DE4406646A1 - Eingedickte härtbare Formmassen aus einem Vinylester- oder Vinylesterurethanharz - Google Patents
Eingedickte härtbare Formmassen aus einem Vinylester- oder VinylesterurethanharzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft härtbare Formmassen aus einem Vinylester-
oder Vinylesterurethanharz, das mit einem üblichen Eindickmittel
eingedickt wurde.
Vinylester- und Vinylesterurethanharze enthalten gewöhnlich keine
Carboxylgruppen, sie können deshalb mit den üblichen Eindick
mitteln auf Basis von Metallverbindungen wie z. B. Magnesiumoxid
keine viskositätserhöhenden Ionomeren bilden, so daß sie nicht
ohne weiteres eingedickt werden können.
Man hat daher versucht, eine Eindickung dieser Harze auf anderen
Wegen zu erreichen. Nach US-A 34 66 259 werden Carboxylgruppen in
Vinylesterharze eingeführt, indem man deren sekundäre Hydroxyl
gruppen mit Dicarbonsäureanhydriden umsetzt. Dies erfordert aber
eine zusätzliche aufwendige Reaktionsstufe und erhöht die Visko
sität der Harze. Nach EP-A 518 122 gelingt das Eindicken von
Vinylester- und Vinylesterurethanharzen durch Zumischen von
Säuregruppen enthaltenden Vinylpolymeren. Diese Arbeitsweise hat
den Nachteil, daß auf dieser Basis hergestellte Laminate nicht
immer klebfrei sind und sich nur sehr schwer von den Trennfolien
abziehen lassen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache und
unproblematische Methode zum Eindicken von Vinylester- und Vinyl
esterurethanharzen bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Vinyl
ester- bzw. Vinylesterurethanharz 0,1 bis 25%, bezogen auf sein
Gewicht, eines Halbesters, hergestellt aus einem Polyetherpolyol
und einem Dicarbonsäureanhydrid, zugemischt und die Eindickung
mit üblichen Eindickmitteln auf Basis einer Metallverbindung vor
genommen wird.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge eine härtbare, einge
dickte Formmassen, enthaltend
- A. 100 Gew.-Teile eines Vinylester- oder Vinylesterurethan harzes,
- B. 0 bis 80 Gew.-Teile eines mit A verträglichen ungesättigten Polyesterharzes,
- C. 0,1 bis 25 Gew.-Teile eines Eindickhilfsmittels,
- D. 0,1 bis 10 Gew.-Teile einer basischen Metallverbindung als Eindickmittel,
- E. 0,01 bis 5 Gew.-Teile eines bei Temperaturen oberhalb von 50°C in Radikale zerfallenden Polymerisationsinitiators,
- F. 0 bis 400 Gew.-Teile Verstärkungsfasern und/oder Füllstoffe,
sowie gegebenenfalls
- G. weitere übliche Zusatzstoffe,
wobei das Eindickhilfsmittel C ein Halbester ist aus
- a. einem Polyetherpolyol oder Polyetherpolyolgemisch der empiri
schen Zusammensetzung
A[(-R-O)x-OH]y,mitA = Rest eines Polyols oder Polyamins mit einer
Funktionalität von 3 bis 6,
R = Alkylenrest mit 2 bis 4 C-Atomen
x = 1 bis 100
y = zwischen 3 und 6, und - b. eines Dicarbonsäureanhydrids.
In US-A 37 66 129 sind eindickfähige Polyesterharze (Konden
sationsprodukte von ungesättigten Dicarbonsäuren und Polyolen)
beschrieben, die 2 bis 50 Gew.-% eines Oligoesters mit endständi
gen Maleinsäuregruppen als Eindickbeschleuniger enthalten. Die
Oligoester sind Umsetzungsprodukte von Maleinsäureanhydrid mit
Polyolen, beispielsweise 2,2,4-Trimethyl-pentandiol, Neopentyl
glykol, Trimethylolpropan und Glycerin. Es hat sich gezeigt, daß
entsprechende Halbester von nicht-alkoxylierten Polyolen sich
beim Konfektionieren nicht in Vinylester- bzw. Vinylesterurethan-
Harze einarbeiten lassen. Darüber hinaus treten Unverträglich
keiten auf, die eine Verwendung als Eindickhilfsmittel ausschlie
ßen.
Zu den einzelnen Komponenten ist folgendes zu sagen:
- A. Vinylester- und Vinylesterurethanharze sind bekannt. Ihnen ist gemeinsam, daß sie Vinylesterendgruppen enthalten und frei von Carboxylgruppen sind. Sie liegen im allgemeinen als flüssiges Reaktivsystem in Mischung mit bis zu 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 45 Gew.-% an copoly merisierbaren Monomeren vor. Monomerfreie Harze sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich auch ge eignet, hier müssen dann allerdings beim Einarbeiten der Ein dickmittel und bei der Weiterverarbeitung erhöhte Tempe raturen angewandt werden, ohne daß dabei aber eine vorzeitige Polymerisation eingeleitet wird.
