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Gebiet der Erfindung:
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung und/oder Prävention
von hyperaktiver Blase oder Harninkontinenz und Verbindungen und
Zusammensetzungen zur Verwendung im Verfahren.
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Hintergrund:
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Hyperaktive
Blase (overactive bladder; „OAB") ist ein Ausdruck
für ein
Syndrom, das Harndranginkontinenz, Harndruck und -häufigkeit
einschließt.
Harninkontinenz (urinary incontinence; „UI") ist der unbeabsichtigte Harnverlust,
der aus einem Unvermögen
der Blase, Harn zurückzuhalten,
infolge entweder von Harndrang (Harndranginkontinenz) oder physischem
oder psychischem Stress (Stressinkontinenz) resultiert.
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Die
normale Blase füllt
sich mit physiologischer Rate, die durch die Nierenfunktion diktiert
wird. Die Blase kann auf Grund der physikalischen Eigenschaften
der Blase sowie als neurales inhibitorisches System große Harnvolumen
aufnehmen. Es wird angenommen, dass am inhibitorischen Mechanismus
die Inhibition der parasympathischen Aktivität oder eine Zunahme des Sympathikustonus
beteiligt ist, um eine Detrusorentspannung zu erzeugen und das Erfolgen
des Füllens
zu ermöglichen.
Während
des Füllens
ziehen sich der Abflusshals der Blase und die Harnröhre zusammen,
wodurch ein Auslaufen verhindert wird. Die Ausscheidung oder Harnentleerung
ist durch eine Entspannung des Abflusshalses und der Harnröhre, gefolgt
von einer Kontraktion des Detrusormuskels gekennzeichnet. Ist die
Blase leer, entspannt sich der Detrusormuskel und ziehen sich der
Abflusshals und die Harnröhre
zusammen, um die Blase zu verschließen und eine Kontinenz aufrechtzuerhalten.
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Schätzungsweise
leiden zwischen 4 und 8% der Gesamtbevölkerung zu irgendeinem Zeitpunkt
an UI, obwohl in den meisten Ländern
nur etwa 15% derartiger Leidenden diagnostiziert werden. Unter den
Diagnostizierten erhalten nur etwa 70% eine medizinische Behandlung.
Harndranginkontinenz überwiegt
bei älteren Menschen,
und 80% der Fälle
sind weiblich. Einlagen oder andere physikalische Vorrichtungen
werden regelmäßig von
einem großen
Anteil inkontinenter Patienten, die keine medizinische Behandlung
erhalten, verwendet. Der US-Markt für Inkontinenzeinlagen wurde
1997 auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt.
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Bei
der am üblichsten
verschriebenen medizinischen Behandlung für OAB in den westlichen Ländern handelt
es sich um den Muskarinantagonisten Oxybutinin. Eine Behandlung
ist mit der Nebenwirkung eines „trockenen Mundgefühls" verbunden, was von
einigen Anwendern schwer toleriert wird. Andere Nebenwirkungen von
Muskarinantagonisten schließen
Darmträgheit,
Abnormalitäten
in der Naheinstellung der Augen und Xerophthalmie (trockene Augen)
ein. In Japan wird für
OAB Propiverin verschrieben und ist Flavoxat ebenfalls ein wichtiges
Produkt für
die Behandlung von Harndranginkontinenz. Ein Muskarin-M3-Rezeptorantagonist
der zweiten Generation, Tolterodin, wurde für OAB vertrieben. Tolterodin
weist eine mit Oxybutinin vergleichbare Wirksamkeit, jedoch mit
einer reduzierten Häufigkeit
von Nebenwirkungen, auf. Tolterodin wird zweimal täglich verabreicht,
während
Oxybutinin 2–3
Mal täglich
eingenommen werden muss. Subjektive Wirksamkeitsraten für Oxybutinin
und Tolterodin liegen im Bereich von 20–50%, wobei Nebenwirkungen
(hauptsächlich
trockenes Mundgefühl)
bei etwa 78% bzw. 39% der Patientenbevölkerung beobachtet werden.
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Eine Östrogen-
und Progesterontherapie wurde mit einem gewissen Hinweis darauf,
dass eine Östrogen-
oder Progesteronersatztherapie bei einigen Frauen Inkontinenz teilweise
lindern kann, untersucht. Jedoch gibt es keinen schlüssigen Beweis
dafür,
dass eine alleinige Hormontherapie zum Ausheilen von Inkontinenz
ausreicht. Einige Studien zeigten, dass eine Hormonersatztherapie
die Prävention
von postmenopausalen wiederkehrenden Harntraktinfektionen unterstützt und
UI verbessert. Andere Studien legen nahe, dass alpha-adrenerge Agonisten,
beta-adrenergerezeptorenblockierende Mittel, cholinergerezeptorenblockierende Verbindungen
und cholinergerezeptorenstimulierende Arzneimittel nützlich sein
können.
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Trotz
der Verfügbarkeit
von vorhandenen Behandlungen besteht eine große Unzulänglichkeit und ein zunehmender
Bedarf nach einer wirksamen und annehmbaren medizinischen Behandlung
für UI
und OAB.
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Beschreibung der Erfindung:
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Es
wurde nun entdeckt, dass sich bestimmte Verbindungen, die an den
Neurokinin-2-Rezeptor („NK2R" binden, zur Behandlung
und Prävention
von hyperaktiver Blase („OAB") und Harn- oder
Harnröhreninkontinenz
(urinary or urethral incontinence; „UT") nützlich
sind. Insbesondere wurde entdeckt, dass der NK2R-Ligand (S)-N- [2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
zur Behandlung und Prävention
von OAB und Harn- oder Harnröhreninkontinenz
nützlich
ist.
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In
einem Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, umfassend
die Behandlung oder Prävention von
OAB oder UI bei einem Patienten, insbesondere einem Menschen, mit
einem NK2R-Ligand. Insbesondere umfasst das Verfahren die Behandlung
von OAB oder UI mit (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
(die „Verbindung"), und insbesondere
umfasst das Verfahren die Behandlung mit einer therapeutisch wirksamen
Menge der Verbindung.
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In
einem zweiten Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung von (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid oder
eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung und/oder Prävention von OAB oder UI bei
Säugern
und insbesondere bei Menschen bereit.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Erfindung pharmazeutisch annehmbare
Salze der Verbindung und die Verbindung oder die pharmazeutisch
annehmbaren Salze enthaltende Zusammensetzungen bereit.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung
und Prävention
von OAB oder UI bei Säugern
und insbesondere Menschen bereit, umfassend die Behandlung eines
dies benötigenden Patienten
mit einer therapeutisch wirksamen Menge eines NK2R-Liganden in Kombination
mit einem anderen therapeutischen Mittel.
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In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur
Behandlung und Prävention
von OAB oder UI in Säugern
und insbesondere Menschen bereit, umfassend die Behandlung eines
dies benötigenden
Patienten mit einer therapeutisch wirksamen Menge eines NK2R-Liganden
mit einem östrogenen
Mittel und/oder einer progestationalen Substanz und mit oder ohne
Ergänzung
mit einem alpha-adrenergen Agonisten, einem beta-adrenerge Rezeptoren blockierenden Mittel,
einer cholinerge Rezeptoren blockierenden Verbindung oder einem
cholinerge Rezeptoren stimulierenden Arzneimittel.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein Arzneimittel bereit,
das bei der Durchführung
der Verfahren der Erfindung nützlich
ist, umfassend die Verbindung gemäß dem Strukturdiagramm I und
einen pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten oder ein pharmazeutisch
annehmbares Verdünnungsmittel.
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Insbesondere
ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von
OAB oder UI bereitzustellen, umfassend die Verwendung der Verbindung,
(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid,
mit einer Struktur gemäß Strukturdiagramm
I:
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Es
ist eine andere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
umfassend die Verwendung der Verbindung zur Prävention von OAB oder UI.
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Während die
Verfahren der Erfindung im Allgemeinen bei Säugern anwendbar sind, sind
sie insbesondere bei Menschen anwendbar.
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Behandlung
eines menschlichen Patienten bereitzustellen, der an hyperaktiver
Blase („OAB"), ein allgemein
verwendeter Ausdruck, der hier für
ein Syndrom verwendet wird, das Harndranginkontinenz, Harndruck
und -häufigkeit
einschließt,
leidet. Die Behandlung von Harninkontinenz („UI"), des unbeabsichtigten Harnverlusts,
der aus einem Unvermögen
der Blase, Urin entweder infolge von Harndruck (Harndranginkontinenz)
oder physischem oder psychischem Stress (Stressinkontinenz) zurückzuhalten,
resultiert, wird als eine Aufgabe der Erfindung betrachtet. Die
wie hier betrachtete Behandlung von OAB oder UI umfasst die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge der Verbindung.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist es, die zur Behandlung oder Prävention
von OAB oder UI nützliche
Verbindung gemäß Strukturdiagramm
I bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, pharmazeutisch annehmbare
Salze, Zusammensetzungen, Gemische und dergleichen der zur Behandlung
oder Prävention
von OAB oder UI nützlichen
Verbindung bereitzustellen.
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Eine
besondere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Behandlung
eines menschlichen Patienten mit OAB oder UI bereitzustellen, die
das Verabreichen einer zur OAB- oder UI-Behandlung wirksamen Menge
(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
an den Patienten umfasst.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen,
wobei (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid in
Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes davon vorliegt.
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In
Verfahren der Erfindung handelt es sich bei pharmazeutisch annehmbaren
Salzen um ein Salz wie ein Chlorid, Sulfat, Tosylat, Mesylat, Napsylat,
Besylat, Phosphat, Salicylat, Tartrat, Lactat, Citrat, Benzoat, Succinat,
Acetat oder ein Maleat.
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In
Verfahren der Erfindung wird die Behandlung als Verabreichung auf
dem physikalisch annehmbaren Weg wie oral, parenteral, rektal, durch
Inhalation und Insufflation betrachtet.
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In
Verfahren der Erfindung wird (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
als vorliegend in Form einer Kapsel, einer Tablette, einer wässrigen
Lösung,
einer wässrigen
Suspension, einer nicht-wässrigen
Suspension, eines Zäpfchens,
eines Aerosols oder eines Pulvers betrachtet.
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In
bestimmten Verfahren der Erfindung wird auch betrachtet, dass (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
in Kombination mit anderen therapeutischen Mitteln verabreicht wird.
Derartige Mittel werden als östrogene
Mittel, progestationale Substanzen, alpha-adrenergene Agonisten,
beta-adrenergene Rezeptoren blockierende Mittel, cholinerge Rezeptoren
blockierende Mittel oder cholinerge Rezeptoren stimulierende Mittel
betrachtet. Jedoch ist es dem Fachmann klar, dass die Verbindung
gemeinsam mit einem beliebigen therapeutischen oder prophylaktischen
Mittel und/oder Medikament oder einer Kombination davon, das/die
damit medizinisch nicht inkompatibel ist, verabreicht werden kann.
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Die
Erfindung wird derart betrachtet, dass sie Arzneimittel, umfassend
(S)-N-[2-(3,4-dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid zusammen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten oder pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmittel
einschließt.
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Die
Erfindung wird auch derart betrachtet, dass sie Arzneimittel einschließt, die
Mittel wie östrogene Mittel,
progestationale Substanzen, alpha-adrenergene Agonisten, beta-adrenergene
Rezeptoren blockierende Mittel, cholinerge Rezeptoren blockierende
Mittel oder cholinerge Rezeptoren stimulierende Mittel einschließt.
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Arzneimittel,
die als in den Umfang der Erfindung fallend betrachtet werden, schließen diejenigen
ein, die Formen wie Kapseln, Tabletten, wässrige Lösungen, wässrige Suspensionen, nicht-wässrige Suspensionen,
Zäpfchen,
Aerosole und Pulver aufweisen.
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In
einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung pharmazeutisch vorteilhafte
Salze der Verbindung. Unter derartigen Salzen befinden sich Napsylate,
Besylate, Salicylate, Tartrate, Lactate, Benzoate, Succinate, Acetate
und Maleate. (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamidmaleat
ist ein pharmazeutisch besonders vorteilhaftes Salz.
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Weitere
Aspekte, Aufgaben und Vorteile dieser Erfindung werden dem Fachmann
nach Studieren der Patentschrift und der beiliegenden Ansprüche klar.
