DE4443356C2 - Verfahren zur Reinigung eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Verfahren zur Reinigung eines Zylinders einer RotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Zylinders einer Rotations
druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Die Erfindung eignet
sich insbesondere zur Reinigung von Gummituchzylindern und Gegendruckzylindern
sowie von Plattenzylindern oder Formzylindern, beispielsweise in einer Lackiereinheit.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-AS 18 08 909 zum Reinigen eines Platten
zylinders bekannt. Zur Erzielung eines Wischeffektes für die Entfernung von Verun
reinigungen auf dem Plattenzylinder wird eine am Zylinder anliegende Walze mit un
terschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
Aus der EP 0 004 605 A1 ist eine in einem Drehgelenk gelagerte Waschvorrichtung
mit einer Waschwalze bekannt, die im Bereich der Greifer des Druckzylinders eine
Steuerkurve aufweist. Über diese Steuerkurve wird die an einen Druckzylinder ange
stellte Waschwalze in einem Winkelbereich von der Mantelfläche abgehoben, damit
diese nicht mit den Greifern kollidiert.
Weiterhin ist aus der EP 0 548 500 A1 bekannt, daß sich an der Kontaktstelle von
Waschtuch und Zylinder ein Fluidstau, bestehend aus Waschmittel und abgelösten
Verunreinigungen bildet. Der Fluidstau wird in Transportrichtung des Waschtuches
vor diesem hergeschoben und wird bei Durchgang des Zylinderkanals in diesen hin
eingefördert, was zur Reduzierung bzw. Beseitigung des Fluidstaues führt. Das
Waschtuch ist dabei variabel an die Zylindermantelfläche anpreßbar.
Nachteilig ist bei diesen Lösungen, daß die hydrodynamischen Verhältnisse sowie die
Bewegungsreibung an der Kontaktstelle von Waschvorrichtung, insbesondere mit
Waschwalze oder Waschtuch und zu reinigendem Zylinder zu wenig Beachtung
finden. So befindet sich häufig bei Ende des Reinigungsvorganges eine restliche
Fluidschicht auf der gesamten Zylindermantelfläche, d. h. die Zylindermantelfläche ist
noch nicht ausreichend trocken bei nachfolgendem Druckbeginn. Diese Situation tritt
insbesondere bei Waschmitteln auf, die keine schnellverdunstenden Lösungsmittel
beinhalten, beispielsweise Waschmittel auf Pflanzenbasis. Weiterhin besteht die
Gefahr, daß Waschmittel oder auch Wasser durch die Sprühwirkung der Düsen oder
auch durch die Waschvorrichtung selbst in den Zylinderkanal gelangen.
Auch der Transport von überschüssigem Waschmittel (inklusive Verunreinigungen) in
den Zylinderkanal gemäß EP 0 548 500 A1 wirkt sich nachteilig auf die Druckqualität
der Bogen des nachfolgenden Druckauftrages aus. Es baut sich der Wasch
mittelüberschuß in Verbindung mit Verunreinigungen als Schlamm im Zylinderkanal
und speziell an der in Bezug auf die Drehrichtung der Druckmaschine am Anfang an
geordneten Zylinderkanalkante auf. Das überschüssige Waschmittel erhöht den
Waschmittelverbrauch unnötig ohne die Reinigung selbst zu verbessern. Eine unkon
trollierte Waschmittelzufuhr kann zum Aufschwimmen der Waschvorrichtung an der
Zylindermantelfläche führen.
Aus der DE 26 13 687 B2 ist ein Gummituchzylinder bekannt, der im Zylinderkanal
beiderseits der Kanalkanten Abflachungen aufweist.