Unter Vinylesterharzen, die auch Epoxidacrylate oder Phenacrylatharze genannt
werden, versteht man gemeinhin Umsetzungsprodukte von Poly
epoxiden mit ungesättigten Monocarbonsäuren, vorzugsweise mit
Methacrylsäure. Diese Harze werden beispielsweise in
GB-A 10 06 587 und in den US-PS 30 66 112 und 31 79 623 be
schrieben, wobei bevorzugt Vinylesterharze auf Basis von Bis
phenol A zur Anwendung kommen. Sie zeichnen sich durch hohe
Zähigkeit und gute Chemikalienbeständigkeit bei begrenzter
Wärmeformbeständigkeit aus. Vinylesterharze aus Epoxy-Novo
lakharzen und (Meth-)Acrylsäure, wie sie beispielsweise in
der US-PS 32 56 226 beschrieben werden, weisen dagegen höhere
Wärmeformbeständigkeiten, aber geringere Zähigkeiten auf.
Kennzeichnend für die Klasse der Vinylesterharze ist die
Gruppe
mit R=H oder CH₃.
Die zur Herstellung der Vinylester verwendeten Epoxidharze
leiten sich von mehrwertigen Phenolen und Alkoholen ab. Die
Epoxidäquivalentgewichte können zwischen 60 und 2000 liegen.
Bevorzugte Epoxidharze sind die Glycidylether auf Basis von
Bisphenol A mit Epoxidäquivalentgewichten von 140 bis 1000.
Als weitere Gruppe von Polyepoxiden kommen solche auf Basis
von kernhydriertem Bisphenol A und Bisphenol F,
2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)propan bzw. Bis-(4-hydroxycyclo
hexyl)methan, sowie epoxidierte Cycloolefine in Frage.
Weiterhin stellen Polyglycidylether von Novolakharzen eine
wichtige Gruppe von Epoxidharzen dar. Darunter fallen die
Kondensationsprodukte von Phenol oder Kresol mit Aldehyden
wie Formaldehyd oder Butyraldehyd ebenso wie Additions
produkte von Phenol oder substituierten Phenolen mit Olefinen
wie Dicyclopentadien, Isopren oder Norbornen. Weiterhin
zählen zur Gruppe der bevorzugten Epoxidharze solche, die
sich von Alkylenpolyphenolen ableiten, wie z. B.
Bis-(4-hydroxyphenyl)methan, 1,1,2,2-Tetrakis-(4-hydroxy
phenyl)ethan oder 1,1,3-Tris-(4-hydroxyphen)propan. Beispiel
haft für Epoxidharze auf Basis mehrwertiger aliphatischer
Alkohole seien genannt die Polyglycidylether von 1,4-Butan
diol, 1,6-Hexandiol, Trimethylpropan und Poly-THF.
Vinylesterurethanharze sind bekannt, z. B. aus US-A 32 97 745,
US-A 37 72 404, US-A 46 18 658, GB-A 22 17 722 und
DE-A 37 44 390. Sie weisen im allgemeinen folgende Gruppen
auf:
(mit R = H oder CH₃)
(mit R₂ = zweiwertiger aliphatischer, aromatischer oder
cycloaliphatischer Rest mit 4 bis 40 C-Atomen, vorzugs
weise ein aromatischer Rest mit 6 bis 20 C-Atomen),
gegebenenfalls
gegebenenfalls
c) -O-R₃-O-
(mit R₃ = zweiwertiger aliphatischer, cycloaliphatischer
oder aromatischer Rest mit 2 bis 500 C-Atomen, vorzugs
weise ein aliphatischer Rest mit 4 bis 100 C-Atomen),
sowie gegebenenfalls
d) -NH-R₄-NH-
(mit R₄ = aliphatischer, cycloaliphatischer oder aromati
scher Rest mit 2 bis 100 C-Atomen).
Vorzugsweise ist das Vinylesterurethanharz ein Umsetzungs
produkt aus
- - einem polyfunktionellen Isocyanat,
- - gegebenenfalls einem mehrwertigen Alkohol,
- - gegebenenfalls einem mehrwertigen Amin,
- - einem Hydroxyalkyl-(meth)acrylat,
wobei bei der Umsetzung das Gewichtsverhältnis Isocyanat zu
(Alkohol + Amin) zwischen 100 : 0 und 100 : 300 betrug und
das Äquivalentverhältnis Hydroxyalkyl(meth)acrylat zu den
freien Isocyanatgruppen des Umsetzungsproduktes zwischen
3 : 1 und 1 : 2 lag.
Zur Herstellung der Vinylesterurethanharze kommen alle be
kannten aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen
Polyisocyanate mit mindestens 2 Isocyanatgruppen pro Molekül
in Frage. Beispielhaft für aliphatische Isocyanate seien
genannt: Hexamethylendiisocyanat, Cyclohexandiisocyanat, Iso
phorondiisocyanat und Dicyclohexylmethandiisocyanat. Zur
Gruppe der aromatischen Isocyanate zählen z. B. Diphenyl
methandiisocyanat und Diisocyanato-toluol mit ihren Isomeren
gemischen, Polyphenyl-polymethylenpolyisocyanate (Roh-MDI)
sowie Diisocyanatonaphthalin. Anwendbar sind auch Triiso
cyanate, wie Triisocyanatotoluol, Triisocyanatodiphenyl
methan, sowie trimerisierte, Isocyanuratgruppen enthaltende
Polyisocyanate, z. B. auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
oder dem Isomerengemisch von Diphenylmethandiisocyanat.
