DE4319578A1 - Waschmittel, enthaltend Aminosäuren und/oder deren Salze - Google Patents
Waschmittel, enthaltend Aminosäuren und/oder deren SalzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Waschmittel, das Buildersubstanzen wie Zeolith
und/oder Silikate, aber keine Alkalimetallcarbonate enthält.
Es ist allgemein bekannt, daß die Anwendung selbst moderner Waschmittel,
welche Buildersubstanzen wie Zeolith und/oder kristalline Schichtsilikate
enthalten, bei gleichzeitiger Anwesenheit von Alkalicarbonaten, insbeson
dere von Natriumcarbonaten, durch die Bildung schwerlöslicher Calciumsalze
zu Inkrustationen auf der Wäsche und somit zur Vergrauung des Gewebes
führt. Die alkalisch reagierenden Alkalimetallcarbonate sind jedoch ein
wesentlicher Bestandteil der heutigen modernen pulverförmigen bis granula
ren Waschmittel, da sie einen positiven Einfluß auf die Primärwaschlei
stung der Waschmittel besitzen.
Ebenfalls als Inhaltsstoffe von Waschmitteln sind Aminosäuren und/oder
deren Salze bekannt. Sie werden insbesondere zur Stabilisierung von En
zymen und insbesondere in Enzymzubereitungen für den Einsatz in Flüssig
waschmitteln verwendet. Derartige Anwendungen werden beispielsweise in den
Patentanmeldungen FR-A-2585363, DE-A-36 23 942, JP-A-86/133296 und
JP-A-84/22998 beschrieben. Aus der deutschen Patentanmeldung DE-A-22 61 653
sind Amylase-haltige und Aminosäure bzw. deren Derivate enthaltende En
zymgranulate bekannt, die in üblichen Waschmitteln eingesetzt werden,
welche wasserlösliche Buildersubstanzen wie Phosphate, Carbonate, Silikate
und/oder Aminopolycarboxylaten enthalten. Aus den deutschen Patentanmel
dungen DE-A19 42 236 und DE-A-19 64 792 sind eiweißlösende Waschmittel be
kannt, welche schwefelfreie Aminosäuren bzw. deren Salze enthalten. Die
Waschmittel enthalten vorzugsweise entweder anionische Tenside oder nicht
ionische Tenside sowie jeweils als Buildersubstanz hohe Mengen an Phos
phaten. Der Einsatz von Bicarbonaten, Carbonaten und Silikaten ist eben
falls möglich.
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, Waschmittel bereitzustellen, die
den hohen Anforderungen sowohl an das Primärwaschvermögen als auch an das
Sekundärwaschvermögen genügen, welche jedoch keine Alkalicarbonate ent
halten.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß
die Alkalicarbonate in den modernen Waschmitteln durch Aminosäuren und/
oder deren Salze ersetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein pulverförmiges bis granu
lares Waschmittel, welches anionische und/oder nichtionische Tenside sowie
Zeolith und/oder ein oder mehrere Silikate aus der Gruppe der amorphen und
kristallinen, schichtförmigen Alkalisilikate enthält und zusätzlich schwe
felfreie, 2 bis 11 Kohlenstoffatome und gegebenenfalls eine weitere Carb
oxyl- und/oder Aminogruppe aufweisende Aminosäuren und/oder deren Salze
aufweist, dabei aber im wesentlichen frei von Alkalicarbonaten ist.
Der Ersatz des Alkalicarbonats, insbesondere des Natriumcarbonats durch
die Aminosäuren und/oder deren Salze, führt dabei nicht nur zu einem si
gnifikant verbesserten Sekundärwaschvermögen, ohne Einbußen in der Pri
märwaschkraft hinnehmen zu müssen, es werden zusätzlich in einigen Fällen
sogar signifikante Verbesserungen bezüglich des Primärwaschvermögens er
reicht. Im Rahmen dieser Erfindung sollen die Waschmittel im wesentlichen
frei von Alkalicarbonaten sein, d. h. sie enthalten in der Regel nicht mehr
als etwa 3 Gew.-% Alkalicarbonat und sind in einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung frei von zusätzlich eingesetzten Alkalicarbonaten,
welche nicht aus dem Herstellungsprozeß oder den eingesetzten Rohstoffen
herrühren.
