DE4447146A1 - Verfahren und Anordnung zum Übertragen von Daten in einem Mobilfunknetz - Google Patents
Verfahren und Anordnung zum Übertragen von Daten in einem MobilfunknetzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anord
nung zum Übertragen von Daten in einem Mobilfunknetz gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Weiterhin bezieht sich
die Erfindung auf eine Anordnung zur Durchführung des Verfah
rens.
Der Betrieb von Mobilfunknetzen, das sogenannte Netzwerkmana
gement, erfolgt landesweit von Betreiberzentralen aus, die
sowohl dem Betreiben der Einrichtungen als auch der Teilneh
merverwaltung dienen. Ein Mobilfunknetz besteht aus mehreren
Netzkomponenten, nämlich einer zentralen Vermittlungsstelle
MSC (Mobile Switching Center), das den Übergang vom ortsfe
sten Kommunikationsnetz PSTN (Public Switched Telephone
Network) in den ortsfesten Teil des Mobilfunknetzes PLMN
(Public Land Mobile Network) bewerkstelligt. Weitere Netzkom
ponenten sind Basisstations-Steuerungen BSC (Base Station
Controller), mit diesen verbundene Basisstationen BTS (Basis
Transmitter Station) und das Bedienungs- und Wartungszentrum
OMC (Operation- and Maintenance Center), über das sämtliche
Einrichtungen des Mobilfunknetzes betrieben und fernbedient
werden, sowie das Abrechnungszentrum BC (Billing Center) zur
Erfassung von Gebühren.
Zwischen den Elementen des Mobilfunknetzes ist ein bidirek
tionaler Datenaustausch notwendig. Dieser Austausch geschieht
landesweit über fest geschaltete Leitungen und wird bei
spielsweise als ein in das ortsfeste Kommunikationsnetz
eingelagertes, nach der Empfehlung X.25 arbeitendes Paketnetz
mit Standleitungen realisiert.
Aus der Sicht der zu übertragenden Datenmengen sind diese
Standleitungen aber nur teilweise genutzt, verursachen aber
sehr hohe Kosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und
eine Anordnung, sowie einen Modem anzugeben, mittels denen
die Kosten für die Übertragung der Daten in einem Mobilfun
knetz erheblich gesenkt werden können- ohne die zum Betreiben
des Mobilfunknetzes erforderliche Datenübertragung einzu
schränken.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem Verfahren der
eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentan
spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Eine Anordnung gemäß
er Erfindung ist im Patentanspruch 10 angegeben.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Gemäß der Erfindung werden die anfallenden Daten mittels
temporärer, digitaler oder analoger Modem-Wählverbindungen
über das ortsfeste Kommunikationsnetz PSTN übertragen. Dieses
kann als das allgemein bekannte ISDN (Integrated Services Di
gital Network), als ein übliches analoges Kommunikationsnetz
oder als Mobilfunknetz PLMN ausgebildet sein. Dabei besteht
zwischen den betroffenen Netzkomponenten keine permanente Mo
demverbindung, sondern die Verbindung wird immer erst dann
aufgebaut, wenn der jeweilige Sender Daten an den jeweiligen
Empfänger zu senden hat. Der Verbindungsaufbau zwischen den
der Verbindungsart entsprechenden Modems wird vom Sender und
Empfänger automatisch aufgebaut und unmittelbar nach der
Datenübertragung wieder abgebaut. Dies bedeutet, daß Gebühren
nur während der Verbindungsdauer anfallen.
Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß die Übertra
gungskosten ganz erheblich gesenkt werden können und bei
spielsweise nur noch wenige Prozent der ursprünglichen Kosten
betragen.
Das Verfahren und die Anordnung, sowie der Modem gemäß der
Erfindung werden im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels der Anordnung näher erläutert.
Die Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens.
Die in der Figur dargestellte Anordnung zeigt an ein ortsfe
stes Kommunikationsnetz PSTN, das beispielsweise ein ISDN,
angeschlossene Komponenten des Mobilfunknetzes, nämlich eine
zentrale Vermittlungsstelle MSC (Mobile Switching Center),
ein Bedienungs- und Wartungszentrum OMC (Operation- and
Maintenance Center) und ein Abrechnungszentrum BC (Billing
Center).
