DE4332850A1 - Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung - Google Patents
Pastenbehälter mit EntnahmevorrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pastenbehälter mit Entnahmevor
richtung, der sich insbesondere zur Entnahme von thixotropen Pasten, ins
besondere von in gewerblichen Wäschereien verwendeten hochviskosen Wasch
mittelpasten, eignet.
Pastenförmige Waschmittel werden insbesondere in gewerblichen Wäschereien
eingesetzt. Ein Nachteil dieser pastenförmigen Waschmittel sind die Ver
packungs- und Dosierprobleme.
In der deutschen Patentanmeldung DE-A-37 19 906 wird ein Waschmittelbehäl
ter mit Dosiervorrichtung offenbart. Der Vorratsbehälter für das pastöse
Waschmittel ist ein Behälter mit starren Außenwänden und kreisförmigem
oder quadratischen Querschnitt, welcher an einer Seite mit einer beweg
lichen, dicht schließenden Platte (Folgeplatte) ausgerüstet ist. Aufgrund
ihres Gewichtes übt die folgeplatte Druck auf die Oberfläche der Paste aus
und bewirkt, daß die Waschmittelpaste über die Entnahmevorrichtung, die
eine einfache Rohrleitung mit Pumpe sein kann, entnommen werden kann. Mit
abnehmender Pastenmenge folgt die folgeplatte langsam dem Pastenspiegel
nach unten. Die in der DE-A-37 19 906 beschriebene Vorrichtung kann auch
mit einer Mischvorrichtung ausgestattet sein, die gleichzeitig in die Do
siervorrichtung gegebenes Wasser mit der Waschmittelpaste vermischt und so
ein wäßriges, flüssiges Konzentrat herstellt, welches den einzelnen Wasch
maschinen zugeführt werden kann.
Auch in der deutschen Patentanmeldung DE-A-38 26 110 wird ein Waschmittel
behälter mit Dosiervorrichtung für pastöse Waschmittel offenbart. Diese
Vorrichtung besteht aus einem zylindrischen Waschmittelbehälter, welcher
an beiden Seiten je eine Öffnung besitzt. Die eine Öffnung ist mit einer
innerhalb des Behälters angeordneten Platte verschlossen, die in Richtung
der Behälterachse verschiebbar ist. Die gegenüber dieser verschiebbaren
Platte befindliche Behälteröffnung trägt ein lösbares Verbindungselement,
mit dem sie an die Dosiervorrichtung befestigt bzw. angekuppelt werden
kann. Die angeschlossene Dosiervorrichtung weist einen Druckstempel auf,
der auf die verschiebbare Platte des Pastenbehälters einwirkt und diese
bei der Entnahme der Paste vorantreibt.
Die oben beschriebenen Vorrichtungen eignen sich jedoch nur für Pasten,
deren Viskosität bei 75 000-90 000 mPa·s liegt. Pasten mit einer Viskosität
von ca. 150 000-250 000 mPa·s sind mit herkömmlichen Dosiergeräten, wie sie
z. B. oben beschrieben wurden, schlecht oder gar nicht mehr pumpbar, was
dazu führt, daß beim Entnehmen von Pasten mit hoher Viskosität keine gute
Restentleerung möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgemäß, einen Pastenbehälter mit
Entnahmevorrichtung zur Verfügung zu stellen, der es ermöglicht, auch
thixotrope, hochviskose Pasten über eine Entnahme- und Fördereinrichtung
kontinuierlich zu entnehmen und hierbei einen hohen Grad an Restentleerung
zu erreichen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Pastenbehälter mit Entnahme
vorrichtung, bestehend aus einem nach einer Seite offenen Zylinder (7) und
einer an der offenen Seite des Zylinders angeordneten beweglichen, dicht
schließenden Folgeplatte (2) und einer Entnahmevorrichtung (1) zur Ent
nahme und zum Transport der Paste, wobei
- A. sich auf der Folgeplatte (2) ein Motor mit Getriebe (3) befindet, an dessen mittig die Folgeplatte (2) durchragender Achse ein mehrflüge liger Rührpropeller (4) derart angebracht ist, daß er sich geringfügig unterhalb der Folgeplatte (2) frei in der Paste drehen kann, und
- B. die Entnahmevorrichtung (1) mit der Folgeplatte (2) außerhalb deren Mitte und oberhalb des von dem Rührpropeller (4) überstrichenen Be reiches verbunden ist und die Paste zu einer Dosiervorrichtung trans portiert.
