DE4419069C2 - Gepulster Laser - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen gepulsten Laser mit einem Oszilla
tor, einem Lasermedium, einem wellenlängenselektiven Element
zum Abstimmen der Wellenlänge eines vom Oszillator emittierten
Strahlpulses, und mit einer Einrichtung zum gepulsten Anregen
des Lasermediums.
Ein solcher Laseroszillator weist also ein Lasermedium auf,
welches so breitbandig emittiert, daß der Laseroszillator
mittels eines wellenlängenselektiven Elements abstimmbar ist.
Abstimmbare Laseroszillatoren sind hinsichtlich ihres grund
sätzlichen Aufbaus bekannt, beispielsweise aus der DE 29 18 863 C2.
Solche Laseroszillatoren enthalten ein breitban
dig emittierendes Lasermedium, z. B. eine Farbstofflösung, mit
einer Gasentladung erzeugte Excimere oder Festkörpermateria
lien. Im Resonator eines solchen Laseroszillators ist ein dis
persives Element zur Wellenlängenabstimmung angeordnet. Dieses
Abstimmelement (wellenlängenselektive Element) kann beispiels
weise ein Gitter oder eine dispersive Prismenanordnung sein.
Als wellenlängenselektives Element kommen auch ein Etalon, ein
Fabry-Perot-Interferrometer oder auch doppelbrechende Kristalle
in Betracht.
Die bei der Anordnung gemäß der DE 29 18 863 C2 ausgekoppelte
Laserstrahlung enthält schmalbandige Strahlung, deren spektrale
Verteilung im wesentlichen durch die Strahlaufweitungsvorrich
tung und das wellenlängenselektive Element bestimmt ist, sowie
relativ breitbandige Strahlung, deren spektrale Verteilung im
wesentlichen durch das breitbandig emittierende Lasermedium
gegeben ist. Diese breitbandige spontane Strahlung wird ASE
(Amplified Spontaneous Emission) genannt. Das Verhältnis der
Energie der schmalbandigen Laserstrahlung zur Energie der ASE
wird als spektrale Reinheit der Ausgangsstrahlung des Laser
oszillators bezeichnet. Die spektrale Reinheit der Ausgangs
strahlung des Lasers verschlechtert sich zum Beispiel, wenn das
Lasermedium impulsförmig angeregt wird und die Zeitdauer der
Anregungspulse in der gleichen Größenordnung liegt, wie die Um
laufzeit des Lichtes im Laserresonator (Oszillator). Typischer
weise beträgt eine solche Umlaufzeit, je nach Lasertyp, etwa 2
bis 3 Nanosekunden.
Auch verschlechtert sich die spektrale Reinheit von Laserstrah
lung zum Beispiel darin, wenn die Ausgangsstrahlung weiter ver
stärkt wird, sobald die ASE und das spektral reine Laserlicht
(also die oben genannte relativ schmalbandige Strahlung) ver
schiedene Zeitverläufe im Laser haben. Im allgemeinen wird die
ASE bereits zeitlich vor der Laserstrahlung emittiert.
Die bereits genannte DE 29 18 863 C2 lehrt auch, dem Laser
resonator eine Einrichtung zur spektralen Filterung nachzu
schalten, welche die ASE unterdrückt und die spektrale Reinheit
der Ausgangsstrahlung verbessert.
Die deutsche Patentanmeldung P 43 02 378 offenbart einen
gattungsgemäßen Laseroszillator, bei dem die spektrale Reinheit
des gepulsten Ausgangsstrahles dadurch verbessert wird, daß der
vom Laseroszillator emittierte Strahl mittels eines optischen
Elementes nach Durchlaufen einer Aufweiteinrichtung und Pas
sieren des wellenlängenselektiven Elementes aus dem Resonator
ausgekoppelt wird, bevor er das Lasermedium erneut passiert und
ihm dort breitbandige Strahlung (spontane Fluoreszenz und ASE)
wieder zugemischt wird. Dieser ältere Vorschlag benötigt auf
wendige optische Einrichtungen, insbesondere eine Aufweit
einrichtung und eine aufwendige Auskoppeloptik.
Die US-A-5,121,398 beschreibt ein Lasersystem
mit Festkörper- und Farbstofflasern, bei denen
die ASE dadurch reduziert wird, daß der Anregungs
puls deutlich länger ist als die Resonatorum
laufzeit.