Weiterhin ist aus der DE 42 16 243 A1 eine mit einer Steuereinrichtung und einer An
stelleinrichtung gekoppelte Reinigungsvorrichtung für einen Druckmaschinenzylinder
bekannt, die in sporadischen Abständen an dessen Zylindermantelfläche anstellbar
ist, wobei die Geschwindigkeit des Zylinders aufnehmbar ist und die Steuereinrichtung
programmierbar ist, derart, daß die zeitliche Dauer des Reinigungsvorganges bei zu
nehmender Zylindergeschwindigkeit abnimmt. Bevorzugt ist die Steuereinrichtung
derart ausgebildet, daß die Reinigungsvorrichtung in Abhängigkeit vom Grubendurch
gang des Zylinders an- und abstellbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur gesteuerten Reinigungsfluidführung auf
der Zylindermantelfläche anzugeben, mit dem eine effektive Reinigung erzielt wird
und das bei Ende des Waschvorganges eine relativ trockene Zylindermantelfläche
gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird das durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Mit dem erfindungs
gemäßen Verfahren und der Anordnung wird gewährleistet, daß die Bewegungs
reibung stets an der Kontaktstelle von Waschvorrichtung und Zylindermantelfläche in
Form von Mischreibung vorliegt. Mischreibung ist die Mischform von Festkörper und
Flüssigkeitsreibung. Der Effekt des Aufschwimmens (Aquaplaning) der Waschvorrich
tung an der Zylindermantelfläche bei zuviel Waschmittel wird vermieden. Damit wird
der Waschmittelverbrauch gesenkt und nach Ende des Reinigungsvorganges liegen
relativ trockene Zylindermantelflächen vor. Auch bei Verwendung von Waschmitteln
auf biologischer Basis, insbesondere von Pflanzenestern, wird ein optimales
Waschergebnis erreicht, da bei Ende eines Waschvorganges die Zylindermantel
fläche trocken ist. Dadurch, daß der Zylinderkanal weitgehendst von Waschmittel,
Wasser und Verunreinigungen freigehalten wird, erhöht sich auch die Qualität der
Bogen bei einem nachfolgenden Druckauftrag. Das winkelabhängige Reinigen eignet
sich für Plattenzylinder, Gummituchzylinder, Gegendruckzylinder und Formzylinder,
insbesondere für Lackiereinrichtungen. Ebenso eignet sich das Verfahren sowie die
Anordnung für Wascheinrichtungen mit Waschwalzen, wie z. B. einer Waschbürste
oder einer Walze mit weicher Mantelfläche (Gummi oder textiler Bezug) oder mit
einem Waschtuch, das mit einem Andruckelement in Wirkverbindung steht. Sämtliche
Steuerungsvorgänge der Waschvorrichtung erfolgen zu bestimmten vorgegebenen
Winkelstellungen der Druckmaschine bzw. des zu reinigenden Zylinders. Ein weiterer
Vorteil der winkelgesteuerten Reinigung ist, daß ein Eintritt von Waschmittel oder
Wasser in den Zylinderkanal durch ein unkontrolliertes Sprühen verhindert wird. Das
reduziert umweltschonend den Verbrauch von Waschmittel und Wasser, da nicht die
komplette Zylindermantelfläche gereinigt werden muß.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei
zeigen schematisch
Fig. 1 ein Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine,
Fig. 2 eine Waschwalze in Kontakt mit einem Zylinder,
Fig. 3 eine weitere Ausbildung von Fig. 2,
Fig. 4 einen doppeltgroßen Druckzylinder,
Fig. 5 die Anordnung mit Winkelgeber und Steuerung.
