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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Topiramat, Zwischenprodukte in diesem Verfahren und ein Verfahren
zur Herstellung dieser Zwischenprodukte.
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Topiramat(2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-Fructopyranosesulfamat)
mit der Formel I:
ist eine bekannte Verbindung,
bei der festgestellt wurde, dass sie krampflösende Aktivität aufweist
und die deshalb nützlich
ist für
die Behandlung von Zuständen
wie Epilepsie. Diese Verbindung wird in EP-A-0 138 441 offenbart,
die auch Verfahren zur Herstellung von Topiramat offenbart.
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In
EP-A-0 138 441 werden drei Reaktionsschemata für die Herstellung von Topiramat
gezeigt. Jedes Verfahren verwendet die leicht verfügbare 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-Fructopyranose
der Formel II (siehe z.B. Brady et al. Carbohydr. Res. 15, 1970,
35-39):
als Ausgangsmaterial und
die Verfahren unterscheiden sich nur in der Art, wie die Sulfamatestergruppe
gebildet wird. Die drei Verfahren beinhalten die folgenden chemischen
Stufen:
Bei dem Arbeitsprozess A wird die Verbindung mit der
Formel II mit Sulfamoylchlorid mit der Formel ClSO
2NH
2 in Gegenwart von Natriumhydrid unter Verwendung
von Dimethylformamid (DMF) als Lösungsmittel
umgesetzt.
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Bei
dem Arbeitsprozess B liefert die Reaktion der Verbindung der Formel
II mit Sulfurylchlorid einen Chlorsulfatester der Formel V, der
anschließend
mit einem Metallazid der Formel MN3 versetzt
und schließlich reduziert
wird.
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Bei
Arbeitsprozess C wird der Chlorsulfatester der Formel V, der mit
Arbeitsprozess B erhalten wurde, mit Ammoniak in Methylenchlorid
oder in Acetonitril umbesetzt.
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Die
obigen Arbeitsprozesse A, B und C sind im folgenden Reaktionsschema
1 zusammengefasst: Reaktionsschema
1
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EP-A-0
533 483 beschreibt, dass der obige Arbeitsprozess A zwei Hauptnachteile
hat. Als ein Nachteil gilt, dass eine Mischung von NaH und DMF erforderlich
ist, die eine unkontrollierbare Exotherme hat und daher potentiell
explosiv ist. Als ein weiterer Nachteil gilt, dass bei dem Arbeitsprozess
das auch hochtoxische und ätzende
Chlorsulfonylisocyanat verwendet wird, um das kommerziell nicht
erhältliche
Sulfamoylchlorid (ClSO2NH2)
herzustellen. EP-A-0 533 483 offenbart eine Verbesserung von Arbeitsprozess
C, bei dem die Reaktion des Chlorsulfatesters der Formel V mit unter
Druck stehendem Ammoniak in THF durchgeführt wird.
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Die
oben erwähnten
Arbeitsprozesse leiden nach wie vor an den folgenden Nachteilen:
Bei
Arbeitsprozess A wird Sulfamoylchlorid mit der Formel ClSO2NH2 eingesetzt,
welches kommerziell nicht erhältlich
ist. Es wird durch partielle Hydrolyse aus Chlorsulfonylisocyanat
hergestellt (Chem. Ber. 92, 1959, 509-513). Da Chlorsulfonylisocyanat
heftig mit Wasser reagiert, kann das Verfahren nur im Labormaßstab sicher
ausgeführt
werden. Sulfamoylchlorid ist extrem instabil und muss sofort nach
der Herstellung verwendet werden. Darüber hinaus wird in der zweiten
Stufe das hochbrennbare Natriumhydrid eingesetzt. Deshalb ist dieser
Arbeitsprozess weniger geeignet für die Produktion im industriellen
Maßstab.
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Bei
Arbeitsprozess B wird das Chlorsulfat der Formel V mit dem potentiell
explosiven Metallazid versetzt, um das Azidosulfat mit der Formel
VI zu erhalten. Azidoverbindungen sind auf Grund ihrer explosiven Eigenschaften
in der Handhabung gefährlich.
Deshalb sind sie für
eine sichere industrielle Anwendung nicht geeignet.
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Bei
Arbeitsprozess C führt
die Reaktion des Chlorsulfats der Formel V mit Ammoniak zum Sulfamatester
mit Formel I. Laut EP-A-0 533 483 ergibt dieses Verfahren ein Produkt
niedriger Qualität
mit mittelmäßiger Ausbeute.
In EP-A-0 533 483 wird eine Verbesserung beschrieben, wobei die
Ammonolyse unter Druck in THF durchgeführt wird, um eine bessere Ausbeute
und Qualität
zu erzielen. Bei Nachvollziehen des verbesserten Verfahrens wurde
die Verbindung der Formel I mit 80-85% Ausbeute erhalten. Dennoch
lieferte manchmal auch wiederholtes Umkristallisieren Topiramat
nicht in pharmazeutischer Qualität.