Die US-A-4,425,652 zeigt einen Farbstoff
verstärker, durch den ein Farbstofflaserstrahl
läuft. Dabei wird der Laserstrahl dadurch
verstärkt, daß der Verstärker durch Strahlungs
pulse gepumpt wird, deren Ende mit dem
Beginn des Laserpulses zusammenfällt, um die
ASE zu verringern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen abstimmbaren
gepulsten Laser der eingangs genannten Art derart weiterzubil
den, daß bei geringem baulichem Aufwand eine hohe spektrale
Reinheit der Ausgangsstrahlung erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist in Patentan
spruch 1 gekennzeichnet.
Es ist bekannt, bei gepulsten Gasentladungslasern das Laser
medium (Gasgemisch) zur Erzeugung eines einzigen emittierten
Laserstrahlpulses zweimal zeitlich aufeinanderfolgend Energie
einzukoppeln, nämlich zum einen zum Zwecke einer sogenannten Vorioni
sierung und zum anderen zum Zwecke einer sogenannten Hauptgas
entladung. Das ist
mit der vorliegenden Erfindung nicht gemeint. Die Vorioni
sierung dieses Standes der Technik ist auch keine Anregung des
Lasergases im eigentlichen Sinn der Lasertechnik. Anregung im
Sinne der Lasertechnik bedeutet nämlich, daß das Lasermedium
zumindest so stark angeregt wird, daß es Strahlung emittiert,
deren Wellenlänge derjenigen Strahlung entspricht, die vom
Laser erzeugt werden soll. Bei einer Vorionisierung hingegen
werden im anschließend einer Gasentladung ausgesetzten Gas nur
freie Elektronen erzeugt, um eine möglichst homogene Hauptgas
entladung zu erreichen.
Dem Fachmann sind unterschiedlichste Lasersysteme einschließ
lich gepulster Gasentladungslaser, Farbstofflaser, Festkörper
laser etc. bekannt. Die Erfindung kann grundsätzlich bei einer
Vielzahl bekannter Lasertypen eingesetzt werden.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsge
mäßen Lasers ist vorgesehen, daß die Anregungseinrichtung eine
Strahlungsquelle aufweist, und daß zwei Strahlungspulse
zeitlich nacheinander in das Lasermedium gerichtet
werden. Bei einem solchen Lasersystem wird also das Lasermedium
des Oszillators durch eine weitere, gesondert vorgesehene
Strahlungsquelle gepumpt, wobei die weitere Strahlungsquelle,
wie in der Lasertechnik weithin bekannt ist, auch ein anderer
Laser sein kann. So werden z. B. häufig Farbstofflaser von einem
Excimerlaser gepumpt. Insbesondere für das letztgenannte System
ist die vorliegende Erfindung geeignet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die zwei zeitlich aufeinanderfolgenden
Strahlungspulse aus einem einzigen Pumpstrahlungspuls erzeugt
werden, insbesondere dadurch, daß der erste Strahlungspuls eine
kürzere Wegstrecke zurücklegt als der zweite Strahlungspuls.
Der Zeitabstand der beiden Anre
gungsstrahlungspulse hängt von der Struktur und dem geometri
schen Aufbau des verwendeten Lasersystems ab und muß für jedes
System gesondert, z. B. experimentell optimiert werden.
Weiterhin werden gemäß der Er
findung auch die Intensitäten der Anregungsstrahlungspulse im
Verhältnis zueinander so optimiert, daß die Energie der breit
bandigen spontanen Strahlung (ASE) minimal wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch einen gepulsten abstimmbaren Laser mit
Oszillator und Anregungssystem;
Fig. 2 die Abhängigkeit des Kehrwertes der spektra
len Reinheit der Laser-Ausgangsstrahlung vom Verhält
nis des Zeitabstandes der zwei Anregungsstrahlungs
pulse zur Umlaufzeit der Strahlung im Resonator; und
Fig. 3 die Abhängigkeit des Kehrwertes der spektra
len Reinheit der emittierten Ausgangsstrahlung vom
Verhältnis der Intensität des ersten Anregungsstrah
lungspulses zur Summe der Intensitäten beider Anre
gungsstrahlungspulse.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Lasersystem mit einem
Oszillator, der durch einen Frontspiegel 10 und einen
Rückspiegel 12 gebildet wird. Der Rückspiegel 12 ist
hier zugleich auch ein wellenlängenselektives Element
in Form eines reflektierenden Gitters. Im Oszillator ist
ein Lasermedium 14 im Strahlungsweg zwischen dem
Spiegel 10 und dem Gitter 12 angeordnet. Beim Laser
medium 14 kann es sich z. B. um eine mit Farbstoff
gefüllte Küvette handeln, wenn die Erfindung bei einem
Farbstofflaser realisiert wird, der durch einen anderen
Laser (siehe unten) gepumpt wird.