Der erfindungsgemäße Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung ist insbeson
dere für hochviskose, thixotrope Pasten geeignet. Thixotrope Pasten haben
die Eigenschaft, daß sie sich bei Einwirkung mechanischer Kräfte wie z. B.
beim Rühren, Schütteln, unter Ultraschalleinwirkung verflüssigen, nach
Aufhören der mechanischen Beanspruchung aber wieder verfestigen. Das bedeu
tet, daß die Viskosität dieser Stoffe unter dem Einfluß zunehmender Schub
spannung oder Schergeschwindigkeit abnimmt. Besonders geeignet sind Pasten,
die bei 25°C unter Einsatz eines Brookfield® Rotationsviskosimeters
DV-II oder DV-IIplus mit Spindel Nr. 7 bei 5 Umdrehungen pro Minute eine
Viskosität über 100 000 mPa·s, insbesondere von 150 000 mPa·s bis 500 000 mPa·s,
und bei 50 Umdrehungen pro Minute eine Viskosität unter 100 000 mPa·s,
insbesondere von 10 000 mPa·s bis 90 000 mPa·s aufweisen. Derartige
Pasten sind beispielsweise die gemäß der Patentanmeldung "Pastenförmige
Waschmittel" (H 0550) der Anmelderin Henkel KGaA mit gleichem Anmeldetag
erhältlichen Waschmittel in Pastenform.
Der zylindrische Pastenbehälter ist erfindungsgemäß an seiner offenen Ober
seite mit einer beweglichen, dichtschließenden Platte verschlossen, die
innerhalb des Behälters in Richtung der Behälterachse verschiebbar ist.
Die verschiebbare Platte soll die Behälterwandung entsprechend dem je
weiligen Pastenspiegel so weitgehend abdichten, daß ein Austreten der Paste
in diesem Bereich verhindert wird, d. h. das Verschieben erfolgt zweck
mäßigerweise mit leichter Reibung an der Behälterwand. Üblicherweise ist
die Platte eben. Durch eine möglichst paßgenaue Ausgestaltung der Platte
wird gleichzeitig die Abdichtung verbessert. Um ein Kippen oder Verkanten
der beweglichen Platte zu vermeiden, ist ihr Rand zweckmäßigerweise kra
genförmig nach außen gebogen, d. h. die Platte ist als flacher Kolben aus
gebildet. Bevorzugt ist die Platte an ihren Rändern mit einer Kunststoff
dichtung versehen.
In der Mitte der Platte befindet sich in Richtung der Außenseite des Behäl
ters ein Motor mit Getriebe, an dessen Achse unterhalb der Platte in Rich
tung Behältermitte ein mehrflügeliger Rührpropeller angebracht ist. Dieser
Rührpropeller ist derart angebracht, daß er sich knapp unterhalb der Folge
platte frei drehen kann. Bevorzugt ist der Abstand des Rührpropellers von
der Folgeplatte so gering wie möglich, da mit den Propellerflügeln gleich
zeitig die Unterseite der Platte von Paste befreit, d. h. gesäubert werden
kann, was zu einer Verringerung von unerwünschten Rückständen an der Platte
führt. Ein zu großer Abstand würde dazu führen, daß der Motor unnötig viel
Energie benötigt, um die Paste zu scheren. Hinzu kommt, daß, wenn der Ruhr
propeller am Boden des zylindrischen Behälters angelangt ist, sich über
dem Rührpropeller noch Waschmittelpaste befindet, die aufgrund des zu
großen Abstandes der Entnahmevorrichtung nicht mehr aus dem Behälter ent
nommen werden kann. Bevorzugt ist ein Abstand des Rührpropellers von der
Platte von 0,8 mm bis 5 mm, insbesondere von 1 mm bis 3 mm.
Der Rührpropeller besitzt mindestens zwei Flügel. Die Flügel des Rührpro
pellers können gleich lang sein oder unterschiedliche Längen aufweisen.
