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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Gerät zum Instandhalten harter
Oberflächen,
hauptsächlich Beton-
(Zement), Terrazzo- und Granitbodenoberflächen, aber auch Marmor- oder Kalksteinoberflächen. Die Erfindung
betrifft insbesondere ein Verfahren zur Instandhaltung, das zur
täglichen
Verwendung zur Instandhaltung einer polierten harten Bodenoberfläche geeignet
ist.
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Hintergrund
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Im
Zusammenhang mit dem Reinigen oder leichtem Polieren von Bodenoberflächen ist
die Verwendung eines Kissens in Form einer dreidimensionalen Vliesstoffbahn
bekannt. Das Kissen wird gewöhnlich
als ein kreisförmiger,
scheibenförmiger
Gegenstand bereitgestellt, welcher auf einer kreisförmigen Trägerplatte trennbar
zu befestigen ist, welche im Betrieb in einer Ebene parallel mit
der Bodenoberfläche
in Rotation versetzt wird, so dass das Kissen, wenn es in Kontakt
mit der Bodenoberfläche
gebracht wird, durch den zwischen der Bodenoberfläche und
der Trägerplatte
entstehenden Druck leicht komprimiert wird. Die Trägerplatte
wird gewöhnlich
durch einen Motor angetrieben und kann auf ein Trägergehäuse montiert
sein, welches so angeordnet kann, dass es von einem gehenden Anwender
gezogen oder geschoben werden kann, oder welches als ein fahrbares
Fahrzeug angeordnet werden kann.
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Solche
Kissen werden gewöhnlich
aus Fasern eines organischen Materials gebildet, z. B. Polyamid und/oder
Polyester, insbesondere Polyethylenterephtalat. In einigen Fällen schließen die
Fasern auch natürliche
Fasern ein, wie etwa Walnussfasern oder Kokusnussfasern.
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Die
Fasern des Kissens werden an ihren gegenseitigen Kontaktpunkten
durch sogenanntes Schmelzbinden miteinander verbunden, wobei die
Fasern einer Wärmebehandlung
unterzogen werden, die bewirkt, dass die äußeren Bereiche der Fasern leicht
schmelzen und dadurch aneinander binden.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Fasern an ihren gegenseitigen Kontaktpunkten miteinander verbunden
werden, indem das Kissen mit einem Polymerharz imprägniert wird,
nachstehend als "Primärbindemittel" bezeichnet.
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US-A-3,537,121 offenbart
ein Kissen zum Polieren von Oberflächen aus Aluminium, Plastik,
Wachs und ähnlichen
Oberflächen.
US-A-3,537,121 offenbart
auch die Herstellung solcher Kissen. In
US-A-3,537,121 wird ein mit Schleifteilchen
vermischtes Bindemittel auf das Kissen aufgebracht, indem das Kissen
durch ein Paar von Druckrollen durchgeführt wird, von denen eine teilweise
in einen Behälter
für ein
Gemisch von Bindemittelharz und Schleifteilchen eintaucht, wonach
das Kissen gehärtet
oder getrocknet wird.
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US-A-3,537,121 stellt somit
ein Kissen bereit, das vollständig
durch das Bindemittel und die Schleifteilchen imprägniert ist.
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US-A-4,803,439 offenbart
ein Kissen zum Polieren von Bodenoberflächen oder Aluminium. Das Kissen
besteht aus Fasern eines organischen Materials und bildet eine luftige,
offene Vliesstruktur, und enthält ein
Bindemittel, das Schleifteilchen an die Fasern bindet. Das in
US-A-4,893,493 gezeigte
Kissen weist größere Hohlräume auf
als das in
US-A-3,537,121 gezeigte,
und besitzt dadurch ein verbessertes Aufnahmevermögen für Schmutz,
so dass es über
eine längere
Zeitdauer verwendet werden kann. Das in
US-A-4,893,494 offenbarte
Kissen ist ebenso vollständig
mit Bindemittel und Schleifteilchen imprägniert.
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EP-A-0 397 374 offenbart
ein Kissen für
Bodenpoliermaschinen, welches ebenso vollständig mit Bindemittel und Schleifteilchen
imprägniert
ist.
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Kissen
des vorstehenden Typs werden regelmäßig für das sogenannte "Brünieren" (burnishing) verwendet,
das heißt
Trockenpolieren (oft täglich)
von sehr schwach abgenutzten Oberflächen bei hoher Geschwindigkeit
(1500 bis 3000 Upm) und relativ niedrigem Druck, mit der Absicht
eine polierte Oberfläche
wieder herzustellen. Dieser Bearbeitungstyp wird gewöhnlich für sowohl
Vinyl- und Marmorböden
verwendet. Für diesen
Zweck verwendbare Kissen sind von 3M® unter
der Bezeichnung "3MTM Floor Pads" erhältlich,
und besitzen keine oder wenig Wirkung auf sehr harten Bodenoberflächen, wie
etwa Terrazzo oder Beton, welche über eine längere Zeitdauer abgenutzt wurden.