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Die
Verbindung weist NK2R-Bindungseigenschaften auf und hemmt selektiv
die Kontraktion von Blasengeweben. Jedoch ist es klar, dass die
Verbindung derart betrachtet wird, dass sie bei Verwendung bei der Behandlung
von OAB, UI oder einer verwandten Erkrankung als geeignetes Arzneimittel
verabreicht wird, das die Verbindung oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz der Verbindung wie ein Chlorid, Sulfat, Tosylat, Mesylat, Napsylat,
Besylat, Phosphat, Salicylat, Tartrat, Lactat, Citrat, Benzoat,
Succinat, Acetat, Maleat oder dergleichen zusammen mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Träger
umfasst. Derartige Salze werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren
hergestellt. Die Form eines Arzneimittels ist auf den bestimmten
ausgewählten
Verabreichungsweg angepasst. Derartige Formen schließen z.B.
Tabletten, Kapseln, Lösungen
oder Suspensionen zur oralen Verabreichung; Zäpfchen zur rektalen Verabreichung;
sterile Lösungen
oder Suspensionen zur Verabreichung durch intravenöse oder
intramuskuläre
Infusion oder Injektion; Aerosole oder Zerstäuberlösungen oder -suspensionen zur Verabreichung
durch Inhalation; oder Pulver zusammen mit pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmitteln
wie Lactose zur Verabreichung durch Insufflation ein.
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Zur
oralen Verabreichung kann günstigerweise
eine Tablette oder Kapsel, enthaltend eine therapeutisch wirksame
Menge von 0,1 bis zu 250 mg (und typischerweise 5 bis 100 mg) der
Verbindung, verwendet werden. Zur Verabreichung durch Inhalation
wird die Verbindung Menschen in einer Tagesdosis im Bereich z.B.
von 5 bis 100 mg als Einzeldosis oder aufgeteilt in zwei bis vier
Tagesdosen verabreicht. Gleichermaßen kann zur intravenösen oder
intramuskulären
Injektion oder Infusion günstigerweise
eine sterile Lösung
oder Suspension, enthaltend bis zu 10 Gew.-% (und typischerweise
0,05 bis 5 Gew.-%) der Verbindung verwendet werden.
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Die
Dosis der zu verabreichenden Verbindung variiert notwendigerweise
gemäß den auf
dem Fachgebiet bekannten Prinzipien, indem der Verabreichungsweg
und die Schwere des Zustands und die Größe und das Alter des unter
Behandlung stehenden Patienten berücksichtigt werden. Im Allgemeinen
wird erwogen, dass die Verbindung als Dosis innerhalb eines Bereichs
von etwa 0,01 bis etwa 25 mg/kg und stärker bevorzugt als Dosis innerhalb
des Bereichs von 0,1 bis 5 mg/kg verabreicht wird. Es ist klar,
dass im Allgemeinen äquivalente
Mengen eines N-Oxids
oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder eines quartären Ammoniumsalzes
der Verbindung verwendet werden können.
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Beispiele:
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Die
Wirkung der Verbindung als therapeutisches Mittel zur Behandlung
von OAB oder UI durch ihre Wirkung zum Binden an NK2-Rezeptoren
kann unter Verwendung von geeignet aufgebauten in vitro durchgeführten Tests
dargestellt werden.
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In vitro durchgeführte Tests:
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Inhibition der NK2-Rezeptor-vermittelten
Kontraktion der Lungenarterie von Kaninchen:
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Männlichen
Neuseeeland-Kaninchen wurde eine tödliche Injektion Nembutal (60
mg/kg) in eine mit einer Kanüle
versehene Ohrvene verabreicht. Heparin, 0,0025 ml/kg einer 1000
U/ml Lösung
wurde vor dem Nembutal in die Ohrvene injiziert, um die Blutgerinnung
zu senken. Die linke und die rechte Verzweigung der Lungenarterie
wurden von jedem Tier erhalten. Die Segmente mit oder ohne Endothelium
wurden als Ringe in mit Wasser ummantelten Gewebebädern, gehalten
bei 37°C,
enthaltend physiologische Salzlösung
der folgenden Zusammensetzung (mM): NaCl (119,0); KCl (4,6); CaCl2 (1,8); MgCl2 (0,5);
NaH2PO4 (1,0); NaHCO3 (25,0); Glucose (11,0); suspendiert und
kontinuierlich mit 95% O2 – 5% CO2 begast. Die auf jedes Gewebe angelegte
Spannung betrug 2 gm, die während
der gesamten 0,5-stündigen Äquilibrierungsdauer
aufrechterhalten wurde. Änderungen
in der Spannung wurden auf einem Gaspolygraphen über Kraftumwandler des Typs Grass
FT-03 gemessen.
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Zum
Untersuchen der NK2-vermittelen Kontraktion wurde das Gefäßendothelium
entfernt, und beta-Ala8-NKA („BANK") wurde als Agonist
verwendet. Zum Untersuchen der NK1-vermittelten Entspannung war das
Endothelium intakt, und die Gewebekontraktion wurde durch 3 × 10–6 M
Phenylephrin, zugesetzt 60 Min. vor dem Erhalt von kumulativen Konzentrations-Ansprech-Wirkungen
der Ac-[Arg6, Sar9, Met(O2)11]-Substanz P
(6-11) („ASMSP") induziert. Papaverin
(1 × 10–3 M)
wurde am Ende der Entspannungsversuche zugesetzt, um die maximale
Größenordnung
(definiert als 100%) zu bestimmen. Das Ansprechverhalten auf jede
ASMSP-Konzentration wurde als Prozentanteil der gesamten durch Paraverin
induzierten Entspannung ausgedrückt.
Die EC50-Werte für alle Agonisten wurden bei
50% des durch jeden Agonisten erzeugten maximalen Ansprechverhaltens
berechnet. Scheinbare KB-Werte für die Verbindung
wurden unter Verwendung der Standardgleichung: KB =
[Antagonist]/(Dosisverhältnis – 1), berechnet,
wobei das Dosisverhältnis
gleich antilog[(–log
molarer EC50 ohne Antagonist) – (–log molarer
EC50 mit Antagonist)] war. Die erhaltenen
KB-Werte werden als –log molarer KB ausgedrückt.
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Die –log molaren
KB-Werte für die Verbindung gegen den
NK2-Rezeptor der Lungenarterie von Kaninchen weist einen Mittelwert
von 9,05 ± 0,08
auf und gleicht den Werten, die in der menschlichen Lunge erhalten wurden
(vgl. 8,62 ± 0,14).
