DE634898C - Vom Fuehrerstande aus durch ein stroemendes Mittel angetriebene Entschlammungsvorrichtung fuer Lokomotiven - Google Patents
Vom Fuehrerstande aus durch ein stroemendes Mittel angetriebene Entschlammungsvorrichtung fuer LokomotivenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F22—STEAM GENERATION
- F22B—METHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
- F22B37/00—Component parts or details of steam boilers
- F22B37/02—Component parts or details of steam boilers applicable to more than one kind or type of steam boiler
- F22B37/48—Devices for removing water, salt, or sludge from boilers; Arrangements of cleaning apparatus in boilers; Combinations thereof with boilers
- F22B37/54—De-sludging or blow-down devices
- F22B37/545—Valves specially adapted therefor
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Description
Zur Entschlammung des Lokomotivkessels sind Einrichtungen vorgeschlagen warden, bei
welchen ein in dem Schlammauslaß eingebautes Ventil durch eine Fernsteuerung vom Führerstände
aus geöffnet und geschlossen wird. Da eine sehr rasche Schließung des Ventils nach
beendetem Schlammdurchlaß erforderlich ist, um einen ■ unzulässigen Speisewasserverlust
zu verhindern, wird bei den bekannten Einrichtungen der Schluß des Ventils ■ meist
unter Wirkung einer starken Rückholfeder gesetzt. Derartige Ventile verstopfen sich
trotzdem leicht; auch können Kesselsteinbrocken auf den Ventilsitz gelangen, die eine
vollständige Schließung verhindern. Ferner sind Auslaßvorrichtungen bekannt, die durch
ein strömendes Mittel vom Führerstand aus ein- und ausschaltbar sind.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe, die Entschlammung des Lokomotivkessels
vom Führerstande aus durch Fernsteuerung zu bewirken, unter Vermeidung der erwähnten
Übelstände dadurch gelöst, daß statt eines hin und her gehenden Ventils ein Hahn mit
drehbarem Küken benutzt wird, und zwar von der besonderen bekannten Bauart der Hähne
mit anlüftbarem Küken. Bei diesen wird das Küken vor jeder Drehung selbsttätig vom
Sitz abgehoben, so daß das öffnen und Schließen des Hahnes nahezu reibungslos erfolgt,
und hierdurch wird es ermöglicht, den Hahn durch das strömende Mittel, wie Dampf,
Druckwasser, Druckluft o. dgl., vom Führerstande aus anzutreiben. Hier%ei wird die
strömende gradlinige Bewegung durch eine entsprechende Steuervorrichtung in die Drehbewegung
des Hahnes umgesetzt. Hierzu kann man einen Kurbel- oder Zahnradantrieb, z. B. eine Pleuel- oder Zahnstange, verwenden,
die mit dem Kolben eines Steuerventils der Druckluftvorrichtungen verbunden ist und
auf die Antriebshülse des Kükenschaftes wirkt. Vorteilhaft wird eine besondere Drehkolbenkammer
benutzt, welche gleichachsig mit einer Nabe auf der Antriebshülse des Kükenschaftes
gelagert ist und einen oder mehrere mit der Nabe starr verbundene Flügelkolben enthält, die durch das Druckmittel in der einen
oder der andern Richtung angetrieben werden. Die Benutzung von zwei Drehkolben go
hat den Vorteil, daß man die Antriebskraft für das Heben und Senken des Kükens verschieden
groß machen kann.
In der Zeichnung ist eine Entschlammungsvorrichtung nach der Erfindung in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. ι zeigt die unter dem Dampfkessel der Lokomotive angebrachte Vorrichtung im
Längsschnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt des Steuerzylinders,
Fig. 4 und 5 zeigen den am Führerstand der Lokomotive angebrachten Steuerhahn in
Draufsicht bzw. Seitenansicht.
