DE4434684A1 - Verfahren zur Steuerung der Ankerbewegung einer elektromagnetischen Schaltanordnung - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Ankerbewegung einer elektromagnetischen SchaltanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
der Ankerbewegung einer elektromagnetischen Schaltanord
nung mit wenigstens einem, auf den Anker einwirkenden
Haltemagneten und wenigstens einem auf den Anker einwir
kenden Rückstellmittel
Elektromagnetische Schaltanordnungen der vor stehend
bezeichneten Art werden beispielsweise eingesetzt zur
Steuerung der Gaswechselventile an Brennkraftmaschinen,
um hier eine anpassungsfähige Steuerung für das Ein-
und Ausströmen des Arbeitsmediums zu bewirken, so daß
der Arbeitsprozeß nach den jeweils erforderlichen Gesichts
punkten optimal beeinflußt werden kann. Der Ablauf
der Steuerung hat dabei großen Einfluß auf die unter
schiedlichen Parameter, beispielsweise die Zustände
des Arbeitsmediums im Einlaßbereich, im Arbeitsraum
und im Auslaßbereich, die Arbeitsfrequenz und die Vorgänge
im Arbeitsraum selbst. Da Brennkraftmaschinen bei sehr
unterschiedlichen Betriebszuständen instationär arbeiten,
ist eine entsprechend variable Zwangssteuerung der
Gaswechselventile vorteilhaft. Eine derartige elektromag
netische Schaltanordnung für Gaswechselventile ist
beispielsweise aus DE-C 30 24 109 bekannt.
Ein wesentliches Problem bei der Steuerung derartiger
elektromagnetischer Schaltanordnungen stellt insbesondere
bei der Verwendung zur Betätigung von Stellgliedern
an einer Brennkraftmaschine, vor allem der Gaswechsel
ventile, die erforderliche Zeitgenauigkeit dar, die
insbesondere bei einer Steuerung der Motorleistung
für die Einlaßventile erforderlich ist. Eine genaue
Steuerung der Zeiten wird durch fertigungsbedingte
Toleranzen, im Betrieb auftretende Verschleißerscheinungen
sowie durch unterschiedliche Betriebszustände, beispiels
weise wechselnde Arbeitsfrequenzen erschwert, da diese
äußeren Einflüsse zeitrelevante Parameter des Systems
beeinflussen können.
Ein wesentliches Problem bei derartigen elektromagnetischen
Schaltanordnungen ist die Erscheinung des sogenannten
Klebens des Ankers an dem jeweiligen Haltemagneten.
Dieses Kleben wird im wesentlichen durch Wirbelströme
im Magnetkreis verursacht. Die sogenannte Klebzeit
hängt von vielen unterschiedlichen Parametern ab, wie
beispielsweise der Größe des Luftspaltes, der Kraft
des Rückstellmittels, in der Regel mechanische Federn
und bei Gaswechselventilen der Gasgegendruck. Neben
den nicht zu vermeidenden Fertigungstoleranzen bewirken
bei elektromagnetisch betätigten Gaswechselventilen
die im Betrieb wechselnden Gasgegendrücke unregelmäßige
Schwankungen der Klebzeit, so daß nach dem Abschalten
des Haltestroms der Bewegungsbeginn des Ankers nicht
vorherbestimmbar variiert.
Da es mit großer Zuverlässigkeit möglich ist, bei einem
System mit zwei jeweils eine Endstellung des Ankers
definierenden Haltemagneten den Auftreffzeitpunkt ziem
lich exakt zu erfassen, hat man versucht, durch ein
empirisch rechnerisches Verfahren den tatsächlichen
Ablösezeitpunkt jeweils ausgehend vom Auftreffzeitpunkt
zu bestimmen (EP-A 0 264 706). Dieses Verfahren ist
bei entsprechenden Genauigkeitsanforderungen nicht
zuverlässig genug.
Des weiteren hat man zur Verbesserung derartiger elektro
magnetischer Schaltanordnungen zur Betätigung von Gas
wechselventilen vorgeschlagen, durch Erhöhung der Vor
spannung des in Öffnet-Richtung wirkenden Rückstellmit
tels die Zeitgenauigkeit zu verbessern, wobei zusätzlich
noch Maßnahmen zur Veränderung des magnetischen Wider
standes im Magnetkreis vorgesehen sind (EP-B 0 405 189).