In Fig. 1 ist ein Druckwerk einer Mehrfarben-Rotationsdruckmaschine dargestellt, in
dem eine Transfertrommel 8 angeordnet ist, welcher in Bogentransportrichtung ein
Druckzylinder 1 nachgeordnet ist. Dem Druckzylinder 1 ist in bekannter Weise ein
Gummituchzylinder 6 benachbart, der mit einem Plattenzylinder 7 in Kontakt steht. Der
Plattenzylinder 7 besitzt ein Feuchtwerk und ein Farbwerk, welche hier nicht gezeigt
sind. Dem Druckzylinder 1 ist eine Abnahmetrommel 9 nachgeordnet, welche in be
kannter Weise den Bogen vom Druckzylinder abnimmt und zum Ausleger transpor
tiert. Dem Gummituchzylinder 6 sowie dem Druckzylinder 1 ist jeweils eine Wasch
vorrichtung 2 zugeordnet. Die Waschvorrichtung 2 erstreckt sich über die volle Breite
der Zylinder 1, 6. Sie besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse, welches eine
Waschbürste aufnimmt. Die Waschbürste ist mit einem eigenen Antrieb gekoppelt und
die Waschvorrichtung 2 besitzt Arbeitszylinder zum An- und Abstellen dieser von dem
jeweils zu reinigenden Zylinder. Am Gehäuse sind je eine auf die Waschbürsten ge
richtete Waschmittel- und Wasserzuführung sowie eine mit der Waschbürste ständig
im Eingriff stehende Rakel angeordnet. Am tiefsten Punkt des Gehäuses ist ein Ablauf
für das Reinigungsfluid 3 aus Wasser und Waschmittel vorgesehen. Die Waschvor
richtung 2 mit ihren Arbeitszylindern und ihren Sprühdüsen ist schaltungstechnisch mit
einer Steuerung verbunden, welche wiederum mit einem Winkelgeber schaltungs
technisch gekoppelt ist (Fig. 5). Der Winkelgeber ist bevorzugt in einem Realtime
rechner integriert. Es eignet sich ebenso ein Sensor als Winkelgeber. Der Winkel
geber dient der Auslösung sämtlicher Steuervorgänge für die Waschvorrichtung
(Ansteuerung der Düsen und Ansteuerung der Arbeitszylinder) zu vorgegebenen
Winkelstellungen, unter Berücksichtigung der Zylinderstellung (Zylinderkanalposition)
bzw. der Zylinderumfangsgeschwindigkeit. Zu den Steuervorgängen zählen dabei:
- - Befeuchten/Einsprühen der Waschbürste, einschließlich Dosierung von Wasch mittel/Wasser
- - Waschvorrichtung an- und abstellen
- - Waschbürstenumfangsgeschwindigkeit
- - Waschbürstenstopp
- - Waschbürstendrehrichtung/Drehrichtungsumkehr
- - Zylinderumfangsgeschwindigkeit
- - Zylinderdrehrichtung
- - Rakeldruck an- und abstellen.
Beispielsweise bei jeder Zylinderumdrehung wird die Waschbürste eingesprüht mit
einem Waschmittel auf Basis eines Pflanzenölesters oder Wasser. Nach Beendigung
der Reinigung mit Waschmittel, die mehrere Zylinderumdrehungen betragen kann,
wird wahlweise bei mindestens einer Zylinderumdrehung mit Wasser nachgewaschen.
Das Sprühen von Waschmittel oder Wasser erfolgt vorzugsweise vor Anstellen der
Waschvorrichtung an den Druckzylinder, so daß während des Kontaktes der Wasch
vorrichtung mit dem Druckzylinder kein Waschmittel oder Wasser weiter zugeführt
wird, sondern lediglich das Reinigungsfluid 3 als Keil vor der Waschbürste geführt
wird. Bei dieser Verfahrensweise ist bei einer Zylinderumdrehung die Waschmittel
menge im Bereich des Druckendes nur noch reduziert vorhanden.
Nach Beendigung der Wasch- und Trockenzyklen wird die Drehzahl der gereinigten
Zylinder erhöht. Damit wird das Trocknen der Zylinderoberfläche beschleunigt. Insbe
sondere an den Zylinderkanalkanten werden evtl. noch vorhandene Tröpfchen durch
die Fliehkraft abgeschleudert. Dies trägt zur Reduzierung der Anlaufmakulatur bei.
Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Das Reinigungsverfahren besteht aus einem Waschvorgang und aus einem Trocken vorgang.
Das Reinigungsverfahren besteht aus einem Waschvorgang und aus einem Trocken vorgang.
