DE4325094A1 - Elektrotauchlacke und Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Substrate - Google Patents
Elektrotauchlacke und Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger SubstrateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft kathodisch abscheidbare Kunst
harze enthaltende wäßrige Elektrotauchlacke und ein
Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Sub
strate, bei dem
- (1) das elektrisch leitfähige Substrat in einen wäßri gen Elektrotauchlack getaucht wird,
- (2) das Substrat als Kathode geschaltet wird,
- (3) durch Gleichstrom ein Film auf dem Substrat abge schieden wird,
- (4) das lackierte Substrat aus dem Elektrotauchlack entfernt wird und
- (5) der abgeschiedene Lackfilm eingebrannt wird.
Kathodisch abscheidbare Kunstharze enthaltende Elek
trotauchlacke und das oben beschriebene kathodische
Elektrotauchlackierverfahren, bei dem die kathodisch
abscheidbare Kunstharze enthaltenden Elektrotauchlacke
zur Anwendung kommen, sind schon lange Zeit bekannt und
werden zur automatischen Lackierung von Massengütern,
insbesondere zur automatischen Lackierung von Fahr
zeug-, insbesondere Automobilkarosserien im großen
Umfang eingesetzt (vergleiche dazu zum Beispiel
Glasurit Handbuch Lacke und Farben, Curt R. Vincentz
Verlag, Hannover, 1984, Seiten 374-384 und Seiten
457-462, sowie DE-A-35 18 732, DE-A-35 18 770,
EP-A-40 090, EP-A-12 463, EP-A-259 181, EP-A-433 783
und EP-A-262 069).
Bei der Lackierung elektrisch leitfähiger Substrate mit
Hilfe des kathodischen Elektrotauchlackierverfahrens
tritt das Problem auf, daß die Kanten des zu lackieren
den Substrates nur mit einer unzureichend dicken Lack
schicht lackiert werden. Das hat unter anderem zur
Folge, daß die Kanten des lackierten Substrates eine im
Vergleich zu den Flächen des lackierten Substrats er
höhte Anfälligkeit gegenüber Korrosion aufweisen. Um
dieses Problem zu lösen, wird in der EP-A-259 181
empfohlen, dem Elektrotauchlack Polymer-Mikroteilchen
zuzusetzen, die einen Erweichungspunkt, der mindestens
10°C über der Badtemperatur, einen Löslichkeitsparame
ter, der sich um nicht mehr als 1,0 vom Löslichkeitspa
rameter des kathodisch abscheidbaren Kunstharzes unter
scheidet, einen Brechungsindex, der um 0,02-0,3 vom
Brechungsindex des kathodisch abscheidbaren Kunstharzes
abweicht oder eine Vernetzungsdichte von 0,01-5,05
mmol/g aufweisen, zuzusetzen. Gemäß der EP-A-433 783
sollen den Elektrotauchlacken Polymer-Mikroteilchen aus
vernetzten Harnstoff-Aldehyd-, Triazin-Aldehyd- oder
Phenol-Aldehyd-Harzen oder Polymerteilchen aus unver
netzten (Meth-)Acrylnitril Homo- oder Copolymeren zuge
setzt werden.
Der Zusatz der in der EP-A-259 181 und EP-A-433 783
beschriebenen Polymer-Mikroteilchen zu Elektrotauch
lacken führt in manchen Fällen zur Verbesserung der
Kantenabdeckung. Trotz der verbesserten Kantenabdeckung
ist die Korrosionsschutzwirkung der abgeschiedenen
Elektrotauchlackfilme an der Kante jedoch unzureichend.
Außerdem hat der Zusatz der in der EP-A-259 181 und
EP-A-433 783 beschriebenen Polymer-Mikroteilchen nach
teiligerweise eine Herabsetzung der Stabilität des
Elektrotauchlackes (Auftreten von Sedimentationen im
Elektrotauchlack), eine Verschlechterung der Haftung
zum Substrat und/oder zu überlackierten Lackschichten,
eine starke Verschlechterung des Verlaufs sowie eine
Herabsetzung der Korrosionsschutzwirkung der abgeschie
denen Elektrotauchlackfilme zur Folge.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufga
benstellung besteht in der Bereitstellung von katho
disch abscheidbare Kunstharze enthaltenden wäßrigen
Elektrotauchlacken, die Lackfilme mit gegenüber dem
Stand der Technik verbesserten Eigenschaften liefern.
Mit den bereitgestellten kathodisch abscheidbare Kunst
harze enthaltenden wäßrigen Elektrotauchlacken sollen
insbesondere elektrisch leitfähige Substrate mit Hilfe
des kathodischen Elektrotauchlackierverfahrens lackiert
werden können und Lackfilme erhalten werden, die die
Kanten des lackierten Substrats gut abdecken und wenig
stens einen Teil der obenbeschriebenen Nachteile des
Standes der Technik nicht bzw. nur im verminderten Aus
maß zeigen.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch die
Bereitstellung von kathodisch abscheidbare Kunstharze
enthaltenden, wäßrigen Elektrotauchlacken gelöst, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie ein Umsetzungspro
dukt (A) und einen freie Radikale bildenden Polymerisa
tionsinitiator (B) enthalten, wobei das Umsetzungspro
dukt (A) herstellbar ist, indem
- (a) ein Polyisocyanat oder eine Mischung aus Poly isocyanaten mit
- (b) einer organischen Verbindung, die pro Molekül sowohl mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung als auch mindestens ein aktives Was serstoffatom enthält oder einer Mischung aus sol chen organischen Verbindungen und
- (c) einer organischen Verbindung, die pro Molekül so wohl mindestens ein aktives Wasserstoffatom als auch mindestens eine tertiäre Aminogruppe und/oder mindestens eine Ketimin- und/oder mindestens eine Aldiminigruppe enthält oder einer Mischung aus sol chen organischen Verbindungen sowie gegebenenfalls
- (d) einer von (b) und (c) verschiedenen organischen Verbindung, die pro Molekül mindestens ein aktives Wasserstoffatom enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbindungen
in einem solchen Mengenverhältnis umgesetzt wird, daß 3
bis 80 Prozent der NCO-Gruppen der Komponente (a) mit
der Komponente (b), 3 bis 80 Prozent der NCO-Gruppen
der Komponente (a) mit der Komponente (c) und 0 bis 94
Prozent der NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der Kom
ponente (d) umgesetzt werden und das so erhaltene Um
setzungsprodukt in Wasser dispergiert wird, wobei vor,
während oder nach der Dispergierung mindestens 5 Pro
zent der im Umsetzungsprodukt enthaltenen tertiären
und/oder primären Aminogruppen mit einer Brönstedsäure
neutralisiert werden.
Die erfindungsgemäßen Elektrotauchlacke können als
kathodisch abscheidbare Kunstharze im Prinzip jedes für
wäßrige Elektrotauchlacke geeignete wäßrige kathodisch
abscheidbare Kunstharz enthalten. Die erfindungsgemäßen
Elektrotauchlacke enthalten vorzugsweise kationische,
aminmodifizierte Epoxidharze als kathodisch abscheid
bare Kunstharze. Derartige Kunstharze sind bekannt und
werden beispielsweise in der DE-A-35 18 770,
DE-A-35 18 732, EP-B-102 501, DE-A-27 01 002,
US-A-4,104,147, EP-A-4090, EP-A-12 463, US-A-4,031,050,
US-A-3,922,253, US-A-4,101,486, US-A-4,038,232 und
US-A-4,017,438 beschrieben. In diesen Patentdokumenten
wird auch die Herstellung von kationischen, aminmodifi
zierten Epoxidharzen ausführlich beschrieben.
Unter kationischen, aminmodifizierte Epoxidharzen
werden kationische Reaktionsprodukte aus
- (α) ggf. modifizierten Polyepoxiden und
- (β) Aminen
verstanden. Diese kationischen, aminmodifizierten
Epoxidharze können durch Umsetzung der Komponenten (α)
und (β) und - falls notwendig - anschließender Proto
nierung hergestellt werden. Es ist aber auch möglich,
ein unmodifiziertes Polyepoxid mit einem Amin umzu
setzen und an dem so erhaltenen aminmodifizierten
Epoxidharz weitere Modifizierungen durchzuführen.