Da weder derartige mechanische Mittel, wie in
EP-A 0 405 189, noch die in EP-A 0 264 706 angegebenen
rechnerischen Methoden den Genauigkeitsanforderungen
genügen, ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
die Steuerung der Ankerbewegung für elektromagnetische
Schaltanordnungen der eingangs bezeichneten Art durch
ein Erkennen des Beginns der Ankerbewegung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß zur Erkennung des Beginns der Ankerbewegung nach
dem Abschalten des die Spule durchfließenden Haltestroms
die Spannung an der Spule in ihren sich durch die Anker
bewegung verursachten Änderungen im Spannungsverlauf
erfaßt und hieraus ein Steuersignal abgeleitet wird.
Diesel Verfahren bedeutet gegenüber einem Verfahren,
das von der Erkennung des Auftreffens des Ankers am
gegenüberliegenden Haltemagneten ausgeht und von diesem
Zeitpunkt an rückwärts rechnet, eine wesentliche Ver
besserung, da bereits der Beginn der Ankerbewegung
beim jeweiligen Arbeitsspiel erkannt werden kann. Diese
Verfahrensweise beruht auf der Erkenntnis, daß nach
dem Abbau der Energie in der Spule der Stromfluß durch
die Spule auf Null sinkt. Überraschenderweise hat sich
jedoch herausgestellt, daß nach dem Abschalten des
Stroms noch eine gewisse Spannung an der Spule gemessen
werden kann. Dies läßt sich erklären durch die im Magnetma
terial verbleibenden Wirbelströme, die einen exponentiell
abnehmenden Magnetfluß verursachen, der wiederum eine
Spannung proportional zur Flußänderung verursacht.
Außerdem stellt sich eine vom Material abhängige
Remanenzfeldstärke ein. Setzt sich nun der Anker in
Bewegung, so findet eine gravierende Änderung im Magnet
kreis statt und zwar dadurch, daß sich gegenüber dem
Restluftspalt der Luftspalt schlagartig vergrößert.
Diese Luftspaltänderung bewirkt eine Änderung des magneti
schen Flusses, was wiederum eine induzierte Spannung
zu Folge hat. Durch Erfassung dieser Spannungsänderung,
insbesondere der Änderungen im Spannungsverlauf, kann
man nun den Bewegungsbeginn des Ankers erkennen. Vorteil
haft ist es, zur Einleitung der Ankerbewegung den Halte
strom hart abzuschalten. Das bedeutet, daß es keinen
Freilauf geben darf, was durch Anordnung einer Freilauf
diode parallel zur Spule bewirkt wird, und daß auch
die Spannungsfestigkeit der für die Schaltung verwendeten
Endstufentransistoren sehr hoch gewählt werden muß,
damit der Stromfluß in der Spule sich sehr schnell
abbaut. Durch diese schaltungstechnischen Maßnahmen
ist es möglich, die sogenannte Klebzeit zwischen dem
Zeitpunkt des Abschalten des Haltestroms und des
nach der vorstehenden Verfahrensweise zu erkennenden
Beginns der Ankerbewegung möglichst kurz zu halten.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß von den durch die Ankerbewegung
verursachten Änderungen im Spannungsverlauf wenigstens
ein Extremwert erfaßt wird. Die sich ergebenden Änderun
gen im Spannungsverlauf können hierbei auf verschiedene
Arten ausgewertet werden, da die Spannung aufgrund
des abnehmenden Magnetflusses und damit auch der
exponentiell abnehmenden magnetischen Flußänderung
zunächst auf einen Minimalwert absinkt. Infolge der
Ankerbewegung kommt es danach zu einer stärkeren
magnetischen Flußänderung, so daß die Spannung wieder
ansteigt. Dieser Durchlauf durch ein Spannungsminimum
läßt sich meßtechnisch ohne weiteres erfassen und gibt
eine sehr gute Aussage über den tatsächlichen Bewegungs
beginn des Ankers. Insbesondere bei Vorhandensein eines
bewußt vorgesehenen magnetischen Restspaltes, wodurch
die Steuerung der Klebzeit schon per se reduziert wird,
läßt sich dieses Verfahren zu einer sehr genauen Bestim
mung des Zeitpunktes des Beginns der Ankerbewegung
verwenden. In Einsatzfällen, die größere Schwankungen
der Klebzeit aufweisen, wird dagegen des Phänomen ausge
nutzt, daß infolge der durch die Ankerbewegung bewirkten