In einer Winkelstellung C des Gummituchzylinders 6 (in Drehrichtung vor dem Zylin
derkanal 4) wird die Waschvorrichtung 2 aktiviert, indem die Waschwalze mit
Waschmittel besprüht wird. Die Waschvorrichtung 2 wird in einer Winkelstellung D an
der ersten Kante (Anfang der Zylindergrube 4) an den Gummituchzylinder 6 ange
stellt. Die Waschwalze der Waschvorrichtung 2 verbleibt ausgehend von der Winkel
stellung D während einer Drehbewegung des Gummituchzylinders 6 mit dessen
Mantelfläche in Kontakt bis zur Erreichung einer Winkelstellung A. Die Winkelstellung
A ist durch den Bereich von Ende des Druckbogens (formatabhängig) und der Win
kelstellung B (zweite Kanalkante) der Zylindergrube 4 begrenzt. Während des Kontak
tes der Waschwalze der Waschvorrichtung 2 mit der Mantelfläche des Gummituch
zylinders 6 bildet sich ein aus Waschmittel und/oder Wasser bestehender Reini
gungsfluidkeil 3. Der Fluidkeil 3 wird auf der Mantelfläche des Gummituchzylinders 6
in einem durch die Winkelstellungen D und A gebildeten Kreissektor vor der Wasch
walze hergeführt. In der Winkelstellung A wird die Waschvorrichtung mit Waschwalze
2 vom Gummituchzylinder 6 abgestellt und der Fluidkeil 3 wird auf der verbleibenden
Mantelfläche in einem durch die Winkelstellungen A und B gebildeten Kreissektor
durch die Drehbewegung des Gummituchzylinders 6 flächig verteilt deponiert. Der
Gummituchzylinder 6 führt während des Waschvorganges ständig eine Drehbewe
gung aus, wobei der Zylinderkanal 4 auch die Waschvorrichtung 2 passiert, jedoch
ohne Kontakt. Im Bereich der Winkelstellung C wird die Waschwalze wieder mit
Waschmittel besprüht, in der Winkelstellung D wird diese an den Gummituchzylinder
6 angestellt, in der Winkelstellung A wird sie abgestellt und der Fluidkeil 3 wird
wiederholt in dem von Winkelstellung A und B gebildeten Kreissektor flächig verteilt
deponiert. Dieser Waschvorgang kann mehrfach durchgeführt werden, wobei vor oder
nach Ende des Waschens mit Waschmittel in den beschriebenen Winkelstellungen
der Gummituchzylinder 6 mit Wasser gereinigt werden kann und das Wasser eben
falls in dem von Winkelstellung A und B gebildeten Kreissektor flächig verteilt depo
niert wird.
Beim Trockenvorgang wird die Waschwalze der Waschvorrichtung 2 nicht mehr mit
Waschmittel oder Wasser besprüht, jedoch vorzugsweise ständig während ihrer
Rotation abgerakelt. Die Waschwalze wird wieder in der Winkelstellung D an den
drehenden Gummituchzylinder 6 angestellt, bleibt über die Winkelstellung A hinaus
an diesem angestellt bis zur Winkelstellung B. Dabei wird im Bereich der Mantelfläche
des durch die Winkelstellungen A und B gebildeten Kreissektors das deponierte Fluid
(Waschmittel und Wasser) von der rotierenden Waschbürste aufgenommen. In einer
weiteren Ausführung kann die Waschwalze auch in dem Kreissektor, gebildet durch
die Winkelstellungen D, A, abgestellt verbleiben und ab der Winkelstellung A an die
Mantelfläche angestellt werden bis zur Erreichung der Winkelstellung B und so ledig
lich das deponierte Fluid aufnehmen. Die rotierende Waschwalze der Waschvorrich
tung 2 hat gegenüber dem Gummituchzylinder 6 eine höhere Umfangsgeschwindig
keit. Die Waschwalze kann im Kreissegment der Winkelstellungen A und B ihre Dreh
richtung beibehalten oder die Waschwalze erhält eine Drehrichtungsumkehr. Es ist
auch ein Bewegungsstopp der Waschwalze möglich. Diese wirkt dann an der Mantel
fläche des rotierenden Gummituchzylinders 6 als Rakel. Die Waschvorrichtung wird
im Bereich der Zylindergrube 4 mit der Mantelfläche außer Eingriff gebracht, so daß
im Wesentlichen kein Schlamm (Waschmittel, Wasser, Farb-/Lackreste, Verunreini
gungen, Staub) in die Zylindergrube 4 gefördert werden kann und sich auch nicht an
der Kanalkante aufbaut.
