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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
in porösen
Trägerkörnern gehaltenen
metallischen Nanopartikeln im Fließbett bei niedriger Temperatur.
Diese metallischen Nanopartikel können auf verschiedenen Gebieten
wie der Katalyse, Mikroelektronik, ... Anwendung finden.
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Katalysatoren
mit Trägerwerkstoff,
die aus auf einem Träger
fixierten metallischen Nanopartikeln bestehen, werden im Allgemeinen
durch Abscheiden eines Metallsalzes oder eines Vorläuferkoordinationskomplexes
(oder einer Vorläufermischung)
auf dem Träger
hergestellt, gefolgt von einem Aktivierungsschritt bestehend aus
unter Luft und/oder unter Wasserstoff durchgeführten Wärmebehandlungen. Diese Verfahren
machen mehrere aufeinander folgende Schritte notwendig:
- (1) Imprägnieren
des porösen
Trägers
mit einer Lösung
eines anorganischen oder organometallischen Koordinationskomplexes,
- (2) Abdampfen des Lösungsmittels,
- (3) thermisches Zersetzen des auf dem porösen Träger fixierten Komplexes,
- (4) Reduktion oder Oxidation bei erhöhter Temperatur.
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Diese
herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von Metallkatalysatoren mit Trägerwerkstoff
erfordern Wärmebehandlungen
bei im Allgemeinen erhöhten
Temperaturen. Man erhält
dabei Haufen von Metallteilchen, deren Dimensionen relativ groß sein und
in einem weiten Bereich variieren können. Darüber hinaus ist die Dispersion
der Metallteilchen auf den porösen
Trägerkörnern häufig mittelmäßig und inhomogen.
Nun liegt aber ein Aspekt bei katalytischen Anwendungen darin, dass
die Wirksamkeit eines Katalysators mit Trägerwerkstoff umso höher ist, je
kleiner die Dimension bzw. je stärker
die Dispersion der Metallteilchen ist, aus denen dieser besteht. Darüber hinaus
sind diese klassischen Imprägnierverfahren
heikel in der Durchführung
und relativ kostenintensiv, da sie mehrere aufeinander folgende Operationen
erfordern, die häufig
drastische Temperatur- und Druckbedingungen voraussetzen und in unterschiedlichen
Vorrichtungen durchgeführt
werden. Schließlich
besteht der Hauptnachteil dieser üblichen Methoden darin, dass
sie schwer reproduzierbar sind, insbesondere was die Größe und den
Oberflächenzustand
der Metallpartikel betrifft, die schwierig zu kontrollieren sind,
da ein Aktivierungsschritt, beispielsweise in Form einer Kalzinierung
erforderlich ist.
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Die
Imprägnierung
eines Trägers
durch klassische Imprägnierung
und Kalzinierung ist im Patent US-4 945 079 offenbart. In diesem
Dokument wird Aluminiumoxid als Träger zur Herstellung von Katalysatoren
auf Ni/Mo-Basis verwendet, die bei der Hydrodenitrogenierung (HDN)
aktiv sind. Hergestellt wurden diese Katalysatoren in aufeinander
folgenden Stufen (Imprägnieren/Trocknen)
und anschließende
Kalzinierung bei 120 bis 400°C.
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Weitere
mittels Verfahren desselben Typs realisierte Imprägnierungen
sind in den Dokumenten US-5 200 382, US-5 334 570, EP-0773062 und WO-99/08790
beschrieben. Das Dokument FR-A-2 505 205 beschreibt ein Verfahren
zur Herstellung von Metallkatalysatoren der Gruppe VIII durch Imprägnieren.
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Die
Imprägnierung
eines Trägers
mittels klassischer Imprägnierung
unter Verwendung von kolloidalen Lösungen ist beispielsweise im
Dokument FR 98.10347 beschrieben, in dem Katalysatoren aus Metalloxid-Nanopartikeln
bestehen, die auf einem Träger
(Silika, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, ...) fixiert sind.
