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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine mit Schwefel
vulkanisierbare (und vulkanisierte) Kautschukzusammensetzung, welche
ein Pentaerythrit-Derivat als Pentaerythrittetrabenzoat (PTB) oder
Pentaerythrittetrakis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)(PTHC)
zusammen mit einem niedermolekularen Polyestersebacat enthält. Von
dieser Kombination von Materialien ist festgestellt worden, dass
sie bei einer Kautschukzusammensetzung die Reißfestigkeit erhöht. Die
Erfindung betrifft insbesondere einen Reifen mit einer Komponente,
die eine derartige Kautschukzusammensetzung umfasst.
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Hintergrund
der Erfindung
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Kautschukzusammensetzungen für verschiedene
Komponenten von Reifen werden typischerweise bezüglich ihrer physikalischen
Eigenschaften optimiert. Zum Beispiel werden die Kautschukzusammensetzungen
für Reifenlaufflächen gewöhnlich bezüglich der
Traktion, des Rollwiderstandes und/oder des Laufflächenverschleißes optimiert.
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Für
derartige Komponenten ebenso wie für andere Komponenten, wie z.
B. eine Reifenseitenwand oder einen Unterprotektor für einen
Reifen mit einer Lauffläche
mit Kronen/Unterlagen-Aufbau, ist es manchmal gewünscht, dass
sie mit einer geeigneten Reißfestigkeit,
wie z. B. Anreißfestigkeit,
bereitgestellt werden.
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In der Beschreibung der Erfindung
bezieht sich der Ausdruck "ThK", wenn hier verwendet
und entsprechend gängiger
Praxis, auf "Teile
eines betreffenden Materials pro 100 Gew.-Teile Kautschuk oder Elastomer".
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In der Beschreibung der Erfindung
können
die Ausdrücke "Kautschuk" und "Elastomer", wenn hier verwendet,
miteinander austauschbar verwendet werden, sofern nicht anders vorbeschrieben.
Die Ausdrücke "Kautschukzusammensetzung", "compoundierter Kautschuk" und "Kautschukcompound", wenn hier verwendet,
werden miteinander austauschbar verwendet, um sich auf "Kautschuk, der mit
verschiedenen Bestandteilen und Materialien gemischt worden ist", zu beziehen, und
derartige Ausdrücke
sind den Fachleuten in der Technik des Kautschukmischens oder der
Kautschukcompoundierung wohlbekannt.
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Zusammenfassung
und Beschreibung der Erfindung
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Nach der Erfindung wird eine Kautschukzusammensetzung
bereitgestellt, welche bezogen auf Gew.Teile pro 100 Gew.-Teile
Elastomer (ThK) umfasst
- (A) 100 Gew.-Teile
mindestens eines Elastomers auf Dienbasis,
- (B) 1 bis 20 ThK, alternativ 5 bis 15 ThK, von:
- (1) Pentaerythrittetrabenzoat (PTB) oder
- (2) Pentaerythrittetrakis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)
(PTHC) und
- (C) 1 bis 20 ThK, alternativ 5 bis 15 ThK, Polyestersebacat
mit einem Molekulargewicht im Bereich von 1.000 bis 3.000, sofern
es einen Schmelzpunkt unter 0°C
aufweist.
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In weiterer Entsprechung mit der
Erfindung wird die Kautschukzusammensetzung als Schwefel-vulkanisierte
Kautschukzusammensetzung bereitgestellt.
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In weiterer Entsprechung mit der
Erfindung wird ein Erzeugnis mit mindestens einer Komponente, die eine
derartige Kautschukzusammensetzung oder eine derartige Schwefel-vulkanisierte
Kautschukzusammensetzung umfasst, bereitgestellt.
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In weiterer Entsprechung mit der
Erfindung ist ein Reifen mit mindestens einer Komponente, welche die
Kautschukzusammensetzung, einschließlich einer Schwefelvulkanisierten
Kautschukzusammensetzung umfasst. Veranschaulichende Beispiele für derartige
Reifenkomponenten sind z. B. Reifenlaufflächen, insbesondere ein Reifenunterprotektor
von einem Reifen mit einer Lauffläche mit einem Kronen/ Unterprotektor-Aufbau,
ebenso wie Reifenseitenwände.
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Weitere Beschreibung der
Erfindung
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Verschiedene Pentaerythritverbindungen
werden manchmal in verschiedenen Kautschukzusammensetzungen zur
Weichmachung der Kautschukmischung verwendet, um die Verarbeitung
der Kautschukzusammensetzung z. B. durch Verringerung der Mischviskosität im Kautschuk-Innenmischer
zu unterstützen.
