DE4442977A1 - Wasch- oder Reinigungsmittel mit wasserlöslichen Buildersubstanzen - Google Patents
Wasch- oder Reinigungsmittel mit wasserlöslichen BuildersubstanzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Wasch- oder Reinigungsmittel, welche wasserlösliche
anorganische Buildersubstanzen enthalten, sowie ein Verfahren zur Herstel
lung von extrudierten Wasch- oder Reinigungsmitteln, welche wasserlösliche
anorganische Buildersubstanzen enthalten.
Moderne, verdichtete Wasch- oder Reinigungsmittel weisen allgemein den
Nachteil auf, daß sie aufgrund ihrer kompakten Struktur ein schlechteres
Löseverhalten in wäßriger Flotte zeigen als beispielsweise leichtere,
sprühgetrocknete Wasch- oder Reinigungsmittel des Standes der Technik.
Dabei tendieren Wasch- oder Reinigungsmittel im allgemeinen zu einer um so
schlechteren Lösegeschwindigkeit in Wasser, je höher ihr Verdichtungsgrad
ist. Zeolithe, die in Wasch- oder Reinigungsmitteln als Buildersubstanzen
üblicherweise enthalten sind, tragen aufgrund ihrer Wasserunlöslichkeit
zusätzlich zu dem verschlechterten Löseverhalten bei.
Aus der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/02047 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Extrudaten mit hoher Dichte bekannt, wobei ein festes
und rieselfähiges Vorgemisch unter Druck strangförmig verpreßt wird. Das
feste und rieselfähige Vorgemisch enthält ein Plastifizier- und/oder
Gleitmittel, welches bewirkt, daß das Vorgemisch unter dem Druck bzw. dem
Eintrag spezifischer Arbeit plastisch erweicht und damit extrudierbar
wird. Nach dem Austritt aus der Lochform wirken auf das System keine
Scherkräfte mehr ein und die Viskosität des Systems steigt dadurch derart
an, daß der extrudierte Strang auf vorherbestimmbare Extrudatdimensionen
geschnitten werden kann. Aus der internationalen Patentanmeldung WO-A-94/09111
ist nun bekannt, daß in dem zu extrudierenden Vorgemisch sowohl
Bestandteile, welche ein strukturviskoses Verhalten aufweisen, als auch
Bestandteile, welche dilatante Eigenschaften besitzen, enthalten sein
müssen. Lägen nur strukturviskos wirkende Bestandteile in dem Vorgemisch
vor, so würde es aufgrund des starken Schergefälles derart erweichen, ja
nahezu flüssig werden, daß der Strang nach dem Austritt aus der Lochform
nicht mehr schneidfähig wäre. Es werden daher auch dilatant wirkende Be
standteile eingesetzt, welche bei steigendem Schergefälle eine steigende
Plastizität aufweisen und dadurch die Schneidfähigkeit des extrudierten
Stranges sicherstellen. Die meisten Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reini
gungsmitteln zeigen ein strukturviskoses Verhalten. Ein dilatantes Ver
halten stellt eher die Ausnahme dar. Ein üblicher Bestandteil von herkömm
lichen Wasch- oder Reinigungsmittel besitzt jedoch dilatante Eigenschaf
ten; es sind die als Buildersubstanz und Phosphatersatz eingesetzten Alu
mosilikate wie Zeolith. Zeolith ist jedoch wasserunlöslich und trägt des
halb dazu bei, daß die Lösegeschwindigkeit von extrudierten Wasch- oder
Reinigungsmitteln in Wasser geringer ist als die von herkömmlichen, leich
teren Mitteln des Standes der Technik. Aus der internationalen Patentan
meldung WO-A-94/09111 sind zwar extrudierte Wasch- oder Reinigungsmittel
bekannt, welche 19 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz)
sowie 12,5 Gew.-% Natriumcarbonat und 2,2 Gew.-% amorphes Natriumsilikat
enthalten; es war jedoch nicht bekannt, daß Zeolith aus verfahrenstechni
scher Sicht teilweise oder sogar ganz durch wasserlösliche anorganische
Buildersubstanzen ersetzt werden kann, wenn diese in bestimmter Form zu
gesetzt werden.
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, Wasch- oder Reinigungsmittel mit
Schüttgewichten oberhalb 600 g/l bereitzustellen, welche wasserlösliche
Buildersubstanzen in dem Maße enthalten, daß auf Zeolith aus anwendungs
technischer Sicht teilweise oder ganz verzichtet werden kann. Ebenso be
stand eine weitere Aufgabe darin, extrudierte Wasch- oder Reinigungsmittel
mit Schüttgewichten oberhalb 600 g/l sowie ein Verfahren zu ihrer Herstel
lung bereitzustellen, welche die wasserlöslichen Buildersubstanzen in dem
Maße enthalten, daß auf Zeolith nicht nur aus anwendungstechnischer son
dern auch aus verfahrenstechnischer Sicht teilweise oder ganz verzichtet
werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausführungs
form ein Wasch- oder Reinigungsmittel, insbesondere ein extrudiertes
Wasch- oder Reinigungsmittel mit einem Schüttgewicht oberhalb 600 g/l,
welches anionische und gegebenenfalls nichtionische Tenside sowie als was
serlösliche anorganische Buildersubstanzen Natriumcarbonat und amorphes
Natriumsilikat enthält, wobei der Gehalt an Zeolith (bezogen auf wasser
freie Aktivsubstanz) kleiner als 19 Gew.-% ist und der Gehalt aus der Sum
me an Natriumcarbonat und amorphem Natriumsilikat (jeweils bezogen auf
wasserfreie Aktivsubstanz) 10 bis 40 Gew.-% beträgt, mit den Maßgaben, daß
das Gewichtsverhältnis Natriumcarbonat zu amorphem Natriumsilikat im Be
reich von 5 : 1 bis 1 : 10 liegt und das eingesetzte Natriumcarbonat min
destens teilweise in Form eines Granulats vorgelegen hat.