Vorteilhafterweise enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittel Salze, ins
besondere Natrium- oder Kalium-Salze der Aminosäuren oder Mischungen aus
den Säuren und ihren Salzen. Bevorzugte Aminosäuren sind Glycin, Alanin,
Glutaminsäure, Arginin, Asparaginsäure, Leucin, Isoleucin, Lysin und
Histidin bzw. deren Salze und Mischungen aus den Salzen und den genannten
Aminosäuren. Ganz besonders bevorzugt sind die Salze von Glycin bzw. Mi
schungen aus Glycin und Glycinat sowie die Salze von Alanin, Valin, Leucin
und Isoleucin bzw. Mischungen aus den Salzen und den entsprechenden Säu
ren. Die Aminosäuren und/oder ihre Salze können je nach Anwendungsbereich
in einem breiten Rahmen in den Waschmitteln enthalten sein. Vorzugsweise
werden sie jedoch in den Mengen eingesetzt, in denen in herkömmlichen
Waschmitteln üblicherweise Alkalicarbonate und insbesondere Soda einge
setzt werden. So sind Waschmittel bevorzugt, die 0,5 bis 20 Gew.-% und
insbesondere 1 bis 15 Gew.-% Aminosäuren und/oder ihre Salze enthalten.
Ganz besonderes bevorzugt sind dabei Mengen von 2 bis 10 Gew.-%.
Als Buildersubstanz wird insbesondere feinkristalliner, synthetisches und
gebundenes Wasser enthaltender Zeolith wie Zeolith NaA in Waschmittel
qualität eingesetzt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith NaX sowie Mischun
gen aus NaA und NaX. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder
auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte
Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspen
sion eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Ten
siden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf Zeolith, an ethoxylierten C₁₂-C₁₈-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylen
oxidgruppen oder ethoxylierte Isotridecanole. Geeignete Zeolithe weisen
eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung;
Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22,
insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Geeignete Substitute bzw. Teilsubstitute für Zeolithe sind kristalline,
schichtförmige Natriumsilikate der allgemeinen Formel (I)
NaMSixO2x+1·yH₂O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl
von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x
2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispiels
weise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben. Be
vorzugte kristalline Schichtsilikate der Formel (I) sind solche, in denen
M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind
sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na₂Si₂O₅·yH₂O bevorzugt, wobei
β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann,
das in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel enthalten vorzugsweise 10 bis 60 Gew.-%
Zeolith und/oder kristalline Schichtsilikaten, wobei Mischungen von Zeo
lith und kristallinen Schichtsilikaten in einem beliebigen Verhältnis be
sonders vorteilhaft sein können. Insbesondere ist es bevorzugt, daß die
Mittel 20 bis 50 Gew.-% Zeolith und/oder kristalline Schichtsilikate ent
halten. Besonders bevorzugte Mittel enthalten bis 40 Gew.-% Zeolith und
insbesondere bis 35 Gew.-% Zeolith, jeweils bezogen auf wasserfreie Ak
tivsubstanz.
Weitere geeignete Inhaltsstoffe der Mittel sind wasserlösliche amorphe
Silikate; vorzugsweise werden sie in Kombination mit Zeolith und/oder kri
stallinen Schichtsilikaten eingesetzt. Insbesondere bevorzugt sind dabei
Mittel, welche vor allem Natriumsilikat mit einem molaren Verhältnis Na₂O :
SiO₂ von 1 : 1 bis 1 : 4,5, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 3,5, enthalten. Der
Gehalt der Mittel an amorphen Natriumsilikaten beträgt dabei vorzugsweise
bis 15 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 2 und 8 Gew.-%.
Auch Phosphate wie Tripolyphosphate, Pyrophosphate und Orthophosphate kön
nen in geringen Mengen in den Mitteln enthalten sein. Vorzugsweise beträgt
der Gehalt der Phosphate in den Mitteln bis 15 Gew.-%, jedoch insbesondere
0 bis 10 Gew.-%.
Außerdem können die Mittel auch zusätzlich Schichtsilikate natürlichen und
synthetischen Ursprungs enthalten. Derartige Schichtsilikate sind bei
spielsweise aus den Patentanmeldungen DE-B-23 34 899, EP-A-0 026 529 und
DE-A-35 26 405 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle
Zusammensetzung bzw. Strukturformel beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch
Smectite, insbesondere Bentonite.
