DE4446546A1 - Vakuumhaltevorrichtung - Google Patents
VakuumhaltevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vakuumhaltevorrichtung zur
Halterung von Folien, insbesondere von grünen keramischen
Folien, mit einer Vakuumzuführung, einer Stützplatte und
einer vakuumduchlässigen Abdeckung.
Die Technologie der keramische Folien wurde für die Her
stellung verschiedener keramischer elektronischer Bauteile
entwickelt, z. B. für die Herstellung von Kondensatoren,
piezoelektrischen Bauteilen, Varistoren, Ferriten, Chip-Substraten
und integrierten passiven Bauteilen, insbeson
dere auch für Bauteile in Vielschichtbauweise. Wegen der
erzielbaren großen Oberflächen durch Stapeln oder Wickeln
geprägter oder gestanzter Folien lassen sich auch Sub
strate für Katalysatoren und Wärmeaustauscher aus kera
mischen Folien herstellen.
Keramische Folien werden üblicherweise im Foliengießver
fahren hergestellt. Das Foliengießverfahren besteht im
wesentlichen aus der Suspergierung feiner keramischer
Pulver in organischen oder wäßrigen Lösungen unter dem
Einsatz von Bindern und Plastifizierern und dem Gießen des
Schlickers auf eine sich bewegende Trägeroberfläche. Nach
dem Verdampfen der Lösungsmittel bleibt je nach Binder
system eine mehr oder weniger flexible grüne keramische
Folie zurück, die dann weiter geschnitten, gestanzt, ge
prägt, bedruckt und gestapelt wird.
Während dieser Bearbeitungsschritte und der dazwischenlie
genden Transportschritte müssen die weichen, lederartigen,
grünen Folien bzw. die daraus zugeschnittenen Folienkarten
gehalten werden. Die Haltevorrichtung muß die Folie derart
halten, daß diese über ihre ganze Fläche mit gleichmäßigem
Druck und vollkommen flach aufliegt.
Im Zuge der fortschreitenden Miniaturisierung elektro
nischer Bauteile werden die verwendeten Folien immer dün
ner, es werden schon Folien in einer Stärke von weniger
als 15 µm verarbeitet. Das plane, gleichmäßige Halten
derartig dünner Folien macht besonders während des Druck
prozeßes, der üblicherweise im Siebdruckverfahren erfolgt,
Schwierigkeiten.
Beim Siebdruckprozeß wird die Druckpaste mittels eines
Rakels durch die offenen Stellen eines Siebes gedrückt und
auf der keramischen Folie abgeschieden. Während der Rakel
über das Sieb läuft, beobachtet man bei Vakuumhalterungen
nach dem Stand der Technik eine Art "Halbmond", der hinter
dem Rakel herläuft. Dies wird dadurch verursacht, daß die
Folie durch die abgeschiedene Druckpaste am Sieb kleben
bleibt und nicht genügend gleichmäßig und fest durch das
Vakuum an der Unterlage festgehalten wird. Die Folie wird
beim Loslassen des Siebes dann mit hochgezogen und dabei
leicht verformt. Gleichzeitig verschiebt sich das Druckmu
ster und die Lage der Folie auf der Halterung verändert
sich, so daß die Folien beim späteren Stapeln nicht mehr
genau übereinander liegen.
Es ist daher schon in der JP 59-118460 vorgeschlagen wor
den, als Haltevorrichtung für elastische Körper während
des Bedruckens eine Metallplatte mit Bohrungen, an die ein
Vakuum angelegt wird, zu verwenden und die Bohrungen in
der Metallplatte mit einer Gaze abzudecken.
Gaze hat jedoch den Nachteil, daß sie flexibel ist und
durch das Vakuum in die Vakuumbohrungen der Halteplatte
gezogen wird. Dadurch liegen die keramischen Folien über
den Vakuumbohrungen nicht flach auf und beim Bedrucken
wird an diesen Stellen - auch verstärkt durch den Rakel
druck - mehr Druckpaste aufgetragen als an anderen Stel
len.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vakuumhalterung der eingangs beschriebenen Gattung für
grüne keramische Folien zu schaffen, die eine vakuumdurch
lässige und vollkommen plane Unterlage für die Folien
bietet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Vakuum
haltevorrichtung, deren Abdeckung aus einem offenporigen,
formstabilen Formkörper aus organischem Material besteht.
Ein solcher formstabiler Formkörper ist in sich steif,
so daß er auch durch starken Unterdruck nicht verformt
wird. Durch seine offenporige Struktur wird das auf der
Rückseite angelegte Vakuum innerhalb des Formkörpers ver
gleichmäßigt und auf der gesamten Oberfläche auf die Folie
abgegeben.
Ein Formkörper aus einem organischen Material verbrennt
bei höheren Temperaturen rückstandslos und hinterläßt
daher keine Rückstände in dem fertig gesinterten kera
mischen Bauteil, wenn versehentlich Teilchen in das Pro
dukt geraten.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, daß
das organische Material ein poröser Sinterkunststoff ist.
