DE615619C - Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polaritaet der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen Fluessigkeiten - Google Patents
Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polaritaet der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen FluessigkeitenInfo
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- DE615619C DE615619C DES101410D DES0101410D DE615619C DE 615619 C DE615619 C DE 615619C DE S101410 D DES101410 D DE S101410D DE S0101410 D DES0101410 D DE S0101410D DE 615619 C DE615619 C DE 615619C
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/46—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods
- C02F1/4606—Treatment of water, waste water, or sewage by electrochemical methods for producing oligodynamic substances to disinfect the water
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
9. JULI 1935
9. JULI 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 85b GRUPPE Im
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Oktober 1931 ab
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur elektrischen Behandlung wäßriger
Flüssigkeiten vermittels in die Flüssigkeit eintauchender und unter elektrischer
Spannung stehender Elektroden. Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung für die
Sterilisation von bakterienhaltigem Wasser, welches zu Trinkzwecken verwendet werden
soll. Dieses Verfahren beruht darauf, daß das Wasser mit Silber in Berührung gebracht
wird, und daß von dem Silber Ionen in das Wasser gesandt werden, welche in mehr oder weniger kurzer Zeit die schädlichen
Bakterien töten.
Es ist bekannt, daß bei derartigen Sterilisationsanlagen die Polarität der Elektroden,
mit denen das zu reinigende Wasser in Berührung gebracht wird, von Zeit zu Zeit umgeschaltet
werden muß. Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, mit Hilfe deren in besonders zweckmäßiger Weise diese Umschaltung
in Abhängigkeit von der Menge des zu sterilisierenden Wassers selbsttätig vorgenommen wird. Gemäß der Erfindung
werden in die Flüssigkeitsleitung zwischen dem Behälter, in welchem die Flüssigkeit mit
den Elektroden in Berührung gebracht wird, und den Abnahmestellen ein periodisch arbeitender
Flüssigkeitsmesser und ein Aus-, gleichsbehälter hintereinandergeschaltet. Zwisehen
dem Flüssigkeitsmesser, welcher beispielsweise als Kippbehälter oder als Behälter
mit durch Schwimmer gesteuerten Ventilen ausgebildet sein kann, und dem Ausgleichsbehälter
wird ein Ventil angeordnet, welches beim Absinken der Flüssigkeit in dem Ausgleichsbehälter geöffnet wird. Ferner
ist mit dem Flüssigkeitsmesser ein Umschalter für die Polarität der Elektroden derart
verbunden, daß bei jeder Arbeitsperiode des Flüssigkeitsmessers eine Umschaltung
vorgenommen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches insbesondere
den bei kleinen Betrieben entnommenen geringen Wassermengen angepaßt ist.
Das zu reinigende Wasser wird über ein Ventil 1 einem Durchlaufapparat 2 zugeführt,
in dem die Silberelektroden untergebracht sind. Nachdem das Wasser in diesem Durchlaufapparat
mit Silberionen angereichert ist, wird es einem Hauptwasserspeicher 3 zugeleitet.
Dieser Wasserspeicher dient als Zwischenbehälter und ist notwendig, weil nach der Einwirkung der Elektroden auf das
Wasser eine bestimmte Zeit verstrichen sein
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl-Ing. Friedrich Bauer in Berlin-Charlottenburg.
muß, bis das Wasser den Verbrauchsleitungen zugeführt werden kann; das Verbrauchswasser muß nachsterilisiert werden. Zwischen
dem Durchlaufapparat 2 und dem Behälter 3 ist eine Flüssigkeitsmengenmeßvorrichtung4
eingeschaltet. Diese Meßvorrichtung ,arbeitet periodisch und ist nach Art eines schwimmergesteuerten
Überlaufbehälters gebaut. Mit der Meßvorrichtung 4 steht eine Umschalteinrichtung
5 in Verbindung, welche in den Stromkreis der Elektroden geschaltet ist. Zur Stromlieferung dient eine Gleichrichteranordnung
6, welche über einen Transformator 7 an ein Wechselstromnetz 8 unter Zwischenschaltung
eines Schalters 9 angeschlossen ist. In dem Primärstromkreis des Transformators 7 liegt ein Steuerkontakt 10, mit
Hilfe dessen die Elektroden beim Beginn der Wasserentnahme eingeschaltet und am Ende
der Entnahme ausgeschaltet werden.