Geeignete Schichtsilikate, die zur Gruppe der mit Wasser quellfähigen
Smectite zählen, sind z. B. solche der allgemeinen Formeln
(OH)₄Si8-yAly(MgxAl4-x)O₂₀ Montmorrilonit
(OH)₄Si8-yAly(Mg6-zLiz)O₂₀ Hectorit
(OH)₄Si8-yAly(Mg6-zAlz)O₂₀ Saponit
(OH)₄Si8-yAly(Mg6-zLiz)O₂₀ Hectorit
(OH)₄Si8-yAly(Mg6-zAlz)O₂₀ Saponit
mit x = 0 bis 4, y = 0 bis 2, z = 0 bis 6. Zusätzlich kann in das
Kristallgitter der Schichtsilikate gemäß den vorstehenden Formeln geringe
Mengen an Eisen eingebaut sein. Ferner können die Schichtsilikate aufgrund
ihrer ionenaustauschenden Eigenschaften Wasserstoff-, Alkali-, Erdalkali-
Ionen, insbesondere Na⁺ und Ca⁺⁺ enthalten. Die Hydratwassermenge liegt
meist im Bereich von 8 bis 20 Gew.-% und ist vom Quellzustand bzw. von der
Art der Bearbeitung abhängig. Brauchbare Schichtsilikate sind beispiels
weise aus US-A-3,966,629, US-A-4,062,647, EP-A-0 026 529 und
EP-A-0 028 432 bekannt. Vorzugsweise werden Schichtsilikate verwendet, die
aufgrund einer Alkalibehandlung weitgehend frei von Calciumionen und stark
färbenden Eisenionen sind.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt
in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronen
säure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren,
Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Ein
satz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Ci
tronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zucker
säuren und Mischungen aus diesen.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze
der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit
einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Ge
eignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure.
Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Malein
säure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Ma
leinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren,
beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und
insbesondere 50 000 bis 100 000.
Der Einsatz polymerer Polycarboxylate ist nicht zwingend erforderlich.
Falls jedoch polymere Polycarboxylate eingesetzt werden, so sind Mittel
bevorzugt, welche biologisch abbaubare Polymere, beispielsweise Terpoly
mere, die als Monomere Acrylsäure und Maleinsäure bzw. deren Salze sowie
Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als Monomere Acrylsäure
und 2-Alkylallylsulfonsäure bzw. deren Salze sowie Zucker-Derivate ent
halten. Insbesondere sind Terpolymere bevorzugt, die nach der Lehre der
älteren deutschen Patentanmeldungen P 42 21 381.9 und P 43 00 772.4 er
halten werden.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umset
zung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und
mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der euro
päischen Patentanmeldung EP-A-0 280 223 beschrieben erhalten werden kön
nen. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutar
aldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäu
ren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Als weitere Inhaltsstoffe enthalten die Mittel insbesondere anionische,
nichtionische, kationische, amphotere und/oder zwitterionische Tenside.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate
und Sulfate eingesetzt.
Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C₉-C₁₃-Alkylbenzolsul
fonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfona
ten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C₁₂-C₁₈-Monoolefi
nen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gas
förmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse
der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkan
sulfonate, die aus C₁₂-C₁₈-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewon
nen werden. Geeignet sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersul
fonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palm
kern- oder Talgfettsäuren, sowie deren Salze (Disalze).
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Un
ter Fettsäureglycerinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren
Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung durch
ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von
Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sul
fierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättig
ten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capron
säure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäu
re, Stearinsäure oder Behensäure. Geht man dabei von Fetten und Ölen, also
natürlichen Gemischen unterschiedlicher Fettsäureglycerinester aus, so ist
es erforderlich, die Einsatzprodukte vor der Sulfierung in an sich bekann
ter Weise mit Wasserstoff weitgehend abzusättigen, d. h. auf Iodzahlen
kleiner 5, vorteilhafterweise kleiner 2 zu härten. Typische Beispiele ge
eigneter Einsatzstoffe sind Palmöl, Palmkernöl, Palmstearin, Olivenöl,
Rüböl, Korianderöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsaatöl, Erdnußöl, Leinöl,
Lardöl oder Schweineschmalz. Aufgrund ihres hohen natürlichen Anteils an
gesättigten Fettsäuren hat es sich jedoch als besonders vorteilhaft erwie
sen, von Kokosöl, Palmkernöl oder Rindertalg auszugehen. Die Sulfierung
der gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen oder der Mi
schungen aus Fettsäureglycerinestern mit Iodzahlen kleiner 5, die Fett
säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten, erfolgt vorzugsweise
durch Umsetzung mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender Neu
tralisierung mit wäßrigen Basen, wie sie in der internationalen Patentan
meldung WO-A-91/09009 angegeben ist.