Ebenfalls geeignet sind urethangruppenhaltige Isocyanate, die
durch Umsetzung von mehrwertigen Alkoholen mit Isocyanaten
hergestellt werden. Als mehrwertige Alkohole kommen sowohl
kurzkettige Alkohole wie beispielsweise Ethandiol oder
Glycerin als auch höhermolekulare Verbindungen wie Polyether-
und Polyesterole in Frage. Bevorzugte Isocyanate sind
4,4′-Diphenylmethandiisocyante sowie das Isomerengemisch aus
2,2′- und 4,4,-Diphenylmethandiisocyanat.
Geeignete mehrwertige Alkohole sind: aliphatische Diole, wie
Ethandiol-1,2, Propandiol-1,2, Butandiol-1,4, Dipropylen
glykol, Neopentylglykol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit;
alicyclische Diole, wie hydriertes Bisphenyl A, Cyclohexan
diol, Cyclohexandimethanol und Tricyclohexandimethanol;
Phenole wie Bisphenol A oder Resorcin; alkoxylierte Derivate
von Bisphenolen wie z. B. Bisphenol A, Bisphenol S oder Bis
phenol F; aliphatische oder aromatische Polyetherole mit
Molekulargewichten bis 5000, z. B. Polyethylenglykol oder
Polypropylenglykol; sowie Polyesterole, wobei sowohl ge
sättigte als auch ungesättigte hydroxyterminierte Polyester
in Frage kommen. Grundsätzlich können auch Aminole wie
Ethanolamin, Propanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und
Aminophenole mit den Isocyanaten umgesetzt werden. Bevorzugt
ist Dipropylenglykol, gegebenenfalls im Gemisch mit Poly
propylenglykol.
Als Polyamine können sowohl aliphatische wie auch aromatische
Amine eingesetzt werden. Beispielhaft seien genannt: Ethylen
diamin, Diethylentriamin, Bis-(4-aminocyclohexyl)-methan,
Diaminodiphenylmethan, Diaminodiphenylsulfon. Besonders ge
eignete Amine sind langkettige Amine mit Molekulargewichten
von 150 bis 5000. Dazu zählen Etherdiamine wie 4,7-Dioxa
decan-1,10-diamin oder Verbindungen der allgemeinen Formel
H₂N-(C₃H₆O)m-C₃H₆-NH₂,
wobei m Zahlen von 2 bis 80 bedeutet, oder Verbindungen der
allgemeinen Formel
H₂N-C₃H₆-O[(CH₂)₄O]n-C₃H₆-NH₂,
wobei n Zahlen von 5 bis 80 bedeutet; weiterhin die Amino
benzoesäureester und Anthranilsäureester von Diolen wie z. B.
Ethylenglykol, Propylenglykol, Polyethylenglykol, Poly
propylenglykol, Polybutadienglykol, Polycaprolactonglykol
oder Polytetramethylenetherglykol. Die besonders bevorzugten
Aminobenzoesäureester von Polytetramethylenetherglykol haben
folgende Struktur:
wobei p Zahlen von 5 bis 80 bedeutet.
Zum Aufbau der endständigen Doppelbindungen im Vinylester
urethan werden Hydroxyalkyl-(meth)acrylate mit den Isocyanat
gruppen enthaltenden Verbindungen umgesetzt. Hydroxy
alkyl-(meth)acrylate werden durch folgende allgemeine Formel
beschrieben:
wobei R = H oder CH₃
und R₁ eine Alkylengruppe bedeuten. Hydroxyalkyl(meth)- acrylate werden durch Umsetzung von (Meth)-Acrylsäure mit Alkylenoxiden wie Ethylen- oder Propylenoxid hergestellt. Geeignete Hydroxyalkyl(meth)acrylate im Sinne der Erfindung sind ferner Glycerindi-(meth)acrylate, Trimethylolpropandi- (meth-)acrylate und Pentaerythrithtri-(meth-)acrylate. Bevor zugt sind Hydroxypropyl(meth-)acrylat und Hydroxyethyl- (meth-)acrylat.
und R₁ eine Alkylengruppe bedeuten. Hydroxyalkyl(meth)- acrylate werden durch Umsetzung von (Meth)-Acrylsäure mit Alkylenoxiden wie Ethylen- oder Propylenoxid hergestellt. Geeignete Hydroxyalkyl(meth)acrylate im Sinne der Erfindung sind ferner Glycerindi-(meth)acrylate, Trimethylolpropandi- (meth-)acrylate und Pentaerythrithtri-(meth-)acrylate. Bevor zugt sind Hydroxypropyl(meth-)acrylat und Hydroxyethyl- (meth-)acrylat.
Zur Herstellung der Vinylesterurethanharze sind verschiedene
Verfahren möglich. Einmal wird zunächst das Isocyanat mit dem
Hydroxy-(meth-)acrylat vorreagiert und gegebenenfalls an
schließend mit dem mehrwertigen Alkohol und/oder dem Polyamin
umgesetzt. In einem zweiten Verfahren werden alle Komponenten
in einer Eintopfreaktion zusammengegeben und umgesetzt. Im
dritten Verfahren werden Isocyanat, Polyol und Polyamin ver
mischt und bei 20 bis 110°C umgesetzt. Anschließend wird die
zur Absättigung der Isocyanatgruppen notwendige Menge an
Hydroxyalkyl-(meth)-acrylat zugefügt. Das Reaktionsende wird
entweder spektroskopisch oder titrimetrisch durch die Abnahme
der Isocyanatgruppe angezeigt. Eventuell vorhandenes, über
schüssiges Polyisocyanat reagiert dabei mit dem Hydroxy
alkyl(meth)acrylat zu einem verhältnismäßig niedermolekularen
Vinylesterurethan, was zur Einstellung der Viskosität des
Harzes ausgenutzt werden kann. Man erhält stets ein Gemisch
präpolymerer Vinylesterurethane mit unterschiedlicher Ketten
länge und Molekulargewicht.
