DE4430808C2 - Drahtführung für eine Vorrichtung zum funkenerosiven Drahtschneiden - Google Patents
Drahtführung für eine Vorrichtung zum funkenerosiven DrahtschneidenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drahtführung für eine Vorrich
tung zum funkenerosiven Drahtschneiden eines Werkstücks
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zum funkenerosiven Drahtschnei
den eines Werkstückes mit einer in wenigstens einer der
artigen Drahtführung geführten Drahtelektrode, wobei - in
Drahtvorschubrichtung gesehen - eine Drahtführung vor und
ggf. eine andere Drahtführung hinter dem Werkstück angeord
net ist.
Vorrichtungen zum funkenerosiven Schneiden von Werkstücken
sind in vielfältigsten Ausführungsformen bekannt. Eine sol
che Schneidvorrichtung weist im allgemeinen die nachfolgen
den Konstruktionselemente auf: ein Maschinengestell mit
Antriebsvorrichtungen und ein Führungssystem für eine
Drahtelektrode, ein Spülsystem, einen Generator und/oder
eine NC- oder CNC-Steuerung.
Beim funkenerosiven Drahtschneiden wird - ausgehend von
einer Startbohrung oder einer Referenzfläche - mit einer
ersten Elektrode (der Drahtelektrode) eine Kontur in eine
bzw. aus einer zweiten Elektrode (dem Werkstück) geschnit
ten. Dabei wird die Drahtelektrode im allgemeinen in einer
oberen (oberhalb des Werkstückes angeordneten) und einer
unteren (unterhalb des Werkstückes angeordneten) Drahtfüh
rung geführt. Regelmäßig ist der Drahtantrieb so gestaltet,
daß die Drahtelektrode von einer Vorratsrolle laufend abge
zogen, durch die zwischen den Drahtführungen liegende Be
arbeitungszone hindurchgeführt und danach entsorgt wird
Häufig sind die Drahtführungen in einem sogenannten Draht
führungskopf untergebracht, der im allgemeinen auch die
Zuführung des Entladestromes und der dielektrischen Spül
flüssigkeit umfaßt.
Ein Problem besonderer Art besteht beim funkenerosiven
Drahtschneiden in der Entwicklung von Drahtführungen, die
eine zumindest weitgehend eindeutige und geometrisch be
herrschbare Bearbeitungslage der Drahtelektrode gegenüber
dem zu erodierenden Werkstück gewährleisten. Dies gilt
insbesondere für konische Schnitte und/oder für Drahtfüh
rungen, die in ortsfesten Führungsköpfen angeordnet sind.
So kann zum Beispiel bei bekannten offenen Drahtführungen,
wie V-Führungen, bei extremen Schräglagen des Drahtes die
Drahtelektrode ihre definierte Lage in der Drahtführung
verlassen - im Extremfall sogar aus der Drahtführung rut
schen.
Aber auch bei bekannten geschlossenen Drahtführungen, z. B.
Toroidführungen wie sie z. B. in der DE 42 28 331 A1 offen
bart sind, in denen die Drahtelektrode allseits von der
Drahtführung umgeben ist und daher nicht herausfallen kann,
ist v.a. bei kleinen konischen Winkeln nicht immer gewähr
leistet, daß die Drahtelektrode fest am Innenrand der geschlossenen Draht
führung anliegt. Deshalb wird bisher die Drahtdurch
trittsöffnung einer geschlossenen Drahtführung dem Durch
messer der Drahtelektrode soweit wie möglich angepaßt. Bei
unterschiedlichen Drahtdurchmessern ist es daher erforder
lich, unterschiedliche Drahtführungen zu verwenden - häufig
sogar den gesamten Drahtführungskopf auszutauschen. Im
übrigen treten bei derart "engen", an den jeweiligen Draht
durchmesser angepaßten, geschlossenen Toroidführungen
Schwierigkeiten beim automatischen Drahteinfädeln auf.
Aus der US 4 611 107 ist zwar eine Drahtführung der ein
leitend genannten Art bekannt. Bei der dortigen Dreipunkt-Führung
sind drei übereinander angeordnete geschlossene
Führungsringe vorgesehen, die mit ihren der Drahtachse
zugewandten Kontaktflächen die Drahtdurchtrittsöffnung
ausbilden. Zur Anpassung an einen geringfügig geänderten
Drahtdurchmesser sind die Führungsringe der bekannten
Drahtführung jeweils exzentrisch aus ihren Achsen ver
schiebbar.
Die Drahtführung nach US 4 686 344 besteht aus übereinander
angeordneten Führungselementen, insbesondere zylindrischen
Führungsringen, die jeweils unabhängig voneinander in senk
rechter Richtung gegen den Erodierdraht vorgespannt sind.
Es handelt auch hier um eine konventionelle Dreipunkt-Füh
rung, deren Führungsöffnung nicht veränderbar ist, sondern
sich "zwangsweise" dem Drahtdurchmesser anpaßt.
JP 61-209820 A offenbart eine Drahtführung mit veränder
barer Drahtdurchtrittsöffnung nach dem sog. Spannzangen
prinzip, wonach die Lage eines Führungselements vertikal
zur Drahtlaufrichtung je nach Durchmesser des Drahtes ver
ändert wird.
Die DE-AS 17 74 122 beschreibt eine Drahtführung für dünne
Drähte, welche einem Metallisierungsvorgang zugeführt wer
den. Die Drahtführung besteht aus drei nebeneinander angeord
neten jeweils um die eigene Achse rotierenden Scheiben,
deren der Drahtachse zugewandten Seiten die Drahtdurch
trittsöffnung ausbilden. Der Achsabstand zwischen den Füh
rungsscheiben bleibt dabei fest und damit die Drahtführung
für einen festen Drahtdurchmesser bestimmt.