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EP-A-0 562 919 offenbart
ein Vlieskissen aus Polymerfasern, welches vollständig mit
einem Bindemittel imprägniert
ist, umfassend ein Gemisch eines hartbaren Kunstharzes und Schleifteilchen
mit einer Teilchengröße von 0,1–30 μm. Als Beispiele
für härtbare Harze
werden Phenolharz, Acrylharz, Melaminharz und Harnstoffharz genannt.
Diamant ist als eines unter einigen anderen Beispielen plausibler
Schleifteilchen genannt. Gemäß
EP-A-0 562 919 ist jedoch das darin
offenbarte Kissen zur Behandlung von Marmoroberflächen geeignet,
und nur in Kombination mit Kristallisationschemikalien, weshalb
die Behandlung in Gegenwart einer Flüssigkeit, die eine salzbildende
Säure enthält, durchgeführt werden
muss.
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Das
Kissen aus
EP-A-0 562 919 wird
ebenfalls bereitgestellt, indem ein Vlieskissen durch einen Walzenspalt
zwischen zwei Druckrollen durchgeführt wird, von denen eine teilweise
in ein Bindemittel/Schleifteilchen-Gemisch eintaucht, so dass das
Bindemittel und die Schleifteilchen über die Oberfläche des
Zylinders in dem Kissen verteilt werden.
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Da
das in
EP-A-0 562 919 offenbarte
Kissen in Gegenwart von Kristallisationschemikalien zu verwenden
ist, stellt das in
EP-A-0 562
919 beschriebene Verfahren eigentlich ein Überglasungsverfahren
dar, das mit der Absicht die Schmutzabweisungsfähigkeit und Beständigkeit
eines Marmorbodens zu verbessern, verwendet wird. Dieses Verfahren
ist zum Zwecke der täglichen
Instandhaltung nicht geeignet, da es die Verwendung von speziellen
Kristallisationschemikalien einschließt, einschließlich Säuren, die
mit dem in der Bodenoberfläche
vorhandenen Kalzium reagieren sollen, um unlösliche Kalziumsalze zu bilden.
Ein solches Verfahren wird typischerweise einmal in Zusammenhang
mit der Erstherstellung eines polierten Marmorbodens verwendet,
und danach in Intervallen von 6 bis 12 Monaten. Das in
EP-A-0 562 919 beschriebene Verfahren
ist daher für
die tägliche
Verwendung zu kompliziert.
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Kissen
des in
EP-A-0 562 919 bezeichneten
Typ werden von 3M
® unter der Bezeichnung "3M
TM 5200 Brown
Stone Renew Pad" und "3M
TM 4000
Grey Stone Polish Pad" vertrieben,
und werden zur Behandlung von Marmor in Gegenwart von Kristallisationschemikalien
und bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten (unter 250 Upm) verwendet.
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Die
Notwendigkeit von Kristallisationschemikalien macht die Polierarbeit
komplizierter, da die Chemikalien auf die Oberfläche aufgebracht werden müssen, möglicherweise
gefolgt vom Entfernen überschüssiger Chemikalien,
was auch dazu beiträgt
die Polierarbeit zeitaufwendiger zu machen. Handhabung und Aufbringen
der Chemikalien stellt auch eine potentielle Gefahr für die Umwelt
im Allgemeinen und die Arbeitsumgebung im Speziellen dar.
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Es
ist auch bekannt, polierte Stein- oder Betonoberflächen unter
Verwendung eines Geräts,
umfassend Schleif- oder Polierelemente, hergestellt aus einem mit
Schleifteilchen vermischten Kunstharz, z. B. Diamantteilchen, bereitzustellen.
Da solche Elemente auf einer gewöhnlich
rotierenden Platte fest montiert sind, sind sie nicht in der Lage
Unebenheiten im Boden zu kompensieren, was zu einer unebenen Behandlung
der Bodenoberfläche
führen
kann, oder zum Zerkratzen oder Beflecken der Bodenoberfläche, falls
ein derartiges Element die Oberfläche mit überschüssigem Druck kontaktiert. Ein
weiteres Problem ist, dass Abrieb, wie etwa Sandkörner, kleine
Steine oder Metall, an oder in der Nähe der Elemente festkleben
und ein Verkratzen der Bodenoberflächen verursachen können. Schließlich benötigt dieser Gerätetyp eine
spezielle Ausrüstung,
die fähig
ist einen höheren
Druck auf die Kontaktoberfläche
zwischen dem Gerät
und der Bodenoberfläche
auszuüben.