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Obwohl
daher der verbesserte Arbeitsprozess C größere Ausbeuten von 80-85% und
höhere
Qualität ergibt,
wurde nichtsdestotrotz bei Nacharbeiten des verbesserten Arbeitsprozesses
festgestellt, dass es nicht möglich
ist, sogar nach wiederholtem Umkristallisieren, ein stabiles Produkt
in akzeptabler Qualität
herzustellen. Das auf diese Weise erhaltene Topiramat bestand nicht
den standardisierten beschleunigten Stabilitätstest, und zwar wurde Verfärbung (Zersetzung)
beobachtet.
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Darüber hinaus
wird die Herstellung des Zwischenprodukts der Formel V durch Reaktion
der Fructopyranose der Formel II mit Sulfurylchlorid in verdünnten Lösungen durchgeführt, was
eine große
Menge an Lösungsmitteln
erfordert. Außerdem
verfügt
Sulfurylchlorid über
zwei reaktive Chlorgruppen, so dass das Bisadditionsprodukt als
unerwünschtes
Nebenprodukt gebildet werden kann. Letztendlich fällt das
Zwischenprodukt mit der Formel V als Öl an, das schwer zu reinigen
und zu lagern ist.
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Ebenso
können
bei der Reaktion des Zwischenprodukts der Formel V mit Ammoniak
Bisadukte und Oligomere als unerwünschte Nebenprodukte entstehen.
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WO
03/097656 offenbart N-substituierte Derivate von Topiramat und ihre
Verwendung als Zwischenprodukte bei der Herstellung von Topiramat.
Die N-substituierten Derivate können
entweder hergestellt werden, indem die Verbindung der oben genannten
Formel V mit einem Amin reagiert, oder durch Reaktion eines Alkohols
der oben genannten Formel II mit einem Chlorsulfonylderivat der
Formel ClSO2NHCOOR, wobei R Alkyl, Aryl,
oder Aralkyl ist.
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Als
das Verfahren, das in WO 03/097656 offenbart wurde, in größerem Maßstab ausgeführt wurde, wurde
festgestellt, dass das so erhaltene Produkt nicht immer stabil war,
was Zweifel über
die Reproduzierbarkeit des Verfahrens aufkommen ließ. Während nach
WO 03/097656, die Sulfonylcarbamatzwischenprodukte in ihre Salze
umgewandelt werden können
(was eine einfache Reinigungsmethode eröffnen würde), erfordert außerdem die
Salzbildung die Reaktion mit Natriumhydrid in einem polaren, aprotischen
Lösungsmittel,
wie THF.
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Es
besteht nach wie vor Bedarf für
ein verbessertes wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von
Topiramat. Deshalb ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
die Bereitstellung eines solchen Verfahrens, das Topiramat nicht
nur in pharmazeutischer Qualität,
sondern auch in hochstabiler Form liefert. Darüber hinaus sollte das Verfahren
im Industriemaßstab
durchführbar
sein. Vorzugsweise sollte das Verfahren einfache Möglichkeiten
zur Reinigung der Zwischenprodukte bieten. Schließlich sollte
das Verfahren sicher und wirtschaftlich sein.
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass obige Probleme durch Hydrolysieren einer Verbindung
der allgemeinen Formel IX gelöst
werden können:
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Topiramat oder einem pharmazeutisch annehmbaren Salz davon,
wobei das Verfahren die Stufe der Hydrolyse einer Verbindung der
allgemeinen Formel IX umfasst:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
ausgewählt
sind aus gesättigtem
oder ungesättigtem,
geradkettigem, verzweigtem und/oder cyclischem Alkyl, Aryl oder
Aralkyl, oder R
1 und R
2,
zusammengenommen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind,
gesättigtes
oder ungesättigtes
Heterocycloalkyl bilden.
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Hier
ist eine gesättigte
oder ungesättigte,
geradkettige, verzweigte und/oder cyclische Alkylgruppe, vorzugsweise
eine geradkettige oder verzweigte C1-10-,
bevorzugter eine C1-4-Alkylgruppe, wie Methyl,
Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl und tert.-Butyl. Die cyclische Alkylgruppe
kann eine cyclische C3-6-Alkylgruppe sein. Diese Gruppen können gesättigt oder
ungesättigt
sein, vorzugsweise gesättigt.
Das bevorzugte Alkyl ist Ethyl. Aryl kann zum Beispiel Phenyl oder
Naphthyl sein, vorzugsweise Phenyl. Aralkyl kann eine Kombination
aus jeder der oben genannten Alkyl- oder Arylgruppen sein, vorzugsweise
Benzyl.