In der zentralen Vermittlungsstelle MSC werden zu übertragen
de Daten in Speichern SP gespeichert. Die Inhalte dieser
Speicher SP werden zu bestimmten Zeiten als Abrechnungsdaten
AD an das Abrechnungszentrum BC übertragen. Weiterhin werden
Statistikdaten SD, die sowohl die Verkehrsstatistik der
Mobilteilnehmer als auch die Verfügbarkeitsstatistik der
Funkeinrichtungen sowie eine Reihe von betrieblichen Kenngrö
ßen enthalten können, zu vordefinierten Zeitpunkten oder bei
bestimmten Füllgraden bzw. wichtigen Ereignissen durch adres
sierte und temporärer Modemverbindungen an das Bedienungs-
und Wartungszentrum OMC übertragen. Umgekehrt können natür
lich auch Konfigurationsdaten DA1 und Daten DA2 für die
Ersatzschaltung bzw. Rekonfigurierung bei Ausfällen von
Funktionseinheiten des Mobilfunknetzes vom Bedienungs- und
Wartungszentrum OMC zur zentralen Vermittlungsstelle MSC des
Mobilfunknetzes übertragen werden. Bei bestehender Einfach-
oder Mehrfachverbindung ist dabei eine bidirektionale oder
unidirektionale Übertragung möglich.
Jede der Komponenten MSC, OMC und BC enthält einen Modem M1,
M2 bzw. M3, sowie zugehörige Modemsteuerungen MS1, MS2 bzw.
MS3. Die Modems sind als bekannte analog oder digital arbei
tende Modems ausgebildet. Falls das Kommunikationsnetz als
ein ISDN ausgebildet ist, sind die Modems M1 bis M3 als
bekannte ISDN-Modems ausgebildet. Die zugehörigen Modemsteue
rungen MS1 bis MS3 sind programmgesteuert ausgebildet.
Zum Verbindungsaufbau muß der Sender in einem Nachrichtenkopf
(Header) die Zieladresse, beispielsweise die ISDN-Nummer des
Empfängers angeben. Die zugehörige Modemsteuerung MS baut mit
dieser Zieladresse automatisch eine entsprechende Verbindung
auf. Die Modemsteuerungen MS ist so konzipiert, daß sie
transparent ein Übertragungsprotokoll, wie beispielsweise
X.25 simuliert und somit das Standleitungsnetz nachbildet.
Vorteilhafterweise ist die Modemsteuerung des jeweils erfor
derlichen Übertragungsprotokolls implementiert, wodurch man
die Übertragung mit Einrichtungen betreiben kann, die über
einen entsprechenden Schnittstellen-Anschluß verfügen. Durch
die Modems M1 bis M3 und die zugehörigen Modemsteuerungen MS1
bis MS3 erreicht man infolge der speziellen Programmsteuerun
gen für die bisherigen Elemente MSC, OMC und BC des Mobilfun
knetzes ein Systemverhalten, das bei deutlicher Reduzierung
der Leitungskosten einer Nachbildung des bisherigen Standlei
tungsnetzes entspricht. Dabei müssen bei den Elementen keiner
lei Änderungen vorgenommen werden.
Je nach den Erfordernissen kann der Verbindungsaufbau sofort
bei Verfügbarkeit der zu übertragenden Daten erfolgen oder
erst, nachdem die Daten zwischengespeichert wurden und be
stimmte vordefinierte Kriterien erreicht wurden. Solche
Kriterien sind beispielsweise ein bestimmter Füllstand, ein
bestimmtes Ereignis oder ein bestimmter Zeitpunkt. Nach der
Datenübertragung wird die Verbindung wieder abgebaut. Dies
kann beispielsweise unmittelbar nach der Übertragung erfol
gen. Es ist auch möglich, die Verbindung erst kurz vor dem
Erreichen der nächsten Gebühreneinheit abzubauen, so daß ohne
weitere Gebühren gegebenenfalls noch anfallende Daten über
tragen werden können.
Ein Kostenvergleich zwischen der bisherigen Übertragung und
der erfindungsgemäßen Übertragung der Daten ergibt beispiels
weise, daß die Kosten für die Übertragung der Daten auf etwa
3 bis 4% der ursprünglichen Übertragungskosten gesenkt werden
können.