Unter Polyepoxiden werden Verbindungen verstanden, die
zwei oder mehr Epoxidgruppen im Molekül enthalten.
Besonders bevorzugte (α)-Komponenten sind Verbindungen,
die herstellbar sind durch Umsetzung von
- (i) einer Diepoxidverbindung oder eines Gemisches von Diepoxidverbindungen mit einem Epoxidäquiva lentgewicht unter 2000 mit
- (ii) einer unter den gegebenen Reaktionsbedingungen gegenüber Epoxidgruppen monofunktionell reagie renden, eine Phenol- oder Thiolgruppe enthalten den Verbindung oder eines Gemisches solcher Verbindungen,
wobei die Komponenten (i) und (ii) in einem Molverhält
nis von 10 : 1 bis 1 : 1, bevorzugt 4 : 1 bis 1,5 : 1,
eingesetzt werden und die Umsetzung der Komponente (i)
mit der Komponente (ii) bei 100 bis 190°C, gegebenen
falls in Anwesenheit eines Katalysators durchgeführt
wird (vgl. DE-OS-35 18 770).
Weitere besonders bevorzugte (α)-Komponenten sind Ver
bindungen, die herstellbar sind durch eine bei 100 bis
195°C, gegebenenfalls in Anwesenheit eines Katalysa
tors durchgeführte, durch einen monofunktionell reagie
renden Starter, der entweder eine alkoholische OH-Grup
pe, eine phenolische OH-Gruppe oder eine SH-Gruppe
trägt, initiierte Polyaddition einer Diepoxidverbindung
und/oder eines Gemisches von Diepoxidverbindungen,
gegebenenfalls zusammen mit mindestens einer Mono
epoxidverbindung, zu einem Epoxidharz, in dem Diepoxid
verbindung und Starter in einem Molverhältnis von
größer 2 : 1 bis 10 : 1 eingebaut sind (vgl.
DE-OS 35 18 732).
Polyepoxide, die zur Herstellung der besonders bevor
zugten (α)-Komponenten und auch selbst als (α)-Kompo
nenten einsetzbar sind, sind aus Polyphenolen und Epi
halohydrinen hergestellte Polyglycidylether von Poly
phenolen. Als Polyphenole können z. B. ganz besonders
bevorzugt Bisphenol A und Bisphenol F eingesetzt
werden. Außerdem sind auch 4,4′-Dihydroxybenzophenon,
Bis(4-hydroxyphenyl)1,1-ethan, Bis-(4-hydroxyphe
nyl)-1,1-isobutan, Bis-(4-hydroxy-tertiär-butylphe
nyl)-2,2-propan, Bis-(2-hydroxynaphthyl)-methan,
1,5-Dihydroxynaphthalin und phenolische Novolakharze
geeignet.
Weitere geeignete Polyepoxide sind Polyglycidylether
von mehrwertigen Alkoholen, wie z. B. Ethylenglykol,
Diethylenglykol, Triethylenglykol, 1,2-Propylenglykol,
1,4-Propylenglykol, 1,5-Pentandiol, 1,2,6-Hexantriol,
Glycerin und Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-2,2-propan. Es
können auch Polyglycidylester von Polycarbonsäuren, wie
z. B. Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Tereph
thalsäure, 2, 6-Naphthalindicarbonsäure und dimerisierte
Linolsäure eingesetzt werden. Typische Beispiele sind
Glycidyladipat und Glycidylphthalat.
Ferner sind Hydantoinepoxide, epoxidiertes Polybutadien
und Polyepoxidverbindungen geeignet, die man durch
Epoxidierung einer olefinisch ungesättigten aliphati
schen Verbindung erhält.
Unter modifizierten Polyepoxiden werden Polyepoxide
verstanden, in denen wenigstens ein Teil der reaktions
fähigen Gruppen mit einer modifizierenden Verbindung
umgesetzt worden sind.
Als Beispiele für modifizierende Verbindungen werden
genannt:
- - Carboxylgruppenhaltige Verbindungen, wie gesättigte oder ungesättigte Monocarbonsäuren (z. B. Benzoe säure, Leinölfettsäure, 2-Ethylhexansäure, Versa ticsäure), aliphatische, cycloaliphatische und/oder aromatische Dicarbonsäuren verschiedener Ketten länge (z . B. Adipinsäure, Sebacinsäure, Isophthal säure oder dimere Fettsäuren), Hydroxyalkylcarbon säuren (z . B. Milchsäure, Dimethylolpropionsäure) sowie carboxylgruppenhaltige Polyester oder
- - aminogruppenhaltige Verbindungen, wie Diethylamin oder Ethylhexylamin oder Diamine mit sekundären Aminogruppen, z. B. N,N′-Dialkylalkylendiamine, wie Dimethylethylendiamin, N,N′-Dialkyl-polyoxyalkylen amine, wie N,N′-Dimethylpolyoxypropylendiamin, cyanalkylierte Alkylendiamine, wie Bis-N,N′-Cyan ethyl-ethylendiamin, cyanalkylierte Polyoxyalkylen amine, wie Bis-N,N′-Cyanethylpolyoxypropylendiamin, Polyaminoamide, wie z. B. Versamide, insbesondere endständige Aminogruppen enthaltende Umsetzungspro dukte aus Diaminen (z. B. Hexamethylendiamin), Poly carbonsäuren, insbesondere Dimerfettsäuren und Monocarbonsäuren, insbesondere Fettsäuren oder das Umsetzungsprodukt von einem Mol Diaminohexan mit zwei Molen Monoglycidylether oder Monoglycidyl ester, speziell Glycidylester α-verzweigter Fett säuren, wie der Versaticsäure, oder
- - hydroxylgruppenhaltige Verbindungen, wie Neopentyl glykol, bisethoxyliertes Neopentylglykol, Hydroxy pivalinsäureneopentylglykolester, Dimethylhydan toin-N,N′-diethanol, Hexandiol-1,6, Hexandiol-2,5, 1,4-Bis-(hydroxy-methyl)cyclohexan, 1,1-Isopropyli den-bis-(p-phenoxy)-2-propanol, Trimethylolpropan, Pentaerythrit oder Aminoalkohole, wie Triethanol amin, Methyldiethanolamin oder hydroxylgruppenhal tige Alkylketimine, wie Aminomethylpropandiol-1,3- methylisobutylketimin oder Tris-(hydroximethyl)- aminomethancyclohexanonketimin sowie auch Polygly kolether, Polyesterpolyole, Polyetherpolyole, Poly caprolactonpolyole, Polycaprolactampolyole ver schiedener Funktionalität und Molekulargewichte oder
- - gesättigte oder ungesättigter Fettsäuremethylester, die in Gegenwart von Natriummethylat mit Hydroxyl gruppen der Epoxidharze umgeestert werden.
Als Komponente (β) können primäre und/oder sekundäre
Amine eingesetzt werden.
Bevorzugt sollte das Amin eine in Wasser lösliche Ver
bindung sein. Beispiele solcher Amine sind Mono- und
Dialkylamine, wie Methylamin, Ethylamin, Propylamin,
Butylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin,
Methylbutylamin und dgl. Geeignet sind ebenfalls Alka
nolamine, wie z. B. Methylethanolamin, Diethanolamin und
dgl. Ferner sind Dialkylaminoalkylamine, wie z. B.
Dimethylaminoethylamin, Diethylaminopropylamin, Di
methylaminopropylamin und dgl. geeignet. Es können auch
ketimingruppenhaltige Amine, wie z. B. das Methylisobu
tyldiketimin von Diethylentriamin eingesetzt werden. In
den meisten Fällen werden niedermolekulare Amine ver
wendet, doch ist es auch möglich, höhermolekulare Mono
amine anzuwenden.
Die Amine können auch noch andere Gruppen enthalten,
doch sollen diese die Umsetzung des Amins mit der
Epoxidgruppe nicht stören und auch nicht zu einer
Gelierung der Reaktionsmischung führen.
Bevorzugt werden sekundäre Amine als (β)-Komponente
eingesetzt.
