gekoppelt sein kann. Das Anlassen geht
in der Weise vor sich, daß nach Hochfahren und Synchronisieren des Antriebsmotors
dieWiderstände 16, 17 und gegebenenfalls 18 von großen Werten auf kleine Werte verringert
werden. Über den saugdrosselähnlichen Transformator i9 mit seiner Wechselstromwizklung
2o und seinen Gl.eichstrome:rregerwicklungen 21 und 22 legt sich dann die Spannung
des Umformers an den `'Widerstand 18, welcher einen kleinen Grundlaststro:m fließen
läßt. Soll nun der Verbraucher 23 zugeschaltet werden, so wird zunächst die
Spannung des Umformers der Spannung des Verbrauchers derart angepaßt, daß nach dem
Zuschalten der gewünschte Strom zustandekommt, darauf wird 13, 1q. und 15 geschlossen,
und der Umformer ist voll in Betrieb. Hiernach können die Widerstände 16, 17 und
gegebenenfalls 18 wieder auf große Beträge zurückgeregelt werden. Zweckmäßigerweise
schützt man die Anlaßwide:rstände durch Sicherungen oder kleine Schutzschalter 24,
25 und 26.
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Eine weitere Vereinfachung ergibt sich, falls man den Schalter 13
und den Anlaßwiderstand 16, d. h. die Anlaßvorrichtung in einer der vorhandenen
Gruppen fortlä ßt, so daß das Anlassen nur noch mit denn fVidersta.nd 17 bzw. 17
und 18 erfolgt. Auch in diesem Fall kann bei geöffneten Schaltern 14 und 15 kein
Strom über die Kontakte 7 bis 9 fließen, welcher nicht über die Widerstände 17 und
18 seinen Weg nehmen müßte.
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Die Erfindung eignet sich nicht nur für die in der Zeichnung dargestellte
Schaltung, sondern auch für Kontaktumformer mit Schaltdrosseln, bei denen beispielsweise
in den Leitungen der Schalter 13 und 14. je eine Schaltdrossel angeordnet ist.
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:`ach der weiteren Erfindung können die Anfaßwiderstände gleichzeitig
dazu benutzt werden, in Störungsfällen den Umformer auf schnellstem Wege ohne Schaltlichtbogen
außer Betrieb zu nehmen. In diesem Fall können die Schalter 13 und 14. als Trennschalter
ausgeführt «-erden, welche konstruktiv mit den Widerständen 16 und 17 vereinigt
«-erden können. Die Anlaßwiderstände können bekannterweise aus Drahtwiderständen
hergestellt werden, sie können jedoch auch aus anderen festen Materialien; wie z.
B. kohleartigen Stoffen, insbesondere solchen mit veränderlichem spezifischem Widerstand,
angefertigt sein. Man kann auch druckabhängige Widerstände verwenden; auch Flüssigkeitswiderstände,
z. B. Elektroly twiderstände, kommen in Frage, wobei man die Widerstandsänderung
nicht nur durch Bewegung der Elektroden, sondern auch durch Änderung der Ionenkonzentration,
z. B. durch strömende Bewegung der Flüssigkeit oder auch mit Hilfe von Verdampfungsvorgängen,
hervorrufen kann., welche durch Druckänderungen ausgelöst werden.
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Der Vorteil der Erfindung besteht unter anderem darin, daß die sonst
üblichen Drehstrom- und Gleichstromschalter und dazu die Anlaßvorrichtung miteinander
kombiniert sind. Die erwähnten Gruppen von Kontakten, welche untereinander keine
ü'berlappung ihrer mechanischen Schließdauer aufweisen, lassen sich in verschiedenen
Schaltungen ohne weiteres erzielen. Sie ermöglichen es, daß nicht, wie bislang üblich,
in jeder Wechselstromphase ein Anlaßwiderstand und dementsprechend ein Überbrückungsschalter
vorgesehen
werden muß, sondern beispielsweise nur in einer Gruppe
bzw. nur in einem Teil der Gruppen.
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Die Erfindung kann für alle Kontaktumformer verwendet werden, insbesondere
auch solche, bei denen die Entlastung der Kontakte von Schaltfeuer durch Ventile
auf der Primärseite des Umspanners oder irgendwelche andere Hilfsmittel erzielt
wird.