DE4407627C2 - Golfwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen dreirädrigen Golfwagen mit einem Chassis, einem Tragholm mit Halterungen für eine Golftasche und einer Lenkstange mit einem Drehgriff zur Geschwindigkeitsregelung, einem Gehäuse, in dem mindestens ein Motor mit Getriebe und eine Steuerelektronik angeordnet ist, zwei Seitenrädern und ein als Stützrad ausgebildetes Hinterrad, wobei die Seitenräder auf koaxialen Antriebswellen eines von dem Motor angetriebenen Differenzial-Getriebes aufsteckbar sind.

Zum Golfspielen benutzt nahezu jeder Golfspieler für die schwere Golftasche einen zweirädrigen Golfwagen. Dieser Golfwagen wird gezogen, was bergauf allerdings einige Anstrengungen erfordert. Zur Erleichterung gibt es elektrisch angetriebene Golfwagen mit zwei und drei Rädern. Bei diesen Golfwagen werden die Seitenräder angetrieben und das andere Rad dient als Stützrad. Die Seitenräder haben eine möglichst große Spurweite, damit der Wagen nicht kippt und einen großen Radstand zwischen den Seitenrädern und dem Stützrad für eine bessere Gewichtsverteilung. Nach dem Golfspielen werden die Golfwagen mit der daran befestigten Golftasche in einem dafür vorgesehenen Raum abgestellt. Da es immer mehr elektrisch angetriebene Golfwagen gibt, ist der Platzbedarf sehr groß, aber das Angebot sehr klein. Im montierten Zustand mit daran befestigter Golftasche benötigen die elektrisch angetriebenen Golfwagen wesentlich mehr Platz als die herkömmlichen Hand-Golfwagen, bei denen die Seitenräder klappbar ausgebildet sind.

Um dieses Aufbewahrungsproblem zu vermeiden, ist aus dem DE-GM 86 19 830 ein dreirädriger Golfwagen bekannt, der mit der daran befestigten Golftasche nahezu senkrecht abgestellt werden kann, wobei die Seitenräder und die Halterung für die Golftasche als Bodenauflage dienen. Hierdurch hat der Golfwagen einen sicheren Stand. Da aber bei diesem Golfwagen die Spurweite zwischen den Seitenrädern nicht verkleinert werden kann, ist der seitliche Platzbedarf für diesen Golfwagen größer als das für herkömmliche Golfwagen vorgesehene Platzangebot. Darüber hinaus muß das am Tragholm befestigte Stützrad vor dem Abstellen demontiert werden, da es sonst zu weit vorsteht und dadurch den Fahrweg zwischen den abgestellten Golfwagen blockiert.

Aus der US 39 52 821 ist bereits ein motorisch an­ getriebener Golfwagen bekannt, bei dem zur Verringerung des Platzbedarfs die Spurweite der Seitenräder so verringert werden kann, daß sie in einer Parkstellung nahe am Chassis liegen.

Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik ist es die Aufgabe dieser Erfindung, einen elektrisch angetriebenen Golfwagen zu schaffen, der mit am Golfwagen befestigter Golftasche ohne Demontage der einzelnen Bauteile auf einem für einen herkömmlichen Hand-Golfwagen vorgesehenen Abstellplatz abgestellt werden kann.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Durch axiales Verschieben der Seitenräder auf den Antriebswellen können die Seitenräder in eine äußere Endstellung der Fahrstellung und eine innere Endstellung der Parkstellung gebracht werden. In der Fahrstellung haben die Seitenräder ihre größte Spurweite und in der Parkstellung liegen die Seitenräder am Chassis an und haben ihre kleinstmögliche Spurweite. In der Fahrstellung werden die Seitenräder mit den Antriebsrädern drehfest gekuppelt, wodurch die Seitenräder von den Antriebswellen angetrieben werden. Da die Kippgelenke zwischen den einzelnen Wellenabschnitten von den Radnaben überdeckt werden, wird in Fahrstellung ein ungewolltes Verschwenken der Antriebswellen vermieden. Dagegen sind die Kippgelenke in der Parkstellung frei und zur Verringerung der seitlichen Raumform können die äußeren Wellenabschnitte in eine zu den Antriebswellen nahezu senkrechte Position geschwenkt werden. In der Parkstellung hat der Golfwagen seine kleinste seitliche Abmessung. Auch das Stützbein mit dem daran angeordneten Hinterrad ist in zwei Positionen schwenkbar. Am Stützbein ist ein unter Federdruck stehender Arretierbolzen vorgesehen, der axial verschiebbar ist. In der Fahrstellung kann das Stützbein mit Hilfe des Arretierbolzens im Haltebügel arretiert werden, indem der Arretierbolzen mit der am Haltebügel vorgesehenen Nut in Eingriff gebracht wird. In Parkstellung kann das Stützbein geschwenkt und zur Anlage an das Gehäuse gebracht werden. Die Lenkstange ist vorteilhaft parallel zum Tragholm verschiebbar und kann mit Hilfe des als Klemmring ausgebildeten Gleitlagers in verschiedenen Positionen festgeklemmt werden. Hierdurch kann die Lenkstange entweder an die Größe des Benutzers des Golfwagens angepaßt werden, oder um in der Parkstellung die äußere Raumform des Golfwagens zu verkleinern, ist die Lenkstange in Richtung Gehäuse verschiebbar. Durch die o. a. Merkmale wird erreicht, daß die äußeren Abmessungen des Golfwagens ohne Demontage der einzelnen Bauteile mit wenigen Handgriffen so verkleinert werden können, daß er mit daran befestigter Golftasche auf einem für einen herkömmlichen Hand-Golfwagen vorgesehenen Abstellplatz abgestellt werden kann, so daß in den Abstellräumen der Golfclubs weitaus mehr elektrische Golfwagen abgestellt werden können als bisher. Darüber hinaus ist die Gebühr für den Abstellplatz eines herkömmlichen Golfwagen weitaus billiger als für einen elektrisch angetriebenen Golfwagen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung des Golfwagens in Seitenansicht;

Fig. 2 eine Rückansicht gemäß Fig. 1;

Fig. 3 den Golfwagen gemäß Fig. 1 in seiner Parkstellung.

Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Golfwagen besteht aus dem Chassis 1, zwei Seitenräder 2 und 3, einem als Drehrolle ausgebildeten Hinterrad 4 mit Stützbein 5, einem Tragholm 6 mit Halterungen 7 und 8 für eine Golftasche 9 und einem Gehäuse 10 für einen nicht dargestellten Antriebsmotor mit Getriebe und die nicht dargestellte Steuerelektronik. Am Chassis 1 ist eine Halterung für eine wiederaufladbare Batterie 38 vorgesehen. Der Tragholm 6 ist mittels einer Rastverbindung 11 lösbar an der Dachfläche des Gehäuses 10 befestigt. Eine Drehachse 39 haltert das Stützbein 5 schwenkbar an einem Haltebügel 12. Der Haltebügel 12 ist am Tragholm 6 befestigt. Am freien Ende des Stützbeins 5 ist ein unter Federdruck stehender Arretierbolzen 13 angeordnet, der in einer schlitzförmigen Öffnung 14 im Stützbein 5 verschiebbar ist und mit einer Rastnut 15 im Haltebügel 12 in Wirkverbindung bringbar ist. Eine Lenkstange 16 ist in zwei Gleitlagern 17 und 18 verschiebbar gelagert. Die Gleitlager 17 und 18 sind am Tragholm 6 befestigt, wobei das Gleitlager 18 als Klemmring ausgebildet ist. An der Lenkstange 16 ist ein Drehgriff 19 angeordnet, der die Steuerelektronik betätigt. Die Antriebswellen 20 und 21 bestehen aus je zwei Wellenabschnitten 22 und 23 sowie 24 und 25, die mittels Kippgelenke 26 und 27 schwenkbar miteinander verbunden sind. Die Seitenräder 2 und 3 sind axial auf den Antriebswellen 20 und 21 verschiebbar. An den Radnaben 28 und 29 sind Rastklinken 30 und 31 verschiebbar angeordnet, die mit entsprechenden Rastnuten 32 und 33 an den freien Enden der Wellenabschnitte 23 und 25 in Wirkverbindung bringbar sind, wodurch die Seitenräder 2 und 3 mit den Antriebswellen 20 und 21 drehfest gekuppelt werden können.