Bei Zylindern mit Abflachungen 5 am Zylinderkanal 4 muß die Waschvorrichtung 2 in
der Winkelstellung A nicht abgestellt werden (Fig. 3). Der Fluidkeil 3 wird vor der
Waschwalze hergeführt und auf der Abflachung 5 deponiert. Beim Trockenbürsten der
Zylindermantelfläche wird die Waschwalze der Waschvorrichtung 2 etwa ab der Win
kelstellung A mit der Abflachung 5 in Kontakt gebracht. Dadurch wird das deponierte
Fluid 3 von der Waschvorrichtung 2 aufgenommen. Die Waschwalze kann dabei
ebenfalls ihre Drehrichtung beibehalten, diese stoppen oder eine Bewegungsumkehr
durchführen. Im Bereich der Zylindergrube 4 ist die Waschvorrichtung 2 vom Gum
mituchzylinder 6 abgestellt.
Ein doppeltgroßer Druckzylinder 1 gemäß Fig. 4 weist zwei bogentragende Mantel
flächen I und II auf. Analog zu dem bereits beschriebenen Beispiel wird in einer Win
kelstellung C vorgefeuchtet, in der Winkelstellung D die Waschvorrichtung 2 ange
stellt, in der Winkelstellung A abgestellt und beim Trockenbürsten der Mantelfläche
des Druckzylinders 1 wird in der Winkelstellung A angestellt und bei der Winkelstel
lung B wird abgestellt. Da zwei Mantelflächen I und II vorliegen, können beispiels
weise die Mantelflächen I und II mit der Waschvorrichtung 2 in Kontakt stehen. Nach
vorzugsweise einer vollen Zylinderumdrehung (bei der alle Mantelflächen I, II gerei
nigt werden) wird, während der Zylinder 1 rotiert, die Waschvorrichtung 2 von der
Mantelfläche I abgestellt. In dieser Abstellposition wird die rotierende Waschwalze der
Waschvorrichtung 2 im Kreissektor der Mantelfläche I abgerakelt und anschließend
an die Mantelfläche II wieder angestellt. Die Waschvorrichtung 2 wird nach Reinigung
der Mantelfläche II auch an die Mantelfläche I angestellt. Während der weiteren
Rotation des Zylinders 1 wird die Waschvorrichtung 2 im Kreissektor der Mantelfläche
II abgestellt und die rotierende Waschwalze wird abgerakelt.
Das beschriebene Beispiel stellt lediglich eine Ausbildung dar. Ebenso können die
Mantelflächen I, II oder auch weitere Mantelflächen (bei drei- und vierfachgroßen
Zylindern) alternierend gereinigt werden. Es ist vorteilhaft nach mindestens einer
Zylinderumdrehung die rotierende Waschwalze in abgestellter Position abzurakeln.
Damit wird stets eine relativ saubere Waschwalze mit der zu reinigenden Zylinder
mantelfläche I und/oder II in Kontakt gebracht.