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Eine
chemische Abscheidung in der Dampfphase (CVD), gekoppelt mit einem
Fließbett,
ist beispielsweise im Dokument WO-95/02453 beschrieben. Dieses Dokument
offenbart die Herstellung von Katalysatoren mit Trägerwerkstoff
bestehend aus porösen
Trägerkörnern (SiO2), auf denen Metallteilchen aus Rhodium
dispergiert sind. Bei diesem Verfahren wird eine CVD-Technik mit
Fließbett
angewendet: die organometallischen Vorläufer werden in Anwesenheit
eines Reduktionsgases bei ihrem Durchtritt durch das Bett verflüchtigt und
dann auf den Trägerkörnern des
Fließbetts
adsorbiert. Die thermische Zersetzung der adsorbierten molekularen
Arten gestattet anschließend
die Gewinnung von Teilchen nanoskopischer Größe. Die Temperatur zur Durchführung dieses
Verfahrens liegt zwar unter 200°C,
d.h. unterhalb der im Allgemeinen bei klassischen Imprägnierverfahren
angewendeten Temperaturen. Doch ist dieses Verfahren durch die Wahl
des Vorläufers begrenzt,
der flüchtig
sein muss und die Anwendung von Bedingungen verlangt, die seine
Aktivierung ermöglichen.
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Das
Dokument US-5,935,889 beschreibt seinerseits die Erzeugung von Katalysatoren
durch Umhüllen
von Trägerkörnern im
Fließbett.
Dieses Verfahren besteht aus einer Wiederholung von zwei aufeinander
folgenden Schritten: Aufdampfen einer Vorläufersuspension und Trocknen.
So bildet sich eine Vorläuferschicht
zunehmender Dicke auf der Oberfläche
der Körner.
Durch verschie dene Behandlungen ist danach die Umwandlung des Vorläufers in
den gewünschten
Katalysator möglich.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens,
das die Herstellung von metallischen Nanopartikeln mit Trägerwerkstoff,
deren Dimensionen kleiner als bei üblichen Verfahren sind, in
einem einzigen Schritt ermöglicht.
Die Größenstreuung der Teilchen ist vorzugsweise enger und
die Reproduzierbarkeit höher
als bei den Verfahren des Standes der Technik.
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Ein
Ziel der Erfindung besteht insbesondere darin, auf reproduzierbare
Weise monodisperse Teilchen nanometrischer Größe sowie eine homogene Dispersion
auf den Wänden
der Trägerkörner zu
erzielen.
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Ein
anderes Ziel besteht darin, die Gewinnung von Werkstoffen mit kontrollierten
Eigenschaften (Größe, Oberflächenzustand/chemische
Reinheit und Dispersion der abgeschiedenen Metallteilchen, abgeschiedene
Mengen, Bewahrung der chemischen Eigenschaften des Trägers) zu
ermöglichen.
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Ein
weiteres Ziel besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens, das
auf wirtschaftlichere Weise kontinuierlich durchgeführt werden
kann.
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Ein
anderes Ziel besteht in der Verbesserung der Wirksamkeit der erhaltenen
potentiellen Katalysatoren gegenüber
einem durch klassische Imprägnierung
hergestellten Katalysator bei gleichem abgeschiedenem Metallgehalt
bzw. in der Verringerung der für
dieselbe Wirksamkeit notwendigen Metallmenge.
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Zu
diesem Zweck schlägt
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Nanopartikeln mit
Trägerwerkstoff
vor, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Schritte umfasst:
- – Einbringung
eines bei einer Temperatur von unter 200°C zersetzbaren Metallkoordinationskomplexes
in ein entsprechendes Lösungsmittel,
gegebenenfalls in Anwesenheit eines reaktiven Gases bei einem Druck
des reaktiven Gases von unter 3 bar,
- – Zerstäubung der
so erhaltenen Zubereitung unter geeigneten Bedingungen zur Verhinderung
der Zersetzung derselben, in einem Fließbett enthaltend mittels eines
Gasstroms in Suspension gehaltene poröse Trägerkörner, und
- – Zersetzung
des Metallkoordinationskomplexes, gegebenenfalls in Anwesenheit
eines reaktiven Gases.
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Das
Lösungsmittel
ist vorzugsweise so gewählt,
dass der Metallkoordinationskomplex in diesem Lösungsmittel löslich ist.
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Die
Zersetzungstemperatur des Metallkoordinationskomplexes liegt vorteilhaft
unter 80°C.
Die Zersetzung erfolgt vorzugsweise bei Umgebungstemperatur.
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Der
Metallkoordinationskomplex weist eine Metallbindung mit irgendeinem
Atom (Schwefel, Kohlenstoff, etc.) auf. Dieses Verfahren eignet
sich jedoch vor allem für
organometallische Koordinationskomplexe mit einer Metall-Kohlenstoff-Bindung.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die Zerstäubung der Zubereitung im Fließbett in
einer pneumatischen Zerstäubung,
die mit Hilfe eines Trägergasstroms
durchgeführt
wird. Im vorliegenden Fall ist das für die pneumatische Zerstäubung verwendete
Gas vorteilhaft ausgewählt aus
der Gruppe der neutralen Gase (Stickstoff, Argon, ...).
