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Die Erfindung betrifft ein Behandlungsverfahren
zur Reinigung von Böden,
welche durch Kohlenwasserstoffe verunreinigt sind, von diesen Verunreinigungen.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Behandlung
von Böden,
welche hauptsächlich
aus Materialien auf Basis von Sand und/oder Erde gebildet werden,
welche durch Kohlenwasserstoffe verunreinigt sind. Die Erfindung
hat insbesondere ein Verfahren zur Reinigung von Sand oder Erde,
welche durch schwere Kohlenwasserstoffe, welche aus Erdölladungen
oder Industrieunfällen stammen,
verunreinigt sind, von diesen Verunreinigungen zum Gegenstand.
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Im Rahmen der Erfindung versteht
man unter „Materialien,
die durch Kohlenwasserstoffe verunreinigt sind", ein festes bröckeliges Material aus Boden, hauptsächlich gebildet
aus Sand und/oder Erde, welches Mischungen von Kohlenwasserstoffen
von mineralischem Ursprung oder synthetische Mischungen von Kohlenwasserstoffen,
insbesondere Kohlenwasserstoffe, die aus Rohöl oder raffinierten Rohöldestillaten
stammen, enthält.
Noch spezieller handelt es sich um eine Mischung von Kohlenwasserstoffen mineralischen
Ursprungs oder eine synthetische Mischung von Kohlenwasserstoffen,
welche für
die Wärmeerzeugung
in Verbrennungsanlagen bestimmt sind, wie die schweren Heizöle gemäß der französischen
und internationalen Nomenklatur der Erdölprodukte.
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Die Verunreinigung von Stränden durch
freigesetzte Kohlenwasserstoffe infolge von Unfällen beim Transport von Erdölladungen
oder der Reinigung der Erdöltanker
von Ölrückständen auf
offenem Meer sind immer häufiger
auftretende Phänomene. Die
Umweltzwänge
schreiben vor, dass nach einer unbeabsichtigten bzw. unfallbedingten
Verschmutzung man die Reinigung der verunreinigten Böden so schnell
und so wirksam wie möglich
vor nehmen muss. Bis heute nahm man ein einfaches Sieben des Sands
vor, das einzig die Verunreinigungen einer bestimmten Größe entfernte.
Die Verfahren des Reinigens der Strände, die ausgeführt wurden,
haben sich als unzureichend erwiesen, was die Qualität des Sands
nach der Reinigung angeht.
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Andere Kohlenwasserstoff-Verunreinigungen
können
terrestrischen Ursprungs sein. So zählt man eine sehr bedeutende
Anzahl von verunreinigten Orten, entweder durch Lecks in Lagerungsbehältern oder
in Transportleitungsrohren, wie Pipelines, oder ferner in industriellen
Anlagen.
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Eine der Lösungen, die bis in die letzten
Jahre eingesetzt wurden, bestand darin, die Kohlenwasserstoffe in
Kontakt mit dem Meer und der Sonne sich abbauen zu lassen. Eine
andere Lösung
bestand in dem Abtragen der verunreinigten Sande, gefolgt von einer
Lagerung oder einer Verbrennung. Diese Lösungen sind in Hinblick auf
die Pflicht, lediglich nicht erneut valorisierbare Endabfälle zu deponieren,
nicht zufriedenstellend.
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In jüngerer Zeit wurden andere Lösungen eingesetzt,
welche verschiedene Lösemittel
oder Absorptionsmittel einsetzen. Diese Lösungen sind heikel und kostspielig
auszuführen
und weisen Risiken einer Wanderung der Lösemittel in die Umwelt auf oder
machen die Verbrennung für
die abschließende Behandlung
der Absorptionsmittel erforderlich.
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Aus WO 98/37991 sind Verfahren bekannt, welche
chemische Oxidationsmittel einsetzen, um eine radikalische Oxidationsreaktion
auszuführen, welche
zur Oxidation der Kohlenwasserstoffe führt. Gleichwohl schließt dieser
Typ einer Oxidationsreaktion Bedingungen der Ausführung in
saurem Milieu und bei erhöhter
Temperatur (von 70 bis 90°C)
in einer Reihe von geschlossenen Reaktoren mit ein, wobei die Zirkulation
der Produkte und der Reagenzien durch Pumpen sichergestellt wird.
