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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein zeitdiskretes Filter, das einen
Abtastratenumsetzer, der einen Eingang und einen Ausgang aufweist,
und einen Niedertaster mit einem Niedertastungsfaktor nd umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Kommunikationsvorrichtung,
die ein solches zeitdiskretes Filter umfasst, und ein Verfahren,
bei dem eine Abtastrate eines Eingangssignals mit einem Faktor m
umgesetzt wird.
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Ein
solches zeitdiskretes Filter ist aus WO 99/38257 bekannt. Das bekannte
zeitdiskrete Filter umfasst eine Kaskadenanordnung aus Abtastratenumsetzern,
die durch jeweilige Niedertaster exemplifiziert sind, die sich mit
Filtersektionen abwechseln, damit weniger rechnerische Ressourcen
in dem zeitdiskreten Filter erforderlich sind. Von Nachteil sind
jedoch die umfangreiche und komplexe Hardware und Software, die
für das
bekannte zeitdiskrete Filter benötigt
werden.
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In
WO 00/65713 A ist ein flexibler Abtastratenumsetzer beschrieben,
der eine Reihenanordnung aus Mehrphasenzerlegungsfiltermitteln und
Interpolatormitteln umfasst, wobei eine Seite der Reihenanordnung
mit einem Eingang des flexiblen Abtastratenumsetzers verbunden ist,
um ein Eingangssignal mit einer ersten Abtastfrequenz zu empfangen,
und die andere Seite der Reihenanordnung mit einem Ausgang verbunden
ist, um ein Ausgangssignal mit einer zweiten Abtastfrequenz auszugeben,
und der flexible Abtastratenumsetzer ein Steuerungsmittel zum Steuern
des Mehrphasenzerlegungsfiltermittels und des Interpolatormittels
umfasst.
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In
DE 199 40 926 A ist
eine Filtervorrichtung beschrieben, die aus einem Hauptfilter, einer
Dezimierungsfiltersektion auf der Eingangsseite und einer Interpolationsfiltersektion
auf der Ausgangsseite besteht, wobei die Dezimierungsfiltersektion
dafür konfiguriert
ist, die Abtastrate um einen nicht-ganzzahligen Abtastratenfaktor
zu verringern, der Hauptfilter dafür konfiguriert ist, mit der
auf diese Weise verringerten Abtast rate zu arbeiten, und die Interpolationsfiltersektion
dafür konfiguriert
ist, die ursprüngliche
Abtastrate wiederherzustellen.
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Darum
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
zeitdiskretes Filter bereitzustellen, dessen Komplexität in Bezug
auf den erforderlichen Umfang an Multiplikationen und Additionen
sowie hinsichtlich der Speicheranforderungen verringert ist.
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Dafür stellt
ein erster Aspekt der Erfindung einen Abtastratenumsetzer nach Anspruch
1 bereit.
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Anschließend wird
das Verfahren gemäß der Erfindung
in Anspruch 8 definiert.
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Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass, wenn einer Abtastratenumsetzungsoperation eine Aufwärtstastungsoperation
vorangeht und ihr erst nach der Umsetzung eine Niedertastungsoperation
auf eine gewünschte
Abtastfrequenz folgt, dann die Komplexität in Bezug auf die letztendliche
Anzahl von Berechnungen, insbesondere Multiplikationen und Additionen,
die in dem erfindungsgemäßen Filter
benötigt
werden, verringert wird. Dies führt
zu einer Verringerung der Anzahl von Befehlen je Sekunde, was ein
Maß für die Komplexität eines
Digitalsignalverarbeitungs(DSV)-Algorithmus' ist. Außerdem führt dies zu einer entsprechenden Senkung
des Stromverbrauchs durch die DSV in dem Filter, wie er zum Beispiel
in Audio-, Video- und (Tele-)Kommunikationsvorrichtungen sowie in
Radio- und Fernsehapparaten angewendet wird.
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Eine
Ausführungsform
des zeitdiskreten Filters gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abtastratenumsetzer in der
Lage ist, Dezimierung oder Interpolation auszuführen.