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WO 03/075734 offenbart
eine scheibenförmige
Vorrichtung für
Reinigungszwecke, umfassend ein Scheuermaterial aus Nylon, welches
auf einer festen Scheibe angebracht ist, wobei Industriediamanten
enthaltende Schleifelemente in Vertiefungen der wirksamen Scheueroberfläche platziert
sind. Ein Nachteil der in
WO
03/07534 offenbarten Vorrichtung ist dass die Gefahr des
Festklebens von Abrieb an oder in der Nähe der Schleifelemente nicht
ausgeräumt
wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Gerät kompliziert ist und deshalb bruchanfälliger,
schwieriger herzustellen und teurer in der Herstellung ist.
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Es
besteht daher ein Bedarf an einem verbesserten und vereinfachten
Verfahren und einem Gerät
zur täglichen
Instandhaltung von harten Oberflächen.
Das Verfahren sollte vorzugsweise einfach zu verwenden sein, z.
B. durch Personen, die kein Spezialtraining in der Bodenoberflächenbereitung
aufweisen, und das Verfahren sollte mit herkömmlicher Bodenoberflächenbehandlungsausrüstung, z.
B. Brüniermaschinen,
etc. verwendbar sein. Das Gerät
sollte auch leicht herzustellen, nicht zu teuer und haltbar sein.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer verbesserten
Technik, die die Probleme der Verfahren und Kissen nach dem Stand
der Technik vollständig
oder teilweise ausräumt.
Insbesondere ist es eine Aufgabe ein Verfahren zur Behandlung harter
Oberflächen
bereitzustellen, welches leichter zu verwenden ist und welches ein
vergleichbares oder besseres Ergebnis als die Verfahren nach dem
Stand der Technik bereitstellt.
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Die
Erfindung basiert auf der Idee, dass Schleifteilchen in Form von
Diamantteilchen einen Poliereffekt bereitstellen, der erheblich
verbessert ist gegenüber
dem der mit jenen Schleifteilchen, die in den z. B. in
EP-A-0 562 919 gezeigten Beispielen
verwendet werden, erreichbar ist, und dass dieser Poliereffekt derartig verbessert
ist, dass die Notwendigkeit für
Kristallisationschemikalien beseitigt wird.
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Die
Erfindung wird durch den beigefügten
unabhängigen
Anspruch definiert. Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
und in der folgenden Beschreibung und den Zeichnungen dargelegt.
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Somit
wird ein Verfahren zum Instandhalten harter Bodenoberflächen, umfassend
Stein oder ein steinartiges Material, bereitgestellt, wobei das
Verfahren die in Anspruch 1 dargelegten Merkmale aufweist.
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Der
Begriff "Diamant" schließt sowohl
Naturdiamant als auch synthetischen Diamant ein, und Diamantteilchen,
die mit einer geeigneten Beschichtung, z. B. Silber, beschichtet
sind.
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Der
Begriff "wirksame
Menge" bedeutet
eine Menge, die ausreicht eine messbare Glanzverbesserung zu bewirken,
verglichen mit der gleichen Behandlung unter Verwendung einer Flüssigkeit,
die überhaupt
kein Kristallisationsmittel enthält.
Mengen, die als wirksam bekannt sind, sind etwa 1 bis 2 Liter eines
Kristallisationsmittels (umfassend 2–30 Gew.-% von z. B. Magnesiumhexafluorsilikat)
auf 50 m2 Bodenoberfläche für einen einzelnen Behandlungsvorgang.
Daher betragen Mengen, die auf einer Adhocbasis als wirksam bekannt sind,
etwa 0,4 g Magnesiumhexafluorsilikat pro m2 Bodenoberfläche. Ein
verdünntes
Kristallisationsmittel z. B. in einem Verhältnis von 1:100 ist jedoch
auch als wirksam bekannt, wenn es wiederholt, z. B. im Zusammenhang
mit täglicher
oder wöchentlicher
Instandhaltung, verwendet wird. Daher reichen Mengen, die für die Instandhaltung
auf einer regelmäßigen Basis
als wirksam bekannt sind, bis etwa 0,004 g Magnesiumhexafluorsilikat
pro m2 Bodenoberfläche. Es gibt selbstverständlich andere
Typen von Kristallisierungsmitteln, z. B. Zinkhexafluorsilikat,
Fluorwasserstoffsäure
und Oxalsäure.