Die Sulfierprodukte stellen ein komplexes Gemisch dar, das Mono-, Di- und
Triglyceridsulfonate mit α-ständiger und/oder innenständiger Sulfonsäure
gruppierung enthält. Als Nebenprodukte bilden sich sulfonierte Fettsäure
salze, Glyceridsulfate, Glycerinsulfate, Glycerin und Seifen. Geht man bei
der Sulfierung von gesättigten Fettsäuren oder gehärteten Fettsäureglyce
rinestergemischen aus, so kann der Anteil der α-sulfonierten Fettsäure-
Disalze je nach Verfahrensführung durchaus bis etwa 60 Gew.-% betragen.
Geeignete Tenside vom Sulfat-Typ und besonders bevorzugte anionische Ten
side, die gegebenenfalls zusammen mit anderen, schon genannten Aniontensi
den in den Mitteln enthalten sind, sind die Schwefelsäuremonoester aus
primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs. Insbesondere
sind dabei Alk(en)ylsulfate aus Fettalkoholen, beispielsweise aus Kokos
fettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalko
hol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalkoholen, und diejenigen sekundärer Alkohole
dieser Kettenlänge bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate
der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer
Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges
Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von
fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C₁₆-C₁₈-
Alk(en)ylsulfate insbesondere bevorzugt. Dabei kann es auch von besonderem
Vorteil und insbesondere für maschinelle Waschmittel von Vorteil sein,
C₁₆-C₁₈-Alk(en)ylsulfate in Kombination mit niedriger schmelzenden Anion
tensiden und insbesondere mit solchen Aniontensiden, die einen niedrigeren
Kraft-Punkt aufweisen und bei relativ niedrigen Waschtemperaturen von
beispielsweise Raumtemperatur bis 40°C eine geringe Kristallisationsnei
gung zeigen, einzusetzen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung enthalten die Mittel daher Mischungen aus kurzkettigen und langketti
gen Fettalkylsulfaten, vorzugsweise Mischungen aus C₁₂-C₁₄-Fettalkylsulfa
ten oder C₁₂-C₁₈-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten und ins
besondere C₁₂-C₁₆-Fettalkylsulfaten mit C₁₆-C₁₈-Fettalkylsulfaten. In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden jedoch
nicht nur gesättigte Alkylsulfate, sondern auch ungesättigte Alkenylsulfa
te mit einer Alkenylkettenlänge von vorzugsweise C₁₆ bis C₂₂ eingesetzt.
Dabei sind insbesondere Mischungen aus gesättigten, überwiegend aus C₁₆
bestehenden sulfierten Fettalkoholen und ungesättigten, überwiegend aus
C₁₈ bestehenden sulfierten Fettalkoholen bevorzugt, beispielsweise solche,
die sich von festen oder flüssigen Fettalkoholmischungen des Typs HD-Oce
nol® (Handelsprodukt des Anmelders) ableiten. Dabei sind Gewichtsver
hältnisse von Alkylsulfaten zu Alkenylsulfaten von 10 : 1 bis 1 : 2 und ins
besondere von etwa 5 : 1 bis 1 : 1 bevorzugt.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxy
lierten geradkettigen oder verzweigten C₇-C₂₁-Alkohole, wie 2-Methyl-ver
zweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder
C₁₂-C₁₈-Fettalkohole mit 2 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Wasch
mitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Men
gen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet
werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Al
koholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fett
alkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C₈- bis
C₁₈-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul
fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten
Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside dar
stellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate,
deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeeng
ter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch
möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffato
men in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, vorzugsweise in
Mengen von bis 4 Gew.-%, in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäure
seifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder
Stearinsäure, sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Insbesondere
sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesät
tigten C₁₂-C₂₄-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife
zusammengesetzt sind.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammo
niumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natrium
salze vor.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhaf
terweise flüssige ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugs
weise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO)
pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt
in 2-Stellung methylverzweigt sein kann, bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkohol
resten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen
Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen bevorzugt,
z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich
2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C₁₂-C₁₄-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO,
C₉-C₁₁-Alkohol mit 7 EO, C₁₃-C₁₅-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO,
C₁₂-C₁₈-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie
Mischungen aus C₁₂-C₁₄-Alkohol mit 3 EO und C₁₂-C₁₈-Alkohol mit 5 EO. Die
angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die
für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein kön
nen. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenvertei
lung auf (narrow range ethoxylates, NRE).
