DE604735C - Gleitflaeche fuer Gleitboote oder Flugzeugschwimmer - Google Patents

Description

Um Schwimmkörper, ζ. Β. Gleitboote, Flugzeugschwimmer o. dgl., zum Gleiten zu bringen, muß der Gleitboden des Schwimmkörpers Flüssigkeit nach unten beschleunigen, um zur Verringerung des Widerstandes das Gewicht aus dem Wasser zu heben. Zu dieser Umlenkung der Strömung ist Energie erforderlich, die sich in einem Widerstand äußert. _

Neuere Forschungen zeigen nun, daß zu diesem Widerstand ein weiterer von ungefähr gleicher Größe tritt, der dadurch verursacht wird, daß die Strömung nicht nur nach unten und hinten, sondern auch zum Teil nach oben und vorn in Form eines Spritzers entgegen der Fortbewegungsrichtung umgelenkt wird (Abb. 1). Die dazu aufzuwendende, sehr be-

- trächtliche Energie ist -im Gegensatz zu dem ersterwähnten Widerstand nicht mit nutzbarem Auftrieb verbunden.

Vorliegende Erfindung sucht nun diesen Widerstand dadurch zu beseitigen oder zu verringern, daß Leisten quer über dem Gleitboden angebracht werden, die bei An» strömung von vorn nur geringen Widerstand bieten, bei Anströmung von hinten durch den Spritzer diesem einen Widerstand !entgegensetzen oder ihn überhaupt nach hinten umlenken, so daß die im Spritzer enthaltene Energie ganz oder zum Teil wiedergewonnen wird. Der Zweck ist also ein anderer als bei den sog. Stufen. Diese Bauteile bezwecken ein Abreißen der Strömung, um die reibende Oberfläche der Gleitfläche zu verringern.

Freilich ist es denkbar, daß derartige Stufen, wenn der Gleitboden so weit austaucht, daß eine von ihnen vor dem Spritzer zu liegen kommt, eine ähnliche, den Spritzer ablenkende Wirkung ausübt. Tatsächlich ist eine derartige Wirkung nicht festzustellen, da bei kleinen Tauchungsänderungen der Staupunkt vor diese Leiste wandert und der stufenartige Absatz dann widerstandsvermehrend wirkt. Die vorliegende Erfindung sucht daher die Nachteile derartiger starrer Leisten oder Stufen dadurch zu vermeiden, daß im Falle einer Anströmung von vorn durch die bewegliche Ausbildung der Leisten ein zusätzlicher Widerstand nicht eintritt.

Ferner ist es auch bei Flugzeugtragflügeln bekanntgeworden, einen Teil der Energie, die in den an der Saugseite des Profilkopfes sich bildenden Wirbeln enthalten ist, durch im Bereich der nach vorn gerichteten Wirbelströmung angeordnete biegsame Vorsprünge in Vprtriebsenergie umzuwandeln. Ähnliche Wirkungen sollten auch durch schuppenartige Ausbildung von Strömungsflächen ,an Flugzeugen und eingetauchten S.chiffswänden erreicht werden. Da sich diese Körper nur in einem Medium bewegen, liegt den bekannten Einrichtungen nicht die vorliegende Aufgabe zugrunde, die Energie von Spritzern zurück-

zugewinnen, die nur bei der Bewegung von aus dem Wasser ragenden Gleitflächen von Gleitbooten oder Flugzeugschwimmern an der Wasseroberfläche, also an der Grenze zweier Medien, auftreten.

In den Abb. 2 bis 5 sind verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgedankens dargestellt.

Die Abb. 2 zeigt eine Leiste, die beweg-Hch angebracht ist und automatisch durch die Flüssigkeit betätigt wird. Dort, wo die Strömung entgegengesetzt zur Fortbewegung der Gleitplatte fließt, ist die Leiste eingeklappt; dort, wo der Spritzer in Richtung der Vor· wärtsbewegung vorschießt, klappt die Leiste zur Umlenkung des Spritzers heraus. Abb. 3 zeigt eine ähnliche Ausführungsform, bei der jedoch das aufgefangene Wasser des Spritzers nicht nach unten hinten, sondern nach oben hinten abgeführt wird, so daß das frisch zufließende Wasser nicht durch das abgelenkte Spritzwasser verwirbelt wird.

Bei Gleitböden mit stark veränderlicher, benetzter Gleitbodenlänge, z. B. Flugzeug-Schwimmkörpern, wären zweckmäßigerweise mehr als eine derartige Leiste anzubringen, da andernfalls der Abstand der Leiste vom Spritzer zu groß wird, um wirksam zu werden.

So zeigt Abb. 4 ein Ausführungsbeispiel, das eine Reihe von Blechstreifen vorsieht. Fließt die Flüssigkeit von vorn nach hinten, so legen sich die Blechstreifen von selbst an den Gleitboden an, so daß kein Mehrwiderstand entsteht. Kehrt dagegen im Spritzer die Flüssigkeit ihre Bewegungsrichtung um, strömt sie also von hinten nach vom, so klappt der Blechstreifen von selbst ab, so daß der Spritzer einen Widerstand erfährt oder sogar umgelenkt wird.

Konstruktiv können zahlreiche Ausführungsformen verwandt werden, die aus bekannten technischen Mitteln, wie Scharniere mit und ohne Federn, federnden Blechen. Gummiklappen o. dgl., zusammengesetzt sind.

Gleichzeitig können diese Leisten zur Verrin-

gerung des seitlichen Spritzwassers verwandt werden.

Abb. S zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Reihe von Blechleisten durch ein Fell, etwa von Seehunden, o. dgl. ersetzt worden ist, das derart angebracht ist, daß der Strich von vorn nach hinten geht. Tritt nun eine Strömung auf wie beim Spritzer, die von hinten nach vorn, also gegen den Strich des Felles gerichtet ist, so richten sich die Fellhaare auf und ergeben eine Abbiemsung des Spritzers, die im Sinn der Erfindung den Widerstand des Gleitkörpers verringert.

Die Einrichtungen können sowohl an Gleitbooten als auch an Schwimmkörpern von Seeflugzeugen Anwendung finden, an flachen wie auch an gekielten oder beliebig anders geformten Gleitböden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Gleitfläche für Gleitboote oder Flug- ■ zeugschwinimer, an der im Bereich des Austritts aus dem Wasser ein oder mehrere quer oder schräg zur Strömungsrichtung liegende Bleche oder stufenartige Vorsprünge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche oder Vorsprünge z. B. unter Benutzung scharnierartiger oder federnder Bauteile derart ausgebildet sind, daß sie sich beim Abströmen des Wassers nach hinten in die Gleitfläche ein- oder nicht fahrthemmend an diese anlegen, dagegen bei Umkehr der Strömungsrichtung nach vorn im Bereich des Austritts aus dem Wasser (Spritzerbildung) unter Bildung von Auffangflächen für die umgekehrte Strömung zur Ausnutzung der in dieser vorhandenen Vortriebsenergie aus der Gleitfläche austreten oder auf ihr sich aufrichten.
2. 2. Gleitfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge durch Felle gebildet werden, deren Haarstrich nach hinten liegt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen