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Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern mit. Metalleinlagen
Die lsrfndung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern
finit Metalleinlagen. Sowohl die Herstellung von Glashohlkörpern 'mit Drahteinlage
als auch (las Schleudergußverfabren für die Herstellung von Glashohlkörpern sind
an sich besannt. Neu ist (lagegen die Anwendung des Schleuderverfahrens für das
Einbetten von I)raliteinlagen in liolilgläser; zugleich bietet es noch besondere
Vorteile iin Vergleich zu den bekannten älteren Verfahren und vernicidet vor allem
deren Fehler.
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Bei <len bekannten 7='reß- oder Blasverfahren zwn 1Terstellen von
Drahtgläsern, (lic sich notwendig in drei verschiedenen Ab-
sätzen vollziehen,
treten kißbildung und Zerspringen, Abbröckeln oller Abschuppen sowie Verschmieren
des Glases leicht auf und bedingen damit einen starken Ausschuß. Die Ursachen sind.
in der Hauptsache in der mangelhaften Verschmelzung der verschiedenen Glasschichten
miteinander und dem eingebetteten Metallkörper sowie in dein Auf=-treten von starken
inneren Spannungen zu erblicken. Bei dein Glasschleudergußverfahren findet dagegen,
dein Wesen des Verfahrens entsprechend, das Einbetten des Drahtkörpers in einer
vollkommen einheitlichen Glasmasse statt, und der Einbettungsvorgang vollzieht sich
zugleich so rasch und gleichmäßig, daß Spannungsunterschiede wie beim Pressen und
Blasen überhaupt nicht eintreten können. Voraussetzung für ein günstiges Ergebnis
ist natürlich die an sich bekannte Anwendung eines Drahtkörpers von gleichem oder
annähernd gleichem Wärmeausdehnungswert, wie ihn das verwendete Glas besitzt. .
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Der durch das nachstehend beschriebene neue Verfahren zur Herstellung
von Drahtglas in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht erzielte Fortschritt
ist ganz unverkennbar und sehr wesentlich.
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Abb. r veranschaulicht die Schleudervorrichtung mit Formbehälter und
dem darin angebrachten Metallgerippe im Längsschnitt nach Linie D-D der Abb. 2.
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Abb. 2 zeigt dieselbe Vorrichtung von oben gesehen.
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Abb. 3,4 und 5 geben Ausführungsbeispiele von metallbewehrten Glashohlkörpern.
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Der Arbeitsgang bei diesem neuen Verfahren ist wie folgt: In dem Formbehälter
a der Schleudervorrichtung, welche aus drei Teilen, und zwar der eigentlichen Form
a, dem Unterteil b und dem Verschlußring c besteht, wird ein Metallgerippe e so
angebracht, daß sein Abstand von der Innenwand des Formbehälters der angestrebten
Einbettungstiefe entspricht. Form und Größe der Metalleinlage müssen den Form- und
Maßverhältnissen des zu bildenden Glashohlkörpers d angepaßt sein. Je nachdem das
Metallgerippe mehr nach innen oder außen in der Glasmasse sitzend eingebettet werden
soll, ist dasselbe entsprechend kleiner oder größer in den Abmessungen zu halten.
Nachdem das Gerippe in der gewünschten Lage befestigt ist, am zweckmäßigsten durch
Stützdorne oder Stifte, welche in regelmäßiger Verteilung an demselben
angebracht
werden, wird in Aden Formbehälter flüssige, gut heiße Glasmasse eingegossen und
dieser schon vor oder unmittelbar nach dem Einfüllen des Glases in schnelle Umlaufbewegung
gesetzt. Die Drehzahl -ist je nach Größe des zu bildenden Glaskörpers auf goo bis
iooo Umdrehungen in der Minute zu halten, bis das Glas durch die Fliehkraft bis
zum Abschlußrand der Form hochgeschleudert und, das Metallgerippe innig und fest
umschließend, formbeständig geworden ist. Alsdann wird durch Abheben des Verschlußringes
die Form geöffnet, der bewehrte Glashohlkörper aus der Form herausgebracht und in
der üblichen Weise gekühlt.
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Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Anwendung des
Schleuderverfahrens zur Herstellung von bewehrten Hohlgefäßen aus Glas hat zur Voraussetzung,
claß die dazu verwendeten Metalleinlagen oder Gerippe eine genügende Druck- oder
Gefügefestigkeit aufweisen. Die im allgemeinen benutzten Geflechtarten eignen sich
hierfür nicht. Es ist daher erforderlich, Metalleinlagen der nötigen Festigkeit
zu verwenden, bei denen die Maschen des Netzwerkes, wie bei Drahteinlagen für die
Herstellung von Drahtglas bereits bekannt, an den Kreuzungsstellen geschweißt oder,
wenn Verdrillungen nicht zu umgehen sind, an diesen Stellen nachgeschweißt sind.
Auch können die Berührungs- oder Kreuzungsstellen der Drähte gelötet anstatt geschweißt
sein. Zur Verfertigung der Gerippe dient in bekannter Weise vorzugsweise blanker,
nicht rostender, nähharter Stahl, welcher diese Eigenschaften auch nach dein Einarbeiten
in die Glasmasse nicht verliert und dessen Ausdehnungswert dem der letzteren angepaßt
ist. Es kann hierzu auch anderes Metall verwandt werden, welches die angedeuteten
Eigenschaften besitzt. . Die Herstellung dieser Einlagen und die Verwendung besonderer
Metalle oder Metalllegierungen als Metalleinlage für Drahtglas ist nicht Gegenstand
_ der vorliegenden Erfindung.
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Die durch das beschriebene, den Gegentand der vorliegenden Erfindung
bildende Verfahren zur Herstellung von Glashohlkörpern mit Drahteinlage nach dem
Schleudergußverfahren erzielten Vorteile sind folgende: Glattere, hellglänzende
Glasflächen ohne 'Narben, Preßnähte oder sonstige Unebenheiten, bessere Durchsicht
bzw. Lichtdurchlässigkeit, innigere Verbindung von Glas und Metall, Möglichkeit
des Einarbeitens der Metalleinlage an der gewollten Stelle, Vermcidung von Rissen,
Sprüngen und Abszhuppungen, wie sie bei den bekannten Drahtgläsern infolge Verdrillung
und Verknotung des Drahtes aufzutreten pflegen, und erheblich gesteigerte Bruchfestigkeit
und Haltbarkeit.