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Das
gesättigte
oder ungesättigte
Heterocycloalkyl, das gebildet wird, wenn R1 und
R2 mit dem Stickstoffatom an das sie gebunden
sind, zusammengenommen werden hat vorzugsweise fünf oder sechs Ringatome. Beispiele
solcher Heterocycloalkyle schließen Pyrrolidin, Piperidin,
Piperazin und Morpholin ein.
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Die
Hydrolyse der Verbindung der allgemeinen Formel IX kann zum Beispiel
in einer wässrigen
Lösungsmittelmischung
ausgeführt
werden, z.B. einer Mischung aus Wasser und einem wassermischbaren
organischen Lösungsmittel
wie beispielsweise Aceton.
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Der
pH-Wert der Reaktionsmischung wird vorzugsweise auf einen Bereich
zwischen 2 und 5 eingestellt, vorzugsweise auf 3,5 bis 4,5. In einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird der pH-Wert während der
Hydrolyse der Verbindung mit der allgemeinen Formel IX beibehalten, durch
Verwendung einer geeigneten Pufferlösung, wie beispielsweise einer
Natriumacetat-Essigsäure
Pufferlösung.
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Die
Hydrolysereaktion kann in einem Temperaturbereich von beispielsweise
10 bis 100°C
ausgeführt werden,
vorzugsweise 70 bis 90°C.
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Die
Hydrolysereaktion kann bei jedem geeigneten Druck ausgeführt werden,
z.B. bei atmosphärischem
Druck oder erhöhtem
Druck von beispielsweise 1 bis 5 bar, bevorzugter in einem Bereich
zwischen 1 und 2 bar, um die Temperatur des Reaktionsgemisches zu
erhöhen.
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Das
Zwischenprodukt der allgemeinen Formel IX kann hergestellt werden
durch die Reaktion von 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-Fructopyranose
der Formel II
mit einem substituierten
Aminocarbonylsulfamoylchlorid der allgemeinen Formel VIII
worin R
1 und
R
2 wie oben beschrieben definiert sind.
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Diese
Reaktion wird vorzugsweise in Gegenwart einer Base ausgeführt, bevorzugt
einer organischen Aminbase, bevorzugter einer organischen Tertiäraminbase,
wie Triethylamin. Als Lösungsmittel
kann jedes passende Lösungsmittel
verwendet werden, zum Beispiel chlorierte Kohlenwasserstoffe, aromatische
oder etherartige Lösungsmittel
oder Acetonitril, vorzugsweise Methylenchlorid, Toluol oder Tetrahydrofuran
(THF).
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Die
Reaktion zwischen dem N-geschützten
Sulfamoylchlorid der allgemeinen Formel VIII und der Verbindung
mit der Formel II kann in einem Temperaturbereich von beispielsweise –30°C bis 80°C, vorzugsweise zwischen –15°C und 0°C ausgeführt werden.
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Das
molare Verhältnis
der Verbindungen der Formel II und der allgemeinen Formel VIII ist
nicht besonders maßgebend,
aber vorzugsweise liegt es im Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 0,5 (Verbindung
der Formel II : Verbindung der allgemeinen Formel VIII). Bevorzugter
ist dieses molare Verhältnis
etwa äquimolar,
z.B. in etwa 1 1,2.
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Die
Verbindung der allgemeinen Formel VIII kann durch Reaktion von Chlorsulfonylisocyanat
(Verbindung der Formel III):
mit einer Verbindung der
allgemeinen Formel VII:
worin R
1 und
R
2 wie oben beschrieben definiert sind,
hergestellt werden.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist im folgenden Reaktionsschema
2 zusammengefasst: Reaktionsschema
2
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann als Eintopfreaktion durchgeführt werden,
ohne die Zwischenprodukte der allgemeinen Formeln VIII und IX zu
isolieren. Die Gesamtausbeute des Eintopfverfahrens liegt zwischen
50 und 55%.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Verbindung der oben
genannten allgemeinen Formel IX oder ein Salz davon, ebenso wie
die Verwendung dieser Verbindung oder eines Salzes davon für die Herstellung
von Topiramat oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes von Topiramat.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der oben genannten
Verbindung mit der allgemeinen Formel VII für die Herstellung von Topiramat
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes von Topiramat.