Zudem verursachte die Verbindung einen geringfügigen Antagonismus der durch ASMPS
induzierten Entspannung der Lungenarterie des Kaninchens. Jedoch
ist der –log
molare KB-Wert für den Antagonisten gegen das
NK1-Rezeptor-vermittelte Ansprechverhalten um das 1096-Fache kleiner
als gegen das NK2-Rezeptor-vermittelte Ansprechverhalten in diesem
Gewebe. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verbindung ein hoch leistungsfähiger und
selektiver Antagonist des Tychykinin-NK2-Rezeptors ist.
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Neurokinin-Rezeptor-Bindungstest:
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Das
Vermögen
einer Substanz, die Neurokinin-A(„NKA")-Bindung
am NK2-Rezeptor zu antagonisieren, kann mit einem Test unter Verwendung
des in Mäuseerythroleukämie(„MEL")-Zellen exprimierten
Human-NK2-Rezeptors dargestellt werden. MEL-Zellmembranen („MELM") tragen selektive
NK2-Rezeptoren mit hoher Affinität,
die NKA binden können,
und die Inhibition der NKA-Bindung durch Antagonisten kann wie in der
US-Patentschrift 5,567,700, Test A, dargestellt werden, wobei die
Offenbarung davon hier in ihrer Ganzheit unter Bezugnahme eingebracht
ist.
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MELM
wurden aus MEL-Zellen, enthaltend NK2-Rezeptoren mit hoher Affinität, gemäß einem
veröffentlichten
Protokoll (D. Aharony, et al., Mol. Pharmacol. 45: 9–19, 1994)
mit den folgenden Modifikationen hergestellt: (a) Iodacetamid (1
mM) wurde im Homogenisierungspuffer eingeschlossen; (b) die Homogenisierung war
wie veröffentlicht,
jedoch nur einmalig für
eine kürzere
Zeitdauer von 10 Sekunden und mit einer Geschwindigkeitseinstellung
von 10; und (c) der Äquilibrierungsschritt
mit KCl/EDTA wurde nicht durchgeführt.
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In
einer typischen Herstellung war die Bindung von 3H-NKA
(2,5 nM) an MELM hoch spezifisch (96 + 1%) und linear abhängig von
der Proteinkonzentration, wobei eine bedeutende Bindung so gering
wie 26 μg Protein/ml
nachgewiesen wurde. Äqulibriumkonkurrenzversuche
zeigten eine Bindung an Rezeptoren mit hoher Affinität und hoher
Dichte mit KD = 4, 2 ± 0,35 nM, Bmax =
6257 ± 257
fmol/mg Protein.
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Der
Radioligand 3H-Neurokinin A („3H-NKA")
als [4,5-3H-Leu9]-NKA
(typische spezifische Aktivität
117 Ci/mmol) wurde durch eine maßgeschneiderte Synthese von
Cambridge Research Biochemicals erhalten und ist > 95% rein. Eine wiederholte
HPLC-Analyse zeigte, dass der Ligand beim Aufbewahren in silanisierten Fläschchen
mit 0,2%igem Mercaptoethanol unter Argon stabil war. Kein Abbau
oder Metabolismus des Liganden war im Rezeptor-Bindungstest ersichtlich.
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Der
Test wurde unter Verwendung eines Inkubationspuffers, bestehend
aus 50 mM Tris HCl (pH 7,4), 5 mM Mg++,
10 0 μM
Thiorphan, 1 nM 3H-NKA, 0,02% (G:V) BSA,
30 mM K+ und 300 μM Dithiothreitol, durchgeführt; und
die Konzentration an Membranprotein wurde bei etwa 0,05–0,025 mg
pro Röhrchen
gehalten. Die nicht-spezifische Bindung wurde routinemäßig mit
1 μM NKA
definiert. Jedes Röhrchen
erhielt Folgendes: 150 μl Inkubationspuffer,
20 μl 3H-NKA, 20 μl Verbindung, NKA oder Puffer
wie geeignet und 125 μl
Membransuspension. Die Reaktion wurde durch die Zugabe der Membranen
initiiert. Die Röhrchen
werden für
eine Dauer von 60 Min. bei 25°C
in einem Schüttelwasserbad
inkubiert und die Reaktion durch Waschen der Röhrchen mit 10 ml eiskalter
50 mM Tris-HCl unter Verwendung eines Brandel-Zellerntesystems zum Auffangen der Membranen
beendet. Die Membranen wurden unter Verwendung von Whatman-GF/B-Filtern, vorgetaucht
für eine
Dauer von mindestens 4 Stunden bei Raumtemperatur in 0,01% (G:V)
Polyethylenimin, aufgefangen. Die Filter wurden in Szintillationsfläschchen
gegeben und in einem Szintillationszähler des Typs Beckman LS 6000LL
gelesen. Die Bindungskonstante Ki wurde durch Standardverfahren
berechnet und war typischerweise der Mittelwert von mehreren derartiger
Bestimmungen.
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Die
Spezifität
der Inhibition durch die Verbindung wurde durch Inhibieren der Bindung
von tritiatiertem NKA am NK2-Rezeptor verglichen mit der Inhibition
der Beindung eines tritiatierten Derivats von SP in einem Gewebepräparat, das
für NK1-Rezeptoren
selektiv ist, dargestellt. Der Ki, definiert
als die Konzentration der Verbindung, bei welcher eine 50%ige Bindungsinhibition
von NKA erzielt wurde, betrug 1,25 × 10–9 M.
Eine 50%ige Bindungsinhibition von SP wurde mit einer Verbindungskonzentration
von 1,87 × 10–7 M
erzielt.
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In vivo durchgeführte Tests:
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Es
ist dem Fachmann ferner klar, dass die Wirksamkeit der Erfindung
durch in vivo durchgeführte Standardtests
aufgezeigt werden kann. Folgendes beschreibt bestimmte derartige
Standardtests.