Geeignete Monomere, die in Mengen von bis zu 60 Gew.-%, vor
zugsweise 10 bis 45 Gew.-% in den Vinylester- oder Vinyl
esterurethanharzen enthalten sein können, sind copoly
merisierbare Vinyl- und Allylverbindungen. Bevorzugt sind
Vinylbenzole, insbesondere Styrol; Ester der Acryl- und Meth
acrylsäure, z. B. Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, Butandioldiacrylat, Propylenglykoldi
methacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Hydroxy
propyl(meth)acrylat, Hydroxyethyl(meth)acrylat, Butoxy
ethoxy(meth)acrylat und Dicyclopentenyloxymethacrylat; Allyl
verbindungen, wie Diallylphthalat, Diallylether, Allylphenole
und Allylphenolether; Vinylpyridin und Vinylpyrrolidon.
- B. Die ungesättigten Polyesterharze liegen im allgemeinen als Lösungen von 80 bis 40 Gew.-% ungesättigter Polyester in 20 bis 60 Gew.-% eines copolymerisierbaren Monomeren vor. Die Polyester sind Kondensationsprodukte aus mehrwertigen, ins besondere zweiwertigen Carbonsäuren und deren veresterbaren Derivaten, insbesondere deren Anhydride, die mit mehr wertigen, insbesondere zweiwertigen Alkoholen esterartig ver knüpft sind, und gegebenenfalls zusätzliche Reste einwertiger Carbonsäuren oder einwertiger Alkohole enthalten, wobei zu mindest ein Teil der Einsatzstoffe über ethylenisch unge sättigte, copolymerisationsfähige Gruppen verfügen muß.
Als copolymerisierbare Monomere kommen wieder die üblichen
Allyl- und Vinylverbindungen in Frage, vorzugsweise Styrol.
Die Säurezahl des ungesättigten Polyesterharzes sollte unter
halb von 100, insbesondere zwischen 0 und 50 liegen. Be
sonders bevorzugt sind Polyesterharze aus Maleinsäure, ge
gebenenfalls zusammen mit o-Phthalsäure einerseits und
Diolen, wie Dipropylenglykol, Diethylenglykol und/oder
Propandiol-1,2 andererseits, gelöst in Styrol.
Das ungesättigten Polyesterharz B muß mit dem Vinylester-
bzw. Vinylesterurethanharz A verträglich sein. In der
erfindungsgemäßen Formmasse ist es in Mengen von 0 bis 80,
vorzugsweise von 5 bis 50 Gew.-Teilen, bezogen auf
100 Gew.-Teile A, enthalten. Es erhöht die Verträglichkeit
zwischen dem Vinylester- bzw. Vinylesterurethanharz A und
Eindickhilfsmittel C. Läßt man das ungesättigte Polyesterharz
fort, dann besteht in manchen Fällen die Gefahr, daß sich
nach einiger Zeit auf der eingedickten Formmasse eine
Flüssigkeitsschicht abscheidet, die zum größten Teil aus
Monomeren besteht.
- C. Als Eindickhilfsmittel werden erfindungsgemäß 0,1 bis 25 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile A, eines Halbesters aus
- a. einem Polyetherpolyol oder Polyetherpolyolgemisch und
- b. einem Dicarbonsäureanhydrid oder einer anhydridbildenden Dicarbonsäure
eingesetzt.
- a. Die Polyetherpolyole haben die empirische Zusammensetzung
A[(-R-O)x-OH]y, mitA = Rest eines Polyols oder Polyamins mit einer
Funktionalität von 3 bis 6,
R = Alkylenrest mit 2 bis 4 C-Atomen,
x = 1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 80 und insbesondere 5 bis 50,
y = zwischen 3 und 6, vorzugsweise 3 bis 4.
Derartige Polyetherole werden z. B. zur Herstellung von
Polyurethan-Kunststoffen verwendet; es sind technische
Produkte, die z. B. unter den Bezeichnungen LUPRANOL® und
ARCOL® im Handel erhältlich sind. Sie werden üblicher
weise hergestellt durch ringöffnende Polymerisation von
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid mit einem Polyol oder
Polyamin, beispielsweise Glycerin, Trimethylolpropan,
Ethylendiamin, Sucrose oder Sorbit als Starter. Die Poly
merisation kann durch die Menge des Starters und des
Alkylenoxids so gesteuert werden, daß der Poly
merisationsgrad x in weiten Grenzen zwischen 1 und 100
schwanken kann. Bevorzugt sind Polymerisationsgrade von
mindestens 5. Es hat sich gezeigt, daß Halbester auf
Basis von Polyolen, die nicht Alkylenoxiden umgesetzt
wurden (x = 0) im Sinn der Erfindung nicht wirksam sind.