Insbesondere wer den die durch den chemischen Mechanismus der radikalischen
Oxidation gebildeten Hydroxylradikale durch diesen gewidmete Einrichtungen
abgezogen. Diese Anlagen sind nicht transportierbar und können nicht
leicht an verschmutzten Orten oder in der Nähe von diesen, wo sie auf die
zu behandelnden verunreinigten Böden
stoßen,
errichtet werden. Außerdem sind
die Behandlungskosten hoch, berücksichtigt man
die Ausführungsbedingungen
und die erforderlichen Anlagen. Schließlich erlaubt die Wirksamkeit der
Behandlung, wobei die in diesem Patent angeführten besten Ergebnisse bei
85°C erhalten
wurden, nicht, mehr als 78,6% der Kohlenwasserstoffe zu entfernen.
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Außerdem werden in den Patenten
GB 2 010 798 und
EP 071 50 751 Verfahren
beschrieben, in welchen man durch infektiöse Keime verunreinigte(n) Abfallschlämme oder
Sand mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxid unter Berücksichtigung
der bakteriziden Eigenschaften des Wasserstoffsuperoxids zu Zwecken
der Abtötung
der Bakterien behandelt, um die Schlämme und die Sande, die behandelt
werden, zu desodorieren und/oder zu desinfizieren.
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Das Ziel der Erfindung besteht darin,
ein Verfahren bereitzustellen, welches erlaubt, die Wirksamkeit
der Reinigung der durch schwere Kohlenwasserstoffe verunreinigten
Böden von
den Verunreinigungen zu erhöhen,
ohne dass dieses die Nachteile der früheren Verfahren aufweist. Insbesondere
besteht ein Ziel der Erfindung darin, die Böden von den verunreinigenden
Kohlenwasserstoffen vollständig
befreien zu können.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht
darin, die Kohlenwasserstoffe nach der Reinigung von den Verunreinigungen
zurückgewinnen
zu können.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren bereitzustellen, das mit Hilfe einer Anlage
ausgeführt
werden kann, die transportiert und leicht an den Orten oder in der Nähe der Orte,
wo sich die zu behandelnden verunreinigten Böden befinden, errichtet werden
kann.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren bereitzustellen, das keinerlei chemisches Mittel
einsetzt, welches Spuren in den Sanden, den Kohlenwasserstoffen
wie auch in dem für
die Behandlung eingesetzten Wasser hinterlässt.
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Ein anderes Ziel der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren, welches den gesetzlichen Umweltregelungen,
welche sich auf die industriellen Abfälle und auf die Behandlung
der wässrigen
Abwässer
beziehen, entspricht, bereitzustellen.
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Dafür stellt die Erfindung ein
Behandlungsverfahren zur Reinigung von Böden, welche aus Material hauptsächlich auf
Basis von Sand und/oder Erde, welches durch Kohlenwasserstoffe verunreinigt ist,
gebildet werden, von diesen Verunreinigungen bereit, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass man, bevorzugt bei Raumtemperatur, das
verunreinigte Material mit einer Lösung von Wasserstoffsuperoxid vermischt,
bis eine Gasentwicklung und die Abtrennung der Kohlenwasserstoffe
durch Flotation erhalten wird.
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Unter „Wasserstoffsuperoxid" versteht man die
Verbindung der Formel H2O2,
welche auch als Wasserstoffperoxid bezeichnet wird.
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Durch Mischen von Wasserstoffsuperoxid mit
dem verunreinigten Material beobachtet man eine Aufschäumungs-
und/oder Barbotagewirkung, die mit dem Abbau des Wasserstoffperoxids
gemäß einem
bekannten Dismutationsmechanismus, welcher eine Sauerstoffentwicklung
erzeugt (H2O2 → H2O + 1/2O2), verbunden
ist. Gemäß der Erfindung
wurde tatsächlich
entdeckt, dass die Sauerstoffentwicklung, welche innerhalb des verunreinigten
Materials erfolgt, eine Ablösewirkung
hat, welche die körperliche Abtrennung
oder Ablösung
der Kohlenwasserstoffe und der Teilchen von verunreinigtem Material
bewirkt, welche sich so von den Kohlenwasserstoffen durch Flotation
dieser Kohlenwasserstoffe an der Oberfläche befreit finden.