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Lungenpharmakologie in
vivo der Verbindung gegen Atemnot:
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Atemnot
(erschwerte abdominale Atmung) wurde in bewussten Meerschweinchen
durch Aerosolverabreichung von BANK wie früher beschrieben (Kusner, et
al. Euro. J. Pharmacol. 210: 299–306, 1992) herbeigeführt. Alle
Tiere wurden mit Atropin, 10 mg/kg ip 45 Minuten; Indomethacin,
10 mg/kg ip 30 Minuten; Propranolol, 5 mg/kg ip 30 Minuten; und
Thiorphan, 1 mg/ml Aerosol für
eine Dauer von 5 Minuten, beginnend 15 Minuten vor der Herausforderung
zum Blockieren von Muskarinrezeptoren, Cyclooxygenase, beta-adrenergenen
Rezeptoren bzw. neutraler Endopeptidase (EC 3.4.24.11) vorbehandelt.
Die Tiere wurden mit der Verbindung oder Vehikulum zu geeigneten
Zeitpunkten vor der Herausforderung mit in Aerosolform gebrachtem BANK
für eine
Dauer von 780 Sekunden vorbehandelt. BANK wurde sechs Tieren gleichzeitig
verabreicht, indem es mit einem DeVilbiss-Ultraschall-Zerstäuber in einen Luftstrom, der
mit einer Geschwindigkeit von 2 Liter/Min. in eine Plexiglaskammer
strömte,
in Aerosolform gebracht wurde. Die Zeit, die zum Auftreten von Atemnot
benötigt
wurde, wurde für
jedes Tier aufgezeichnet. Tiere, die innerhalb der 780-sekündigen Aussetzung,
keine Atemnot erfuhren, galten als vor den Wirkungen des Agonisten
durch die Testverbindung vollkommen geschützt. Mit Vehikulum vorbehandelte
Kontrolltiere wurden in jedem Versuch eingeschlossen. Die Ergebnisse
sind in %ualen Schutzwerten angegeben, wobei:
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Die
intravenös
30 Min. vor der Herausforderung verabreichte Verbindung bewirkte
eine dosisabhängige
Inhibition mit einem ED50 von 0,13 μmol/kg (0,07
mg/kg). Eine maximale Wirksamkeit von 95% wurde mit 0,3 μmol/kg Herausforderung
erhalten. Gleichermaßen
bewirkte die Verbindung nach Verabreichung 120 Min. vor der Herausforderung
eine dosisabhängige
Inhibition mit einem ED50 von 0,75 μmol/kg (0,39
mg/kg). Eine maximale Wirksamkeit von 100% wurde mit einer oralen
Dosis von 3,0 μmol/kg
der Verbindung erhalten. Das Verhältnis von oralen zu intravenösen ED50-Werten betrug 5,8. Die unter Verwendung
einer Dosis von 2 mg/kg der Verbindung durchgeführten Studien über die
Wirkungsdauer zeigten eine Schutzhalbwertszeit gegen mit BANK induzierte
Atemnot von 146 Min.
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Lugenmechaniken in vivo
bei anästhesierten
Meerschweinchen:
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Meerschweinchen
wurden mit durch intraperitoneale Injektion verabreichtem Urethan
(1,5 g/kg) anästhesiert
und für
die Aufzeichnung der Lungenmechaniken wie früher beschrieben (C. K. Buckner,
et al. J. Pharmacol. Exp. Ther. 267: 1168–1175, 1993) chirurgisch präpariert.
Der Fluss wurde über
einen Pneumo-Tachographen von Fleisch (Nr. 0000), angebracht zwischen
dem Ende einer Trachealkanüle
und einem Validyne-Differentialdruckumwandler,
erhalten. Der Fluss wurde zum Bereitstellen des Tidalvolumens integriert.
Der Transpulmonaldruck wurde durch Messen des Druckunterschieds
zwischen einer intrapleuralen Kanüle, platziert im 5. oder 6.
Intercostalraum, und einem Seitenarmadapter der Trachealkanüle mit einem
Validyne-Differentialdruckumwandler
erhalten. Der Buxco-Pulmonalmechanikencomputer
(Modell 6) berechnete den Pulmonalwiderstand (RP)
und die dynamische Lungennachgiebigkeit (Cdyn)
auf einer Atmungs-zu-Atmungs-Basis.
Analoge Computer-Ausgaben wurden digitalisiert und auf einem Drucker
von Texas Instruments ausgedruckt.
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Alle
Arzneimittel wurden intravenös
verabreicht, und Dosis-Ansprech-Wirkungen von Agonisten wurden durch
Messen des Spitzen-Ansprechverhaltens nach jeder Bolus-Injektion erhalten.
Das maximale Ansprechverhalten auf einen Agonisten wurde als Null-Konduktanz
(GL, das Reziproke von RP)
definiert. Der Spitzenwert von GL wurde
als prozentualer Basislinienwert vor der Zugabe des Agonisten ausgedrückt und
der ED50-Wert wurde als die Dosis berechnet,
die zu einer Reduktion von GL auf 50% der
Basislinie führte.
Alle ED50-Werte wurden zu dem negativen
Logarithmus umgewandelt und als –log ED50 ausgedrückt. Nur
eine Agonist-Dosis-Ansprechkurve wurde in jedem Tier erhalten. Die
Vorbehandlung mit der Verbindung vor der Agonistverabreichung betrug
30 Min. Der selektive NK1-Rezeptorantagonist SR 140333 (3 μmol/kg) wurde
25 Min. vor der Verwendung von BANK zum Verursachen einer Bronchokonstriktion
intravenös
verabreicht.
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Die
Verbindung wurde mit 10 mmol/kg 30 Min. vor Konstruieren einer Dosis-Ansprech-Beziehung
mit intravenös
verabreichtem BANK verabreicht. Unter diesen Versuchsbedingungen
bewirkte die Verbindung eine nahezu 196-fache Rechtsverschiebung
der Ansprechkurven für
BANK. Die orale Verabreichung der Verbindung (10 mmol/kg) 120 Min.
vor BANK bewirkte eine nahezu 481-fache Rechtsverschiebung der BANK-induzierten
Dosis-Ansprechkurve.
Die Größenordnung
der Verschiebung glich allen gemessenen Ansprechverhalten.
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Ein
in vivo durchgeführter
Test, der zu den vorstehend beschriebenen Tests komplementär ist kann zum
Bestimmen dessen verwendet werden, ob eine Testverbindung wirksam
ist, wenn sie intravenös
oder oral dosiert wird, und ob eine Testverbindung inhibitorische
Wirkungen auf die Blasenkontraktionsansprechverhalten zeigt.