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Ein
besonderer Vorteil des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist,
dass der N-Acylsulfaminesterrest in den Verbindungen mit der oben
genannten allgemeinen Formel IX die Möglichkeit einer einfachen Reinigungsmethode
eröffnet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel IX können leicht in ein wasserlösliches Salz
umgewandelt werden, zum Beispiel durch Behandlung mit einer wässrigen
Base, und die meisten Verunreinigungen, die keine geeignete funktionelle
saure Gruppe zur Bildung von Salzen haben, können durch Extraktion mit organischen
Lösungsmitteln
entfernt werden. Beispiele für
geeignete Basen schließen
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat
ein, sind aber nicht auf diese beschränkt. Als organische Lösungsmittel
zur Extraktion der Verunreinigungen können Ether verwendet werden,
wie Diethylether und tert.-Butylmethylether,
Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Toluol oder Mischungen aus diesen. Die saure Form der Verbindung
mit der allgemeinen Formel IX wird dann durch Versetzen des Alkalisalzes
der Verbindung mit einer mineralischen oder organischen Säure ausgefällt und
durch Filtration gewonnen.
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Deshalb
sind bevorzugte Salze der Verbindung mit der allgemeinen Formel
IX Alkalimetallsalze wie Natrium- und Kaliumsalze.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung hat folgende Vorteile gegenüber den
Verfahren, die Stand der Technik sind:
Chlorsulfonylisocyanat
der Formel III reagiert heftig mit Wasser. Infolgedessen ist im
Stand der Technik keine sichere und industrielle Methode bekannt,
um das resultierende Sulfamoylchlorid mit der Formel ClSO2NH2 herzustellen.
Indem aber Wasser durch ein geeignetes sekundäres Amin der allgemeinen Formel
VII ersetzt wird und die Additionsreaktion in einem passenden organischen
Lösungsmittels
durchgeführt
wird, kann das N-geschützte
Sulfamoylchlorid der allgemeinen Formel VIII ohne Schwierigkeiten
sogar im industriellen Maßstab
hergestellt werden. Die Abtrennung der Verbindungen mit der allgemeinen
Formel VIII vom Reaktionsmedium ist nicht erforderlich, sie können unmittelbar
und sofort nach ihrer Herstellung weiterverwendet werden.
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Das
N-geschützte
Sulfamoylchlorid der allgemeinen Formel VIII reagiert mit dem Monosaccharid
der Formel II in Gegenwart einer Base wie Triethylamin, im Gegensatz
zu dem Ansatz mit Sulfamoylchlorid, wo Natriumhydrid und Dimethylformamid
erforderlich sind, um die Reaktion zu bewirken. In keiner der durchgeführten Reaktionen
wurden Bis-Addukte gebildet.
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Die
Synthese des sulfamoylierenden Agens mit der allgemeinen Formel
VIII , ebenso wie die anschließende
Reaktion mit der Verbindung der Formel II, erfordern nur milde Reaktionsbedingungen.
Folglich kann das Produkt der Formel IX mit hoher Ausbeute und in
reiner Form isoliert werden.
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Wegen
der leichten Reinigung der Verbindung mit der allgemeinen Formel
IX enthält
das Topiramat, das gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, keine Verunreinigungen, die seiner Stabilität abträglich wären. Topiramat,
das gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung erhalten wird, zeigt keine Verfärbung (Zersetzung)
während
des beschleunigten Lagertests, der ein Standardverfahren ist, um
die Stabilität
in der pharmazeutischen Praxis zu charakterisieren.
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Der
schützende
CONR1(R2) Rest in
der Verbindung mit der allgemeinen Formel IX wird selektiv mit hoher
Ausbeute durch Hydrolyse entfernt.
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Topiramat,
das gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, ist wegen seiner hohen
Reinheit und thermischen Stabilität geeignet für die Herstellung
pharmazeutischer Zusammensetzungen.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele erläuert, die
den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht einschränken sollen
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Beispiele
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Beispiel 1 – Herstellung
von N-[(Dialkylamino)carbonyl]-, N-{(Aryl(alkyl)aminolcarbonyl}-
und N-[(Diarylamino)carbonyl]-2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D-fructopyranosesulfamat
(IX)
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Beispiel 1.1 – N-[(Diphenylamino)carbonyl]-2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D-Fructopyranosesulfamat
IX, (R1, R2 = Phenyl
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Diphenylamin
(9,72 g, 57,4 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) wird zu einer Lösung von
Chlorsulfonylisocyanat (8,94 g, 63,2 mmol) in Methylenchlorid (20
ml) tropfenweise zugegeben, unter einer trockenen Argonatmosphäre während die
Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird das Reaktionsgemisch 0,5 Stunden
bei –10°C gerührt: Die
erhaltene Lösung
von N,N-Diphenyl-N'-chlorsulfonylharnstoff wird
auf –25°C abgekühlt und
eine Mischung aus 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-Fructopyranose (13,45
g, 51,7 mmol) und Triethylamin (8,03 g, 79 mmol) in Methylenchlorid
(20 ml) tropfenweise zugegeben, während die Temperatur des Reaktionsgemisches
zwischen –20
und –15°C gehalten
wird. Anschließend
wird bei 5°C
gerührt
und der Reaktionsverlauf mit DC-Analyse überwacht. Nach Fertigstellung
wird das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen (2 × 100 ml), über Magnesiumsulfat
getrocknet und bei vermindertem Druck im Rotationsverdampfer eingeengt.
