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I. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Mehrfachdosisformulierungen von Erythropoietin
(nachstehend „EPO"), die ein besonders
vorteilhaftes Konservierungsmittel oder eine Kombination von Konservierungsmitteln
umfassen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
der Konservierungsmittel Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol und
Phenylethylalkohol, einzeln oder in Kombination, in Mehrfachdosis-EPO-Formulierungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Fläschchen,
das eine Zusammensetzung enthält,
und ein Verfahren zum Inhibieren von mikrobiellem Wachstum in einer
Lösung,
wobei alle Zusammensetzungen oder Lösungen EPO und ein oder mehrere
der Konservierungsmittel Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol und
Phenylethylalkohol umfassen.
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II. Hintergrund der Erfindung
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Sterilität ist eine
der wichtigsten Eigenschaften von parenteralen Produkten. Für parenterale
Produkte, die sterilisiert werden und für Einzeldosisinjektion vorgesehen
sind, ist das Halten von Sterilität eine Funktion von sowohl
dem Sterilisierungsverfahren als auch der Integrität des Verpackungssystems.
Für parenterale Produkte,
die zum Mehrfachdosieren vorgesehen sind, müssen antimikrobielle Mittel
der Produktformulierung zugesetzt werden, um das Produkt vor unvorgesehenem
mikrobiellem Verunreinigen während
seiner Lagerung und/oder Anwendung zu schützen.
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Stabile
proteinenthaltende pharmazeutische Mehrfachdosisformulierungen werden
von der pharmazeutischen Industrie als besonders vorteilhaft und
kommerziell attraktiv angesehen. Mehrfachdosisformulierungen sind
im Allgemeinen, obwohl nicht immer, in Fläschchen (Mehrfachdosisbehälter) enthalten,
die die Extraktion von Teilmengen aus der Formulierung bei verschiedenen
Zeiten erlauben. Diese Systemart ist erwünscht, da Mehrfachdosen in
einem einzigen Behälter
enthalten sein können
und erlaubt eine gesteuertere Verabreichung der pharmazeutischen
Zusammensetzung, da die Formulierung in einer beliebigen Teilmenge gezogen
und verabreicht werden kann.
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Die
Art der Verwendung von Mehrfachdosisformulierungen legt der Formulierung
besondere Erfordernisse auf. Beispielsweise ist das Halten der Sterilität der Zusammensetzung
eine besondere Herausforderung, angesichts der vielen Gelegenheiten
zur Einführung
von Mikroorganismen und anderen Verunreinigungen in die Formulierungen.
Wiederholte Einführung
von Fremdelementen, beispielsweise Nadeln, in den Mehrfachdosisbehälter nach
Formulierung erzeugt eine Wahrscheinlichkeit des Einführens von
Mikroorganismen in den Behälter.
Zusätzlich
und alternativ können
Mikroorganismen während
des Füllens
der Behälter
oder während des
Wiederaufbaus der Formulierungen nach Lyophilisierung und vor Verabreichung
eingeführt
werden. Die längeren
Zeiträume, über die
der Behälter
gelagert werden kann – insbesondere
während
Mehrfacheinführungen
von Fremdelementen und/oder nachdem Verunreinigungen eingeführt werden
können,
erfordern, dass die Formulierung besondere Additive zum Sichern
der Sterilität
des Inhalts enthält.
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Um
sicherzustellen, dass Mehrfachdosisformulierungen optimal sterile
Eigenschaften halten, fordern die United States Food and Drug Administration
(FDA) und gesetzliche Gremien, dass alle Mehrfachdosisformulierungen
Konservierungsmittel enthalten, um das Wachstum von jeglichen Mikroorganismen,
die in die Formulierungen eingeführt
werden können,
zu verhindern oder diese abtöten.
Angesichts der inhärenten
Stabilität der
Proteine und deren Tendenz, negativ mit konservierenden Verbindungen
in Wechselwirkungen zu treten, hat sich die Entwicklung von proteinenthaltenden
Mehrfachdosisformulierungen als besonders schwierig erwiesen. Mögliche negative Wechselwirkungen
zwischen Konservierungsmitteln und Proteinen schließen den Abbau
des Proteins, insbesondere wenn über
längere
Zeiträume
gelagert, Inaktivierung von dem Protein, Bildung von Proteinaggregaten
und andere Wechselwirkungen, die die Formulierung inaktivieren,
oder Verabreichung der Formulierung an Menschen, insbesondere durch
Infusion, Injektion oder andere parenterale Verabreichung, schwierig,
schmerzvoll oder anderweitig unerwünscht macht, ein.
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Außerdem wird
bei Konservierungsmitteln selbst festgestellt, dass sie akute negative
Reaktionen verursachen, wie allergische Reaktionen bei Menschen
nach parenteraler Verabreichung. Idealerweise sollte das in der
pharmazeutischen Mehrfachdosisproteinzusammensetzung enthaltende
Konservierungsmittel in niedriger Konzentration gegen eine breite
Vielzahl von Mikroorganismen wirksam sein, in der Formulierung löslich sein,
nicht toxisch, kompatibel und mit dem Protein nicht reaktiv, aktiv
mit einer Langzeitstabilität
und nicht reaktiv mit Verbindungen des Behälters oder Verschlusssystems
sein.
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Sandeep
Nema et al. veröffentlichte
Listen von verschiedenen Exzipienten, die in der Formulierung von
injizierbaren Produkten, die in den USA vermarktet werden, enthalten
sind. Die in diesem Übersichtsartikel angeführten antimikrobiellen
Konservierungsmittel sind in Tabelle 1 aufgeführt:
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Tabelle
1 Antimikrobielle
Konservierungsmittel
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EPO
ist ein Glykoprotein, das zum Stimulieren der Produktion von Hämoglobin
und Erythrozyten im Knochenmark wirkt. Es wird in der Niere erzeugt
und wird bei der Behandlung von Anämie, die durch eine Vielzahl
von Zuständen
verursacht wird, einschließlich
beispielsweise Nierenversagen, umfangreich verwendet. Die Aminosäuresequenz
und allgemeine Glykosylierungsmuster von EPO sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Siehe beispielsweise Miyaka et al. und US-Patent Nr. 4703008.