DE 2653857 C2 offenbart eine Steuerung zum Öffnen bzw.
Schließen einer variablen Drahtführung.
JP 05-177444 A offenbart eine Stromzuführung, die gleich
zeitig als Drahtführung dient, d. h. lediglich die Kombina
tion dieser Elemente. Eine variable Drahtführung ist dort
nicht beschrieben.
Schließlich zeigt CH 559599 A5 Elemente zur Automatisierung
der Arbeitsvorbereitung einer Drahtschneidemaschine. Die
dortige Drahtführung ist jeweils nur für einen Drahtdurch
messer geeignet.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Drahtführung für eine
Vorrichtung zum funkenerosiven Drahtschneiden eines Werk
stücks zu schaffen, welche unterschiedlichen Drahtdurch
messern einfach anpaßbar ist, dennoch aber die Drahtelek
trode sicher und präzise führt.
Dieses Ziel erreicht die Erfindung durch die Gegenstände
der Ansprüche 1 und 8.
Danach ist eine Drahtführung für eine Vorrichtung zum fun
kenerosiven Drahtschneiden eines Werkstückes auch als eine
- während dem Schneidvorgang - geschlossene Drahtführung
mit einer in ihrer Größe variablen bzw. änderbaren Draht
durchtrittsöffnung ausgebildet. Und eine Vorrichtung zum
funkenerosiven Drahtschneiden eines Werkstücks der eingangs
genannten Gattung weist wenigstens eine, bevorzugt zwei,
Drahtführung(en) auf, die eine - während dem Schneidvorgang
- geschlossene Drahtführung mit einer in ihrer Größe änder
baren Drahtdurchtrittsöffnung ist/sind. Ferner ist die
erfindungsgemäße Drahtführung aus wenigstens drei, unmit
telbar übereinander angeordneten Führungsabschnitten aufge
baut, die jeweils um eine - insbesondere zur Drahtachse
parallele - Achse derart drehbar sind, daß sie mit ihren
der Drahtachse zugewandten Stirn- bzw. Kontaktflächen -
ggf. durch einen gegenseitigen Überlapp - die Drahtdurch
trittsöffnung ausbilden, wobei sich durch Drehen der Füh
rungsabschnitte die gewünschte Größenänderung der Draht
durchtrittsöffnung ergibt.
Dies hat insbesondere den Vorteil, daß die Drahtführung
durch Verändern der Größe der Drahtdurchtrittsöffnung dem
Durchmesser einer bestimmten Drahtelektrode optimal ange
paßt werden kann. Je nach Art des Erodiervorganges sowie
des zu schneidenden Werkstückes werden in der Praxis Draht
elektroden mit unterschiedlichsten Durchmessern verwendet:
gebräuchlich sind Drahtdurchmesser zwischen ca. 0,33 und
0,07 mm. Die erfindungsgemäße Drahtführung wird nun dem
Durchmesser der Drahtelektrode so angepaßt, daß dieser im
Bereich der Drahtdurchgangsöffnung von wenigstens drei
Kontaktpunkten bzw. -flächen der Drahtführung exakt geführt
wird. Hierdurch ist für jeden Drahttyp eine eindeutige und
geometrisch beherrschbare Bearbeitungslage gegenüber dem zu
erodierenden Werkstück gewährleistet.
Unter Umständen kann durch Variieren der Drahtdurchgangs
öffnung der - durch die Drahtführung auf die Drahtelektrode
ausgeübte - Anpreßdruck gezielt verändert werden, um die
Vorschubgeschwindigkeit und/oder den axialen Zug der Draht
elektrode zu beeinflussen.
Im Vergleich zu bekannten Drahtführungen paßt die Erfindung
ihre Drahtführung in einfacher Weise auf unterschiedliche
Draht- und Schnitttypen derart an, daß:
- - eine beliebige Drahtelektrode immer eine definierte Lage in der Drahtführung einnimmt - so wie es bei bekannten geschlossenen Drahtführungen, z. B. Toroid führungen, nur durch Ersetzen der Drahtführung durch eine neue Drahtführung möglich ist;
- - die Drahtelektrode auch bei extremen Schräglagen nicht verrutschen, insbesondere sich nicht versehent lich aus der Drahtführung lösen kann - so wie es bei bekannten offenen Drahtführungen, z. B. V-Führungen, der Fall sein kann.
Im Ergebnis vereinigt die erfindungsgemäße Drahtführung die
Vorteile der bekannten offenen Drahtführungen (Einsatz für
verschiedene Drahtdurchmesser) und der geschlossenen Draht
führung (kein Ausfallen der Drahtelektrode aus der Draht
führung) und beseitigt außerdem deren individuelle Nachtei
le.
Bevorzugt sitzen die Führungsabschnitte jeweils auf einem
Zahnrad, das in einen die Führungsabschnitte gemeinsam umge
benden, einen koaxialen Ring bildenden Zahnkranz eingreift.
Alternativ dazu sind die Führungsabschnitte derart geformt
und ggf. auf ihren jeweiligen Achsen vorgespannt, daß sie
über einen - die Führungsabschnitte gemeinsam umgebenden -
koaxialen Nockenring drehbar sind.