Das erhaltene sirupartige Produkt wiegt 28,0 g und wird ohne weitere
Aufreinigung in der nächsten
Stufe eingesetzt.
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Beispiel 1.2 N-[(Diethylamino)carbonyl]-2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D-fructopyranosesulfamat
IX (R1, R2 = Ethyl)
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1.2.1
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Eine
Lösung
von Chlorsulfonylisocyanat (32 g, 0,226 mol) in Methylenchlorid
(100 ml) wird unter einer trockenen Argonatmosphäre auf –25°C abgekühlt. Dann wird Diethylamin
(16,52 g, 0,226 mol) in Methylenchlorid (100 ml) tropfenweise zugegeben,
während
die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird das Reaktionsgemisch auf 25°C erwärmt und
0,5 Stunden gerührt.
Anschließend
wird es auf –25°C abgekühlt und
Triethylamin (24,82 g, 0,245 mol) in Methylenchlord (40 ml) zugegeben,
gefolgt von 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-fructopyranose
(47 g, 0,18 mol) in Methylenchlorid (60 ml), während die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Das erhaltene Gemisch wird bei 25°C gerührt und der Reaktionsverlauf mit
DC- Analyse überwacht.
Nach 3 Stunden ist die Reaktion abgeschlossen. Das meiste Lösungsmittel
wird bei vermindertem Druck im Rotationsverdampfer eingeengt. Der
Rückstand
wird in Methanol (400 ml) gelöst und
die Lösung
wird im Wasserbad bei 40°C
bei vermindertem Druck im Rotationsverdampfer auf ungefähr die Hälfte seines
Volumens eingeengt. Dann wird die Lösung auf 15°C gekühlt und bei langsamer Zugabe
von Wasser (300 ml) fallen weiße
Kristalle aus. Das Produkt wird abfiltriert, mit kaltem Wasser gewaschen
und über Nacht
im Vakuum bei 40°C
getrocknet. Die Ausbeute beträgt
56,6 g (0,129 mol, 71,6%).
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Das
Rohprodukt wird durch Lösen
in Methanol (150 ml) bei 40-45°C
und Fällung
mit Wasser (225 ml) bei 15°C
umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt 42,7 g (0,097 mol, 54%).
- Schmelzpunkt (Heizplatte): 110-112°C
- [α]20 D = –43,7 (c
= 1,0, Methanol)
- Charakteristische IR-Banden (cm–1,
KBr): 3447, 2989, 2945, 1654, 1477, 1378, 1193, 1159, 1102, 1071,
1058, 1018, 911, 831, 756.
- 1H-NMR (Methanol-d4,
500 MHz) δ:
1,17 (t, J = 7 Hz, 6H, N(CH2CH3)2), 1,33, 1,42, 1,44, 1,52 (jeweils s, insgesamt
12H, CH3 Isopropyliden), 3,27 und 3,39 (jeweils
m, insgesamt 4H, N(CH2CH3)2), 3,65 (d, 1H, J = 13,0 Hz, H-6a), 3,93
(dd, 1H, J = 13 und 1,5 Hz, H-6b), 4,18 (d, 1H, J = 10 Hz, H-1a),
4,24 (d, 2H, J = 10 Hz, H-1b und H5), 4,49 (d, 1H, J = 2,5 Hz, H-3),
4,62 (d, 1H, J = 8 und 2,5 Hz, H-4).
- 13C-NMR (Methanol-d4,
125 MHz) δ:
13,04 (N(CH2CH3)2), 24,46, 25,88, 26,52, 26,91 (CH3 Isopropyliden), 42,91 N(CH2CH3)2), 62,60 (C-6),
71,33 (C-3), 71,54 (C-4), 71,65 (C-1), 72,33 (C-5), 102,20 (C-2),
110,31, 110,62 (Cq Isopropyliden), 153,9 (C-O, fehlt im 1D-Spektrum,
nachweisbar im gs-HMBC 2D-Spektrum).
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1.2.2
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Das
gemäß Beispiel
1.2.1 erhaltene Rohprodukt (25 g) wird in Wasser (85 ml) suspendiert.
Dann gibt man 10 M Natriumhydroxid (6,5 ml) zu, um eine klare Lösung mit
pH 12 zu erhalten. Verunreinigungen werden durch Extraktion mit
tert-Butylmethylether (4 × 15
ml) entfernt. Die wässrige
Phase wird mit 85%iger Phosphorsäure
(3 ml) versetzt, gefolgt von der Zugabe von 1 M Phosphorsäure (4 ml),
um den pH auf 4 einzustellen. Die ausgefällten weißen Kristalle werden abfiltriert
und im Vakuum bei 40°C
getrocknet. Die Ausbeute beträgt 18,6
g (74,4%).