Für diese
Erfindung werden jedoch spezifizierte aromatische Derivate von Pentaerythrit
bei der Durchführung
der Erfindung verwendet, von denen festgestellt worden ist, dass
sie die Reißfestigkeit
verstärken
und daher für
diesen Zweck verwendet werden.
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Das Pentaerythrit-Derivat als Pentaerythrittetrabenzoat
ist von der Aldrich Chemical Company erhältlich. Das Pentaerythrit-Derivat
als Pentaerythrittetrakis (3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)
ist von Aldrich Chemical Company erhältlich.
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Obwohl der Mechanismus der Verringerung
der Reißfestigkeit
(Kontakteigenhaftung) einer Kautschukzusammensetzung durch Verwendung
von Pentaerythrittetrabenzoat oder Pentaerythrittetrakis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)
vielleicht nicht vollständig
verstanden worden ist, wird ins Auge gefasst, dass
- (A) eine starke Wechselwirkung zwischen einer Oberfläche von
einem Verstärkungsfüllstoff
(z. B. Ruß oder Kieselsäure), der
in der Elastomerzusammensetzung enthalten ist, und dem sehr polaren
Teil des Pentaerythrit-Derivats gebildet wird,
- (B) eine Wechselwirkung zwischen dem aromatischen Teil des Pentaerythrit-Derivats
existiert. Es wird angenommen, dass diese Wechselwirkungsphänomene eine
Reißfestigkeit
(Kontakteigenhaftung) bei der Kautschukzusammensetzung bei erhöhten Temperaturen
unter dynamischen Arbeitsbedingungen erzeugen, und
- (C) eine Wechselwirkung in unbekannter Weise zwischen dem niedermolekularen
Polyester und dem oder den genannten obigen Derivaten auftritt.
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Es wird angenommen, dass das Pentaerythrit-Derivat
etwas als Haftvermittler zwischen einem oder mehreren derartigen
Verstärkungsfüllstoffen
und dem Elastomerwirt auf Dienbasis wirken kann, was auf die Steuerung
oder Hemmung des Reißens
oder des Kohäsionszusammenbruchs
einer Elastomerzusammensetzung auf Dienbasis bei erhöhten Temperaturen
und dynamischen Bedingungen gerichtet ist. Dies wird hier als besonders
vorteilhaft für
Gummireifenanwendungen angesehen, bei denen sich Wärmeentwicklung
und damit verbundene erhöhte
Temperaturen unter dynamischen Arbeitsbedingungen ergeben.
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Ein Polyestersebacat ist von der
C. P. Hall Company als PLASTHALL P-1070 mit einem angegebenen Molekulargewicht
(Zahlenmittel) von etwa 2.000 und einem angegebenen Schmelzpunkt
von etwa –22°C nach American
Oil Standard Test Nr. AOCS TR1A-164 erhältlich.
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Bei der Durchführung der Erfindung umfasst
die Kautschukzusammensetzung, wie hier vorstehend ausgeführt, mindestens
ein Elastomer oder einen Kautschuk auf Dienbasis. Derartige Elastomere
werden typischerweise aus Homopolymeren und Copolymeren von konjugierten
Dienen und Copolymeren von einem oder mehreren konjugierten Dienen
und aromatischen Vinylmonomeren, wie z. B. Styrol und α-Methylstyrol, vorzugsweise
Styrol, ausgewählt.
Diese Diene können
z. B. aus Isopren und 1,3-Butadien und diese aromatischen Vinylmonomere
können
aus Styrol und α-Methylstyrol gewählt werden.
Dieses Elastomer oder dieser Kautschuk können z. B. aus mindestens einem
von cis-1,4-Polyisopren-Kautschuk (natürlich und/oder synthetisch
und bevorzugt Naturkautschuk), 3,4-Polyisopren-Kautschuk, Styrol/Butadien-Copolymerkautschuken, Isopren/Butadien-Copolymerkautschuken,
Styrol/Isopren-Copolymerkautschuken, Styrol/Isopren/Butadien-Teppolymerkautschuken,
cis-1,4-Polybutadien-Kautschuk,
trans-1,4-Polybutadien-Kautschuk (70 bis 95% trans), Polybutadienkautschuk
mit niedrigem Vinylgehalt (10 bis 30% Vinyl), Polybutadien-Kautschuk mit hohem
Vinylgehalt (30 bis 90% Vinyl) gewählt werden.
