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DE538078C - Verfahren zur Gewinnung von bituminoesen Stoffen aus Torf - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von bituminoesen Stoffen aus Torf

Info

Publication number
DE538078C
DE538078C DEI33941D DEI0033941D DE538078C DE 538078 C DE538078 C DE 538078C DE I33941 D DEI33941 D DE I33941D DE I0033941 D DEI0033941 D DE I0033941D DE 538078 C DE538078 C DE 538078C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
peat
extraction
bituminous substances
water content
dry
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI33941D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Guenther Gorr
Dr Hans Weiss
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI33941D priority Critical patent/DE538078C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE538078C publication Critical patent/DE538078C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • C10F5/02Drying or de-watering peat in the field; Auxiliary means therefor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von bituminösen Stoffen aus Torf Einer lohnenden Gewinnung der im Torf enthaltenen bituminösen Stoffe durch Extraktion stehen Schwierigkeiten entgegen. Die kolloidale Beschaffenheit 'des Torfes erschwert den Durchtritt des Extraktionsmittels. Da ferner infolge des hohen Wassergehaltes des Torfes das Extraktionsmittel stark verdünnt wird, ist dessen Rückgewinnung erschwert.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich in einfacher und vorteilhafter Weise die im Torf enthaltenen bituminösen Stoffe gewinnen lassen, wenn man den Torf in an sich bekannter Weise unter Zusatz von Elektrolyten und gegebenenfalls unter Anwendung von Druck erhitzt, ihn vom größten Teil des Wassers bzw. der wäßrigen Flüssigkeit, insbesondere durch mechanische Behandlung, z. B. Abpressen, befreit und erst dann einem Auslaugungsprozeß mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Ketonen u. dgl., oder Gemischen dieser unterwirft. Die hierbei anfallende Lösung wird zweckmäßig zum Auslaugen weiterer, in der gleichen Weise vorbehandelter Torfmengen verwendet, bis der Wassergehalt der Lösung so hoch geworden ist, daß eine weitere Verwendung der Lösung zum Auslaugen nicht mehr vorteilhaft ist, worauf die an den bituminösen Stoffen angereicherte Lösung in bekannter Weise aufgearbeitet wird.
  • Der Vorteil der beschriebenen Arbeitsweise bestellt darin, daß wesentlich konzentrierte Bitumenlösungen sowie erheblich bessere Ausbeuten erzielt werden als ohne die beschriebene vorherige Behandlung des auszulaugenden Torfes.
  • Aus den folgenden Vergleichsbeispielen geht hervor, daß nach dem vorliegenden Verfahren bei der Extraktion des Torfes erheblich größere Ausbeuten an bituminösen Stoffen erhalten werden als beim Arbeiten nach bekannten Verfahren.
  • Als Ausgangsstoff wurde Osnabrücker Sph_agnumtorf verwendet: i. a) 2o g Rohtorf wurden bei i05° bis zu einem Wassergehalt von 15 °/o getrocknet und alsdann in einer Soxhletapparatur mit einem Gemisch von gleichen Teilen Benzol und Äthylalkohol 30 Stunden lang extrahiert. Es wurden o,58 g Torfwachs gewonnen, d. h. 3,4. °/o, auf Trockentorf berechnet.
  • b) In einem Vergleichsversuch wurden 2o g Rohtorf zuerst der Säurekochung unterworfen und dann ebenfalls bis auf einen Wassergehalt von 15 °/a getrocknet. Alsdann wurde 2o Stunden lang extrahiert. Die Wachsausbeute betrug in diesem Falle 2,1 g, d. h. 12,3 % des Trockentorfes.