Im Resonator ist ein Auskoppelspiegel 16 angeord
net, der für die im Oszillator (auch als "Resonator" be
zeichnet) oszillierende Strahlung teildurchlässig ist, so
daß ein Ausgangsstrahlungspuls 18 emittiert wird. Der
Ausgangsstrahlungspuls 18 ist der emittierte Laserpuls,
der zu erzeugen ist.
Das Lasermedium 14 wird durch Strahlungspulse 20
angeregt, d. h. es wird im Lasermedium 14 eine soge
nannte Besetzungsinversion erzeugt.
Als Strahlungsquelle für die Anregung des Laserme
diums 14 dient beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ein weiterer Laser 22, im vorliegenden Fall ein gütemo
dulierter Festkörperlaser (z. B. Nd:YAG-Laser), dessen
Strahlung durch Frequenzvervielfachung z. B. in den
sichtbaren oder UV-Spektralbereich transformiert sein
kann und der einen Pumpstrahlungspuls 24 erzeugt.
Beim Pumplaser kann es sich auch um einen Excimer-
bzw. Stickstofflaser handeln bzw. können auch andere
Impulslaser mit Ausgangsstrahlung im sichtbaren bzw.
UV-Bereich zum Einsatz kommen.
Der Pumpstrahlungspuls 24 trifft auf einen ersten teil
durchlässigen Spiegel 30, so daß die Strahlung aufgeteilt
wird in einen ersten, geradeaus durchgehenden Teil
strahl 31 und in einen zweiten, abgelenkten Teilstrahl 33,
der auf einen total reflektierenden Spiegel 32 trifft. Auf
diese Weise werden also zwei Strahlungspulse 26, 28, die
in Fig. 2 symbolisch angedeutet sind, gebildet. Der erste
Strahlungspuls 26 trifft nach Passieren eines Abschwä
chers 38 auf einen Spiegel 36, so daß der erste Strah
lungspuls 26 gemäß dem Pfeil 20 auf das Lasermedium
14 trifft.
Der zweite Strahlungspuls 28 wird von einem total
reflektierenden Spiegel 34 umgelenkt und trifft eben
falls gemäß dem Pfeil 20 auf das Lasermedium 14, und
zwar zeitlich um einen bestimmten Zeitabstand verzö
gen. Dieser Zeitabstand ergibt sich aus derjenigen
Wegstrecke, die der zweite Strahlungspuls 28 mehr zu
rücklegen muß als der erste Strahlungspuls 26, bevor die
Pulse zeitlich nacheinander auf das Lasermedium 14
treffen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 ist diese verlängerte Wegstrecke des zweiten
Strahlungspulses 28 die Laufstrecke vom teildurchlässi
gen Spiegel 30 zum total reflektierenden Spiegel 32 zu
züglich der Laufstrecke vom total reflektierenden Spie
gel 34 zum teildurchlässigen Spiegel 36. Diese Strecke
dividiert durch die Lichtgeschwindigkeit ergibt den
Zeitabstand der beiden auf das Lasermedium 18 treffen
den Strahlungspulse 26, 28.
Die durch den Abstand der Spiegel 30/32 und 34/36
gegebene optische Verzögerungsstrecke, welche den
Zeitabstand der Strahlungspulse 26, 28 beim Auftreffen
auf das Lasermedium 14 bestimmt, wird so eingestellt,
daß der zeitliche Abstand der beiden Strahlungspulse
26, 28 beim Auftreffen auf das Lasermedium 18 so ist,
daß das Verhältnis der Energie der breitbandigen spon
tanen Strahlung zur Energie der schmalbandigen Laser
strahlung (also der Kehrwert der "spektralen Reinheit")
minimal wird, wie Fig. 2 darstellt.