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Die
obigen Vorteile werden unabhängig
davon realisiert, ob Dezimierung oder Interpolation in dem Filter
gemäß der Erfindung
ausgeführt
wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
des zeitdiskreten Filters gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abtastratenumsetzer einen Abtastratenumsetzungsfaktor
in hat, wobei m eine ganze Zahl größer als 2 ist.
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Vorteilhafterweise
kann jeder beliebige Abtastratenfaktor, wie beispielsweise 3, 5,
7 oder zum Beispiel 125, wie er beispielsweise in GSM- und Bluetooth-Systemen
erforderlich ist, verwendet werden. Bevorzugt werden Primzahlen
oder eine Kombination von Primzahlen als Abtastratenumsetzungsfaktoren
verwendet, die normalerweise zu einer komplizierteren Filterkonfiguration
führen.
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Eine
weitere Ausführungsform
des zeitdiskreten Filters gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Aufwärtstastungsfaktor nu, und der Niedertastungsfaktor nd jeweils größer als 2 oder gleich 2 sind.
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Wenn
der Aufwärtstastungsfaktor
nu und/oder der Niedertastungsfaktor nd 2 sind, so wird die Gesamtkomplexität beträchtlich
verringert, was darauf zurückzuführen ist,
dass die resultierenden Filterstrukturen effizienter sind. Bei ordnungsgemäßer Implementierung,
wie beispielsweise mit FIR- und/oder IIR-Filterkonfigurationen,
nimmt auch die Anzahl von Verzögerungselementen
und die Menge an Speicher, der für
die Datenabtastungen und die Koeffizienten in dem Filter gemäß der Erfindung
benötigt
werden, ab, was zu zusätzlichen Kosteneinsparungen
führt.
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Es
wird nun näher
auf das zeitdiskrete Filter und das Verfahren gemäß der Erfindung
zusammen mit ihren zusätzlichen
Vorteilen eingegangen, während
auf die begleitenden Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen ähnliche
Komponenten mit den gleichen Bezugszahlen versehen sind. In den
Zeichnungen ist Folgendes zu sehen:
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1 zeigt
ein einstufiges zeitdiskretes Niedertastungsfilter gemäß dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
die Amplitudenkennlinie des einstufigen FIR-Filters, der 1 implementiert.
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3 zeigt
die einstufige FIR-Filterimplementierung.
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4 zeigt
die Amplitudenkennlinie des einstufigen IIR-Filters, der 1 implementiert.
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5a zeigt
die einstufige IIR-Filterimplementierung, welche die Allpasssektionen
O1 und O2 erster und zweiter Ordnung, die in 5b bzw. 5c gezeigt
sind, umfasst.
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6 zeigt
eine mögliche
Ausführungsform
eines zweistufigen zeitdiskreten Filters gemäß der vorliegenden Erfindung,
die zu dem Filter von 1 äquivalent ist.
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7 zeigt
den Amplitudenverlauf einer FIR-Filterimplementierung des Erststufenfilters
H1(z) von 6.
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8 zeigt
die IIR-Filterimplementierung des Erststufenfilters H1(z) von 6.
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9 zeigt
eine Schaltung, die zu dem Filter von 6 äquivalent
ist.
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10 zeigt
die FIR-Filterimplementierung des Zweitstufenfilters H2(z) von 6,
und
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11 zeigt
die IIR-Filterimplementierung des Zweitstufenfilters H2(z) von 6.
