DE604911C - Anordnung zum Abschalten eines induktiven Widerstandes in einem Gleichstromkreis - Google Patents
Anordnung zum Abschalten eines induktiven Widerstandes in einem GleichstromkreisInfo
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- DE604911C DE604911C DE1930604911D DE604911DD DE604911C DE 604911 C DE604911 C DE 604911C DE 1930604911 D DE1930604911 D DE 1930604911D DE 604911D D DE604911D D DE 604911DD DE 604911 C DE604911 C DE 604911C
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
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- H01H33/02—Details
- H01H33/59—Circuit arrangements not adapted to a particular application of the switch and not otherwise provided for, e.g. for ensuring operation of the switch at a predetermined point in the ac cycle
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
31. OKTOBER 1934
31. OKTOBER 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M604911 KLASSE 21 c GRUPPE 35οτ
21C S 940.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juli 1930 ab'
Es sind Anordnungen zum Abschalten eines
induktiven Widerstandes, der in einem Gleichstromkreis angeordnet ist, bekannt, bei denen
parallel zum induktiven Widerstand ein Gleichrichter liegt, welcher derart geschaltet ist, daß
er nur den beim Abschalten auftretenden Extrastrom hindurchläßt. Es hat sich nun gezeigt,
daß trotz des Parallelschaltens des Gleichrichters ein Lichtbogen an den Kontakten auf-
to tritt.
Durch die Erfindung wird dieser Lichtbogen vermieden, und zwar dadurch, daß eine genügend
große Kapazität parallel zu dem Gleichrichter geschaltet wird. Überraschenderweise
tritt dann ein Lichtbogen beim Abschalten überhaupt nicht mehr auf. Die weiteren, im
Anschluß daran angestellten Untersuchungen haben einen Fingerzeig gegeben, wie diese Kapazität
bemessen werden muß. Bezeichnet man, wie aus Fig. 1 ersichtlich, mit I die Induktivität
des Stromkreises (z.B. die Eigeninduktivität der Zuleitungen und Meßinstrumente) mit Ausnahme
der Induktivität, zu welcher der Gleichrichter parallel liegt, mit Rg den Widerstand des
Gleichrichters in der Sperrichtung, mit 'C die zum Gleichrichter parallel liegende Kapazität
und mit Q den negativen Widerstand der Unterbrechungsstelle selbst, der definiert sein soll
als Widerstand gegenüber Stromänderungen IQ = -p-l, so ergibt sich, als Bedingung, daß
kein Lichtbogen auftritt, folgende, aus den Gleichgewichtsbedingungen eines Gleichstromkreises
unter der Annahme, daß die dem Gleichrichter parallel geschaltete Induktivität unendlieh
groß ist, aufgestellte Ungleichung
aus welchem die Mindestgröße der erforderliehen Kapazität errechnet werden kann. Wie
aus dieser Bedingung hervorgeht, kann man die parallel geschaltete Kapazität um so kleiner
machen, je größer der Widerstand des Gleichrichters in der Sperrichtung ist. Man wird deshalb
zweckmäßig einen Gleichrichter mit hohem Widerstand in der Sperrichtung verwenden,
beispielsweise einen Quecksilberdampf-Argon-Gleichrichter. Nach einer weiteren Ausbildung
der Erfindung ist es möglich, auf eine besondere Parallelkapazität zu verzichten, wenn man
durch geeigneten Aufbau des Gleichrichters diesem eine solche Eigenkapazität gibt, daß die
obenerwähnte Ungleichung erfüllt ist. Für diesen Zweck eignet sich insbesondere ein
Metalltrockengleichrichter (Kupfer-Kupferoxyd-Gleichrichter), der eine genau bestimmte statische
Eigenkapazität besitzt und welchem man durch geeigneten Aufbau die erforderliche Größe
der Eigenkapazität geben kann.
Es ist ferner zweckmäßig, die Charakteristik der Unterbrechungsstelle (Stromspannungscharakteristik
der Kontakte) so zu beeinflussen, daß die Abnahme des Stromes mit wachsender Spannung
an den sich öffnenden Kontakten recht groß wird, d. h. daß Q einen möglichst
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Erich Friedländer in Berlin-Ruhleben.
großen negativen Betrag erhält. Hierzu kann man z. B. durch Verwendung eines Blasmagneten
die Lichtbogencharakteristik an der Unterbrechungsstelle in der gewünschten Weise
beeinflussen. Hierbei ist es aber zweckmäßig, die Induktivität des Blasmagneten mit der abzuschaltenden
Induktivität unmittelbar in Reihe zu schalten und den Gleichrichter parallel zu dieser Reihenschaltung zu legen, damit nicht die
to Blasspule den Wert I vergrößert.
Um den Wert Q zu vergrößern, ist es ferner zweckmäßig, geeignetes Kontaktmaterial, z. B.
Platin, zu verwenden.