Die für die Wasserverdünnbarkeit und elektrische Ab
scheidung erforderlichen Ladungen können durch Proto
nierung mit wasserlöslichen Säuren (z. B. Borsäure,
Ameisensäure, Milchsäure, bevorzugt Essigsäure) erzeugt
werden. Eine weitere Möglichkeit zur Einführung
kationischer Gruppen besteht in der Umsetzung von
Epoxidgruppen der Komponente (α) mit Aminsalzen.
Die in den erfindungsgemäßen Elektrotauchlacken enthal
tenen kathodisch abscheidbaren Kunstharze sind in der
Regel entweder selbstvernetzend und/oder werden mit
einem Vernetzungsmittel oder einer Mischung aus Ver
netzungsmitteln kombiniert.
Selbstvernetzbare Kunstharze sind erhältlich, indem in
die Kunstharzmoleküle reaktive Gruppen eingeführt
werden, die unter Einbrennbedingungen miteinander
reagieren. Beispielsweise können in hydroxyl- und/oder
aminogruppenhaltige Kunstharze blockierte Isocyanat
gruppen eingeführt werden, die unter Einbrennbedingun
gen deblockieren und unter Ausbildung von vernetzten
Lackfilmen mit den Hydroxyl- bzw. Aminogruppen reagie
ren. Selbstvernetzbare Kunstharze können beispielsweise
durch Umsetzung eines hydroxyl- und/oder aminogruppen
haltigen Kunstharzes mit einem teilblockierten Polyiso
cyanat, das im statistischen Mittel eine freie NCO-
Gruppe pro Molekül enthält, erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Elektrotauchlacke können im
Prinzip alle für Elektrotauchlacke geeigneten Ver
netzungsmittel wie z. B. Phenoplaste, polyfunktionelle
Mannichbasen, Melaminharze, Benzoguanaminharze,
blockierte Polyisocyanate und aktivierte Estergruppen
enthaltende Verbindungen enthalten. Die erfindungsge
mäßen Elektrotauchlacke enthalten vorzugsweise
blockierte Polyisocyanate als Vernetzungsmittel. Der
Einsatz blockierter Polyisocyanate in kathodisch ab
scheidbare Kunstharze enthaltenden Elektrotauchlacken
ist schon lange bekannt und unter anderem auch in den
oben zitierten Patentdokumenten ausführlich beschrie
ben. Geeignete blockierte Polyisocyanate können bei
spielsweise hergestellt werden, indem die unten be
schriebene Komponente (a) mit der unten beschriebenen
Komponente (d) zu einem NCO-gruppenfreien Produkt umge
setzt wird.
Es ist erfindungswesentlich, daß die erfindungsgemäßen
Elektrotauchlacke ein Umsetzungsprodukt (A) und einen
freie Radikale bildenden Polymerisationsinitiator (B)
enthalten, wobei das Umsetzungsprodukt (A) herstellbar
ist, indem
- (a) ein Polyisocyanat oder eine Mischung aus Poly isocyanaten mit
- (b) einer organischen Verbindung, die pro Molekül so wohl mindestens eine ethylenisch ungesättigte Dop pelbindung als auch mindestens ein aktives Wasser stoffatom enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbindungen und
- (c) einer organischen Verbindung, die pro Molekül so wohl mindestens ein aktives Wasserstoffatom als auch mindestens eine tertiäre Aminogruppe und/oder mindestens eine Ketimin- und/oder mindestens eine Aldimingruppe enthält oder einer Mischung aus sol chen organischen Verbindungen sowie gegebenenfalls
- (d) einer von (b) und (c) verschiedenen organischen Verbindung, die pro Molekül mindestens ein aktives Wasserstoffatom enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbindungen
in einem solchen Mengenverhältnis umgesetzt wird, daß 3
bis 80, vorzugsweise 5 bis 40 Prozent der NCO-Gruppen
der Komponente (a) mit der Komponente (b), 3 bis 80,
vorzugsweise 3 bis 15 Prozent der NCO-Gruppen der Kom
ponente (a) mit der Komponente (c) und 0 bis 94, vor
zugsweise 45 bis 92 Prozent der NCO-Gruppen der Kompo
nente (a) mit der Komponente (d) umgesetzt werden und
das so erhaltene Umsetzungsprodukt in Wasser disper
giert wird, wobei vor, während oder nach der Dispergie
rung mindestens 5 Prozent, vorzugsweise mindestens 10
Prozent der im Umsetzungsprodukt enthaltenen tertiären
und/oder primären Aminogruppen mit einer Brönstedsäure
neutralisiert werden.
Die Umsetzung der Komponenten (a), (b), (c) und gegebe
nenfalls (d) kann sowohl in Substanz als auch in orga
nischen Lösemitteln, wie z. B. Kohlenwasserstoffen, wie
Toluol oder Xylol, Ketonen, wie Methylethylketon oder
Methylisobutylketon oder Ethern, wie Dioxan und Ethy
lenglykoldibutylether durchgeführt werden. Die Um
setzung wird vorzugsweise in organischen Lösemitteln
durchgeführt. Die Reaktionstemperatur beträgt üblicher
weise 30 bis 150, vorzugsweise 40 bis 100°C. Die Um
setzung kann auch katalysiert werden. Als Beispiele für
geeignete Katalysatoren werden organische Zinnverbin
dungen, wie Dibutylzinndilaurat und Dibutylzinnoxid ge
nannt. Die Umsetzung wird vorzugsweise in Gegenwart
eines Polymerisationsinhibitors wie z. B. Di-tert-butyl
kresol, Pentaerythrityltetrakis[3-(3,5-di-tert.butyl-4-
hydroxyphenyl)-propionat) (Irganox 1010 der Firma Ciba
Geigy) oder p-Benzochinon durchgeführt.
Die Auswahl des Mengenverhältnisses in dem die Kompo
nenten (a), (b), (c) und gegebenenfalls (d) miteinander
umzusetzen sind, damit 3 bis 80, vorzugsweise 5 bis 40
Prozent der NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der Kom
ponente (b), 3 bis 80, vorzugsweise 3 bis 15 Prozent
der NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der Komponente
(c) und 0 bis 94, vorzugsweise 45 bis 92 Prozent der
NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der Komponente (d)
umgesetzt werden, ist für den Fachmann mittels stöchi
metrischer Berechnungen leicht möglich. In manchen
Fällen kann es vorteilhaft sein, das Umsetzungsprodukt
(A) durch stufenweise Umsetzung der Komponente (a),
(b), (c) und gegebenenfalls (d) herzustellen.
Nach Umsetzung der Komponenten (a), (b), (c) und gege
benenfalls (d) wird das erhaltene Umsetzungsprodukt in
Wasser dispergiert. Um eine stabile wäßrige Dispersion
zu erhalten, wird vor, während oder nach der Dispergie
rung so viel einer Brönstedsäure oder einer Mischung
aus Brönstedsäuren zu dem Umsetzungsprodukt gegeben,
daß mindestens 5 Prozent, vorzugsweise mindestens 10
Prozent der im Umsetzungsprodukt enthaltenen tertiären
und/oder primären Aminogruppen mit einer Brönstedsäure
neutralisiert werden. Die primären Aminogruppen ent
stehen durch Hydrolyse der Ketimin- und/oder Aldimin
gruppen. Als Brönsted-Säuren können beispielsweise
Essigsäure, Milchsäure, Oxalsäure, Weinsäure oder
Mischungen aus diesen Brönsted-Säuren eingesetzt
werden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Umsetzungsprodukt (A)
enthält im allgemeinen 0,1 bis 2,3, vorzugsweise 0,2
bis 0,8 mmol/g (bezogen auf Feststoff) kationische
Gruppen in Form von protonierten tertiären und/oder
primären Aminogruppen.