Bei der erfindungsgemäßen Drahtführung können die wenig
stens drei Führungsabschnitte - um ihre Drehachsen herum -
aus einer "offenen" Position (wobei die Drahtelektrode auch
seitlich in das Achszentrum der Drahtführung eingebracht
werden kann) in eine "geschlossene" Position (wobei die
Drahtelektrode in ihrer definitiven Bearbeitungslage durch
direkten Kontakt mit den Führungsabschnitten gehalten wird)
gedreht werden. Im letztgenannten Fall stehen die Stirn- bzw.
Kontaktflächen der Führungsabschnitte - quer zur
Drahtachse gesehen - jeweils in einem Winkel zueinander,
derart, daß z. B. eine runde Drahtelektrode mit jeder ein
zelnen Stirnfläche wenigstens einen Linienkontakt einnimmt.
Die Drahtführung ist dadurch allseits verschlossen. Die
Führung der Drahtelektrode erfolgt gemeinsam durch die
Kontaktflächen der wenigstens drei Führungsabschnitte,
wobei jeder Führungsabschnitte einen Gegenanschlag zu einem
benachbarten Führungsabschnitt ausübt - und umgekehrt.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die zuvor beschrie
bene Drahtführung mit wenigstens einem - an die Steuerein
richtung der Drahtschneidvorrichtung angeschlossenen -
Steuerantrieb zum automatischen Drehen der Füh
rungsabschnitte um ihre Achsen ausgestattet. Mit einem
solchen z. B. an einem CNC-Rechner angeschlossenen Steuer
antrieb besteht die Möglichkeit, die erfindungsgemäße
Drahtführung vollautomatisch nach einem vorgegebenen Draht
typ oder einem bestimmten Betriebsmodus einzustellen. Vor
teilhaft ist ein derartiger Steuerantrieb in den Führungs
kopf mitintegriert. Die Istposition wird dabei beispiels
weise mit einem induktiven Drehgeber überwacht und der
Steuereinrichtung als Regelgröße übermittelt.
Um den Verschleiß der Drahtelektrode, insbesondere beim
konischen Schneiden zumindest weitgehend zu vermeiden, sind
die Führungsabschnitte an ihren Kontaktflächen mit der
Drahtelektrode abgerundet, insbesondere mit progressiv ge
krümmter Kontur ausgebildet. Insbesondere die Veränderung
der Krümmung der Drahtführung wird den unterschiedlichen
Zugspannungen der Drahtelektrode bei verschieden großen
konischen Winkeln gerecht.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die
Führungsabschnitte an ihren Kontaktflächen mit einer Dia
mantschicht beschichtet. Hierdurch wird weiter eine plasti
sche Verformung der Drahtelektrode durch Drahtverschleiß
verhindert, insbesondere bei hohen Drahtdurchgangsgeschwin
digkeiten. Andererseits werden die Drahtführungsabschnitte
auch vor mechanischen Einflüssen geschützt.
Um eine weitestgehende Automatisierung des Bearbeitungsvor
gangs zu gewährleisten, weist die erfindungsgemäße Vorrich
tung zum funkenerosiven Drahtschneiden vorzugsweise eine
Steuereinrichtung auf, insbesondere eine CNC-Steuerung, zum
automatischen Verändern der Größe der Drahtdurchtrittsöff
nung der Drahtführung in Abhängigkeit des Durchmessers der
Drahtelektrode.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung weist diese eine Drahteinfädel-Einrichtung
auf, insbesondere nach Art einer Wasserstrahl-Einfädelung,
wobei die Drahtführung - in Drahtschubvorrich
tung gesehen - hinter der Drahteinfädel-Einrichtung angeord
net ist.
Die erfindungsgemäße Drahtführung besitzt besonders große
Vorteile im Zusammenhang mit einer automatischen Drahtein
fädelung. Dabei sorgt eine Drahteinfädel-Einrichtung dafür,
daß zum Beispiel bei einem Drahtriß, bei einem Wechsel zu
einer neuen Bearbeitung, etc. die Drahtelektrode vom oberen
Drahtführungskopf durch eine Startbohrung des zu erodieren
den Werkstückes zum unteren Drahtführungskopf befördert
wird. Häufig wird zum Einfädeln ein Hochdruck-Wasserstrahl,
der eine Art Einfädelkanal ausbildet, vom oberen Drahtfüh
rungskopf zum unteren Drahtführungskopf gespritzt. Wie zwi
schen Leitplanken führt der Wasserstrahl die Drahtelektrode
in die gewünschte Vorspulrichtung.
Bei einer bekannten "engen" - dem Durchmesser der Draht
elektrode angepaßten - geschlossenen Drahtführung läßt sich
ein derartiger Hochdruck-Wasserstrahl, der durch die
Drahtdurchtrittsöffnung hindurch tritt, nicht realisieren.
Für die automatische Drahteinfädelung müssen entweder an
dersartige Systeme eingesetzt werden oder die geschlossene
Drahtführung ist - in Drahtschubvorrichtung gesehen - ober
halb einer solchen Einfädeleinrichtung angeordnet. Im
letztgenannten Fall befindet sich die geschlossene Draht
führung dann in einem relativ großen Abstand vom zu bear
beitenden Werkstück und die "freie" ungeführte Drahtlänge
zwischen der einen Drahtführung vor und der ggf. anderen
Drahtführung hinter dem Werkstück ist entsprechend groß.
Daher wirken sich Einflüsse in der Bearbeitungszone, z. B.
durch abgetragene Werkstückspartikel, durch die Spülung der
Bearbeitungszone mit Spitzendrücken bis zu 12 bar, etc.,
störend auf die Lage des Drahtes aus. Dies führt u. U. zu
einer Abweichung von der Drahtsollage - im Extremfall sogar
zu Vibrationen des Drahtes.