Die Isolierung und Reinigung von EPO aus Humangeweben oder Fluids
wurde von Miyake et al. beschrieben.
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Die
das Protein kodierende Nukleinsäuresequenz,
Isolierung dieser Sequenz und Produktion des Proteins durch traditionelle
Rekombinationsverfahren sind auch auf dem Fachgebiet bekannt. Siehe
beispielsweise US-Patent Nr. 4703008 Lin, das die Nukleinsäuresequenz,
die EPO kodiert, beschreibt, US-Patent
Nr. 4337513 Sugimoto et al., das die Verwendung von Lymphoblastoidzellen
zur Herstellung von EPO beschreibt, und Sherwood et al., die die
Herstellung von EPO durch eine humane renale Karzinomzelllinie beschreiben. Zusätzlich ist
die Produktion, Isolierung und Reinigung des Proteins auch durch
Genaktivierung oder homologe Rekombination erreichbar, gefolgt von
gut bekannten Isolierungs- und Reinigungstechniken.
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Die
Entwicklung von EPO enthaltenden Mehrfachdosisformulierungen hat
sich aufgrund der besonderen Instabilität, die EPO aufweist, und seiner
Tendenz, mit üblichen
pharmazeutischen Bestandteilen leicht in Wechselwirkung zu treten,
als besonders schwierig erwiesen, US-Patent Nr. 4806524. Untersuchungen
zum Entwickeln von Mehrfachdosis-EPO-Formulierungen haben versucht,
diese Probleme durch Halten der Formulierungen bei niedrigem pH-Wert
oder durch Einschließen
verschiedener Aminosäurekonstrukts,
wobei man bei zwei Ansätzen
annahm, die Stabilisierung des EPO-Proteins zu unterstützen oder
durch Entwickeln von lyophilisierten Formen, worin das Konservierungsmittel
aus der Formulierung vor der Verabreichung sublimiert, zu umgehen,
US-Patent Nr. 5503827 (das Patent '827) Woog.
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Stabile,
sterile Mehrfachdosis-EPO enthaltende pharmazeutische Formulierungen
gibt es wenige. Sie schließen
jene Formulierungen, die in dem Patent '827 offenbart werden, ein. Die Literaturstelle '827 offenbart und
beansprucht speziell Chlorethon (Chlorbutanol, 1,1,1-Trichlor-2-methyl-2-propanol),
Benzalkoniumchlorid oder Benzylalkohol als Konservierungsmittel.
Woog hebt die besondere Schwierigkeit des Bereitstellens einer Mehrfachdosis-EPO-Formulierung,
worin die Allergieraten vermindert sind, hervor und fordert die
Verwendung von speziell beanspruchten Konservierungsmitteln, die
in dieser Hinsicht besonders vorteilhaft sind. Diese Literaturstelle
betont weiterhin, dass aufgrund der Tendenz von Konservierungsmitteln,
abzubauen und Proteinen zu inaktivieren, wenn sie kombiniert werden,
es sehr erwünscht
ist, Kontakt zwischen dem Konservierungsmittel und dem Protein zu
minimieren. Das Patent '827
offenbart weiterhin die Verwendung von verschiedenen Aminosäurenkonstrukten
und anderen Additiven durch die Notwendigkeit, EPO in Lösung zu
stabilisieren. Schließlich
offenbart das Patent '827
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform, dass beliebiges in
der anfänglichen
Formulierung verwendetes Konservierungsmittel nach Lyophilisierung
der Zusammensetzung wegsublimiert. Dann kann nach Wiederaufbau weiteres
Konservierungsmittel, ausgewählt
aus der Gruppe, die offenbart wurde (Chlorethon), wie definiert,
Benzalkoniumchlorid und Benzylalkohol eingeführt werden, jedoch sollte die
injizierbare wieder aufgebaute Lösung
innerhalb 30 Tagen verwendet werden.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine EPO-enthaltende Mehrfachdosisformulierung wird in US-Patent
Nr. 5661125 (das Patent '125)
beschrieben. Das Patent würdigt
und bestätigt
explizit andere Literaturstellen, die ausweisen, dass EPO „eine instabile
Substanz, insbesondere in Lösungsform
ist" und „wenn mit
bekannten Stabilisatoren kombiniert, die erhaltene Stabilität von dem
EPO schwankt und unvorhersehbar ist". Diese Literaturstelle argumentiert
dann weiter für
die spezielle Verwendung von Benzylalkohol, einem Paraben und/oder einem Phenol
oder einer Kombination von diesen als ein Konservierungsmittel in
EPO-enthaltenden Lösungen.
Neben dem Bestätigen
der Schwierigkeit einer Beurteilung bzw. Entwicklung verträglicher
und vorteilhafter Konservierungsmittel zur Verwendung in EPO-enthaltenden
Mehrfachdosisformulierungen weist diese Literaturstelle aus:
„... nichts
Spezifisches kann von der Verwendung von Konservierungsmitteln mit
anderen Proteinen, die eine bestimmte konservierte Formulierung
für Erythropoietin
nahe legen würden,
abgeleitet werden. Siehe beispielsweise Geigert, J. „Overview
of the Stability and Handling of Recombinant Protein Drugs", Journal of Parenteral
Science and Technology, Band 43 (5): 220–224 (1989)".
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US-5503827
offenbart pharmazeutische Mehrfachdosiszubereitungen, die Humanproteine,
wie Erythropoeitin, und ein Konservierungsmittel enthalten.