Als Komponente (a) kann im Prinzip jede organische Ver
bindung, die im statistischen Mittel mindestes 1,1 NCO-
Gruppen pro Molekül enthält oder eine Mischung aus sol
chen organischen Verbindungen eingesetzt werden. Als
Komponente (a) wird vorzugsweise ein Polyisocyanat, das
im statistischen Mittel 1,1 bis 3,0 NCO-Gruppen pro
Molekül enthält oder eine Mischung aus solchen Polyiso
cyanaten eingesetzt. Als Komponente (a) können alipha
tische, cycloaliphatische oder aromatische Polyiso
cyanate, aus diesen Polyisocyanaten hergestellte cyanu
rat- und/oder biuretgruppenhaltigen Additionsprodukte
sowie aus diesen Polyisocyanaten und hydroxyl- und/oder
aminogruppenhaltigen nieder- oder höhermolekularen Ver
bindungen (beispielsweise Trimethylolpropan, Polyester
polyole und Polyetherpolyole) hergestellte NCO-gruppen
haltigen Präpolymere eingesetzt werden. Als Beispiele
für einsetzbare Polyisocyanate werden genannt: 2,4- und
2,6-Toluylendiisocyanat, Isophorondiisocyanat, Hexa
methylendiisocyanat, 4,4′- und 2,4′-Diphenylmethandi
isocyanat. Es können auch carbodiimid- bzw. uretonimin
gruppenhaltige Polyisocyanate als Komponente (a) einge
setzt werden.
Als Komponente (b) kann im Prinzip jede organische Ver
bindung, die pro Molekül sowohl mindestens eine ethyle
nisch ungesättigte Doppelbindung als auch mindestens
ein aktives Wasserstoffatom enthält oder eine Mischung
aus solchen organischen Verbindungen eingesetzt werden.
Unter aktiven Wasserstoffatomen werden mit NCO-Gruppen
reaktive Wasserstoffatome verstanden. Als Komponente
(b) kann beispielsweise eine organische Verbindung ein
gesetzt werden, die pro Molekül sowohl eine ethylenisch
ungesättigte Doppelbindung als auch eine Hydroxyl-,
eine Amino- oder eine Mercaptogruppe enthält.
Als Komponente (b) wird bevorzugt ein Derivat der
Acrylsäure oder Methacrylsäure, das eine Hydroxyl- oder
eine Mercaptogruppe, vorzugsweise eine Hydroxylgruppe
enthält oder eine Mischung aus solchen Derivaten der
Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt. Als Beispie
le für einsetzbare Acryl- oder Methacrylsäurederivate
werden genannt: 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethyl
methacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropyl
methacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropyl
methacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat, 4-Hydroxybutylmeth
acrylat und deren ethoxylierten oder propoxylierten
Derivate, die 1-50, vorzugsweise 1-8, besonders
bevorzugt 1-3, Alkylenoxid-Einheiten enthalten. Als
Komponente (b) wird ganz besonders bevorzugt ein
Hydroxyalkylester der Acrylsäure oder Methacrylsäure
oder eine Mischung aus Hydroxyalkylestern der Acryl
säure oder Methacrylsäure eingesetzt. Die Hydroxyal
kylester weisen in der Regel 1 bis 6, vorzugsweise 2
bis 4 C-Atome im Alkoholrest auf. Als Beispiele für
ganz besonders bevorzugt eingesetzte Hydroxyalkylester
werden genannt:
2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat und 4-Hydroxybutylmethacrylat.
2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat und 4-Hydroxybutylmethacrylat.
Als Komponente (c) kann im Prinzip jede organische Ver
bindung, die pro Molekül sowohl mindestens ein aktives
Wasserstoffatom als auch mindestens eine tertiäre
Aminogruppe und/oder mindestens eine Ketimin- und/oder
mindestens eine Aldimingruppe enthält oder eine Mi
schung aus solchen organischen Verbindungen eingesetzt
werden. Unter aktiven Wasserstoffatomen werden mit NCO-
Gruppen reaktive Wasserstoffatome verstanden. Die
ketimin- oder aldimingruppenhaltige Verbindungen sind
erhältlich, indem Verbindungen, die sowohl ein gegen
über NCO-Gruppen aktives Wasserstoffatom als auch min
destens eine primäre Aminogruppe im Molekül enthalten
mit einem Keton, wie z. B. Aceton, Methylethylketon
oder Methylisobutylketon oder einem Aldehyd, vorzugs
weise in einem organischen Lösungsmittel, wie z. B.
Xylol, Toluol oder n-Hexan, umgesetzt werden. Die
Reaktion wird üblicherweise bei erhöhten Temperaturen
durchgeführt, wobei das Reaktionswasser durch azeotrope
Destillation entfernt wird.
Als Komponente (c) kann beispielsweise eine organische
Verbindung eingesetzt werden, die pro Molekül sowohl
eine Hydroxyl-, eine Amino- oder eine Mercaptogruppe
als auch mindestens eine tertiäre Aminogruppe und/oder
mindestens eine Ketimin- und/oder mindestens eine
Aldimingruppe enthält. Dabei sind Verbindungen, die pro
Molekül sowohl eine Hydroxyl-, eine primäre Amino- oder
eine sekundäre Aminogruppe als auch eine tertiäre
Aminogruppe oder eine Ketimingruppe enthalten, bevor
zugt. Als Beispiele für derartige Verbindungen werden
genannt: N,N-Dimethylethanolamin, N,N-Diethylethanol
amin, N,N-Butylethylpropanolamin, N,N-Dimethylamino
ethylamin, N,N-Diethylaminoethylamin, N,N-Dimethyl
aminopropylamin, N,N-Diethylaminopropylamin, N,N-
Dimethylaminoethyl-mercaptan, N,N-Diethylaminoethylmer
captan und Umsetzungsprodukte aus Aceton, Methylethyl
keton, Methylisobutylketon, Dihydroisophoron oder Iso
phoron mit β-Aminoethanol, β-Aminomercaptan, 2,2′-
Aminoethoxyethanol, N-Aminoethylpiperazin, Diethylen
triamin, Dipropylentriamin und Dibutylentriamin.
Als Komponente (c) werden besonders bevorzugt Verbin
dungen der allgemeinen Formel A-R³-X (I) eingesetzt,
wobei A für eine Gruppe der allgemeinen Formel R¹R²N-
oder R¹R²C = N- steht, R³ für einen Alkylenrest mit 1
bis 20, vorzugsweise 2 bis 6, besonders bevorzugt 2 bis
4 C-Atomen oder für eine Gruppe der allgemeinen Formel
-R⁴-O-R⁵- steht und X für eine Hydroxylgruppe, eine
primäre Aminogruppe oder eine Gruppe der allgemeinen
Formel -NH-R⁶ steht, wobei R¹ und R² gleich oder ver
schieden sein können und jeweils für einen Kohlenwas
serstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 6, beson
ders bevorzugt jeweils für einen Alkylrest mit 1 bis 6,
vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen stehen, R⁴ und R⁵ gleich
oder verschieden sein können und jeweils für einen
Alkylenrest mit 1 bis 12, vorzugsweise 1 bis 6, beson
ders bevorzugt 1 bis 4 C-Atomen stehen und R⁶ für einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis
6, besonders bevorzugt für einen Alkylrest mit 1 bis 6,
vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen oder für eine Gruppe der
allgemeinen Formel -R³-A steht, wobei A und R³ die oben
erläuterte Bedeutung haben. Als Beispiele für Verbin
dungen der allgemeinen Formel (I) werden genannt:
N,N-Dimethylethanolamin, N,N-Diethylethanolamin, N,N- Dimethylpropanolamin, N,N-Diethylpropanolamin, N,N- Butylethylpropanolamin, N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethylaminoethylamin, N,N-Diethylaminopropylamin und Reaktionsprodukte aus Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Dihydro isophoron oder Isophoron mit β-Aminoethanol, 2,2′- Aminoethoxyethanol, N-Aminoethylpiperazin, Diethylen triamin und Dipropylentriamin.
N,N-Dimethylethanolamin, N,N-Diethylethanolamin, N,N- Dimethylpropanolamin, N,N-Diethylpropanolamin, N,N- Butylethylpropanolamin, N,N-Dimethylaminoethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin, N,N-Diethylaminoethylamin, N,N-Diethylaminopropylamin und Reaktionsprodukte aus Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon, Dihydro isophoron oder Isophoron mit β-Aminoethanol, 2,2′- Aminoethoxyethanol, N-Aminoethylpiperazin, Diethylen triamin und Dipropylentriamin.
