DE4424920C2 - Kurzfarbwerk für eine Offsetrotationsdruckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kurzfarbwerk für eine Offsetrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, wie es z. B. aus der DE 35 41 458 A1 bekannt ist.

Durch eine Druckschrift "Toray Waterless Plate" der Toray Industries, INC ist eine Druckplatte, die für ein "wasserloses" Flachdruckverfahren geeignet ist, bekannt.

Zum Einfärben der "wasserlosen" Flachdruckplatte sind spezielle, dem "wasserlosen" Flachdruck mittels eines Trennmittels angepaßte Druckfarben notwendig. Aus der Druckfarbe separiertes Trennmittel lagert sich auf der Auftragswalze ab und behindert die Haftung der Druckfarbe auf der Auftragswalze.

Aus DE-Z: Deutscher Drucker Nr. 17/6.5.93, w 32ff, Dr.-Ing. habil. R. Hermanies. Die wasserlose Offsetdruck-Wechselwirkungen zwischen Farbe und Druckform, gehen Grundlagen u. a. über den Druckformaufbau und die Einfärbung der Druckform angesichts der beteiligten Siliconverbindungen hervor.

Bei der Maßnahme nach US 30 60 853 wird ein Trockenoffsetverfahren auf Basis einer Farbe, die aus einem Wasser-Öl-Gemisch besteht und leitfähig formuliert ist, angewendet. Das Farbwerk ist als Kurzfarbwerte mit zwei Auftragswalzen angeordnet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kurzfarbwerk zum Einfärben einer "wasserlosen" Flachdruckplatte zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Ablagern von Trennmittel auf der farbzuführenden Auftragswalze und somit Farbübertragungsschwierigkeiten bei Verwendung von Kurzfarbwerken mit Rasterwalzen vermieden werden. Dadurch wird eine sichere, konstantbleibende Übertragung der Druckfarbe auf die "wasserlose" Flachdruckplatte gewährleistet.

Die nichtdruckenden, leicht über dem Niveau der druckenden Bereiche liegenden Bereiche der "wasserlosen" Flachdruckplatte werden in besonders vorteilhafter Weise von einer trennmittelführenden Auftragswalze mit Trennmittel benetzt bevor Druckfarbe aufgetragen wird. Da das Trennmittel farbabstoßend wirkt, wird somit ein Einfärben der nichtdruckenden Bereiche der wasserlosen Flachdruckplatte sicher vermieden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines Offsetdruckwerkes mit einem erfindungsgemäßen Kurzfarbwerk.

In Seitengestellen 1 einer Rotationsoffsetdruckmaschine ist in bekannter Weise ein Offsetdruckwerk 2, bestehend aus einem Gummizylinder 3, einem zweiten Gummizylinder 4, der als Gegendruckzylinder wirkt und einem Plattenzylinder 6, gelagert. Zwischen den Gummizylindern 3, 4 wird eine Papierbahn 7 bedruckt. Auf dem Plattenzylinder 6 ist eine an sich bekannte, für "wasserlosen" Flachdruck präparierte Flachdruckplatte 8 befestigt. Diese Flachdruckplatte 8 weist farbannehmende, druckende Bereiche 9 und farbabweisende, nichtdruckende Bereiche 11, die leicht über dem Niveau der druckenden Bereiche 9 liegen, auf.

Mit dieser Flachdruckplatte 8 wirkt ein Kurzfarbwerk 12, bestehend aus einer ersten Auftragswalze 13, einer zweiten Auftragswalze 14, einer Rasterwalze 16 und einer Rakeleinrichtung 17, vorzugsweise Kammerrakel, zusammen. Dieses Kurzfarbwerk 12 führt der Flachdruckplatte 8 Druckfarbe 18 zu. Als Druckfarbe 18 wird eine für den "wasserlosen" Flachdruck geeignete, mit Trennmittel 19, - beispielsweise Silikonöl oder mit Silikon modifizierte Harze -, angereicherte Druckfarbe 18 verwendet.