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Nimmt man zunächst an, daß kein
Wasser entnommen wird, so sind die Ventile 11 und 12 zwischen der Meßvorrichtung 4
und dem Wasserbehälter 3 geschlossen und die beiden Behälter 3 und 4 mit Wasser gefüllt.
Die von dem Wasserstand in diesen Behältern abhängigen Schwimmer 13 und 14 befinden
sich in ihrer oberen Lage. Wird nun über die Anzapfstellen 15 dem Behälter 3
Wasser entnommen, so senkt sich der Schwimmer 13 und öffnet das Ventil 11. Die
Ventilspindel des Ventils 11 ist mit dem Schwimmer 13 über ein Langloch verbunden,
so daß das Ventil 11 jeweils erst geöffnet werden kann, wenn aus dem Behälter 3 mindestens
so viel Wasser entnommen ist, als dem Inhalt der Meßvorrichtung 4 entspricht. Die
Spindel des Ventils 11 mußmitSelbstsperritng
befestigt sein, damit sie nur in den Endlagen von dem Schwimmer 13 mitgenommen wird.
Sobald das Ventil 11 geöffnet ist, beginnt das
Wasser durch das Überlaufrohr der Meßvorrichtung4 in den Hauptspeicher 3 abzufließen.
Gleichzeitig sinkt der Schwimmer 14, und der Kontakt iq wird geschlossen. Mit dem
Schwimmer 14 ist das Ventil 16 gekuppelt, das den Wasserzufluß zu der Meßvorrichtung
4 freigibt. Über den Schwimmerkontakt 10 ist der Gleichstromkreis der Elektroden
des Durchlaufapparates 2 geschlossen, so daß das neu zulaufende Wasser mit Silberionen
angereichert wird. Die Ausflußöffnungen der Meßvorrichtung 4 sind derart bemessen, daß
das Wasser schneller abfließt, als es durch das Ventil 16 zufließt. Der Schwimmer 14
bleibt also in der unteren Lage liegen, das Wasser in dem !Behälter 4 sinkt so weit ab,
bis die Heberwirkung des Überlaufrohres aufhört. Das weiter zufließende Wasser bleibt
dann zunächst in der Meßvorrichtung 4 und hebt den Schwimmer 14 bis in seine obere
Lage, in welcher das Ventil 12 geöffnet wird, wodurch die Luft aus dem Überlaufheber ausgetrieben
wird; das Spiel beginnt dann von neuem.
Mit dem Schwimmer 14 steht nun eine Klinkvorrichtung 17 in Verbindung, die mit
der Umschalteinrichtung 5 gekuppelt ist. Durch die Klinkvorrichtung 17 wird der Um- 7"
schalter 5 jeweils bei Abwärtsbewegung des Schwimmers 14 so weit gedreht, daß die eine
Anschlußklemme des Durchlaufapparates 2 von dem einen Pol der Gleichrichteranordnung
6 auf den anderen umgeschaltet wird. Bei jedem Schwimmerhub wird also die Polarität
der Silberelektroden gewechselt. Die in der Zeichnung dargestellte Gleichrichteranordnung
6, welche aus zwei in Reihe geschalteten Doppelwellentrockengleichrichtern
besteht, hat den Vorteil, daß die Umschaltvorrichtung 5 verhältnismäßig einfach wird;
es sind nur drei Umschaltkontakte notwendig: Bei einer anderen konstruktiven Ausgestaltung
der Umschalteinrichtung könnte mau auch mit einem einzigen Gleichrichter auskommen.
