DE4316134A1 - Falzapparat sowie Verfahren zur Querfalzung - Google Patents
Falzapparat sowie Verfahren zur QuerfalzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Falzapparat zur Querfalzung
von von einer Bahn, insbesondere mittels einer
Längsschneidvorrichtung von einer längsgeschnittenen
Teilbahn, abgetrennten Produkten, vorzugsweise
Druckexemplaren, mit mindestens einer Querfalzeinrichtung,
die einen Falzmesserzylinder und einen Falzklappenzylinder
aufweist.
Aus der deutschen Patentschrift 36 14 263 ist ein Falzapparat
der eingangs genannten Art bekannt. Er weist zwei getrennte
Falzgruppen zur Querfalzung von Druckexemplaren auf, wobei
das in der einen Falzgruppe noch in Falzklappen eines
Falzklappenzylinders gehaltene erste Druckexemplar mit einem
über Bandleitungen von der anderen Falzgruppe zugeführte
zweite Druckexemplar in Übereinanderlage gebracht wird. Diese
Art der Zusammenführung der beiden Druckexemplare kann zu
Abweichungen führen, das heißt, die Ausrichtung der beiden
Druckexemplare zueinander ist nicht immer korrekt. Ferner
besitzt der bekannte Falzapparat eine relativ aufwendige
Konstruktion.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Falzapparat der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine
exakte Produktverarbeitung gestattet. Ferner soll ein
einfacher, kompakter Aufbau vorliegen, bei dem der
Falzklappenzylinder gut zugänglich ist. Der Erfindung liegt
ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Querfalzung
anzugeben, das äußerst präzise Falzergebnisse liefert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Falzklappenzylinder mindestens eine als Mehrfachklappe
ausgebildete Falzklappe besitzt, die mehrere,
aneinandergrenzende Klemmbacken zum gleichzeitig beim
Querfalzen erfolgenden zusammenführenden Halten von mehreren
Produkten aufweist. Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, daß
das Zusammenführen mehrerer Produkte am Falzklappenzylinder
erfolgt, wobei dieses Zusammenführen gleichzeitig mit der
Entstehung der Querfalzung mindestens eines Produktes
geschieht. Hierzu ist die Mehrfachklappe des
Falzklappenzylinders vorgesehen, in der beispielsweise ein
erstes, gefalztes Produkt gehalten ist und der - vorzugsweise
nach dem der Falzklappenzylinder eine Teildrehung durchlaufen
hat - das weitere Produkt zur Falzung zugeführt wird, wobei
es - in Zusammenspiel mit einem Falzmesserzylinder - unter
Bildung der Falzung von einer benachbarten Klemmbacke der
Mehrfachklappe aufgenommen wird. Hierdurch werden die beiden
Produkte in zueinander korrekt ausgerichteter Lage
zusammengeführt. Dieses Zusammenführen kann beispielsweise
exakt vorderkantengenau erfolgen. Abweichungen, wie sie beim
Stand der Technik aufgrund von als Transportvorrichtung
dienenden Bandleitungen beim Zusammenführen der Produkte
auftreten können, sind beim Gegenstand der Erfindung
aufgrund der Mehrfachklappe vermieden. Die Konstruktion der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist einfach und daher
kostengünstig.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
dem Falzklappenzylinder mehrere Falzmesserzylinder für
jeweils separate Bahnen zugeordnet sind. Wenn beispielsweise
mittels der erwähnten Längsschneidvorrichtung aus einer einem
Falztrichter zugeführten Bahn zwei Teilbahnen gebildet
werden, so liegen damit zwei separate Bahnen vor, die jeweils
einem Falzmesserzylinder zugeführt werden können. Im Zuge
dieser Anmeldung kann ein Falzmesserzylinder beziehungsweise
können die Falzmesserzylinder gleichzeitig auch als
Punkturzylinder ausgebildet sein, das heißt, sie sind
geeignet, von der jeweiligen Bahn abgetrennte Produkte zu
fixieren. Dieses Fixieren kann beispielsweise mit
Punkturnadeln erfolgen. Alternativ ist es auch möglich,
daß das Fixieren mittels Greifern erfolgt.