Poröse Sinterkunststoffe haben eine gleichmäßige Porenver
teilung über die ganze Oberfläche, so daß das angelegte
Vakuum besonders gleichmäßig über die ganze Oberfläche
verteilt wird. Sie haben außerdem eine glatte, "geschlos
sene" Oberfläche, die keine Abdrücke auf den weichen Fo
lien hinterläßt und wenig Abrieb verursacht.
Poröse Sinterkunststoffe können in beliebiger Schichtdicke
hergestellt werden, so daß sich ein Optimum für den Druck
abfall in der Abdeckung und ihrer Steifigkeit finden läßt.
Sie sind abriebfest, verbrennen bei niedrigen Temperaturen
und sind kostengünstig.
Besonders bevorzugt ist eine Abdeckung aus porösem Sinter
polyethylen. Sinterpolyethylen ist formbeständig, zäh und
hydrophob. Es zeichnet sich durch chemische Resistenz aus
und ist preisgünstig.
Es kann weiterhin bevorzugt sein, daß die Abdeckung aus
einem offenporigen, formstabilen Formkörper aus einem
organischen Material zusätzlich mit einer Filtergaze abge
deckt ist. Dies erleichtert die Reinigung der Vorrichtung.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen
weiter erläutert.
Fig. 1 Vakuumhaltevorrichtung für eine Flachbettsieb
druckanlage,
Fig. 2 Flachbettsiebdruckanlage für Vielschichtbauteile.
Eine erfindungsgemäße Vakuumhaltevorrichtung, wie in Fig.
1 gezeigt, besteht aus einer Vakuumzuführung, einer vaku
umdurchlässigen Stützplatte 2 und einer Abdeckung aus
einem porösen Formkörper aus einem organischen Material 1.
Die Vakuumzuführung schließt an die vakuumdurchlässige
Stützplatte 2 aus Metall, Glas oder Keramik an, die
gleichmäßig verteilt eine Reihe von Bohrungen oder Schlit
zen 4 zur Verteilung des Vakuums aufweist. Die Platte kann
eben sein. Sie kann aber auch gewölbt sein, z. B. zylin
drisch, wenn sie Teil eines Vakuumzylinders ist. In diese
Platte kann eine Ausnehmung eingefräst sein, deren Fläche
der Fläche einer oder mehrerer Folienkarten und deren Höhe
der Dicke des offenporigen Formkörpers aus organischem
Material 1 entspricht. In diese Ausnehmung wird der poröse
formstabile Formkörper 1 eingepaßt.
Der offenporige Formkörper 1 kann aber auch beispielsweise
durch ein Metallgeflecht gestützt und durch seitliche
Klammern an der Vakuumzuführung gehalten werden.
Über den Formkörper 1 kann zusätzlich ein feines Filter
tuch 5 gespannt werden, so wie es in Fig. 1 dargestellt
ist. Sollten sich feine Partikel von der Oberfläche des
Formkörpers lösen, verhindert das Filtertuch 5, daß diese
mit der Folie 3 in Berührung kommen. Die Partikel, die
trotzdem aus irgendeinem Grund in die Folie 3 gelangen,
werden beim Binderausbrandprozeß mit ausgebrannt.
Die erfindungsgemäße Vakuumhaltevorrichtung kann zum Hal
ten der Folien während des Schneidens, Stanzens, Prägens,
Druckens und Stapelns verwendet werden. Zum Beispiel kann
sie in einer Flachbettsiebdruckanlage gemäß Fig. 2 einge
setzt werden.
Die gesamte Flachbettsiebdruckanlage gemäß Fig. 2 besteht
aus einem Karussell mit mehreren Stationen. Abhängig von
der jeweiligen Position ist deren Funktion unterschied
lich, z. B. werden die Folien abgeschnitten (B), ent
spannt, siebbedruckt (C), es wird Leim (F) mittels eines
Druckstockes (D) mit einer Druckform (E) aufgebracht und
die Folienkarten werden gestapelt (G).
Der Werkstoff für die Abdeckung besteht aus einem offenpo
rigem formstabilen Formkörper aus organischen Material,
der ungewebt ist. Ein solches Material kann reiner Kohlen
stoff in Form von Kohlenstoffilz oder Schaumkohlenstoff
sein. Ein anderes sehr gut verwendbares Material ist ein
offenporiger Sinterkunststoff aus thermoplastischen Kunst
stoffen wie Polyethylen, Polypropylen, PVC u.ä. Offenpori
ge, harte Schaumkunststoffe aus Polycarbonaten und Polyo
lefinen sind ebenfalls geeignet.