Da es bei der Polymerisationsreaktion von Propylenoxid zu
Nebenreaktionen kommen kann, können in diesem Fall im Re
aktionsgemisch neben den reinen Polyetherpolyolen in ge
ringen Mengen auch monofunktionelle Polyetherole vor
liegen. Das mittlere Molekulargewicht Mn des Polyether
polyols sollte vorzugsweise größer 500 sein und ins
besondere zwischen 1000 und 5000 liegen.
- b. Bevorzugtes Dicarbonsäureanhydrid ist Maleinsäurean hydrid; geeignet sind z. B. auch Bernsteinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid.
Die Herstellung der Halbester erfolgt durch Alkoholyse der
Komponente b durch die Komponente a.
Es ist grundsätzlich auch möglich, statt des fertigen Halb
esters auch ein Gemisch des Polyetherpolyols a und des
Dicarbonsäureanhydrid b einzusetzen; vorzugsweise im
Äquivalenzverhältnis a:b von 2 : 1 bis 1 : 2, insbesondere,
etwa 1 : 1.
- D. Die Formmasse enthält 0,1 bis 10, vorzugsweise 0,5 bis 8 Gew.-Teile, bezogen auf A, eines üblichen Eindickmittels auf Basis einer basischen Metallverbindung. Bevorzugt sind dabei Oxide, Hydroxide, Alkoholate und Salze organischer Säuren von Metallen der 1. bis 3. Hauptgruppe, insbesondere MgO, Mg(OH)₂, CaO, Ca(OH)₂, BaO, Li₂O, LiOH, Mg- und Al- Alkoholate, Al-Ethylhexanoat und Al-Benzoat. Geeignet sind auch einige Übergangsmetallverbindungen, wie z. B. ZnO.
Wie bei ungesättigten Polyesterharzen läßt sich auch hier die
Eindickung durch Zusatz von polaren Verbindungen be
schleunigen, z. B. durch Hydroxylverbindungen, wie Wasser,
Propylenglykol, Glycerin, durch Carbonsäuren und deren
Anhydride, wie Benzoesäure, Cyclohexancarbonsäure, Hexahydro
phthalsäureanhydrid, sowie durch Halogenide, wie Cholin
chlorid und Lithiumhalogenide.
- E. Als Polymerisationsinitiatoren werden übliche, bei Tempe raturen oberhalb von 50°C in Radikale zerfallende Peroxide eingesetzt. Ihre Halbwertszeit bei 50°C soll vorzugsweise größer als 100 h sein. In Frage kommen Diacylperoxide, Peroxydicarbonate, Peroxyester, Perketale, Ketonperoxide, Hydroperoxide und Dialkylperoxide. Beispielhaft seien genannt: Succinylperoxid, Diacetylperoxid, Benzoylperoxid, t-Butylperoctoat, p-Chlorbenzoylperoxid, t-Butylperoxi butyrat, 3,5,5-Trimethylcyclohexanonperketal, 2,5-Dimethyl hexan-2,5-diperbenzoat, t-Butylperacetat, t-Butylperisono nanat, Di-t-butyl-diperphthalat, 2,2-Bis(t-butylpe roxy)-butan, t-Butylperbenzoat, Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(t-butylperoxy)-hexan, t-Butylhydro peroxid, Cumolhydroperoxid, Di-t-butylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(t-butylperoxy)-hexin, 1,1,4,4,7,7-Hexa methyl-cyclo-4,7-diperoxy-nonan, Diamylperoxid, t-Butylper ethylhexanoat, Di-lauroylperoxid, t-Butylcumylperoxid, ν-t-Butylperoxyvalerolacton, Dimyristylperoxydicarbonat, Bis(4-t-butylcyclohexyl)-peroxydicarbonat. Auch CC-labile Verbindungen und Azoverbindungen sind geeignet. Nicht geeig net sind Initiatoren, die unterhalb von 50°C zerfallen. Sie verringern die Lagerstabilität und führen zu vorzeitiger Gelierung der Formmasse. Ein Beispiel für einen derartigen Initiator ist Acetylacetonperoxid. Die sogenannten kalt härtenden Systeme haben ebenfalls eine zu geringe Lager stabilität.
Die Polymerisationsinititatoren werden in Mengen von 0,01 bis
5, vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.-Teilen, bezogen auf A, zu
gesetzt.
- F. Als Verstärkungsfasern können die bekannten anorganischen und organischen Fasern, z. B. aus Glas, Kohlenstoff, Cellulose, Polyethylen, Polycarbonsäureestern oder Polyamid eingesetzt werden. Sie können in Form von Kurzfasern mit einer Länge von bis zu 5 cm oder als gemahlene Fasern vorliegen, bevorzugt aber als Langfasern in Form von Einzelrovings, Bahnen aus parallelen Rovings, Fasermatten, Faservliese, Fasergewebe oder Fasergewirke.