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EP-A-0459795
offenbart eine orale Dosierungsform von Erythropoeitin, die ein
Tensid, wie Benzethoniumchlorid, enthält.
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Folglich
verbleibt ein Bedarf für
eine pharmazeutische EPO-enthaltende konservierte Mehrfachdosisformulierung,
die: (1) die Stabilität
der Proteinkomponente und der Zusammensetzung über eine längere Lebensdauer des Produkts
beibehält;
(2) die Sterilität
der Formulierung beibehält
und die Kriterien der Pharmakopöen
der USA, Europa und Japan für
Konservierungsreaktionstests erfüllt;
(3) in den verwendeten Konzentrationen sicher ist und (4) durch
einen beliebigen parenteralen oder oralen Weg in einer wirksamen
Weise verabreicht wird und Schmerz und die Möglichkeit einer negativen Reaktion,
beispielsweise allergische Reaktion, bei dem Patienten minimiert.
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III. Kurzdarstellung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue und besonders vorteilhafte
Mehrfachdosisformulierung, die Erythropoeitin und die Konservierungsstoffe
Benzethoniumchlorid, Phen oxyethanol und Phenylethylalkohol enthält, entweder
einzeln oder in Kombination bereit.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
in einer Vielzahl von Konzentrationen in verschiedenen Fläschchengrößen für verschiedene
Verabreichungsdosierungen formuliert werden. Beispielsweise können die
in der vorliegenden Erfindung offenbarten Formulierungen 10000,
20000, 40000 oder auch bis zu oder größer als 100000 Einheit/ml EPO-Konzentrationen
umfassen. Sie können
weiterhin beliebige Konzentrationen zwischen diesen beispielhaften
Konzentrationen, wie 5000, 15000, 25000 Einheit/ml Konzentrationen
und dergleichen enthalten. Außerdem
können
die Formulierungen in einem ½-,
1- oder 2-ml-Fläschchen
oder einem Fläschchen
beliebiger anderer Größe oder
einem anderen vom Formulierer bevorzugten Behälter formuliert werden. Es
wird dem Fachmann klar sein, dass in Abhängigkeit von den Bedürfnissen
des Formulierers eine beliebige Kombination von Dosierungen und
Fläschchen
verwendet werden kann. Beispielsweise könnte man die gegenwärtig offenbarten
Formulierungen als eine 10000 Einheit/½-ml-Konzentration in einem 1-ml-Fläschchen,
eine 40000 Einheit/ml-Dosis in einem 2-ml-Fläschchen oder beliebige andere
Kombination von Konzentration von EPO in beliebig großem Fläschchen
herstellen. Die Zusammensetzungen können in Form einer wässrigen
Lösung,
einer Suspension vorliegen oder können lyophilisiert sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt in einer alternativen Ausführungsform
eine pharmazeutische Trägerzusammensetzung
zur Verwendung als ein Träger
von EPO, umfassend die Konservierungsstoffe Benzethoniumchlorid,
Phenoxyethanol oder Phenylethylalkohol, worin die Konservierungsstoffe
in der EPO-Trägerzusammensetzung
einzeln oder in Kombination enthalten sind, bereit. Die vorliegende
Erfindung stellt auch ein Fläschchen,
das Mehrfachdosen von EPO enthält,
bereit, wobei das Fläschchen
EPO und eine wirksame Menge von einem oder einer Kombination der
nachstehenden Konservierungsstoffe: Ben zethoniumchlorid, Phenoxyethanol
und Phenylethylalkohol, umfasst.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Inhibieren des
mikrobiellen Wachstums in einer EPO-enthaltenden Lösung bereit,
wobei das Verfahren Zusetzen von einem oder einer Kombination der
nachstehenden Konservierungsstoffe: Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol und
Phenylalkohol, zu der EPO-enthaltenden Lösung umfasst.
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Weitere
Komponenten der erfindungsgemäßen EPO-Mehrfachdosisformulierungen
schließen
Tenside, Puffer, Osmolalität-einstellende
Mittel und Antiadsorptionsmittel ein. Besonders vorteilhafte Additive
schließen
Polysorbat-20, Polysorbat-80, Natriumphosphat, Natriumchlorid und
Genapol ein.
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Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
können
in fester, halbfester, flüssiger
oder fluider Form, beispielsweise als Tablette, wässrige Lösung oder
eine Suspension, vorliegen oder können lyophilisiert und vor der
Verabreichung an einen Patienten wieder aufgebaut werden. Die Formulierungen
können über einen
beliebigen parenteralen Weg, einschließlich intravenös, subkutan,
intramuskulär,
transdermal, intraarteriell, intraperitoneal oder über pulmonare
Inhalation verabreicht werden. Sie können auch oral verabreicht
werden.
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IV. Beschreibung der Erfindung
im Einzelnen
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem
Stand der Technik bereit. Bereitgestellt werden neue pharmazeutische
EPO-enthaltende Mehrfachdosisformulierungen, die Konservierungsstoffe
enthalten, die individuell stabile, sterile, leicht verabreichbare
Zusammensetzungen liefern. Weiterhin und besonders unerwartet offenbart
die vorliegende Erfindung, dass Phenoxyethanol und Benzethoniumchlorid,
wenn in Kombination in einer pharmazeutischen EPO-enthaltenden Mehrfachdosiszusammensetzung
verwendet, positive synergistische Effekte aufweisen, die zu einer
besonders vorteilhaften Zusammensetzung führen. Insbesondere zeigt diese
Kombination von Konservierungsstoffen die nachstehenden Eigenschaften:
(1) synergistischen antimikrobiellen Effekt, der eine niedrigere
Konzentration an Konservierungsstoffen zulässt; (2) ausgezeichnete Stabilität des EPO
bei variierenden Lagerungsbedingungen über längere Zeiträume und (3) Phenoxyethanol
hat eine Stärke
für einen
lokalen anästhetischen
Effekt, was die Zusammensetzung besonders bevorzugt zur subkutanen
Verabreichung macht.