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1.2.3
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Eine
Lösung
von Chlorsulfonylisocyanat (16 g, 0,113 mol) in Acetonitril (50
ml) wird unter einer trockenen Argonatmosphäre auf –25°C abgekühlt. Dann wird Diethylamin
(8,26 g, 0,113 mol) in Acetonitril (50 ml) tropfenweise zugegeben,
während
die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird die Mischung auf 10°C erwärmt und
0,5 Stunden lang gerührt.
Anschließend
wird auf –25°C abgekühlt und
Triethylamin (12,41 g, 0,122 mol) in Acetonitril (20 ml) zugegeben,
gefolgt von 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-fructopyranose
(20,8 g, 0,08 mol) in Acetonitril (55 ml), während die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Das erhaltene Gemisch wird auf 15°C erwärmen gelassen und der Reaktionsverlauf
DC-Analyse überwacht.
Nach 4 Stunden ist die Reaktion abgeschlossen. Das Reaktionsgemisch
wird mit Wasser (50 ml) versetzt und mit Toluol (4 × 80 ml)
extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen werden sorgfältig mit 10%igem
Natriumcarbonat (10 × 60
ml) extrahiert. Die gesammelten wässrigen Phasen werden mit tert-Butylmethylether
(3 × 80
ml) extrahiert und dann mit 85%iger Phosphorsäure (39 ml) versetzt. Weiße Kristalle
fallen bei einem pH zwischen 3 und 4 aus. Das Produkt wird abfiltriert,
mit kaltem Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute
beträgt
11,9 g (33,9%).
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Beispiel 1.3 N-{[Methyl(phenyl)amino]carbonyl}-2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D-fructopyranosesulfamat IX
(R1 = Methyl, R2 =
Phenyl
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Eine
Lösung
von Chlorsulfonylisocyanat (7 g, 50 mmol) in Methylenchlorid (20
ml) wird unter trockener Argonatmosphäre auf –25°C abgekühlt. Methylanilin (5,35 g,
50 mmol) in Methylenchlorid (20 ml) werden dann tropfenweise zugegeben,
während
die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird die Mischung bei –20°C 20 Minuten
lang gerührt.
Zu der erhaltenen Lösung
von N-Methyl-N-phenyl-N'-chlorsulfonylharnstoff
wird eine Mischung aus 2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D-Fructopyranose (11,5
g, 44,3 mmol) und Triethylamin (5,05 g, 50 mmol) in Methylenchlorid
(20 ml) tropfenweise zugegeben, während die Temperatur des Reaktionsgemisches
zwischen –20
und –15°C gehalten
wird. Wenn die Zugabe abgeschlossen ist, wird auf 20°C erwärmt und
der Reaktionsverlauf mit DC-Analyse überwacht. Nach Fertigstellung
wird das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen (3 × 30 ml), über Magnesiumsulfat
getrocknet und bei vermindertem Druck im Rotationsverdampfer eingeengt.
Das erhaltene sirupartige Produkt wird in 1 M Natriumhydroxid (50
ml) gelöst
und in Toluol extrahiert (3 × 30
ml). Dann wird die wässrige
Phase mit 85%iger Phosphorsäure
angesäuert
auf pH 4 und mit tert-Butylmethylether (3 × 30 ml) extrahiert. Die gesammelten
organischen Phasen werden bei vermindertem Druck im Rotationsverdampfer
eingeengt und der Rückstand
wird mit Hexan versetzt, um das Produkt als weiße Kristalle zu erhalten. Die
Ausbeute beträgt
16,11 g (34 mmol, 77%).
- Schmelzpunkt (Heizplatte): 51-55°C
- [α]20 D = –44,2 (c
= 0,41, Methanol)
- Charakteristische IR-Banden (cm–1,
KBr): 3397, 2992, 2938, 1706, 1598, 1456, 1384, 1208, 1189, 1071,
1009, 886.
- 1H-NMR (CDCl3,
500 MHz) δ:
1,35, 1,45, 1,48, 1,54 (jeweils s, insgesamt 12H, CH3 Isopropyliden),
3,28 (s, 3H, NCH3), 3,75 (d, 1H, J = 13,0
Hz, H-6a), 3,90 (dd, 1H, J = 13 und 1,5 Hz, H-6b), 4,24 (dd, 1H,
J = 7,5 und 1 Hz, H-5), 4,36 (d, 1H, J = 10,5 Hz, H-1a), 4,41 (d,
1H, J = 2,5 Hz, H-3), 4,49 (d, 1H, J = 10,5 Hz, H-1b), 4,62 (d, 1H,
J = 8 und 2,5 Hz, H-4), 7,27 (m, 2H), 7,43 (m, 1H), 7,49 (m, 2H).