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Blasenkontraktionsinhibition
in vivo in Ratten:
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Weibliche
Wistarratten mit einem Gewicht von 200–300 Gramm wurden durch intramuskuläre Verabreichung
eines Ketamin/Xylazin-Gemischs (jeweils 3/10 mg/kg) anästhesiert.
Bei jeder Ratte wurde die Abdominalregion des vorderen Teils des
Halses rasiert. Für
die Halskathetersetzung wurde die rechte Halsvene über einen
kleinen Ventralszervixschnitt freigelegt. Der Katheter, gefüllt mit
0,9%iger Kochsalzlösung,
wurde etwa 2,0 cm in die Vene eingeführt. Das Distalende des Katheters
wurde mit einer Spritze zur Verabreichung der Testverbindung, wo
geeignet, verbunden. Zur Blasenkathetersetzung wurde die Blase durch
einen Abdominalmittelschnitt freigelegt. Die Harnleiter wurden mit
einem 4-0-Seidenfaden etwa 2 cm über
der Blase abgebunden. Kleine Schnitte wurde in jedem Harnleiter
oberhalb der Ligatur angefertigt, um den Abfluss aus den Nieren
zu ermöglichen.
Ein Katheter wurde durch den proximalen Harnleiter und den Blasenschließmuskel
in das Blasenlumen geführt.
Der Katheter wurde mit Kochsalzlösung
gespült
und die Durchgängigkeit
registriert. Die Blase wurde manuell entleert und mit 0,3 ml Kochsalzlösung infiltriert.
Die Kanüle
wurde an einen Druckumwandler des Typs Gould p23 ID zum Aufzeichnen
von Veränderungen
im Blasendruck angeschlossen.
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Man
ließ eine Äquilibrierungsdauer
zur Stabilisierung der Tiere von etwa 15 Min. vergehen. Jede Ratte wurde
mit einer intravenösen
Verabreichung von 10 mg/kg Thiorphan vorbehandelt, um die neutrale
Endopeptidase 3.4.24.11 zu inhibieren. Thiorphan wurde 15 Min. vor
dem Aussetzen an den Agonisten BANK verabreicht.
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Zu
intravenösen
Studien wurden den Tieren 1–3
nmol/kg BANK intravenös
verabreicht und die Blasenkontraktion als Erhöhung des intravesikalen Blasendrucks
auf einem Polygraphen des Typs Grass 7D aufgezeichnet. Man ließ das Ansprechverhalten
während
einer 15-minütigen Äquilibrierungsdauer
vor der intravenösen
Verabreichung der Verbindung (0,2–5 μmol/kg, 5% PEG-400-Kochsalzlösung-Vehikulum)
abfallen. Anschließend
verging eine 15-minütige Äquilibrierungsdauer
vor der Wiederholung der Verabreichung einer äquivalenten Dosis von BANK.
Vorangehende Studien wurden durchgeführt, um die Äquivalenz
der Blasenkontraktionsansprechverhalten auf mehrfache Verabreichungen
von BANK aufzubauen. Die Inhibitionswirkungen der Verbindung wurden
als prozentualer Unterschied zwischen dem Ansprechverhalten auf
BANK in Gegenwart und Abwesenheit der Verbindung berechnet.
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Zum
Aufbauen der Dosis-Ansprech-Wirkungen von oraler Verbindung wurde
den Ratten der Antagonist (0,2–5 μmol/kg, 5%
PEG-400-Kochsalzlösung-Vehikulum)
durch Sondenfütterung
1 Stunde vor der Verabreichung von BANK verabreicht. Studien über die
Wirkungsdauer wurden nach der oralen Verabreichung der Verbindung
(1,2 μmol/kg,
5% PEG-400-Kochsalzlösung-Vehikulum)
zu den Zeitpunkten, die vor der Verabreichung von BANK notiert wurden,
durchgeführt.
Die Ansprechverhalten wurden als der prozentuale Unterschied zwischen
dem Ansprechverhalten auf BANK in Gegenwart der Verbindung verglichen
mit scheinbehandelten Kontrollen berechnet.
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Für alle Studien
wurde jedem Tier eine Einzeldosis Verbindung verabreicht. Die Versuchsergebnisse wurden
als der Mittelwert plus oder minus des Standardfehlers des Mittelwerts
(„±S.E.M")% Abänderung
vom Basisgehalt ausgedrückt.
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Die
Verbindung ist in diesem Test aktiv und selektiv, wenn sie intravenös und oral
im Bereich von 0,2 und 5 μmol/kg
Körpergewicht
dosiert wird. Beim intravenösen
Verabreichen betrug eine inhibitorische Dosis der Verbindung, die
eine 50%ige Abschwächung
der BANK-induzierten
Kontraktion bewirkte, 0,13 μmol/kg oder
etwa 0,07 mg/kg. Die maximale Wirksamkeit der Verbindung mit 3,5 μmol/kg (1,8
mg/kg) gegen intravenöses
BANK (3 nmol/kg) betrug etwa 100%.
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Oral
verabreicht, betrug eine inhibitorische Dosis der Verbindung, die
eine 50%ige Abschwächung
der BANK- induzierten
Kontraktion bewirkte, 1,0 μmol/kg
oder etwa 0,5 mg/kg. Die maximale Wirksamkeit, die mit der Verbindung
mit 5 μmol/kg
(2,5 mg/kg) erzielt wurde, betrug etwa 80%. Die Wirkungsdauer der
Verbindung zeigte sich als etwa 6 Std. mit einer angenäherten Halbwertszeit
von 3,5 Std.
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Es
wurde nicht gefunden, dass die Verbindung irgendeinen Hinweis auf
jegliche unpassende Nebenwirkungen in Labortesttieren mit etlichen
Mehrfachen der mindestwirksamen Dosis lieferte.