Fig. 3 zeigt den Golfwagen in seiner Parkstellung. In dieser Stellung liegen die Seitenräder 2 und 3 am Gehäuse 10 an und die Wellenabschnitte 23 und 25 sind senkrecht nach oben geschwenkt. Die Seitenräder 2 und 3 und die Halterung 7 bilden die Standfläche für den Golfwagen. Das Stützbein 5 ist entriegelt und in Richtung Gehäuse 10 geschwenkt. Die Lenkstange 16 ist in den Gleitlagern 17 und 18 in Richtung Gehäuse 10 geschoben. In diesem Zustand läßt sich der Golfwagen mit der daran befestigten Golftasche 9 auf den für einen herkömmlichen Hand-Golfwagen vorgesehenen Abstellplatz abstellen oder auch bequem im Kofferraum eines Autos transportieren.

Claims (4)

1. Dreirädriger Golfwagen mit einem Chassis (1), einem Tragholm (6) mit Halterungen (7, 8) für eine Golftasche (9) und einer Lenkstange (16) mit einem Drehgriff (19) zur Geschwindigkeitsregelung, einem Gehäuse (10), in dem mindestens ein Motor mit Getriebe und eine Steuerelektronik angeordnet ist, zwei Seitenräder (2, 3) und ein als Stützrad ausgebildetes Hinterrad (4), wobei die Seitenräder (2, 3) auf koaxialen Antriebswellen (20, 21) eines von dem Motor angetriebenen Differential-Getriebes aufsteckbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenräder (2, 3) auf den Antriebswellen (20, 21) axial verschiebbar sind, die Seitenräder (2, 3) mit den Antriebswellen (20, 21) im Bereich der freien Enden (36, 37) drehfest gekuppelt werden können, die Antriebswellen (20, 21) aus je zwei Wellenabschnitten (22, 23 und 24, 25) bestehen, die durch Kippgelenke (26, 27) miteinander verbunden sind, wodurch die Wellenabschnitte (23, 25) der Antriebswellen (20, 21) um die Gelenkachsen (34, 35) schwenkbar sind, in gekuppelter Stellung die Radnaben (22, 29) der Seitenräder (2, 3) die Kippgelenke (26, 27) übergreifen und das Stützbein (5) mit dem daran angeordneten Vorderrad (4) schwenk- und arretierbar an einem am Tragholm (6) befestigten Haltebügel (12) angeordnet ist.

2. Dreirädriger Golfwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den freien Enden (36, 37) der Antriebswellen (20, 21) Rastnuten (32, 33) vorgesehen sind und die Radnaben (28, 29) verschiebbare Rastklinken (30, 31) aufweisen, die mit den Rastnuten (32, 33) in Wirkverbindung bringbar sind.

3. Dreirädriger Golfwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützbein (5) mittels einer Drehachse (39) lösbar am Haltebügel (12) befestigt ist, am freien Ende des Stützbeins (5) ein unter Federruck stehender Arretierbolzen (13) angeordnet ist, der in einer schlitzförmigen Öffnung (14) axial verschiebbar ist und mit einer Rastnut (15) im Haltebügel (12) in Wirkverbindung bringbar ist.

4. Dreirädriger Golfwagen nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkstange (16) in mindestens zwei Gleitlagern (17, 18) axial verschiebbar gelagert ist, die Gleitlager (17, 18) am Tragholm (6) befestigt sind und das Gleitlager (18) als Klemmring für die Lenkstange (16) ausgebildet ist.