- 13C-NMR (CDCl3,
125 MHz) δ:
24,35, 25,33, 26,12, 26,69 (CH3 Isopropyliden),
37,89 (NCH3), 61,60 (C-6), 70,23, 70,40,
70,86 (CH), 72,82 (C-1), 100,79 (C-2), 109,36, 109,59 (Cq Isopropyliden),
127,31, 129,34, 130,97 (CH aromatisch), 141,12 (C-1 aromatisch),
149,93 (C-O).
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Beispiel 2 Darstellung
von Topiramat durch Hydrolyse von N-[(Dialkylamino)carbonyl]-N-{[Aryl(alkyl)aminolcarbonyl}-
und N-[(Diarylamino)carbonyl]-2,3:4,5-bis-O-(1-methylethyliden)-β-D- fructopyranosesulfamaten
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Beispiel 2.1
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Das
in Beispiel 1.1 erhaltene Rohprodukt wird in Aceton (15 ml) und
Natriumacetat-Essigsäure-Pufferlösung (hergestellt
durch Versetzen einer Lösung
von Eisessig (13 ml) und Wasser (15 ml) mit 10 M Natriumhydroxid
(ca. 4 ml) um den pH des Gemisches auf 3,5 einzustellen) gelöst. Das
Reaktionsgemisch wird bei 68 bis 70°C für 1 bis 1,5 Stunden lang am
Rückfluss
erhitzt, bis DC-Analyse den Verbrauch des Ausgangsmaterials anzeigt.
Das abgekühlte
Gemisch wird mit Wasser (15 ml) verdünnt und mit 10 M Natriumhydroxid
(ca. 26 ml, pH 13-14) alkalisch gemacht. Dann wird es mit tert-Butylmethylether
(2 × 50
ml und 1 × 25
ml) extrahiert. Die wässrige
Phase wird mit 85%iger Phosphorsäure
versetzt, um den pH auf 5,5 bis 6 einzustellen und beim Kühlen auf
10°C fallen
weiße
Kristalle aus. Das Produkt wird filtriert, mit kaltem Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 40°C über Nacht
getrocknet. Die Ausbeute beträgt
11,75 g (34,6 mmol, 67%).
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Die
Reinheit kann durch Umkristallisieren aus einer Mischung von 2-Propanol
(12 ml) und Wasser (48 ml) erhöht
werden.
- Schmelzpunkt: 125-126°C
- [α]20 D = –32 (c =
0,4, Methanol)
- HPLC (Flächen%):
99,8
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Beispiel 2.2
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Das
gemäß Beispiel
hergestellte 1.2 N-(Diethylamino)carbonylderivat (5 g) wird in einer
Mischung aus Aceton (12 ml) , Essigsäure (11 ml) und Wasser (12,5
ml) gelöst
und mit 1 M Natriumhydroxid (0,4 ml) auf einen pH von 2,5 eingestellt.
Die resultierende Lösung
wird bei 78 bis 79°C
am Rückfluss
erhitzt. Nach einer Stunde zeigt DC den Verbrauch des Ausgangsmaterials
an. Das abgekühlte
Gemisch wird mit 10 M Natriumhydroxid neutralisiert und mit Methylenchlorid
(4 × 15
ml) extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen werden über Magnesiumsulfat
getrocknet und eingeengt, um das Rohprodukt als Sirup (5,5 g) zu
erhalten. Dann werden aus 2-Propanol (4 ml) und Wasser (14,5 ml)
weiße
Kristalle auskristallisiert. Die Ausbeute beträgt 2,95 g.
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Weitere
Beispiele sind in Tabelle 1 dargestellt Tabelle
1
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Beispiel 2.3
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Eine
Mischung aus dem gemäß Beispiel
1.3 hergestellten N-[(Methyl(phenyl)amino]carbonylderivat (30,7
g, 65 mmol), Aceton (30 ml) und Natriumacetat-Essigsäure-Puffer
(pH 3,5, 35 ml) wird 2 bis 2,5 Stunden lang am Rückfluss erhitzt (70°C), bis DC
den Verbrauch des Ausgangsmaterials anzeigt. Das abgekühlte Gemisch
wird mit 10 M Natriumhydroxid (ca. 45 ml, pH = 13-14) alkalisch
gemacht. Dann wird mit tert.-Butylmethylether
(2 × 50
ml und 1 × 25
ml) extrahiert. Die wässrige
Phase wird mit 85%iger Phosphorsäure
versetzt, um den pH auf 5,5 bis 6 einzustellen. 2-Propanol (20 ml)
wird zugegeben und das Gemisch wird auf 10°C abgekühlt, um das Produkt als cremefarbene
Kristalle auszufällen.