Die Fasern werden in Mengen von 0 bis 400 Gew.-%, vorzugs
weise von 30 bis 350 Gew.-%, bezogen auf A, eingesetzt. Bei
Glasfasermatten beträgt der besonders bevorzugte Glasgehalt
100 bis 300 Gew.-%, bezogen auf A, bei Rovings 30 bis
150 Gew.-% und bei unidirektionalen Fasergelegen 150 bis
350 Gew.-%.
Geeignete Füllstoffe sind z. B. übliche feinpulvrige oder
körnige Füllstoffe, wie Kreide, Kaolin, Quarzmehl, Dolomit,
Schwerspat, Metallpulver, Aluminiumoxidhydrat, Zement,
Talkum, Kieselgur, Holzmehl, Holzspäne, Pigmente und der
gleichen. Ihr Gehalt beträgt vorzugsweise 5 bis 300 Gew.-%,
bezogen auf A.
- G. Als weitere Zusatzstoffe kommen die üblichen Inhibitoren, insbesondere Phenole, Chinone oder Nitrosoverbindungen, Gleitmittel, wie z. B. Wachse, Paraffine zur Vermeidung der Oberflächenverdunstung, sowie Flammschutzmittel und Form trennmittel in Frage.
Die erfindungsgemäßen Formmassen sind eingedickte, klebfreie,
unvernetzte, lagerstabile Massen, die in flächiger, teigiger oder
granulierter Form vorliegen können. Ihre Viskosität mit
150 Teilen Calciumcarbonat (®Millicarb) auf 100 Teile A + B bei
23°C soll mindestens 500 000 mPa·s, vorzugsweise mindestens
4 000 000 mPa·s, betragen, gemessen mit einem Brookfield-Viskosi
meter.
Bei geringer Viskosität können die Massen nicht mehr als klebfrei
bezeichnet werden, man bekommt dann Schwierigkeiten bei der Ver
arbeitung. Bevorzugt soll die Viskosität zwischen 2 · 10⁶ und
200 · 10⁶ mPa·s liegen. Oberhalb von 200 · 10⁶ mPa·s sind die Massen
schon fest und hart, auch hier bekommt man Schwierigkeiten mit
der Verarbeitung. Solche festen Massen können grundsätzlich durch
Erhöhung der Temperatur verarbeitet werden, wobei aber dann die
Gefahr vorzeitiger Vernetzung auftritt.
Unvernetzt bedeutet, daß kein dreidimensionales Molekülnetzwerk
mit Atombindungen vorliegen darf. Praktisch kann die Vernetzung
dadurch festgestellt werden, daß man versucht, die Masse in ge
eigneten organischen Lösungsmitteln, vorzugsweise in Dimethyl
formamid, Dimethylsulfoxid oder Aceton gegebenenfalls unter Er
wärmen, zu lösen. Dabei dürfen höchstens 10 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 1 Gew.-% der Masse, mit Ausnahme natürlich der Ver
stärkungsfasern und Füllstoffe, als unlöslicher Rückstand ver
bleiben.
Lagerstabil bedeutet, daß die Formmasse bei mindestens eintägiger
Lagerung bei Raumtemperatur noch unvernetzt, d. h. löslich nach
obiger Definition sein muß. Vorzugsweise sind die erfindungs
gemäßen Formmassen länger, beispielsweise mehr als 30 Tage lager
stabil.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Formmassen besteht darin, daß man die Komponenten A, B, C, E, F
und G (mit Ausnahme von langen Verstärkungsfasern) vermischt, bei
Temperaturen unterhalb von 50°C die Komponente D zusetzt und da
durch die Eindickung einleitet, gegebenenfalls die noch fließ
fähige Masse auf Verstärkungsfasern aufbringt und dann die Ein
dickung zu Ende führt. Zur Beschleunigung der Eindickung kann es
in manchen Fällen zweckmäßig sein, die Masse kurzzeitig auf
Temperaturen unterhalb von 100°C, vorzugsweise unterhalb von 50°C
zu erwärmen. Bis zur vollständigen Eindickung der Masse können
mehrere Tage verstreichen, üblicherweise ist sie in 3 bis 5 Tagen
beendet.
Es wird angenommen, daß beim Zusatz des Eindickmittels D dieses
mit den Säuregruppen des Halbesters C zu einem Ionomeren reagiert
und dadurch die Viskosität erhöht. Im Gegensatz zur Eindickung
üblicher ungesättigter Polyesterharze steigt hier nach Zusatz des
Eindickmittels die Viskosität verhältnismäßig rasch an und bleibt
dann nach Erreichen des Maximalwertes praktisch konstant. Durch
die Menge an Eindickhilfsmittel kann man die Höhe des Viskosi
tätsplateau steuern und den Anforderungen der Praxis anpassen.
Die eingedickten Massen können längere Zeit bis zur Verarbeitung
gelagert werden, wobei sie z. B. aufgewickelt, gestapelt oder auch
verpackt werden können. Da die Oberfläche der eingedickten Harze
klebfrei ist, können Trenn- und Abdeckfolien problemlos abgezogen
werden, was eine schnelle Verarbeitung ermöglicht. Zur Ver
arbeitung der Formmassen kommen das Pressen, Spritzpressen,
Spritzgießen und Tiefziehen in Frage, wobei die Härtung bei
Temperaturen oberhalb von 50°C, vorzugsweise zwischen 80 und 200°C
und insbesondere zwischen 120 und 180°C durchgeführt wird.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente beziehen sich
auf das Gewicht.