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Wie
hierin verwendet, haben die nachstehenden Begriffe die nachstehenden
Bedeutungen:
Erythropoeitin – ein Glykoprotein, das, wenn
in biologisch wirksamer und glykosylierter Form, die Kapazität aufweist,
die Bildung von Hämoglobin
und roten Blutzellen im Knochenmarkt einzuleiten. Kann über Isolierung aus
Humangeweben oder Fluids durch traditionelle Rekombinationsverfahren
oder durch Genaktivierung erhalten werden.
Parenteral – in einigen
Bedeutungen, die von dem Gastrointestinaltrakt verschieden sind,
schließt
intravenöse, subkutane,
intramuskuläre
und intramedulläre,
intraarterielle, intraperitoneale und pulmonare Inhalation ein.
Pharmazeutisch
verträglich
(oder pharmakologisch verträglich) – bezieht
sich auf molekulare Einheiten und Zusammensetzungen, die keine negative,
allergische oder andere Gegenreaktion erzeugen, wenn, falls geeignet,
an ein Tier oder einen Menschen verabreicht.
Pharmazeutisch
verträglicher
Träger – schließt jedes
und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien, Beschichtungen, antibakterielle und antifungale
Mittel, isotonische und absorptionsverzögernde Mittel und dergleichen ein,
die als Medien für
eine pharmazeutisch verträgliche
Substanz verwendet werden können.
Einheit – eine Einheit
für biologische
Wirksamkeit, wie durch das exhypoxische polyerythemische Mausbioassay
bestimmt und verglichen mit den Standards der Weltgesundheitsorganisation.
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Beliebige
Zahlenwerte, die hierin angeführt
werden, schließen
alle Werte von dem niedrigsten Wert bis zu dem höchsten Wert an Inkrementen
einer Einheit ein, vorausgesetzt, dass es eine Trennung von mindestens
zwei Einheiten zwischen beliebigem niedrigeren Wert und beliebigem
höheren
Wert gibt. Wenn beispielsweise ausgewiesen ist, dass die Konzentration
einer Komponente oder ein Wert einer Verfahrensvariablen, wie beispielsweise
Osmolalität,
Temperatur, Druck, Zeit und dergleichen, beispielsweise 1 bis 90,
vorzugsweise 20 bis 80, bevorzugter 30 bis 70, ist, ist es vorgesehen,
dass Werte, wie 15 bis 85, 22 bis 68, 43 bis 51, 30 bis 32 usw.,
ausdrücklich
in dieser Beschreibung angegeben sind. Für Werte, die weniger als 1
sind, wird eine Einheit als 0,0001, 0,001, 0,01 oder 0,1 als geeignet
angesehen. Dies sind nur einige Beispiele dafür, was speziell vorgesehen
ist, und alle möglichen
Kombinationen von Zahlenwerten zwischen dem niedrigsten Wert und
dem höchsten
Wert, die angegeben werden, werden als ausdrücklich in dieser Anmeldung
in einer ähnlichen
Weise ausgewiesen betrachtet.
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A. Konservierungsstoffe:
Phenoxyethanol und Benzethoniumchlorid
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Die
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung erachteten Konservierungsstoffe sind vorzugsweise Benzethoniumchlorid,
Phenoxyethanol und Phenylethylalkohol, beliebige Varianten von diesen Konservierungsstoffen
und deren Strukturanaloge. Es ist insbesondere denkbar, dass in
beliebiger von diesen Konservierungsstoffen als der einzige Konservierungsstoff
in den gegenwärtig
offenbarten Formulierungen verwendet werden kann, oder sie können vorteilhaft
in Kombination miteinander angewendet werden. Wie hierin gezeigt,
erweisen sich die erfindungsgemäßen Formulierungen
unter Verwendung einer Kombination von Phenoxyethanol und Benzethonium-chlorid
als besonders bevorzugt.
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Benzethoniumchlorid,
Phenoxyethanol und Phenylethylalkohol können in den gegenwärtig offenbarten
Formulierungen in einer beliebigen wirksamen Menge verwendet werden.
Die gesamte Konservierungsstoffkonzentration liegt vorzugsweise
zwischen etwa 0,01 % und etwa 4,0 % der Gesamtformulierung. Besonders
vorteilhafte Konzentrationen des Gesamtkonservierungsstoffs sind
jene, die möglichst
niedrig gehalten werden, um den erforderlichen antimikrobiellen
Effekt zu erreichen, unter Minimieren der Stärke der negativen Reaktionen.
Obwohl Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol und Phenylethylalkohol
einzeln als Konservierungsstoffe verwendet werden können, erfordert
dieses Handeln eine größere Konservierungsstoffkonzentration,
als wenn Kombinationen von den Konservierungsstoffen verwendet werden.
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In
bevorzugteren erfindungsgemäßen Ausführungsformen
werden sowohl Benzethoniumchlorid als auch Phenoxyethanol zusammen
verwendet. Überraschenderweise
haben diese Konservierungsstoffe, wenn zusammen verwendet, einen
synergistischen Effekt miteinander. Um den äquivalenten antimikrobiellen
Effekt, wenn einzeln verwendet, zu erreichen, müssen die Konzentrationen an
Benzethoniumchlorid oder Phenoxyethanol größer als die Gesamtkonservierungsstoffkonzentration
sein, wenn sie in Kombination verwendet werden, und im Allgemeinen
muss mindestens zweimal so viel Konservierungsstoff verwendet werden,
als einzeln angewendet. Wenn somit beispielsweise entweder Benzethoniumchlorid
oder Phenoxyethanol einzeln verwendet wird, wird ungefähr mindestens
das Zweifache von Benzethoniumchlorid oder Phenoxyethanol erforderlich
sein, um den gleichen Effekt wie eine Menge an Benzethoniumchlorid
in Kombination mit Phenoxyethanol zu erreichen. Bei diesen höheren Konzentrationen
an Benzethoniumchlorid und Phenoxyethanol können außerdem auch die einzelnen Konservierungsstoffformulierungen
nicht die Gesetzesgebungskriterien für antimikrobielle Mittel der
Vereinigten Staaten, Europas oder Japans erreichen. Bevorzugte Formulierungen schließen Benzethoniumchlorid
in Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 0,1 % in Kombination mit
Phenoxyethanol in Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 1,0 % ein.