Um ein Entstehen des Lichtbogens zu verhindern, ist es ferner vorteilhaft, die Kontakte
langsam zu öffnen, da man dadurch die Löschspannung sehr klein halten kann. Dies kann man
beispielsweise dadurch erreichen, daß der Schalter mit einer bekannten Verzögerungseinrichfcung
versehen ist. Die Anordnung eignet sich insbesondere auch in allen den Fällen, wo eine
schleichende Kontaktgabe vorkommt, d. h. zur Steuerung von elektrischen Apparaten durch
Relais oder Meßgeräte ohne Unempfindlichkeitsgrad, z. B. Kontaktwattmeter oder Kontaktvoltmeter
oder durch Fernmeßsender nach dem Impulsfrequenz verfahren. Die Verwendung derartiger
Geräte ist bisher außerordentlich beschränkt gewesen, da die schleichende Kontaktgäbe
und Unterbrechung die Kontakte auf das äußerste gefährdete und ihre Lebensdauer herabsetzte. Bei Anwendung der Erfindung aber
wird die schleichende Unterbrechung zum Vorteil, denn sie wirkt dahin, daß der zerstörende
Lichtbogen überhaupt nicht mehr entsteht. Um einen Wiederanstieg der Spannung besonders
stark zu verzögern, kann man in Serie mit dem Gleichrichter einen Apparat mit negativer
Widerstandscharakteristik einfügen. Hierzu eignet sich z. B. eine mit konstanter Drehzahl
angetriebene Reihenschlußmaschine. Wird deren Charakteristik so gewählt, daß ihr scheinbarer
negativer Widerstand nur wenig kleiner als der Ohmsche Widerstand der Induktivität
einschließlich des Gleichrichters in der Durchlaßrichtung ist, so klingt das Feld der Induktivität
nur ganz langsam ab, während die Spannung am Schalter erst allmählich wiederkehrt,
sobald man ihn geöffnet hat. Die Anordnung gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere zum Abschalten von Relais.
Bei derartigen Einrichtungen kann man durch Versuche oder Rechnung leicht diejenigen Verhältnisse
feststellen, bei denen die Gleichrichterwirkung so groß wird, daß der Abfall des Relais
stark verzögert wird. Der Gleichrichter ist also dann ein Ersatz für die vierfach gebräuchlichen
Kurzschluß wicklungen für Verzögerungsrelais.
Die Erfindung läßt sich auch vorteilhaft verwenden für die Auslösespulen von Schaltern.
Durch die Anwendung der Erfindung ist es möglich, die Schalter durch hochempfindliche
Steuerrelais unmittelbar zu steuern, da die Kontakte dieser Relais nicht mehr gefährdet sind.
Bisher hat man Auslösespulen von Schaltern durch hochempfindliche Relais über Zwischenrelais
gesteuert. Hierbei kann es aber vorkommen, daß noch vor dem Auslösen des Schalters
der Fehler durch einen anderen Schalter abgeschaltet wird, so daß das Relais den Stromkreis
der Auslösespule wieder öffnet. Durch die Erfindung wird gegenüber den bekannten Anordnungen
der Vorteil erzielt, daß eine unmittelbare Steuerung der Auslösespule von den hochempfindlichen Relais möglich ist, so daß
das Zwischenrelais erspart wird und gleichzeitig die Zeit zwischen Komrnandogabe und Ausschaltung
des Schalters verkürzt wird.
Die Anordnung gemäß der Erfindung eignet sich auch für Relais, welche von einem Wechselstromnetz
über Gleichrichter (Einfach-, Doppelweg- oder Mehrphasengleichrichter) gespeist werden, da ein Erregerstrom in derjenigen Richtung,
in welcher die Schutzwirkung des Gleichrichters versagen würde, gar nicht zustande
kommt.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Anordnung zum Abschalten eines induktiven Widerstandes in einem Gleich-Stromkreis, wobei parallel zur. Induktivität ein Gleichrichter liegt, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Gleichrichter eine Kapazität geschaltet ist, die so bemessen ist, daß folgende Ungleichung besteht1 + R1T-Q-C _Rg + Qin der I die Induktivität des Stromkreises ohne die Induktivität, zu welcher der Gleichrichter parallel liegt, Rg der Widerstand des Gleichrichters in der Sperrichtung, C die zur abzuschaltenden Induktivität parallel liegende Kapazität und Q der durch das Verhältnis von Spannungs- zu Stromänderung (Stromspannungscharakteristik) im Augenblick der Kontakttrennung bestimmte negative Widerstand der Unterbrechungsstelle ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle einer besonderen Kapazität die Eigenkapazität des Gleichrichters dient.
- 3. Verwendung der Anordnung nach Anspruch ι oder 2 für Auslösespulen von Schaltern, welche von empfindlichen Relais unmittelbar gesteuert werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE604911T | 1930-07-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE604911C true DE604911C (de) | 1934-10-31 |
Family
ID=6575269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930604911D Expired DE604911C (de) | 1930-07-19 | 1930-07-19 | Anordnung zum Abschalten eines induktiven Widerstandes in einem Gleichstromkreis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE604911C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2758254A (en) * | 1951-12-21 | 1956-08-07 | Int Standard Electric Corp | Arrangement to avoid sparking in inductive direct-current circuits |
US2991396A (en) * | 1958-04-11 | 1961-07-04 | Square D Co | Voltage surge suppressor |
DE1175321B (de) * | 1962-08-18 | 1964-08-06 | Standard Elektrik Lorenz Ag | Schaltungsanordnung zur Abschaltung von Induktivitaeten |
DE1267340B (de) * | 1959-06-23 | 1968-05-02 | Elmeg | Anordnung zum Ein- und Ausschalten eines induktiven Gleichstromverbrauchers, insbesondere eines Magnethammers |
-
1930
- 1930-07-19 DE DE1930604911D patent/DE604911C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2758254A (en) * | 1951-12-21 | 1956-08-07 | Int Standard Electric Corp | Arrangement to avoid sparking in inductive direct-current circuits |
US2991396A (en) * | 1958-04-11 | 1961-07-04 | Square D Co | Voltage surge suppressor |
DE1267340B (de) * | 1959-06-23 | 1968-05-02 | Elmeg | Anordnung zum Ein- und Ausschalten eines induktiven Gleichstromverbrauchers, insbesondere eines Magnethammers |
DE1175321B (de) * | 1962-08-18 | 1964-08-06 | Standard Elektrik Lorenz Ag | Schaltungsanordnung zur Abschaltung von Induktivitaeten |
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