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet auch die Einführung
von zwei Metallkoordinationskomplexen in ein Lösungsmittel zu Beginn zwecks Bildung
einer Metalllegierung.
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In
der Folge wird der Metallkoordinationskomplex auch Vorläufer oder
Metallvorläufer
genannt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
verwendet also eine Fließbett-Zerstäubungstechnik
und weist die folgenden Vorteile auf:
- – den Einsatz
des Fließbetts
bei einer Temperatur nahe der Umgebungstemperatur,
- – die
Abscheidung des Metallvorläufers
auf flüssigem
Weg durch Zerstäubung
einer Lösung,
- – die
kontrollierte Aufdampfung des Lösungsmittels,
- – die
gleichzeitige oder anschließende
Zersetzung des adsorbierten Vorläufers
in metallische Nanopartikel unter geringem Druck eines reaktiven
Gases (1 bis 3 bar) und bei ausreichend niedriger Temperatur zwecks
Vermeidung einer unkontrollierten Teilchenaggregation,
- – einen
als Funktion der Dauer des Vorgangs auf ideale Weise regulierbaren
Gehalt an adsorbiertem Metall,
- – bestimmte
mit diesem Verfahren hergestellte metallische Nanopartikel mit Trägerwerkstoff
erwiesen sich als hoch aktive Katalysatoren bei der Hydrierung von
1-Hexan zu Hexan.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann kontinuierlich, gegebenenfalls in ein- und derselben Vorrichtung
("Einstufenverfahren"), durchgeführt werden.
Der Metallvorläufer
wird an die Trägerkörner fixiert.
Danach erfährt
er eine Zersetzung durch die Wirkung eines reaktiven Gases, gegebenenfalls
unter Wärmezufuhr, bei
moderater Temperatur, was zu Metallpartikel führt, die auf den Körnern fixiert
bleiben, und zu organischen Verbindungen, die vom Trägergasstrom
mitgerissen werden. Aufgrund der Temperatur, bei der diese Zersetzung
stattfindet, werden eine Schwächung
der Bindung zur Fixierung an den Körnern während der Zersetzung vermieden
und die chemische Adsorption der Metallpartikel während der Zersetzung
ermöglicht,
wodurch in der Folge das Risiko einer zu Partikelaggregation führenden
Migration von Metallatomen eingeschränkt wird.
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Das
reaktive Gas ist beispielsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO).
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Der
Metallkoordinationskomplex kann ausgewählt sein aus der nicht vollständigen Gruppe
umfassend:
Tris(dibenzylidenaceton)diplatin (o),
Tris(dibenzylidenaceton)dipalladium
(o),
Bis(acetylacetonat)palladium (II),
Bis(1,5-cyclooctadien)nickel
(o),
Bis(acetylacetonat)nickel (II),
(1,3-Cyclooctenyl)(1,5-cyclooctadien)kobalt
(I),
Pentacarbonyleisen (o),
(1,5-Cyclooctadien)(1,3,5-cyclooctatrien)ruthenium (o),
(Acetylacetonat)(1,5-cyclooctadien)rhodium
(I),
Bis(methoxy)bis(1,5-cyclooctadien)diiridium (I),
(Cyclopentadienyl)(tert.butylisonitril)kupfer
(I),
Bis(dimethylamid)dizinn,
Chlor(tetrahydrothiophen)gold
(I),
Cyclopentadienylindium (I).
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Die
Durchführung
bei moderater Temperatur wird im Wesentlichen durch die geeignete
Wahl des Vorläufers
ermöglicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
gestattet die Herstellung von Metallpartikeln nanometrischer Größe und homogenerer
Verteilung. Diese Ergebnisse lassen sich durch die geringen angewendeten Temperaturen
in Kombination mit dem reduzierten Druck im Fließbett erklären. Eine niedrige Temperatur
schränkt
vor allem die Migration der Metallatome und somit ihre Tendenz zur
Aggregation ein und bewirkt in der Folge eine Reduktion der Größe der erhaltenen
Partikel.