Bevorzugtere Formulierungen enthalten Benzethonium chlorid in einer
Konzentration von etwa 0,01 % bis etwa 0,02 und Phenoxyethanol in
einer Konzentration von etwa 0,25 bis etwa 0,5 %.
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In
einer weiteren Ausführungsform
schließt
die vorliegende Erfindung Benzethoniumchlorid in Kombination mit
Phenylethylalkohol ein. Bevorzugte Formulierungen schließen Benzethoniumchlorid
in Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 0,1 % zusammen mit Phenylethylalkohol
in Konzentrationen von etwa 0,01 bis etwa 1,0 % ein. Bevorzugtere
Formulierungen enthalten Benzethoniumchlorid in einer Konzentration
von etwa 0,15 bis etwa 0,25 % und Phenylethylalkohol in einer Konzentration
von etwa 0,2 bis etwa 0,5 %. Eine besonders bevorzugte Formulierung,
worin Benzethoniumchlorid und Phenylethylalkohol gemeinsam verwendet werden,
schließt
Benzethoniumchlorid in einer Konzentration von etwa 0,02 % und Phenylethylalkohol
in einer Konzentration von etwa 0,25 % ein.
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B. Erythropoeitin
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Die
Nukleinsäuresequenz,
Aminosäuresequenz,
dreidimensionale Struktur und typische Glykosylierungsmuster von
EPO sind auf dem Fachgebiet bekannt. Isoliertes und gereinigtes
EPO von verschiedenen Quellen ist ebenfalls bekannt. Folglich kann
der Fachmann EPO zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Isolieren und Reinigen des EPOs aus Humangewebe oder Fluids
durch traditionelle Rekombinationstechniken und durch Genaktivierungsverfahren
erhalten. Alle diese Verfahren werden speziell als innerhalb des
Umfangs von diesem Patent erachtet. Zusätzlich ist jedes andere EPO,
das aus einer beliebigen Quelle erhalten wird, zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung denkbar.
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C. Andere aktive Komponenten
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Die
optimale erfindungsgemäße Formulierung
kann gemäß Faktoren,
wie Zeitdauer, in der die Formulierung gelagert wird, Bedingungen,
unter denen sie gelagert wird und verwendet wird, der jeweiligen
Patientenpopulation, an die sie ver abreicht werden kann, usw. variieren.
Einstellungen für
die Formulierung durch einstellende Bestandteile der Formulierungen
und deren relative Konzentrationen, die von den Konservierungsstoffen
Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol und Phenylethylalkohol verschieden
sind, und EPO, wie vorstehend beschrieben, können, falls benötigt, gemäß den Bedürfnissen
des Formulierers, Verabreichers oder Patienten hergestellt werden.
Zusätzliche
Bestandteilselemente für
die erfindungsgemäßen Mehrfachdosis-EPO-Formulierungen
schließen
Wasser, einen Puffer, ein Tensid oder Antiadsorptionsmittel, ein
Netzmittel und ein Osmolalität
einstellendes Mittel ein. Formulierungseigenschaften, die modifiziert
werden können, schließen beispielsweise
den pH-Wert und die Osmolalität
zum Erreichen einer Formulierung, die einen pH-Wert und Osmolalität ähnlich jener
von menschlichem Blut oder Geweben aufweisen, ein.
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Puffer
sind in der vorliegenden Erfindung für, unter anderen Zwecken, Manipulation
des gesamten pH-Werts der pharmazeutischen Formulierung verwendbar.
Eine Vielzahl von auf dem Fachgebiet bekannten Puffern kann in den
vorliegenden Formulierungen verwendet werden, wie verschiedene Salze
von organischen oder anorganischen Säuren, Basen oder Aminosäuren und
einschließlich
verschiedener Formen von Zitrat-, Phosphat-, Tartrat-, Succinat-,
Adipat-, Maleat-, Lactat-, Acetat-, Bicarbonat- oder Carbonationen.
Besonders vorteilhafte Puffer zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung schließen
Natrium- oder Kaliumpuffer, insbesondere Natriumphosphat, ein. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Natriumphosphat in einer Konzentration von annähernd 20
mM angewendet. Ein besonders wirksames Natriumphosphatpufferungssystem
umfasst einbasiges Natriumphosphat-Monohydrat und zweibasiges Natriumphosphat-Heptahydrat.
Wenn diese Kombination von einbasigem und zweibasigem Natriumphosphat
verwendet wird, sind vorteilhafte Konzentrationen von jedem etwa
0,5 bis etwa 1,5 mg/ml einbasiges und etwa 2,0 bis etwa 4,0 mg/ml
zweibasiges, wobei bevorzugte Konzentrationen etwa 0,9 mg/ml einbasiges
und etwa 3,4 mg/ml zweibasiges Phosphat sind. Der pH-Wert der Formulierung ändert sich
gemäß der Menge
des angewendeten Puffers. Es ist bevorzugt, einen pH-Wert-Anteil
zwischen 5,0 und 8,0 zu erreichen, bevorzugter einen pH-Wert von
etwa 6,0 bis etwa 7,5 zu haben und besonders bevorzugt eine Formulierung
mit einem pH-Wert von etwa 7,0 zu entwickeln.