Auch hier schafft die vorliegende Erfindung Abhilfe. Sie
ermöglicht nämlich die bereits bekannte Wasserstrahl-Ein
fädelung einzusetzen - ohne den Einfädelvorgang zu beein
flussen und ohne Einbußen der Drahtlagengenauigkeit. Der
Durchmesser der Drahtdurchtrittsöffnung einer erfindungs
gemäßen Drahtführung kann so groß gewählt werden, daß ein
Hochdruck-Wasserstrahl einer Einfädeleinrichtung ohne wei
teres hindurchtreten und eine Drahtelektrode zum Einfädeln
hindurchführen kann. Ist weiterhin die erfindungsgemäße
Drahtführung - in Drahtschubvorrichtung gesehen - unterhalb
der Einfädeleinrichtung angeordnet, so kann der Abstand
zwischen der Drahtführung und der Werkstücksoberfläche -
und damit der Abstand zwischen der Drahtführung vor und
ggf. einer anderen Drahtführung hinter dem Werkstück - sehr
klein gewählt werden. Auf diese Weise läßt sich die Un
schärfe der Drahtlage in der Bearbeitungszone aufgrund der
geringeren "freien" Drahtlänge deutlich reduzieren. Daher
sind die in der Steuereinrichtung programmierten Geometrien
exakter umsetzbar - insbesondere auch bei hoher Drahtdurch
laufgeschwindigkeit bis zu 500 mm/sec.
Nach einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Steu
ereinrichtung der hier vorgeschlagenen Vorrichtung zum
funkenerosiven Drahtschneiden derart ausgebildet, daß die
Größe der Drahtdurchtrittsöffnung der Drahtführung automa
tisch in Abhängigkeit von wenigstens zwei Betriebsmoden,
nämlich einem Einfädelmodus oder einem Schneidmodus einge
stellt wird. Auf diese Weise wird die ohnehin vorhandene
Steuereinrichtung der Drahtschneidvorrichtung vorteilhaft
dafür genutzt, den Einfädelvorgang der Drahtelektrode z. B.
im Falle eines Drahtrisses oder bei Neubeginn einer Bear
beitung vollständig zu automatisieren - und damit das Be
dienungspersonal weiter zu entlasten.
Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Drahtführung und die
oben genannte Drahteinfädel-Einrichtung in einem gemein
samen Führungskopf angeordnet. Auf diese Weise wird der
kompakte Aufbau von Führungsköpfen bekannter Systeme im
wesentlichen übernommen - jedoch dahingehend weiterentwic
kelt, daß die erfindungsgemäße Drahtführung im Führungskopf
wesentlich näher am zu bearbeitenden Werkstück angeordnet
sein kann.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum funkenerosiven Draht
schneiden auch ein Drahtlagesensor vorgesehen.
Derartige Drahtlagesensoren sind beispielsweise von der
Firma AGIE bekannt. Sie ermöglichen im allgemeinen eine
Überwachung einer Drahtlageposition in unmittelbarer Nähe
des Werkstückes. In Verbindung mit solchen Drahtlagesenso
ren hat die erfindungsgemäße Drahtführung zum Beispiel den
Vorteil, daß auch kleinste Korrekturen der Drahtlage auf
grund der definierten Führung der Drahtelektrode in der
erfindungsgemäßen Drahtführung - auch bei großen konischen
Winkeln - problemlos möglich sind. Bereits vorhandene Soft
ware zum Einsatz bei Drahtlagesensoren kann einfach über
nommen und braucht nicht oder nur um einige wenige Routinen
ergänzt werden.
Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Drahtführung nach Art
einer optischen Blende mit variabler Blendenöffnung ausge
bildet.
Die variable Blendenöffnung ist während dem Schneidvorgang
dem Durchmesser der verwendeten Drahtelektrode angepaßt.
Beim Einfädeln der Drahtelektrode, z. B. mit einer Wasser
strahl-Einfädeleinrichtung, wird die Blendenöffnung dagegen
soweit geöffnet, daß ein Hochdruck-Wasserstrahl koaxial zur
Drahtachse hindurchtreten kann. Derartige Blenden, z. B. die
Irisblende, sind in der Optik bekannt und dienen im all
gemeinen der Begrenzung von Strahlenbündeln. Die Feinmecha
nik derartiger Blenden wird in der Erfindung auf eine vor
teilhafte Weise genutzt, um eine geschlossenen Drahtführung
mit variabler Drahtdurchtrittsöffnung zu realisieren.
Zusammenfassend realisiert die Erfindung insbesondere fol
gende Vorteile:
- - Vermeidung des Austausches der Drahtführung bei unter schiedlichen Durchmessern der Drahtelektrode, woraus weniger Maschinenstillstand resultiert;
- - automatische Anpassung der Drahtführung an unter schiedliche Drahtdurchmesser und/oder Bearbeitungs modi, so daß sich geringere Betriebskosten ergeben;
- - es werden aufwendige Systeme zur Einfädelung der Drahtelektrode vermieden, womit sich die Funktionszuver lässigkeit erhöht;
- - Vermeidung von Formfehlern durch definierte Lagerung beliebiger Drahtelektroden in der Drahtführung;
- - Verringerung der Drahtlagenunschärfe in der Bearbei tungszone durch geringe "freie" Drahtlänge;
- - Verringerung des Einflusses des Spüldruckes auf die Drahtlage in der Bearbeitungszone; und
- - Verbesserung des Hochdruckwasserstrahl-Drahteinfä delns, insbesondere bei Drahtelektroden mit geringem Durchmesser.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. In
der Beschreibung wird auf die beigefügte schematische
Zeichnung Bezug genommen. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine Vorrichtung zum fun
kenerosiven Drahtschneiden zur Veranschaulichung
der Anordnung der erfindungsgemäßen Drahtführung;
Fig. 2 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen
Drahtführung in einem "offenen" Zustand;
Fig. 3 eine Schnittansicht der Drahtführung in Fig. 1 im
"geschlossenen" Zustand für große Drahtdurchmes
ser;
Fig. 4 eine Schnittansicht der Drahtführung in Fig. 1 im
"geschlossenen" Zustand für kleine Drahtdurchmes
ser;
Fig. 5 eine Schnittansicht einer weiteren erfindungsge
mäßen Drahtführung im "offenen" Zustand; und
Fig. 6 eine Schnittansicht der Drahtführung in Fig. 5 in
einem vollständig "geschlossenen" Zustand.
