DE4327395C2 - Kabel für die Verlegung im Teilnehmeranschlußbereich - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kabel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Für diesen Einsatz sind aus der Literatur bekannte "break-out"-Kabel vorgesehen, bei denen einzelne Kabelelemente (z. B. Lichtwellenleiter (LWL)-Schaltleitungen) verseilt und von einem gemeinsamen Mantel umgeben sind. Das Herauslösen einzelner Kabel­ elemente erfordert spezielle Werkzeuge und das Setzen einer Muffe.

(Prospekt der Fa. BICC Brand Rex ohne Veröffentlichungsdatum)

Desweiteren sind Kabel bekannt, bei denen mehrere Adern über einen Steg bzw. Trägerschicht nebeneinander verbunden und einzelne Segmente herauslösbar sind (DE 39 37 695 C1, DE 39 13 674 A1). Die Legung dieser Kabel in Kabelkanalanlagen ist bei umfangreicher Eckverlegung problematisch.

Im Teilnehmerbereich wird ebenso ein optisches Kabel mit einer Vielzahl von band­ förmigen Adern beschrieben. Diese Adern sind in einem sternförmigen Kammer­ element untergebracht. Für den Teilnehmeranschluß sind die einzelnen optischen Adern aus dem Kabel herausziehbar angeordnet (DE 39 37 695 C1).

Der Herstellungsaufwand bei dieser Kabelkonstruktion ist erheblich, da zunächst die einzelnen bandförmigen Adern herzustellen sind, die so dann zu dem Kabel in Schichtanordnung zusammengefügt werden müssen.

Die DE 41 28 935 A1 beschreibt ein sogenanntes Nutenkabel, bei dem in Nuten die Übertragungselemente lose eingebracht sind, jedoch in aufwendiger Weise eine Abdeckelung zu erfolgen hat. Der Kammerkörper (CC1) mit dem Zentralelement (CE) ist aufgrund der großen Nuten sehr instabil, da die Übertragungselemente nur lose in den Ausnehmungen liegen. Darüber hinaus ist die Herstellung desselben Kabels nur in mehreren Arbeitsgängen möglich.

Die DE-AS 11 17 680 bezieht sich auf ein Unterwasserkabel, wobei das notwendige zugfeste Tragorgan und das eigentliche Kabel getrennt gelagert werden und erst bei Verlegung wird das Tragorgan in eine nutartige längsverlaufende Vertiefung des Kabelmantels in Selbstklemmung eingebracht.

Die exzentrische Anordnung der Trossen in Selbstklemmung führt zu Spannungen innerhalb der Übertragungsadern und damit zu Übertragungsqualitätseinbußen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein fertigungstechnisch einfach herstell­ bares Kabel für die Verlegung im Teilnehmeranschlußbereich zu entwickeln, mit dem ein problemloses Aufzweigen des Kabels auf verschiedene Teilnehmer ohne Beschädigung des Kabelaufbaus und ohne spezielle Werkzeuge möglich ist.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiter­ bildungen und Verbesserungen des im Patentanspruch 1 angegebenen Kabels möglich.

In vorteilhafter Weise werden einzelne fernmeldetechnische Übertragungselemente im Verzweigungsfall einfach und mit geringer Kraftanstrengung durch die achsenparallel zu den Übertragungselementen vorhandenen Längsschlitze aus dem Kabelelement herausgelöst und direkt zur Anschlußstelle geführt. Hierfür ist keinerlei Werkzeug notwendig. Die Stabilität des Kabels wird durch das Entnehmen einzelner Über­ tragungselemente nicht beeinträchtigt.

Das Setzen einer Muffe entfällt.

Durch den sehr einfachen Kabelaufbau entfallen im Gegensatz zu konventionellen Kabeltypen mehrere Fertigungsschritte, wie z. B. Verseilprozesse, Abbinden der Kabelseele, Mantelextrusion. Aus diesen Gründen kann das Kabel sehr kostengünstig hergestellt werden.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung zeigen

Fig. 1 ein 4-adriges Kabel im Querschnitt

Fig. 2 das Zentralelement.

Das Kabel besteht aus einem Zentralelement 1, das zur Aufnahme von Zug- und Stauchkräften mit einem zentralen Zugentlastungselement 2 versehen ist. In die Aus­ nehmungen 8 des Zentralelementes werden während des Extrusionsprozesses des Zentralelementes je nach Verwendungszweck die verschiedenen Übertragungs­ elemente wie Schaltleitungen 3, 4, 5, 6 eingefahren. Hierbei umschließen die Aus­ nehmungen 8 des Zentralelementes 1 die Übertragungselemente 3, 4, 5, 6 quer­ schnittskonform, jedoch nicht über den gesamten Umfang der Übertragungselemente, so daß Längsschlitze 7 im Zentralelement vorhanden sind.

Claims (8)

1. Kabel für die Verlegung im Teilnehmeranschlußbereich, dadurch gekennzeichnet, daß in einem tragenden elastischen Zentralelement (1) am Umfang fernmeldetechnische Übertragungselemente (3, 4, 5, 6) formschlüssig in Ausnehmungen (8) eingelegt und die Ausnehmungen im Zentralelement am Umfang desselben geöffnet sind, wobei die lichte Weite der entstehenden Längsschlitze (7) der Ausnehmungen kleiner ist als der Durchmesser der Übertragungselemente (3, 4, 5, 6), so daß ein Fixieren der Übertragungselemente (3, 4, 5, 6) im Verband, aber auch ein Herauslösen aus dem Zentralelement (1) möglich ist.

2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente (3, 4, 5, 6) als LWL-Schaltleitungen, LWL-Bündeladern mit einzelnen Glasfasern oder LWL-Bändchen ausgeführt sind.

3. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente (3, 4, 5, 6) als Volladern oder Kompaktadern ausgeführt sind.

4. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungselemente (3, 4, 5, 6) als stromleitende Elemente, beispielsweise als Cu-Adern ausgeführt sind.

5. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Aus­ nehmungen (8) achsenparallel im Zentralelement (1) angeordnet sind.

6. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus­ nehmungen (8) im Verseilschlag im Zentralelement (1) angeordnet sind.

7. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentral­ element (1) ein Zugentlastungselement (2) angeordnet ist.

8. Kabel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugentlastungselement (2) mittig im Zentralelement (1) angeordnet ist.