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In einem Aspekt kann der Kautschuk
vorzugsweise mindestens 2 Kautschuke auf Dienbasis umfassen. Zum
Beispiel ist eine Kombination von zwei oder mehr Kautschuken bevorzugt,
wie z. B. cis-1,4-Polyisopren-Kautschuk (natürlich oder synthetisch, obwohl
natürlich
gewöhnlich
bevorzugt ist), 3,4-Polyisopren-Kautschuk, Isopren/Butadien-Copolymerkautschuk,
Styrol/Isopren/Butadien-Kautschuk, durch Emulsions- und Lösungspolymerisation
abgeleitete Styrol/Butadien-Kautschuke, cis-1,4-Polybutadien-Kautschuke, Polybutadien-Kautschuke
mit mittlerem Vinylgehalt (30 bis 55% Vinyl), Polybutadien-Kautschuke
mit hohem Vinylgehalt (55 bis 90% Vinyl) und durch Emulsionspolymerisation
hergestellte Butadien/Acrylnitril-Copolymere.
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Diese Elastomere sollen durch Zinn
gekuppelte und/oder durch Silica gekuppelte, endständig funktionalisierte,
durch organische Lösungspolymerisation
hergestellte Elastomere (d. h. z. B. mit Amin und Hydroxyl endständig funktionalisierte
Elastomere) und auch mit Lithium produzierte, durch Lösungspolymerisation
hergestellte Elastomere mit Einheiten, die von Isopren, 1,3-Butadien
und Styrol abgeleitet sind, die mit Zinntetrachlorid oder Siliciumtetrachlorid
gekuppelt worden sind, beinhalten.
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Den Fachleuten auf dem Gebiet ist
es ohne weiteres verständlich,
dass die Kautschukzusammensetzung durch Verfahren; die in der Technik
der Kautschukcompoundierung allgemein bekannt sind, compoundiert
werden, wie Mischen der verschiedenen Schwefel-vulkanisierbaren
Kautschukbestandteile mit verschiedenen, in herkömmlicher Weise verwendeten
Additivmaterialien, wie z. B. Vulkanisationshilfsstoffen, wie Schwefel,
Aktivatoren, Verzögerern
und Beschleunigern, Verarbeitungsadditiven, wie Ölen, Harzen, einschließlich klebrigmachender
Harze, Haftvermittlern und Weichmachern, Füllstoffen, Pigmenten, Fettsäure, Zinkoxid,
Wachsen, Antioxidationsmitteln und Ozonschutzmitteln, Peptisiermitteln
und Verstärkungsmaterialien,
wie z. B. Ruß.
Wie den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt, werden die vorstehend
genannten Additive in Abhängigkeit
vom beabsichtigten Gebrauch des Schwefel-vulkanisierbaren und Schwefel-vulkanisierten
Materials (Gummis) ausgewählt
und in herkömmlicher
Weise in gewöhnlichen
Mengen verwendet.
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Die Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann gewöhnliche
Mengen an bekannten Kautschukchemikalien enthalten.
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Typische Mengen von klebrigmachenden
Harzen, falls verwendet, können
0,5 bis 10 ThK, gewöhnlich 1
bis 5 ThK, umfassen. Typische Mengen von Verarbeitungshilfsstoffen
umfassen 1 bis 50 ThK. Derartige Verarbeitungshilfsstoffe können z.
B. aromatische, naphthenische und/oder paraffinische Verarbeitungsöle beinhalten.
Typische Mengen von Antioxidationsmitteln umfassen 1 bis 5 ThK.
Veranschaulichende Antioxidationsmittel können z. B. Diphenyl-p-phenylendiamin
und andere, wie z. B. solche, die in The Vanderbilt Rubber Handbook
(1978), S. 344 bis 346, offenbart sind, sein. Typische Mengen von
Ozonschutzmitteln umfassen 1 bis 5 ThK. Typische Mengen von Fettsäuren, falls
verwendet, welche gewöhnlich
hauptsächlich
Stearinsäure umfassen,
umfassen 0,5 bis 3 ThK. Typische Menge von Zinkoxid umfassen 2 bis
5 ThK. Typische Mengen von Wachsen umfassen 1 bis 5 ThK. Häufig werden
mikrokristalline Wachse verwendet. Typische Mengen von Peptisiermitteln
umfassen 0,1 bis 1 ThK. Typische Peptisiermittel können z.