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Es
kann auch vorteilhaft sein, Tenside in den gegenwärtig offenbarten
Formulierungen anzuwenden. Tenside oder Antiadsorptionsmittel, die
sich gemäß der vorliegenden
Erfindung als verwendbar erwiesen haben, schließen Polyoxyethylensorbitane,
Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, Polysorbat-20, wie Tween-20TM, Polysorbat-80, Hydroxyzellulose und Genapol
ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird Polysorbat-20 verwendet. Wenn beliebiges Tensid in der vorliegenden
Erfindung angewendet wird, ist es vorteilhaft, es in einer Konzentration
von etwa 0,01 bis etwa 0,5 mg/ml anzuwenden. In einer besonders
verwendbaren Ausführungsform
wird Polysorbat-20 in einer Konzentration von etwa 0,1 mg/ml verwendet.
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Zusätzlich verwendbare
Additive werden leicht durch den Fachmann gemäß den besonderen Bedürfnissen
oder vorgesehenen Anwendungen der offenbarten Mehrfachdosis-EPO-Formulierungen
bestimmt. Eine solche besonders verwendbare zusätzliche Substanz ist Natriumchlorid,
das zum Einstellen der Osmolalität
der Formulierungen verwendbar ist, um die gewünschte erhaltene Osmolalität zu erreichen.
Besonders bevorzugte Osmolalitäten
liegen im Bereich von etwa 270 bis etwa 330 mOsm/kg. Die optimale
Osmolalität
der gegenwärtig
offenbarten Formulierungen ist ungefähr 300 mOsm/kg. Natriumchlorid
in Konzentrationen von etwa 6,5 bis etwa 7,5 mg/ml sind zum Erreichen
dieser Osmolalität
wirksam, wobei eine Natriumchloridkonzentration von etwa 7,5 mg/ml
besonders wirksam ist. Oder die Menge an Natriumchlorid kann zum
Erreichen einer Osmolalität
von etwa 270 bis etwa 330 mOsm/kg und vorzugsweise 300 mOsm/kg zugesetzt
oder eingestellt werden. Andere verwendbare Osmolalität einstellende
Mittel schließen
Mannit und Sorbit ein.
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D. Herstellung der Zusammensetzungen
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Die
hierin beschriebenen EPO-Formulierungen können in Wasser, geeigneterweise
vermischt mit einem Tensid, wie Hydroxypropylzellulose oder Polyoxyethylensorbitanen,
vermischt werden. In vielen Fällen wird
es vorteilhaft sein, isotonisches Mittel, beispielsweise Zucker
oder Natriumchlorid, wie vorstehend beschrieben, einzuschließen. Längere Absorption
der injizierbaren Zusammensetzungen kann in Zusammensetzungen durch
die Verwendung von Mitteln, die die Absorption verzögern, beispielsweise
Aluminiummonostearat oder Gelatine, hervorgerufen werden. Andere
Mittel, die angewendet werden können,
schließen
Lecithin, Harnstoff, Ethylenoxid, Propylenoxid, Hydroxypropylzellulose,
Methylzellulose oder Polyethylenglykol ein, sind jedoch nicht darauf
begrenzt.
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Wässrige Zusammensetzungen
(Inocula), wie hierin beschrieben, können eine wirksame Menge EPO, gelöst oder
dispergiert in einem pharmazeutisch verträglichen wässrigen Medium, einschließen. Solche
Zusammensetzungen werden auch als Inocula bezeichnet. Die Anwendung
von pharmazeutisch verträglichen Trägermedien
und Mitteln für
pharmazeutische Wirkstoffe ist auf dem Fachgebiet gut bekannt. Ausgenommen wenn
beliebige herkömmliche
Medien oder Mittel mit dem Wirkbestandteil nicht kompatibel sind,
ist die Anwendung in den therapeutischen Zusammensetzungen denkbar.
Ergänzende
Wirkbestandteile können
auch in die Zusammensetzungen wie vorstehend beschrieben eingearbeitet
werden.
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Ein
Proteoglycan, wie EPO, kann in eine Zusammensetzung in einer neutralen
oder Salzform formuliert werden. Pharmazeutisch verträgliche Salze
schließen
die Säureadditionssalze
(gebildet mit den freien Aminogruppen des Proteins) und jene, die
mit anorganischen Säuren
gebildet werden, wie beispielsweise Salzsäure oder Phosphorsäure, oder
solche organischen Säuren,
wie Essigsäure,
Oxalsäure,
Weinsäure, Mandelsäure und
dergleichen, ein. Salze, die mit freien Carboxylgruppen gebildet
werden, können
von anorganischen Basen, wie beispielsweise Natrium-, Kalium-, Ammonium-,
Calcium- und Eisen-II-hydroxiden und solchen organischen Basen,
wie Isopropylamin, Trimethylamin, Histidin, Procain und dergleichen,
abgeleitet sein.
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Die
erfindungsgemäßen therapeutischen
Zusammensetzungen werden vorteilhafterweise in Form von injizierbaren
Zusammensetzungen entweder als flüssige Lösungen oder Suspensionen verabreicht,
wobei feste Formen, die als Lösung
in oder Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, auch hergestellt werden können. Eine
typische Zusammensetzung für
solche Zwecke umfasst einen pharmazeutisch verträglichen Träger. Beispielsweise kann die
Zusammensetzung 10 mg, 25 mg, 50 mg oder bis zu etwa 100 mg Humanserumalbumin
pro ml phosphatgepufferte Salzlösung
enthalten.