Dabei ist es bevorzugt, daß das carbonathaltige Granulat zusätzlich
amorphes Silikat, insbesondere Natriumsilikat mit einem molaren Verhältnis
Na₂O : SiO₂ von 1 : 1 bis 1 : 4,5 enthält. Als Natriumsilikate sind vor allem
solche mit einem molaren Gewichtsverhältnis Na₂O : SiO₂ von 1 : 2 bis 1 : 3,5
bevorzugt, wobei Disilikate und Silikate mit einem molaren Verhältnis
Na₂O : SiO₂ bis 1 : 2,5 besonders vorteilhaft sind. Derartige carbonat- und
silikathaltige Granulate können nach üblichen Methoden wie Sprühtrocknung,
Granulierung und Kompaktierung, beispielsweise Walzenkompaktierung herge
stellt werden. Einige carbonat- und silikathaltige Granulate, welche er
findungsgemäß eingesetzt werden können, sind im Handel beispielsweise un
ter den Bezeichnungen Nabion 15® (Handelsprodukt der Firma Rhône-
Poulenc), Gransil® (Handelsprodukt der Firma Colin Stewart) oder
Dizzil® G (Handelsprodukt der Firma Akzo & Nobel) erhältlich. Dabei wer
den derartige Carbonat-Silikat-Granulate bevorzugt, welche ein Gewichts
verhältnis Carbonat zu Silikat von 3 : 1 bis 1 : 9 und insbesondere von 2,5 : 1
bis 1 : 5 aufweisen.
Der eingesetzte, synthetische Zeolith ist vorzugsweise feinkristallin und
enthält gebundenes Wasser. Geeignet sind beispielsweise Zeolith A, jedoch
auch Zeolith X und Zeolith P sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Der
Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von
ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kom
men. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann
diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren ent
halten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylier
ten C₁₂-C₁₈-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C₁₂-C₁₄-Fettal
koholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen.
Ebenso ist es auch möglich, Zeolith-Suspensionen und Zeolith-Pulver einzu
setzen. Geeignete Zeolith-Pulver weisen eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und
enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an
gebundenem Wasser.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Wasch- oder
Reinigungsmittel 10 bis 16 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie
Aktivsubstanz) und 10 bis 30 Gew.-% eines carbonat- und silikathaltigen
Compounds (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz).
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die
Wasch- oder Reinigungsmittel jedoch 0 bis 5 Gew.-% Zeolith (bezogen auf
wasserfreie Aktivsubstanz) und 15 bis 40 Gew.-% eines carbonat- und sili
kathaltigen Compounds (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz). Bei extru
dierten Mitteln ist dabei möglich, daß der Zeolith nicht nur coextrudiert
wird, sondern daß der Zeolith teilweise oder ganz nachträglich, also nach
dem Extrusionsschritt in das Wasch- oder Reinigungsmittel eingebracht
wird. Besonders bevorzugt sind hierbei Wasch- oder Reinigungsmittel, wel
che ein Granulat bzw. Extrudat enthalten, das im Inneren des Korns frei
von Zeolith ist.
Als Ersatzstoffe für den Zeolith können auch kristalline Schichtsilikate
bund/oder herkömmliche Phosphate eingesetzt werden. Dabei ist es jedoch
bevorzugt, daß Phosphate nur in geringen Mengen, insbesondere bis maximal
10 Gew.-%, in den Wasch- oder Reinigungsmitteln enthalten sind.
Als kristalline Schichtsilikate sind insbesondere kristalline, schicht
förmige Natriumsilikate der allgemeinen Formel (I) NaMSixO2x+1·yH₂O, wobei
M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, geeig
net. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der
europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kri
stalline Schichtsilikate der Formel (I) sind solche, in denen M für Na
trium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als
auch δ-Natriumdisilikate Na₂Si2O₅·yH₂O bevorzugt. Diese kristallinen
Schichtsilikate sind jedoch in den erfindungsgemäßen Mitteln vorzugsweise
lediglich in Mengen von nicht mehr als 10 Gew.-%, insbesondere von weniger
als 8 Gew.-%, vorteilhafterweise von maximal 5 Gew.-% enthalten.
Zusätzlich zu den anorganischen Buildersubstanzen können auch organische
Buildersubstanzen eingesetzt werden. Brauchbare organische Gerüstsubstan
zen sind beispielsweise die bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze einge
setzten Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessig
säure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht
zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die
Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze
der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit
einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Ge
eignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure.
Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Malein
säure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Ma
leinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren,
beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und
insbesondere 50 000 bis 10 0000. Die (co-)polymeren Polycarboxylate können
entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung eingesetzt werden, wobei 20
bis 55 gew.-%ige wäßrige Lösungen bevorzugt sind. Insbesondere bevorzugt
sind auch biologisch abbaubare Terpolymere, beispielsweise solche, die
gemäß der DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Malein
säure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder gemäß der DE-C-42 21 381
als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfon
säure sowie Zucker-Derivate enthalten.
Weitere geeignete Buildersysteme sind Oxidationsprodukte von carboxylgrup
penhaltigen Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen Salzen, wie sie
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/08251 be
schrieben werden oder deren Herstellung beispielsweise in der internatio
nalen Patentanmeldung WO-A-93/16110 beschrieben wird.
Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen auch die bekannten
Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate zu nennen.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umset
zung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und
mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der euro
päischen Patentanmeldung EP-A-0 280 223 beschrieben erhalten werden kön
nen. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutar
aldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäu
ren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Wasch- oder
Reinigungsmittel als organische Cobuilder polymere Polycarboxylate
und/oder Salze von Polycarbonsäuren, vorzugsweise in Mengen von 2 bis 20
Gew.-% und insbesondere von 5 bis 15 Gew.-% auf.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Zeolith nicht nur aus verfahrens
technischen Gründen teilweise oder ganz durch die carbonathaltigen Granu
late ersetzt werden kann, sondern daß auch die waschtechnischen Eigen
schaften der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel und/oder ex
trudierten Wasch- oder Reinigungsmittel verbessert werden können. So wei
sen die erfindungsgemäßen Waschmittel nicht nur eine gleich gute Primär
waschleistung wie die analogen herkömmlichen, zeolithhaltigen Waschmittel
ohne die carbonathaltigen Granulate und insbesondere ohne die carbonat- und
silikathaltigen Compounds auf, sondern mit bevorzugten Ausführungsfor
men werden sogar signifikant verbesserte Primärwaschleistungen erzielt.
Analoges gilt für die Vergrauungsinhibierung.
Als weitere Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungs
mittel kommen insbesondere Tenside, vor allem Aniontenside sowie gegebe
nenfalls nichtionische Tenside, aber auch kationische, amphotere oder
zwitterionische Tenside in Betracht.
Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C₉-C₁₃-Alkylbenzolsul
fonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfona
ten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C₁₂-C₁₈-Monoolefi
nen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gas
förmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse
der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkan
sulfonate, die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation ge
wonnen werden. Geeignet sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Ester
sulfonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren. Weitere geeignete Aniontenside sind die
durch Esterspaltung der α-Sulfofettsäurealkylester erhältlichen α-Sulfo
fettsäuren bzw. ihre Di-Salze. Die Mono-Salze der α-Sulfofettsäurealkyl
ester fallen schon bei ihrer großtechnischen Herstellung als wäßrige Mi
schung mit begrenzten Mengen an Di-Salzen an. Der Disalz-Gehalt solcher
Tenside liegt üblicherweise unter 50 Gew.-% des Aniontensidgemisches, bei
spielsweise bis etwa 30 Gew.-%.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, wel
che Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei
der Herstellung durch Veresterung durch ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol
Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol
Glycerin erhalten werden.
Geeignete Tenside vom Sulfat-Typ sind die Schwefelsäuremonoester aus pri
mären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs. Als Alk(en)yl
sulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefel
säurehalbester der C₁₂-C₁₈-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalko
hol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder
der C₁₀-C₂₀-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole die
ser Kettenlänge bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der
genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Ba
sis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Ab
bauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von
fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C₁₆-C₁₈-
Alk(en)ylsulfate insbesondere bevorzugt. Dabei kann es auch von besonderem
Vorteil und insbesondere für maschinelle Waschmittel von Vorteil sein,
C₁₆-C₁₈-Alk(en)ylsulfate in Kombination mit niedriger schmelzenden Anion
tensiden und insbesondere mit solchen Aniontensiden, die einen niedrigeren
Krafft-Punkt aufweisen und bei relativ niedrigen Waschtemperaturen von
beispielsweise Raumtemperatur bis 40°C eine geringe Kristallisationsnei
gung zeigen, einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung enthalten die Mittel daher Mischungen aus kurzkettigen und langketti
gen fettalkylsulfaten, vorzugsweise Mischungen aus C₁₂-C₁₄-Fettalkylsulfa
ten oder C₁₂-C₁₈-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten und ins
besondere C₁₂-C₁₆-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jedoch
nicht nur gesättigte Alkylsulfate, sondern auch ungesättigte Alkenylsul
fate mit einer Alkenylkettenlänge von vorzugsweise C₁₆ bis C₂₂ eingesetzt.
Dabei sind insbesondere Mischungen aus gesättigten, überwiegend aus C₁₆
bestehenden sulfierten Fettalkoholen und ungesättigten, überwiegend aus
C₁₈ bestehenden sulfierten Fettalkoholen bevorzugt, beispielsweise solche,
die sich von festen oder flüssigen Fettalkoholmischungen des Typs HD-
Ocenol® (Handelsprodukt des Anmelders) ableiten. Dabei sind Gewichts
verhältnisse von Alkylsulfaten zu Alkenylsulfaten von 10 : 1 bis 1 : 2 und
insbesondere von etwa 5 : 1 bis 1 : 1 bevorzugt.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxy
lierten geradkettigen oder verzweigten C₇-C₂₁-Alkohole, wie 2-Methyl-ver
zweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder
C₁₂-C₁₈-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Wasch
mitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Men
gen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Bevorzugte Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet
werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Al
koholen, vorzugsweise fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fett
alkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C₈- bis C₁₈-
Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul
fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten
Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside dar
stellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate,
deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeeng
ter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch
möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffato
men in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Zusätzlich zu den anionischen Tensiden können die Mittel auch Seifen, vor
zugsweise in Mengen von 0,2 bis 5 Gew.-%, enthalten. Geeignet sind gesät
tigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Pal
mitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbe
sondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfett
säuren, abgeleitete Seifengemische. Insbesondere sind solche Seifengemi
sche bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten C₁₂-C₂₄-Fettsäu
reseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind.
Die anionischen Tenside und Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen
Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der
Natriumsalze vor.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylbenzolsulfonate und Alk(en)ylsul
fate, insbesondere Alkylsulfate im angegebenen C-Kettenbereich. In her
kömmlichen Extrudaten führten die Alkylsulfate im Vergleich zu den Alkyl
benzolsulfonaten zu einer Verringerung der Lösegeschwindigkeit. Überra
schenderweise wurde nun festgestellt, daß die erfindungsgemäßen Extrudate
eine derart verbesserte Lösegeschwindigkeit gegenüber den herkömmlichen
Extrudaten aufweisen, daß selbst bei deutlich erhöhten Alkylsulfat-Gehal
ten, insbesondere durch Austausch von Alkylbenzolsulfonat gegen Alkylsul
fat, die Lösegeschwindigkeiten der Extrudate gleich gut bis besser sind
als bei den herkömmlichen Extrudaten, welche die carbonathaltigen Granu
late nicht enthielten.