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Da
das erfindungsgemäße Verfahren
in einem einzigen Schritt und bei moderater Temperatur durchgeführt wird,
erweist sich dessen Durchführung viel
einfacher als die klassischen Methoden. Darüber hinaus bringt es geringere
Metallverluste mit sich, da das gesamte in der Vorläuferlösung enthaltene
Metall auf die Trägerkörner abgeschieden
wird. Dieser Vorteil trägt
merklich zu einer Kostenreduktion bei, insbesondere was die Herstellung
der Werkstoffe auf Basis von Edelmetallen wie Ruthenium, Rhodium, Kobalt,
Platin, Palladium, Nickel, ... betrifft.
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Die
Regulierung der Temperatur und des Durchsatzes des Trägergases
erfolgt derart, dass der gewünschte
Massengehalt an Metall, bezogen auf den porösen Träger, erzielt wird.
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Die
metallischen oder Legierungs-Nanopartikel werden durch chemische
Zersetzung eines Vorläufers
in Anwesenheit eines reaktiven Gases, gegebenenfalls unter Wärmezufuhr,
erhalten. Der Vorläufer
ist ein anorganischer oder organometallischer Koordinationskomplex.
In der folgenden nicht einschränkenden
Liste sind einige Beispiele für
Vorläufer
angeführt,
die verwendet werden können:
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Platin:
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- [Pt2(dba)3]
= Pt2(C17H14O)3
- dba = Dibenzylidenacetaon = C17H14O
- Name: Tris(dibenzylidenaceton)diplatin (o)
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Palladium:
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- 1) [Pd2(dba)3] = Pd2(C17H14O)3
- dba = Dibenzylidenaceton = C17H14O
- Name: Tris(dibenzylidenaceton)dipalladium (o)
- 2) [Pd(acac)2] = [Pd(C5H7O2)2]
- acac = Acetylacetonat = C5H7O2
- Name: Bis(acetylacetonat)palladium (II)
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Nickel:
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- [Ni(cod)2] = [Ni(η4-C8H12)2]
- cod = 1,5-Cyclooctadien = η4-C8H12
- Name: Bis(1,5-cyclooctadien)nickel (o)
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Kobalt:
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- [Co(η3-C8H13)(η4-C8H12]
- η3-C8H13 =
1,3-Cyclooctenyl
- η4-C8H12 =
1,5-Cyclooctadien
- Name: (1,3-Cyclooctenyl)(1,5-cyclooctadien)kobalt (I)
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Eisen:
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- [Fe(CO)5
- Name: Pentacarbonyleisen (o)
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Ruthenium:
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- [Ru(cod)(cot)] = [Ru(η4-C8H12)(η6-C8H10)]
- cod = η4-C8H12 =
1,5-Cyclooctadien
- cot = η6-C8H10 =
1,3,5-Cyclooctatrien
- Name: (1,5-Cyclooctadien)(1,3,5-cyclooctatrien)ruthenium (o)
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Rhodium:
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- [Rh(acac)(cod)] = [Rh(C5H7O2)(η4-C8H12)]
- acac = Acetylacetonat = C5H7O2
- cod = η4-C8H12 =
1,5-Cyclooctadien
- Name: (Acetylacetonat)(1,5-cyclooctadien)rhodium (I)
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Iridium:
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- [Ir(OMe)(cod)]2 = [Ir(OCH3)(η4-C8H12)]2
- OMe = OCH3 = Methoxy
- cod = η4-C8H12 =
1,5-Cyclooctadien
- Name: Bis(methoxy)bis(1,5-cyclooctadien)diiridium (I)
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Kupfer:
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- [CuCp(tBuNC)] = [Cu(C5H5)(C5H9N)]2
- Cp = C5H5 =
Cyclopentadienyl
- tBuNC = C5H9N = tert.Butylisonitril
- Name: (Cyclopentadienyl)(tert.butylisonitril)kupfer (I)
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Zinn:
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- [Sn(NMe2)2]2 = [Sn(N(CH3)2)2]2
- NMe2 = N(CH3)2 = Dimethylamido
- Name: Bis(dimethylamid)dizinn (II)
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Gold:
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- [AuCl(tht)] = [AuCl(C4H8S)]
- tht = C4H8S
= Tetrahydrothiophen
- Name: Chlor(tetrahydrothiophen)gold (I)
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Indium:
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- [IncP] = [In(C5H5)]
- Cp = C5H5 =
Cyclopentadienyl
- Name: Cyclopentadienylindium (I)
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Derartige
Vorläufer
werden auf dem Träger chemisch
adsorbiert und zersetzen sich leicht unter den oben angeführten Temperatur-
und Druckbedingungen. Die Liganden, die sie aufweisen, werden dabei
freigesetzt und in den Trägergasstrom
abgegeben, während
das Metall am Träger
fixiert bleibt. Auf die gleiche Weise erfolgt die Synthese von bi-
oder polymetallischen Nanopartikeln aus einer Mischung von besagten
Komplexen.