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Die
hierin beschriebenen Formulierungen können in einem Fläschchen,
einer Flasche, einem Rohr, einer Spritze oder anderem Behälter für Einzel-
oder Mehrfachverabreichungen enthalten sein. Solche Behälter können beispielsweise
aus Glas oder einem Polymermaterial, wie Polypropylen, Polyethylen
oder Polyvinylchlorid, hergestellt werden. Bevorzugte Behälter können einen
Verschluss oder ein anderes Verschlusssystem, wie einen Gummistopfen,
einschließen,
der mit einer Nadel durchdrungen werden kann, um eine einzelne Dosis
abzuziehen, und sich dann nach Entfernen der Nadel wieder verschließt. Alle
solche Behälter
für injizierbare
Flüssigkeiten,
lyophilisierte Formulierungen, wieder aufgebaute lyophilisierte
Formulierungen oder wieder aufbaubare Pulver zur Injektion, die
auf dem Fachgebiet bekannt sind, sind zur Verwendung in den vorliegenden
offenbarten Zusammensetzungen und Verfahren denkbar.
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V. Beispiele
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Die
nachstehenden Beispiele sind nur erläuternd und sind nicht so aufzufassen,
dass sie den Umfang der Erfindung begrenzen sollen.
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A. Beispiel 1: Konservierungsstoffauswahl
und Stabilitätstesten
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Materialien und Methoden:
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Einbasiges
Natriumphosphat-Monohydrat USP, einbasiges Natriumphosphat-Heptahydrat
USP, Natriumchlorid USP/EP und Polysorbat-20 USP/NF wurden von J.T.
Baker, einer Abteilung von Mallinckrodt Baker Inc., Phillipsburg,
NH 08865, erhalten.
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Benzalkoniumchlorid
USP/NF, 2-Phenoxyethanol BP, Phenylethylalkohol USP/NF, Thimerosal USP/NF,
Phenolkristalle USP, Benzethoniumchlorid USP/NF, m-Cresol USP, Phenylquecksilbernitrat
USP/NF, Benzylalkohol USP, Chlorbutanol USP, Methylparaben USP/NF
und Propylparaben USP/NF wurden von Spectrum Quality Products Inc.,
Gardena, CA 90248 erhalten.
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Myristyl-γ-picoliniumchlorid
wurde von Pharmacia & Upjohn
Company, Kalamazoo, Michigan 49001 erhalten.
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EPO-enthaltende
Mehrfachdosislösungen
wurden als sterile, nicht pyrogene, farblose wässrige Lösungen in Wasser zur Injektion
bei 10000 Einheiten und 20000 Einheiten Konzentration formuliert.
Hergestellte Lösungen
enthielten 20 mM Phosphatpuffer (einbasiges Natriumphosphat-Monohydrat
und zweibasiges Natriumphosphat-Heptahydrat), 0,01 % Gewicht/Volumen
Polysorbat-20 als Antiadsorptionsmittel, 0,45 bis 0,8 Gewicht/Volumen
Natriumchlorid (in Abhängigkeit
von dem Konservierungssystem, das verwendet wurde, wobei die Menge
an Natriumchlorid eingestellt wurde, um eine Osmolalität von ungefähr 300 mOsm/kg
zu erzeugen) und ein Konservierungsstoffsystem. Die hergestellten
Lösungen
hatten einen pH-Wert von ungefähr
7,0 und eine Osmolalität
von ungefähr
300 mOsm/kg.
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Die
Lösungen
wurden durch Filtration durch ein steriles 0,22-μm-Millipore-Filter sterilisiert.
Die Lösungen
wurden in sterile klare 2-ml-USP-Typ-1-Glasfläschchen verpackt und bei 5°C und 25°C zum chemischen Testen
und in sterilen 250- bis 500-ml-HDPP (hochdichtes Polypropylen)-Flaschen
für mikrobielles
Testen gelagert.
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Untersuchte
Konservierungsstoffe schließen
ein: Benzylalkohol 1,0 % Gewicht/Volumen, Benzalkoniumchlorid 0,01
% Gewicht/Volumen, 2-Phenoxyethanol 0,5 % Gewicht/Volumen, Phenylethylalkohol
0,5 % Gewicht/Volumen, Thimerosal 0,005 % und 0,01 % Gewicht/Volumen,
Phenolkristalle 0,4 % Gewicht/Volumen, Benzethoniumchlorid 0,01
% und 0,02 % Gewicht/Volumen, m-Cresol 0,4 % Gewicht/Volumen, Phenylquecksilbernitrat
0,002 % Gewicht/Volumen, Methylparaben 0,1 und 0,18 % Gewicht/Volumen
und Propylparaben 0,03 und 0,035 % Gewicht/Volumen und Myristyl-γ-picoliniumchlorid
0,02 % Gewicht/Volumen. Auch die nachstehenden Kombinationen wurden
untersucht: (1) Benzethoniumchlorid 0,005 % Gewicht/Volumen mit
Phenoxyethanol 0,25 % Gewicht/Volumen, (2) Benzethoniumchlorid 0,005
und Phenoxyethanol 0,5 % Gewicht/Volumen, (3) Benzethoniumchlorid
0,01 % Gewicht/Volumen mit Phenoxyethanol 0,5 % Gewicht/Volumen
und (4) Phenylethylalkohol 0,25 % Gewicht/Volumen und Benzethoniumchlorid
0,02 % Gewicht/Volumen.
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Erörterung:
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Methylparaben,
Propylparaben, m-Cresol und Phenol erzeugten trübe bis wolkige Lösungen,
wenn an die EPO-Formulierung (gepufferte Lösung) verabreicht. Dieses Trübheitsproblem
wurde als Unverträglichkeit zwischen
dem Absorptionsmittel Polysorbat-20 und jedem von diesen Konservierungsstoffen
identifiziert (Handbook of Pharmaceutical Excipients, 1994).