B. Pentachlorthiophenol und Dibenzamidodiphenyldisulfid sein.
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Die Vulkanisation der Kautschukzusammensetzung
wird in Anwesenheit eines Schwefelvulkanisationsmittels durchgeführt. Beispiele
für geeignete
Schwefelvulkanisationsmittel beinhalten elementaren Schwefel (freien
Schwefel) oder Schwefel abgebende Vulkanisationsmittel, z. B. ein
Amindisulfid, polymeres Polysulfid oder Schwefel-Olefin-Addukte.
Das Schwefelvulkanisationsmittel ist vorzugsweise elementarer Schwefel. Wie
den Fachleuten auf dem Gebiet bekannt, werden Schwefel vulkanisationsmittel
in einer Menge im Bereich von 0,5 bis 4 ThK oder sogar unter einigen
Umständen
bis zu 8 ThK verwendet, wobei ein Bereich von 1,5 bis 2,5, manchmal
2 bis 2,5, bevorzugt ist.
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Beschleuniger werden verwendet, um
die Zeit und/oder die Temperatur zu steuern, die zur Vulkanisation
erforderlich sind, und um die Eigenschaften des Vulkanisats zu verbessern.
In einer Ausführungsform
kann ein einzelnes Beschleunigersystem verwendet werden, d. h. ein
primärer
Beschleuniger. Gewöhnlich
und bevorzugt werden ein oder mehrere primäre Beschleuniger in Gesamtmengen
im Bereich von 0,5 bis 4 ThK, vorzugsweise 0,8 bis 2 ThK, verwendet.
In einer anderen Ausführungsform
können
Kombinationen eines primären
und eines sekundären
Beschleunigers verwendet werden, wobei der sekundäre Beschleuniger
in Mengen von 0,05 bis 5 ThK verwendet wird, um zu aktivieren und
die Eigenschaften des Vulkanisats zu verbessern. Man kann erwarten,
dass Kombinationen dieser Beschleuniger eine synergistische Wirkung
auf die Endeigenschaften bilden, die etwas besser sind als jene,
die durch die Verwendung jedes Beschleunigers allein erzeugt werden.
Daneben können
Beschleuniger mit verzögerter
Wirkung verwendet werden, die bei normalen Verarbeitungstemperaturen
nicht beeinflusst werden, aber eine zufriedenstellende Vulkanisation
bei gewöhnlichen Vulkanisationstemperaturen
zeigen. Es können
auch Vulkanisationsverzögerer
verwendet werden. Geeignete Arten von Beschleunigern, die in der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind Amine, Disulfide, Guanidine,
Thioharnstoffe, Thiazole, Thiurame, Sulfenamide, Dithiocarbamate
und Xanthate. Der primäre
Beschleuniger ist vorzugsweise ein Sulfenamid. Wenn ein zweiter
Beschleuniger verwendet wird, handelt es sich bei dem sekundären Beschleuniger
vorzugsweise um eine Guanidin-, Dithiocarbamat- oder Thiuramverbindung.
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Die Anwesenheit und die relativen
Mengen der meisten der obigen Additive werden nicht als ein Aspekt
der vorliegenden Erfindung angesehen, die hauptsächlich auf den Gebrauch der
vorstehend genannten Reversionsschutzverbindung gerichtet ist.
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Die Kautschukzusammensetzung kann
und wird bevorzugt hergestellt durch Mischen des Kautschuks auf
Dienbasis, von Rußsorten
und anderen Kautsohuk-Compoundierbestandteilen,
ausgenommen der Kautschukvulkanisationsmittel, in mindestens einer
folgenden Mischstufe mit mindestens einem mechanischen Mixer, die
gewöhnlich
als "nicht-produktive" Mischstufe(n) bezeichnet
werden, auf eine Temperatur im Bereich von 100 bis 180°C für 1 bis
4 min und anschließend
einer Endmischstufe, bei der Vulkanisationsmittel, wie Schwefel
und Beschleuniger, zugegeben und damit 1 bis 4 min auf eine Temperatur
im Bereich von 90 bis 120°C
gemischt werden. Die Ausdrücke "nicht-produktive" und "produktive" Mischstufen sind
den Fachleuten auf dem Gebiet des Kautschukmischens wohlbekannt.
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Es ist verständlich, dass die Kautschukzusammensetzung
gewöhnlich
auf eine Temperatur unter etwa 40°C
zwischen den vorstehend genannten Mischstufen abgekühlt wird.