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1 zeigt
beispielhaft ein einstufiges zeitdiskretes Filter 1, das
eine Digitalfiltersektion 2, die eine Übertragungsfunktion H(z) aufweist,
wobei z die Z-Transformationsvariable ist, und einen Abtastratenumsetzer umfasst,
der hier zum Beispiel durch einen Niedertaster 3 mit einem
Niedertastungsfaktor nd implementiert ist. Wenn
wir in diesem Fall annehmen, dass nd = 5
ist, so ergibt ein abgetastetes Eingangssignal x(n) mit einer Abtastfrequenz
von zum Beispiel 10 KHz ein Ausgangssignal y(n) mit einer Abtastfrequenz
von 2 KHz. Das Filter 1 sollte eine Tiefpassübertragungsfunktion
H(z) aufweisen, dergestalt, dass Rückfaltungsterme im Spektrum
des Ausgangssignals y(n) in einer praktischen Realisierung dieses
Filters gedämpft
werden. In einer solchen Realisierung sollte das Ausgangsspektrum
zwischen 0 und ±0,9
KHz ein Brummen von ±0,1
dB aufweisen, und der äußere Sperrbereich
zwischen 1,1 KHz und 5 KHz sollte um mindestens 50 dB gedämpft werden. Dieses
Filter kann als ein transversales nicht-rekursives (Finite Impulse
Response – FIR)
Filter mit linearer Phase mit einer Länge 115 konfiguriert sein.
Die Digitalfiltersektion 2 hat dann eine Tiefpassamplitudenkennlinie,
wie in 2 gezeigt. Ein Beispiel einer ökonomischen FIR-Filterimplementierung
ist in 3 gezeigt, wobei von der einschlägig bekannten
Mehrphasenzerlegung Gebrauch gemacht wird, wie man sie zum Beispiel aus "Multirate Digital
Signal Processing" von
R. E. Crochiere und L. R. Rabiner, Prentice-Hall, Englewood Cliffs,
New Jersey, 1983, ISBN 0-13-605162-6, kennt. Die Implementierung
von 3 hat vier Leitungen l1,
l2, l4, l5 mit jeweils 23 Multiplikationen und eine
mittlere Leitung l3, in der 12 Multiplikationen
benötigt
werden. Die erste Addiereinrichtung, hier und im Weiteren mit "+" bezeichnet, erfordert 4 Additionen,
und die anderen 22 Addiereinrichtungen erfordern 5 Additionen. Die
Abtastfrequenz ist FS/5. Es ergibt sich,
dass 22 Datenabtastungen und 58 Koeffizienten bei dieser FIR-Filterimplementierung
gespeichert werden müssen.
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Wenn
einstufige Niedertastung gemäß 1 mittels
IIR-Filtern implementiert worden wäre, so sähe der Amplitudenverlauf der
Filterfunktion H(z) aus wie in 4 gezeigt.
Eine solche Filterfunktion, die von der siebenten Ordnung ist, könnte durch
zwei parallele Abzweigungen implementiert werden: eine von der dritten Ordnung
und eine von der vierten Ordnung. Der erste Abzweig umfasst eine
Allpasssektion O1 erster Ordnung, die in 5b implementiert
ist, und eine Allpasssektion O2 zweiter Ordnung, die in 5c implementiert ist.
Der zweite Abzweig umfasst zwei Allpasssektionen O2 in Reihe. Die
Ausgangssignale der zwei parallelen Abzweige werden in der Addiereinrichtung
A1 addiert. Diese effizienten Strukturen werden ebenfalls mittels Mehrphasenzerlegung
erreicht, und die Abzweige werden mit einer Abtastfrequenz FS abgetastet.
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Die
folgende Tabelle I zeigt die Komplexität in Bezug auf die erforderliche
Anzahl von Multiplikationen und Additionen und die Datenabtastungs-
und Koeffizientenspeicherkapazität,
die in dem einstufigen Filter von 1 in einer
FIR- bzw. einer IIR-Implementierung
benötigt
wird.