A1 : 240 Teile des Bisphenol A-diglycidylethers Epikote 828
(Fa. Shell) und 580 Teile des Bisphenol A-diglycidylethers
Epikote 1001 (Fa. Shell) wurden bei 95°C vermischt. Man ver
setzte dann die Schmelze mit 1 Teil Hydrochinon, 2 Teilen
Benzyltributylammoniumchlorid und ließ bei 115°C mit
200 Teilen Methacrylsäure reagieren. Bei einer Säurezahl < 6
wurde die Schmelze 60-%ig in Styrol gelöst und mit 450 ppm
Hydrochinon stabilisiert.
A2 : 600 Teile des Bisphenol A-diglycidylethers Epikote 828
(Fa. Shell), 1200 Teilen des Novolak-Epoxidharzes Eposid 5038
(Duraplast-Chemie), 2 Teile Hydrochinon und 10 Teile Benzyl
tributylammoniumchlorid wurden bei 90°C innerhalb von
1 Stunde mit 790 Teilen Methacrylsäure versetzt. Während der
Zulaufzeit erhöhte sich die Temperatur auf 110°C. Nach
4 Stunden Reaktionszeit wurde die Schmelze in 1360 Teilen
Styrol gelöst und mit 1 Teil Hydrochinon stabilisiert.
A3 : 130 Teile 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat (Lupranat MES,
BASF AG) werden bei 50°C in 90 Teilen Styrol gelöst. Man gibt
0,3 Teile Dibutylzinndilaurat zu und versetzt das Reaktions
gemisch mit 12 Teilen Polytetrahydrofuran, welches in
34 Teilen Styrol gelöst wird. Nach 10 Minuten werden bei 50°C
14 Teile Dipropylenglykol zugefügt und 15 Minuten nach
gerührt. Danach dosiert man 120 Teile Hydroxypropylmeth
acrylat bei 50 bis 60°C zur Lösung und stabilisiert mit
0,1 Teil Hydrochinon. Es werden 10 Teile Styrol zugefügt.
B1: Ein ungesättigter Polyester mit Säurezahl 45 wurde herge
stellt aus Maleinsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid
und Diethylenglykol im Molverhältnis 1 : 0,5 : 1,6. Er wurde
65%ig in Styrol gelöst und mit 120 ppm Hydrochinon stabili
siert.
C1 : 100 Teile eines Polyetherpolyols mit der Funktionalität 3
(ARCOL 3450) werden vorgelegt und mit 10, 5 Teilen Malein
säureanhydrid versetzt. Die Mischung werden unter Stickstoff
auf 120°C erhitzt und 4 Std. bei dieser Temperatur gehalten.
Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 52.
C2 : 100 Teile eines Polyetherpolyols mit der Funktionalität 3
(LUPRANOL VP 9205) werden vorgelegt und mit 7,4 Teilen
Maleinsäureanhydrid versetzt. Die Mischung wird unter Stick
stoff auf 120°C erhitzt und 4 Std. bei dieser Temperatur ge
halten. Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 35.
C3 : 100 Teile eines Polyetherpolyols mit der Funktionalität 5
(LUPRANOL St 168/1) werden vorgelegt und mit 60 Teilen
Maleinsäureanhydrid versetzt. Die Mischung wird unter Stick
stoff auf 115°C erhitzt und 2,5 Std. bei dieser Temperatur
gehalten. Das Produkt eine Säurezahl von 220.
C4 : 100 Teile eines Polyetherpolyols mit der Funktionalität 3
(ARCOL 3450) werden vorgelegt und mit 15,8 Teilen Phthal
säureanhydrid versetzt. Die Mischung wird unter Stickstoff
auf 120°C erhitzt und 3 Std. bei dieser Temperatur gehalten.
Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 63.
(nicht erfindungsgemäß)
C5 : 100 Teile eines Polyetherpolyols mit der Funktionalität 2
(LUPRANOL 1000) werden vorgelegt und mit 9,8 Teilen Malein
säureanhydrid versetzt. Die Mischung wird unter Stickstoff
auf 120°C erhitzt und 2,5 Std. bei dieser Temperatur ge
halten. Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 54.
C6: Zu einer Vorlage von 1 mol Trimethylolpropan werden 3 mol
Maleinsäureanhydrid zugegeben. Die Mischung wird unter Stick
stoff auf 115°C und 3 Std. bei dieser Temperatur gehalten.
Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 390.
C7: Zu einer Vorlage von 1 mol Pentaerythrit werden 4 Mol Malein
säureanhydrid zugegeben. Die Mischung wird unter Stickstoff
auf 120°C erhitzt und 2,5 Std. bei dieser Temperatur ge
halten. Das Produkt besitzt eine Säurezahl von 420.
a) Zur Prüfung des Eindickverhaltens flüssiger Reaktionsharze
wurden jeweils 100 Teile einer Mischung (s. Tabelle) aus den
Harzen A und B und einer Lösung des Polymeren C mit
150 Teilen Füllstoff-Kreide (Millicarb®) und 3,75 Teilen
Magnesiumoxidpaste (Luvatol EK 100 KM 50, Firma
Lehmann & Voss) mit einem schnell laufenden Rührwerk intensiv
vermischt. Die Proben wurden dich verschlossen bei 23°C ge
lagert und die Viskosität der Massen zeitlich verfolgt.
Gemessen wurde mit dem Viskosimeter HBT-D, Modell DV-II
(Firma Brookfield). Die erfindungsgemäßen Zubereitungen
zeigen einen sehr schnellen Viskositätsanstieg zu einem
konstanten Plateau (in der Tabelle mit + bezeichnet) .