Als Komponente (d) kann im Prinzip jede von (b) und (c)
verschiedene organische Verbindung eingesetzt werden,
die pro Molekül mindestens ein aktives Wasserstoffatom
enthält oder eine Mischung aus solchen organischen Ver
bindungen eingesetzt werden. Als Komponente (d) werden
vorzugsweise gut bekannte Blockierungsmittel für Poly
isocyanate eingesetzt. Als Beispiele werden genannt:
Aliphatische Monoether von Alkandiolen, wie Ethyl-, Propyl- und Butylglykol; aliphatische Monoalkohole mit 1 bis 4 C-Atomen im Molekül wie Methanol, Ethanol, Pro panol und Butanol; cycloaliphatische Monoalkohole, wie Cyclohexanol; aromatische Alkylalkohole, wie Phenyl carbinol; Phenolverbindungen, wie Phenol selbst und substituierte Phenole, wie Cresol, Nitrophenol, Chlor phenol und Ethylphenol; Amine, wie Di-n-butylamin, Di-sec.-butylamin, Dicyclohexylamin, Piperidin, 2-Methylpiperidin und 2,6-Dimethylpiperidin; Oxime, wie Acetonoxim, Butanonoxim, Diethylketoxim, Methylethyl ketoxim, Methylisobutylketoxim, Diisopropylketoxim, Cyclohexanonoxim, 2-Methylcyclohexanonoxim, 2,6-Di methylcyclohexanonoxim, Acetophenonoxim; Lactame, wie ε-Caprolactam und CH-acide Verbindungen, wie Dialkyl malonate, Alkylacetoacetate, Acetylaceton; hetero cyclische Verbindungen, wie Furfurylalkohol usw. Als Komponente (d) können auch Polyole, vorzugsweise ali phatische Polyole, die 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10 C-Atome und 2 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Hydroxylgrup pen pro Molekül enthalten, wie z. B. Ethylenglykol, Propandiol, Butandiol, Hexandiol, Glycerin, und Tri methylolpropan eingesetzt werden. Als Komponente (d) können des weiteren hydroxylgruppenhaltige Polyethylen oxide, Polypropylenoxide, Polytetramethylenoxide und deren Copolymere eingesetzt werden.
Aliphatische Monoether von Alkandiolen, wie Ethyl-, Propyl- und Butylglykol; aliphatische Monoalkohole mit 1 bis 4 C-Atomen im Molekül wie Methanol, Ethanol, Pro panol und Butanol; cycloaliphatische Monoalkohole, wie Cyclohexanol; aromatische Alkylalkohole, wie Phenyl carbinol; Phenolverbindungen, wie Phenol selbst und substituierte Phenole, wie Cresol, Nitrophenol, Chlor phenol und Ethylphenol; Amine, wie Di-n-butylamin, Di-sec.-butylamin, Dicyclohexylamin, Piperidin, 2-Methylpiperidin und 2,6-Dimethylpiperidin; Oxime, wie Acetonoxim, Butanonoxim, Diethylketoxim, Methylethyl ketoxim, Methylisobutylketoxim, Diisopropylketoxim, Cyclohexanonoxim, 2-Methylcyclohexanonoxim, 2,6-Di methylcyclohexanonoxim, Acetophenonoxim; Lactame, wie ε-Caprolactam und CH-acide Verbindungen, wie Dialkyl malonate, Alkylacetoacetate, Acetylaceton; hetero cyclische Verbindungen, wie Furfurylalkohol usw. Als Komponente (d) können auch Polyole, vorzugsweise ali phatische Polyole, die 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10 C-Atome und 2 bis 5, vorzugsweise 2 bis 3 Hydroxylgrup pen pro Molekül enthalten, wie z. B. Ethylenglykol, Propandiol, Butandiol, Hexandiol, Glycerin, und Tri methylolpropan eingesetzt werden. Als Komponente (d) können des weiteren hydroxylgruppenhaltige Polyethylen oxide, Polypropylenoxide, Polytetramethylenoxide und deren Copolymere eingesetzt werden.
Weiterhin ist es erfindungswesentlich, daß die erfin
dungsgemäßen Elektrotauchlacke neben den Umsetzungspro
dukt (A) auch noch einen freie Radikale bildenden Poly
merisationsinitiator (B) enthalten. Als Komponente (B)
werden vorzugsweise Polymerisationsinitiatoren einge
setzt, die ab Temperaturen von 50°C freie Radikale
bilden.
Als Komponente (B) können beispielsweise Azoverbindun
gen, wie zum Beispiel Azobisisobutyronitril, Azobisiso
valeronitril oder Peroxidverbindungen wie zum Beispiel
Dilauroylperoxid, Diacetylperoxydicarbonat, tert-Butyl
peroxydiethylacetat und Dibenzoylperoxid eingesetzt
werden.
Die erfindungsgemäßen Elektrotauchlacke können neben
den Komponenten (A) und (B) auch noch Verbindungen (C)
enthalten, die in der Lage sind, freie Radikale abzu
fangen. Beispiele für derartige Verbindungen sind:
Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether, p-Benzochinon, Di-tert-butyl-kresol und Pentaerythrityl-tetrakis[3- (3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat].
Hydrochinon, Hydrochinonmonomethylether, p-Benzochinon, Di-tert-butyl-kresol und Pentaerythrityl-tetrakis[3- (3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat].
Die erfindungsmäßen wäßrigen Elektrotauchlacke können
neben den oben beschriebenen Komponenten auch noch
weitere übliche Lackbestandteile wie z. B. organische
Lösemittel, Pigmente, Füllstoffe, Netzmittel, Antikra
teradditive usw. enthalten.
Der Feststoffgehalt der erfindungsgemäßen Elektrotauch
lacke beträgt im allgemeinen 5 bis 40, vorzugsweise 10
bis 40, besonders bevorzugt 20 bis 40 Gewichtsprozent.
Der nichtflüchtige Anteil der erfindungsgemäßen Elek
trotauchlacke besteht zu 35 bis 70, vorzugsweise 35 bis
65 Gew.-% aus einem kathodisch abscheidbaren Kunstharz
oder einer Mischung aus kathodisch abscheidbaren Kunst
harzen, zu 0 bis 45, vorzugsweise 10 bis 35 Gew. -% aus
einem von der Komponente (A) verschiedenen Vernetzungs
mittel oder einer Mischung aus von der Komponente (A)
verschiedenen Vernetzungsmitteln, zu 5 bis 45, vorzugs
weise 10 bis 20 Gew.-% aus der Komponente (A), zu 0,015
bis 1,35, vorzugsweise 0,015 bis 0,45 Gew.-% aus der
Komponente (B), zu 0 bis 0,3, vorzugsweise 0,0015 bis
0,15 Gew.-% aus der Komponente (C) sowie zu 5 bis 35,
vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% aus Pigmenten und/oder
Füllstoffen.
Die erfindungsgemäßen Elektrotauchlacke werden zum
Lackieren elektrisch leitfähiger Substrate eingesetzt,
bei dem
- (1) das elektrisch leitfähige Substrat in einen wäßri gen Elektrotauchlack getaucht wird,
- (2) das Substrat als Kathode geschaltet wird,
- (3) durch Gleichstrom ein Film auf dem Substrat abge schieden wird,
- (4) das lackierte Substrat aus dem Elektrotauchlack entfernt wird und
- (5) der abgeschiedene Lackfilm eingebrannt wird.
Das oben beschriebene Verfahren ist bekannt und wird
schon seit mehreren Jahren im großen Umfang eingesetzt
(vergleiche auch die oben zitierten Patentdokumente).
Die angelegte Spannung kann in einem großen Bereich
schwanken und kann zum Beispiel zwischen 2 und 1000 V
liegen. Typischerweise wird aber mit Spannungen zwi
schen 50 und 500 V gearbeitet. Die Stromdichte liegt in
der Regel zwischen etwa 10 und 100 A/m². Im Verlauf der
Abscheidung neigt die Stromdichte zum Abfallen. Sobald
der Lackfilm auf dem Substrat abgeschieden ist, wird
das lackierte Substrat aus dem Elektrotauchlack ent
fernt und abgespült. Danach wird der abgeschiedene
Lackfilm eingebrannt. Die Einbrenntemperaturen liegen
überlicherweise bei 130 bis 200°C, vorzugsweise bei
150 bis 180°C und die Einbrenndauer liegt im allgemei
nen zwischen 10 und 60 min., vorzugsweise zwischen 15
und 30 min.
