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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Paar von Gleitsichtbrillenlinsen
bzw. progressiven Multifokal-Brillenlinsen, von denen jede Linse
eine asphärische
Oberfläche
aufweist mit einer Fernsichtzone, einer Nahsichtzone, einer Mittelsichtzone,
sowie einen Hauptprogressionsmeridian, der in den drei Zonen verläuft.
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Gleitsichtbrillenlinsen
sind wohl bekannt. Sie werden zur Korrektur von Weitsichtigkeit
bzw. Presbyopie verwendet und ermöglichen es ihren Trägern, Objekte über einen
breiten Abstandsbereich zu betrachten ohne die Brille abnehmen zu
müssen.
Solche Linsen weisen typischerweise eine Fernsichtzone auf, die
im oberen Bereich der Linse gelegen ist, eine Nahsichtzone, die im
unteren Bereich der Linse gelegen ist, und eine Mittelzone, die
die Nahsicht- und Fernsichtzone verbindet.
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Üblicherweise
weisen diese Gleitsichtbrillenlinsen eine asphärische Vorderfläche auf,
die von der Person weggerichtet ist, welche die Brille trägt, sowie eine
hintere toroidförmige
oder kugelförmige
Fläche, die
zum Träger
der Brille gerichtet ist. Diese toroidförmige oder kugelförmige Fläche erlaubt
die Anpassung der Linse an die Ametropie des Benutzers, wodurch
eine Gleitsichtbrillenlinse allgemein nur durch ihre asphärische oder
nicht sphärische
Vorderfläche definiert
ist.
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Die
Brille einer Person, welche Gleitsichtbrillenlinsen trägt, enthält zwei
Linsen, welche identisch sein können,
wobei sie in diesem Fall um etwa 10° zueinander gedreht werden,
bevor sie in den Rahmen eingesetzt werden. Die Verwendung einer
linken und rechten Linse, die gegenseitig symmetrisch bezüglich einer
vertikalen Ebene sind, welche zwischen den zwei Linsen und senkrecht
zu deren Ebene verläuft,
ist ebenfalls vorgeschlagen worden.
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Um
Gleitsichtbrillenlinsen zu erzeugen, beginnt man im allgemeinen
mit der Errichtung einer Linie, die als Hauptprogressionsmeridian
bezeichnet wird, welcher den Punkten entspricht, an denen die Linie,
längs derer
der Brillenträger
in unterschiedlichen Abständen
in der Sagittalebene bzw. Symmetrieebene schaut, die Oberfläche der
Linse schneidet. Sodann wird die Form der asphärischen Oberfläche längs dieses
Meridians und in deren Bereich definiert. Wenn der Hauptprogressionsmeridian
der Schnittbereich einer Ebene und der asphärischen Oberfläche ist,
mit anderen Worten eine gerade Linie in Projektion von der Linse
auf eine Ebene, können identische
Linsen für
das linke Auge und das rechte Auge verwendet werden und ein Versatz
dieser Linsen gegeneinander um einen Winkel von etwa 10° wird zum
Zeitpunkt der Einpassung vorgesehen. Wenn der Hauptprogressionsmeridian
nicht eine gerade Linie ist, werden eine linke und eine rechte Linse allgemein
eingesetzt, die beide symmetrisch bezüglich einer mittleren Nasalebene
sind.
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Gleitsichtlinsen
leiden unabhängig
von ihrer Bauart unvermeidlich an optischen Aberrationen (Astigmatismus,
Feldkrümmung,
prismatische Verzerrungen etc.), die den Sehkomfort sowohl unter statischen
als auch dynamischen Sichtbedingungen stören.