1
Druckzylinder
2
Waschvorrichtung
3
Fluid
4
Zylinderkanal
5
Abflachung
6
Gummituchzylinder
7
Plattenzylinder
8
Transfertrommel
9
Abnahmetrommel
I bogentragende Mantelfläche
II bogentragende Mantelfläche
A Winkelstellung
B Winkelstellung
C Winkelstellung
D Winkelstellung
I bogentragende Mantelfläche
II bogentragende Mantelfläche
A Winkelstellung
B Winkelstellung
C Winkelstellung
D Winkelstellung
Claims (13)
1. Verfahren zur Reinigung eines Zylinders einer Rotationsdruckmaschine mit einer
an den rotierenden Zylinder an- und abstellbaren Waschvorrichtung, welche
eine Waschwalze oder ein Waschtuch, die mit mindestens einem Reinigungs
fluid besprühbar sind, beinhaltet und einer die Waschvorrichtung mit einem
Waschzyklus sowie einem Trockenzyklus winkelkorreliert betätigenden Steuer
einheit,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Drehrichtung des Zylinders (1, 6)
- - vor der vorderen Kante eines Zylinderkanals (4) die Winkelstellung C definiert ist,
- - im Bereich der vorderen Kante des Zylinderkanals (4) die Winkelstellung D (Druckanfang) definiert ist,
- - im Bereich des Druckendes die Winkelstellung A formatabhängig definiert ist und
- - im Bereich der hinteren Kante des Zylinderkanals (4) die Winkelstellung B
definiert ist und
daß im Waschzyklus die Waschwalze (2) oder das Waschtuch bei jeder Zylinderumdrehung in der Winkelstellung C mit Reinigungsfluid (3) besprüht wird, in der Winkelstellung D an den Zylinder (1, 6) angestellt und in der Winkelstellung A vom Zylinder (1, 6) abgestellt wird, wobei Reinigungsfluid (3) auf einem durch die Winkelstellungen A und B gebildeten Bereich der Zylindermantelfläche deponiert wird,
daß im nachfolgenden Trockenzyklus die Waschwalze (2) oder das Waschtuch, bei jeder Zylinderumdrehung in der Winkelstellung D trocken an den Zylinder (1, 6) angestellt und in der Winkelstellung B, bei vorheriger Aufnahme des deponierten Reinigungsfluids (3), vom Zylinder (1, 6) abgestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungsfluid (3) ein Waschmittel ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungsfluid (3) aus Waschmittel und Wasser besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungsfluid (3) Wasser ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Waschzyklus mit einem Reinigungsfluid (3) aus Waschmittel oder
Waschmittel und Wasser beginnt und nach dem ersten Trockenzyklus ein
zweiter Waschzyklus mit einem Reinigungsfluid (3) aus Wasser mit an
schließendem Trockenzyklus folgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Trockenzyklus ein weiterer Trockenzyklus vorgelagert ist, indem die
Wachwalze (2) oder das Waschtuch bei jeder Zylinderumdrehung in der Win
kelstellung D an den Zylinder (1, 6) angestellt und in der Winkelstellung A vom
Zylinder (1, 6) abgestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Trockenzyklus ein weiterer Trockenzyklus vorgelagert ist, indem die
Waschwalze (2) oder das Waschtuch bei jeder Zylinderumdrehung in der Win
kelstellung A an den Zylinder (1, 6) angestellt und in der Winkelstellung B vom
Zylinder (1, 6) abgestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehrfachgroßen Zylindern die Waschvorrichtung während einer ersten
Zylinderumdrehung mit einer ersten Mantelfläche winkelabhängig in Eingriff ist
und mit einer nachfolgenden Mantelfläche in Eingriff oder außer Eingriff ist und
nach jeder Zylinderumdrehung diese Reihenfolge wechselt.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Waschvorrichtung mit einer rotierenden Waschwalze (2), diese
winkelkorreliert abgerakelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschwalze (2) mit einer zum Zylinder (1, 6) höheren Umfangsge
schwindigkeit rotiert.
11. Verfahren nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Trockenprozeß die mit dem Zylinder (1, 6) in Eingriff stehende
Waschwalze (2) im Kreissegment der Winkelstellungen A und B gestoppt wird
oder eine Bewegungsumkehr erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Zylindern mit Abflachungen (5) im Zylinderkanalbereich die Waschvor
richtung beim Waschzyklus als auch beim Trockenzyklus in der Winkelstellung A an
der Zylindermantelfläche angestellt verbleibt.
13. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung nach Ende von Wasch- und Trockenzyklus die Drehzahl des
gereinigten Zylinders (1, 6) erhöht.
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