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Wie
hier verwendet, wenn nicht anders angegeben,
- (i)
sind Temperaturen in Grad Celsius (°C) angegeben; wurden die Vorgänge bei
Raumtemperatur oder Umgebungstemperatur, d.h. bei einer Temperatur
im Bereich von 18–25°C durchgeführt;
- (ii) wurden organische Lösungen über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet; wurde die Lösungsmittelabdampfung
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers unter reduziertem Druck
(600–4000
Pascal; 4,5–30 mm
Hg) mit einer Badtemperatur von bis zu 60°C durchgeführt;
- (iii) bedeutet Chromatographie Flashchromatographie; bedeutet
Umkehrphasenchromatographie Flashchromatographie über einem
mit Octadecylsilan („ODS") beschichteten Träger mit
einem Teilchendurchmesser von 32–74 μ, bekannt als „PREP-40-ODS" (Art 731740-100
von Bodman Chemicals, Aston, PA, USA); wurde Dünnschichtchromatografie („DSC") auf Silicagelplatten
durchgeführt;
- (iv) wurde im Allgemeinen der Reaktionsverlauf durch DSC verfolgt
und sind die Reaktionszeiten nur zur Veranschaulichung angegeben;
- (v) sind die Schmelzpunkte unkorrigiert und gibt „Zers." Zersetzung an; sind
die Schmelzpunkte diejenigen, die für die wie beschrieben hergestellten
Materialien erhalten wurden; kann Polymorphismus zur Isolierung von
Materialien mit unterschiedlichen Schmelzpunkten in einigen Herstellungen
führen;
- (vi) wiesen die Endprodukte zufrieden stellende Protonenkernmagnetresonanz(„NMR")-Spektren auf;
- (vii) sind die Ausbeuten nur zur Veranschaulichung angegeben
und nicht unbedingt diejenigen, die durch sorgfältige Verfahrensentwicklung
erhalten werden können;
wurden Herstellungen wiederholt, falls mehr Material erforderlich
war;
- (viii) liegen, falls angegeben, NMR-Daten in Form von Deltawerten
für diagnostische
Hauptprotonen, angegeben in Parts per Million („ppm") in Bezug auf Tetramethylsilan („TMS") als interner Standard,
bestimmt bei 300 MHz unter Verwendung von Perdeuterodimethylsulfoxid
(„DMSO-d6")
als Lösungsmittel
vor; werden herkömmliche
Abkürzungen
für die
Signalform verwendet; sind Kopplungskonstanten (J) in Hz angegeben;
bezeichnet Ar ein aromatisches Proton, wenn eine derartige Zuordnung
durchgeführt
wurde;
- (ix) weisen chemische Symbole ihre üblichen Bedeutungen auf; werden
SI-Einheiten verwendet;
- (x) sind reduzierte Drücke
als absolute Drücke
in Pascal („Pa") angegeben; sind
erhöhte
Drücke
als Gaugedrücke
in Bar angegeben;
- (xi) sind Lösungsmittelverhältnisse
in Volumen:Volumen(„V/V")-Bezeichnungen angegeben;
und
- (xii) wurden Massenspektren („MS") mit einer Elektronenenergie von 70
Elektronenvolt im Elektronenaufprall(„EI")-Modus unter Verwendung einer direkten
Aussetzungssonde gefahren; wurde, wo angegeben, Ionisierung durch
chemische Ionisierung („CI") oder schnellen
Atombeschuss („FAB") ausgeführt; sind
Werte für m/z
angegeben; sind im Allgemeinen nur Ionen angegeben, die die Ausgangsmasse
angeben.
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Chemische Beispiele:
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Beispiel 1:
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(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamiddihydrochlorid
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Eine
gerührte
Lösung
von (S)-N-[4-[4-(3-Aminopropylamino)-piperidino]-2-(3,4-dichlorphenyl)butyl]-N-methylbenzamid
(0,356 g) und 1,1'-Carbonyldiimidazol
(0,157 g) in Chloroform (6 ml) wurde unter Rückfluss für eine Dauer von 2 Stunden
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Dichlormethan verdünnt, gewaschen
(wässriges
Natriumbicarbonat), getrocknet, eingedampft und durch Chromatographie
mit Dichlormethan:Methanol (Gradient 98:2, 90:10) als Eluent gereinigt.
Das erhaltene Material wurde in Dichlormethan gelöst, als
das Hydrochloridsalz mit etherischem Chlorwasserstoff ausgefällt, eingedampft
und unter Hochvakuum gesetzt, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu erhalten. MS: m/z = 517 (M + 1); Analyse für C27H34CL2N4O2·2,60HCl·0,13(C2H5)2O:
Berechnet: C, 53,14; H, 6,14; N, 9,00; Gefunden: C, 53,14; H, 6,31;
N, 9,16. Die Zwischenverbindung (S)-N-[4-[4-(3-Aminopropylamino)piperidino]-2-(3,4-dichlorphenyl)butyl]-N-methylbenzamid
wurde wie folgt hergestellt:
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1a. 1-Benzyloxycarbonyl-4-(3-aminopropylamino)piperidin.
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1-Benzyloxycarbonyl-4-oxopiperidin
(12,0 g) in Methanol (72 ml) wurde einer gerührten Lösung von 1,3-Diaminopropan (5,2
ml) und Essigsäure
(8,8 ml) in Methanol (72 ml) zugesetzt. Nach 15 Minuten wurde Natriumcyanoborhydrid
(9,7 g) in Methanol (72 ml) in einer einzigen Portion zugesetzt.
Nach Rühren über Nacht
wurde das Reaktionsgemisch eingedampft und der Rückstand in 1 N Salzsäure (100
ml) gelöst.
Konzentrierte Salzsäure
wurde zugetropft und das Rühren
fortgesetzt, bis die Gasentwicklung aufhörte. Das saure wässrige Gemisch
wurde mit Dichlormethan gewaschen, auf pH 10 mit 10 N Natriumhydroxid
basisch gestellt und mit Dichlormethan extrahiert. Die Dichlormethanextrakte
wurden getrocknet und eingedampft, um die Titelverbindung als viskoses Öl zu erhalten.
MS: m/z = 292 (M + 1); NMR (CD3OD): 7,34
(m, 5), 5,10 (s, 2), 4,13 (m, 2), 2,86 (m, 2), 2,65 (m, 5), 1,90
(m, 2), 1,65 (m, 2), 1,23 (m, 2).
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1b. 1-Benzyloxycarbonyl-4-[2,2,2-trifluoracetyl)-[3-(2,2,2-trifluoracetylamino)propyl]amino]piperidin.
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Trifluoressigsäureanhydrid
(10,5 ml) wurde einer Lösung
von 1-Benzyloxycarbonyl-4-(3-aminopropylamino)piperidin (7,5 g)
und Triethylamin (8,3 ml) in Chloroform (90 ml) bei 0°C zugesetzt.