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Außerhalb
des Bereichs des Hauptprogressionsmeridians und der stabilen Sichtfelder
in der Fernsicht- und Nahsichtzone ist die Sicht mit Gleitsichtlinsen
nicht problemlos aufgrund des asphärischen Charakters der Linse
und insbesondere hinsichtlich des Randbereichs aufgrund des Umstands, daß die linke
und rechte Linse nicht notwendigerweise identische horizontale und
vertikale Krümmungen haben
oder wenigstens Krümmungen,
die ausreichend benachbart sind, um dem Benutzer jede Unannehmlichkeit
zu ersparen. Es ist gefunden worden, daß eine Veränderung der horizontalen Krümmung in der
Tat nur sehr geringe Sichtprobleme nach sich zieht und es wurde
vorgeschlagen, Veränderungen der
vertikalen Krümmung
auf Punkte auf der Linse zu beschränken, die dieselbe Y-Achsenkoordinate
haben.
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Die
Anmelderin der vorliegenden Anmeldung hat in der französichen Patentveröffentlichung 2,193,989
vorgeschlagen, Veränderungen
der vertikalen Krümmung
zwischen einem gegebenen Punkt auf der Linse und dem Punkt auf dem
Hauptprogressionsmeridian mit dem selben Wert auf der Y-Achse als
Funktion des Stärkenadditionsfaktors
(power addition factor) der Linse zu beschränken. Diese Lösung ermöglichte
es, vertikale prismatische Abweichungen zu vermindern, wodurch der
Sehkomfort von Gleitsichtlinsen verbessert wurde. Dennoch ermöglichte
diese Lösung
keine ausreichende Sichtverbesserung im Fernsicht- und Nahsichtbereich.
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In
der europäischen
Patentveröffentlichung
EP 0 453 136 A2 wird
ein Kontaktlinsenpaar offenbart, das bei Altersweitsichtigkeit eingesetzt
werden kann. Dabei läßt eine
der Linsen einen größeren Lichttanteil
für die
Nahsicht als für
die Fernsicht durch. Die andere der beiden Linsen läßt dagegen
einen größeren Lichtanteil
für die
Fernsicht als für
die Nahsicht durch. Auf diese Weise soll der Träger der Kontaktlinsen ein Bild
von relativ hoher Lichtstärke unter
gleichzeitiger Beibehaltung eines hohen Maßes an stereoskopischer Sicht
sehen können.
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Die
vorliegende Erfindung hat ein Paar von Gleitsichtbrillenlinsen zum
Ziel, die die Nachteile der Linse des Standes der Technik überwinden
und eine Verbesserung der Gesamtsicht durch eine partielle binokulare
Summierung einerseits der Fernsichtzone und andererseits der Nahsichtzone
der beiden Linsen liefern.
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Erfindungsgemäß sind vorgesehen
ein Paar von Gleitsichtbrillenlinsen, von denen jede eine asphärische Oberfläche aufweist
mit einer Fernsichtzone, einer Nahsichtzone, einer Mittelsichtzone,
sowie einem Hauptprogressionsmeridian, der durch diese drei Zonen
läuft,
wobei die Hauptprogressionsmeridiane der Linsen im wesentlichen
symmetrisch bezüglich
einander sind, wobei eine der Linsen besonders der Fernsicht und
die andere der Linsen besonders der Nahsicht gewidmet sind, wobei
die der Fernsicht gewidmete Linse eine extensivere bzw. breiter
erstreckte Fernsichtzone als die für die Nahsicht bestimmte Linse
aufweist, und die für
die Fernsicht bestimmte Linse eine weniger extensive bzw. begrenztere
Nahsichtzone aufweist, als die für
die Nahsicht bestimmte Linse.
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Somit
bietet das Paar von erfindungsgemäßen Gleitsichtbrillenlinsen
dem Brillenträger
ein breites effektives Feld für
die Binokular-Sicht, und zwar sowohl für die Fernsicht als auch für die Nahsicht, wobei
dieses Feld größer ist
als jenes, das durch herkömmliche
Linsen mit einem Hauptprogressionsmeridian erreichbar war, der mit
dem der Linsen in der Erfindung identisch ist.