Das Produkt wird abfiltriert, mit kaltem Wasser gewaschen und im
Vakuum bei 40°C über Nacht
getrocknet. Die Ausbeute beträgt
13,9 g (41 mmol, 63%).
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Das
Rohprodukt wird aus einer Mischung von 2-Propanol (14 ml) und Wasser
(50 ml) umkristallisiert.
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Beispiel 3 – Eintopfverfahren
zur Herstellung von Topiramat (I)
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Beispiel 3.1
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Eine
Lösung
von Chlorsulfonylisocyanat (7,08 g, 0,05 mol) in Acetonitril (25
ml) wird unter trockener Argonatmosphäre auf –25°C abgekühlt. Dann wird Diethylamin
(3,66 g, 0,05 mol) in Acetonitril (25 ml) tropfenweise zugegeben,
während
die Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird das Reaktionsgemisch auf 10°C erwärmt und
0,5 Stunden lang gerührt.
Anschließend
wird auf –25°C abgekühlt und
Triethylamin (6,07 g, 0,06 mol) in Acetonitril (10 ml) wird zugegeben,
gefolgt von 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-fructopyranose
(10,41 g, 0,04 mol) in Acetonitril (25 ml), wobei die Temperatur
auf –20°C gehalten
wird. Das erhaltene Gemisch wird auf 15°C erwärmen gelassen und der Reaktionsverlauf
mit DC-Analyse überwacht.
Nach Abschluss der Reaktion wird Natriumacetat-Essigsäure-Puffer
(30 ml, pH 3,5) zugegeben und das Gemisch auf 80°C erhitzt und Acetonitril (70
ml) wird langsam destilliert. Nach 1,5 bis 2 Stunden ist die Reaktion
abgeschlossen. Dann wird das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und
durch Zugabe von 5 M Natriumhydroxid alkalisch gemacht. Die gewonnene
Lösung
wird mit tert-Butylmethylether (3 × 25 ml) extrahiert. Die wässrige Phase
wird mit 85%iger Phosphorsäure
neutralisiert und sorgfältig
mit Methylenchlorid (5 × 20
ml) extrahiert. Die gesammelten organischen Phasen werden eingeengt
und der Rückstand
wird in einem heißen
Gemisch von 2-Propanol (7 ml) und Wasser (25 ml) gelöst und bei
0 bis 5°C
auskristallisiert. Die Ausbeute beträgt 7,47 g (55%).
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Beispiel 3.2
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Eine
Lösung
von Chlorsulfonylisocyanat (16,3 g, 0,12 mol) in Methylenchlorid
(50 ml) wird unter trockener Argonatmosphäre auf –25°C abgekühlt. Diethylamin (8,49 g, 0,12
mol) in Methylenchlorid (50 ml) wird dann zugetropft, während die
Temperatur auf –20°C gehalten
wird. Nach Beendigung der Zugabe wird die Mischung auf 30°C erwärmt und
0,5 Stunden lang gerührt.
Anschließend
wird es auf –20°C abgekühlt und
Triethylamin (12,41 g, 0,12 mol) in Methylenchlorid (10 ml) wird
zugegeben, gefolgt von 2,3:4,5-bis-O-(1-Methylethyliden)-β-D-fructopyranose (23,1 g, 0,09
mol) in Methylenchlorid (30 ml), wobei die Temperatur auf –15°C gehalten
wird. Das erhaltene Gemisch wird bei 25°C gerührt und der Reaktionsverlauf
mit DC-Analyse überwacht.
Nach Abschluss der Reaktion (3,5-4 Stunden) wird Natriumacetat-Essigsäure-Puffer
(50 ml, pH 3,5) und Aceton (10 ml) zugegeben und das Gemisch auf
50°C erhitzt.
Nach Entfernen von Methylenchlorid durch Destillation, wird weiterer
Puffer (10 ml) und Aceton (10 ml) zum Reaktionsgemisch gegeben,
welches dann bei 76 bis 77°C
am Rückfluss
erhitzt wird. Nach 1,5 bis 2 Stunden ist die Reaktion abgeschlossen.
Das Gemisch wird dann auf Raumtemperatur gekühlt und durch Zugabe von 5
M Natriumhydroxid alkalisch gemacht. Die gewonnene Lösung wird
mit tert-Butylmethylether (3 × 25
ml) extrahiert. Flüchtige
Anteile werden bei reduziertem Druck entfernt und das Produkt kristallisiert
nach Neutralisation mit 85%iger Phosphorsäure bei 5 bis 10°C aus. Das
Rohprodukt (17,0 g) wird aus 2-Propanol (15 ml) und Wasser (50 ml)
umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt 15,3 g (50%).