Die vorstehend genannten Werte müssen
daher möglicherweise
angepasst werden, um auf den entsprechenden Typ des gewählten Kristallisationsmittels
zuzutreffen.
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Die
Kombination eines elastischen Kissens und Diamantteilchen stellt
eine Kompensation für
Unebenheiten in der Oberfläche
bereit, und verteilt den auf das Kissen ausgeübten Druck gleichmäßig. Ebenso
vermindert diese Kombination durch die Flexibilität des Kissens
das Risiko des Zerkratzens der Oberfläche durch die Diamanten deutlich.
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Die
Verwendung von Diamantteilchen als Schleifteilchen beim Polieren
von harten Steinoberflächen stellt
eine Wirkung bereit, die gleich oder besser ist als bei Verwendung
von herkömmlichen
Schleifteilchen, sowohl unter feuchten als auch trockenen Bedingungen.
Insbesondere ermöglicht
die Verwendung von Diamanten das Weglassen des Kristallisationsmittels,
wodurch dessen Handhabung ausgeschaltet wird.
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Die
Behandlung kann im wesentlichen in Abwesenheit von Flüssigkeit
auf der Kontaktoberfläche durchgeführt werden,
d. h. während
im wesentlichen trockenen Bedingungen; oder in Gegenwart von Wasser auf
der Kontaktoberfläche,
d. h. während
nassen Bedingungen. Insbesondere kann die Behandlung in Gegenwart
von Wasser und einem Reinigungsmittel auf der Kontaktoberfläche durchgeführt werden,
wodurch es hervorrangend mit täglichen
Instandhaltungs-/Reinigungsvorgängen
kombinierbar ist.
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In
einer Ausführungsform
sind die Schleifpartikel an das Kissen mit Hilfe eines sekundären Bindemittels
gebunden. Daher brauchen keine Schleifmittel bei der Behandlung
des Bodens zugegeben werden. Die Schleifteilchen können insbesondere
an das Kissen nur in der Nähe
der Kontaktoberfläche
gebunden werden. Dies ist vorteilhaft, da Schleifteilchen, die in
Teilen des Kissens vorhanden sind, die nicht in Kontakt mit der harten
Oberfläche
sind, keinerlei Funktion erfüllen
und daher als Verschwendung angesehen werden können.
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Die
Schleifteilchen können
einen mittleren Durchmesser von 0,1–30 μm aufweisen, vorzugsweise zwischen
0,1 und 15 μm
und am stärksten
bevorzugt zwischen 10 und 15 μm.
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Die
Schleifteilchen können
mindestens eines aus Naturdiamantteilchen, Industriediamantteilchen
und beschichteten Diamantteilchen umfassen.
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Das
verwendete Kissen umfasst eine offene, luftige, dreidimensionale
Vliesstoffbahn aus Fasern. Solche Bahnen sind zu relativ niedrigen
Kosten und an existierende Oberflächenbehandlungsgeräte angepasste Standardgrößen erhältlich.
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Das
Kissen kann eine Dichte von weniger als 40 kg/m3 aufweisen,
vorzugsweise 20–35
kg/m3. Das Kissen umfasst daher eine relativ
große
Menge von Hohlräumen,
in welche Staub, Abrieb und Teilchen während der Behandlung migrieren
können.
Daher ist Staub in einem großen
Ausmaß in
den Kissen enthalten, statt über
die Fläche,
wo die Behandlung stattfindet, verteilt zu werden, was die Notwendigkeit
einer zusätzlichen
Staubsammelausrüstung
beseitigt. Ebenso wird das Risiko des Zerkratzens der Oberfläche durch
die Möglichkeit
des Abriebs, in das Kissen zu migrieren, reduziert.
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Das
Verfahren ist insbesondere anwendbar, wenn die Oberfläche ein
Stein oder steinartiges Material mit einer Mohshärte von etwa 5 oder mehr ist,
vorzugsweise 6–7.
Beispiele solcher Oberfläche
sind Beton, Terrazzo, Granit, etc.
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Während das
Kissen in Kontakt mit der harten Oberfläche ist, kann es mit einer
Rotationsgeschwindigkeit von 50–3000
Upm, vorzugsweise 100–1500
Upm, zum Rotieren gebracht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1a–1b zeigen
ein Kissen gemäß einer
ersten Ausführungsfrom.
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2a–2b zeigen
ein Kissen gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
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3a–3b zeigen
vergrößerte Fotografien
eines erfindungsgemäßen Kissens
bevor und nachdem das Bindemittel und Schleifteilchen aufgebracht
wurden.