Da gemäß vorstehender Ausführungen dem Falzklappenzylinder
mehrere, beispielsweise zwei, Falzmesserzylinder zugeordnet
sein können, ist es möglich, daß die jeweiligen separaten
Bahnen (insbesondere Teilbahnen) jeweils mit einem
Falzmesserzylinder zusammenwirken, um abgetrennte Produkte
der Mehrfachklappe zuzuführen. Dies erfolgt derart, daß eine
erste Klemmbacke der Mehrfachklappe das von einem ersten
Falzmesserzylinder kommende Produkt aufnimmt und daß eine
weitere, zweite Klemmbacke der Mehrfachklappe das von einem
anderen Falzmesserzylinder kommende Produkt klemmend
übernimmt. Die Aufnahme der Produkte kann in
unterschiedlichen Winkelstellungen des Falzklappenzylinders
erfolgen. Die Anordnung der Falzmesserzylinder an
verschiedenen Umfangspositionen des Falzklappenzylinders
führt zu einer platzsparenden Bauform.
Vorteilhaft ist es, wenn dem Falzklappenzylinder mehrere
Greiferzylinder für die wahlweise mögliche Zuleitung der
Produkte zu unterschiedlichen Austragwegen zugeordnet sind.
Auch diese Greiferzylinder befinden sich an unterschiedlichen
Umfangspositionen des Falzklappenzylinders. Vorzugsweise
können dem Falzklappenzylinder zwei Falzmesserzylinder und
zwei Greiferzylinder zugeordnet sein. Dadurch, daß mehrere
Greiferzylinder vorhanden sind, kann mit einer sehr hohen
Geschwindigkeit gearbeitet werden, da aufgrund der mehrfach
vorhandenen Austragwege keine Engpässe entstehen. Bei zwei
Austragwegen aufgrund zweier Greiferzylinder steht
- gegenüber einer Lösung mit nur einem Austragweg - die
doppelte Zeit zur Verfügung, so daß beispielsweise der zweite
Längsfalz ohne Beeinträchtigung der
Produktionsgeschwindigkeit durchgeführt werden kann. Durch
die größeren Produktabstände können die Exemplare besser
verzögert und sicherer ausgelegt werden.
Mindestens einer der Greiferzylinder kann vorzugsweise eine
Falzmesseranordnung aufweisen, die mit dem
Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Mittels der
Falzmesseranordnung ist es möglich, bei einem Produkt eine
weitere Querfalzung vorzunehmen. Ein Beispiel geht aus der
Fig. 5 und deren Beschreibung hervor.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß mindestens einem der Austragwege eine
Längsfalzeinrichtung zugeordnet ist. Je nach gewünschtem
Falzprodukt kann hier eine Längsfalzung erfolgen.
Bevorzugt weist mindestens einer der Greiferzylinder derart
ausgebildete beziehungsweise angeordnete Greifer auf, daß
diese nur mit einer, insbesondere - in Drehrichtung des
Falzklappenzylinders gesehen - voreilenden Klemmbacke oder
einigen Klemmbacken der Mehrfachklappe zusammenwirkt. Mithin
wirkt dieser Greifer nicht mit allen Klemmbacken der
Mehrfachklappe zusammen, so daß er nicht alle in der
Mehrfachklappe gehaltenen Produkte übernimmt, sondern nur
einen Teil davon, das heißt, diejenigen, die in den
Klemmbacken gehalten sind, mit denen der Greifer
zusammenwirkt. Die verbleibenden Produkte können später von
einem anderen Greiferzylinder übernommen werden. Hierdurch
ist es möglich, die in der Mehrfachklappe gehaltenen Produkte
zu separieren und beispielsweise mehreren Austragwegen
zuzuführen.
Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die
Mehrfachklappe als Doppelfalzklappe ausgebildet, das heißt,
sie besitzt zwei Klemmbacken zum unabhängig voneinander
möglichen Halten zweier Produkte. Insbesondere besitzt die
Doppelfalzklappe einen zylinderfesten
(falzklappenzylinderfesten) Klemmsteg, das heißt, dieser
Klemmsteg ist nicht beweglich, sondern ortsfest am
Falzklappenzylinder angeordnet. Mit der Vorder
beziehungsweise Rückseite des Klemmstegs arbeitet jeweils
eine Klemmbacke zusammen, um die beiden, vorstehend erwähnten
Klemmöglichkeiten zu schaffen. Tritt die eine Klemmbacke
unter Zwischenschaltung des Produkts gegen die eine Seite des
Klemmstegs, so wird dort der Klemmsitz geschaffen; tritt die
andere Klemmbacke gegen die andere Seite des Klemmstegs, so
entsteht dort eine zangenartige Halteeinrichtung für das
weitere Produkt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Querfalzung
von von einer Bahn, insbesondere mittels einer
Längsschneidvorrichtung von einer längsgeschnittenen
Teilbahn, abgetrennten Produkten, vorzugsweise
Druckexemplaren, mit folgenden Verfahrensschritten:
Die Produkte werden zur Querfalzung von einem Falzmesser eines Falzmesserzylinders beaufschlagt und im Falzbereich zum Halten festgeklemmt, wobei gleichzeitig beim Festklemmen eine Übergabe vom Falzmesserzylinder zu einem Falzklappenzylinder erfolgt, und wobei mindestens zwei Produkte während des Falzvorgangs derart zusammengeführt und dabei getrennt am Falzklappenzylinder derart gehalten werden, daß sie in eine gewünschte Relativposition, insbesondere mit deckungsgleichen oder etwa deckungsgleichen Falzkanten benachbart zueinander angeordnet sind.
Die Produkte werden zur Querfalzung von einem Falzmesser eines Falzmesserzylinders beaufschlagt und im Falzbereich zum Halten festgeklemmt, wobei gleichzeitig beim Festklemmen eine Übergabe vom Falzmesserzylinder zu einem Falzklappenzylinder erfolgt, und wobei mindestens zwei Produkte während des Falzvorgangs derart zusammengeführt und dabei getrennt am Falzklappenzylinder derart gehalten werden, daß sie in eine gewünschte Relativposition, insbesondere mit deckungsgleichen oder etwa deckungsgleichen Falzkanten benachbart zueinander angeordnet sind.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen und zwar zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Falzapparats,
Fig. 2-5 verschiedene Produkte (Falzprodukte),
Fig. 6 eine Schnittansicht eines Bereichs eines
Falzmesserzylinders und eines Bereichs eines
Falzklappenzylinders des Falzapparats der Fig. 1,
Fig. 7 eine Darstellung gemäß Fig. 6 mit Darstellung des
Falzklappenzylinders und eines Bereichs eines
weiteren Falzmesserzylinders,
Fig. 8 eine Darstellung gemäß Fig. 7, jedoch in späterer,
anderer Drehstellung der genannten Zylinder
und
Fig. 9 eine Schnittdarstellung im Bereich zweier
Austragwege der Falzvorrichtung der Fig. 1 mit
Darstellung eines Bereichs des Falzklappenzylinders
sowie zweier Greiferzylinder.
Die Fig. 1 zeigt - in schematischer Darstellung - einen
Falzapparat 1, der einen Falztrichter 2 und eine mittels
einer Schere symbolisch angeordnete Längsschneidvorrichtung 3
aufweist. Ferner sind vier Führungswalzenpaare 4, 5, 6 und 7
vorgesehen, die beabstandet zueinander unterhalb des
Falztrichters 2 liegen. Zwischen den Führungswalzenpaaren 5
und 6 ist ein Querperforierwerk 8 angeordnet, das
gegebenenfalls eingesetzt werden kann. Dem
Führungswalzenpaar 6 ist eine Umlenkwalze 9 zugeordnet.
Ferner sind zwei Falzmesserzylinder 10 und 11 vorgesehen, die
jeweils mit einem Schneidzylinder 12 beziehungsweise 13
zusammenwirken. Die Falzmesserzylinder 10 und 11 bilden
ebenfalls Punkturzylinder. Ein Falzklappenzylinder 14 wirkt
mit den beiden Falzmesserzylindern 10 und 11 zusammen und
steht ferner in Wirkfunktion mit zwei Greiferzylindern 15
und 16. Zumindest dem Greiferzylinder 15 ist eine
Falzmesseranordnung zugeordnet, so daß er gleichzeitig einen
Querfalzzylinder bildet.
An die Greiferzylinder 15 und 16 schließen sich
Austragwege 17 beziehungsweise 18 an, denen
Längsfalzeinrichtungen 19 beziehungsweise 20 zugeordnet sind.
Am Ende der Austragwege 17 und 18 kann jeweils ein
Schaufelrad 21 sowie ein Auslageband 22 angeordnet sein,
wobei in Fig. 1 - der Einfachheit halber - dies nur bei dem
unteren Austragweg 18 dargestellt ist.