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Gemäß einem
bevorzugten Merkmal sind die vertikalen prismatischen Abweichungen
zwischen entsprechenden Punkten auf der für die Nahsicht bestimmten Linse
und der für
die Fernsicht bestimmten Linse kleiner als 0,5 Dioptrien prismatischer
Abweichung.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Merkmal ist das Oberflächengebiet der Fernsichtzone
der für
die Fernsicht bestimmten Linse wenigstens zweimal so groß wie die
Fernsichtzone der für
Nahsicht bestimmten Linse.
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In
einer Ausführungsform
ist das Oberflächengebiet
der Nahsichtzone der für
die Nahsicht bestimmten Linse wenigstens doppelt so groß, wie das Oberflächengebiet
der Nahsichtzone der für
die Fernsicht bestimmten Linse.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
das Oberflächengebiet
der Nahsichtzone der für Nahsicht
bestimmten Linse etwa dreimal so groß wie das Oberflächengebiet
der Nahsichtzone der für
die Fernsicht bestimmten Linse.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Verhältnis
zwischen der Breite der Nahsichtzone der für die Nahsicht bestimmten Linsen
und der Breite der Nahsichtzone der für die Fernsicht bestimmten
Linse, gemessen horizontal an einer Position etwa 14 mm unterhalb
der geometrischen Mitte der Linse, größer als oder gleich zwei.
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Schließlich ist
es möglich,
daß die
Breite der Nahsichtzone, gemessen horizontal etwa 14 mm unterhalb
der Durchmessermitte der Linse, über
20 mm für
die für
die Nahsicht bestimmte Linse und etwa 9 mm für die Nahsichtzone der für die Fernsicht
bestimmten Linse liegt.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung.
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1 ist
eine skizzierte Vorderansicht einer Gleitsichtlinse.
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2 ist
eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen linken Linse, die den Hauptprogressionsmeridian
und Linien zeigt, die Punkte identischer mittlerer Flächenbrechkraft
verbinden.
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3 ist
eine Vorderansicht einer rechten Linse gemäß der Erfindung, die den Hauptprogressionsmeridian
und Linien zeigt, welche Punkte von identischer mittlerer Flächenbrechkraft
verbinden.
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4 ist
eine Ansicht der linken Linse von 2, jedoch
mit Linien von identischem Astigmatismus oder Zylinder.
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5 ist
eine Ansicht der linken Linse von 3, jedoch
mit Linien von identischem Astigmatismus.
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1 bis 5 zeigen
optische Eigenschaften verschiedener Linsen, die einen Linsendurchmesser
von etwa 60 mm aufweisen.
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1 ist
eine Vorderansicht einer Gleitsichtlinse 1. Die Linse 1 hat
eine asphärische
Fläche
bzw. Seite, die in 1 gezeigt ist, wobei die andere
Seite sphärisch
oder toroidförmig
ist. Der Hauptprogressionsmeridian MM' der Linse ist als fette Linie in 1 gezeigt,
wobei L der Fernsicht-Steuerpunkt und P der Nahsicht-Steuerpunkt
ist.
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In
herkömmlicher
Weise weist die Linse 1 eine Fernsichtzone VL in ihrem
oberen Bereich und eine Nahsichtzone VP in ihrem unteren Bereich
auf, sowie eine Mittelzone VI, die zwischen den beiden besteht.
In 1 ist der Punkt 0 die geometrische Mitte
der Linse 1.