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Es versteht sich, dass die Menge
und Konzentration der in dem Verfahren einzusetzenden Wasserstoffsuperoxidlösung von
dem Ausmaß der Verschmutzung
des behandelten Materials abhängt.
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Man kann das Bodenmaterial, wie sauberen Sand
und/oder saubere Erde, am Boden eines Mischbehälters zurückgewinnen, d. h. abgetrennt von
den verunreinigenden Kohlenwasserstoffen, und man kann die Kohlenwasserstoffe,
welche auf der Oberfläche
aufschwimmen, durch Abschöpfen
oder Abziehen, wie nachfolgend erläutert, entfernen.
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Die Analysen haben gezeigt, dass
die behandelten Böden
keine verunreinigenden Spuren des eingesetzten Wasserstoffsuperoxids
aufweisen. Ebenso erfordern die nach der Trennung und Reinigung
von den Verunreinigungen erhaltenen Kohlenwasserstoffe keinen zusätzlichen
Verfahrensschritt einer Reinigung, welche mit dem eingesetzten Wasserstoffsuperoxid
verbunden ist. Diese fehlende Verunreinigung durch Wasserstoffsuperoxid
ist mit dessen Instabilität
und kurzer Lebensdauer verbunden, da sich dieses sehr schnell zu
Sauerstoff zersetzt. Ein wichtiger Vorteil des Verfahrens besteht
darin, dass es keine Verwendung von irgendeinem Absorptionsmittel
oder Aktivator außer
Wasserstoffsuperoxid erfordert und es bei Umgebungstemperatur ausgeführt wird.
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Berücksichtigt man die bakteriziden
Eigenschaften des Wasserstoffsuperoxids, hat die so ausgeführte Behandlung
gleichfalls zur Folge, dass die verunreinigten Materialien desinfiziert
werden, d. h. der Gehalt an infektiösen bakteriellen Keimen verringert
wird. Gleichwohl haben aufgrund der Tatsache, dass das Wasserstoffsuperoxid
keinerlei Spur in den Sanden oder Kohlenwasserstoffen wie auch in
dem für
die Behandlung eingesetzten Wasser zurücklässt, Messungen gezeigt, dass
infektiöse
Keime enthaltende Sande, welche durch dieses Verfahren desinfiziert
worden sind, dann ohne Vorbehalte die lebenden Mikroorganismen aus
dem Ökosystem
wieder aufnehmen können,
welches sich so wiederherstellen kann.
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In einer vorteilhaften Ausführungsweise
ist die Lösung
von Wasserstoffsuperoxid eine wässrige Lösung von
Wasserstoffsuperoxid, welche vorzugsweise 30 bis 35 Volumen-% Wasserstoffsuperoxid enthält.
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Wässrige
Lösungen
von Wasserstoffsuperoxid, welche 30 bis 35 Volumen-% Wasserstoffsuperoxid
enthalten, sind im Handel erhältlich
und sind gekennzeichnet durch eine Entwicklung von jeweils 110 bis
130 l Sauerstoff pro 1 l Wasserstoffsuperoxidlösung. Es wird vermieden, Wasserstoffsuperoxidlösungen einzusetzen,
welche höhere
Wasserstoffperoxidkonzentrationen enthalten, unter Berücksichtigung
von deren zu hohem Oxidationsvermögen, was riskieren würde, die
Anlagen zur Ausführung
des Verfahrens zu beschädigen.
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In einer bevorzugten Ausführungsweise
führt man
die folgenden aufeinanderfolgenden Schritte durch, in welchen:
- 1) das durch Kohlenwasserstoffe verunreinigte Material
mit einer Lösuung
von Wasserstoffsuperoxid vermischt wird und
- 2) die in Schritt 1) erhaltene Mischung in einen Behälter, welcher
eine wässrige
Lösung
enthält,
gegossen wird, bis die Abtrennung der Kohlenwasserstoffe durch Flotation
erhalten wird, wobei das saubere Material auf dem Behälterboden
dekantiert wird.