In den Falztrichter 2 des Falzapparats 1 läuft eine Bahn 23,
beispielsweise eine Papierbahn, ein, die mittels des
Falztrichters 2 längsgefalzt oder mittels der
Längsschneidvorrichtung 3 in zwei separate Bahnen
(Teilbahnen 24 und 25) aufgeteilt und auf dem Trichter
aufeinandergewendet wird. Aus den Teilbahnen 24 und 25 werden
dann Produkte, vorzugsweise Druckexemplare, durch Abtrennung
und Falzung hergestellt. Hierauf wird im nachfolgenden noch
näher eingegangen.
Der Falzklappenzylinder 14 weist mindestens eine,
vorzugsweise mehrere als Mehrfachklappen 26 ausgebildete
Falzklappen 27 auf und ist auch mit üblichen, einfachen
Falzklappen 28 versehen. Nachfolgend wird zunächst auf die
verschiedenen Falzprodukte der Fig. 2 bis 5 eingegangen,
die unter anderem mittels des Falzapparats 1 herstellbar
sind.
Die Fig. 2 zeigt ein zweiteiliges Falzprodukt, wovon jedes
Teil eine Querfalzung 29 aufweist. Die beiden Teile liegen
mit ihrer Querfalzung 29 deckungsgleich aufeinander und sind
mit einer "gemeinsamen" Längsfalzung 30 versehen. Das Wort
"gemeinsam" soll andeuten, daß diese Längsfalzung 30 in einem
Arbeitsgang bei beiden Teilen gleichzeitig hergestellt worden
ist.
Die Fig. 3 zeigt ein Falzprodukt, das ebenfalls aus zwei
Teilen besteht, die - im Gegensatz zum Produkt der Fig. 2 -
jedoch nicht aufeinander, sondern ineinander liegen.
Die Fig. 4 betrifft ein Falzprodukt aus zwei Teilen, die
entsprechend den Teilen der Fig. 2 ausgebildet sind, jedoch
nicht aufeinanderliegen, sondern separate Teile
(Falzprodukte) bilden, die getrennt in den beiden zweiten
Längsfalzen gefalzt wurden.
Die Fig. 5 zeigt ein auf dem Falzapparat hergestelltes
zweiteiliges Produkt mit getrennten ersten Querfalzen und
gemeinsamem zweiten Querfalz.
Aus Fig. 6 geht der konstruktive Aufbau der als
Mehrfachklappe 26 ausgebildeten Falzklappe 27 näher hervor.
Die Mehrfachklappe 26 ist in einer Ausnehmung 31 des
Falzklappenzylinders 14 angeordnet. Sie wird im nachfolgenden
in Form einer Doppelfalzklappe 32 näher beschrieben. Die
Doppelfalzklappe 32 weist einen relativ zum
Falzklappenzylinder 14 ortsfesten, unbeweglichen Klemmsteg 33
auf, mit dessen Vorderseite 34 und mit dessen Rückseite 35
jeweils eine verschwenkbar gelagerte Klemmbacke 36
beziehungsweise 37 zusammenwirkt.
Weist die Mehrfachklappe 26 mehr als zwei Klemmbacken auf
(nicht dargestellt), so sind entsprechend mehrere Klemmstege
mit einer entsprechenden Anzahl von Klemmbacken vorgesehen.
Alternativ ist es auch möglich, daß eine Klemmbacke mit dem
Rücken der benachbarten Klemmbacke zusammenwirkt.
Jede Klemmbacke 36 beziehungsweise 37 besteht aus mehreren,
beabstandet voneinander angeordneten, über die Walzenlänge
verteilte Klemmstege, so daß das Produkt entlang seiner Länge
an mehreren Punkten geklemmt wird.