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Der
Hauptprogressionsmeridian MM' der
Linse ist im wesentlichen zusammengesetzt aus drei geraden Liniensegmenten,
von denen das erste sich im wesentlichen vertikal vom obersten Punkt
der Linse erstreckt, durch den Punkt L läuft, dann hinunter zu einem
Punkt D, der als Einpaßmitte
bezeichnet wird, und zwischen dem Fernsicht-Steuerpunkt L und der geometrischen
Mitte 0 gelegen ist. Das zweite Segment erstreckt sich
von dem Punkt D schräg
zu der nasalen Seite der Linse, und das dritte Segment beginnt von
dem Ende C des zweiten Segments und läuft durch den Nahsicht-Steuerpunkt
P. Die relativen Winkel dieser Segmente verändern sich in vorteilhafter
Weise als Funktion des Stärkenadditionswertes
A.
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Wie
bereits gezeigt ist die mittlere Flächenbrechkraft (mean sphere)
oder Stärke
D für jeden Punkt
auf der asphärischen
Oberfläche
definiert durch:
wobei R
1 und
R
2 der maximale bzw. minimale Krümmungsradius
ist, ausgedrückt
in Metern, und
n der Brechungsindex des Linsenmaterials ist.
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Ein
Astigmatismus oder Zylinder C ist definiert durch
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In
herkömmlichen
Linsen und insbesondere denen, die durch die Anmelderin vorgeschlagen
werden, ist die Sicht in dem Bereich um den Hauptprogressionsmeridian
vollständig
befriedigend. Um die Gesamtsicht zu verbessern, insbesondere in
den Randbereichen der Linse, schlägt die vorliegende Erfindung
die Verwendung von linken bzw. linkshändigen und rechten bzw. rechtshändigen Linsen
vor, die weder identisch noch symmetrisch sind. Vielmehr schlägt die Erfindung
vor, das brauchbare Sichtfeld durch eine partielle Additionswirkung
zunächst
der Fernsichtzonen und zweitens der Nahsichtzonen der beiden Linsen
zu erhöhen.
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Das
brauchbare Sichtfeld ist das Binokular-Sichtfeld, für das zunächst eine
korrekte Bildvereinigung und sodann eine befriedigende Sehschärfe für den Brillenträger erreichbar
ist.
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2 bis 5 zeigen
Ansichten eines Paars von Linsen gemäß der Erfindung, die beispielsweise
einen Stärkenadditionsfaktor
von 2 Dioptrien haben.
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2 ist
eine Vorderansicht einer linken Linse gemäß der Erfindung, die den Hauptprogressionsmeridian
und mittlere Flächenbrechwert-Linien
zeigt. 2 reproduziert die bekannten, in 1 gezeigten Elemente
und zeigt zusätzlich die
mittleren Flächenbrechwert-Linien.
Diese werden hier als Isostärken- (oder
Isosphären-)
Linien bezeichnet, da diese Linien Punkte auf der Oberfläche verbinden,
für die
die mittlere Flächenbrechkraft
(oder Stärke)
der Linse den selben Wert hat. Die Isostärken-Linien in 2 sind Linien,
für die
die mittlere Flächenbrechkraft
um 0; 0,5; 1; 1,5 oder 2 Dioptrien größer ist als die mittlere Flächenbrechkraft
des Fernsicht-Steuerpunktes L. Die Isostärken-Linie 2, welche
Punkte mit einer Stärke
von 0,5 Dioptrien größer als
der Punkt L verbindet, stellt im wesentlichen die Grenze dar zwischen
der Fernsichtzone VLP und der Mittelsichtzone
VIP. Die Linie 3 ist eine mittlere
Brechkraftlinie, die um 1 Dioptrie größer ist als der mittlere Brechkraftwert
von Punkt L. Die mit Bezugsziffer 4 bezeichnete Linie, welche
Punkte mit einer mittleren Brechkraft von 1,5 Dioptrien größer als
Punkt L aufweist, kann mehr oder weniger betrachtet werden als die
Grenze zwischen der Mittelsichtzone VIP und
der Nahsichtzone VPP.