Bevorzugt besitzt der Rührpropeller vier Flügel, wobei es weiter bevorzugt
ist, daß die sich gegenüberliegenden Flügel gleich lang sind. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird ein vierflügeliger Rührpropeller verwen
det, der zwei sich gegenüberliegende Flügel besitzt, die so lang sind, daß
sie den gesamten Durchmesser des zylindrischen Behälters erfassen. Die
beiden anderen Flügel sind dagegen nur so lang, daß die Enden bis zur sich
ebenfalls an der Platte befindlichen Entnahmevorrichtung reichen. Eine
derartige Ausführungsform ist besonders beim Einsatz von thixotropen Pa
sten vorteilhaft, da sie ermöglicht, daß die beiden langen Flügel die hoch
viskose Paste aufwirbeln und somit verflüssigen, während die beiden kurzen
Flügel die Paste zur Pumpe hin fördern.
Die Flügel des Rührpropellers besitzen üblicherweise die Form einer fla
chen, rechteckigen Leiste oder eines runden Stabes. Sie sind üblicherweise
parallel zur Platte angeordnet. In einer möglichen Ausführungsform sind
die Flügel in einem Winkel von 90° bis 60° zur Propellerachse angeordnet.
Bevorzugt beträgt dieser Winkel 89° bis 65°. Es ist nicht erforderlich,
daß alle Flügel den gleichen Winkel zur beweglichen Platte besitzen. Im
Falle einer leistenähnlichen Ausgestaltung können die Propellerflügel auch
leicht schräg angestellt sein. Der Anstellwinkel beträgt vorzugsweise
zwischen 5 und 45°.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Nabe des Rührpropellers der
art ausgestaltet, daß sie als Auswölbung die Achse des Rührpropellers nach
unten abschließt. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, daß diese
Wölbung als zentrischer Abstandshalter zum Faßboden eingesetzt werden kann,
so daß beim Anliegen am Faßboden keine übermäßige Reibung eintritt.
Der verwendete Motor mit Getriebe dient dem Antrieb des Rührpropellers.
Die Stärke des Motors hängt von der gewünschten Geschwindigkeit des Rühr
propellers und der Viskosität der eingesetzten thixotropen Paste ab.
Üblicherweise beträgt die Drehzahl des Rührpropellers 5 bis 180 upm, bevor
zugt 15 bis 180 upm, besonders bevorzugt 45 bis 90 upm. Eine zu hohe Dreh
zahl ist nachteilig, da die Paste sich dann stark verflüssigt und an den
Rändern der Platte austritt. Durch eine zu niedrige Drehzahl wird die Paste
nicht ausreichend verflüssigt und eine kontinuierliche Entnahme wird beein
trächtigt.
Während der Entnahme der Paste aus dem Behälter senkt sich die Platte ent
sprechend dem Pastenspiegel langsam ab. Erreicht die Nabe des Rührpropel
lers den Behälterboden, so kann der Rührpropeller noch für einige Zeit
weitergedreht werden, da durch die Bewegung der Flügel die Paste aus den
Ecken des Behälters zur Mitte fließt und entnommen werden kann. Eine Ent
leerung bis auf Reste von unter 1% ist durch die erfindungsgemäße Vor
richtung möglich.
Die Entnahmevorrichtung ist mit der Folgeplatte außerhalb deren Mitte ver
bunden. Bevorzugt ist die Entnahmevorrichtung eine Exzenterschneckenpumpe,
Zahnradpumpe, Schlauchquetschpumpe oder ein Injektor. Über die
Entnahmevorrichtung wird die Paste über entsprechende, verbrauchs
gesteuerte Verteilervorrichtungen unmittelbar ihrer Verwendung zugeführt.
Der Behälter sowie die Platte und die Entnahmevorrichtung sind aus einem
korrosionsfesten Material gefertigt, wie Kunststoff, Metall oder Glas. Im
Interesse einer hinreichenden Paßgenauigkeit sollten die Behälter bei ihrem
Einsatz weitgehend formstabil bleiben. Die Größe der Behälter ist nicht
kritisch, jedoch sollte zweckmäßigerweise der Inhalt für mehrere Betriebs
stunden ausreichen, um den Verpackungs- und Bedienungsaufwand zu minimie
ren. Üblicherweise weisen derartige Pastenbehälter ein Volumen von minde
stens 0,2 l auf. Beim Einsatz als Pastenbehälter für Waschmittel zum ge
werblichen Einsatz liegt das Fassungsvolumen der Behälter normalerweise in
der Größenordnung von 200 l.
In der beigefügten Figur ist eine mögliche Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Pastenbehälters mit Entnahmevorrichtung dargestellt.