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Obwohl
Chlorbutanol eine klare Lösung
erzeugte, wenn in der Formulierung verwendet, wurde seine Bewertung
gestoppt, weil es bei pH > 3
nicht stabil ist, seine Halbwertszeit bei pH 7,5 ungefähr drei
Monate ist (Handbook of Pharmaceutical Excipients, 1994).
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In
Gegenwart von Phenylquecksilbernitrat wurde eine wolkige Lösung erzeugt.
Diese Wolkigkeit wurde als Unverträglichkeit zwischen dem osmotischen
Mittel Natriumchlorid und Phenylquecksilbernitrat identifiziert
(Handbook of Pharmaceutical Excipients, 1994).
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Thimerosal
erzeugte eine klare Lösung,
wenn in der EPO-Formulierung verwendet. Auch zeigte es gute konservierende
Wirksamkeit. Zusätzlich
zeigte die EPO-Formulierung gute chemische Stabilität in Gegenwart
von Thimerosal. Da es jedoch Quecksilber enthält, ist seine Verwendung wahrscheinlich
für die
Behörden
in Europa, Japan und USA unannehmbar.
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Die
Benzylalkohol, Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol, Phenylethylalkohol,
Benzalkoniumchlorid und Myristyl-γ-picoliniumchlorid
enthaltenden Formulierungen erzeugten klare Lösungen. Bezogen auf die minimalen
Inhibitorkonzentrationen für
diese Konservierungsstoffe, Sicherheit und Häufigkeit von deren Verwendung,
wurden die nachstehenden Konservierungsstoffe zur weiteren chemischen
Bewertung der Proteinstabilität
und antimikrobiellen Wirksamkeit der EPO-Formulierung ausgewählt: Benzylalkohol,
Benzethoniumchlorid, Phenoxyethanol, Phenylethylalkohol und verschiedene
Benzethoniumchlorid- und
Phenoxyethanolkombinationen.
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B. Beispiel 2: Stabilität von getestetem
Protein
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Materialien und Methoden:
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Prototypchargen
wurden unter Verwendung dieser ausgewählten Konservierungsstoffe
hergestellt und nach Stabilität
bei 5°C
und 25°C
belassen. Die Proben wurden durch ein Umkehrphasen-HPLC-Verfahren getestet.
Die Assayergebnisse (Prozent beanspruchte Markierung) der EPO-enthaltenden
Formulierungen in Gegenwart dieser Konservierungsstoffe werden in
Tabelle 2 gezeigt.
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Die
Inhaltsstoffangaben wurden durch Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Waters-Delta-Pak☐-C18-Säule und
Gradientenelution unter Verwendung einer wässrigen Lösung, enthaltend 0,05 % TFA und
Acetonitrilkonzentration, die von 23 bis 86 % ansteigt, bestimmt.
Der Nachweis des EPO-Proteins wurde bei 210 nm verfolgt.
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Tabelle
2 Assayergebnisse
bezüglich
Konzentration (% beanspruchte Markierung)
-
- 1 wie durch Umkehrphasen-HPLC gemessen
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Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich, zeigen die Umkehrphasen-HPLC-Daten keinen
Verlust an Konzentration von EPO für alle Formulierungen, wenn
bei 5°C
für bis
zu drei bis sieben Monate gelagert wird. Jedoch Formulierungen,
die Benzylalkohol oder Benzethoniumchlorid allein enthalten, zeigten
bis zu 10 % Verlust an EPO, wenn bei 25°C für bis zu drei bis sieben Monate
gelagert. Formulierungen, die Phenoxyethanol oder Phenoxyethanol
und Benzethoniumchlorid in Kombination enthielten, zeigten keinen
Verlust an EPO, wenn bei 25°C
für bis
zu drei bis vier Monate gelagert. Diese Ergebnisse zeigen den stabilisierenden
Effekt von Phenoxyethanol und Phenoxyethanol und Benzethoniumchlorid
in Kombination mit EPO, dieser Effekt ist überraschend und unerwartet
sowie sehr vorteilhaft.
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C. Beispiel 3: Konservierender
Reaktionstest
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Konservierungsstoff-Effektivitätstests
sind handbuchgeführte
Assays, die die Wirksamkeit für
konservierende Systeme in pharmazeutischen Mehrfachdosiszubereitungen
ermitteln. In solchen Assays werden Testformulierungen standardisierten
Suspensionen von aeroben Indikatorbakterien und Schimmeln exponiert und
das Überleben
von Mikroorganismen wird über
einen Zeitraum von 28 Tagen verfolgt.
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Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse der United-States-Pharmacopia (USP)- und European-Pharmacopia (EP)-Konservierungsstoffexpositionstests.
Alle getesteten Formulierungen bestanden die USP-Kriterien für den Konservierungsstoffreaktionstest.
Formulierungen, die 0,01 % Gewicht/Volumen Benzethoniumchlorid, 0,5
% Gewicht/Volumen Phenoxyethanol oder 0,5 Gewicht/Volumen Phenylethylalkohol
enthielten, versagten bei den EP-Kriterien für den Konservierungsstoffexpositionsstest.
Formulierungen, die Benzethoniumchlorid und Phenoxyethanol in verschiedenen
Kombinationen enthielten und Benzethoniumchlorid und Phenylalkohol in
Kombination enthielten, bestanden sowohl die USP- als auch die EP-Kriterien.
Bezogen auf die in Tabelle 3 gezeigten Daten scheint es, dass die
antimikrobielle Aktivität
von Benzethoniumchlorid durch den Zusatz von Phenoxyethanol überraschenderweise
in einer synergistischen Weise erhöht wurde.
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Tabelle
3 Konservierungsreaktionstesten
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LITERATURSTELLEN:
-
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- US-Patent Nr. 4703008 Lin
- US-Patent Nr. 4806524 Kawagachi et al.
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