Mit dem oben beschriebenen Verfahren können im Prinzip
alle elektrisch leitfähigen Substrate lackiert werden.
Als Beispiele für elektrisch leitfähige Substrate
werden Substrate aus Metall, wie Stahl, Aluminium,
Kupfer und dergleichen genannt.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher
erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze
sind Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas
anderes festgestellt wird.
In einem Reaktor, der mit einem Rührer, Rückflußkühler,
Innenthermometer und Inertgaseinleitung ausgestattet
ist, werden 1046 g Isomere und höher funktionelle Oligo
mere auf Basis von 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat mit
einem NCO-Equivalentgewicht von 135 (Lupranat®M2OS,
Fa. BASF; NCO-Funktionalität ca. 2,7; Gehalt an 2,2′-
und 2,4′-Diphenylmethandiisocyanat unter 5%) unter
Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Man gibt 2 g Dibutyl
zinndilaurat zu und tropft 963 g Butyldiglycol mit
einer solchen Geschwindigkeit zu, daß die Produkttempe
ratur unter 60°C bleibt. Gegebenenfalls muß gekühlt
werden. Nach Ende der Zugabe wird die Temperatur wei
tere 60 min bei 60°C gehalten und ein NCO-Equivalentge
wicht von 1120 bestimmt (bezogen auf Festanteile). Nach
Anlösung in 774 g Methylisobutylketon und Zugabe von 3
g Dibutylzinndilaurat werden 87 g geschmolzenes Tri
methylolpropan in einer solchen Geschwindigkeit zugege
ben, daß eine Produkttemperatur von 100°C nicht über
schritten wird. Nach Zugabeende läßt man weitere 60 min
nachreagieren. Bei der nachfolgenden Kontrolle sind
keine NCO-Gruppen mehr nachweisbar. Man kühlt auf 65°C
ab und verdünnt gleichzeitig mit 96 g sec-Butanol und
30 g Methylisobutylketon. Der Feststoffgehalt liegt bei
70,1% (1 h bei 130°C).
In einem Reaktor, wie er im vorstehenden Beispiel be
schrieben ist, werden unter Stickstoffatmosphäre 1464 g
trimerisiertes Hexamethylendiisocyanat mit einem NCO-
Equivalentgewicht von 191 ("Basonat® PLR 8638", Fa.
BASF) und 510 g Methylisobutylketon unter Rühren auf
50°C erwärmt. Während 4 h werden nun 936 g Di-n-butyl
amin zugetropft. Die Temperatur wird dabei durch Küh
lung unter 55°C gehalten. Die Vernetzungsmittellösung
wird anschließend gekühlt und mit 90 g n-Butanol ver
dünnt. Bei der anschließenden Kontrolle sind keine NCO-
Gruppen nachweisbar. Der Feststoffgehalt liegt bei
79,8% (l h bei 130°C gemessen).
In einem Reaktor werden 1228 Teile Epoxidharz auf Basis
von Bisphenol A mit einen Epoxy-Equivalentgewicht (EEW)
von 188 zusammen mit 279 Teilen Bisphenol A, 268 Teilen
Dodecylphenol und 89 Teilen Xylol unter Stickstoff
atmosphäre auf 105°C aufgeheizt. Mit Hilfe eines Was
serabscheiders werden 20 min durch azetrope Rückfluß
destillation im Vakuum Wasserspuren ausgekreist.
Anschließend heizt man auf 130°C und gibt 5 Teile N,N-
Dimethylbenzylamin zu. Bei dieser Temperatur wird der
Reaktionsansatz gehalten, bis das EEW einen Wert von
870 erreicht hat. Man gibt nun 39 Teile Butylglycol,
204 Teile sec-Butanol und - nach Kühlung unter 115°C -
139 Teile Diethanolamin zu und kühlt weiter auf 90°C
ab. Eine Stunde nach Aminzugabe setzt man 192 Teile
Plastilit 3060 (Propylenglykolverbindung Fa. BASF) zu
und verdünnt mit 144 Teilen sec- Butanol und 55 Teilen
Propylenglycolphenylether und kühlt gleichzeitig rasch
auf 65°C ab. Danach gibt man 39 Teile N,N-Dimethylami
nopropylamin zu, hält die Temperatur eine halbe Stunde
und erwärmt anschließend auf 90°C. Diese Temperatur
wird für 1,5 Stunden gehalten. Dann wird auf 70°C abge
kühlt. Zum Reaktionsgemisch werden 743 Teile Ver
netzungsmittel I (Punkt 1.1) und 650 Teile Vernetzungs
mittel II (Punkt 1.2) zugesetzt, 10 min homogenisiert
und in ein Dispergiergefäß überführt. Dort gibt man
portionsweise unter Rühren 107 Teile Milchsäure (88%ig
in Wasser) in 22 03 Teilen deionisiertem Wasser zu.
Anschließend wird 20 min homogenisiert, bevor mit
weiteren 3593 Teilen entionisiertem Wasser in kleinen
Portionen weiter verdünnt wird.
Durch Destillation im Vakuum werden die flüchtigen
Lösemittel entfernt und anschließend mengengleich durch
deionisiertes Wasser ersetzt. Die Dispersion besitzt
folgende Kennzahlen:
Feststoffgehalt: | |
32% (1 Std. bei 130°C) | |
Basengehalt: | 0,66 Milliequivalente/g Festkörper |
Säuregehalt: | 0,25 Milliequivalente/g Festkörper |
pH: | 6,1 |
2781 Teile Bisphenol-A-diglycidylether, 144 Teile Xylol
und 581 Teile Bisphenol-A werden in Gegenwart von 0,2
Teilen Triphenylphosphin bei 150-160°C bis zu einem
EEW von 345 umgesetzt. Der Ansatz wird dann mit 2161
Teilen Butylglycol verdünnt und auf 49°C gekühlt. Dann
wird eine Mischung aus 777 Teilen 9-Amino-3,6-dioxano
nan-1-ol und 407 Teilen N,N-Dimethylaminopropylamin
innerhalb von 6 min zugeben, worauf die Temperatur auf
110°C steigt. Man hält die Mischung eine Stunde zwi
schen 110 und 115°C bevor 645 Teile Butylglycol zugege
ben werden und der Ansatz auf 77°C gekühlt wird.
Anschließend werden 149 Teile Nonylphenolglycidether
zugegeben. Die Temperatur steigt daraufhin auf 90°C an
und wird dort eine Stunde lang gehalten, bevor mit 1003
Teilen Butylglycol verdünnt und gekühlt wird. Der Fest
stoffgehalt der dünnflüssigen Harzlösung liegt bei 60%.
Zur Herstellung der Pigmentpaste werden zunächst 280
Teile Wasser und 250 Teile der vorstehend beschriebenen
Harzlösung vorgemischt. Nun werden 5 Teile Ruß, 35
Teile basisches Bleipigment, 90 Teile Extender HEWP
(English China Clay Int., Great Britain),
315 Teile Titandioxid (R 900), 5 Teile Bentone EW (Rheox, Deutschland) und
20 Teile Dibutylzinnoxid zugegeben. Die Mischung wird
30 min lang unter einem schnellaufenden Dissolverrühr
werk vordispergiert. Anschließend wird die Mischung in
einer Laborkleinmühle (Motor Mini Mill, Eiger
Engineering Ltd., Great Britain) während 1 bis 1,5 h
bis zu einer Hegmann-Feinheit von kleiner/gleich 12
dispergiert und mit weiterem Wasser auf Verarbeitungs
viskosität eingestellt.
Es wird eine entmischungsstabile Pigmentpaste erhalten.
In einem Reaktor, der mit einem Rührer, Rückflußkühler,
Innenthermometer und Inertgasleitung ausgestattet ist,
werden 1021 g Toluylendiisocyanat (Mischung aus etwa 80
Gew.-% 2,4- und 20 Gew.-% 2,6-Isomeren) und 180 g Methyl
isobutylketon unter Stickstoffatmosphäre vorgelegt. Man
gibt 0,4 g Dibutylzinndilaurat zu und trägt innerhalb
von einer Stunde eine auf 70°C temperierte Lösung von
254 g Trimethylolpropan in 254 g Methylisobutylketon
ein. Die Kühlung wird so reguliert, daß die Temperatur
60°C nicht überschreitet.