magnetischen Flußänderung die Spannung nach einem
Durchlaufen eines Minimums wieder auf einen Maximalwert
ansteigt, bevor sie ganz auf Null zurückgeht. Bei derarti
gen Einsatz fällen kann nun zur Bestimmung des Beginns
der Ankerbewegung der maximale Spannungsbetrag nach
dem Wiederanstieg der Spannung festgestellt werden,
da das Gesamtniveau des verbleibenden magnetischen
Flusses von der Größenordnung der Klebzeit abhängt,
was den zeitlichen Zusammenhang zwischen der Erkennung
des Spannungsminimums und dem Bewegungsbeginn negativ
beeinflußt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß bei der Anordnung von zwei jeweils
eine Endstellung des Ankers definierenden Haltemagneten
der Zeitpunkt des Einschaltens des Stroms für die jeweils
nicht haltende Spule in Abhängigkeit von der Erkennung
der Ankerbewegung am anderen Haltemagneten festgestellt
wird. Durch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mögliche ziemlich exakte Erkennung des Beginns der
Ankerbewegung kann man beispielsweise den Einschaltzeit
punkt des Fangstroms für den anderen Haltemagneten
exakt an den Beginn der Ankerbewegung anpassen. Hierdurch
kann eine deutliche Energieeinsparung erzielt werden.
Bei einem zu späten Einschalten des Fangstromes könnte
nämlich der Anker nicht sicher gefangen werden. So
muß also normalerweise aus Gründen der Funktionssicher
heit ein zu frühes Einschalten des Fangstromes erfolgen.
Ein zu frühes Einschalten des Fangstromes hat jedoch
den Nachteil, daß dem sich bewegenden Anker zu viel
kinetische Energie zugeführt wird, die zu einem Prellen
bzw. sogar zu einem Abprallen des Ankers von der Polfläche
führen kann. Um ein Ausfallen des Systems aufgrund
eines prellenden und abfallenden Ankers zu verhindern,
muß daher der Fangstrom relativ lange nach dem Auftreffen
noch eingeschaltet bleiben. Kennt man dagegen den genauen
Zeitpunkt des Beginns der Ankerbewegung, so kann man
hierdurch die Zeit bis zum Einschalten des Fangstroms
sowie die Zeit bis zum Umschalten vom Fangstrom auf
den Haltestrom nahezu exakt steuern.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den zeitlichen Verlauf der Spulenströme
und der Bewegung eines über eine elektro
magnetische Schaltanordnung betätigten
Gaswechselventils für einen Verbrennungs
motor,
Fig. 2 den Verlauf der Spannung und der Bewegung
des Ankers in Abhängigkeit von der
Zeit unmittelbar nach dem Abschalten,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Anker
bewegung zum Zeitpunkt des Bewegungs
beginnes und der zugehörige Verlauf
der Spannung,
Fig. 4 eine Schaltung zur Auswertung zur Erfassung
des Maximums bzw. Minimums der Spannung,
Fig. 5 die zeitliche Zuordnung der einzelnen
Signalverläufe an den Schaltelemente
der Schaltungsanordnung gem. Fig. 4,
Fig. 6 eine abgewandelte Form der Schaltung
gem. Fig. 4,
Fig. 7 ein Prinzipschaltbild zur Ansteuerung
einer elektromagnetischen Schaltanordnung
mit zwei Haltemagneten.
In Fig. 1 ist ein elektromagnetisch betätigbares Gaswechsel
ventil üblicher Bauart dargestellt und zwar in der
Position A in Schließstellung und in Position B in
Offenstellung. Dieses Gaswechselventil wird im wesentlichen
gebildet durch einen Ventilkörper 1, der mit einem
Anker 2 verbunden ist, dem zu beiden Seiten Federn 3
und 4 als Rückstellmittel zugeordnet sind. Dem Anker 2
sind ferner zwei Haltemagneten 5 und 6 zugeordnet,
wobei der Haltemagnet 5 bei eingeschaltetem Spulenstrom
über den Anker 2 das Ventil 1 in Schließstellung hält,
wie in Position A dargestellt. Wird der Haltemagnet 5
stromlos gesetzt und der Haltemagnet 6 mit Strom beauf
schlagt, dann wird unter Einwirkung der vorgespannten
Feder 4 und des sich aufbauenden Magnetfeldes des Halte
magneten 6 der Anker 2 in Richtung auf den Haltemagneten 6
bewegt, so daß der Ventilkörper 1 in die in Position B
dargestellte Offenstellung geführt wird.