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der
allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären ge
radkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver
zweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6
C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x,
der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine
beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die
entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit an
deren nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vor
zugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkyl
ester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, ins
besondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung JP-A-58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach
dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokos
alkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und
der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nicht
ionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylier
ten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (II),
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffato
men, R³ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydro
xyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte
Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfol
gende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem
Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten Tenside vorzugsweise in Mengen von
5 bis 40 Gew.-% und insbesondere in Mengen von mindestens 10 Gew.-%. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die Mittel Aniontenside einschließlich
Seifen, vorzugsweise Alkylbenzolsulfonat und/oder Alk(en)ylsulfat, und
nichtionische Tenside, von denen alkoxylierte Fettalkohole und Alkylglyko
side insbesondere bevorzugt sind, in Gewichtsverhältnissen zwischen 10 : 1
und 1 : 5 enthalten.
Außer den genannten Inhaltsstoffen können die Mittel bekannte, in Wasch
mitteln üblicherweise eingesetzte Zusatzstoffe, beispielsweise Schaumin
hibitoren, Salze von Polyphosphonsäuren, optische Aufheller, Enzyme, ge
ringe Mengen an neutralen Füllsalzen sowie Farb- und Duftstoffe, Trübungs
mittel oder Perglanzmittel enthalten.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden Verbin
dungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmono
hydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind bei
spielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate so
wie H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Per
oxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der
Mittel an Bleichmitteln beträgt vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbe
sondere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise Perboratmonohydrat ein
gesetzt wird.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate ein
gearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit H₂O₂ organische Persäuren
bildende N-Acyl- bzw. O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise N,N′-tetraacylier
te Diamine, ferner Carbonsäureanhydride und Ester von Polyolen wie Gluco
sepentaacetat. Der Gehalt der bleichmittelhaltigen Mittel an Bleichaktiva
toren liegt in dem üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.-%
und insbesondere zwischen 3 und 8 Gew.-%. Besonders bevorzugte Bleichakti
vatoren sind N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin und 1,5-Diacetyl-2,4-di
oxo-hexahydro-1,3,5-triazin.
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den
Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen
sich beispielsweise Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die
einen hohen Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensid
artige Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren
Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie Paraffine,
Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kiesel
säure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus
verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Pa
raffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbeson
dere Silikon- oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren, an eine granulare,
in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden. Insbeson
dere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bistearylethylendiamiden
bevorzugt.
Als Salze von Polyphosphonsäuren werden vorzugsweise die neutral reagie
renden Natriumsalze von beispielsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat und
Diethylentriaminpentamethylenphosphonat in Mengen von 0,1 bis 1,5 Gew.-%
verwendet. Es sind jedoch insbesondere Mittel bevorzugt, welche keine
Phosphonate enthalten.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus
Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus lichenifor
mis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe.
Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Protea
sen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind En
zymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und
Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus
Protease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, von be
sonderem Interesse. Auch (Per-) Oxidasen haben sich in einigen Fällen als
geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder
in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu
schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann
beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-%
betragen.
Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsal
zen und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2-Gew.-%, bezogen auf
das Enzym, stabilisiert sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz
von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure, Boroxid, Borax und ande
ren Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H₃BO₃), der
Metaborsäure (HBO₂) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H₂B₄O₇). Der Ein
satz weiterer Enzymstabilisatoren ist jedoch nicht erforderlich, da die
erfindungsgemäß in den Mitteln enthaltenen Aminosäuren bzw. deren Salze
bekanntlich zur Stabilisierung von Enzymen beitragen.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten
Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu ver
hindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur ge
eignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren,
Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der
Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende
Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche
Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist
brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether, wie Carboxymethylcellu
lose, Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether, wie Methyl
hydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethyl
cellulose und deren Gemische sowie Polyvinylpyrrolidon, beispielsweise in
Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel.
Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B.
Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stil
ben-2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die an
stelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylamino
gruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle an
wesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4′-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls,
4,4′-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4′-(2-
sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können
verwendet werden. Einheitlich weiße Granulate werden erhalten, wenn die
Mittel außer den üblichen Aufhellern in üblichen Mengen, beispielsweise
zwischen 0,1 und 0,5 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,3 Gew.-%,
auch geringe Mengen, beispielsweise 10-6 bis 10-3 Gew.-%, vorzugsweise um
10-5 Gew.-%, eines blauen Farbstoffs enthalten. Ein besonders bevorzugter
Farbstoff ist Tinolux® (Handelsprodukt der Ciba-Geigy).
Das Schüttgewicht der bevorzugten granularen Mittel beträgt im allgemeinen
300 bis 1200 g/l, insbesondere 500 bis 1100 g/l.
Ihre Herstellung kann nach jedem der bekannten Verfahren wie Mischen,
Sprühtrocknung, Granulieren und Extrudieren erfolgen. Geeignet sind ins
besondere solche Verfahren, in denen mehrere Teilkomponenten, beispiels
weise sprühgetrocknete Komponenten und granulierte und/oder extrudierte
Komponenten miteinander vermischt werden. Dabei ist es auch möglich, daß
sprühgetrocknete oder granulierte Komponenten nachträglich in der Aufbe
reitung beispielsweise mit nichtionischen Tensiden, insbesondere ethoxy
lierten Fettalkoholen, nach den üblichen Verfahren beaufschlagt werden.
Insbesondere in Granululations- und Extrusionsverfahren ist es bevorzugt,
die gegebenenfalls vorhandenen Aniontenside in Form eines sprühgetrockne
ten, granulierten oder extrudierten Compounds entweder als Zumischkompo
nente in dem Verfahren oder als Additiv nachträglich zu anderen Granulaten
einzusetzen. Insbesondere die bevorzugten schwereren Granulate mit Schütt
gewichten oberhalb 600 g/l enthalten vorzugsweise Komponenten, welche das
Einspülverhalten und/oder das Löseverhalten der Granulate verbessern. Vor
teilhafterweise werden hierzu alkoxylierte Fettalkohole mit 12 bis 80 Mol
Ethylenoxid pro Mol Alkohol, beispielsweise Talgfettalkohol mit 14 EO, 30
EO oder 40 EO, und Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse
zwischen 200 und 12 000, vorzugsweise zwischen 200 und 600, eingesetzt.
Ebenso ist es möglich und kann in Abhängigkeit von der Rezeptur von Vor
teil sein, wenn weitere einzelne Bestandteile des Mittels, beispielsweise
Citrat bzw. Citronensäure oder andere Polycarboxylate bzw. Polycarbonsäu
ren, polymere Polycarboxylate, Zeolith und/oder Schichtsilikate, die gege
benenfalls kristallin sein können, nachträglich zu sprühgetrockneten, gra
nulierten und/oder extrudierten Komponenten, die gegebenenfalls mit nicht
ionischen Tensiden und/oder anderen bei der Verarbeitungstemperatur flüs
sigen bis wachsartigen Inhaltsstoffen beaufschlagt sind, hinzugemischt
werden. Bevorzugt ist dabei ein Verfahren, bei dem die Oberfläche von
Teilkomponenten des Mittels oder des gesamtem Mittels zur Reduzierung der
Klebrigkeit der an Niotensiden reichen Granulate und/oder zu ihrer verbes
serten Löslichkeit nachträglich behandelt wird. Geeignete Oberflächenmodi
fizierer sind dabei aus dem Stand der Technik bekannt. Neben weiteren ge
eigneten sind dabei feinteilige Zeolithe, Kieselsäuren, amorphe Silikate,
Fettsäuren oder Fettsäuresalze, beispielsweise Calciumstearat, insbeson
dere jedoch Mischungen aus Zeolith und Kieselsäuren oder Zeolith und Cal
ciumstearat besonders bevorzugt.
Es wurden granulare Waschmittel nachstehender Zusammensetzung (erfindungs
gemäße Mittel M1/1, M2/1 und M2/2 sowie die Vergleichsbeispiele V1/1, V1/2
und V2/1) in herkömmlicher Weise durch Sprühtrocknung hergestellt und be
züglich ihres Primär- und Sekundärwaschvermögens getestet. Dabei wurden
die Bestandteile Perborat, Bleichaktivator, Enzym-Granulat und Entschäu
mer-Granulat nachträglich zugemischt. Das Natriumglycinat in den erfin
dungsgemäßen Mitteln wurde dabei ebenfalls nachträglich zugemischt.
