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Rührvorrichtung für Haushaltszwecke Die Erfindung betrifft eine Rührvorrichtung
für Haushaltszwecke mit einem in Umdrehung versetzten,- zur Aufnahme des zu bearbeitenden
Gutes bestimmten Behälter, der eine oder mehrere zur Durchführung der Bearbeitung,
dienende und federnd gegen die Wandung des Behälters gepreßte Walzen enthält. Bei
einer derartigen Rührvorrichtung sollen gemäß der Erfindung die Achsen, auf denen
die Walzen lose drehbar sind, gleichlaufend oder annähernd gleichlaufend zur Achse
des Behälters angeordnet und seitlich außerhalb des Behälters in Haltevorrichtungen
derart gelagert sein, daß die Mündung des Behälters .frei gehalten wird und sich
die Walzen zwischen Mitte und Innenwandung des Behälters oder zwischen entgegengesetzten
Seiten der Innenwandung des Behälters frei bewegen können, Durch diese Anordnung
wird der Vorteil erzielt, daß das Innere des Behälters im Gegensatz zu bekannten
Vorrichtungen, bei denen die Walzen 'von einer im. Behälterinnern angeordneten,
in der Regel eine mittlere Welle aufweisenden Einrichtung getragen und bewegt werden,
sehr leicht von außen zugänglich ist. Ferner ist dadurch, daß sich im Behälter keine
Halte- und Antriebseinrichtungen befinden, auch die Möglichkeit gegeben, die Abmessungen
des Behälters bei gleicher Menge des zu behandelnden Stoffes erheblich kleiner auszuführen.
Die Walzen können ohne Schwierigkeit aus dem Behälter herausgenommen werden, so
daß sie beispielsweise zum Zwecke der Reinigung allseitig frei zugänglich werden.
Nach dem Herausnehmen der . Walzen ist der Behälter vollkommen frei, so daß er,
ohne daß weitere Bauteile gelöst und auseinandergenommen zu werden brauchen, abgehoben
und beiseitegestellt oder ausgewechselt werden kann. Es ist somit durch die Erfindung
die Möglichkeit gegeben, den Behälter in Form eines einfachen, oben offenen Gefäßes
auszuführen, welches lediglich an seiner Unterseite einen Rohrstutzen zum Aufsetzen
auf eine Antriebswelle aufzuweisen braucht.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Abb. z ist ein Aufriß einer Rührvorrichtung für Haushaltszwecke und
Abb. 2 ein Grundriß zu Abb. z.
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Abb. 3 zeigt teils in Seitenansicht, teils im Schnitt eine abgeänderte
Ausführungsform der Vorrichtung.
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Abb. q. ist eine entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform
und Abb. 5 ein Grundriß zu Abb. q..
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Abb.6 ist ein Teilschnitt durch eine vierte Ausführungsform der Vorrichtung.
In
Abb. i und 2 bezeichnet a einen oben offenen zylindrischen Behälter, der aber auch
von einer anderen geeigneten Form sein kann. Dieser Behälter ist mit einer in seiner
Mitte an der Unterseite des Behälters mittels eines Flansches befestigten Welle
2 versehen. Die Welle 2 befindet sich in einer senkrechten Muffe 3, die bei 4 und
5 in einem Gehäuse 6 gelagert ist. Dieses Gehäuse kann an der Kante eines Tisches
o. dgl. befestigt werden und ist zu diesem Zweck mit einem oberen Arm 7, der auf
der oberen Fläche des Tisches ruht, und einem unteren Arm b versehen, der gegen
die untere Fläche des Tisches mittels einer Klemmschraube 9 drückt. Mittels eines
aus dem Flansch der Welle 2 herausragenden und in eine Bohrung eines an dem oberen
Ende der Muffe 3 befindlichen Flansches eintretenden Stiftes io ist die Welle 2
gegen Drehung gesichert und mit der Muffe 3 so verbunden, daß ein freies Hochheben
des Behälters möglich ist. Die Muffe 3, die so die eigentliche Drehwelle des Behälters
bildet, ist durch Kegelräder ii und 12 mit einer waagerechten Antriebswelle 13 verbunden,
welche entweder von Hand mittels einer Kurbel 14, wie in der Zeichnung dargestellt,
oder durch einen :Motor angetrieben wird. Die Welle 2 ist hohl und an ihrem oberen
Ende durch einen herausnehmbaren Pfropfen 15 verschlossen.