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Tatsächlich erlaubt das Dekantieren
in einer wässrigen
Lösung
eine wirksamere und schnellere Abtrennung der aufschwimmenden Kohlenwasserstoffe.
Man kann die Flotation beispielsweise auslösen, d. h. das Aufsteigen der
aufschwimmenden Kohlenwasserstoffe an die Oberfläche, indem man verringerte
Mengen an Wasserstoffsuperoxid einsetzt.
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Insbesondere mischt man in Schritt
1) das durch Kohlenwasserstoffe verunreinigte Material mit einer
Lösung
von Wasserstoffsuperoxid in einem Volumenverhältnis von 5 bis 25 Volumen-%,
vorzugsweise 10 bis 20 Volumen-% der Wasserstoffsuperoxidlösung bezogen
auf das Volumen des verunreinigten Materials.
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Insbesondere setzt man in Schritt
2) eine wässrige
Lösung
in einem Volumenverhältnis
von 50 bis 100 Volumen-% von wässriger
Lösung
bezogen auf das Volumen der in Schritt 1) erhaltenen Mischung ein.
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In einer bevorzugten Ausführungsweise
lässt man
in Schritt 2) die in Schritt 1) erhaltene Mischung in einem Behälter dekantieren,
welcher eine wässrige
Lösung
enthält,
welche eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxid enthält, vorzugsweise
5 bis 15 Volumen-% einer Wasserstoffsuperoxidlösung bezogen auf das Gesamtvolumen
der Lösung,
wobei die Wasserstoffsuperoxidlösung
vorzugsweise 30 bis 35 Volumen-% Wasserstoffperoxid enthält.
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Diese Ausführungsweise ist bevorzugt,
denn sie erlaubt, die Wirksamkeit des Verfahrens weiter zu verbessern,
indem vermieden wird, dass das Wasserstoffperoxid der Wasserstoffsuperoxidlösung, welche
in Schritt 1) eingesetzt wird, sich in der wässrigen Dekantierlösung verdünnt. Und
sie erlaubt dementsprechend, die in dem Verfahren einzusetzende Menge
an Wasserstoffsuperoxid zu beschränken, wobei zugleich eine bedeutende Menge
Wasser, welche für
die Flotation vorteilhaft ist, beibehalten wird.
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Der Erfinder hat beobachtet, dass,
um eine wirksame Ablösungsreaktion
der Kohlenwasserstoffe zu erhalten, die Viskosität der verunreinigten Materialien
so ist, dass das verunreinigte Material ausreichend pastös, aber
nicht zu dick ist, und seine kinematische Viskosität muss vorzugsweise
zwischen 300 und 700 cSt, noch mehr bevorzugt 400 bis 500 cSt bei
50°C betragen.
Dafür führt man
gemäß einer vorteilhaften
Charakteristik des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor dem Mischschritt 1) einen Schritt einer Fluidisierung der durch
Kohlenwasserstoffe verunreinigten Mischung aus, eine Fluidisierung
durch Zerkleinern und/oder durch Mischen mit einem Lösemittel
vorzugsweise, um eine pastenartige Mischung zu erhalten, welche
eine kinematische Viskosität
von ungefähr
300 bis 700 cSt (Centistoke), noch mehr bevorzugt von 400 bis 500
cSt (Centistoke) bei 50°C aufweist.
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Insbesondere führt man in einer vorteilhaften Ausführungsweise
den Fluidisierungsschritt des durch die Kohlenwasserstoffe verunreinigten
Materials durch Mischen mit einem Kohlenwasserstoff mit einer Viskosität unter
jener der in dem verunreinigten Material enthaltenen verunreinigenden
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise einem flüssigen leichten Kohlenwasserstoff
vom Gasöl-Typ
aus.
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Man versteht hier unter „Gasöl" eine Kohlenwasserstoffmischung,
welche aus der Erdöldestillation
stammt, die einen Siedepunkt von 150 bis 350°C aufweist (entsprechend dem
englischsprachigen Begriff „distillated
fuel"). Die Verwendung
von leichten Kohlenwasserstoffen als Lösemittel weist den zusätzlichen
Vorteil auf, dass keine etwaige Verunreinigung durch deren verunreinigendes
organisches Lösemittel
verursacht wird.
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Wie zuvor erwähnt, arbeitet man, um die Dismutationsreaktion
zu begünstigen,
in einer bevorzugten Ausführungsweise,
in Schritt 1) des Mischens des verunreinigten Materials mit einer
wässrigen
Wasserstoffsuperoxidlösung
bei Umgebungstemperatur und in neutralem oder basischem Milieu,
vorzugsweise bei einem pH über
9, noch mehr bevorzugt in Gegenwart eines Dismutationskatalysators,
wie Eisen.
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Das nachfolgend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
umfasst insbesondere die aufeinanderfolgenden Schritte, in welchen:
- 1a) man, sofern erforderlich, die durch schwere Kohlenwasserstoffe
verunreinigten Materialien durch Einmischen, vorzugsweise durch
kräftiges Kneten,
eines Lösemittels,
vorzugsweise eines flüssigen
leichten Kohlenwasserstoffs, fluidisiert und
- 1b) man das in Schritt 1) erhaltene, gegebenenfalls fluidisierte,
verunreinigte Material mit einer solchen Wasserstoffsuperoxidlösung mischt
und man vorzugsweise ein kräftiges
Mischen durch Kneten der Mischung des verunreinigten Materials und
der genannten Wasserstoffsuperoxidlösung und gegebenenfalls des
Lösemittels
vornimmt derart, dass eine gut homogenisierte Mischung erhalten
wird, und
- 2) man ein Dekantieren der in Schritt 2) erhaltenen Mischung
in einem Behälter
durchführt,
welcher Wasser und eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxid enthält, und
- 3) man das saubere Material, das von den verunreinigenden schweren
Kohlenwasserstoffen befreit ist, auf dem Boden des Behälters und
die aufschwimmenden verunreinigenden Kohlenwasserstoffe durch Abziehen
oder Abschöpfen
zurückgewinnt
und
- 4) man vorzugsweise die feinen Sedimentteilchen und das Wasser,
welches noch in einer Mischung mit den verunreinigenden schweren
Kohlenwasserstoffen des in Schritt 3) abgeschöpften aufschwimmenden Materials
vorliegt, abtrennt.
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Das neue erfindungsgemäße Verfahren weist
außerdem
den Vorteil auf, dass man dieses mit Hilfe einer transportierbaren
und leicht an den verunreinigten Orten oder in der Nähe von jenen
zu errichtenden Anlage ausführen
kann, wie dies weiter unten erläutert
werden wird.
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Das verunreinigte Material ist vorteilhafterweise
Sand von durch schwere Kohlenwasserstoffe verunreinigten Stränden.
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Andere Merkmale und Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens
ergeben sich im Lichte der folgenden Ausführungsbeispiele, welche unter Bezugnahme
auf die 1 und 2 erfolgen,
in welchen:
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in der 1 eine
industrielle Anlage gezeigt wird, welche die Ausführung des
Verfahrens mit einem Schritt einer Fluidisierung durch ein Lösemittel erlaubt.
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in der 2 eine
Anlage zur Ausführung
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
welche eine Vorrichtung zur Zerkleinerung des verunreinigten festen
Materials umfasst, und ohne Vorrichtung zur Fluidisierung mit Hilfe
eines Lösemittels
gezeigt wird.
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BEISPIEL 1: ARBEITSPROTOKOLL
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Zuallerst wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel
eines Arbeitsprotokolls beschrieben, welches die jeweiligen Anteile
der verschiedenen eingesetzten Reagenzien veranschaulicht.
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Es wurde ein natürlicher Sand von einem Strand
eingesetzt, welcher durch einen Kohlenwasserstoff vom Typ „schweres
Heizöl", welches auf dem Meer
getrieben war, bevor es auf den Strand geworfen wurde, verunreinigt
war. Der im Labor analysierte Kohlenwasserstoffgehalt ergab einen
Wert von 32 Gew.-% Kohlenwasserstoff.