  • c) 2o g lufttrockener Rohtorf (im Anlieferungszustand) wurden 30 Stunden lang mit einem Gemisch von gleichen Teilen Benzol und Äthylalkohol extrahiert. Die Ausbeute an Bitumen (auf Trockentorf umgerechnet) betrug 7,5 °/o.
  • d) 2o g Rohtorf wurden bei ioo° vollkommen getrocknet und dann 3o Stunden lang exträhiert. Die Ausbeute an Bitumen (auf Trockentorf umgerechnet) betrug 9,¢ e) 2o g'Rolitorf, der bei 1o5° bis zu einem Wassergehalt von 15 °/o getrocknet war, wurde der Säurekochung unterworfen, dann bis zu 15 °/o Wassergehalt getrocknet und 30 Stunden lang extrahiert. Die Ausbeute an Bitumen (auf Trockentorf umgerechnet) betrug I g, I °'a.
  • f) 2o g Rohtorf wurden bei io5° vollkommen getrocknet, dann der Säurekochung unterworfen, dann wieder vollkommen getrocknet und 30 Stunden lang extrahiert. Die Ausbeute an Bitumen (auf Trockentorf umgerechnet) betrug 15,6 °/o.
  • 2. Daß die Mehrausbeute an Torfwachs gemäß vorliegender Erfindung nicht nur auf der durch die Elektrolytkochung bewirkten Torfzerkleinerung beruht, zeigt folgender Versuch: 2o g des in der unter ia beschriebenen Weise auf einen Wassergehalt von 15 °/o getrockneten Rohtorfes wurden in einer Mühle fein gemahlen und alsdann extrahiert. Es wurden bei erschöpfender Extraktion nur 7,6 °1Q Torfwachs gewonnen.
  • 3. Die oben beschriebenen Versuche wurden alsdann mit etwa io kg Torf als Ausgangsmaterial ausgeführt. Als Mittelwerte aus je fünf Versuchen wurden hierbei nach der üblichen Arbeitsweise an bituminösen Stoffen 3,3°1o des Trockentorfes und beim Extrahieren des gemäß dem vorliegenden Verfahren vorbehandelten Torfes 12,1 °/a des Trockentorfes erhalten.
  • Beispiel i i t Rohtorf mit einem Wassergehalt von go % wird mit 30 kg 2o°/oiger Schwefelsäure innig vermischt und im Druckgefäß 30 Minuten lang auf 13o° erhitzt. Das erhaltene Produkt wird abgepreßt, der etwa noch 30 °/o Wasser enthaltende zerkleinerte Preßrückstand mit einem Gemisch von gleichen Teilen Benzol und Methanol in einer Soxhletapparatur ausgelaugt und die erhaltene Lösung eingedampft. Es werden so 12 kg bituminöse Stoffe von wachsartigem Charakter erhalten, - während durch unmittelbares Auslaugen mit Benzol-Methanol aus der gleichen Menge Rohtorf nur 8 kg bituminöse Stoffe gewonnen werden. Beispiel e i t Sphagniuntorf rnit einem Wassergehalt von go °/a wird mit io kg konzentrierter Schwefelsäure im Druckgefäß 30 Minuten läng auf i5o° erhitzt. Die Extraktion des erhaltenen, durch Abpressen auf einen Wassergehalt von 35 °/a gebrachten Produktes mittels eines Benzol-Methanol-Gemisches liefert 17,7 kg bituminöse Stoffe, während unter sonst gleichen Arbeitsbedingungen ohne vorherige Behandlung des Ausgangsstoffes aus der gleichen Menge Sphagnumtorf nur 5,7 kg bituminöse Stoffe gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von bituminösen Stoffen aus Torf durch einen Auslaugungsprozeß mit Bitumen lösenden Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man den Torf vor dem Auslaugungsprozeß in an sich bekannter Weise unter Zusatz von Elektrolyten, gegebenenfalls unter Druck, erhitzt und von dem größten Teil der wäßrigen Flüssigkeit befreit.
DEI33941D 1928-03-25 1928-03-25 Verfahren zur Gewinnung von bituminoesen Stoffen aus Torf Expired DE538078C (de)

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