Bei den Vergleichsversuchen 8-10 erfolgte nur ein geringer
(-) bzw. überhaupt kein (--) Anstieg der Viskosität.
Claims (9)
1. Härtbare, eingedickte Formmasse, enthaltend
- A. 100 Gew.-Teile eines Vinylester- oder Vinylesterurethan harzes,
- B. 0 bis 80 Gew.-Teile eines mit A verträglichen ungesättigten Polyesterharzes,
- C. 0,1 bis 25 Gew.-Teile eines Eindickhilfsmittels,
- D. 0,1 bis 10 Gew.-Teile einer basischen Metallverbindung als Eindickmittel,
- E. 0,01 bis 5 Gew.-Teile eines bei Temperaturen oberhalb von 50°C in Radikale zerfallenden Polymerisationsinitiators,
- F. 0 bis 400 Gew.-Teile Verstärkungsfasern und/oder Füllstoffe,
sowie gegebenenfalls
- G. weitere übliche Zusatzstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß das Eindickhilfsmittel C ein
Halbester ist aus
- a. einem Polyetherpolyol oder Polyetherpolyolgemisch der
empirischen Zusammensetzung
A[(-R-O)x-OH]y,mit
A = Rest eines Polyols oder Polyamins mit einer Funktionalität von 3 bis 6,
R = Alkylenrest mit 2 bis 4 C-Atomen,
x = 1 bis 100,
y = zwischen 3 und 6, und - b. eines Dicarbonsäureanhydrids.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylester- bzw. Vinylesterurethanharz A Vinylesterendgruppen
der Formel
(mit R = H oder CH₃) enthält.
3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Vinylester- bzw. Vinylesterurethanharz A als flüssiges Re
aktivsystem in Mischung mit bis zu 60 Gew.-%, vorzugsweise 10
bis 45 Gew.-% eines copolymerisierbaren Monomeren vorliegt.
4. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente A ein Vinylesterharz ist, welches die Gruppe
(mit R=H oder CH₃) aufweist.
5. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente A ein Vinylesterurethanharz ist, welches folgende
Gruppen aufweist:
(mit R = H oder CH₃)
(mit R₂ = zweiwertiger Rest mit 4 bis 40 C-Atomen)c) gegebenenfalls -O-R₃-O-
(mit R₃ = zweiwertiger Rest mit 2 bis 500 C-Atomen)d) gegebenenfalls -NH-R₄-NH-
(mit R₄ = zweiwertiger Rest mit 2 bis 100 C-Atomen).
(mit R₃ = zweiwertiger Rest mit 2 bis 500 C-Atomen)d) gegebenenfalls -NH-R₄-NH-
(mit R₄ = zweiwertiger Rest mit 2 bis 100 C-Atomen).
6. Verfahren zur Herstellung der Formmasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponenten A, B, C, E, F
und G vermischt, bei Temperaturen unterhalb von 50°C die
Komponente D zusetzt und dadurch die Eindickung einleitet,
gegebenenfalls die noch fließfähige Masse auf Verstärkungs
fasern aufbringt, und dann die Eindickung, gegebenenfalls
durch Erwärmen, zu Ende führt.
7. Verwendung der Formmasse nach Anspruch 1 zur Herstellung von
Formteilen durch Pressen, Spritzpressen, Spritzgießen oder
Tiefziehen und anschließendes Aushärten bei Temperaturen
oberhalb von 50°C, vorzugsweise zwischen 80 und 200°C.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944406646 DE4406646A1 (de) | 1994-03-01 | 1994-03-01 | Eingedickte härtbare Formmassen aus einem Vinylester- oder Vinylesterurethanharz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944406646 DE4406646A1 (de) | 1994-03-01 | 1994-03-01 | Eingedickte härtbare Formmassen aus einem Vinylester- oder Vinylesterurethanharz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4406646A1 true DE4406646A1 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6511511
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944406646 Withdrawn DE4406646A1 (de) | 1994-03-01 | 1994-03-01 | Eingedickte härtbare Formmassen aus einem Vinylester- oder Vinylesterurethanharz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4406646A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5731366A (en) * | 1994-10-28 | 1998-03-24 | Dsm Resins B.V. | Self-supporting plugging compound |
WO2001096473A1 (en) * | 2000-06-14 | 2001-12-20 | Simex Technologies Inc. | Thickenable vinyl ester resin compositions |
DE102011011609A1 (de) * | 2011-02-17 | 2012-08-23 | Thyssenkrupp Uhde Gmbh | Härtbare polymere Massen |
DE102012109803A1 (de) | 2012-06-21 | 2013-12-24 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Hochzähe Werkstoffe auf Basis ungesättigter Polyester |
-
1994
- 1994-03-01 DE DE19944406646 patent/DE4406646A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5731366A (en) * | 1994-10-28 | 1998-03-24 | Dsm Resins B.V. | Self-supporting plugging compound |
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DE102012109803A1 (de) | 2012-06-21 | 2013-12-24 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Hochzähe Werkstoffe auf Basis ungesättigter Polyester |
US10273330B2 (en) | 2012-06-21 | 2019-04-30 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung E.V. | High-toughness materials based on unsaturated polyesters |
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