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3 ist
eine Vorderansicht einer rechten Linse gemäß der Erfindung, welche den
Hauptprogressionsmeridian und mittlere Brechkraft-Höhenlinien
zeigt. Die bekannten Elemente, die in 1 gezeigt
sind, werden in 3 wiederholt, so wie in 2. 3 weist
ferner die Isosphären-
(oder Isostärken-)
Linien auf, für
die die mittlere Stärke
um 0; 0,5; 1; 1,5 oder 2 Dioptrien größer ist als die mittlere Brechkraft
des Fernsicht-Steuerpunktes L, wie in 2. Sie werden
mit Bezugsziffern 5, 6 bzw. 7 bezeichnet.
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Wie
in dem Fall gewisser herkömmlicher
Linsen sind die Hauptstärkenprogressionsmeridiane
der in 2 und 3 gezeigten linken und rechten
Linsen bezüglich
einander symmetrisch. Dies gestattet dem Benutzer der Linsen einen
verbesserten Sichtkomfort.
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Erfindungsgemäß ist der
Komfort des Trägers
von Gleitsichtlinsen verbessert, wenn wie in 2 und 3 gezeigt
die linke und rechte Linse unterschiedliche asphärische Oberflächen außerhalb des
Bereichs haben, der den Hauptprogressionsstärkenmeridian umgibt. Die Isostärken-Linien 2, 3 und 4 der
linken Linse sowie 5, 6 und 7 der rechten
Linse sind effektiv einander nicht symmetrisch.
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Auf
der linkshändigen
Linse in 2 umgibt die 1,5 Dioptrien Isostärken-Linie 4,
die im wesentlichen die Grenze der Nahsichtzone VPP der
linken Linse definiert, ein Gebiet, das sich viel weiter erstreckt,
als das für
die 1,5 Dioptrien Isostärken-Linie 7 der
rechten Linse in 3, wobei die letztere im wesentlichen
die Grenze der Nahsichtzone VPL der rechthängigen Linse
definiert. Wenn genauer gesagt die Breite der Nahsichtzone gemessen
wird, horizontal zu beiden Seiten des Punktes P mit einer Y-Koordinate
von – 14
mm bezüglich
der geometrischen Mitte 0 der Linse, bis zu der Linie 4 oder 7,
welche die 1,5 Dioptrien Isostärken-Linie
darstellt, dann wird gefunden, daß in der gezeigten Linse die
Nahsichtzone
- – der linken Linse die Breite
24 mm hat, und
- – der
rechten Linse die Breite 11 mm hat.
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Wenn
dagegen die 0,5 Isostärken-Linie 2, die
im wesentlichen die Grenze der Nahsichtzone VLP der
linken Linse in 2 definiert, mit der entsprechenden
Linie in 3 verglichen wird, kann man
erkennen, daß sie
eine Zone umgibt bzw. eingrenzt, die viel kleiner bzw. enger ist
als die Zone, die durch die 0,5 Isostärken-Linie 5 definiert
ist, wobei die letztere im wesentlichen die Grenze der Nahsichtzone
VLL der rechten Linse in 3 definiert.
Genauer gesagt ist die Isostärken-Linie 2 der
linken Linse in 2 im wesentlichen gebildet aus
zwei geraden Liniensegmenten, die durch die geometrische Mitte 0 der
Linse laufen und einen Winkel von etwa 30° bis 40° mit der Horizontalen einschließen. Somit
ist die Nahsichtzone VLP der linken Linse
in 2 durch einen Winkelsektor von 110° gebildet.
Auf der rechten Linse, die in 3 gezeigt
ist, fällt
die 0,5 Isostärken-Linie 5 im
wesentlichen zusammen mit einem horizontalen Durchmesser der Linse,
wobei die Fernsichtzone VLL im wesentlichen
aus der oberen Hälfte der
Linse besteht.