Eine qualitative Erklärung des beobachteten physika
lischen Effekts der starken Verbesserung der spektralen
Reinheit der Strahlung aufgrund der Laseranregung mit
der in Fig. 1 dargestellten Anordnung ist, daß mit einem
relativ schwächeren ersten Strahlungspuls 26 das Laser
medium 14 zunächst angeregt wird. Ein Teil der spontan
und stimuliert emittierten Photonen läuft zum wellen
längenselektierenden Gitter 12 und wieder zurück zum
Lasermedium 14. Das wellenlängenselektive Gitter 12
bewirkt, daß die von ihm zurückreflektierte Strahlung
eine höhere spektrale Reinheit hat als die ursprünglich
auf das Gitter einfallende, vom Lasermedium 14 kom
mende Strahlung. Die vom Gitter zurückreflektierte
Strahlung trifft im Lasermedium 14 zeitlich etwa dann
(oder geringfügig vorher) ein, wenn der vergleichsweise
stärkere zweite Strahlungspuls 28 das Lasermedium 14
anregt. Die jetzt im Laserresonator schon vorhandene
Strahlung höherer spektraler Reinheit bewirkt insge
samt eine Laserausgangsstrahlung 18 mit einem im Ver
gleich zur bekannten Einzelpulsanregung des Laserme
diums viel geringeren Anteil an spektral breitbandiger
Untergrundstrahlung (ASE). Das vorstehende Bild ist
nur qualitativer Natur. Genauere quantitative Rechnun
gen zeigen gemäß Fig. 2 eine weitere Verbesserung der
spektralen Reinheit (also des Kontrastes der eigentli
chen Laserenergie zur ASE) bei einer größeren zeitli
chen Verzögerung zwischen den beiden Strahlungspul
sen 26, 28. Wie Fig. 2 zeigt, setzt eine beträchtliche Ver
besserung der spektralen Reinheit bereits dann ein,
wenn der zeitliche Abstand der beiden Strahlungspulse
26, 28 etwa das 1,5fache derjenigen Zeit beträgt, die
Strahlung benötigt, um im Resonator einmal umzulau
fen. Der optimale Wert der spektralen Reinheit wird
etwa dann erreicht, wenn der zeitliche Abstand der bei
den Strahlungspulse 26, 28 das 2,6fache oder mehr der
Resonatorumlaufzeit beträgt. Gute Ergebnisse werden
dann erhalten, wenn der zeitliche Abstand der beiden
Pump-Strahlungspulse 26, 28 beim Auftreffen auf das
Lasermedium 14 in der Größenordnung der Resonator
umlaufzeit liegt, also z. B. etwa das 2- bis 10fache der
Resonatorumlaufzeit beträgt.
Fig. 3 zeigt das Verhältnis des Kehrwertes der spek
tralen Reinheit in Abhängigkeit vom Verhältnis der In
tensitäten der Pump-Strahlungspulse 26, 28. In Fig. 3 ist
der Kehrwert der spektralen Reinheit auf der Ordinate
logarithmisch aufgetragen und auf der Abszisse das
Verhältnis der Intensität I1 des ersten Strahlungspulses
26 zur Summe der Intensitäten des ersten Strahlungs
pulses 26 und des zweiten Strahlungspulses 28. Die Er
gebnisse gemäß Fig. 3 zeigen, daß dann, wenn die Inten
sität I1 des ersten Strahlungspulses 26 zwischen 10%
und 25% der Gesamtintensität beider Strahlungspulse
26, 28 liegt, beste Werte hinsichtlich der spektralen
Reinheit erreicht werden, wobei das Optimum beim dar
gestellten Ausführungsbeispiel etwa bei 15% liegt.
Claims (3)
1. Gepulster Laser mit einem Oszillator (10, 12), einem
Lasermedium (14), einem wellenlängenselektiven Element
(12) zum Abstimmen der Wellenlänge von vom Oszillator
emittierten Strahlpulsen (18), und mit einer Einrichtung
(22, 30-38) zum gepulsten Anregen des Lasermediums (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung eines einzelnen emittierten Strahlpulses
(18) das Lasermedium (14) mit zwei Strahlungs-Anregungspulsen (26,
28) zweimal zeitlich nacheinander angeregt wird, wobei
der Zeitabstand der beiden
Anregungspulse (26, 28) in der
Größenordnung der Umlaufzeit
der Strahlung im Oszillator liegt, und der erste Anregungspuls (26) schwächer ist als der
zweite Anregungspuls (28), derart, daß die Energie der
breitbandigen spontanen Strahlung (ASE) minimal wird.
2. Gepulster Laser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall zwischen den beiden Anregungspulsen
(26, 28) etwa das Zwei- bis Zehnfache der Resonatorumlauf
zeit beträgt.
3. Gepulster Laser nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Anregungspulse
(26, 28) aus einem einzigen Pumpstrahlungspuls (24) derart
erzeugt werden, daß der erste Anregungspuls (26) eine kür
zere Wegstrecke (30, 36) zurücklegt als der zweite Anre
gungspuls (28).
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