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Die
Dauer der Durchführung
des Verfahrens ist viel geringer als bei herkömmlichen Imprägnierverfahren,
weil es in ein- und derselben Vorrichtung abläuft ("Einstufenverfahren"). Beim erfindungsgemäßen Verfahren
ist die Dauer der Durchführung
als Funktion des gewünschten
Massengehalts an Metall, bezogen auf den Träger, einstellbar.
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Ist
die Einrichtung für
das erfindungsgemäße Verfahren
gasdicht und mit einer Vakuumpumpe ausgestattet, ist die Manipulation
von extrem sauerstoffempfindlichen Vorläufern möglich. Das verwendete Trägergas besteht
vorzugsweise aus einem neutralen Gas, insbesondere Stickstoff oder
Argon, das Verfahren kann aber auch unter Luft ablaufen, um die Herstellung
von Metalloxidpartikel unter sanften Bedingungen zu gestatten.
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Die
porösen
Trägerkörner, deren
Größe vorzugsweise
zwischen 50 μm
und 3 mm liegt, können durch
jede (im Allgemeinen inerte) Verbindung gebildet sein, die üblicherweise
als Träger
für Katalysatoren
verwendet wird: Aktivkohle, Silika, Aluminiumoxid, Titanoxid, ...
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Die
folgende Beschreibung unter Bezugnahme auf die angeschlossene Zeichnung
veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren und liefert Durchführungsbeispiele.
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In
der Zeichnung zeigt die einzige Figur schematisch eine Einrichtung,
mit der das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
werden kann.
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Diese
Einrichtung besteht aus vier getrennten Teilen: dem Imprägniersystem
mit Fließbett,
dem Flüssigkeitszerstäubungssystem,
dem Gaskreislauf und dem Probenahmesystem.
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Das
Imprägniersystem
mit Fließbett
ist durch eine zylinderförmige
Säule 5 aus
rostfreiem Stahl gebildet, die einen Innendurchmesser von 100 mm
und eine Höhe
von 500 mm aufweist. Beim Austreten aus der Säule durchsetzen die ausströmenden Gase
einen Zyklon 7 zur Rückgewinnung
der Träger-Feinteilchen,
die vom Gasstrom mitgerissen werden. Die Luftverteilung an der Basis
des Betts wird mit Hilfe eines stromaufwärts der Säule angeordneten Verteilers
mit Lochplatte gewährleistet.
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Das
Flüssigkeitszerstäubungssystem
ist stromaufwärts
des Imprägniersystems
angeordnet. Die Hüllflüssigkeit
befindet sich in zwei Behältern 1, 2,
nämlich
einem 1, der das Lösungsmittel
nur zum Anlassen der Einrichtung enthält, und dem anderen 2,
der die metallische Vorläuferlösung enthält. Diese beiden
Systeme sind an eine peristaltische Pumpe 3 angeschlossen.
Die Zerstäubung
der Flüssigkeit
wird durch einen pneumatischen Zweistrom-Zer stäuber 6 gewährleistet.
Das Gas und die Flüssigkeit
werden im Inneren gemischt. Der Zerstäuber 6 ist bei der
Ankunftsstelle der Flüssigkeit
mit einer Klappe versehen. Das Öffnen
und Schließer
dieser Klappe wird direkt durch ein Elektroventil gesteuert (das
Schließen der
Klappe gestattet die Unterbrechung der Einspeisung von Flüssigkeit).
So können
Perioden der Flüssigkeitszerstäubung mit
Perioden, in denen keine Speisung erfolgt, auf einfache Weise abgewechselt werden.
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Die
Speisung der Säule
und des Zerstäubungssystems
mit Gas kann unter Luft oder in einer kontrollierten Atmosphäre (Stickstoff,
Diwasserstoff, Stickstoff/Diwasserstoff-Mischung) stattfinden. Das Fluidisierungsgas
durchströmt
einen Vorerhitzer in Form einer mit einem Elektroofen 4 beheizten
Röhre. Nach
Durchtritt durch die Säule 5 wird
das die Lösungsmitteldämpfe enthaltende
Gas in einem Austauscher 7 kondensiert.