In einer Ausführungsform der Erfindung werden daher Wasch- oder Reini
gungsmittel, insbesondere extrudierte Wasch- oder Reinigungsmittel bevor
zugt, welche 10 bis 30 Gew.-% anionische Tenside, davon vorzugsweise min
destens 3 Gew.-% sulfatische Tenside und - bezogen auf die anionischen
Tenside insgesamt - mindestens 15 Gew.-%, insbesondere 20 bis 100 Gew.-%
sulfatische Tenside enthalten. Dabei haben sich Mittel, welche 30 bis 90
Gew.-%, bezogen auf die vorhandenen Aniontenside, an sulfatischen Tensi
den, insbesondere an Alkylsulfaten enthielten, als besonders vorteilhaft
erwiesen.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhaf
terweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol
Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-
Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste
im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten
vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten
aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-,
Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro
Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören
beispielsweise C₁₂-C₁₄-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C₉-C₁₁-Alkohol mit 7
EO, C₁₃-C₁₅-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C₁₂-C₁₈-Alkohole mit
3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C₁₂-
C₁₄-Alkohol mit 3 EO und C₁₂-C₁₈-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxy
lierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles
Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alko
holethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range
ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können
auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür
sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die
entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit an
deren nichtionischen Tensiden, insbesondere zusammen mit alkoxylierten
Fettalkoholen, eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxy
lierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugs
weise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fett
säuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmel
dung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-9O/13533 beschriebenen Verfahren her
gestellt werden.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der
allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären ge
radkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver
zweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6
C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x,
der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine
beliebige Zahl zwischen 1 und 10.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokos
alkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und
der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nicht
ionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylier
ten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (II),
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffato
men, R³ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydro
xyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht.
Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die
üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit
Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylie
rung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid
erhalten werden können. Hinsichtlich der Verfahren zu ihrer Her
stellung sei auf die US-Patentschriften US-A-1,985,424, US-A-2,016,962 und
US-A-2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung WO-A-92/06984 ver
wiesen. Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von redu
zierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der
Glucose ab.
Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und
Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen. Dieser Effekt
wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits
vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und
fettlösende Komponente enthält, gewaschen wird. Zu den bevorzugten öl- und
fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Cellulose
ether wie Methylcellulose und Methylhydroxypropylcellulose mit einem An
teil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Grup
pen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Cellulose
ether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthal
säure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere
Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthala
ten oder anionisch und/oder nichtionische modifizierten Derivaten von
diesen.
Die Mittel können außerdem Bestandteile enthalten, welche die Löslichkeit
der schweren Granulate noch weiter verbessern. Derartige Bestandteile und
das Einbringen derartiger Bestandteile werden beispielsweise in der inter
nationalen Patentanmeldung WO-A-93/02176 und in der deutschen Patentanmel
dung DE 42 03 031 beschrieben. Zu den bevorzugt eingesetzten Bestandteilen
gehören insbesondere Fettalkohole mit 20 bis 80 Mol Ethylenoxid pro Mol
Fettalkohol, beispielsweise Talgfettalkohol mit 30 EO und Talgfettalkohol
mit 40 EO, aber auch fettalkohole mit 14 EO sowie Polyethylenglykole mit
einer relativen Molekülmasse zwischen 200 und 2000.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden Verbin
dungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmono
hydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind bei
spielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate so
wie H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Per
oxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der
Mittel an Bleichmitteln beträgt vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbe
sondere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise Perboratmonohydrat ein
gesetzt wird. Percarbonat ist als Bestandteil ebenfalls bevorzugt. Jedoch
wird Percarbonat vorzugsweise nicht coextrudiert, sondern gegebenenfalls
nachträglich zugemischt.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate ein
gearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit H₂O₂ organische Persäuren
bildende N-Acyl- bzw. O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise N,N′-tetraacylier
te Diamine, p-(Alkanoyloxy)benzolsulfonate, ferner Carbonsäureanhydride
und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat. Weitere bekannte Bleich
aktivatoren sind acetylierte Mischungen aus Sorbitol und Mannitol, wie sie
beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 525 239 be
schrieben werden. Der Gehalt der bleichmittelhaltigen Mittel an Bleich
aktivatoren liegt in dem üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10
Gew.-% und insbesondere zwischen 3 und 8 Gew.-%. Besonders bevorzugte
Bleichaktivatoren sind N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin (TAED), 1,5-Di
acetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin (DADHT) und acetylierte Sorbi
tol-Mannitol-Mischungen (SORMAN).
Es kann von Vorteil sein, den Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzuset
zen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen natürlicher
oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren
aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispiels
weise Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. sila
nierter Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und
deren Gemische mit silanierter Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid.
Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen Schauminhibitoren
verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen. Vorzugs
weise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon- und/oder Paraf
fin-haltige Schauminhibitoren, an eine granulare, in Wasser lösliche bzw.
dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Insbesondere sind dabei Mischungen
aus Paraffinen und Bistearylethylendiamiden bevorzugt.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus
Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus lichenifor
mis, Streptomyces griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbeson
dere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei
sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Pro
tease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase
oder aus Protease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase,
insbesondere jedoch Protease- und/oder Lipase-haltige Mischungen von be
sonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen
Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsor
biert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige
Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzym
granulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme kommen die
Salze von Polyphosphonsäuren, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphon
säure (HEDP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure (DETPMP) oder
Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure in Betracht.