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In einen Behälter wurden 0,5 l durch Kohlenwasserstoffe
verunreinigter Sand gegossen. Dazu wurden 100 ml Wasserstoffsuperoxid
in Form einer im Handel erhältlichen
Lösung
mit 110 Volumen (30 Volumen-% Wasserstoffperoxid), gemessen an einer Probe,
zugesetzt. Das Ganze wurde eine Minute mit einem Mischer gemischt.
Dann wurde die erhaltene Mischung in einen 2 l-Behälter
gegossen. Es wurden dann 1 l Wasser und 100 ml Wasserstoffsuperoxid
in Form einer im Handel erhältlichen
Lösung
mit 110 Volumen in den Behälter
zugegeben. Der Behälter wurde
verschlossen. Man bewegt 30 Sekunden kräftig. Nach Dekantieren des
Sands entfernt man die Kohlenwasserstoffphase mit Hilfe eines Spatels. Dann
gießt
man den Sand in einen zweiten 2 l-Behälter
und man nimmt eine weitere Wäsche
mit Wasser vor. So sammelt man nach dem Dekantieren den Sand und
man trocknet ihn mit jeglichen geeigneten Mitteln.
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Der Kohlenwasserstoffgehalt des getrockneten
Sands, der unter 0,01 Gew.-% liegt, bestätigt, dass das Arbeitsprotokoll
ein sehr wirksames Verfahren zur Reinigung von durch Kohlenwasserstoffe
verunreinigtem Sand von den Verunreinigungen ist. Eine Untersuchung,
die an verunreinigten Erden unter den gleichen Bedingungen ausgeführt wurde,
ergab ähnliche
Ergebnisse.
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Wenn die Kohlenwasserstoffe sehr
pastös sind,
ist es nötig,
vorab eine Fluidisierung durch Gasöl vorzunehmen. Bei dem vorangegangenen
Beispiel setzt man zu 0,5 l von durch Kohlenwasserstoffe verunreinigtem
Sand 5 Volumen-% Gasöl,
d. h. 25 ml Gasöl
zu. Man mischt die Mischung mit dem Kohlenwasserstoff einige Minuten
kräftig
durch Kneten, bis man eine Paste mit einer Konsistenz erhält, mit
welcher man einfach arbeiten kann.
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BEISPIEL 2: BEHANDLUNGSANLAGE
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In den 1 und 2 setzt man eine Anlage ein, welche transportierbar
ist und an einem verunreinigten Ort oder in der Nähe errichtet
werden kann, welche von stromaufwärts nach stromabwärts umfasst:
- a) einen ersten Mischer 1, welcher
einen abgeschlossenen Raum und Mittel zum Mischen oder Kneten umfasst,
- b) einen Lagerungsbehälter 2 für eine genannte Wasserstoffsuperoxidlösung, die
den ersten Mischer 1 und gegebenenfalls den Abscheider/Dekanter 3,
wie oben ins Auge gefasst, speist,
- c) einen Abscheider/Dekanter 3, welcher ein offenes
Becken umfasst, und
- d) vorzugsweise einen zweiten Lagerungsbehälter 4 für eine wässrige Lösung, welche
eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxid enthält, die den Abscheider/Dekanter 3 speist.
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In der 1 umfasst
die Anlage außerdem einen
Lagerungsbehälter 62 für
das Lösemittel
und vorzugsweise eine Dosierpumpe 63 ,
welche es erlaubt, den ersten Mischer mit dem Lösemittel zu versorgen.
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In der 2 umfasst
die Anlage außerdem stromaufwärts eine
Zerkleinerungsmaschine 61 , welche
es erlaubt, das verunreinigte Material zu zerkleinern, vorzugsweise
in Form von Teilchen mit einer Größe unter 5 mm.
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In den 1 und 2 umfasst die Anlage außerdem einen 3-Wege-Dekanter 5,
welcher es erlaubt, die verunreinigenden Koh lenwasserstoffe, das Wasser
und die restlichen feinen Teilchen von Sedimenten, welche aus dem
aufschwimmenden Material, welches aus dem Abscheider/Dekanter 3 stammt, stammen,
zu trennen.