Die hochviskose Paste 6 befindet sich in einem an der Oberseite offenen
zylindrischen Behälter 7. Die offene Seite des Zylinders 7 ist mit der
innerhalb des Behälters 7 angeordneten, runden Platte 2 verschlossen. Die
Platte 2 ist kragenförmig nach außen gebogen und mit einer Kunststoff
dichtung 5 abgedichtet. Die Platte 2 liegt auf dem Pastenspiegel auf und
folgt diesem mit fortschreitender Pastenentnahme nach unten nach. In der
Mitte der Folgeplatte 2 befindet sich ein Motor 3a mit Getriebe 3, an
dessen Achse sich ein mehrflügeliger Rührpropeller 4 befindet. Die Achse
endet in einer Nabe 8, die leicht nach unten hin gewölbt ist. In der dar
gestellten Ausführungsform sind die Flügel alle gleich lang und erstrecken
sich über den gesamten Durchmesser des Zylinders. Durch diese langen Flügel
wird ein Abstreifen der Paste von der Zylinderwand bewirkt, d. h. die
Pastenrückstände an der Behälterwand werden minimiert. Der Rührpropeller 4
kann sich unter der Folgeplatte 2 frei drehen. Werden thixotrope Pasten
verwendet, so scheren die Propellerflügel die obere Schicht der Paste, wo
durch sich deren Viskosität derart erniedrigt, daß die Paste dosierbar
wird. Außerhalb der Mitte der Platte 2 ist eine Entnahmevorrichtung 1 in
Form einer Exzenterschneckenpumpe angebracht. Durch diese wird die ge
scherte und in ihrer Viskosität erniedrigte Paste den entsprechenden Ver
teilervorrichtungen zugeführt.
Bezugszeichenliste
1 Entnahmevorrichtung
2 Folgeplatte
3 Getriebe
3a Motor
4 Rührpropeller
5 Dichtung
6 Paste
7 Pastenbehälter
8 Nabe.
2 Folgeplatte
3 Getriebe
3a Motor
4 Rührpropeller
5 Dichtung
6 Paste
7 Pastenbehälter
8 Nabe.
Claims (7)
1. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung, bestehend aus einem nach einer
Seite offenen Zylinder (7) und einer an der offenen Seite des Zylin
ders angeordneten beweglichen, dichtschließenden Folgeplatte (2) und
einer Entnahmevorrichtung (1) zur Entnahme und zum Transport der Pa
ste, wobei
- A. sich auf der Folgeplatte (2) ein Motor mit Getriebe (3) befindet, an dessen mittig die Folgeplatte (2) durchragender Achse ein mehr flügeliger Rührpropeller (4) derart angebracht ist, daß er sich geringfügig unterhalb der Folgeplatte (2) frei in der Paste drehen kann, und
- B. die Entnahmevorrichtung (1) mit der Folgeplatte (2) außerhalb deren Mitte und oberhalb des von dem Rührpropeller (4) überstrichenen Bereiches verbunden ist und die Paste zu einer Dosiervorrichtung transportiert.
2. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach Anspruch 1, worin die Flü
gel des Rührpropellers (4) eine unterschiedliche Länge aufweisen.
3. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach Anspruch 1, worin der Rühr
propeller (4) mindestens vier Flügel aufweist, von denen mindestens
zwei einander gegenüberliegende Flügel länger gestaltet sind und den
nahezu gesamten Durchmesser des Pastenbehälters überstreichen, während
mindestens zwei weitere einander gegenüberliegende Flügel kürzer ge
staltet sind, wobei sie beim Drehen zumindest die Entnahmeöffnung der
Entnahmevorrichtung (1) überstreichen.
4. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, worin der Winkel zwischen Propellerachse und Flügel einen Wert von
90° bis 60° aufweist.
5. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, worin die Entnahmevorrichtung (1) eine Exzenterschneckenpumpe ist.
6. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, worin der Rührpropeller (4) in einem Abstand von 0,8 mm bis 5 mm,
insbesondere in einem Abstand von 1 mm bis 3 mm, unterhalb der Folge
platte (2) angebracht ist.
7. Pastenbehälter mit Entnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
6, worin die Nabe (8) des Rührpropellers (4) als nach unten gerichtete
Auswölbung ausgestaltet ist, die die Achse des Rührpropellers (4) nach
unten abschließt.
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