Zur Herstellung von porösen Formkörpern aus Sinterkunst
stoff wird feinkörniges Kunststoffgranulat soweit erhitzt,
daß es an der Oberfläche erweicht, während die Gestalt der
Körner im wesentlichen erhalten bleibt. Dabei erfolgt ein
oberflächiges Verschweißen der Körner an den einander
berührenden Flächen. Es entsteht ein zusammenhängender
Körper, der formstabil und porös ist. Das Verfahren ist
aus der Keramik, der Metallurgie und der Glasindustrie
bekannt und wird analog auf pulverförmige Kunststoffe
übertragen.
Porös er Sinterkunststoff mit offener Porosität kann von
Gasen durchströmt werden und ist zur Vakuumübertragung
geeignet.
Sinterkunststoff ist etwas elastisch, aber so formstabil,
daß sich aus ihm Platten und andere Formteile herstellen
lassen. Es läßt sich ohne Schwierigkeiten mit den für
Holzbearbeitung dienenden Werkzeugen spanabhebend bearbei
ten, z. B. sägen, bohren, fräsen, hobeln, schneiden und
stanzen.
Er läßt sich gut verkleben, da der Klebstoff in die Poren
eindringen kann. Daher kann statt mit einer mechanischen
Halterung die Platte auch durch Verkleben an der Unterlage
befestigt werden.
Das bevorzugt verwendete Sinterpolyethylenmaterial hat
eine Dichte von 0,6 g/cm³, eine Dicke von 1 mm, eine offene
Porosität von 40-50% und wird mit einem mittleren Poren
durchmesser von 40 bis 80 µm eingesetzt.
Die Vakuumhaltevorrichtung wird in einer Siebdruckmaschine
eingesetzt, die aus einer Trommel mit mehreren Vakuum
platten besteht, wie sie in Fig. 2 abgebildet ist.
Um die grüne keramische Folie mit Elektroden im Siebdruck
verfahren zu bedrucken und die bedruckte Folie für ein
Vielschichtbauteil zu stapeln, wird sie zunächst von einer
Vorratsrolle abgewickelt, auf ein bestimmtes Maß abge
schnitten und auf eine der Vakuumhaltevorrichtungen abge
legt. Die Folie wird dann mit der Elektrodenpaste be
druckt. Eventuell wird in einem zweiten Druckvorgang noch
eine Ausgleichsschicht darüber gedruckt. In einer weiteren
Trommelposition kann die Folie mit Leim versehen werden,
falls dies für den Stapelaufbau notwendig ist. In der
letzten Trommelposition werden schließlich die Folien
übereinander gestapelt.
Die offenporige, formstabile Struktur des Formkörpers
bewirkt eine gleichmäßige Verteilung des Vakuums über die
ganze Folie. Dadurch wird die Folie über ihre ganze Fläche
mit gleichmäßigem Druck festgehalten, nicht nur punktuell
über den Vakuumbohrungen wie beim Stand der Technik, und
sie wird während des Siebdruckprozeßes nicht von der Un
terlage abgezogen.
Claims (4)
1. Vakuumhalterung für grüne keramische Folien
mit einer Vakuumzuführung, einer vakuumdurchlässigen
Stützplatte und einer porösen Abdeckung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung aus einem offenporigen, formstabilen
Formkörper aus organischem Material besteht.
2. Vakuumhalterung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das organische Material ein Sinterkunststoff ist.
3. Vakuumhalterung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das organische Material Sinterpolyethylen ist.
4. Vakuumhalterung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung aus einem offenporigen, formstabilen
Formkörper aus einem organischen Material zusätzlich mit
einer Filtergaze abgedeckt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446546 DE4446546A1 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Vakuumhaltevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944446546 DE4446546A1 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Vakuumhaltevorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4446546A1 true DE4446546A1 (de) | 1996-06-27 |
Family
ID=6537080
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944446546 Ceased DE4446546A1 (de) | 1994-12-24 | 1994-12-24 | Vakuumhaltevorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4446546A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001045178A1 (fr) * | 1999-12-13 | 2001-06-21 | Commissariat A L'energie Atomique | Support intermediaire aspirant et son utilisation pour realiser une structure en couche mince |
DE102006009639A1 (de) * | 2006-03-02 | 2007-09-06 | Schott Ag | Vakuumspannplatte |
US7383772B2 (en) | 2002-10-19 | 2008-06-10 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Guiding elements for a printing unit |
-
1994
- 1994-12-24 DE DE19944446546 patent/DE4446546A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001045178A1 (fr) * | 1999-12-13 | 2001-06-21 | Commissariat A L'energie Atomique | Support intermediaire aspirant et son utilisation pour realiser une structure en couche mince |
US7368030B2 (en) | 1999-12-13 | 2008-05-06 | Commissariat A L'energie Atomique | Intermediate suction support and its utilisation for producing a thin film structure |
US7383772B2 (en) | 2002-10-19 | 2008-06-10 | Koenig & Bauer Aktiengesellschaft | Guiding elements for a printing unit |
DE102006009639A1 (de) * | 2006-03-02 | 2007-09-06 | Schott Ag | Vakuumspannplatte |
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