DE498741C - Bunt gewebter Velveton und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents

Description

• Bunt gewebter Velveton und Verfahren zur Herstellung desselben Die bisher bekannte, für Kleidungsstücke, Polsterbezüge, Decken, Portieren usw. verwendete Velvetonware bestand aus einem dichten, aus ungefärbten Garnen in an sich bekannter Weise, d. h. mit in der Hauptsache oben -liegendem Sohuß hergestellten Gewebe, daß roh geraubt und geschoren, im Stück gefärbt, darauf wieder geraubt und geschoren wurde, worauf es appretiert oder durch ein Wasserbad genommen, alsdann nach nochmaligem Rauben und Scheren finiert und gegebenenfalls mit entsprechenden Mustern bedruckt wurde.
• Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber eine Velvetonware aus dichtem sowohl in der Kette wie auch insbesondere im Schuß aus vor der Verarbeitung gefärbten Garnen bestehendem Gewebe, das in an sich in der Weberei bekannter Weise beliebig gemustert und in beliebigen Farbenzusammenstellungen gewebt ist. Dadurch, daß als Ausgangsmaterial bereits fertig gefärbte Garne verwendet werden, kann das bisher in mindestens drei verschiedenen Stadien .erforderliche Aufrauhen und Scheren des Stoffes nur in zwei Stadien erfolgen bzw. wenn Appretur nicht nötig ist, sogar nur in einem .einzigen Stadium. Das bisher bei dem gebräuchlichen Verfahren nachdem Färben des bereits bearbeiteten Gewebes erforderliche Rauben und Scheren wird also gemäß der Erfindung auf alle Fälle gespart. Das Verfahren gemäß der l-.rfindung ist dadurch dem alten Verfahren in wirtschaftlicher Beziehung weit überlegen und liefert außerdem, da mindestens einmal das Rauben und Scheren wegfällt und -infolgedessen das Material weniger geschwächt wird, ein volleres Erzeugnis von größerer Haltbarkeit als das bekannte Verfahren zur Herstellung einfarbiger, im Stück gefärbterVelvetonware.
• Für bestimmte Zwecke braucht die neue Warekeine,Appreturzu erhalten, infolgedessen entfällt in diesem Falle das Appretieren und das danach erforderliche Rauben und Scheren. Das stellt einen weiteren Vorteil der neuen Ware gegenüber der stückfarbigen Velvetonware dar, da diese auch dann, wenn sie nicht appretiert wird, genau so wie die zu appretierende Ware durch ein Wasserbad genommen werden muß, das nur kein Appreturmittel enthält, dann getrocknet, geraubt und geschoren werden muß, ehe sie finiert werden kann. Da die Kette .unten, d. h. auf der der Schauseite abgewandten Seite des Gewebes liegt, wird sie im Muster auf der Schauseite überhaupt nicht oder doch nur verhältnismäßig wenig sichtbar.
• Durch die Anwendung des in der Weberei für die Herstellung buntgemusterter Gewebe für andere Stoffe an sich bekannten Verfahrens auf die Herstellung von Veiveton wird es möglich, bei diesem Stoff eine reiche Auswahl von Mustern jeder beliebigen Farbenzusammenstellung und Länge herzustellen, indem man in der gleichen beliebig langen Kette ein in der Farbeund gegebenenfalls auch in seiner sonstigen Beschaffenheit beliebig wechselndes Schußm.aterial verwenden kann.
• Es ist also möglich, z. B. für Röcke, Blusen. Überjacken, Mäntel usw. den Stoff sogleich so zu weben, daß eine untere Abschlußkante mit Salleiste erzeugt wird, wenn man die mittlere Bahnbreite des Stoffes, z. B. für doppelte Länge der Kleidungsstücke, bemißt, oder man kann die Zierkante oder Bordüre in Schußrichtung des Stoffes laufen lassen und für jedes Kleidungsstück oder für je nur eine geringe Zähl von Kleidungsstücken immer -wieder nenne Muster fortlaufend weben, so,daß der Forderung, daß immer nur ein oder wenige Kleidungsstücke mit demselben Muster, hergestellt werden, im auerweitesten Maße nach dem neuen Verfahren leicht und mit nur geringen Mehrkosten nachgekommen werden kann.
• Der neue Stoff ist für alle mögliche Zwecke, für Kleidungsstücke aller Art, wie Mäntel, Jacken, Röcke, Blusen, vollständige Anzüge und Kostüme, Umschlagtücher, Hüte, Mützen usw., als Möbelbexu-g, ferner für Portieren, Tisch- oder Möbeldecken, als Kofferbezug, Wagenpolsterung usw. gleich vorteilhaft verwendbar. Er ist bei entsprechend guter Färbung der Garne gut waschbar und trageecht, im Muster dauernd haltbar, nicht abnutzbar wie bei aufgedrucktem Muster, und zeigt nicht d)ie glänzenden, störenden Druckstellen wie der einfarbige .bekannte Velveton, bei .dem diese Druckstellen auch dann auftreten und sehr störend wirken, -wenn die Stoffe durch Druck gemustert sind.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Bunt gewebter Velveton.
2. 2. Verfahren zur Herstellung einer bunt gewebten Velvetonware, dadurch gekennzeichnet, daß gefärbte Garne sowohl für Kette wie auch für Schuß in an sich bekannter Weise zu einer -dichten Ware derart verwebt werden und. verschiedenfarbiger Schuß auf der Oberseite so herausgebunden -wird, d'aß nach der für einfarbigeVelvetonware bekannten Ausrüstungsbehandlung auf der Oberseite der Ware ein gewünschtes haltbaTes Muster entsteht.