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6 zeigt
ein mehrstufiges, genauer gesagt ein zweistufiges, zeitdiskretes
Filter 4, dessen Eigenschaften zu denen des Filters 1 von 1 äquivalent
sind. Das zeitdiskrete Filter 4 umfasst einen ersten Aufwärtstaster 5 mit
einem Aufwärtstastungsfaktor
nu, der in diesem Fall gleich 2 ist. Solche
Faktor-2-Aufwärtstaster
können
sehr effizient implementiert werden, was bei Aufwärtstastern
mit anderen Aufwärtstastungsfaktoren
als 2 im Allgemeinen nicht der Fall ist. Das diskrete Filter 4 umfasst
eine erste Filtersektion 6 mit einer Übertragungsfunktion H1(z),
gefolgt von einem Abtastratenumsetzer in Form eines ersten Niedertasters 7,
der mit einem Eingang 8 und einem Ausgang 9 versehen
ist. Der Niedertaster 7 hat einen Niedertastungsfaktor
m. Im Allgemeinen, aber nicht unbedingt, ist m größer als
2. Im Allgemeinen kann der Abtaster 7 entweder eine Interpolator
oder ein Dezimator. Insbesondere ist der Nieder- oder eventuelle
Aufwärtstastungsfaktor
m eine Primzahl oder zum Beispiel ein Produkt aus Primzahlen. Hier
ist der Niedertastereingang 8 mit dem Faktor-2-Aufwärtstaster 5 verbunden,
und der Abtasterausgang 9 ist mit einem zweiten Niedertaster 10 über eine zweite
Filtersektion 11 verbunden, die eine Übertragungsfunktion H2(z) hat.
Im Allgemeinen hat der zweite Niedertaster 10 einen Nieder tastungsfaktor
nd, der in diesem Fall gleich 2 ist, damit
die Filtersektion 11 sehr effizient implementiert werden
kann. Wenn nur eine Niedertastung mit einem Faktor m benötigt wird,
so ist nu gleich nd.
Im Allgemeinen sind nu und nd gleich
2 oder größer als
2. Trotz der optisch umfangreicheren Konfiguration des Filters 4 stellt
sich heraus, dass die Filterkonfiguration von 4 deutliche
Vorteile im Vergleich zu dem Filter von 1 in Bezug
auf rechnerische Komplexität
und benötigte
Speicherkapazität
besitzt.
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Die
Filtersektionen 6 und 11 mit Übertragungsfunktionen H1(z)
bzw. H2(z) können
jeweils digital durch ein nicht-rekursives (Finite Impulse Response – FIR) Filter
und/oder ein rekursives (Infinite Impulse Response – IIR) Filter
implementiert werden. Entsprechende Beispiele folgen weiter unten.
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7 zeigt
den Amplitudenverlauf von H1(z) in der ersten Stufe von 6,
wodurch die Abtastfrequenz um einen Faktor 2/5 erhöht wird,
während
ein FIR-Filter mit linearer Phase und mit einer Länge von
20 verwendet wird. Die FIR-Filterimpletnentierung von H1(z) ähnelt der
FIR-Implementierung von 3, sofern die durchbrochenen
Linien alle durch durchgezogene Linien ersetzt werden. Der Schalter
S dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn, und zwischen jeder Eingangsabtastung
x(n) führt
der Schalter S nun zwei Schritte. Das bedeutet:
- (a)
dass drei Eingangsabtastungen an der oberen, der mittleren bzw.
der unteren horizontalen parallelen Leitung l1,
l3, l5, die mit
dem Schalter S verbunden sind, anliegen und dass Nullen an den anderen
zwei Leitungen l2 bzw. l4 anliegen,
oder
- (b) dass Nullen an der oberen, der mittleren bzw. der unteren
Leitung l1, l3,
l5 anliegen und zwei Eingangsabtastungen
an den anderen zwei Leitungen l2 bzw. l4 anliegen.
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Im
Fall (a) beläuft
sich dies auf 4 + 2 + 4 = 10 Multiplikationen und 2 + 3 + 3 = 11
Additionen, und im Fall (b) beläuft
sich dies auf 1 + 3·2
= 7 Additionen. Somit werden 18 Multiplikationen und 18 Additionen
für 5 Eingangsabtastungen
benötigt,
was einer Rate FS/5 entspricht. Darüber hinaus
müssen
3 Datenabtastungen und 10 Koeffizienten gespeichert werden. Siehe
Tabelle II weiter unten.