Nachfolgend wird eine Terminologie verwendet, die der
leichteren Lesbarkeit der Beschreibung dient, jedoch nicht
einschränkend zu verstehen ist. Beispielsweise beziehen
sich die Ausdrücke "oben" bzw. "unten" auf Vorrichtungen
zum funkenerosiven Drahtschneiden üblicher Ar
beitsaufstellung und -größe sowie auf in üblicher Weise
angeordnete Werkstücke.
Zunächst beschränkt sich Fig. 1 auf eine rein schematische
Darstellung der wesentlichen - zum Verständnis der Erfin
dung erforderlichen - Teile eines Führungskopfes einer
erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung. Grundelemente, wie
Maschinengestell mit Antrieben und Drahtversorgungssystem,
Spülsystem sowie eine CNC-Steuerung sind nicht dargestellt,
da sie als selbstverständlich vorausgesetzt werden.
Im Falle einer derartigen Schneidvorrichtung wird mit einer
- mit elektrischen Impulsen beaufschlagten - Drahtelektrode
eine Kontur in ein Werkstück geschnitten. Damit die Draht
elektrode gegenüber dem zu schneidenden Werkstück eine
geometrisch beherrschbare Bearbeitungslage erhält, wird
diese im allgemeinen in einer oberen und ggf. auch einer
unteren Drahtführung geführt. Die Drahtführungen sind meist
in einem oberen bzw. einem unteren Drahtführungskopf unter
gebracht, welcher im allgemeinen auch die Zuführung des
Entladestromes und der dielektrischen Spülflüssigkeit sowie
eine Drahtspannvorrichtung umfaßt.
Fig. 1 zeigt nur einen Ausschnitt einer derartigen Schneid
vorrichtung mit einem (oberen) Drahtführungskopf 10. Der
dargestellte Pfeil P gibt die Drahtvorschubrichtung einer
Drahtelektrode 12 an, die durch den Drahtführungskopf 10
von oben nach unten in Richtung der Bearbeitungszone ge
führt wird. Dabei tritt die Drahtelektrode 12 oben in den
Drahtführungskopf 10 ein, vorbei an einer Stromzuführungs
einheit 14, weiter durch eine Wasserstrahldrahtein
fädel-Einrichtung 16 hindurch sowie durch eine Drahtführung 20,
und tritt schließlich durch eine Spüldüse 22 aus dem (obe
ren) Drahtführungskopf 10 aus und durchläuft ein zu bear
beitendes Werkstück 24.
Ein - hier nicht dargestellter - (unterer) Drahtführungs
kopf ist in Bezug auf das Werkstück 24 spiegelsymmetrisch
zum (oberen) Drahtführungskopf 10 angeordnet. Er enthält
ebenfalls eine Drahtführung, welche im Aufbau der Drahtfüh
rung 20 des (oberen) Drahtführungskopes entspricht und - in
Drahtvorschubrichtung gesehen - hinter einer Spüldüse des
(unteren) Drahtführungskopfes angeordnet ist.
Nach der Erfindung ist die (obere) Drahtführung 20 und die
hier nicht dargestellte (untere) Drahtführung als eine
während dem Schneidvorgang geschlossene Drahtführung ausge
bildet mit einer in ihrem Durchmesser variablen bzw. änder
baren Drahtdurchtrittsöffnung, z. B. nach Art einer opti
schen Blende. Ist der Durchmesser der Drahtdurchtrittsöff
nung dem Durchmesser der Drahtelektrode 12 angepaßt, so
wird die Drahtelektrode 12 zwischen der Drahtführung 20 des
oberen Drahtführungskopfes 10 und der Drahtführung des
unteren Drahtführungskopfes präzise geführt.
Gemäß Fig. 1 befindet sich die (obere) Drahtführung 20 (und
damit auch die hier nicht dargestellte (untere) Drahtfüh
rung) in unmittelbarer Nähe des Werkstücks 24 - zumindest
ist die obere Drahtführung 20 in Drahtvorschubrichtung
gesehen nach der Drahteinfädel-Einrichtung 60, 61, 62 an
geordnet. Diese Anordnung ist möglich, da die Drahtführung
20 im Durchmesser der Drahtdurchtrittsöffnung derart ver
änderbar ist, daß auch ein Hochdruckwasserstrahl der Ein
fädeleinrichtung zum Einfädeln des Erodierdrahtes 12 ohne
weiteres hindurchtreten kann. Der Abstand der (oberen)
Drahtführung 20 - aber auch der nicht gezeigten (unteren)
Drahtführung - zum Werkstück 24 wird im Extremfall nur noch
durch die Abmessung der (oberen) Spüldüse 20 bzw. (unteren)
Spüldüse bestimmt.
Im Vergleich dazu sind z. B. herkömmliche geschlossene
Drahtführungen, z. B. Toroidführungen, zumindest im oberen
Führungskopf in einem deutlich größeren Abstand von dem
Werkstück angeordnet, jedenfalls - in Drahtschubvorrichtung
gesehen - vor einer etwaigen Einfädelvorrichtung. Bei Ver
wendung bekannter Drahtführungen ist daher die "freie"
Drahtlänge im Bereich zwischen einer oberen und einer unte
ren Drahtführung deutlich größer als bei der Verwendung der
erfindungsgemäßen Drahtführungen. Dies bringt den Nachteil
mit sich, daß die Unschärfe der Drahtlage in der Bearbei
tungszone ein Vielfaches von dem beträgt, wie sie in Fig.
1 mit gepunkteten Linien und dem Doppelpfeil L dargestellt
ist. Im allgemeinen ist die Drahtlage in der Bearbeitungs
zone beeinflußt durch die Spülung, insbesondere bei hohen
Spüldrücken, sowie durch andere, z. B. elektromagnetische,
auf die Drahtelektrode einwirkende Kräfte während der Bear
beitung.
Fig. 2 zeigt eine konstruktive Darstellung in Draufsicht
eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Drahtführung.
Diese befindet sich in einem "offenen" Zustand, d. h. mit
einer geöffneten Drahtdurchtrittsöffnung, die beispiels
weise den Durchtritt eines Hochdruck-Wasserstrahls einer
Einfädeleinrichtung erlaubt.
Die dargestellte Drahtführung enthält Führungsabschnitte
30, 31, 32, die - in Drahttransportrichtung gesehen - un
mittelbar übereinander angeordnet und jeweils um eine zur
Drahtachse parallele Achse drehbar sind. Die Drehachsen der
Führungsabschnitte 30, 31, 32 sind in Fig. 2 durch Koor
dinatenkreuze A, B, C gekennzeichnet und spannen quer zur
Drahtachse ein gleichschenkliges Dreieck auf, dessen
Schwerpunkt mit der Drahtachse zusammenfällt.
Die Führungsabschnitte 30, 31, 32 haben jeweils ein im
wesentlichen dreieckiges Querschnittsprofil mit einem stem
pelartigen Vorsprung 30′, 31′, 32′, der in Richtung Draht
achse gerichtet ist. Die Drehachsen A, B, C der Führungs
abschnitte 30, 31, 32 liegen jeweils in unmittelbarer Nähe
und etwa auf halber Länge der - der Drahtachse abgewandten
- Seite eines jeweiligen Querschnittdreiecks der Führungs
abschnitte. Die Führungsabschnitte 30, 31, 32 sind von
einem gemeinsamen, zur Drahtachse konzentrischen Ring 40
umgeben, von dessen äußerem Umfang aus ein langer Steg 42
und ein - dem langen Steg gegenüberliegender - kurzer Steg
44 vorspringen. Die gesamte Drahtführung ist in einem Ge
häuse 46 untergebracht.
Der Antrieb der drehbaren Führungsabschnitte 30, 31, 32 ist
hier im einzelnen nicht dargestellt. Bei einer bevorzugten
Variante des Antriebes ist jeder Führungsabschnitt 30, 31,
32 mit einem Zahnrad ausgestattet, das in eine Verzahnung
am inneren Umfang des einen Zahnkranz ausbildenden Rings 40
eingreift. Der Ring 40 ist ebenfalls drehbar um die Draht
achse gelagert und wird durch drei Antriebsstifte 51, 52,
53 bewegt. Diese sind tangential zum Ring 40 derart im
Gehäuse 46 verschiebbar gelagert, daß sie mit den Stegen 42
und 44 seitlich in Kontakt treten und darauf eine Drehkraft
ausüben können. Die Antriebsstifte 51, 52, 53 werden entwe
der hydraulisch, pneumatisch und/oder mechanisch angetrie
ben.
In der in fig. 2 gezeigten Stellung der Führungsabschnitte
30, 31, 32 ist der Antriebsstift 51 im Anschlag mit dem
Steg 44 vollständig ausgefahren. Der Antriebsstift 52 ist
im eingefahrenen Zustand - ohne den Steg 42 zu berühren,
und der Antriebsstift 53 ist ebenfalls im eingefahrenen
Zustand - jedoch im Anschlag mit dem langen Steg 42.
Beim Übergang vom "offenen" Zustand in einen "geschlosse
nen" Zustand wird der Antriebsstift 53 eine vorgegebene
Distanz ausgefahren, der Antriebsstift 52 bleibt unverän
dert und der Antriebsstift 51 um eine entsprechende Distanz
eingefahren. Gleichzeitig mit der hierdurch verursachten
Drehung des Rings 40 gegen den Uhrzeigersinn drehen sich
ebenfalls die Führungsabschnitte 30, 31, 32 die mit dem
Ring 40 getriebemäßig verbunden sind. Diese drehen sich
ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn, wobei sich die stempel
artigen Vorsprünge 30′, 31′, 32′ der Führungsabschnitte 30,
31, 32 mit fortschreitender Drehung in Richtung der Draht
achse bewegen und sich dabei gegenseitig derart annähern,
daß sie eine dazwischenliegende Drahtdurchtrittsöffnung
ausbilden.