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Es ist ferner verständlich,
dass die vorstehend genannte Zeitdauer für die erforderliche Temperaturaufrechterhaltung
für das
oder die Mischverfahren während
der nicht-produktiven Mischstufen z. B. durch (i) Einstellen der
Motorgeschwindigkeit des Mischers, d. h. Reduzieren der Motorgeschwindigkeit
nach Erreichung der gewünschten
Temperatur der Kautschukzusammensetzung, in einem drehzahlgeregelten
Mischer oder durch (ii) Ausnutzen von 2 oder mehr Mischstufen, die
ausreichen, um die Zeitanforderung für die vorstehend genannte maximale
Mischtemperaturaufrechterhaltung zu erfüllen, bewerkstelligt werden
kann.
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Die Vulkanisation der Kautschukzusammensetzung
für die
vorliegende Erfindung wird allgemein bei gewöhnlichen Temperaturen im Bereich
von 100 bis 200°C
durchgeführt.
Die Vulkanisation wird vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich
von 110 bis 180°C,
gewöhnlich
bei 150°C,
durchgeführt.
Alle gewöhnlichen
Vulkanisationsverfahren können
verwendet werden, wie z. B. Erwärmen
in einer Presse oder einem Formwerkzeug, Erwärmen mit überhitztem Dampf oder Warmluft
oder in einem Salzbad.
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Durch Vulkanisation der Schwefel-vulkanisierten
Zusammensetzung kann die Kautschukzusammensetzung der Erfindung
für verschiedene
Zwecke verwendet werden. Zum Beispiel kann die Schwefel-vulkanisierte
Kautschukzusammensetzung in Form einer Lauffläche für einen Luftreifen vorliegen,
der Gegenstand der Erfindung ist. Diese Reifen können durch verschiedene Verfahren,
die bekannt sind und den Fachleuten auf dem Gebiet ohne weiteres
ersichtlich sind, aufgebaut, geformt, formgepresst und vulkanisiert
werden. Es ist verständlich,
dass der Reifen ein Personen wagenreifen, ein Flugzeugreifen, ein
Lastwagenreifen usw. sein kann. Der Reifen ist vorzugsweise ein
Personenwagenreifen. Bei dem Reifen kann es sich auch um einen Gürtel- oder
Diagonalreifen handeln, wobei ein Gürtelreifen bevorzugt ist.
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Die Erfindung kann unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele besser verstanden werden, in denen sich
Teile und Prozentgehalte auf das Gewicht beziehen, sofern nicht
anders angegeben.
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BEISPIEL 1
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In diesem Beispiel liegen Kautschukzusammensetzungen
vor und werden hier als Kontrollbeispiel A, Beispiel B und Beispiel
C identifiziert.
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Kontrollprobe A ist eine Kautschukzusammensetzung,
die einen durch Lösungspolymerisation
hergestellten Styrol/Butadien-Copolymerkautschuk (S-SBR) und Polyestersebacat
umfasst. Beispiel B ist eine ähnliche
Kautschukzusammensetzung, außer
dass sie Pentaerythrittetrabenzoat (PTB) anstelle von Polyestersebacat
enthält.
Probe C ist eine ähnliche
Kautschukzusammensetzung, außer
dass sie Pentaerythrittetrakis(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)
(PTHC) anstelle von Polyestersebacatumfasst.
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Die Kautschukzusammensetzungen wurden
durch Mischen der Bestandteile in mehreren Stufen hergestellt, d.
h. in einer nicht-produktiven Stufe (ohne die Vulkanisationsmittel)
und anschließend
durch eine produktive Mischstufe (für die Vulkanisationsmittel),
dann wurde die sich ergebende Zusammensetzung unter erhöhtem Druck
und erhöhter
Temperatur vulkanisiert.
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Für
die nicht-produktive Mischstufe, bei welcher der oder die Beschleuniger
und die Schwefelvulkanisationsmittel fehlen, die in der produktiven
Endmischstufe zugemischt (zugegeben) werden, werden die Bestandteile,
einschließlich
der Elastomere, für
etwa 4 min auf eine Temperatur von etwa 160°C in einem Kautschuk-Innenmischer gemischt.
In einer produktiven Endmischstufe werden die Vulkanisationsmittel
mit der Kautschukzusammensetzung (Mischung) in einem Kautschuk-Innenmischer für etwa 3
min auf eine maximale Temperatur von etwa 110°C gemischt, d. h., der oder
die Beschleuniger und Schwefel.