Die Mittel können auch weitere Enzymstabilisatoren enthalten. Beispiels
weise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden. Möglich
ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und
einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das En
zym, stabilisiert sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von
Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure, Boroxid, Borax und anderen
Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H₃BO₃), der Meta
borsäure (HBO₂) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H₂B₄O₇).
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten
Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu ver
hindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur ge
eignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren,
Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der
Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende
Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche
Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist
brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether, wie Carboxymethylcellu
lose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether, wie
Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxy
methylcellulose und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispiels
weise in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B.
Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stil
ben-2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die an
stelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylamino
gruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle an
wesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4′-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls,
4,4′ -Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4′-(2-
sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können
verwendet werden.
Die fertiggestellten Wasch- oder Reinigungsmittel können einheitlich aus
Granulaten oder Extrudaten aufgebaut sein, welche die obengenannten In
haltsstoffe aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
werden die Granulate oder Extrudate jedoch mit weiteren Inhaltsstoffen von
Wasch- oder Reinigungsmitteln aufbereitet. Dies kann so aussehen, daß die
Wasch- oder Reinigungsmittel aus einem Gemisch mehrerer verschiedener Gra
nulate erhalten werden, von denen die erfindungsgemäßen den Hauptbestand
teil bilden. So werden vorzugsweise Bleichaktivatoren, beispielsweise
N,N′-tetraacylierte Diamine wie N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin, Enzyme
enthaltende Enzymgranulate, insbesondere Protease und/oder Lipase und/oder
Cellulase und/oder Amylase, wobei Mischungen aus 2 oder 3 Enzymen beson
ders vorteilhaft sein können, und Parfüm nachträglich zugemischt. Die
Extrudate können auch vor der Zumischung von Enzymen und der anderen Be
standteile mit weiteren feinteiligen Trockenpulvern aufbereitet werden.
Beispiele hierfür sind Zeolith, Kieselsäuren und Salze von Fettsäuren,
beispielsweise Calciumstearat, Bleichaktivatoren oder Mischungen aus
Zeolith mit einem der anderen genannten Pulver. Insbesondere bevorzugt
sind dabei Mischungen aus Zeolith und Kieselsäuren, die im Markt bei
spielsweise als Aerosil® erhältlich sind. Die Gewichtsverhältnisse
Zeolith zu Kieselsäure liegen dabei vorteilhafterweise oberhalb von 1,
insbesondere in einem Bereich von 200 : 1 bis 2 : 1. Es hat sich auch gezeigt,
daß das Schaumverhalten für Waschmittel positiv beeinflußt werden kann,
wenn der Schauminhibitor, beispielsweise Organopolysiloxane und deren Ge
mische mit mikrofeiner, gegebenenfalls silanierter Kieselsäure sowie Par
affine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter
Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid, wenigstens teilweise nicht extru
diert, sondern nachträglich mit dem Extrudat vermischt wird. Dabei ist es
auch möglich, daß die Oberfläche des erfindungsgemäßen Extrudats z. B. zu
nächst mit Zeolith oder einer zeolithhaltigen Mischung und anschließend
mit einem Schauminhibitor belegt wird. Durch derartige Maßnahmen wird eine
weitere Verbesserung des Einspülverhaltens der Extrudate ermöglicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Extrudat dem
entsprechend durch nachträgliche Behandlung an der Oberfläche feinteilige
Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmitteln in Mengen bis zu 5 Gew.-%,
bezogen auf das behandelte Extrudat, und insbesondere dabei 0,1 bis 2
Gew.-% feinteiligen Zeolith auf. Analoges gilt auch für nicht-extrudierte
Wasch- oder Reinigungsmittel.
Das Schüttgewicht der erfindungsgemäß hergestellten Granulate oder Extru
date sowie der fertigen Wasch- oder Reinigungsmittel liegt vorzugsweise
zwischen 700 und 1200 g/l, wobei Schüttgewichte zwischen 700 und 1000 g/l
und insbesondere zwischen 750 und 950 g/l besonders bevorzugt sind.
Die erfindungsgemäßen Mittel können nach jedem der bekannten Sprühtrock
nungs-, Granulierungs-, Kompaktierungs- und/oder Mischverfahren herge
stellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist aber insbesondere in einer weiteren Ausfüh
rungsform der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von extrudierten
Wasch- oder Reinigungsmitteln mit einem Schüttgewicht oberhalb 600 g/l,
welche anionische und gegebenenfalls nichtionische Tenside sowie als was
serlösliche Buildersubstanzen Natriumcarbonat und amorphes Natriumsilikat
enthalten. Hierbei wird gemäß der internationalen Patentanmeldung WO-A-94/02047
ein festes und rieselfähiges Vorgemisch bei Drucken bis 200 bar
strangförmig verpreßt, der Strang nach dem Austritt aus der Lochform mit
tels einer Schneidevorrichtung auf die vor-bestimmte Granulatdimension
zugeschnitten sowie das noch plastische, gegebenenfalls feuchte Rohextru
dat optional einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zugeführt
und anschließend getrocknet wird. Erfindungsgemäß werden dabei Natriumcar
bonat und amorphes Natriumsilikat (jeweils bezogen auf wasserfreie Aktiv
substanz) in der Summe zwischen 10 bis 40 Gew.-% eingesetzt, wobei Na
triumcarbonat und amorphes Natriumsilikat im Gewichtsverhältnis von 5 : 1
bis 1 : 10 und das Natriumcarbonat mindestens teilweise in Form eines Gra
nulats eingesetzt werden, mit der Maßgabe, daß sich die Mengenangaben auf
das gegebenenfalls getrocknete Extrudat beziehen. Dabei ist es bevorzugt,
daß als carbonathaltiges Granulat ein Carbonat-Silikat-Compound eingesetzt
wird, welches beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Granulierung und
gegebenenfalls anschließende Kompaktierung, wie Walzenkompaktierung, her
gestellt werden kann. Es ist jedoch nicht erforderlich, daß die gesamte
Menge an Carbonat oder an Carbonat und Silikat über ein derartiges Gra
nulat bzw. Compound in das Verfahren eingebracht werden.