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Außerdem umfasst in der 2 die Anlage vorteilhafterweise ein Beförderungs-
oder Zuführungsmittel 8,
welches eine Schnecke umfasst, welche es erlaubt, das verunreinigte
Material in den ersten Mischer 1 zu befördern, und ein zweites Beförderungs-
oder Zuführungsmittel 10,
welches eine Schnecke umfasst, welche es erlaubt, das verunreinigte
Material von dem Boden des Abscheider/Dekanter-Behälters in
Richtung eines Bunkers für
die zwischenzeitliche Lagerung des von seinen Verunreinigungen befreiten
Materials 11 zu befördern.
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2.1 In der 1 werden
die verunreinigten Sande oder Erden in einen Mischer 1 befördert, wo sie
mit einem Lösemittel
gemischt werden.
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Die verunreinigten Sedimente werden
in den Mischer 1, welcher aus einem abgeschlossenen Raum 1 gebildet
wird, vorzugsweise mit Hilfe einer Schnecke 8, noch mehr
bevorzugt von einem Verladebunker 7 aus, welcher zur zwischenzeitlichen
Lagerung der verunreinigten Sedimente dient, entleert. Der abgeschlossene
Raum ist vorteilhaft, um die Spritzrisiken, welche mit einem Rühren des
eingesetzten konzentrierten Wasserstoffsuperoxids verbunden sind,
zu vermeiden. Dieser Raum wird unterdessen durch ein Lüftungsloch
auf Atmosphärendruck
gebracht.
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Das Lösemittel wird in den Mischer
durch eine Dosierpumpe 63 von einem
Lagerungsbehälter 62 aus transportiert, dann mit einer
Lösung
mit 30 oder 35 Volumen-% Wasserstoffsuperoxid, welche in einem Lagerungsbehälter 2 aufbewahrt
wird, gemischt. Die so erhaltene Mischung wird in einen Abscheider/Dekanterbehälter 3 gegossen,
welcher Wasser enthält,
zu welchem man eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxidlösung von
dem Lagerungsbehälter 2 her
zugesetzt hat. In dem Abscheider/Dekanter 3 erfolgt eine
Trennung der Bestandteile der Mischung. Die sauberen Sande oder
Erden werden am Boden des Abscheiders/Dekanters 3 zurückgewonnen
und werden dank einer Schnecke 10 in einen Lagerungsbehälter oder
-bunker 11 abgezogen. Die in dem Abscheider/Dekanter 3 aufschwimmende
Mischung, welche aus Wasser, Kohlenwasserstoffen und feinen Sedimenten
gebildet wird, wird durch Abschöpfen 9 in
einen Drei-Wege-Dekanter 5 befördert, welcher die Trennung
und das Abziehen der drei Phasen, bestehend aus Wasser des Dekanters 12, feinen
Sedimenten des Dekanters 14 und dekantierten Kohlenwasserstoffen 13,
ermöglicht.
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2.2. In der in der 2 beschriebenen
Anlage werden die verunreinigten Sedimente in eine Brecher-Zerkleinerungsmaschine 61 entleert, dann mit Hilfe einer Schnecke 15 in
einen zwischenzeitlichen Lagerbunker 7 befördert, dann
werden die verunreinigten Sedimente mit Hilfe einer zweiten Schnecke 8 in
einen Mischer 1 befördert,
welcher aus einem abgeschlossenen Raum gebildet wird, in welchem
man ein kräftiges
Mischen durch Kneten 11 ausführt. Der Mischer 1 wird
mit Wasserstoffsuperoxidlösung
mit hoher Konzentration (mindestens 30 Volumen-% Wasserstoffperoxid)
von einem Lagerungsbehälter 2 aus
gespeist. Die so erhaltene Mischung wird dann in einen Abscheider/Dekanter-Behälter 3 entleert,
der mit einer wässrigen
Lösung,
die eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxid enthält und in einem Lagerungsbehälter 4 gelagert
wird, gespeist wird. Man gewinnt die sauberen Böden oder Erden, welche von den
Verunreinigungen gereinigt sind, am Boden des Abscheider/Dekanter-Behälters 3 zurück, wobei
eine Wendepflugschar 31 die von
den Verunreinigungen befreiten Sedimente in Richtung einer Schnecke 10 schiebt.