Die Erfindung ist nicht nur für die Elektrosterilisierung
von Trinkwasser geeignet. Sie kann vielmehr jeweils dann verwendet 9"
werden, wenn wäßrige Flüssigkeiten beliebiger Art elektrisch durch Einwirkung von
mit der Flüssigkeit in Berührung gebrachten Elektroden behandelt werden sollen, wobei
durch Umschalten der Polarität der Elektroden die Gefahr chemischer Veränderungen au
denselben vermieden werden soll.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polarität der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen Flüssigkeiten, insbesondere zur oligodynamischen Sterilisierung 10g von Trinkwasser, dadurch gekennzeichnet, daß in die Flüssigkeitsleitung zwischen dem Behälter (2), in welchem die Flüssigkeit mit den Elektroden in Berührung gebracht wird, und den Abnahmestellen (15) no ein periodisch arbeitender Flüssigkeitsmesser (4) (beispielsweise ein Kippbehälter, ein Behälter mit durch Schwimmer gesteuerten Ventilen) und ein Ausgleichsbehälter hintereinandergeschaltet sind, 115 daß ferner zwischen dem Flüssigkeitsmesser (4) und dem Ausgleichsbehälter (3) ein Ventil (11) angeordnet ist, welches beim Absinken der Flüssigkeit in dem Ausgleichsbehälter (3) geöffnet wird, und daß mit dem Flüssigkeitsmesser (4) ein Umschalter für die Polarität der E!ek-troden derart verbunden ist, daß bei jeder Arbeitsperiode des Flüssigkeitsmessers eine Umschaltung vorgenommen wird.2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Flüssigkeitsmesser außer dem Umschalter (5,17) für die Polarität- der Elektroden noch ein Schalter (10) in Verbindung steht, durch den der Elektrodeiisffomkreis bei Beginn der Flüssigkeitsströmung geschlossen und bei deren Beendigung unterbrochen wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES101410D DE615619C (de) | 1931-10-15 | 1931-10-15 | Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polaritaet der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES101410D DE615619C (de) | 1931-10-15 | 1931-10-15 | Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polaritaet der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen Fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE615619C true DE615619C (de) | 1935-07-09 |
Family
ID=7523738
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES101410D Expired DE615619C (de) | 1931-10-15 | 1931-10-15 | Einrichtung zum periodischen Umschalten der Polaritaet der Elektroden bei Apparaten zur elektrischen Behandlung von bakterienhaltigen Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE615619C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3847787A (en) * | 1971-08-19 | 1974-11-12 | Okazaki Mfg Co Ltd | Device for supplying drinking water |
DE3032475A1 (de) * | 1980-08-28 | 1982-02-25 | Hans Dr.med. Dr.med.dent. 8000 München Scheicher | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen bereitstellung einer entkeimten spuel- und/oder kuehlfluessigkeit fuer zahnaerztliche oder chirurgische behandlungsgeraete |
EP0128782A1 (de) * | 1983-06-14 | 1984-12-19 | Tarn-Pure Limited | Wasserreinigungsgerät |
-
1931
- 1931-10-15 DE DES101410D patent/DE615619C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3847787A (en) * | 1971-08-19 | 1974-11-12 | Okazaki Mfg Co Ltd | Device for supplying drinking water |
DE3032475A1 (de) * | 1980-08-28 | 1982-02-25 | Hans Dr.med. Dr.med.dent. 8000 München Scheicher | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen bereitstellung einer entkeimten spuel- und/oder kuehlfluessigkeit fuer zahnaerztliche oder chirurgische behandlungsgeraete |
EP0128782A1 (de) * | 1983-06-14 | 1984-12-19 | Tarn-Pure Limited | Wasserreinigungsgerät |
WO1985000034A1 (en) * | 1983-06-14 | 1985-01-03 | Tarn-Pure Limited | Water purification apparatus |
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