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Der Arm 7 trägt eine Säule 16, auf welcher eine Muffe 17 drehbar gelagert
ist. Die Muffe 17 ruht auf einer Feder 18, die die Säule 16 umgibt und deren eines
Ende an dem Arm 7 und deren anderes Ende an der Muffe 17 befestigt ist, so daß die
Feder die Muffe nach einer bestimmten Richtung zu drehen bestrebt ist. An ihrem
oberen Ende ist die Muffe 17 mit einem seitlichen Arm ig versehen, der an seinem
äußeren Ende eine zur Aufnahme eines Bolzens 21 bestimmte Muffe 2o bildet. Dieser
Bolzen 21 greift auch in eine senkrechte, in der Mitte der Walze 23 angeordnete
Muffe 22 ein. Die Walze 23 ruht mit ihrem ebenen Boden auf dem ebenfalls ebenen
Boden des Behälters i und wird durch die Feder 18 gegen die Innenwand des Behälters
gedrückt, wie in Abb. 2 dargestellt ist. Durch die Drehung des Behälters i wird
die Walze 23 infolge der Reibung am Boden und den Innenflächen des Behälters mitgenommen;
die Drehung der Walze erfolgt um ihre durch den Bolzen 21 gebildete Achse. Der Durchmesser
der `Falze 23 entspricht bei der dargestellten Ausführung ungefähr dem Halbmesser
des Behälters i. Der Bodenteil des Behälters in der Nähe seines Umfanges ist bestrebt,
die Walze in der Drehrichtung des Behälters mitzunehmen, und zwar mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit. Die Umfangsgeschwindigkeit nimmt nach dem Mittelpunkt der
Walze zu ab. Außerdem ist die Drehrichtung der Walze zwischen Walzenmitte und Mittelpunkt
des Behälters entgegengesetzt der Drehrichtung des Behälters. Die Walze wird sich
infolgedessen zwar in der gleichen Richtung wie der Behälter x, aber reit geringerer
Geschw indiglteit wie der Behälter drehen. Dadurch wird ein gewisses Gleiten zwischen
der äußeren Oberfläche der Walze und der Innenseite des Behälters an der Stelle
stattfinden, wo beide Flächen einander berühren. Wenn das zu behandelnde Gut in
den Behälter i eingeführt wird, wird dieses Gut von dem Behälter mitgenommen und
beim Vorbeigehen an der Walze 23 wirksam umgerührt. Das Rühren wird dadurch noch
wesentlich gesteigert, daß Behälter und Walze aneinander vorbeigleiten. An einer
geeigneten Stelle ist ein Schaber 24 vorgesehen, der sich wie üblich gegen die Innenfläche
des Behälters i legt, um das Gut von der Wand des Behälters zu entfernen und dadurch
das Durchmischen zu fördern.
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Um die Leerung und Reinigung- der Vorrichtung zu erleichtern, ist
der Bolzen 21 herausnehmbar angeordnet. Auch ist die Walze 23 oben mit einem Handgriff
25 versehen. Zu demselben Zweck kann der Arm ig geteilt sein, wobei seine Teile
durch eine lösbare Kupplung zusammengehalten werden, nach deren Lösung der äußere
Teil des Armes zusammen mit dem Bolzen 2i und der Walze leicht herausgenommen werden
kann. Der Behälter kann ebenfalls herausgenommen werden, da seine Welle 2 nur lose
in die Muffe 3 einfaßt.
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Bei der vorstehend beschriebenen Ausführung sind Behälter i und Walze
23 zylindrisch und mit ebenem Boden ausgeführt, jedoch kann die Form dieser Teile
auch eine andere sein. In Abb. 3, die im übrigen der beschriebenen Ausführungsform
entspricht, hat der Behälter i in bekannter Weise eine nach auswärts gekrümmte Seitenwand,
so daß der Behälter seinen größten Durchmesser in halber Höhe hat, während die Öffnung
des Behälters einen beträchtlich kleineren Durchmesser hat. Die Walze 23, ebenso
wie der Schaber 24 besitzen eine entsprechend gekrümmte Form. Der obere Teil der
Seitenwand des Behälters i erstreckt sich soweit nach innen, daß die Walze bis zu
einem gewissen Grad bedeckt wird. Hierdurch wird die Vorrichtung zur Behandlung
von Gut geeignet, @velches das Bestreben hat, über die obere Kante des Behälters
zu steigen. Durch die Krümmung der Seitenwand wird dies verhindert und das Gut im
Gegenteil nach innen bewegt.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist im übrigen die gleiche wie
die nach Abb. i und 2. Die Wälze 23 legt sich sowohl gegen den Boden als auch gegen
die Seitenfläche des Behälters, und zwar an Stellen, die in verschiedenem Abstand
von dem :Mittelpunkt des Behälters liegen, so daß auch in diesem Falle die Geschwindigkeit
der Walze von der des Behälters abweichen wird.
Natürlich können
auch noch andere Formen für den Behälter und die Walze gewählt werden.