30 min nach Zugabeende wird ein NCO-Equivalentgewicht
von 217 gemessen, bezogen auf Festkörper. Unter weite
rer Kühlung läßt man innerhalb von 20 min 102 g n-Pro
pylglycol zutropfen, wobei der Temperaturanstieg auf
55°C begrenzt wird. Anschließend wird das Reaktionsge
misch auf 40°C abgekühlt. Zum Reaktorinhalt werden
564 g Hydoxypropylmethacrylat, in dem zuvor 0,4 g Di
tert-butyl-p-kresol gelöst wurden, hinzugetropft. Die
Geschwindigkeit der Zugabe wird so geregelt, daß die
Temperatur des Reaktionsgemischs 50°C nicht überschrei
tet. Nach Zugabeende (ca. nach einer Stunde) wird der
Ansatz auf 50°C gehalten und ein NCO-Equivalentgewicht
von 1670, bezogen auf Festanteil, bestimmt. Nach
gleichzeitiger Zugabe von 433 g Methylisobutylketon und
Kühlung auf 35°C werden zum Reaktionsgemisch 115 g
N,N-Diethylethanolamin in einer Portion zugesetzt. Nach
30 min werden weitere 0,6 g Di-tert-butyl-p-kresol in
20 g sec-Butanol zugegeben. Sobald keine NCO-Gruppen
mehr nachgewiesen werden können, versetzt man das Reak
tionsgemisch mit 16 g Azobisisovaleronitril, welches
zuvor in 39 g Methylisobutylketon gelöst wurde. 1309
Teile der so erhaltenen organischen Lösung werden in
einem Dispergiergefäß mit 492 Teilen deionisiertem Was
ser, das 35 Teile Milchsäure (88%ig in Wasser) ent
hält, versetzt. Anschließend wird 20 min lang homogeni
siert und mit weiteren 995 Teilen deionisiertem Wasser
unter Rühren weiter verdünnt. Die so erhaltene Disper
sion hat einen Feststoffgehalt von 32,2% (1 h, 130°C).
In einem Reaktor, ausgestattet mit Rührer, Inertgas
leitung, Wasserabscheider und Rückflußkühler werden
1100 g 2,2′-Aminoethoxyethanol (H₂N-CH₂CH₂-O-CH₂CH₂-
OH) und 1886 g Methylisobutylketon vorgelegt und in
einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren langsam aufge
heizt. Ab 109°C wird Kondensationswasser abgeschieden.
Man steigert die Temperatur in kleinen Schritten in
nerhalb von 3 h bis auf 142°C und hält bei dieser
Temperatur, bis 189 g Wasser ausgekreist sind. An
schließend wird auf 40°C gekühlt und unter Stickstoff
ausgetragen.
Die erkaltete Lösung weist ein Aminequivalentgewicht
von 265 auf.
In einem Reaktor, der mit einem Rührer, Rückflußküh
ler, Innenthermometer und Inertgasleitung ausgestattet
ist, werden 992 g Toluylendiisocyanat (Mischung aus
etwa 80 Gew.-% 2,4- und 20 Gew.-% 2,6-Isomeren) und 175 g
Methylisobutylketon unter Stickstoffatmosphäre vorge
legt. Man gibt 0,4 g Dibutylzinndilaurat zu und trägt
innerhalb von 1 Stunde eine auf 70°C temperierte
Lösung von 247 g Trimethylolpropan in 247 g Methyliso
butylketon ein. Die Kühlung wird so reguliert, daß die
Temperatur 60°C nicht überschreitet.
30 min nach Zugabeende wird ein NCO-Equivalentgewicht
von 208 gemessen (bezogen auf Festkörper). Unter
weiterer Kühlung läßt man innerhalb von 20 min 119 g
n-Propylglykol zutropfen, wobei der Temperaturanstieg
auf 55°C begrenzt wird. Anschließend wird das Reak
tionsgemisch auf 40°C abgekühlt. Zum Reaktorinhalt
werden 548 g Hydoxypropylmethacrylat, in dem zuvor 0,4
g Di-tert-butyl-p-kresol gelöst wurden, hinzugetropft.
Die Geschwindigkeit dem Zugabe wird so geregelt, daß
die Temperatur des Reaktionsgemisches 50°C nicht über
schreitet. Nach Zugabeende (ca. nach 1 h) wird der
Ansatz weiter auf 50°C gehalten und ein NCO-Equiva
lentgewicht von 2015, bezogen auf Festanteil, be
stimmt. Nach gleichzeitiger Zugabe von 420 g Methyl
isobutylketon und Kühlung auf 35°C werden zum Reak
tionsgemisch 178 g des in Punkt 4.2.1 beschriebenen
Umsetzungsprodukts aus 2, 2′-Aminoethoxyethanol und
Methylisobutylketon in einer Portion zugesetzt. Nach
30 min werden weitere 0,6 g Di-tert-butyl-p-kresol in
19 g sec-Butanol zugegeben. Sobald keine NCO-Gruppen
mehr nachgewiesen werden können, versetzt man das
Reaktionsgemisch mit 16 g Azobisisobutyronitril,
welches zuvor in 38 g Methylisobutylketon gelöst
wurde. 2142 Teile der so erhaltenen organischen Lösung
werden in einem Dispergiergefäß mit 1718 Teilen de
ionisiertem Wasser, das 57 Teile Milchsäure (88%ig in
Wasser) enthält, versetzt. Anschließend werden 25 Tei
le Butylglykol zugesetzt und 20 min lang homogeni
siert. Die Mischung wird mit weiteren 3488 Teilen
deionisiertem Wasser unter Rühren weiter verdünnt. Die
so erhaltene Dispersion hat einen Feststoffgehalt von
20,4% (1 h, 130°C).
2078 Teile der Dispersion gemäß Punkt 2. und 516 Teile
der Dispersion gemäß Punkt 4.1 werden gemischt und mit
1500 Teilen deionisiertem Wasser sowie 25 Teilen einer
10%igen wäßrigen Milchsäurelösung verdünnt. Zu der so
entstandenen Mischung werden 646 Teile der Pigmentpaste
gemäß Punkt 3. unter Rühren zugesetzt. Der so erhaltene
Elektrotauchlack wird mit deionisiertem Wasser auf 5000
Teile aufgefüllt. Nach 5 Tagen Alterung bei Raumtempe
ratur wird auf einer kathodisch geschalteten Stahlprüf
tafel abgeschieden. Dabei beträgt die Abscheidespannung
300 V, die Abscheidezeit 2 min und die Badtemperatur
wird auf 30°C eingestellt. Der abgeschiedene Lackfilm
wird mit deionisiertem Wasser abgespült und 20 min lang
bei 165°C eingebrannt. Die so erhaltenen eingebrannten
Lackfilme wurden geprüft. Die Prüfergebnisse können der
Tabelle 1 entnommen werden.
2078 Teile der Dispersion gemäß Punkt 2. und 815 Teile
der Dispersion gemäß Punkt 4.2 werden gemischt und mit
1300 Teilen deionisiertem Wasser sowie 25 Teilen einer
10%igen wäßrigen Milchsäurelösung verdünnt. Zu der so
entstandenen Mischung werden 646 Teile der Pigmentpaste
gemäß Punkt 3. unter Rühren zugesetzt. Der so erhaltene
Elektrotauchlack wird mit deionisiertem Wasser auf 5000
Teile aufgefüllt. Nach 5 Tagen Alterung bei Raumtempe
ratur wird auf einer kathodisch geschalteten Stahlprüf
tafel abgeschieden. Dabei beträgt die Abscheidespannung
300 V, die Abscheidezeit 2 min und die Badtemperatur
wird auf 30°C eingestellt. Der abgeschiedene Lackfilm
wird mit deionisiertem Wasser abgespült und 20 min lang
bei 165°C eingebrannt. Die so erhaltenen eingebrannten
Lackfilme wurden geprüft. Die Prüfergebnisse können der
Tabelle 1 entnommen werden.