Basis-Zusammensetzung 1 | |
(in Gew.-Teilen) | |
Alkylbenzolsulfonat und Talgfettalkoholsulfat im Gewichtsverhältnis 2 : 1 | |
12 | |
C₁₂-C₁₈-Natriumfettsäureseife | 1 |
C₁₂-C₁₈-Fettalkohol mit 5 EO | 7 |
Zeolith (wasserfreie Aktivsubstanz) | 24 |
amorphes Natriumsilikat (Na₂O : SiO₂ 1 : 2) | 3 |
Perboratmonohydrat | 16 |
Tetraacetylethylendiamin | 5,5 |
Carboxymethylcellulose/Methylcellulose | 0,25 |
optischer Aufheller | 0,2 |
Enzym-Granulat (Protease) | 1 |
Entschäumergranulat auf Silikonölbasis | 0,2 |
Wasser | 11 |
Zusätze: | |
V1/1 Natriumcarbonat | |
12 | |
V1/2 Natriumcarbonat | 12 |
polymeres Polycarboxylat (Sokalan CP5®, Handelsprodukt der BASF, Bundesrepublik Deutschland) | 5,5 |
M1/1 Natriumglycinat | 12 |
polymeres Polycarboxylat (Sokalan CP5®, Handelsprodukt der BASF, Bundesrepublik Deutschland) | 5,5 |
Basis-Zusammensetzung 2 | |
(in Gew.-Teilen) | |
Alkylbenzolsulfonat und Talgfettalkoholsulfat im Gewichtsverhältnis 2 : 1 | |
8 | |
C₁₂-C₁₈-Natriumfettsäureseife | 1 |
C₁₂-C₁₈-Fettalkohol mit 5 EO | 6 |
Zeolith (wasserfreie Aktivsubstanz) | 39 |
amorphes Natriumsilikat (Na₂O : SiO₂ 1 : 2) | 3 |
Perboratmonohydrat | 16 |
Tetraacetylethylendiamin | 5,5 |
optischer Aufheller | 0,2 |
Enzym-Granulat (Protease, Lipase) | 1 |
Entschäumergranulat auf Silikonölbasis | 0,2 |
Wasser und Salze aus Rohstoffen | 14 |
Zusätze: | |
V2/1 Natriumcarbonat | |
3 | |
M2/1 Natriumglycinat | 3 |
M2/2 Natriumglycinat | 6 |
Die Prüfung erfolgte unter den folgenden anwendungstechnischen Bedingungen
in einer Haushaltswaschmaschine (Typ Miele W 717). Hierzu wurden die Ma
schinen mit 3,5 kg sauberer Füllwäsche und 0,5 kg Testgewebe beschickt,
wobei das Testgewebe zur Prüfung des Primärwaschvermögens zum Teil mit
üblichen Testanschmutzungen imprägniert war und zur Prüfung des Sekundär
waschvermögens zum Teil aus weißem Gewebe bestand. Als weiße Testgewebe
wurden Streifen aus standardisiertem Baumwollgewebe (Wäschereiforschungs
anstalt Krefeld; WFK), Nessel (BN), Wirkware (Baumwolltrikot; B) und Frot
tiergewebe (FT) verwendet. Die Anschmutzungen bestanden aus Staub-Wollfett
auf Baumwolle (SW-B), Staub-Hautfett auf Baumwolle (SH-B), Staub-Hautfett
auf veredelter Baumwolle (SH-BV), Staub-Hautfett auf einem Mischgewebe aus
Polyester und veredelter Baumwolle (SH-PBV), sowie Lippenstift (LS-PBV)
und Make up (MU-PBV) jeweils auf Mischgewebe aus Polyester und veredelter
Baumwolle.
Waschbedingungen:
Waschprogramm: Kochwäsche ohne Vorwäsche bei 90°C (Aufheizzeit 60
Minuten, 15 Minuten bei 90°C)
Dosierung: 98 g pro Maschine
Wasserhärte: 23°d
Flottenverhältnis: 1 : 5,7 (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang)
4maliges Nachspülen mit Leitungswasser
Abschleudern und Trocknen
Dosierung: 98 g pro Maschine
Wasserhärte: 23°d
Flottenverhältnis: 1 : 5,7 (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang)
4maliges Nachspülen mit Leitungswasser
Abschleudern und Trocknen
Meßtechnische Bedingungen:
künstliche Anschmutzungen: RFC 3/24 (465 nm, Ausblendung des Aufheller-
Effektes)
natürliche Anschmutzungen: Lange-Gerät (Y-Filter)
Remissionsunterschiede von 2% und mehr werden vom Verbraucher direkt wahr genommen.
natürliche Anschmutzungen: Lange-Gerät (Y-Filter)
Remissionsunterschiede von 2% und mehr werden vom Verbraucher direkt wahr genommen.