Claims (23)
1. Verfahren zum Übertragen von Daten in einem Mobilfunknetz,
wobei die Daten zwischen Komponenten (MSC, OMC, BC) des
Mobilfunknetzes zum Betreiben und Verwalten des Mobilfunknet
zes über ein ortsfestes Kommunikationsnetz (PSTN) übertragen
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der anfallenden Daten mittels temporärer,
Modemverbindungen über das ortsfeste Kommunikationsnetz
(PSTN) erfolgt, wobei die Verbindungen über die Modems (M1
bis M3) in zugehörigen Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) automa
tisch aufgebaut werden, wenn die jeweilige Komponente (MSC,
OMC, BC) hinreichende zu sendende Daten bereitgestellt hat
und wobei die Verbindungen nach der Übertragung wieder abge
baut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten über das Kommunikationsnetz (PSTN) in digitaler
Weise übertragen werden und daß als Modems (M1 bis M3) digi
tal arbeitende Modems verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Daten über das Kommunikationsnetz (PSTN) in analoger
Weise übertragen werden und daß als Modems (M1 bis M3) analog
arbeitende Modems verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der Daten nur nach dem Erreichen vorgege
bener Kriterien erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung der Daten nur zu vorgegebenen Zeitpunkten
erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abbau der Verbindung unmittelbar nach einer Übertra
gung von Daten erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abbau der Verbindung kurz vor dem Erreichen der
nächsten Gebühreneinheit erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) Standardproto
kolle nachgebildet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) das Standard
protokoll X.25 nachgebildet wird.
10. Anordnung zum Übertragen von Daten in einem Mobilfun
knetz, wobei die Daten zwischen Komponenten (MSC, OMC, BC)
des Mobilfunknetzes zum Betreiben und Verwalten des Mobilfun
knetzes über ein ortsfestes Kommunikationsnetz (PSTN) über
tragen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Betriebszentralen (MSC, OMC, BC) Modems (M1 bis
M3) vorgesehen sind, über die die Übertragung der anfallenden
Daten mittels temporärer, Modemverbindungen über das ortsfe
ste Kommunikationsnetz (PSTN) erfolgt, und daß die Modems (M1
bis M3) mit zugehörigen Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) ver
bunden sind, mittels denen die Verbindungen automatisch
aufgebaut werden, wenn die jeweilige Komponente (MSC, OMC,
BC) hinreichende zu sendende Daten bereitgestellt hat und
mittels denen die Verbindungen nach der Übertragung wieder
abgebaut werden.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kommunikationsnetz (PSTN) als ein digitales Netz
(ISDN) ausgebildet ist und daß die Modems (M1 bis M3) als di
gital arbeitende Modems ausgebildet sind.
12. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kommunikationsnetz (PSTN) als ein analoges Netz
ausgebildet ist und daß die Modems (M1 bis M3) als analog ar
beitende Modems ausgebildet sind.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modems (M1 bis M3) die Daten nur nach dem Erreichen
vorgegebener Kriterien übertragen.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modems (M1 bis M3) die Daten nur nach dem Erreichen
vorgegebener Kriterien übertragen.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerung (MS1 bis MS3) die Verbindung unmittel
bar nach einer Übertragung von Daten abbaut.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 14
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerung (MS1 bis MS3) die Verbindung kurz vor
dem Erreichen der nächsten Gebühreneinheit abbaut.
17. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) Standardprotokolle
nachgebilden.
18. Anordnung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) das Standardprotokoll
X.25 nachgebilden.
19. Anordnung zum Übertragen von Daten in einem Mobilfun
knetz, wobei die Daten zwischen Komponenten (MSC, OMC, BC)
des Mobilfunknetzes zum Betreiben und Verwalten des Mobilfun
knetzes über ein ortsfestes Kommunikationsnetz (PSTN) über
tragen werden,
gekennzeichnet durch
einen in den Betriebszentralen (MSC, OMC, BC) jeweils vorge
sehenen Modem (M1 bis M3), der die Übertragung der anfallen
den Daten mittels temporärer, Verbindungen über das ortsfeste
Kommunikationsnetz (PSTN) durchführt, und durch eine mit dem
Modem (M1 bis M3) jeweils verbundene zugehörige Modemsteue
rung (MS1 bis MS3), mittels der die Verbindungen automatisch
aufgebaut werden, wenn die jeweilige Komponente (MSC, OMC,
BC) hinreichende zu sendende Daten bereitgestellt hat und
mittels der die Verbindungen nach der Übertragung wieder
abgebaut werden.
20. Anordnung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Modem (M1 bis M3) als ein digital arbeitender Modem
ausgebildet ist.
21. Anordnung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Modem (M1 bis M3) als ein analog arbeitender Modem
ausgebildet ist.
22. Anordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) Standardprotokolle
nachgebilden.
23. Anordnung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Modemsteuerungen (MS1 bis MS3) das Standardprotokoll
X.25 nachgebilden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944447146 DE4447146A1 (de) | 1994-12-29 | 1994-12-29 | Verfahren und Anordnung zum Übertragen von Daten in einem Mobilfunknetz |
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Publications (1)
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