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Wenn
zum Konfigurieren der Übertragungsfunktion
H1(z) von 6 ein IIR-Filter verwendet wird, so kann die rekursive
Konfiguration der fünften
Ordnung von 8 benutzt werden. Hierbei können die
Allpasssektionen O1 und O2 der ersten und zweiten Ordnung von 5b bzw. 5c verwendet
werden. Dabei werden 1 + 2 + 2 = 5 Multiplikationen mit einer Rate
2FS benötigt,
dergestalt, dass geradzahlige Abtastungen, die in den Eingang I1
der Sektion O1 erster Ordnung und in den Eingang I2 der Sektion
O2 zweiter Ordnung eingespeist werden, gleich null sind. Dafür wird eine
Addition in dem Filter erster Ordnung von 8 benötigt. Für das Filter
zweiter Ordnung von 8 werden zwei Additionen für eine Null-Eingangsabtastung
benötigt,
und drei Additionen werden für
eine Eingangsabtastung von ungleich null benötigt. Das führt zu 10FS Multiplikationen
und (1 + 2,5 + 4 + 1)·2FS = 17FS Additionen
je Sekunde, wie auch in Tabelle II gezeigt.
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Aus
Tabelle II ergibt sich, dass der FIR-Fall effizienter ist als der
IIR-Fall. Das ist darauf zurückzuführen, dass
die Mehrphasenzerlegung für
den FIR-Fall verwendet werden kann, aber nicht für den IIR-Fall. Der geringfügige Nachteil
für den
FIR-Fall ist, dass die doppelte Anzahl von Koeffizienten gespeichert
werden muss. Darum wird im Weiteren nur der FIR-Fall zum Implementieren
von H1(z) verwendet.
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Als
nächstes
wird das Filterdesign der Übertragungsfunktion
H2(z) von 6 betrachtet, wo mit FIR- und/oder
IIR-Filtern gearbeitet wird. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, kann
eine äquivalente
Schaltung, wie in 9 gezeigt, verwendet werden,
um die Filterkonfiguration der Übertragungsfunktion
H2(z) zu realisieren. In dieser Schaltung wird die Abtastfrequenz
zuerst um einen Faktor 2 erhöht,
dann durch das äquivalente
Filter mit der Systemfunktion G(z) = H1(z)H2(z5)
interpoliert, und schließlich
wird das gefilterte Ausgangssignal der Schaltung um einen Faktor
10 niedergetastet. Gewünschtenfalls
kann eine weitere äquivalente
Schaltung, die eine Systemfunktion G'(z) umfasst, die die Zweiphasenzerlegung
von G(z) ist, gefolgt von einem Faktor-5-Niedertaster, als ein weiteres Äquivalent
zu der Schaltung von 9 für Berechnungszwecke in Erwägung gezogen
werden. Auch hier führen
Durchlassbereichs- und Sperrbereichsanforderungen zu einem FIR-Filter
mit linearer Phase für
H2(z) mit einer Länge
47 und zum Durchführen
einer Niedertastung um den Faktor zwei. Dieses FIR-Filter für die zweite
Stufe H2(z) ist in 10 gezeigt. Ein (nicht gezeigter)
Eingangsschalter verteilt geradzahlige Eingangsabtastungen zu oberen
Multiplikatoren, die schematisch als b0,
b2, b4, ..., b20, b22, b20, ..., b4, b2,
b0 bezeichnet werden, und gleichermaßen ungerade
Abtastungen zu unteren Multiplikatoren b1,
b3, ..., b21, b23, b21, ..., b3, b1. Um eine neue
Ausgangsabtastung zu berechnen, müssen jeweils eine gerade und
eine ungerade Abtastung mit 2·12
= 24 Koeffizienten multipliziert werden, wobei 23·2 = 46
Additionen benötigt
werden. Die Ausgangsabtastfrequenz ist FS/5.
Dies führt
zu 4,8FS Multiplikationen und 9,2FS Additionen je Sekunde. Die folgende Tabelle
III vergleicht das frühere
einstufige FIR-Filter mit der zweistufigen Konfiguration, in der H1(z)
und H2(z) beide mit FIR-Filtern implementiert werden.