Zur Erläuterung des eigentlichen Extrusionsverfahrens wird ausdrücklich
auf die internationalen Patentanmeldungen WO-A-91/02047, WO-A-93/02176 und
WO-A-94/09111 verwiesen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung wird dabei das Vorgemisch vorzugsweise kontinuierlich einem 2-
Schnecken-Extruder mit gleichlaufender oder gegen laufender Schneckenfüh
rung zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Extruder-Granulierkopf auf die
vorbestimmte Extrudiertemperatur aufgeheizt sein können. Unter der Scher
einwirkung der Extruderschnecken wird das Vorgemisch unter Druck, der vor
zugsweise mindestens 25 bar beträgt, bei extrem hohen Durchsätzen in Ab
hängigkeit von dem eingesetzten Apparat aber auch darunter liegen kann,
verdichtet, plastifiziert, in Form feiner Stränge durch die Lochdüsenplat
te im Extruderkopf extrudiert und schließlich das Extrudat mittels eines
rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise zu etwa kugelförmigen bis zylin
drischen Granulatkörnern verkleinert. Der Lochdurchmesser der Lochdüsen
platte und die Strangschnittlänge werden dabei auf die gewählte Granulat
dimension abgestimmt. In dieser Ausführungsform gelingt die Herstellung
von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig vorherbestimmbaren Teil
chengröße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchengrößen dem beabsich
tigten Einsatzzweck angepaßt sein können. Im allgemeinen werden Teilchend
urchmesser bis höchstens 0,8 cm bevorzugt. Wichtige Ausführungsformen
sehen hier die Herstellung von einheitlichen Granulaten im Millimeterbe
reich, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mm und insbesondere im Be
reich von etwa 0,8 bis 3 mm vor. Das Länge/Durchmesser-Verhältnis der ab
geschlagenen primären Granulate liegt dabei in einer wichtigen Ausfüh
rungsform im Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa 3 : 1. Weiterhin ist es bevor
zugt, das noch plastische und feuchte Rohextrudat einem weiteren formge
benden Verarbeitungsschritt zuzuführen; dabei werden am Rohextrudat vor
liegende Kanten abgerundet, so daß letzlich kugelförmig bis annähernd ku
gelförmige Extrudatkörner erhalten werden können. Diese Formgebung kann in
marktgängigen Rondiergeräten erfolgen. Dabei ist darauf zu achten, daß in
dieser Stufe nur geringe Mengen an Feinkornanteil entstehen. Die Extrudate
werden dann einem Trocknungsschritt, beispielsweise einem Wirbelschicht
trockner zugeführt. Dabei können die extrudierten Granulate, welche Per
oxy-Bleichmittel, beispielsweise Perborat-Monohydrat, enthalten, bei Zu
lufttemperaturen zwischen 80 und 150°C ohne Verlust an Aktivsauerstoff
getrocknet werden.
In einer bevorzugten Verfahrensvariante wird dabei Zeolith (bezogen auf
wasserfreie Aktivsubstanz) in Mengen von 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise
weniger als 19 Gew.-% eingesetzt, wobei sich die Mengenangaben auf das
gegebenenfalls getrocknete Extrudat beziehen, und Natriumcarbonat und Na
triumsilikat insbesondere als Granulat bzw. Compound in den Mengen in das
Verfahren eingebracht werden, daß das Gewichtsverhältnis - jeweils bezogen
auf wasserfreie Aktivsubstanzen - Zeolith zur Summe aus Carbonat und Si
likat 2 : 1 bis 1 : 2 und vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1 : 1,5 beträgt.
In einer weiteren bevorzugten Verfahrensvariante wird Zeolith (bezogen auf
wasserfreie Aktivsubstanz) nur in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% eingesetzt.
Dabei ist es möglich und kann in einigen Fällen auch bevorzugt sein, daß
Zeolith nur teilweise oder gar nicht coextrudiert, sondern nachträglich zu
dem Rohextrudat hinzugegeben wird. Insgesamt ist es bevorzugt, dem Rohex
trudat Trockenpulver als Puderungsmittel in Mengen bis zu 5 Gew.-% zuzu
geben, wobei Zeolith (wasserfreie Aktivsubstanz) vorzugsweise in Mengen
von 0,1 bis 2 Gew.-% eingesetzt wird. Die Zugabe der Puderungsmittel kann
dabei vor, während oder nach der gegebenenfalls durchgeführten Trocknung
erfolgen, wobei aber vorzugsweise die Zugabe nach Abschluß des gegebenen
falls durchgeführten formgebenden Verarbeitungsschrittes, der beispiels
weise in einem handelsüblichen Verrunder durchgeführt wird, erfolgt.
Gemäß der Lehre der internationalen Patentanmeldung WO-A-94/02047 wurden
die folgenden erfindungsgemäßen Mittel M1, M2 und M3 sowie das Vergleichs
mittel V1 durch Extrusion und anschließendes Zumischen des Bleichaktiva
tor-Granulats, des Enzym-Granulats und des Schauminhibitor-Granulats auf
Stärkebasis hergestellt. Die Extrusionsmischungen der Mittel M1 und M2
ließen sich ohne verfahrenstechnische Probleme extrudieren. Die Rohextru
date wurden jeweils vor dem Vermischen mit einer Mischung aus Zeolith und
Kieselsäure im Gewichtsverhältnis 4 : 1 abgepudert. Die Zusammensetzungen
der fertigen Mittel in Gew.-Teilen waren wie in Tabelle 1 aufgeführt. Das
Schüttgewicht der fertigen Mittel lag zwischen 720 und 780 g/l. Die er
findungsgemäßen Mittel besaßen über alle getesteten Anschmutzungen bei 60°C
und einer Wasserhärte von 16°d ein signifikant besseres Primärwasch
vermögen als das Vergleichsmittel V1.