Der ansteigende Charakter der Schnecke 10 erlaubt es, dass
das Wasser in den Behälter 3 zurückfließt. Am oberen
Ende der Schnecke 10 werden die von Verunreinigungen befreiten
Se dimente in einem Lagerbunker 11 gesammelt. Die in dem
Behälter 3 aufschwimmende
Mischung von Kohlenwasserstoffen wird in Richtung eines Drei-Wege-Dekanters 5 befördert 9.
Der Mischer 1, welcher aus einem abgeschlossenen Raum gebildet
wird, umfasst eine Lüftungsöffnung zum
Ausströmenlassen
des Sauerstoffs.
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Der Mischer 1 ist ein Mischer
vom Typ MINOX PSM 4000®, welcher auf die folgende
Weise ausgerüstet
ist:
- – horizontale
zylindrische Mischtrommel,
- – Elektromotor
EXE3: 75 kW, 380 Volt, dreiphasig,
- – Volumen
der Trommel: 4000 l (nutzbares Volumen: ungefähr 70%).
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Der Abscheider/Dekanter 3 wird
aus einem Becken aus rostfreiem Stahl von ungefähr 8 m3,
welches mit einer Überlaufvorrichtung
ausgestattet und von einer Entleerung durch eine mitlaufende Kette abgehalten
wird, gebildet. Er umfasst eine Transportschnecke 31 mit
einem Klassiersieb integriert in das Becken und eine Entwässerungsschraube 10 für die gereinigten
Böden.
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Der 3-Wege-Dekanter 5 wird
gebildet aus einer als TRICANTEUR bezeichneten Vorrichtung der Marke
FLOTTWEG®,
welche aus einer zylindrischen Trommel gebildet wird, welche mit
einer Schnecke mit speziellen Trennscheiben ausgerüstet ist,
welche es dieser erlaubt, die Sedimente, das Wasser und die Kohlenwasserstoffe
ohne Veränderung
der Natur dieser letzteren kontinuierlich zu trennen.
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Die Beförderung des aufschwimmenden
Materials von dem Abscheider/Dekanter 3 aus in Richtung
des 3-Wege-Dekanters 5 erfolgt dank einer Vorrichtung mit
einer flexiblen Schnecke 9.
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Eine Anlage wie jene, die oben beschrieben worden
ist, weist einen Platzbedarf („empiètement
au sol") von ungefähr 100 m2 auf, sie ist in zwei Transportbehältern von
3 m3 transportierbar und erlaubt die Reinigung
von 15 bis 20 m3/h verunreinigtem Boden.
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Zur Veranschaulichung erlaubt eine
Pilotanlage wie jene, die oben beschrieben worden ist, 490 l verunreinigte
Sedimente in einem ersten Mischer 1 von 600 l, in welchen
man 25 l einer Lösung
mit 30 oder 35 Volumen-% Wasserstoffsuperoxid entleert, zu behandeln.
Man nimmt ein Mischen durch kräftiges
Kneten während 7 min
vor, dann entleert man die Mischung von verunreinigten Sedimenten
und Wasserstoffsuperoxid von dem ersten Mischer 1 aus in
einen Dekanter/Abscheider-Behälter 3 von
3 m3. Der Dekanterbehälter 3 enthält eine
wässrige
Lösung
von 300 l, welche ausgehend von 20 l Wasserstoffsuperoxidlösung mit
30 oder 35% Wasserstoffperoxid erhalten wird. Diese 300 l wässriger
Lösung,
welche eine geringe Menge Wasserstoffsuperoxid enthält, sind
6 bis 8 h reaktiv, ohne ein erneutes Einspeisen von Wasserstoffsuperoxidlösung erforderlich
zu machen. Die Verweildauer in dem Dekanterbehälter 3 beträgt 10 bis
15 min.