Von dem Schlammsack 1 führt eine weite grade Leitung 2 zu dem Durchlaß 4 des
Hahnkükens 3. Diese Leitung setzt sich grad-
linig in dem Stutzen 5 des Hahngehäuses 6
fort und führt zu einem Krümmer 7, der in den mit Prellplatten; und Verteilungsvorrichtungen
versehenen Schlammauslaß mündet;?-; Der Hahn ist nach einer bekannten Baüjtäpfc,:
mit anlüftbarem Küken ausgeführt, d. hi'Ji^;
wird vor jeder öffnungs- und Schließbewe-^
gung das Hahnküken 3 von seinem Sitz im Gehäuse 6 etwas abgehoben, 'so daß die Dreh-'
bewegung des Kükens mit geringster Reibung erfolgt. Bei der in dem Ausführungsbeispiel
dargestellten Anordnung ist der Kükenschaft 8 mit der Hülse 9 durch das Gewinde
12 verbunden und eine Gradführung vorgesehen, die die der Hülse 9 erteilte Drehbewegung
zunächst in eine gradlinige axiale Verschiebung des Kükenschaftes 8 umwandelt,
wodurch das Küken· 3 zunächst ohne Drehung von seinem Sitz abgehoben wird. Erst nach
vollendetem Abheben wird durch eine Kupplung 13 die Sperrung aufgehoben, so· da& die
weitere Drehbewegung der Hülse durch die Kupplung eine Drehbewegung des Kükenschaftes
8 und des Kükens 3 herbeiführt. Der Deckel 10 des Hahngehäuses ist als eine
Stopfbuchse ausgebildet, in welcher eine Dichtung 11 von einer Brille na zusammengedrückt
gehalten wird und den Kükenschaft abdichtet. Gegen einen Bund 16 der Hülse 9
legt sich eine starke Feder 14 an, deren Widerlager von einer Platte 15 gebildet wird, die
zwischen Flanschen der Gehäuseteile gelagert ist. Diese Feder 14 dient lediglich zum
Ausgleich .von Ausdehnungen und Zusammenziehungen infolge von Temperaturunterschieden
und besteht vorteilhaft aus einem linsenförmigen Hohlkörper. Die Hülse 9 kann durch, einen auf einen Vierkant aufgesetzten
Schlüssel von Hand gedreht werden, um das. Küken von seinem Sitze abzuheben undden Hahn bei der Drehung der Hülse 9
in der einen Richtung zu öffnen und bei der Drehung in der andern· Richtung den Hahn zu
schließen und das Küken in seinen Sitz wieder einzudrücken. Das Hahnküken ist in an sich
bekannter Weise kegelförmig gestaltet und an der kleineren Stirnfläche mit einer Bohrung
37 versehen, in weiche ein durch die gesicherte Mutter 39 festgestellter Zapfen 38
eingreift. Statt der gezeichneten bekannten Hahnbauart kann auch eine andere Ausführung
eines Hahnes mit selbsttätig anlüftbarem Küken benutzt werden, bei welcher eine
Drehbewegung des einen Kupplungsteils das Anlüften und daran anschließend das öffnen
und Schließen sowie das Eindrücken des Kükens herbeiführt.
Der Hahn ist ferner mit einer Fernsteuerung1 versehen, die· gestattet, ihn zwecks Entschlammung
des Kessels vom Führerstand der Lokomotive aus zu bedienen. Der Antrieb der Hahnbewegung erfolgt dabei in bekannter
Weise durch ein Druckmittel, wie Dampf, Druckluft oder Öruckwasser, welches auf der
■lokomotive zur Verfügung steht. Die Um-'"jfSiändlung
der strömenden gradlinigen Bewegung in die Drehbewegung zum Antrieb des
;Hahnes erfolgt durch eine Steuerungskammer, die bei der gezeichneten bevorzugten
Ausführungsform aus einer büchsenförmigen Kammer 21 mit Schraubdeckel 22 besteht,
welche auf einer Nabe 17 gleichachsig mit der Hülse 9 gelagert ist. Die Nabe 17 ist mit
der Hülse 9 verkeilt und trägt auf einem verjüngten Teil 23, der durch eine Bohrung des
Deckels 22 dicht hindurchgeführt ist, den Vierkant 24. Die Büchse 21 ist durch Flanschenverbindung
mit dem Gehäuse 10 verbunden und hat ebenfalls eine Bohrung 25,
durch welche die Hülse 9 dicht hindurchgeführt ist. Mit der Nabe 17 sind zwei schmale
Drehkolben bzw. Flügel 18, 19 verbunden, die sich gegen die Außenwand der Büchse
dicht anlegen und gegen diese verschieben können. Ferner ist mit der Außenwand eine
Trennwand 26 verbunden, die sich gegen den äußeren kreisförmigen Umfang der Nabe 17
dicht anlegt (Fig. 2). Unmittelbar neben dieser Trennwand ist in der Außenwand der
Büchse 21 auf beiden Seiten je eine Zuleitung -9° 27 bzw, 28 für das Druckmittel angeordnet.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Stellung kann durch Einführung von Druckmittel durch die
Leitung 27 der Drehkolben 18 von rechts nach links gedreht werden, wodurch die Nabe
17 und damit die Hülset 9 eine Drehbewegung
erhält. Die durch die gleichzeitige Verschiebung des andern Kolbens 19 verdrängte Luft
entweicht dabei durch die Leitung 28. In der Endstelkmg gelangt der Drehkolben 19 nun- 1Q"
mehr rechts zur Anlag« an die Wand 26, und
der Lokomotivführer bann durch Einführung von Druckmittel durch die Leitung 28 nunmehr
der Nabe 17 und der damit fest verbundenen Hülse 9 die umgekehrte Drehbewegung
erteilen.