Das in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzte Nabion 15® ist ein Han
delsprodukt der Firma Rhône-Poulenc und besteht aus 55 Gew.-% Natriumcar
bonat, 29 Gew.-% Natriumdisilikat und 16 Gew.-% Wasser.
Das Rückstandsverhalten der Mittel wurde wie folgt getestet. In einer
Schüssel wurden 32 g des jeweiligen Mittels in 4 l Wasser (16°d) bei ei
ner Temperatur von 30°C 15 Sekunden mit der Hand vorgelöst. Dann wurde
ein Nicki-Pullover dreimal untergetaucht, gedrückt und um 90° gedreht.
Nach einer Minute wurde der Pullover aus der Waschlauge genommen und aus
gewrungen. Die Waschlauge wurde abdekantiert, die Rückstände auf ein Sieb
überführt und bei 40°C getrocknet. Die jeweils ermittelten Rückstände
sind in % in Tabelle 2 angegeben. Es fällt auf, daß - obwohl nur geringe
Anteile an Zeolith durch ein sodahaltiges Compound ausgetauscht wurde -
nicht nur M1 ein deutlich besseres Rückstandsverhalten aufweist als V1,
sondern daß auch M2 und M3, welche erhöhte Alkylsulfatgehalte gegenüber V1
aufwiesen, ebenfalls ein verbessertes Rückstandsverhalten zeigen.
Es wurden wie in Beispiel 1 beschrieben das Vergleichsmittel V1 und die
erfindungsgemäßen Mittel M4 bis M10 hergestellt, wobei sich die erfin
dungsgemäßen Mittel M4 bis M10 von V1 dadurch unterschieden, daß sie an
stelle des Zeoliths, des Natriumcarbonats und des Acrylsäure-Maleinsäure-
Polymeren die in Tabelle 3 angegebenen Builder-Kombinationen aufwiesen.
Die Extrusionsmischungen der Mittel M4 bis M10 ließen sich ohne verfah
renstechnische Probleme extrudieren, obwohl die zu extrudierenden Mischun
gen keinen Zeolith enthielten.
Das Primärwaschvermögen der erfindungsgemäßen Mittel M4 bis M10 war an
Fett/Pigment-Anschmutzungen, enzymatischen Anschmutzungen und kosmetischen
Anschmutzungen signifikant besser als das des Vergleichsbeispiels V1 (Ta
belle 4). Lediglich an bleichbaren Anschmutzungen (Rotwein und Tee) waren
die Leistungen der erfindungsgemäßen Mittel M4 bis M10 gegenüber V1 gleich
bis nur leicht verbessert. Ebenso war die Vergrauung der Gewebe, die mit
den Mitteln M4 bis M10 gewaschen worden waren, wesentlich geringer als bei
Verwendung von V1. Überraschenderweise wiesen einige Gewebe nach 25 Wä
schen mit den erfindungsgemäßen Mitteln M4 bis M10 sogar bessere Remis
sionswerte auf als vor den Wäschen (Tabelle 5). Zusätzlich wurden nach 25
Wäschen auch die Aschegehalte einzelner Textilproben bestimmt (Tabelle 6).
Die Aschewerte für die mit den erfindungsgemäßen Mitteln gewaschenen Ge
weben waren über alle Gewebe nicht signifikant schlechter als für die mit
V1 gewaschenen Gewebe.
Die anwendungstechnische Prüfung erfolgte dabei unter praxisnahen Bedin
gungen in Haushaltswaschmaschinen. Hierzu wurden die Maschinen mit 3,0 kg
sauberer Füllwäsche und 0,5 kg Testgewebe beschickt, wobei das Testgewebe
zur Prüfung des Primärwaschvermögens mit üblichen Testanschmutzungen im
prägniert war und zur Prüfung der Vergrauungsinhibierung und der Aschebe
stimmung aus weißem Gewebe bestand. Als weiße Testgewebe wurden Streifen
aus standardisiertem Baumwollgewebe (Wäschereiforschungsanstalt Krefeld,
WFK), Nessel (BN), Wirkware (Baumwolltrikot; B) und Frottiergewebe (FT)
verwendet.
Waschbedingungen für Primärwaschvermögen und Vergrauungsinhibierung:
Leitungswasser von 23°d (äquivalent 230 mg CaO/l), eingesetzte Waschmit telmenge pro Mittel und Maschine 80 g, Waschtemperatur 90°C, Flottenver hältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7, 3maliges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern und Trocknen.
Leitungswasser von 23°d (äquivalent 230 mg CaO/l), eingesetzte Waschmit telmenge pro Mittel und Maschine 80 g, Waschtemperatur 90°C, Flottenver hältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7, 3maliges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern und Trocknen.