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4a–4b zeigen
ein Diagramm eines Kissens gemäß der ersten
Ausführungsform
und eine Vergrößerung eines
Teils des Kissens.
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5 ist
eine Schnittansicht einer Bodenoberflächenbehandlungsmaschine, auf
welche ein erfindungsgemäßes Kissen
montiert ist.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Die
Beschreibung wird sich zuerst auf ein zur Verwendung in dem Verfahren
zum Instandhalten harter Oberflächen
geeignetes Gerät
konzentrieren, nachfolgend auf das Verfahren zur Herstellung des
Geräts
und schließlich
auf die Verwendung des Geräts
zur Instandhaltung einer harten Oberfläche.
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Mit
Bezug auf 1a wird ein Kissen 1 gezeigt,
bestehend aus einer offenen, luftigen, dreidimensionalen Vliesstoffbahn
aus Fasern 2. Eine erste Oberfläche des Kissens 1 weist
eine Portion P1 auf mit Schleifteilchen, die mit Hilfe eines sekundären Bindemittels,
d. h. einem Bindemittel mit dem Hauptzweck Fasern an die Bahn zu
binden, an die Bahn gebunden sind. Das Kissen 1 ist kreisförmig.
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Unter
Bezug auf 1b wird ein Querschnitt entlang
der Linie S1–S2
in 1a gezeigt. Wie in 1b angegeben,
befindet sich der Teil P1 mit den Schleifteilchen auf der ersten
Oberfläche
A bis zu einer Tiefe D, die geringer ist als die Dicke T des Kissens 1.
Auf einer zweiten Oberfläche
B befindet sich daher ein Teil P2, der im wesentlichen frei von
Schleifteilchen und dem sekundären
Bindemittel ist.
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Die
Bezugnahme auf "Teile" bezeichnet Teile
der Makrostruktur des Kissen 1 und nicht Teile von einzelnen
Fasern.
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Unter
Bezugnahme auf 2a und 2b wird
ein ähnliches
Kissen 1 gezeigt, mit dem Unterschied, dass es einen Teil
P2', also an der
ersten Oberfläche
A, gibt, wobei der Teil P2' im
wesentlichen frei von Schleifteilchen und sekundärem Bindemittel ist.
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In
beiden Ausführungsformen
sind Schleifteilchen überall
in dem sekundären
Bindemittel vorhanden und die Fasern sind durch ein primäres Bindemittel
und/oder durch Schmelzbindung aneinander gebunden.
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Es
folgt nun eine Beschreibung der Herstellung des Kissens 1 gemäß der unter
Bezug auf 1a und 1b diskutierten
Ausführungsform.
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Ein
kreisförmiges,
scheibenförmiges
Glit/Microtron® Tan
Bodenpolierkissen mit einem Durchmesser von 20 Zoll (51 cm), einer
Dicke von 28 mm und einem Gewicht von 157 g wurde als Ausgangsmaterial
verwendet. Solche Kissen sind von Gilt/Microtron, Wrens, GA, USA,
erhältlich.
Die anfängliche
Dichte des Kissens betrug dabei 27 kg/cm3. 3a ist
eine mikroskopische Fotografie, die das Kissen vor dem Aufbringen
des Polymerharzes/der Schleifteilchen zeigt. 3a zeigt,
dass die Fasern, die das Kissen bilden, in deren gegenseitigen Kontaktpunkten 10 durch
ein primäres
Polymerharz zusammengehalten werden. Das Kissen ist elastisch und
federnd und umfasst Polyester- und Nylonfasern.
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Es
wurde ein homogenes Polymerharzgemisch hergestellt, bestehend aus
200 g PA-Harz 52–68
Phenolharz (erhältlich
von Perstorp AB, Perstorp, Schweden) 100 g T-RÖD®-Ethanol
(erhältlich
von Alfort & Cronholm
AB, Bromma, Schweden) und 20 g LANDS LS600F 4–8 um Diamantteilchen (erhältlich von
Lands Superabrasives, Co., New York, NY, USA). Unmittelbar vor dem
Aufbringen des Gemisches wurden 60 g 65%iger P-Toluolsulfonsäure (PTS)
als Härtungsmittel
zugegeben.
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Das
Harzgemisch wurde auf eine erste der Oberflächen A des Polierkissens gesprüht, unter
Verwendung einer Druckluftsprühkanone
vom Standardtyp (wird normalerweise zum Sprühen von Farbe verwendet). Das
Kissen mit dem ungehärteten
Harz wog danach 173 g. Das Kissen wurde nachfolgend bei etwa 120 °C für etwa 20
Min. in einen Heißluftofen
gegeben.