Bei einer Brennkraftmaschine sind nun jeweils mindestens
ein Einlaßventil und ein Auslaßventil dem betreffenden
Kolben zugeordnet, so daß das jeweils als Gaseinlaßventil
bzw. als Gasauslaßventil fungierende Gaswechselventil
in der vor stehend beschriebenen Weise entsprechend
dem durch die Kolbenbewegung vorgegebenen Arbeitstakt
bewegt wird. Dem in Fig. 1 in Schließstellung und in
der Offenstellung dargestellten Gaswechselventil ist
darunter in der zugehörigen Zeitachse der Verlauf der
Spulenströme dargestellt. In der Schließstellung wird
der Haltemagnet 5 durch den Haltestrom 5i beaufschlagt,
so daß der Ventilkörper 1 am Ventilsitz gehalten wird.
Um nun den Ventilkörper 1 in die Offenstellung zu über
führen, wird der Haltestrom 5i abgeschaltet. Bedingt
durch die Federkraft der vorgespannten Feder 4 beginnt
der Anker mitsamt dem Ventil nach einer gewissen Kleb
zeit T1 sich zu bewegen. Nach Ablauf einer bestimmten
Zeit T2 nach dem Beginn der Bewegung wird auf den Halte
magneten 6 ein Fangstrom 6i aufgegeben, der dafür sorgt,
daß der sich auf den Haltemagneten 6 zubewegende Anker 2
in seine untere Endlage gezogen wird, bis die in Position
B dargestellten Offenstellung erreicht ist. Sobald
der Anker 2 an der Polfläche des Haltemagneten 6 anliegt,
die Prellvorgange sind hierbei beendet, kann der Fang
strom 6i reduziert werden auf ein kleineres Niveau,
das sogenannte Haltestromniveau. Dies erfolgt zum Zeit
punkt T3. Der Haltestrom wird hierbei, wie aus dem
Verlauf des Stroms ersichtlich, zwischen einem unteren
und einem oberen Niveau getaktet, um den Stromverbrauch
zu reduzieren. Soll nun das Ventil wieder geschlossen
werden, wird der Haltestrom durch die Spule des Halte
magneten 6 abgeschaltet, so daß der vorstehend beschrie
bene Bewegungsvorgang in umgekehrter Reihenfolge abläuft,
d. h. das Ventil setzt sich nach einer erneuten Klebzeit
wiederum in Bewegung und wird in entsprechender Weise
von dem oberen Haltemagneten 5 gefangen und wiederum
nach dem Absenken des Fangstroms vom Haltestrom 5i
in der Schließstellung gehalten. Die Bewegung des Ankers 2
bzw. des Ventilkörpers 1 ist unter den beiden Stromkur
ven 5i und 6i dargestellt.
In Fig. 2 ist nun in entsprechender Zuordnung und in
vergrößerter Darstellung der Verlauf der Spannung 5v
nach dem Abschalten des Haltestroms für die Spule 5
dargestellt. Darunter ist in Abhängigkeit von der Zeit
die Bewegung des Ankers 2s dargestellt.
Wie die Darstellung des Spannungsverlaufs 5v erkennen
läßt, fällt unmittelbar nach dem Abschalten des Halte
stroms die Spannung an der Spule ab, wie das Teil
stück 7 zeigt. Würde der Anker in seiner Lage verbleiben,
würde sich ein Spannungsverlauf ergeben, wie er in der
Fortsetzung an das Teilstück 7 der Kurve gestrichelt
dargestellt ist.