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Somit
hat die linke Linse erfindungsgemäß eine erweiterte Nahsichtzone
VPP und eine verminderte Fernsichtzone VLP, wogegen die rechte Linse eine verminderte
Nahsichtzone VPL und eine erweiterte Fernsichtzone
VLL hat. Die zwei Linsen sind symmetrisch
in dem Bereich bzw. der Zone des Hauptprogressionsmeridians. Die
Gesamtsicht des Brillenträgers
ist verbessert aufgrund der Vergrößerung des brauchbaren Gesichtsfeldes
bzw. Blickfeldes. Die Wirkung der Summierung der Felder VPP und VPL für die Nahsichteinstellung,
kombiniert mit der Wirkung der Summierung der Felder VLP und
VLL für
die Fernsicht, bietet dem Brillenträger ein brauchbares Blickfeld,
das weiter bzw. umfangreicher ist, als jenes, das mit zwei identischen
Linsen gemäß dem Stand
der Technik erzielbar ist.
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Um
eine Vereinigung der Bilder zu ermöglichen, und zwar auch in den
Randteilen der Fernsicht- und Nahsichtzonen, sorgt die Erfindung
für Differenzen
der vertikalen prismatischen Abweichungen zwischen entsprechenden
Punkten auf der linken und rechten Linse (mit anderen Worten zwischen
den Punkten auf der linken und rechten Linse, die zum Anblick eines
Gegenstands verwendet werden), die höchstens einen Wert einer prismatischen
Verzerrung von 0,5 Dioptrien haben. Somit bleibt die Sicht in den
Randteilen des Fernsicht- und Nahsichtbereichs binokular und eine
befriedigende Vereinigung der beiden Bilder wird fortlaufend erzielt.
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Die
Erfindung schlägt
somit vor, jede Linse in dem Paar von Gleitsichtlinsen der Nahsicht
oder Fernsicht zu widmen bzw. dafür zu bestimmen. Unter Bezugnahme
auf 2 und 3 wurde der Fall beschrieben,
bei dem die linke Linse für
die Nahsicht und die rechte Linse für die Fernsicht bestimmt wurde.
Offensichtlich kann die Wahl der linken und rechten Linse auch umgekehrt
sein. Dies kann einfach erreicht werden durch Vertauschen der zwei
Linsen, wobei gewährleistet
bleibt, daß die
vertikale axiale Symmetrie aufrecht erhalten bleibt. Die tatsächliche Wahl,
ob die Linsen jeweils der Fernsicht oder Nahsicht gewidmet sind,
bleibt jedem Brillenträger überlassen
und hängt
von der okularen Dominanz ab bzw. davon, welches Auge dominant ist.
In der vorliegenden Anmeldung wird die Fernsichtzone mit dem Bezugszeichen
VL bezeichnet, wobei VP die Nahsichtzone bezeichnet. Die Linse,
die für
die Nahsicht bestimmt ist, wird mit dem Subscript "P" bezeichnet, wobei das Subscript "L" die für die Fernsicht bestimmte Linse
bezeichnet.
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4 zeigt
die linke Linse von 2, wobei jedoch hier Linien
von identischem Astigmatismus oder Zylinder gezeigt sind. Die bekannten
Elemente von 1 sind inbegriffen, wie in 2 und 3. Gemäß einem
den Isostärken-Linien ähnlichen
Prinzip zeigt 4 die Isoastigmatismus-Linien
für die linke
Linse mit Linien 8 und 8', 9 und 9', 10 und 10', die jeweils
die 0,5; 1; und 1,5 Dioptrien Isoastigmatismus-Linien darstellen.
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5 zeigt
die rechte Linse in 3, jedoch mit Linien von identischem
Astigmatismus oder Zylinder, Linien 11 und 11', 12 und 12', 13 und 13' sind jeweils
die Isoastigmatismus-Linien mit 0,5; 1 bzw. 1,5 Dioptrien.
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In 4 fallen
die Isoastigmatismus-Linien mit 0,5 Dioptrien, die die Grenzen der
Fernsichtzone und Nahsichtzone VLP bzw.