Der Aschegehalt der Textilproben und die Gesamtinkrustation wurden nach 25
Waschcyclen bestimmt. Bei der Bestimmung der Aschen wird durch die Ver
brennung organischer Bestandteile üblicherweise ein niedrigerer Wert er
halten als der eigentlichen Inkrustation entspricht. Zur Kontrolle wurde
daher auch die Gesamtinkrustation bestimmt (1. Wägung des unbehandelten
Gewebes, 2. Wägung des Gewebes nach 25 Waschcyclen), 3. Wägung des Gewebes
nach Extraktion mit EDTA, 4. Bestimmung der sogenannten "löslichen Asche"
aus der Differenz der Wägungen 2. und 3., 5. Veraschung des extrahierten
Gewebes zur Bestimmung der Restasche, 6. Bestimmung der Gesamtinkrustation
aus der Summe der löslichen Asche und der Restasche).
Analoge Ergebnisse wurden bezüglich des Primär- und Sekundärwaschvermögens
mit den Mitteln M1/1 und V1/2 erzielt, welche anstelle von Sokalan CP5®
ein Terpolymer aus Acrylat, Maleat und Vinylalkohol gemäß der deutschen
Patentanmeldung P 43 00 772.4 enthielten.
Claims (11)
1. Pulverförmiges bis granulares Waschmittel, welches anionische und/oder
nichtionische Tenside sowie Zeolith und/oder ein oder mehrere Silikate
aus der Gruppe der amorphen und kristallinen, schichtförmigen Alkali
silikate enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich schwefel
freie, 2 bis 11 Kohlenstoffatome und gegebenenfalls eine weitere Carb
oxyl- und/oder Aminogruppe aufweisende Aminosäuren und/oder deren Sal
ze aufweist, dabei aber im wesentlichen frei von Alkalicarbonaten ist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Salze, insbe
sondere Natrium- oder Kalium-Salze der Aminosäuren oder Mischungen aus
den Säuren und ihren Salzen, enthält.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es die Sal
ze von Glycin bzw. Mischungen aus Glycin und Glycinat oder die Salze
von Alanin, Valin, Leucin oder Isoleucin bzw. Mischungen aus den Sal
zen und den entsprechenden Säuren enthält.
4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
es Aminosäuren und/oder ihre Salze in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%,
vorzugsweise in Mengen von 1 bis 15 Gew.-% enthält.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
es Zeolith und/oder kristalline, schichtförmige Natriumsilikate der
allgemeinen Formel (I) NaMSixO2x+1·yH₂O, wobei M Natrium oder Wasser
stoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20
ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, in Mengen von 10 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 20 bis 50 Gew.-% enthält.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
es frei von Phosphonaten ist.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
es bis 15 Gew.-% Phosphate, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-% Phosphate
enthält.
8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es als Enzyme Protease, Amylase, Lipase, Cellulase oder beliebige Mi
schungen aus diesen gegebenenfalls in Kombination mit (Per-)Oxidasen
enthält.
9. Verwendung von schwefelfreien, 2 bis 11 Kohlenstoffatome und gege
benenfalls eine weitere Carboxyl- und/oder Aminogruppe aufweisenden
Aminosäuren und/oder deren Salzen als Alkalicarbonat-Ersatz in Wasch
mitteln.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Salze, insbe
sondere Natrium- oder Kalium-Salze der Aminosäuren, oder Mischungen
aus den Säuren und ihren Salzen eingesetzt werden.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Salze von Glycin bzw. Mischungen aus Glycin und Glycinat oder die
Salze von Alanin, Valin, Leucin oder Isoleucin bzw. Mischungen aus den
Salzen und den entsprechenden Säuren eingesetzt werden.
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EP94920431A EP0703970A1 (de) | 1993-06-14 | 1994-06-06 | Waschmittel, enthaltend aminosäuren und/oder deren salze |
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DE4029297A1 (de) * | 1990-09-15 | 1992-03-19 | Huels Chemische Werke Ag | Aminodicarbonsaeuren und deren derivate als stabilisatoren fuer die sauerstoffbleiche bei der textilwaesche |
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- 1994-06-06 WO PCT/EP1994/001828 patent/WO1994029419A1/de not_active Application Discontinuation
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Also Published As
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