2598 Teile der Dispersion gemäß Punkt 2. werden mit
1500 Teilen deionisiertem Wasser sowie 25 Teilen einer
10%igen wäßrigen Milchsäurelösung verdünnt. Zu der so
entstandenen Mischung werden 646 Teile der Pigmentpaste
gemäß Punkt 3. unter Rühren zugesetzt. Der so erhaltene
Elektrotauchlack wird mit deionisiertem Wasser auf 5000
Teile aufgefüllt. Nach 5 Tagen Alterung bei Raumtempe
ratur wird auf einer kathodisch geschalteten Stahlprüf
tafel abgeschieden. Dabei beträgt die Abscheidespannung
300 V, die Abscheidezeit 2 min und die Badtemperatur
wird auf 30°C eingestellt. Der abgeschiedene Lackfilm
wird mit deionisiertem Wasser abgespült und 20 min lang
bei 165°C eingebrannt. Die so erhaltenen eingebrannten
Lackfilme wurden geprüft. Die Prüfergebnisse können der
Tabelle 1 entnommen werden.
Claims (9)
1. Kathodisch abscheidbare Kunstharze enthaltende wäß
rige Elektrotauchlacke, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ein Umsetzungsprodukt (A) und einen freie Radi
kale bildenden Polymerisationsinitiator (B) enthal
ten, wobei das Umsetzungsprodukt (A) herstellbar
ist, indem
- (a) ein Polyisocyanat oder eine Mischung aus Poly isocyanaten mit
- (b) einer organischen Verbindung, die pro Molekül sowohl mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung als auch mindestens ein aktives Wasserstoffatom enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbindungen und
- (c) einer organischen Verbindung, die pro Molekül sowohl mindestens ein aktives Wasserstoffatom als auch mindestens eine tertiäre Aminogruppe und/oder mindestens eine Ketimin- und/oder mindestens eine Aldimingruppe enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbin dungen sowie gegebenenfalls
- (d) einer von (b) und (c) verschiedene organischen Verbindung, die pro Molekül mindestens ein ak tives Wasserstoffatom enthält oder einer Mischung aus solchen organischen Verbindungen
in einem solchen Mengenverhältnis umgesetzt wird,
daß 3 bis 80 Prozent der NCO-Gruppen der Komponente
(a) mit der Komponente (b), 3 bis 80 Prozent der
NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der Komponente
(c) und 0 bis 94 Prozent der NCO-Gruppen der Kompo
nente (a) mit der Komponente (d) umgesetzt werden
und das so erhaltene Umsetzungsprodukt in Wasser
dispergiert wird, wobei vor, während oder nach der
Dispergierung mindestens 5 Prozent der im Um
setzungsprodukt enthaltenen tertiären und/oder pri
mären Aminogruppen mit einer Brönstedsäure neutra
lisiert werden.
2. Elektrotauchlacke nach-Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Komponente (a) ein Polyisocyanat,
das im statistischen Mittel 1,1 bis 3,0 NCO-Gruppen
pro Molekül enthält oder eine Mischung aus solchen
Polyisocyanaten eingesetzt wird.
3. Elektrotauchlacke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Komponente (b) ein Derivat
der Acrylsäure oder Methacrylsäure, das eine Hy
droxyl-, eine Amino- oder eine Mercaptogruppe ent
hält oder eine Mischung aus solchen Derivaten der
Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt wird.
4. Elektrotauchlacke nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (b) ein
Hydroxyalkylester der Acrylsäure oder Methacryl
säure oder eine Mischung aus Hydroxylalkylestern
der Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt wird.
5. Elektrotauchlacke nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (c) eine
Verbindung der allgemeinen Formel A-R³-X (I) oder
eine Mischung aus solchen Verbindungen eingesetzt
wird, wobei A für eine Gruppe der allgemeinen For
mel R¹R²N- oder R¹R²C = N- steht, R³ für einen
Alkylenrest mit 1 bis 20 C-Atomen oder für eine
Gruppe der allgemeinen Formel -R⁴-O-R⁵- steht und X
für eine Hydroxylgruppe, eine primäre Aminogruppe
oder eine Gruppe der allgemeinen Formel -NH-R⁶
steht, wobei R¹ und R² gleich oder verschieden sein
können und jeweils für einen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 20 C-Atomen stehen, R⁴ und R⁵ gleich oder
verschieden sein können und jeweils für einen Alky
lenrest mit 1 bis 12 C-Atomen stehen und R⁶ für
einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 20 C-Atomen
oder für eine Gruppe der allgemeinen Formel -R³-A
steht, wobei A und R³ die oben erläuterte Bedeutung
haben.
6. Elektrotauchlacke nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten (a),
(b), (c) und (d) in einem solchen Mengenverhältnis
miteinander umgesetzt werden, daß 5 bis 40 Prozent
der NCO-Gruppen der Komponenten (a) mit der Kompo
nente (b), 3 bis 15 Prozent der NCO-Gruppen der
Komponente (a) mit der Komponente (c) und 45 bis 92
Prozent der NCO-Gruppen der Komponente (a) mit der
Komponente (d) umgesetzt werden.
7. Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Sub
strate, bei dem
- (1) das elektrisch leitfähige Substrat in einen wäßrigen Elektrotauchlack getaucht wird,
- (2) das Substrat als Kathode geschaltet wird,
- (3) durch Gleichstrom ein Film auf dem Substrat abgeschieden wird,
- (4) das lackierte Substrat aus dem Elektrotauch lack entfernt wird und
- (5) der abgeschiedene Lackfilm eingebrannt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (1) des Ver
fahrens ein Elektrotauchlack gemäß eines der An
sprüche 1 bis 6 eingesetzt wird.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4325094A DE4325094A1 (de) | 1993-06-22 | 1993-07-27 | Elektrotauchlacke und Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Substrate |
US08/564,326 US5759372A (en) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Electrodeposition coating materials and method of coating electrically conductive substracts |
ES94918852T ES2111933T3 (es) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Lacas acuosas de electroinmersion y procedimiento de lacado de substratos conductores electricos. |
DE59404587T DE59404587D1 (de) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Elektrotauchlacke und verfahren zum lackieren elektrisch leitfähiger substrate |
BR9406895A BR9406895A (pt) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Materiais de revestimento por eletrodeposiçao e processo de revestimento de substratos eletricamente condutores |
PCT/EP1994/001863 WO1995000593A2 (de) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Elektrotauchlacke und verfahren zum lackieren elektrisch leitfähiger substrate |
AT94918852T ATE160163T1 (de) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Elektrotauchlacke und verfahren zum lackieren elektrisch leitfähiger substrate |
JP50238295A JP3834595B2 (ja) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | 電着塗料および導電性の支持体の塗装法 |
EP94918852A EP0705308B1 (de) | 1993-06-22 | 1994-06-08 | Elektrotauchlacke und verfahren zum lackieren elektrisch leitfähiger substrate |
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DE4320647 | 1993-06-22 | ||
DE4325094A DE4325094A1 (de) | 1993-06-22 | 1993-07-27 | Elektrotauchlacke und Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Substrate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4325094A1 true DE4325094A1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6490903
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4325094A Withdrawn DE4325094A1 (de) | 1993-06-22 | 1993-07-27 | Elektrotauchlacke und Verfahren zum Lackieren elektrisch leitfähiger Substrate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4325094A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0784065A2 (de) | 1995-12-20 | 1997-07-16 | BASF Lacke + Farben AG | Aufbau von modifizierten Epoxidharzen für die kathodische Elektrotauchlackierung mit Katalysator-Desaktivierung und Diolmodifizierung |
WO2001040346A1 (de) * | 1999-12-04 | 2001-06-07 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Wässrige elektrotauchlacke, deren herstellung und verwendung |
-
1993
- 1993-07-27 DE DE4325094A patent/DE4325094A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0784065A2 (de) | 1995-12-20 | 1997-07-16 | BASF Lacke + Farben AG | Aufbau von modifizierten Epoxidharzen für die kathodische Elektrotauchlackierung mit Katalysator-Desaktivierung und Diolmodifizierung |
WO2001040346A1 (de) * | 1999-12-04 | 2001-06-07 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Wässrige elektrotauchlacke, deren herstellung und verwendung |
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