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Das
Kissen nahm nun das Aussehen an, das in 3b, das
eine mikroskopische Fotografie ist, gezeigt ist. Kügelchen
oder Tropfen 11 des Harz/Teilchengemisches werden entlang
jeder Faser gebildet, auch zwischen den gegenseitigen Kontaktpunkten
der Faser. Die Tropfen sind so verteilt, dass die Fasern, an welche
sie gebunden sind, nicht vollständig
bedeckt sind. Eine deutlichere Veranschaulichung davon ist in 4a–4d gezeigt, die ein vorstehend unter Bezugnahme
auf 1a–1b beschriebenes
Kissen und eine Vergrößerung eines
Teils von diesem Kissen (4b) zeigen,
wobei Tropfen 11 des Bindemittel/Teilchengemisches an den
Fasern befestigt sind.
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Um
die Leistung eines wie vorstehend beschrieben hergestellten Kissens
zu beurteilen, wurden Vergleichstests durchgeführt, um zwei verschiedene Kissen
von 20 Zoll (51 cm), hergestellt wie vorstehend beschrieben, zu
untersuchen: Ein erstes, als "gelb" bezeichnet, mit
7 bis 12 μm
silberbeschichteten Diamantteilchen, und ein zweites, als "grün" bezeichnet, mit
3 bis 6 μm
normalen Diamantteilchen. Als Referenz wurden zwei verschiedene
im Handel erhältliche
Kissen verwendet: Ein zwanzig Inch (51 cm) 3MTM 5200
Brown Stone Renees Kissen und ein 20 Inch (51 cm) 3MTM 4000
Grey Stone Polierkissen wurden verwendet, beide erhältlich von
3M, St. Paul, MN, USA.
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Die
Tests wurden auf zwei verschiedenen Oberflächentypen durchgeführt: Kolmården Marmor
(Marmor aus der Kolmårdenregion
außerhalb
von Norrköping,
Schweden) und K40 Beton. Jeder Test wurde auf einer Oberfläche von
etwa 1 m2 unter Verwendung einer Coor & Kleever Crystallizer
1250KG Bodenoberflächenbearbeitungsmaschine
(erhältlich
von Coor & Kleever,
S.A., Barcelona, Spanien) mit einer einzelnen Trägerplatte, angepasst zum Aufnehmen
einer 20 Zoll Bodenplatter und zum Rotieren bei etwa 175 Upm, durchgeführt.
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Die
Tests schlossen das Polieren der Oberfläche für etwa 1 Minute/m2 ein.
Der Oberflächenglanz
wurde an verschiedenen Punkten der Fläche vor und nach jeder Behandlung
unter Verwendung eines Sanwal/Cenma IG-310 Glanztesters gemessen.
Der Glanzwert in den nachstehenden Tabellen bildet den Mittelwert
für jede
Fläche.
Hochglanz wird als 80–90° eingestuft
Halbglanze wird als 50–75° eingestuft.
Seidig wird als 30–45° eingestuft.
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Scheuereffekt
wird als 20–25° eingestuft.
Flachglanz wird als 5–15° eingestuft.
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Jede
Oberfläche
wurde sowohl trocken als unter Verwendung von Wasser als Gleitmittel
verwendet. Zusätzlich
wurde die Betonoberfläche
unter Verwendung von Coor Rosa/K-2 Kristallisationsmittel (erhältlich von
Coor & Kleever
S.A., Barcelona, Spanien) als Gleitmittel, d. h. der in
EP-B-0 562 919 genannten
Kristallisaitonschemikalie, umfassend Magnesiumhexafluorsilikat
als Kristallisationsmittel, getestet.