Im nachfolgenden wird die Herstellung des Falzprodukts gemäß
Fig. 2 näher erläutert. Die dem Falztrichter 2 zugeführte
Bahn 23 wird mittels der Längsschneidvorrichtung 3 in die
Teilbahnen 24 und 25 aufgeteilt und um 90° längs gedreht. Die
Teilbahn 24 wird mittels einer Punkturvorrichtung vom
Falzmesserzylinder 10 erfaßt und - am jeweils anderen Ende -
mittels des Schneidzylinders 12 abgetrennt. Ein so
abgetrenntes Produkt 38 (Fig. 6) befindet sich somit auf der
Außenmantelfläche des Falzmesserzylinders 10 und wird mit der
Drehbewegung dieses Zylinders bis in die in Fig. 6
dargestellte Position verbracht. Mittig zur Vorder- und
Hinterkante des Produkts 38 oder um das halbe Maß des Vor- oder
Nachfalzes aus der Mitte verschoben befindet sich am
Falzmesserzylinder 10 ein Falzmesser 39, das - sobald die
Doppelfalzklappe 32 des Falzklappenzylinders 14 in
gegenüberliegende Position tritt - von einer entsprechenden
Steuereinrichtung des Falzapparates ausgelöst wird, das
heißt, das Falzmesser 39 drückt eine Schlaufe in das Produkt
38, wobei die Schlaufe in dem der Klemmbacke 37 zugeordneten,
zum Klemmsteg 33 bestehenden Klemmspalt 40 liegt. Die
Klemmbacke 37 schließt und nimmt das Produkt unter Bildung
einer Querfalzung 29 - gemäß Fig. 7 - im Zuge der weiteren
Zylinderdrehung mit.
Die Teilbahn 25 wird an einer Walze des Zugwalzenpaares 6
umgelenkt und über die Umlenkwalze 9 geführt sowie dem
Falzmesserzylinder 11 zugeleitet. Im Zusammenspiel mit dem
Schneidzylinder 13 erfolgt ein entsprechender Schneidvorgang,
wie dies bereits im Hinblick auf den Schneidzylinder 12
beschrieben worden ist. Ein entsprechend abgeschnittenes
Produkt 38′, das von einer Punkturvorrichtung des
Falzmesserzylinders 11 gehalten und mitgenommen wird, wird
mittels eines Falzmessers 41 in einen Klemmspalt 42 in
entsprechender Drehstellung von Falzklappenzylinder 14 und
Falzmesserzylinder 11 im Zuge einer Schlaufenbildung
eingebracht und dort durch Schließen der Klemmbacke 36
klemmend gehalten und aufgrund der weiteren Drehbewegung der
Zylinder 11 und 14 gemäß Fig. 7 mitgenommen. Hierdurch wird
die Querfalzung 29 am Produkt 38′ durchgeführt, wobei die
Querfalzungen 29 der Produkte 38 und 38′ kantengenau
- lediglich durch den schmalen Klemmsteg 33 voneinander
getrennt - aufeinanderliegen. Es wird also gleichzeitig beim
Falzvorgang ein Zusammenführen der Produkte 38 und 38′
vorgenommen.
Im Zuge des weiteren Betriebs werden die so aufeinandergelegt
gehaltenen Produkte 38 und 38′ mittels entsprechender Greifer
vom Greiferzylinder 15 beziehungsweise 16 übernommen. Es ist
möglich, daß nur der Greiferzylinder 15 oder nur der
Greiferzylinder 16 die Übernahme vornimmt oder daß die
Greiferzylinder 15 und 16 alternierend arbeiten, was den
Vorteil hat, daß beim folgenden Längsfalzen im zweiten
Längsfalz eine doppelt so lange Zeit zur Verfügung steht. Die
entsprechenden Produkte werden dann mittels der
Längsfalzeinrichtung 19 oder 20 beziehungsweise den
Längsfalzeinrichtung 19 und 20 längsgefalzt, das heißt, es
wird die Längsfalzung 30 durchgeführt. Das so fertiggestellte
Produkt wird vom Schaufelrad 21 oder von den Schaufelrädern
der zweiten Längsfalze übernommen und den Auslagebändern 22
übergeben.
Um ein Falzprodukt gemäß Fig. 3 herzustellen, wird die
Bahn 23 im Falztrichter 2 mittels der
Längsschneidvorrichtung 3 geteilt und dann
aufeinandergewendet. Dann erfolgt jedoch keine Aufteilung der
Einzelbahnen 24 und 25, sondern diese bei den Bahnen
verlaufen weiterhin parallel zueinander, das heißt sie liegen
aufeinander und werden lediglich mit nur einem
Falzmesserzylinder (Falzmesserzylinder 10 oder
Falzmesserzylinder 11) bearbeitet. Im nachfolgenden soll
lediglich auf den Falzmesserzylinder 10 eingegangen werden.