- Da für das Abheben des Hahnkükens ein etwas größeres Drehmoment nötig ist als zum
Eindrücken, sind die Arbeitsräume der Steuerkammer 21 und die beiden Flügel 18
und 19 verschieden hoch ausgeführt. Diese .teilweise Verkleinerung des Kammerraumes,
die auf der1 linken Seite der Fig. 3 ersichtlich ist, wird durch ein Einlagestück 20 in Form
eines Halbringes in einfacher· Weise erreicht, wobei der Flügel i8, derj nur etwa die halbe
Höhe des Flügels. 19 hat, auf der glatten
Oberfläche des· Einsatzstückes 20 dicht gleitet. Der Steuerungshahn am Führerstand der
Lokomotive ist ein Vierweghahn 33. Die 1^o
Leitung 31 steht mit dem Druckmittel, z.B. dem Preßluftbehälter, in Verbindung. Die
Leitungen 29 und 30 sind mit den Bohrungen 27 bzw. 28 der Steuerungskammer 21 verbunden,
und der Stutzen 32 führt ins Freie. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist aus der Beschreibung ohne weiteres verständlich.
Ein besonderer Vorteil ist die Vermeidung aller größeren Reibungen. Da die
Querschnitte der Leitungen und auch die der Flügelflächen im Drehkolbengehäuse bedeutend
übermessen sein können, kommt es auf vollkommene Dichtigkeit nicht an, so daß auf
besondere Abdichtung der bewegenden Teile verzichtet werden kann und auch die Drehkolben
in der Steuerungsbüchse sich reibungslos bewegen. Infolgedessen ist auch bei der Fernsteuerung durch das Druckmittel ein
schnelles Ansprechen der Vorrichtung und ein augenblickliches vollständiges öffnen und
Schließen des Hahnes, und zwar auch bei dauernden Erschütterungen, starken Temperaturschwankungen
und stärksten - Beanspruchungen, gesichert.
Die beschriebene Entschlammungsvorrichtung hat den Vorteil, daß sie an allen bestehenden
Arten von Lokomotiven ohne Schwierigkeit angebracht werden kann und die daran vorhandenen anderen Einrichtungen nicht behindert.
Bei der gedrängten Bauart werden die Erschütterungen und Verbindungen während der Fahrt nicht in schädlicher Weise
auf die Vorrichtung übertragen und nur ein geringer Raum für die Anbringung benötigt.
Ein senkrechtes Austreten unter hohem Druck des durch den gradlinigen runden Querschnitt
ausströmenden Kesselspeisewassers ist durch die Krümmung 7 des Schlammaustrittsrohres
und durch einen vor dem Schlammaustritt angeordneten Verteiler vermieden.
Claims (4)
- Patentansprüche:ι. Vom Führerstande -aus durch ein strömendes Mittel, wie Dampf, Druckwasser, Druckluft o. dgl., angetriebene Entschlammungsvorrichtung für Lokomotiven u. dgl., gekennzeichnet durch einen Hahn mit selbsttätig anlüftbarem Küken.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung aus einer Drehkolbenkammer (21) besteht, die gleichachsig! auf der Antriebshülse (9) des Kükenschaftes gelagert ist und eine Trennwand! (26) sowie einen oder mehrere mit der die Hülse des Kükenschaftes antreibenden drehbaren Nabe (17) verbundene Flügelkolben (i8, 19) enthält, die durch das Druckmittel in der einen oder andern Richtung angetrieben werden.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verkleinerung (20) der einen Kammerhälfte und des in ihr drehbaren Flügelkolbens (18) für die Hebung und Senkung des Kükens verschieden große Antriebskräfte erzeugt werden.
- 4. Vorrichtung zur Steuerung des Druckmittels für die Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Vierwegschaltung (33), die einen Anschluß (31) an die Druckmittelquelle, zwei An-Schlüsse (29, 30) an die beiden Räume der Steuerungskammer (21) und eine Entlüftungsleitung (^2) hat, die beim Verbinden des einem Raumes der Steuerungskammer mit der Druckmittelquelle den andern gleichzeitig entlüftet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH140480D DE634898C (de) | 1934-06-26 | 1934-06-26 | Vom Fuehrerstande aus durch ein stroemendes Mittel angetriebene Entschlammungsvorrichtung fuer Lokomotiven |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH140480D DE634898C (de) | 1934-06-26 | 1934-06-26 | Vom Fuehrerstande aus durch ein stroemendes Mittel angetriebene Entschlammungsvorrichtung fuer Lokomotiven |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE634898C true DE634898C (de) | 1936-09-05 |
Family
ID=7178459
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH140480D Expired DE634898C (de) | 1934-06-26 | 1934-06-26 | Vom Fuehrerstande aus durch ein stroemendes Mittel angetriebene Entschlammungsvorrichtung fuer Lokomotiven |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE634898C (de) |
-
1934
- 1934-06-26 DE DEH140480D patent/DE634898C/de not_active Expired
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