DE572326C - Verfahren zur Gewinnung der Gaergase bei Herstellung von Aceton und Butylalkohol - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung der Gaergase bei Herstellung von Aceton und ButylalkoholInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung der Gärgase bei Herstellung von
Aceton und Butylalkohol durch Gärung.
Der Erfindung gemäß wird die Gärung in einem geschlossenen System durchgeführt, so
daß außer der Gärung selbst auch die zu ihrer Durchführung in dem geschlossenen System erforderlichen Maßnahmen, nämlich
das Einführen der Nährlösung in die Gärgefäße und das Entfernen der vergorenen Nährlösung aus dem betreffenden Gärgefäß
unter Benutzung der Gärgase geschieht. Auf diese "Weise wird, selbst wenn, wie üblich,
gleiche Arbeitsvorgänge in den einzelnen Gärgefäßen einer Gärbatterie zu verschiedenen
Zeitpunkten stattfinden, so daß also z. B. zur Zeit der Beschickung des ersten Gärgefäßes
im zweiten die Gärung, im dritten die Entleerung stattfindet, ständig reines, insbesondere
Stickstoff- und sauerstofffreies Gärgas erhalten, das unter Vermeidung der sonst
notwendigen analytischen Prüfung der Reinheit ohne Zwischenbehandlung unmittelbar
dem weiteren Verarbeitungsprozeß zur Her-
s5 Stellung von z. B. Methanol, Formaldehyd
und anderen organischen Verbindungen zugeleitet werden kann. Hierdurch wird naturgemäß
das Gärverfahren durch einfachste und wirtschaftliche Ausnutzung der beim Gärverfahren
entstehenden Abfallprodukte wesentlich verbilligt.
Bekannt ist es, die Gärung selbst in einer Gärgasatmosphäre auszuführen. Es wurde
ferner vorgeschlagen, zu Beginn des Gärprozesses in .das Gärgefäß inerte Gase einzuführen.
Die Zeichnung stellt beispielsweise schematisch eine zur Ausübung des Verfahrens
gemäß Erfindung verwendbareApparatur dar.
In dem Gärkessel 1 wird eine mit Butylacetonbazillen
geimpfte Kohlenhydratmaische durch eine Leitung 2 eingeführt. Die bei der
Gärung der Maische entstehenden Gärgase, welche mit Wasserdampf gesättigt sind und
flüchtige Lösungsmitteldämpfe enthalten, sammeln sich im oberen Teil des Kessels 1 an
und strömen durch ein Auslaßventil 3 mit einem Druck von ungefähr 0,21 Atm. Überdruck
und dann durch einen, gewöhnlichen Wasserverschluß 4 und eine Leitung 10 in
einen Turm 5. Der Auslaßdruck der Gärgase ist durch Einstellung des Ventils 3 regelbar.
Aus dem Turm 5 gelangen die Gase nacheinander in Türme 6 und 7. Diese Türme bilden
ein Lösungsmittelabsorptionssystem.
Der Turm 5 ist mit losen Packstoffen gefüllt. In diesen Turm wird das vom Gärkessel
r kommende Gas unten eingeführt, so daß es in dem Turm nach oben steigt und durch einen über den Packstoff von oben herabfließenden
Wasserstrom gewaschen wird. Dieses Wasser wird oben z. B. mittels einer
Pumpe ο. dgl. in den Turm 5 eingeführt. Das Waschwasser wird mit dem in ihm enthaltenen
Lösungsmittel aus dem Turm 5 abgeführt. Die Einrichtung zur Abführung ist auf der
Zeichnung nicht dargestellt. Die Lösungsmittel können dann durch die üblichen Destillationsverfahren
wiedergewonnen werden.
Die Türme 6 und 7 unterscheiden sich vom Turm 5 insofern, als sie vorzugsweise feste
to Absorptionsmittel, wie z. B. Holzkohle oder Kieselerde, enthalten. Das in dem ersten
Turm 5 mit Wasser gewaschene Gas tritt oben in die Türme 6 und 7 ein und strömt in diesen
abwärts, wobei die Absorptionsmittel die letzten Spuren der wertvollen Lösungsmitteldämpfe
aus dem Gas zurückhalten. Die Türme 6 und 7 können abwechselnd oder in Tandemanordnung verwendet werden. Vorteilhaft
ist es, einen Turm für die Absorption und den anderen zur Gewinnung des absorbierten
Lösungsmittels (unter Anwendung von Wärme, z. B. Dampf) zu verwenden.
Aus einem der beiden Türme 6 oder 7 oder aus beiden Türmen strömen die Gärgase in
einen Gasometer 8, und zwar mit einem Druck, der kleiner als der im Gärungskessel 1
herrschende Druck ist. Wenn z. B. der Druck im Gärkessel ι etwa 0,2.1 Atm. Überdruck beträgt,
ist im Gasometer infolge des durch das Lösungsmittelabsorptionssystem bedingten Druckabfalles nur ein Druck von ungefähr
0,035 Atm. Überdruck vorhanden.