Da nun, wie eingangs bereits dargestellt, durch die
Bewegung des Ankers eine gravierende Änderung im Magnet
kreis stattfindet und zwar vor allem dadurch, daß sich
der Luftspalt gegenüber dem Restluftspalt plötzlich
stark vergrößert, wird eine Änderung des magnetischen
Flusses bewirkt, die wiederum eine induzierte Spannung
zur Folge hat, so daß die Spannung wieder ansteigt
(Teilbereich 8 der Kurve). Der Umkehrpunkt 9 ergibt
somit eine sehr gute Aussage über den tatsächlichen
Bewegungsbeginn des Ankers. Da der Anstieg der Spannung
von der Ankerbewegung abhängig ist, steigt diese bis
zu einem Maximum (Punkt 10) an, um dann anschließend
auf Null abzufallen.
In Fig. 3 ist stark vergrößert die Zuordnung des Bewe
gungsbeginns des Ankers zum Minimumpunkt 9 des Spannungs
verlaufes 5v dargestellt. Durchgeführte Messungen haben
ergeben, daß der Punkt 9 des Spannungsverlaufs 5v eine
sehr gute Aussage über den tatsächlichen Bewegungsbeginn
des Ankers ergibt.
Bei größeren Schwankungen der Klebzeit, die insbesondere
bei Anwendungen ohne Luftspalt auftreten können, oder
Änderung der äußeren Bedingungen, zum Beispiel Änderungen
des Gasgegendruckes, wird die maximale Spannung nach
ihrem Wiederanstieg im Punkt 10 festgestellt, da das
Gesamtniveau des verbleibenden magnetischen Flusses
von der Größenordnung der Klebzeit abhängt, so daß
auch hier über die Erfassung der Spannung 5v an der
Spule der Bewegungsbeginn mit hinreichender Genauigkeit
erkannt werden kann.
In Fig. 4 ist eine Auswerteschaltung beispielhaft darge
stellt. Die zugehörigen Signalverläufe sind in Fig. 5
wiedergegeben und jeweils durch den Index des zugehörigen
Bauelements der Schaltung gekennzeichnet. Die am Eingang 11
anliegende Spannung 5v wird zunächst in einem Differen
zierer 12 differenziert, so daß Maximum und Minimum
am Eingang 11 jeweils an dessen Ausgang 13 einen Null-
Durchgang 14, 15 bewirken. In einem nachfolgenden Kompara
tor 16 wird dieser Null-Durchgang in eine Flanke 17, 18
eines Digitalsignals umgewandelt. Je nach Anwendungsfall
soll entweder der Null-Durchgang von minus nach plus
(Minimumdetektion) oder derjenige von plus nach minus
(Maximumdetektion) ausgewertet werden. Um die Flanke
an die Anforderungen anzupassen, kann ein Inverter 19
hinter den Komparator 16 geschaltet werden. Die in
der Flanke enthaltene Zeitinformation wird in der nachfol
genden Stufe in ein Spannungssignal umgewandelt.
Am Schaltungseingang 20 wird mit der Steuerflanke 21,
die das Abschalten des Haltestroms durch die Spule
bewirkt, ein Monoflop 21 getriggert, der einen kurzen
Impuls 22 erzeugt, der zum einen ein Flip-Flop 23 setzt
und zum anderen mit seiner Rückflanke seinerseits ein
weiteres Monoflop 24 triggert. Das Monoflop 24 erzeugt
nun ein Gate-Signal 25, das über ein UND-Gatter 26
das Signals des Komparators 16 bzw. des Inverters 19
freischaltet. Über die durch die Monoflops 21 und 24
vorgegebenen Zeiten kann das Auswertefenster für die
Spannungsauswertung festgelegt werden, d. h. der Zeitraum,
in dem ein Minimum und/oder Maximum wirksam detektiert
wird.
Das Ausgangssignal des UND-Gatters 26 wird mit dem
Rücksetzeingang des Flip-Flops 23 verbunden. Bei einem
detektierten Maximum und/oder Minimum wird also das
Flip-Flop 23 wieder zurückgesetzt. Ein dem Flip-Flop 23
nachgeschalteter Integrator 27 integriert die Ausgangs
spannung des Flip-Flops 23 auf. Somit wächst die Spannung
am Ausgang 28 des Integrators 27 mit konstanter Steige
rung solange an, bis das Flip-Flop 23 zurückgesetzt
wird, also bis ein Minimum oder Maximum detektiert
ist. Somit ist die am Ausgang 28 erreichte Spannung
proportional zu der Zeit, die vom Abschalten des Halte
stroms, also dem Setzen des Flip-Flops 23 bis zur Detek
tion des Minimums, also dem Bewegungsbeginn des Ankers,
was durch das Rücksetzen des Flip-Flops 23 festgestellt
wird, vergeht. Dies ist aus der zeitgleichen Zuordnung
der einzelnen Signalverläufe in Fig. 5 erkennbar. In
dem den Verlauf der Spannung wiedergebenden Signal
verlauf 5.11 in Fig. 5 ist der Minimumpunkt 9 sowie
der Maximumpunkt 10 entsprechend gekennzeichnet.