Fig. 3 zeigt z. B. eine hieraus resultierende Lage der Füh
rungsabschnitte 30, 31, 32 (der Drahtführung in Fig. 1),
d. h. eine "geschlossene" Position der Drahtführung mit
einer definierten Drahtdurchtrittsöffnung 55. Der Einfach
heit halber sind die gleichen Konstruktionselemente mit
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
In diesem Zustand der Drahtführung überlappen die Führungs
abschnitte 30, 31, 32 in unmittelbarer Umgebung der Draht
achse mit ihren stempelartigen Vorsprüngen 30′, 31′, 32′
derart, daß sich - in Drahttransportrichtung gesehen - die
durch die Stirn- bzw. Kontaktflächen der stempelartigen
Vorsprünge 30′, 31′, 32′ allseits begrenzte
Drahtdurchtrittsöffnung 55 ausbildet. Dabei begrenzen die
Stirnflächen der stempelartigen Vorsprünge 30′, 31′, 32′
der Führungsabschnitte 30, 31, 32 quer zur Drahtachse ein -
im Idealfall - gleichschenkeliges Dreieck. Die Drahtelek
trode 12 - wie im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben -
tritt während dem Schneidvorgang durch die Durchtrittsöff
nung 55 hindurch und wird dort an den Kontaktflächen der
stempelartigen Vorsprünge 30′, 31′, 32′ präzise geführt.
Zwischen der Drahtelektrode 12 und den Stirnflächen der
stempelartigen Vorsprünge 30′, 31′, 32 bilden sich dabei
drei Linienkontakte aus, an denen der Draht 12 entlang
gleitet. Vorzugsweise sind die Kontaktflächen mit einer
Diamantschicht beschichtet, um die Reibung und damit den
Verschleiß der Drahtelektrode zu mindern.
Je nach Winkelposition des drehbaren Ringes 40 - und damit
der Führungsabschnitte 30, 31, 32 - ist die Drahtdurch
trittsöffnung 55 in ihrer Größe verstellbar und somit dem
Durchmesser der Drahtelektrode anpaßbar. Diese Anpassung
kann auch automatisch erfolgen, indem der Antrieb der An
triebsstifte mit einer CNC-Steuerung der Schneidvorrichtung
in Verbindung steht.
Fig. 4 zeigt ebenfalls die in Fig. 2 und 3 beschrieben
Drahtführung - allerdings mit einer noch engeren Draht
durchtrittsöffnung 55 für Drahtelektroden mit entsprechend
geringerem Drahtdurchmesser.
Im Vergleich zu Fig. 3 ist der Ring 40 um einen weiteren
Winkelabschnitt gegen den Uhrzeigersinn durch Ausfahren des
Antriebsstiftes 53 sowie Einfahren der Antriebsstifte 52
und 51 gedreht worden. Dadurch nimmt der Überlapp der stem
pelartigen Vorsprünge der Führungsabschnitte 30, 31, 32 im
Bereich der Drahtachse zu - und umgekehrt die Fläche der
Drahtdurchtrittsöffnung 55 zwischen den Kontaktflächen der
stempelartiger Vorsprünge 30′, 31′, 32′ ab.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungs
beispiel einer erfindungsgemäßen Drahtführung. Auch Fig. 5
beschränkt sich auf die Darstellung der wesentlichen - zum
Verständnis der Erfindung erforderlichen - Teile der erfin
dungsgemäßen Drahtführung.
Diese weist ebenfalls drei Führungsabschnitte 60, 61, 62
auf, die - in parallelen Ebenen quer zur Drahtachse - über
einander angeordnet und an drei - zur Drahtachse parallelen
- Achsen A, B, C drehbar gelagert sind. Die Form der Füh
rungsabschnitte 60, 61, 62 ist im Prinzip vergleichbar mit
denjenigen der Führungsabschnitte 30, 31, 33 der Fig. 2
bis 4: sie haben ein im wesentlichen dreieckiges Quer
schnittsprofil jeweils mit einem zur Drahtachse hin gerich
teten stempelartigen Vorsprung 60′, 61′, 62′ . Ferner sind
die Führungsabschnitte 60, 61, 62 von einem gemeinsamen,
zur Drahtachse konzentrischen Ring 64 umgeben; die gesamte
Anordnung der Drahtführung ist in einem Gehäuse 66 unterge
bracht.
Die Drahtführung in Fig. 5 unterscheidet sich von derje
nigen der Fig. 2 bis 4 im wesentlichen im Antrieb der
drehbar gelagerten Führungsabschnitte 60, 61, 62. Bevorzugt
sind diese unter einer Vorspannung auf ihren jeweiligen
Achsen A, B, C gelagert, die sie im Uhrzeigersinn gegen den
inneren Umfang des Ringes 64 vorspannen. Am inneren Umfang
des Ringes 64 sind drei nockenartige Vorsprünge in der Form
eines "Doppelhöckers" in Winkelabschnitten von etwa 120°
ausgebildet, die jeweils einem der Führungsabschnitte 60,
61, 62 zugeordnet sind.
Im dargestellten Betriebszustand liegen die Führungsab
schnitte 60, 61, 62 mit einer Ecke ihres Querschnittdrei
eckes jeweils an einem der nockenartigen Vorsprünge 68, 69, 70
an - bevorzugt unter Einwirkung der Vorspannung.
Dabei befindet sich die gezeigte Drahtführung in ihrem
"offenen" Zustand, z. B. beim Einfädeln der Drahtelektrode.