VPP darstellen, im wesentlichen zusammen
mit den Mittellinien bzw. Halbierenden der Linse. Auf diese Weise
ist die Fernsichtzone VLP der linken Linse,
deren Grenzen durch die Isoastigmatismus-Linie 2 von 0,5
Dioptrien in 2 und die 0,5 Isoastigmatismus-Linien 8, 8' in 4 definiert
sind, durch einen Winkelsektor von 90° gebildet. Die Grenzen der Nahsichtzone
VPP sind durch die Isoastigmatismus-Linie 4 von 2 von
1,5 Dioptrien und durch die Isoastigmatismus-Linien 8, 8' von 0,5 Dioptrien
von 4 dargestellt. Die Breite der Nahsichtzone VPP, horizontal zu beiden Seiten des Y-Achsenpunktes
P, gelegen bei – 14
mm von der geometrischen Mitte 0 der Linse bis zu der Isoastigmatismus-Linie 4 von
1,5 Dioptrien, oder bis zu den Isoastigmatismus-Linien 10, 10' von 0,5 Dioptrien,
beträgt über 20 mm.
Bezüglich
des Oberflächengebietes
ist die Nahsichtzone VPP auf der für die Nahsicht
bestimmten linken Linse durch einen Winkelsektor von etwa 90° gebildet.
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In 5 bedeckt
die Nahsichtzone VLL, deren Grenzen definiert
sind durch die Isoastigmatismus-Linien 12, 12' von 0,5 Dioptrien
im wesentlichen die obere Hälfte
der Linse wie in 3. Die Breite der Nahsichtzone
VPL, gemessen horizontal auf Höhe des Punktes
P und erstreckt bis zu den Isoastigmatismus-Linien 12, 12' von 0,5 Dioptrien
beträgt
9 mm. Die Nahsichtzone VPL, gebildet auf
der rechten Linse, die für
die Fernsicht bestimmt ist, erstreckt sich über einen Winkelsektor von
etwa 20°.
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Somit
ist in dem Paar von erfindungsgemäßen Linsen die Fernsichtzone
VLL der für die Fernsicht bestimmten
Linse mehr oder weniger doppelt so groß bzw. bemessen wie die Nahsichtzone
VLP der für die Nahsicht bestimmten Linse.
Im Gegensatz dazu ist die Breite der Nahsichtzone VPP der
für die Nahsicht
bestimmten Linse mehr als zweimal so groß wie die Breite der Nahsichtzone
VPL der für die Fernsicht bestimmten
Linse. Das Oberflächengebiet
der Nahsichtzone VPP der für die Nahsicht
bestimmten Linse hat etwa dreimal die Größe der Nahsichtzone VPL der für
die Fernsicht bestimmten Linse.
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Die
Erfindung liefert somit breitere Sichtfelder auf beiden Seiten des
Hauptprogressionsmeridians, wodurch eine gute dynamische Sicht und
Randsicht gewährleistet
wird, wobei durch die Linsenunsymmetrie eingeführte leichte Verzerrungen im
wesentlichen durch die Vorteile aufgewogen werden, die durch Vergrößerung des
Sichtfeldes erreicht werden.
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Ein
Beispiel einer Ausführungsform
der Erfindung für
ein Paar von Gleitsichtlinsen mit einer Brechstärkenaddition von 2 Dioptrien
wurde bezüglich 2 bis 5 beschrieben.
Es ist offensichtlich, daß die
Erfindung auch auf andere Stärkenadditionswerte
Anwendung findet und daß Familien
von erfindungsgemäßen Linsenpaaren
gebildet werden können.
Die Werte für
die Verhältnisse
zwischen den Oberflächengebieten
der Fernsichtzonen VLL und VLP der
Linsen und zwischen den Oberflächengebieten
oder Breiten der Nahsichtzonen VPL und VPP kann natürlich in Abhängigkeit
von der Stärkenaddition
variieren.