Der Rücksetzvorgang des Integrators erfolgt durch das
Ausgangssignal des Monoflops 21 gleichzeitig mit dem
Setzen des Flip-Flops 23. Die hier beschriebene schal
tungstechnische Realisierung stellt jedoch nur ein
Beispiel dar. Andere Realisierungen auch mit Hilfe
der Digitaltechnik sind denkbar.
Die Auswertung des Verlaufs der Spannung ist jedoch
nicht auf die vorstehend anhand von Fig. 4 und 5 beschrie
benen Methoden der Maximum-Minimum-Erkennung beschränkt,
sondern kann vielmehr auch nach anderen Kriterien durch
geführt werden, je nach dem, was für die entsprechende
Anwendung günstiger erscheint. So kann beispielsweise
auch ein Mittelwert aus lokalem Maximum und lokalem
Minimum des Spannungsverlaufs bestimmt werden und der
Schnittpunkt des Verlaufs zwischen den beiden Extrem
werten mit diesem Mittelwert bestimmt werden.
Eine weitere Möglichkeit der Auswertung besteht darin,
die Abweichung vom erwarteten exponentiellen Verlauf
festzustellen. In Fig. 6 ist ein derartiges Verfahren
beispielhaft dargestellt. Der größte Teil der in Fig. 6
wiedergegebenen Schaltung ist identisch mit der in
Fig. 4 gezeigten Schaltung. Lediglich der Teil zur
Erzeugung der Flanke in Abhängigkeit von der Spulen
spannung ist geändert. Beim Auftreten des Impulses
am Monoflop 21 wird ein Schalter 29 geschlossen und
bringt damit den Kondensator eines Kurzzeitintegrators 30
auf denselben Pegel wie die Eingangsspannung. Nach
dem Öffnen dieses Schalters 29 entlädt sich der Kondensa
tor des Kurzzeitintegrators 30 über einen Widerstand
gemäß einer e-Funktion. Die Zeitkonstante dieser
e-Funktion und damit der R-C-Kombination muß so gewählt
werden, daß die Spannung am Kondensator bei anliegendem
Anker 2 immer etwas größer ist als die Eingangsspannung.
Beginnt der Anker 2 nun seine Bewegung, so wird die
am Eingang 11 erfaßte Spannung größer als die Spannung
am Kondensator und der Komparator 31 wechselt seinen
Ausgang auf hohem Pegel. Die restlichen Vorgänge ent
sprechen der Beschreibung zu Fig. 4.
In Fig. 7 ist ein Prinzipschaltbild wiedergegeben,
das die Ansteuerung der beiden Spulen 5 und 6 des in
Fig. 1 angegebenen Ausführungsbeispiels eines Gaswechsel
ventils verdeutlichen soll. Am Eingang 33 liegt ein
Signal 34 an, bei dessen Vorderflanke das Öffnen und
bei dessen Rückflanke das Schließen des Ventils eingelei
tet werden soll. Mit diesem Signal werden drei positiv
flankengesteuerte Monoflops 35, 36, 37 getriggert.
Die positive Flanke am Eingang 33 bewirkt das Einschalten
des Monoflops 35, das für die Zeit T₁ auf Halbpegel
bleibt und dann im Anschluß eine Rückflanke erzeugt.
Diese Rückflanke triggert ihrerseits ein sich daran
anschließendes Monoflop 38, das einen sehr kurzen Impuls
erzeugt. Mit diesem kurzen Impuls wird ein Flip-Flop 39
zurückgesetzt. Die Ausgänge der Flip-Flops 39, 40, 41, 42
werden dazu verwendet, für die jeweilige Öffner- bzw.