Wird nun der Nockenring 64 gegen den Uhrzeigersinn gedreht,
so gleiten die Führungsabschnitte 60, 61, 62 mit ihren dem
inneren Umfang des Nockenringes 64 zugewandten Seite ent
lang der nockenartigen Vorsprünge 68, 69, 70, werden dabei
aufgrund der Formgebung der Vorsprünge 68, 69, 70 exakt
geführt und bewegen sich mit ihren stempelartigen Vorsprün
gen 60′, 61′, 62′ in Richtung der Drahtachse. Auf diese
Weise nähern sich die Stirn- bzw. Kontaktflächen der stem
pelartigen Vorsprünge einander an, bis sie schließlich
überlappen und eine allseits verschlossene Drahtdurch
trittsöffnung ausbilden.
Fig. 6 veranschaulicht die Drahtführung in Fig. 5 - etwa
nach einer 30° Drehung des Nockenringes 64 aus der in Fig.
5 gezeigten Stellung.
Die nockenartigen Vorsprünge 68, 69, 70 sind nunmehr über
die gesamte Länge der - dem inneren Umfang des Ringes 64
zugewandten - Dreiecksseite des zugeordneten Führungsab
schnitts 60, 61, 62 geglitten. Hierdurch wurden die stem
pelartigen Vorsprünge 60′, 61′, 62′ der Führungsabschnitte
60, 61, 62 so weit zusammengerückt, daß sie derart über
lappen, daß - in Drahttransportrichtung gesehen - die
Drahtdurchtrittsöffnung vollkommen verschlossen ist.
Im Ergebnis realisiert die Erfindung in diesem Ausführungs
beispiel eine besonders einfache Steuerung der Drahtdurch
trittsöffnung der erfindungsgemäßen Drahtführung auf der
Basis eines Nockengetriebes. Je nach Form und Geometrie der
zu führenden Drahtelektrode ist die Anordnung der nocken
artigen Vorsprünge 68, 69, 70 und die Form der Füh
rungsabschnitte 60, 61, 62 entsprechend zu wählen.
Claims (13)
1. Drahtführung für eine Vorrichtung zum funkenerosiven
Drahtschneiden eines Werkstücks (24), die als eine -
während dem Schneidvorgang - geschlossene Drahtführung
(20) mit einer in ihrer Größe änderbaren Drahtdurch
trittsöffnung (55) ausgebildet ist und wenigstens drei
übereinander angeordnete Führungsabschnitte (30, 31,
32; 60, 61, 62) aufweist, wobei die Führungsabschnitte
mit ihren der Drahtachse zugewandten Kontaktflächen
die Drahtdurchtrittsöffnung (55) bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsabschnitte (30, 31, 32; 60, 61, 62)
jeweils um eine Achse (A, B, C) drehbar sind, und
daß sich durch das Verdrehen der Führungsabschnitte
(30, 31, 32; 60, 61,62) und damit der an diesen ange
formten Kontaktflächen die Größenänderung der Draht
durchtrittsöffnung (55) ergibt.
2. Drahtführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß die Drehachsen (A, B, C) parallel zur Drahtelek
trodenachse verlaufen.
3. Drahtführung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch wenigstens einen an eine Steuereinrichtung ange
schlossenen Steuerantrieb zum automatischen Drehen der
Führungsabschnitte (30, 31, 32; 60, 61, 62) um ihre
Achsen (A, B, C).
4. Drahtführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte
(30, 31, 32; 60, 61, 62) jeweils auf einem Zahnrad
sitzen, das in einen die Führungsabschnitte gemeinsam
umgebenden, einen koaxialen Ring bildenden Zahnkranz
(40) eingreift.
5. Drahtführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte
(30, 31, 32; 60, 61, 62) derart geformt und auf ihren
jeweiligen Achsen (A, B, C) vorgespannt sind, daß sie
über einen - die Führungsabschnitte gemeinsam umgeben
den - koaxialen Nockenring (64) drehbar sind.
6. Drahtführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte an
ihren Kontaktflächen abgerundet, insbesondere mit
progressiv gekrümmter Kontur ausgebildet sind.
7. Drahtführung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsabschnitte an
ihren Kontaktflächen mit einer Diamantschicht be
schichtet sind.
8. Vorrichtung zum funkenerosiven Drahtschneiden eines
Werkstückes (24) mit einer in wenigstens einer Draht
führung (20) geführten Drahtelektrode (12), wobei - in
Drahtvorschubrichtung gesehen - eine Drahtführung (20)
vor und ggf. eine weitere Drahtführung (20) hinter dem
Werkstück (24) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wenigstens eine Drahtführung (20) nach einem
der vorstehenden Ansprüche ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine
Steuereinrichtung, insbesondere eine CNC-Steuerung,
zum automatischen Einstellen der Größe der Drahtdurch
trittsöffnung (55) in Abhängigkeit des Durchmessers
der Drahtelektrode (12).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet
durch eine Drahteinfädel-Einrichtung (16), insbesonde
re nach Art einer Wasserstrahl-Einfädelung, wobei die
Drahtführung (20) - in Drahtvorschubrichtung gesehen -
hinter der Drahteinfädel-Einrichtung (16) angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung zum automatischen Einstellen
der Größe der Drahtdurchtrittsöffnung (55) in Abhän
gigkeit von wenigstens zwei Betriebsmodi, nämlich
einem Einfädelmodus und einem Schneidmodus.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigsten eine Drahtführung (20) und die Draht
einfädel-Einrichtung (16) in einem gemeinsamen Füh
rungskopf (10) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12, gekenn
zeichnet durch einen Drahtlagesensor.
Priority Applications (1)
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DE19944430808 DE4430808C2 (de) | 1994-08-30 | 1994-08-30 | Drahtführung für eine Vorrichtung zum funkenerosiven Drahtschneiden |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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