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Beim
Testen der 3M
TM Kissen wurde jeder Oberflächenteil
zuerst mit dem braunen Kissen und nachfolgend mit dem grauen Kissen
behandelt. Tabelle 1: Mit Wasser als Gleitmittel
auf Kolmårdenmarmor
durchgeführte
Tests
Kissen | braun | grau | grün |
Anfänglicher
Glanz | 17 | 17 | 10 |
Flüssigkeit | Wasser | Wasser | Wasser |
Endglanz | 17 | 35 | 30 |
Tabelle 2: Ohne Gleitmittel auf Kolmårdenmarmor
durchgeführte
Tests
Kissen | braun | grau | grün |
Anfänglicher
Glanz | 20 | 25 | 28 |
Flüssigkeit | keine | keine | keine |
Endglanz | 25 | 30 | 50 |
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Aus
den Tabellen 1 und 2 kann geschlossen werden, dass auf Marmor, welches
ein relativ weicher Stein mit einer Härte von etwa 3–5 Moh ist,
und unter Verwendung von Wasser als Gleitmittel, die Kombination der
3M
TM Kissen (braun und grau) eine geringfügig bessere
Wirkung bereitstellen, obwohl sowohl das graue als auch das grüne Kissen
Werte erreichten, die in den Bereich "seidig" fallen. Unter trockenen Bedingungen erreichte
jedoch das grüne
Kissen eine deutliche Verbesserung, an den Halbglanzbereich heranreichend. Tabelle 3: Mit Wasser als Gleitmittel
auf K40-Beton durchgeführte
Tests
Kissen | braun | grau | gelb | grün |
Anfänglicher
Glanz | 30 | 29 | 24 | 35 |
Flüssigkeit | Wasser | Wasser | Wasser | Wasser |
Endglanz | 29 | 29 | 35 | 46 |
Tabelle 4: Ohne Gleitmittel auf K40-Beton
durchgeführte
Tests
Kissen | braun | grau | gelb | grün |
Anfänglicher
Glanz | 29 | 34 | 30 | 48 |
Flüssigkeit | keine | keine | keine | keine |
Endglanz | 34 | 35 | 48 | 58 |
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Tabellen
3 und 4 zeigen, dass unter feuchten Bedingungen und auf K40-Beton
mit einer Härte
von etwa 6–7
Moh die Kombination von braunen und grauen Kissen überhaupt
keine messbare Verbesserung bereitstellten, während die Kombination von gelben
und grünen
Kissen eine deutliche Verbesserung bereitstellten. Unter trockenen
Bedingungen wurde eine kleine Verbesserung der mit der Kombination
von braunen und grauen Kissen behandelten Oberfläche festgestellt, während eine
deutliche Verbesserung für
die mit der Kombination von gelben und grünen Kissen behandelten Oberfläche festgestellt
wurde. Tabelle 5: Mit Coor Rosa/K-2 Kristallisationsmittel
als Gleitmittel auf K40-Beton durchgeführte Tests
Kissen | grau | grün |
Anfänglicher
Glanz | 41 | 35 |
Flüssigkeit | VMC-Pink | VMC-Pink |
Endglanz | 45 | 51 |
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Tabelle
5 zeigt, dass mit einem grauen Kissen unter Verwendung von Coor
Rosa/K-2 Kristallisationsmittel als Gleitmittel auf K40-Beton eine
gewisse Wirkung erreichbar ist, und dass mit dem grünen Kissen
unter Verwendung von Coor Rosa/K-2 Kristallisationsmittel als Gleitmittel
eine deutlich bessere Wirkung erreichbar ist.
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Insgesamt
zeigt sich, dass das erfindungsgemäße Kissen eine wahrnehmbare
Verbesserung gegenüber
dem Stand der Technik bereitstellt. Die Verbesserung ist insbesondere
unter trockenen Bedingungen und auf Beton wahrnehmbar.
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5 ist
eine Schnittansicht einer Bodenoberflächenbearbeitungsmaschine 20,
auf welche ein erfindungsgemäßes Kissen 1 montiert
ist, was eine Kontaktoberfläche 9 mit
der harten Oberfläche 8 definiert,
die in diesem Beispiel eine Bodenoberfläche ist. Das Kissen 1 ist
auf eine angetriebene, rotierbare Trägerplatte 4 montiert,
welche typischerweise auf einem Kugellager gelagert ist, und daher
rotierbar ist, relativ zu einem Maschinenkörper 5, auf welchem
eine Motoreinheit 6 angeordnet ist. In dieser Ausführungsform
weist die Maschine einen Griff 7 auf und ist daher angepasst,
um von einem gehenden Bediener gehalten/geschoben/gezogen zu werden.
Es wird gewürdigt,
dass in anderen Ausführungsformen
der Bodenoberflächenbehandlungsmaschine 20 ein
z. B. fahrbares Fahrzeug sein kann, das mit einer Trägerplatte 4 ausgestattet
ist, die zum Aufnehmen des Kissens 1 angepasst ist.