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Aus
Tabelle III kann geschlossen werden, dass ein zweistufiges FIR-Filter
effizienter ist als ein einstufiges FIR-Filter. Lediglich die Anzahl
der zu speichernden Datenabtastungen ist in dem zweistufigen FIR-Filter höher.
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Eine
sehr effiziente Filterstruktur ist die zweistufige Konfiguration
mit einer FIR-Struktur
für das H1(z)-Filter,
wie oben erläutert,
und eine IIR-Struktur für
das H2(z)-Filter von 6. Die rekursive IIR-Struktur für das H2(z)-Filter
kann wie in 11 gezeigt aussehen. Die vier
Allpasssektionen, die in 11 gezeigt
sind, können
der Sektion O1 erster Ordnung ähneln,
die in 5a gezeigt und in 5b detaillierter
dargestellt wird. Die Allpasssektionen in 11 arbeiten
mit FS/5, und jede Allpasssektion verwendet
eine Multiplikation und zwei Additionen je Ausgangsabtastung. Dies
beläuft
sich auf (4·1)FS/5 Multiplikationen und (4·2 + 1)FS/5 Additionen je Ausgangsabtastung (eine
Addition wird benötigt,
um die Ausgangssignale zu den zwei parallelen Abzweigen zu addieren).
Zwei Verzögerungselemente
werden in jeder Allpasssektion verwendet. Tabelle IV zeigt die Komplexität zum Vergleichen
des einstufigen IIR-Filters von 1 mit dem
zweistufigen Filter von 6 mit einem FIR für das Filter
H1(z) und einem IIR für
das Filter H2(z).
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Auch
hier kann geschlussfolgert werden, dass die zweistufige FIR- und
IIR-Lösung in
Bezug auf die Anzahl der benötigten
Multiplikationen und Additionen effizienter ist als die einstufige
IIR-Lösung.
Es müssen lediglich
ein paar Filterkoeffizienten mehr gespeichert werden.
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Die
oben erläuterten
Filterkonzepte lassen sich natürlich
auch auf andere allgemein primzahlige Niedertastungs- oder Aufwärtstastungsfaktoren
verallgemeinern. Die entsprechenden Strukturen für das Aufwärtstasten durch eine Primzahl
oder ein Produkt aus Primzahlen größer als 2 lassen sich mit Hilfe
des allgemein bekannten Transpositionstheorems finden. Siehe "On the Transposition
of Linear Time-Varying Discrete-Time Networks and its Applications
to Multirate Digital Systems" von
T. A. C. M. Claasen und W. F. G. Mecklenbräuker, Philips Journal of Research,
1978, Seiten 78–102.
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Die
oben erläuterten
Filterkonzepte lasen sich auf jedes beliebige digitale Übertragungs-
oder Kommunikationssystem oder -gerät anwenden. Beispiele hierfür sind digitale
Datenverarbeitungsgeräte
oder Filter, Telefone, Audio- oder Videoverarbeitungsgeräte, Fernseher,
Bildverarbeitungsgeräte
oder dergleichen. Das Filter 4 kann in einer an sich bekannten
Weise, zum Beispiel durch ein Schaltkondensatorfilter oder ein Schaltstromfilter,
implementiert werden.
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Obgleich
das oben Dargelegte anhand von im Wesentlichen bevorzugten Ausführungsformen
und best-möglichen
Arten der Realisierung beschrieben wurde, versteht es sich, dass
diese Ausführungsformen keinesfalls
als einschränkende
Beispiele der be treffenden Schaltungen und Verfahrens zu verstehen
sind, weil verschiedene Modifikationen, Merkmale und Kombinationen
von Merkmalen, die in den Geltungsbereich der angehängten Ansprüche fallen,
nun für
den Fachmann realisierbar sind.
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1
- Stand
der Technik
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5a, 8
- order
1
- 1.
Ordnung
- order
2
- 2.
Ordnung
-
10
- even
samples
- geradzahlige
Abtastungen
- odd
samples
- ungeradzahlige
Abtastungen
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11
- Allpass
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