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Die sich ergebenden Kautschukzusammensetzungen
wurden dann bei einer Temperatur von etwa 150°C für etwa 18 min vulkanisiert.
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Die folgende Tabelle 1 betrifft die
Bestandteile, die für
die Kautschukzusammensetzungen verwendet werden.
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Die physikalischen Eigenschaften
der sich ergebenden vulkanisierten Kautschukzusammensetzungen sind
in der folgenden Tabelle 2 gezeigt. Es wird davon ausgegangen, dass
die verschiedenen Tests den Fachleuten auf dem Gebiet der Analyse
wohlbekannt sind.
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Der Ausdruck "Kontakteigenhaftung" bezieht sich auf einen Wert in Newton
für die
Grenzflächenhaftung
durch Abziehen einer Kautschukzusammensetzung von einer anderen
(dem gleichen Kautschukcompound in diesem Fall) im rechten Winkel
zu einem nicht gezogenen Gummi, wobei beide Enden der Kautschukproben
mit einem Winkel von 180°C
zueinander unter Verwendung eines Instron-Instruments voneinander
abgezogen werden. Die Kontaktfläche
der beiden Kautschuke wird durch Plazierung einer Mylar-Folie zwischen den
beiden Testproben bestimmt, wobei ein herausgeschnittener Bereich
der Mylar-Folie es zulässt,
dass die beiden Proben während
der Vulkanisation der Proben miteinander in Kontakt kommen. Die
Proben werden dann voneinander abgezogen und die Kraft in Newton
gemessen. Eine weitere Referenz für diesen oder einen ähnlichen
Test kann z. B. in US-A-5310921 und in ASTM D4393 gefunden werden,
außer
dass eine Probenbreite von 1,3 cm verwendet wird und eine klare
Mylar-Folie mit einem herausgeschnittenen Fenster mit einer Breite
von 5 mm, zwischen den Testproben eingeführt wird.
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Aus Tabelle 2 ist ohne weiteres ersichtlich,
dass die Zug- und Moduleigenschaften der Kautschukzusammensetzung,
von denen hier ausgegangen wird, dass sie die Steifigkeit des Compounds
betreffen, beibehalten werden, wenn die Kontakthaftung für die Proben
B und C, die das Pentaerythrit-Derivat enthalten, im Vergleich zur
Kontrollprobe A erhöht
wird.
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Das wird hier als bedeutsam angesehen,
da man andernfalls erwarten würde,
dass eine Reifenlauffläche
von derartigen Kautschukzusammensetzungen von Probe B und Probe
C mindestens eine gleichwertige oder möglicherweise eine geringere
Reißfestigkeit
und damit eine größere Neigung
zum Abblättern
und Ausbrechen, welche das Reißen
betreffende Eigenschaften von Laufflächen sind, zeigen, wobei es
bekannt ist, dass dies den Fachleuten auf dem Gebiet der Reifenlaufflächen wohlbekannt
ist.
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Aus Tabelle 2 ist auch ersichtlich,
dass der Vulkanisationszustand und das delta Drehmoment der Kautschukzusammensetzung
für die
Probe B und die Probe C der Kautschukzusammensetzung mit dem Pentaerythrit-Derivat
beibehalten worden ist. Dies wird hier als bedeutsam angesehen,
weil darauf hingewiesen wird, dass die Haltbarkeit der Kautschukzusammensetzung
beibehalten wird.
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Tatsächlich demonstriert die Zugabe
der Pentaerythrit-Derivate eine festgestellte bedeutsame Verbesserung
in der Reißfestigkeit
für Probe
B und für
Probe C im Vergleich zur Kontrollprobe A, was hier als vorteilhaft
angesehen wird, um die allgemeine Zähigkeit eines Reifens mit einer
Lauffläche
aus derartigen Zusammensetzungen beizubehalten.
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Die Zugabe der Pentaerythrit-Derivate
demonstriert eine beobachtete bedeutsame Verbesserung in der Rheometer-Anvulkanisationszeit
(T1-Zeiten größer) für Probe
B und für
Probe C im Vergleich zur Kontrollprobe A, was hier als vorteilhaft
angesehen wird, um die Eindringung in eine Komponente von einem
Reifen zu verhindern, welche eine derartige Gummizusammensetzung
umfasst, wie z. B. eine Reifenlauffläche.