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Wenn die Vorrichtung für die Behandlung von Gut verwendet wird, welches
Flüssigkeiten enthält, wie beim Pressen von Beeren zur Wein-oder Fruchtsaftbereitung,
dann wird der Pfropfen 15 herausgenommen, so daß die Flüssigkeit durch die hohlen
Wellen 2 und 3 zu einem Sammelbehälter gelangen kann. In solchen Fällen kann der
Behälter unten mit einem Filter versehen sein, der mit der hohlen Welle in Verbindung
steht.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen ist nur eine Walze vorhanden,
jedoch können auch wie üblich zwei und mehr Walzen vorgesehen werden, welche in
bekannter Weise durch Federn gegen die Innenfläche des Behälters gedrückt werden.
Ferner können die Innenflächen des Behälters ebenso wie die Außenflächen der Walzen,
wie an sich bereits vorgeschlagen, geraubt oder geriffelt oder ähnlich ausgeführt
werden, um die Wirkung zu erhöhen.
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In Abb. q. und 5 ist eine, Vorrichtung dargestellt, bei welcher zwei
Walen benutzt werden, die mit Riffeln versehen sind und die mit ähnlichen Riffeln
an der Innenseite des Behälters zusammenarbeiten. Die Riffeln können senkrecht oder
geneigt oder auch schraubenförmig ausgeführt werden; sie können auch die Form von
Zähnen besitzen, so daß ein tatsächlicher Zahneingriff zwischen Behälter und Walzen
stattfindet.
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Bei dieser Ausführungsform ist die Lagerung und der Antrieb des Behälters
i in der gleichen Weise ausgebildet wie in den Abb. i bis 3. Der Behälter besteht
aus zwei Teilen, die in einer waagerechten Ebene miteinander verbunden sind. Der
untere der beiden Teile ist mit schraubenförmigen Rillen versehen. In dem Behälter
befinden sich zwei. Walzen 23, die je auf einer besonderen, zur Welle 2 des Behälters
gleichlaufenden, also senkrechten Welle 21 angeordnet sind. Die Wellen 2 1 werden
von je einem besonderen waagerechten Arm ig getragen. Einer dieser Arme ist an der
Muffe 17 befestigt, auf die eine an der senkrechten Säule 16 in der gleichen
Weise wie gemäß Abb. i befestigte Feder 18 wirkt, so daß die Walze nachgiebig gegen
die Innenfläche des Behälters gedrückt wird. Der andere Arm ig ist an dem ersterwähnten
Arm ig mittels einer Lasche 3o drehbar angelenkt. Zwischen den Muffen 2o der beiden
Arme ig ist eine Druckfeder 3i angeordnet, die das Bestreben hat, die Walzen voneinander
zu entfernen und sie so in Berührung mit der Innenfläche des Behälters zu halten.
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Die in Abb. q. dargestellte Walze ist an ihrem unteren Teil mit Rillen
32 versehen, die den Rillen 33 des Behälters entsprechen. Man kann beide Walzen
oder auch nur eine mit derartigen Rillen versehen. Die schraubenförmigen Rillen
machen die Vorrichtung besonders geeignet zur Butterbereitung, da die Rillen den
Rahm auf und ab bewegen. Die Walzen können aus beliebigem Stoff, beispielsweise
Holz, Eisen oder einem anderen Metall, bestehen.
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Abb.6 zeigt einen tassenförmigen Behälter und eine Walze mit glatter
Außenfläche. Die Walze kann in gleicher Weise wie die Walzen der vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen ausgebildet sein, so daß sie sich gegen die Innenseite des Behälters
legt, oder sie kann auch nachgiebig gegen den Boden des Behälters gedrückt werden,
so daß sie nachgeben und in die Höhe gehen kann, falls ein harter Kern o. dgl. zwischen
sie und den Behälter kommt. In einer Bohrung des unteren Teiles der Welle 21 ist
eine Feder 35 angeordnet, die sich gegen den Boden einer zur Aufnahme der Welle
21 dienenden, in der Walze befindlichen Bohrung 36 legt. Zweckmäßig wird zwischen
das untere Ende der Feder und den Boden der Bohrung eine Kugel 37 eingelegt. Die
Welle 21 reicht nicht bis zum Boden -der Bohrung 36, so daß eine senkrechte Verschiebung
der Walze möglich ist.
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Die Feder 18 kann gegebenenfalls in Fortfall kommen und nur die Feder
31 oder gleichartige Federn verwendet werden, die einen Ausgleich des seitlichen
Druckes auf die Welle des Behälters bewirken. Der Behälter kann ferner ebenso wie
die Behälter der Fig. i bis 5 an der Oberseite teilweise durch einen Deckel abgeschlossen
werden, der das Austreten des Arbeitsgutes verhindert, besonders wenn dieses Gut
Flüssigkeiten enthält.