Nach Rühren über Nacht
wurde das Reaktionsgemisch mit Dichlormethan verdünnt, gewaschen
(1 N Salzsäure,
wässriges
Natriumbicarbonat), getrocknet, eingedampft und durch Chromatographie
mit Dichlormethan:Methanol (98:2) als Eluent gereinigt, um das trifluoracetylierte
Piperidin als viskoses Öl
zu erhalten. NMR: 7,36 (m, 5), 5,14 (s, 2), 4,35 (m, 2), 3,93 (m,
1), 3,35 (m, 4), 2,83 (m, 2), 1,87–1,74 (m, 6); MS: m/z = 484
(M + 1).
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1c. 4-[(2,2,2-Trifluoracetyl)[3-(2,2,2-trifluoracetylamino)propyl]amino]piperidin.
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Eine
Lösung
von 1-Benzyloxycarbonyl-4-[(2,2,2-trifluoracetyl)-[3-(2,2,2-trifluoracetylamino)propyl]amino]piperidin
(1,85 g) und 20% Palladiumhydroxid auf Kohle (0,340 g) in Ethanol
(30 ml) wurde über Nacht
unter 1 Bar Wasserstoff gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde durch Diatomeenerde filtriert und das
Filtrat eingedampft, um die Titelverbindung (0,950 g) als viskoses Öl zu erhalten.
NMR (CD3OD): 4,39 (m, 1), 3,98 (m, 1), 3,30
(m, 3), 2,95 (m, 1), 2,82 (m, 1), 2,65 (m, 2), 2,01 (m, 2), 1,75
(m, 2), 1,32 (m, 2); MS: m/z = 350 (M + 1).
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1d. (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-[(2,2,2-trifluoracetyl)-[2-(2,2,2-trifluoracetylamino)ethyl]amino]piperidino]butyl]-N-methylbenzamid.
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(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-oxobutyl]-N-methylbenzamid (0,823
g) in Methanol (4 ml) wurde einer Lösung von 4-[(2,2,2-Trifluoracetyl)-[3-(2,2,2-trifluoracetylamino)propyl]amino]piperidin
(0,600 g) und Essigsäure
(0,20 ml) in Methanol (8 ml) zugesetzt. Nach 5 Minuten wurde Natriumcyanoborhydrid
(0,220 g) in Methanol (4 ml) in einer einzigen Portion zugesetzt.
Nach Rühren
für eine
Dauer von 3 Stunden wurde das Reaktionsgemisch mit wässrigem
Natriumbicarbonat verdünnt,
für eine
Dauer von 30 Minuten gerührt
und mit Dichlormethan extrahiert. Die organischen Extrakte wurden
getrocknet, eingedampft und durch Chromatographie mit Dichlormethan:Methanol
(Gradient 98:2, 90:10) als Eluent gereinigt. Das erhaltene Material
wurde in Dichlormethan gelöst,
mit etherischem Chlorwasserstoff als das Hydrochloridsalz ausgefällt und über Nacht unter
Hochvakuum gesetzt, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu erhalten. MS: m/z = 683 (M + 1).
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1e. (S)-N-[4-[4-(3-Aminopropylamino)piperidino]-2-(3,4-dichlorphenyl)butyl]-N-methylbenzamid.
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Eine
Lösung
des rohen (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-[(2,2,2-trifluoracetyl)-[3-(2,2,2-trifluoracetylamino)propyl]amino]piperidino]butyl]-N-methylbenzamids
(2,5 g) in 20%igem wässrigen
Kaliumhydroxid (8,5 ml) und Methanol (11 ml) wurde für eine Dauer
von 1 Stunde gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf pH 2 mit 1 N Salzsäure angesäuert und
3 mal mit Dichlormethan gewaschen. Die wässrige Phase wurde auf pH 10
mit 1 N Natriumhydroxid basisch gestellt und mit Dichlormethan extrahiert.
Die Extrakte wurden getrocknet und eingedampft, um die Titelverbindung
als viskoses Öl
zu erhalten. MS: m/z = 491 (M + 1).
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Beispiel 2:
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(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamiddihydrochlorid:
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Eine
gerührte
Lösung
von (S)-N-[4-[4-(3-Aminopropylamino)piperidino]-2-(3,4-dichlorphenyl)butyl]-N-methylbenzamid (0,356
g) und 1,1'-Carbonyldiimidazol
(0,157 g) in Chloroform (6 ml) wurde unter Rückfluss für eine Dauer von 2 Stunden
erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Dichlormethan verdünnt, gewaschen
(wässriges
Natriumbicarbonat), getrocknet, eingedampft und mit Dichlormethan:Methanol
(Gradient 98:2, 90:10) als Eluent chromatographiert. Das erhaltene
Material wurde in Dichlormethan gelöst, mit etherischem Chlorwasserstoff
als das Hydrochloridsalz ausgefällt,
eingedampft und über
Nacht unter Hochvakuum gesetzt, um die Titelverbindung als weißen Feststoff
zu erhalten. MS: m/z = 517 (M + 1); Analyse für C27H34Cl2N4O2·2,60HCl·0,13(C2H5)2O:
Berechnet: C, 53,14; H, 6,14; N, 9,00; Gefunden: C, 53,14; H, 6,31;
N, 9,16.
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Beispiel 3:
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(S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamidmaleatsalz:
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Eine
gerührte
Lösung
mit 50°C
von (S)-N-[2-(3,4-Dichlorphenyl)-4-[4-(2-oxoperhydropyrimidin-1-yl)piperidino]butyl]-N-methylbenzamid
(22,29 g) in Ethylacetat (446 ml) wurde tropfweise mit einer Lösung von
Maleinsäure
(5 g) in absolutem Ethanol (44,6 ml) behandelt. Nach Beendigung
der Maleinsäurezugabe
wurde die erhaltene Aufschlämmung
für eine
Dauer von 30 Minuten bei 50°C
gerührt,
langsam auf Raumtemperatur über eine
Dauer von 4 Stunden abgekühlt,
dann bei Raumtemperatur über
Nacht gerührt.
Die Suspension wurde filtriert, mit Ethylacetat gewaschen und im
Vakuum bei 40°C
getrocknet, um die Titelverbindung als weißes kristallines Pulver zu
erhalten.