Die erste Auftragswalze 13 ist mit einer weichen, trennmittelfreundlichen, d. h. eine hohe Affinität zu beispielsweise Silikonöl aufweisende Beschichtung 21, beispielsweise Silikongummi oder Fluorsilikongummi, die zweite Auftragswalze 14 ist mit einer weichen, farbfreundlichen, d. h. eine hohe Affinität zu beispielsweise Mineral- oder Pflanzenölen aufweisende Beschichtung 22 versehen.

Durch den Farbspaltvorgang in der Kontaktstelle 23 zwischen der farbführenden Auftragswalze 14 und der Rasterwalze 16 wird Trennmittel 19 aus der Druckfarbe 18 separiert. Dieses Trennmittel 19 lagert sich auf der Rasterwalze 16 ab. Durch die Drehung der Rasterwalze 16 in Produktionsrichtung P kommt das separierte Trennmittel 19 in eine Kontaktstelle 24 von trennmittelfreundlicher Auftragswalze 13 und Rasterwalze 16 und wird dort durch die trennmittelfreundliche Auftragswalze 13 von der Rasterwalze 16 weitgehend abgenommen. Die somit trennmittelführende Auftragswalze 13 gibt das Trennmittel 19 in der Kontaktstelle 26 zwischen Auftragswalze 13 und Flachdruckplatte 8 an die nichtdruckenden, trennmittelfreundlichen Bereiche 11 der Flachdruckplatte 8 weiter. Der Plattenzylinder 6 dreht mit den trennmittelbenetzten Bereichen 11 der Flachdruckplatte 8 zu einer Kontaktstelle 27 von farbführender Auftragswalze 14 und Flachdruckplatte 8, wo die Einfärbung der druckenden Bereiche 9 der Flachdruckplatte 8 erfolgt.

Bezugszeichenliste

1 Seitengestell
2 Offsetdruckwerk
3 Gummizylinder (2)
4 Gummizylinder (2)
5 -
6 Plattenzylinder (2)
7 Papierbahn
8 Flachdruckplatte, wasserlos
9 Bereich, farbannehmend, druckend (8)
10 -
11 Bereich, farbabstoßend, nichtdruckend (8)
12 Kurzfarbwerk
13 Auftragswalze, trennmittelführend
14 Auftragswalze, farbführend
15 -
16 Rasterwalze
17 Rakeleinrichtung
18 Druckfarbe
19 Trennmittel
20 -
21 Beschichtung, trennmittelfreundlich (13)
22 Beschichtung, farbfreundlich (14)
23 Kontaktstelle (14; 16)
24 Kontaktstelle (13; 16)
25 -
26 Kontaktstelle (13; 8)
27 Kontaktstelle (14; 8)
P Produktionsrichtung

Claims (3)

1. Kurzfarbwerk für eine Offsetrotationsdruckmaschine zum Einfärben eines Plattenzylinders, bestehend aus einer über eine Rasterwalze und Farbauftragswalzen Farbe zum Plattenzylinder liefernden Farbzufuhr, wobei der Plattenzylinder mit Farbe an- und nichtannehmenden Flächen mit einem Trennmittel versorgbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zuführbare Farbe (18) das Trennmittel (19) enthält und daß bei den mindestens zwei Auftragswalzen (13; 14) die eine (13) eine trennmittelfreundliche Beschichtung (21) und die andere (14) eine farbfreundliche Beschichtung (22) trägt.

2. Kurzfarbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die trennmittelfreundliche Beschichtung (21) der Auftragswalze (13) aus Silikongummi bzw. Fluorsilikongummi besteht.

3. Kurzfarbwerk nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der trennmittelfreundlichen Beschichtung (21) versehene Auftragswalze (13) in Produktionsrichtung (P) der Rasterwalze (6) gesehen nach der farbführenden Auftragswalze (14) angeordnet ist.