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Das
Probenahmesystem für
den Feststoff ist mit einem Vakuumkreis 11 zur Entfernung
von Luft aus einer Probeflasche 10 und mit einem Stickstoffkreis 12 versehen,
wodurch Probenahmen in regelmäßigen Zeitabständen ohne
Luftzufuhr möglich sind.
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Die
Regulierung der Temperatur im Fließbett erfolgt durch Festlegung
einer Einstelltemperatur mit Hilfe eines Regulators, der die Heizkraft
des Elektroofens 4 steuert. Temperaturfühler sind in verschiedenen
Höhen des
Betts am Eingang des Verteilers 6 und am Ausgang des Ofens 4 angeordnet.
Mit Hilfe von Differenzialdruckaufnehmern mit Membran (Eingang des
Verteilers 6, unterer und oberer Teil des Reaktors 5)
kann die Entwicklung des Ladungsverlusts im Bett verfolgt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann insbesondere zur Herstellung eines Nickel- oder Palladiumkatalysators
unter den nachstehend angeführten Bedingungen
angewendet werden.
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Als
Nickelquelle wird Bis(1,5-Cyclooctadien)nickel [Ni(η4-C8H12)2]
verwendet. Die [Ni(η4-C8H12)2]-Lösung
in Tetrahydrofuran (THF) wird unter Stickstoff hergestellt. Diese
Lösung
wird anschließend
auf die vom Trägergas
(Luft oder Stickstoff) im Fließbett
in Suspension gehaltenen Trägerkörner (mikroporöse Silika)
versprüht.
Nach der Adsorption auf dem Träger
erfolgt die Zersetzung des Vorläufers.
Bis(1,5-cyclooctadien)nickel wird 5 Stunden lang bei 80°C zersetzt.
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Die
Palladiumvorläufer
sind folgende Koordinationskomplexe: Bis(acetylacetonat)palladium [Pd2(C5H7O2)2) und Tris(dibenzyliden aceton)dipalladium
[Pd2(C17H14O)3]. Die Lösung jedes
Vorläufers
in THF wird unter Stickstoff hergestellt. Diese Lösung wird
anschließend
auf die vom Trägergas
(Stickstoff) im Fließbett
in Suspension gehaltenen Trägerkörner (mikroporöse Silika)
versprüht.
Nach der Adsorption auf dem Träger
erfolgt die Zersetzung des Vorläufers. Bis(acetylacetonat)palladium
und Tris(dibenzylidenaceton)dipalladium werden 3 Stunden lang bei
80°C unter
Diwasserstoff behandelt.
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Die
Erfindung betrifft auch mittels des oben definierten Verfahrens
hergestellte Katalysatoren mit Trägerwerkstoff. Diese Katalysatoren
aus porösen Trägerkörnern, auf
denen Übergangsmetallpartikel dispergiert
sind, zeichnen sich dadurch aus, dass die Metallpartikel nanometrische
Größe haben
und auf den Trägerkörnern gut
dispergiert sind.
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Das
Protokoll zur Durchführung
der nachstehend beschriebenen Beispiele lautet wie folgt:
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Eine
vorbestimmte Masse eines Metallvorläufers in Pulverform wird unter
Stickstoff in einen zuvor mit Stickstoff gespülten Kolben eingebracht. Danach
wird eine Menge eines entsprechenden, zuvor destillierten und entgasten
Lösungsmittels
unter Stickstoff zugesetzt, so dass die metallische Vorläuferlösung erhalten
wird.
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Eine
festgesetzte Masse von porösen
Trägerkörnern wird
in den oberen Teil der Säule 5 chargiert.
In der Säule 5 enthaltene
Luft kann nach Bedarf durch Anlegen eines Vakuums und Spülen mit
Inertgas entfernt werden. Nach dem Verschließen der Säule 5 wird das Fluidisierungsgas
mit einem bestimmten Durchsatz, der 2,5-mal größer als die Mindestgeschwindigkeit
der Fluidisierung des Pulvers ist, in den untersten Teil der Säule eingeleitet,
nachdem es zuvor erwärmt
worden ist. Hat die Temperatur des Betts den Sollwert erreicht,
wird das Zerstäubungssystem
in Betrieb gesetzt. Zu Beginn wird reines Lösungsmittel eingespeist. Dann
wird das System, sobald die Betriebswärme erreicht ist, mit der Metallvorläuferlösung beaufschlagt.