Ein durch ein Zweigrohr 9 mit der Gärgasleitung ι ο verbundener Behälter 11 dient dazu,
das durchströmende Gas zu sterilisieren und ist zu diesem Zweck mit einem eine
antiseptische Lösung enthaltenen Trog versehen, durch den das Gas hindurchsprudelt.
Die Sterilisierung kann auch durch ultraviolettes Licht oder durch Erwärmen bewirkt
werden.
Eine Pumpel2 saugt die Gase durch den Behälter 11 hindurch und komprimiert sie
dann in einem Behälter 13 auf einen Druck von etwa 1,4 Atm. Überdruck. Der Behälter
13 wird durch selbsttätiges Ein- und Ausschalten der Pumpe 12 nachgefüllt, z. B. mittels
eines Druckmanometers, welches an dem Speicherbehälter angeordnet ist und die Pumpe auf elektrischem Wege derart steuert,
daß die Pumpe eingeschaltet wird, sobald der Druck unter ein gewisses Minimum sinkt, und
ausgeschaltet ward, sobald der Druck in dem Speicherbehälter einen bestimmten Betrag
übersteigt.
Sobald die Gärung beendet ist, hört die Gasentwicklung im Kessel auf; das Gasausströmventil
3 wird geschlossen und das die Lösungsmittel enthaltende Gemisch aus dem Gärkessel 1 zu den Destillationsapparaten
durch ein Rohr 16 abgelassen. Gleichzeitig mit dem Ablaßventil wird auch das Expansionsventil
14 geöffnet und so das Gemisch herausgedrückt. Dabei wird verhindert, daß
Luft in den Kessel eintritt und die Gase verunreinigt werden.
Wenn die gesamte Maische aus dem Gärkessel ι abgelassen ist, wird das Ablaßventil
geschlossen und so der Kessel unter dem Druck der Gärgase bis zur nächsten Benutzung
gehalten. Zur Sterilisierung und Reinigung des Kessels 1 wird in diesen Dampf gedrückt
(Dampfleitung 15). Nach der Sterilisierung kann das kondensierte Wasser am
Boden des Gärkessels, z. B. durch ein Rohr 17, abgelassen werden. Die dadurch entstehende
Verminderung des Druckes im Kessel ι wird durch Nachdrängen von mehr Gärgas
ausgeglichen.
Soll der Kessel wieder mit Maische gefüllt werden, so wird zunächst die Zuleitung für
das Gärgas aus dem Behälter 13 abgesperrt und das Auslaßventil 3 geöffnet. Die darauf
in den Kessel 1 eintretende Maische verdrängt dann das Gas durch den Wasserverschluß 4
in den Gasometer 8.
Ein großer praktischer Vorteil bei der Verwendung der dargestellten Apparatur ergibt
sich dadurch, daß keine Zirkulationspumpen erforderlich sind, um dieLösungsmitteldämpfe go
aus dem Gas wiederzugewinnen. Die Gase strömen infolge des Druckes durch den Apparat für das Absorptionsverfahren und in
den Gasometer. Gegebenenfalls kann natürlich auch eine Zirkulationspumpe in das System eingebaut werden, um das Gärgas aus
dem Gärkessel abzuziehen und durch die einzelnen Teile zu drücken.
Claims (1)
- Patentanspruch: *Verfahren zur Gewinnung der Gärgase bei Herstellung von Aceton und Butylalkohol durch Gärung in einer Gäratmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks ständiger Gewinnung reiner, insbesondere stickstoff- und sauerstofffreier Gärungsgase die Gärung in einem geschlossenen System durchgeführt wird, so daß außer der Gärung selbst auch die zu ihrer Durchführung-in dem geschlossenen System erforderlichen Maßnahmen, nämlich das Einführen der Nährlösung in die Gärgefäße und das Entfernen der vergorenen Nährlösung aus dem betreffenden Gärgefäß unter Benutzung der Gärgase geschieht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US99566A US1740163A (en) | 1926-04-03 | 1926-04-03 | Fermentation apparatus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE572326C true DE572326C (de) | 1933-03-14 |
Family
ID=22275623
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC39609D Expired DE572326C (de) | 1926-04-03 | 1927-04-03 | Verfahren zur Gewinnung der Gaergase bei Herstellung von Aceton und Butylalkohol |
Country Status (4)
Country | Link |
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US (1) | US1740163A (de) |
DE (1) | DE572326C (de) |
FR (1) | FR631229A (de) |
GB (1) | GB268749A (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2492667A (en) * | 1947-04-12 | 1949-12-27 | Miles Lab | Production of citric acid by fermentation |
-
1926
- 1926-04-03 US US99566A patent/US1740163A/en not_active Expired - Lifetime
-
1927
- 1927-03-14 GB GB7111/27A patent/GB268749A/en not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR631229A (fr) | 1927-12-16 |
GB268749A (en) | 1928-03-08 |
US1740163A (en) | 1929-12-17 |
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