Schließerspule des zu betätigenden Gaswechselventils,
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Fig. 1,
die beiden Spulen 6 bzw. 5 ein Fangstrom- bzw. ein
Haltestromniveau vorzugeben. Die Höhe dieses Stromniveaus
wird bestimmt durch die Widerstände 43 bis 48, die
jeweils einen Spannungsteiler bilden. Das Rücksetzen
des Flip-Flops 39 bewirkt das Abschalten des Haltestromes
durch die Schließerspule, da die Sollvorgabe für den
nachfolgenden Stromregler 49 auf Null gesetzt wird.
Weiterhin wird durch die Vorderflanke am Eingang 33
das Setzen des Monoflops 36 mit der Zeitkonstante T₂
bewirkt. Nach Ablauf dieser Zeit T₂ wird das nachgeschal
tete Monoflop 50 ausgelöst, das einen kurzen Impuls
erzeugt, der wiederum das Flip-Flop 40 setzt. Hierdurch
wird die Sollvorgabe für den Öffnerstrom auf Fangstrom
niveau gesetzt. Dieses Flip-Flop 40 wird mittels der
Monoflops 37 und 51 zu einem Zeitpunkt T₃ nach der
Vorderflanke des Signals am Eingang 33 wieder rückgesetzt.
Gleichzeitig wird das Flip-Flop 41 gesetzt. Damit wird
bewirkt, daß von der Fangstromvorgabe auf die Haltestrom
vorgabe umgeschaltet wird.
Die im unteren Teil der Schaltungsanordnung dargestellten
Monoflops 52 bis 57 wirken nun im Prinzip gleichartig
auf der Schließerseite. Das Eingangssignal wird hierbei
jedoch zunächst über einen Inverter 58 geführt, der
dafür sorgt, daß die Rückflanke des Signals am Eingang 33
als zeitbestimmende Flanke verwendet wird. Zu einem
Zeitpunkt T′₁ nach der Rückflanke des Eingangsignals
(Schließerflanke) wird über die Monoflops 52 und 55
das Flip-Flop 41 zurückgesetzt und damit der Strom
durch die Öffnerspule 6 abgeschaltet. Durch das Abschalten
des Stromes in der Öffnerspule 6 wird der Bewegungsvorgang
des Ankers und somit die Bewegung des Ventils ausgelöst.
In einem Detektor 59, in dem beispielsweise eine Schaltung
gem. Fig. 4 enthalten ist, wird eine Spannung erzeugt,
die proportional zur Klebzeit des Ventils ist, d. h.
der Verzögerungszeit zwischen dem Abschalten des Halte
stroms und des Bewegungsbeginns. Dieser Wert muß nun
zur Korrektur der Verzögerungszeiten der Monoflops
verwendet werden. Bei einer hohen Klebzeit muß die
Zeit T′₁ reduziert werden, damit im nächsten Zyklus
das Abschalten des Haltestroms früher stattfindet.
Dazu wird die Ausgangsspannung des Detektors 59 korri
giert, die umso größer ist, je größer die Klebzeit
war, von einem zunächst vorgegebenen Sollwert in einer
Summierschaltung subtrahiert und dem Monoflop 52 aufge
geben. Die Zeitkonstante T′₁ dieses Monoflops 52 ist
proportional zu der angelegten Spannung, so daß im
nächsten Zyklus die Abschaltung des Haltestroms über
das Flip-Flop 41 exakt soviel früher erfolgt, wie die
Klebzeit des Ventils betragen hat. Hierdurch erzielt
man eine Regelung auf einen konstanten Zeitverzug zwischen
Auftreten der Signalflanke am Eingang 33 und dem tatsächli
chen Bewegungsbeginn. Über die Spannungsvorgabe UT1soll
kann man den gewünschten Wert der Verzögerung vorgeben.