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Im
Verlauf der Imprägnierung
werden dem Bett Feststoffproben in regelmäßigen Zeitabständen entnommen.
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Die
Zersetzung des auf dem Träger
adsorbierten Metallvorläufers
erfolgt anschließend
unter einer Atmosphäre
von Diwasserstoff oder einer Wasserstoff/Argon-Mischung.
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Die
Werkstoffe sind dann einsatzfähig.
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Beispiel 1: [Ni(cod)2] = [Ni(η4-C8H12)2]% Ni/SiO2 = 0,1%
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Dieses
Beispiel bezweckt die Herstellung eines Werkstoffs mit 0,1% Ni/SiO2 aus dem Vorläufer [Ni(η4-C8H12)2].
Die Trägerkörner bestehen
aus mikroporöser
Silika mit einer Granulometrie von 100–250 μm, einer Fülldichte von 0,81 g/l, einer
Feststoffdichte von 2,08 g/l, einer Mikroporosität von 47%, einem Porendurchmesser
von 70 Angström
und einer spezifischen Oberfläche
von 300 m2/g. Das Trägergas ist Stickstoff und das
Reduktionsgas Diwasserstoff. Die verschiedenen Parameter werden
wie folgt eingestellt:
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Technische Details:
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Träger:
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- SiO2
- Trägermasse
(g) = 257,6
- Größe der Trägerteilchen
(μm) = 100–200
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Metallvorläufer:
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- [Ni(η4-C8H12)2]
- Vorläufermasse
(g) = 1,4
- Lösungsmittel
= THF
- Lösungsmittelvolumen
(ml) = 500
- Lösungsmittelmasse
(g) = 440
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Lösungsmittelzufuhr:
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- Zeit (h) = 1 h
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 5, 7,5 und dann 10
- Gas = Stickstoff
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
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Imprägnierung:
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- Imprägnierdauer
(min) = 43
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 10
- Gas = Stickstoff
- Fließbetttemperatur
(°C) = 25
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
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Zersetzung:
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- Reaktor = Fließbett
- Gas = Diwasserstoff
- Diwasserstoffrate (m3/h) = 3
- Dauer (h) = 4
- Temperatur (°C)
= 80
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Beispiel 2: [Pd(dba)2] = [Pd(C17H14O)3]% Pd/SiO2 = 0,5%
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Dieses
Beispiel bezweckt die Herstellung eines Werkstoffs mit 0,5% Pd/SiO2 aus dem Vorläufer [Pd(C17H14O)3]. Die Trägerkörner bestehen
aus mikroporöser
Silika mit einer Granulometrie von 100–250 μm, einer Fülldichte von 0,81 g/l, einer
Feststoffdichte von 2,08 g/l, einer Mikroporosität von 47%, einem Porendurchmesser
von 70 Angström und
einer spezifischen Oberfläche
von 300 m2/g. Das Trägergas ist Stickstoff und das
Reduktionsgas Diwasserstoff. Die verschiedenen Parameter werden wie
folgt eingestellt:
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Technische Details:
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Träger:
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- SO2
- Trägermasse
(g) = 276,6
- Größe der Trägerteilchen
(μm) = 100–200
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Metallvorläufer:
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- [Pd(C17H14O)3]
- Vorläufermasse
(g) = 6,45
- Lösungsmittel
= THF
- Lösungsmittelvolumen
(ml) = 1000
- Lösungsmittelmasse
(g) = 880
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Lösungsmittelzufuhr:
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- Zeit (h) = 1 h 45
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 6,8 und dann 10
- Gas = Stickstoff
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
-
Imprägnierung:
-
- Imprägnierdauer
(h) = 1 h 40
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 10
- Gas = Stickstoff
- Fließbetttemperatur
(°C) = 25
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
-
Zersetzung:
-
- Reaktor = Fließbett
- Gas = Diwasserstoff
- Diwasserstoffrate (m3/h) = 3
- Dauer (h) = 5
- Temperatur (°C)
= 80
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Beispiel 3: [Pd(acac)2] = [Pd(C5H5O2)2]%
Pd/SiO2 = 0,5%
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Dieses
Beispiel bezweckt die Herstellung eines Werkstoffs mit 0,5% Pd/SiO2 aus dem Vorläufer [Pd (C5H5O2)2].