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Das
Kissen 1 und das vorstehend beschriebene Verfahren können für die tägliche Reinigung/Instandhaltung
von polierten harten Oberflächen,
wie etwa Stein-, Beton- oder Terrazzobodenoberflächen, verwendet werden, unter
Verwendung einer Bodenoberflächenbearbeitungsmaschine,
wie etwa einer Schrubber/Trocknerkombinationsmaschine, z. B. die
Nilfisk CR1300; einer Einzelscheibenbodeninstandhaltungsmaschine
(mit niedriger Geschwindigkeit oder hoher Geschwindigkeit), z. B.
die Nilfisk 510B oder 545; einer Brüniermaschine, z. B. die Nilfisk
SDH5120, BHS5120 oder BHS7014, welche alle von Nilfisk-Advance,
Stockholm, Schweden, erhältlich
sind.
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Die
Behandlung der Bodenoberfläche
wird typischerweise durchgeführt,
indem das Kissen in Kontakt mit der Bodenoberfläche in einer zu der Bodenoberfläche parallelen
Fläche
in Rotation versetzt wird. Typische Rotationsgeschwindigkeiten reichen
von 50 Upm bis 3000 Upm. Niedrigere oder höhere Rotationsgeschwindigkeiten
sind jedoch nicht ausgeschlossen.
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Wie
aus dem vorstehenden klar wird, umfasst eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kissens
eine offene, luftige, dreidimensionale Vliesstoffbahn, enthaltend
eine Vielzahl von Fasern, die an ihren gegenseitigen Kontaktpunkten
mit Hilfe eines primären
Bindemittels aneinander gebunden sind, und in welcher Schleifteilchen
mit einem sekundären
Bindemittel gemischt sind und nur auf eine erste Oberfläche des Kissens
aufgebracht sind, so dass das Kissen nur teilweise mit dem Bindemittel/Teilchengemisch
imprägniert ist.
Alternativ oder zusätzlich
können
die Fasern aneinander schmelzgebunden sein.
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In
einer zweiten Ausführungsform
des Kissens wird das Bindemittel/Teilchengemisch nur auf Teile der ersten
Oberfläche
aufgebracht. Dies kann durch Maskieren derjenigen Teile erreicht
werden, auf deren Oberfläche
das Bindemittel/Teilchengemisch nicht aufgebracht werden soll.
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In
einer dritten Ausführungsform
sind die Schleifteilchen in dem Material des Kissens vorhanden.
In einer ersten Alternative ist das Kissen ein Vliesstofffaserkissen
im wesentlichen wie vorstehend beschrieben mit in dem Fasermaterial
enthaltenen Diamantteilchen.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Phenolharz beschränkt. Andere
Beispiele von geeigneten Harzen sind Melamin-, Harnstoff-, Epoxid-
und Polyesterharze.
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Das
Härtungsmittel
kann ferner aus jedem für
den ausgewählten
Harztyp geeigneten Härtungsmittel ausgewählt werden.
Es ist auch möglich,
kein Härtungsmittel
einzuschließen,
z. B. indem das Kissen bei einer höheren Temperatur und/oder für eine längere Zeitdauer
härten
gelassen wird.
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Ebenso
wird das Lösungsmittel
(in dem Beispiel wurde Ethanol verwendet) nur bereitgestellt, um
die Viskosität
des Gemisches zu vermindern und dadurch dessen Sprühfähigkeit
zu verbessern. Jedes geeignete Lösungsmittel
kann verwendet werden und das Lösungsmittel
kann auch ausgeschlossen werden, vorausgesetzt dass die Aufbringungsmethode
dies erlaubt.
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Die
Schleifteilchen schließen
Diamant ein. Insbesondere silberbeschichtete Diamantteilchen haben unter
Beweis gestellt, ebenso gute Ergebnisse bereitzustellen. Die Diamantteilchen
können
natürlich
mit anderen Typen von Schleifteilchen kombiniert werden.
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Es
ist selbstverständlich
dass das Kissen 1 mit sekundärem Bindemittel und Schleifteilchen
wie vorstehend beschrieben, an eine Scheibe oder Platte mit einer
beliebigen Verbindung zum Verbinden mit einer Trägerplatte der Oberflächenbehandlungsmaschine
befestigt werden kann, oder dass das Kissen direkt an die Oberflächenbehandlungsmaschine
mit Hilfe einer Hakenanordnung vom Velcro-Typ, bereitgestellt auf
der Trägerplatte,
wobei die Haken in die Fasern des Kissens eingreifen, verbindbar
ist. Das Instandhaltungsgerät kann
daher aus dem Kissen mit dem primären Bindemittel, dem sekundären Bindemittel
und den Schleifteilchen bestehen, möglicherweise mit der Zugabe
von Farbstoffen oder bedruckten Bereichen, die Informationen über den
Typ des Kissens, den Hersteller, die Handelsmarke etc. bereitstellen.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann das Kissen mit einer rückwärtigen Verstärkungsschicht
bereitgestellt werden.