Anschmutzungen:
Staub-Wollfett auf Baumwolle (SW-B)
Staub-Hautfett auf Baumwolle (SH-B)
Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle (SH-BV)
Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus Polyester und veredel ter Baumwolle (SH-PBV)
Milch-Ruß auf Baumwolle (MR-B)
Milch-Kakao auf Baumwolle (MK-B)
Staub-Wollfett auf Baumwolle (SW-B)
Staub-Hautfett auf Baumwolle (SH-B)
Staub-Hautfett auf veredelter Baumwolle (SH-BV)
Staub-Hautfett auf Mischgewebe aus Polyester und veredel ter Baumwolle (SH-PBV)
Milch-Ruß auf Baumwolle (MR-B)
Milch-Kakao auf Baumwolle (MK-B)
Primärwaschvermögen: 5fach-Bestimmung
Vergrauungsinhibierung und Aschebestimmung: 25 Wäschen
Vergrauungsinhibierung und Aschebestimmung: 25 Wäschen
Claims (13)
1. Wasch- oder Reinigungsmittel, insbesondere extrudiertes Wasch- oder
Reinigungsmittel mit einem Schüttgewicht oberhalb 600 g/l, enthaltend
anionische und gegebenenfalls nichtionische Tenside sowie als wasserlös
liche anorganische Buildersubstanzen Natriumcarbonat und amorphes Na
triumsilikat, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Zeolith (be
zogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) im Extrudat kleiner als 19 Gew.-%
ist und der Gehalt aus der Summe an Natriumcarbonat und amorphem Na
triumsilikat (jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) 10 bis 40
Gew.-% beträgt, mit den Maßgaben, daß das Gewichtsverhältnis Natrium
carbonat zu amorphem Natriumsilikat im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10 liegt
und das eingesetzte Natriumcarbonat mindestens teilweise in Form eines
Granulats vorgelegen hat.
2. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das carbonathaltige Granulat zusätzlich amorphes Silikat enthält.
3. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 10 bis 16 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie
Aktivsubstanz) und 10 bis 30 Gew.-% eines carbonat- und silikathalti
gen Compounds (bezogen auf die wasserfreien Aktivsubstanzen) enthält.
4. Wasch- oder Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es 0 bis 5 Gew.-% Zeolith (bezogen auf wasserfreie
Aktivsubstanz) und 15 bis 40 Gew.-% eines carbonat- und silikathalti
gen Compounds (bezogen auf die wasserfreien Aktivsubstanzen) enthält.
5. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß es 10 bis 30 Gew.-% anionische Tenside, vorzugs
weise mindestens 3 Gew.-% sulfatische Tenside und - bezogen auf die
anionischen Tenside - mindestens 15 Gew.-%, insbesondere 20 bis 100
Gew.-% sulfatische Tenside enthält.
6. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Carbonat-Silikat-Granulat mit einem Ge
wichtsverhältnis Carbonat zu Silikat von 3 : 1 bis 1 : 9, vorzugsweise von
2,5 : 1 bis 1 : 5 enthält.
7. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß es als organische Cobuilder polymere Polycarboxy
late und/oder Salze von Polycarbonsäuren, vorzugsweise in Mengen von 2
bis 20 Gew.-% und insbesondere von 5 bis 15 Gew.-% enthält.
8. Wasch- oder Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Mittel durch nachträgliche Behandlung an der
Oberfläche feinteilige Inhaltsstoffe von Wasch- oder Reinigungsmit
teln, vorzugsweise in Mengen bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das behan
delte Mittel, insbesondere das behandelte Extrudat, und insbesondere
0,1 bis 2 Gew.-% feinteiligen Zeolith aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung eines extrudierten Wasch- oder Reinigungs
mittel mit einem Schüttgewicht oberhalb 600 g/l, enthaltend anionische
und gegebenenfalls nichtionische Tenside sowie als wasserlösliche anor
ganische Buildersubstanzen Natriumcarbonat und amorphes Natriumsili
kat, wobei ein festes und rieselfähiges Vorgemisch bei Drucken bis 200
bar strangförmig verpreßt, der Strang nach dem Austritt aus der Loch
form mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmte Granulat
dimension zugeschnitten sowie das noch plastische, gegebenenfalls
feuchte Rohextrudat einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt
zugeführt und anschließend getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß Natriumcarbonat und amorphes Natriumsilikat (jeweils bezogen auf
wasserfreie Aktivsubstanz) in der Summe zwischen 10 bis 40 Gew.-% ein
gesetzt werden, wobei Natriumcarbonat und amorphes Natriumsilikat im
Gewichtsverhältnis von 5 : 1 bis 1 : 10 und das Natriumcarbonat mindestens
teilweise in Form eines Granulats eingesetzt werden, mit der Maßgabe,
daß sich die Mengenangaben auf das gegebenenfalls getrocknete Extrudat
beziehen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als carbonat
haltiges Granulat ein Carbonat-Silikat-Compound eingesetzt wird, wel
ches durch Sprühtrocknung oder Granulierung und gegebenenfalls an
schließende Kompaktierung hergestellt wurde.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß Zeolith
(bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) in Mengen von 10 bis 30
Gew.-%, vorzugsweise weniger als 19 Gew.-%, wobei sich die Mengenan
gaben auf das gegebenenfalls getrocknete Extrudat beziehen, und Na
triumcarbonat und Natriumsilikat insbesondere als Granulat bzw. Com
pound in den Mengen eingesetzt werden, daß das Gewichtsverhältnis -
jeweils bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanzen - Zeolith zur Summe
aus Carbonat und Silikat 2 : 1 bis 1 : 2 und vorzugsweise 1,5 : 1 bis 1 : 1,5
beträgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß Zeolith
(bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) in Mengen von 0 bis 5 Gew.-%
eingesetzt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rohextrudat Trockenpulver als Puderungsmittel in Mengen bis zu
5 Gew.-% zugegeben wird, wobei Zeolith (wasserfreie Aktivsubstanz)
vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 2 Gew.-% eingesetzt wird.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4442977A DE4442977A1 (de) | 1994-12-02 | 1994-12-02 | Wasch- oder Reinigungsmittel mit wasserlöslichen Buildersubstanzen |
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