Die Ausgangsspannung des Detektors 59 wird außerdem
verwendet, um die Zeitkonstanten T′₂ und T′₃, die für
das Einschalten des Fang- bzw. Haltestroms auf der
Gegenseite maßgeblich sind zu korrigieren. Je später
der Bewegungsbeginn an der Öffnerspule 6 liegt umso
größer ist die Ausgangsspannung des Detektors 59. Diese
Spannung wird addiert zu einer Sollwertvorgabe UT2′ soll
bzw. UT3′soll und jeweils den Monoflops 53, 54 als
zeitbestimmende Spannungen aufgegeben. Dies hat zur
Folge, daß bei einem späteren Bewegungsbeginn auch
die Zeitkonstanten T′₂ und T′₃ verlängert werden und
somit auch das Einschalten des Fangstroms und das Um
schalten auf Haltestrom entsprechend später erfolgt,
genau passend also zur Bewegung des Ankers. Die Spannun
gen UT1soll bis UT3soll können nun entweder fest
vorgegeben oder nach Bedarf abhängig vom Betriebspunkt,
beispielsweise über ein Motorsteuergerät vorgegeben
werden.
Andere Ausführungsformen des gesamten Verfahrens sind
ebenfalls denkbar, bei denen beispielsweise nach der
Abschaltphase des Stroms, wenn die Spannung an der
Spule unter einen bestimmten Wert gefallen ist, der
Spule ein Strom aufgeprägt wird. Dieser muß naturgemäß
kleiner sein als der Haltestrom, der zum Halten des
Ankers erforderlich ist. Wählt man einen negativen
Strom, kann man als besonderen Vorteil auch einen
schnelleren Abbau des magnetischen Feldes erzielen
und so die Klebzeit verringern. Diesem Effekt sind
allerdings durch die Erzeugung zusätzliche Wirbelströme
Grenzen gesetzt.
Der aufgeprägte Strom bewirkt einen zusätzlichen magneti
schen Fluß, wodurch Bewegungsvorgänge des Ankers auch
noch längere Zeit nach dem Abfallen des Ankers registriert
werden können. Bei entsprechender Ausgestaltung des
magnetischen Kreises und der bewegten Teile lassen
sich so auch Bewegungen erkennen, die in der Phase
der höchsten Ankergeschwindigkeit liegen und somit
eine sehr genaue zeitliche Zuordnung zulassen.
Das erfindungsgemäße System ist nicht auf das vorstehend
beschriebene Beispiel der elektromagnetischen Betätigung
eines Gaswechselventils an einer Brennkraftmaschine
beschränkt, sondern kann sinngemäß auch auf elektromagne
tische Schaltanordnungen angewendet werden, bei denen
nur ein Haltemagnet vorhanden ist. So beispielsweise
auch bei Gaswechselventilen, bei denen beispielsweise
eine Feder die Schließfunktion und ein Haltemagnet
die Öffnungsfunktion übernimmt. Auch hier ist die Klebzeit
von Bedeutung, da zum Einleiten der Schließfunktion
für die Abschaltung des Haltestroms die Erfassung der
Klebzeit von Bedeutung ist, um ein zeitgerechtes Schließen
des Ventils zu bewirken.
Das Verfahren erlaubt auch eine Funktionskontrolle,
da eine stark verzögerte oder ausbleibende Ankerbewegung
ebenfalls erkennbar wird und so ein entsprechendes
Stellsignal erzeugt werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung der Ankerbewegung einer
elektromagnetischen Schaltanordnung, mit wenigstens
einem auf den Anker einwirkenden Haltemagneten und
wenigstens einem auf den Anker einwirkenden Rück
stellmittel, insbesondere zur Steuerung einer Schalt
anordnung zur Betätigung eines Stellgliedes an einer
Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erkennung des Beginns der Ankerbewegung nach dem Ab
schalten des die Spule durchfließenden Haltestroms
die Spannung an der Spule in ihrer sich durch die Anker
bewegung verursachten Änderung im Spannungsverlauf
erfaßt und hieraus ein Steuersignal abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von der durch die Ankerbewegung verursachten Ände
rung im Spannungsverlauf wenigstens ein Extremwert
erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei der Anordnung von zwei jeweils eine
Endstellung des Ankers definierenden Haltemagneten
der Zeitpunkt des Einschaltens des Stroms für die jeweils
nicht haltende Spule in Abhängigkeit von der Erkennung
der Ankerbewegung am anderen Haltemagneten festgelegt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an der jeweils nicht haltenden Spule der Strom
für die Erregung dieser Spule zunächst mit hohem Niveau
eingeschaltet, danach auf ein niedrigeres Stromniveau
umgeschaltet wird, wobei der Umschaltzeitpunkt in
Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Erkennung des Beginns
der Ankerbewegung bestimmt wird.
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