Die Trägerkörner bestehen
aus mikroporöser
Silika mit einer Granulometrie von 100–250 μm, einer Fülldichte von 0,81 g/l, einer
Feststoffdichte von 2,08 g/l, einer Mikroporosität von 47%, einem Porendurchmesser
von 70 Angström und
einer spezifischen Oberfläche
von 300 m2/g. Das Trägergas ist Stickstoff und das
Reduktionsgas Diwasserstoff. Die verschiedenen Parameter werden wie
folgt eingestellt:
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Technische Details:
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Träger:
-
- SiO2
- Trägermasse
(g) = 253
- Größe der Trägerteilchen
(μm) = 100–200
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Metallvorläufer:
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- [Pd(C5H5O2)2]
- Vorläufermasse
(g) = 4,29
- Lösungsmittel
= THF
- Lösungsmittelvolumen
(ml) = 1000
- Lösungsmittelmasse
(g) = 880
-
Lösungsmittelzufuhr:
-
- Zeit (h) = 1 h 30
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 6,8 und dann 10
- Gas = Stickstoff
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
-
Imprägnierung:
-
- Imprägnierdauer
(h) = 1 h 40
- Flüssigkeitsdurchsatz
(ml/min) = 10
- Gas = Stickstoff
- Fließbetttemperatur
(°C) = 25
- Fluidisierungsrate (m3/h) = 2
-
Zersetzung:
-
- Reaktor = Fließbett
- Gas = Diwasserstoff
- Diwasserstoffrate (m3/h) = 3
- Dauer (h) = 3
- Temperatur (°C)
= 80
-
Katalysatortests:
-
Bestimmte
metallische Nanopartikel mit Trägerwerkstoff,
die anhand der vorliegenden Erfindung beschrieben sind, haben sich
als hoch aktive Katalysatoren erwiesen. So wurde die Aktivität von SiO2-/Ni-Katalysatoren, die durch Imprägnieren
von Silika aus einem Ni(cod)2-Vorläufer mit
Ni-Massengehalten von 0,5 und 0,1%, bezogen auf Silika, hergestellt
wurden, ausgewertet. Diese Werkstoffe wurden in einer Hydrierungsreaktion
von Hex-1-en zu Hexan unter folgenden Bedingungen getestet:
Verhältnis Träger/Katalysator
= 500
0,5 ml 1-Hexen in 5 ml THF
Reaktionstemperatur =
80°C
Reaktionsdauer
= 4 h
Aktivität
= T.F. (h–1)
(Molanzahl Hexan/Molanzahl Metall/Reaktionszeit)
-
Der
Umwandlungsgrad von Hex-1-en zu Hexan, dder bei den im Fließbett hergestellten
0,5- und 0,1-%igen SiO2/Ni-Katalysatoren
erhalten wurde, beträgt
99 bzw. 17% bei einer Aktivität
von 111,3 h–1 bzw.
19,1 h–1.
-
Zum
Vergleich wurde ein SiO2/Ni-Katalysator mit
einem Ni-Gehalt von 5% aus dem Vorläufer Ni(NO3)2 durch Imprägnieren im Fließbett hergestellt. In
diesem Fall ist eine Behandlung unter Diwasserstoff bei 500°C notwendig,
um die Bildung von Nickelmetall zu induzieren. Dieser Katalysator
führte
unter denselben Betriebsbedingungen wie zuvor beschrieben zu einem
Umwandlungsgrad von Hex-1-en zu Hexan von 90% bei einer Aktivität von 101,1
h–1.
Infolgedessen scheint der aus dem Vorläufer Ni(cod)2 hergestellte
Katalysator wirksamer zu sein als der aus dem Vorläufer Ni(NO3)2 hergestellte.
-
Auf
die gleiche Weise wurden Katalysatoren auf Palladiumbasis, hergestellt
durch Imprägnieren von
Silika aus den Vorläufern
Pd(acac)2 und Pd(dba)2 mit
Pd von 0,5 bzw. 0,1%, bezogen auf Silika, bei der Hydrierung von
Hex-1-en zu Hexan ausgewertet, u.zw. unter denselben Bedingungen
wie zuvor beschrieben. Der Umwandlungsgrad beträgt in allen Fällen 100%.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die oben als nicht einschränkende Beispiele
angeführten Ausführungsformen
beschränkt.
Sie betrifft vielmehr sämtliche
für den
Fachmann im Rahmen der nachstehenden Ansprüche nahe liegenden Ausführungsvarianten.