Nach erfolgter Abtrennung mittels des Schneidzylinders 12
gelangen die beiden übereinanderliegenden Stücke der
Teilbahnen 24 und 25 zum Falzklappenzylinder 14, indem sie
mittels eines Falzmessers des Falzmesserzylinders 10 von
einer Klemmbacke 36 beziehungsweise 37 der
Doppelfalzklappe 32 erfaßt und festgehalten werden, das
heißt, die Doppelfalzklappe 32 wird nicht für eine
Doppelklemmung genutzt, sondern wie eine einfach Falzklappe
gebraucht. Die so gemeinsam quergefalzten Teile werden
wahlweise der oberen oder der unteren Auslage mittels des
Greiferzylinders 15 oder 16 zugeführt. Es ist auch denkbar,
daß eine alternierende Auslage über beide Greiferzylinder 15
und 16 erfolgt, was eine erhöhte Geschwindigkeit zuläßt. Im
Zuge der Austragung erfolgt dann eine entsprechende
Längsfalzung mit Hilfe der Längsfalzeinrichtung 19
und/oder 20. Bei allen hier beschriebenen
Ausführungsbeispielen sind die Austragwege 17 und 18
vorzugsweise als Bänderstrecken ausgebildet.
Zur Erstellung des Produkts gemäß Fig. 4 erfolgt der Ablauf
ebenso wie bei der Erstellung des Produkts gemäß Fig. 2.
Lediglich bei der Übergabe der Produkte 38 und 38′ zu den
Greiferzylindern 15 und 16 sind Besonderheiten vorgesehen,
die nachfolgend erläutert werden.
Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Greiferzylinder 15
unterschiedliche Greifer, nämlich kurze Greifer 42 und lange
Greifer 43 aufweist. Dies geht besonders deutlich aus der
Fig. 9 hervor. Mittels der langen Greifer 43, die als
normale Greifer anzusehen sind und die auch bei dem
Greiferzylinder 16 vorhanden sind, werden alle einzelnen
Klemmbacken 36 und 37 einer Mehrfachklappe 26 gehaltenen
Produkte 38, 38′ erfaßt und übernommen. Kommt jedoch - gemäß
Fig. 9 - der kurze Greifer 42 des Greiferzylinders 15 zum
Einsatz, so entnimmt dieser lediglich das Produkt 38 der - in
Drehrichtung gesehen - vorauseilenden Klemmbacke 36, während
- im Zuge der weiteren Drehung - der (lange) Greifer 43 des
Greiferzylinders 16 das Produkt 38′ von der nacheilenden
Klemmbacke 37 übernimmt. Auf diese Art und Weise ist es also
möglich, die Produkte 38 und 38′ wieder zu trennen und
entsprechend den Austragwegen 17 und 18 zuzuführen. Hierdurch
entsteht - jeweils nach Durchführung der noch fehlenden
Längsfalzung - das Produkt der Fig. 4.
Neben der Querfalzung 29 der Produkte ist - gemäß Fig. 1 -
im Zusammenspiel von Falzklappenzylinder 14 und
Greiferzylinder 15 eine weitere Querfalzung möglich. Dies
kann beispielsweise bei den Produkten gemäß Fig. 2 und 3
durchgeführt werden. Eine derartige Anordnung kann auch zum
Einsatz kommen, um Delta-Falzungen durchzuführen. Hierzu ist
dann ein entsprechender Versatz der Einrichtungen
erforderlich. Um die zweite Querfalzung vornehmen zu können
wird das entsprechende Produkt von den entsprechenden
Greifern des Greiferzylinders 15 übernommen, wobei jedoch
keine Austragung erfolgt. Vielmehr ist am Greiferzylinder 15
mindestens eine Falzmesseranordnung 44 vorgesehen, die eine
Schlaufe des Produkts in eine entsprechende einfache
Falzklappe 28 des Falzklappenzylinders 14 einbringt. Durch
Schließen der Falzklappe 28 wird diese Schlaufe als zweite
Querfalzung ausgebildet und das Produkt entsprechend unter
öffnen der Greifer des Greiferzylinders 15 von dem
Falzklappenzylinder 14 mitgenommen und schließlich mittels
des Greiferzylinders 16 ausgetragen. Hierdurch ist es
möglich, Produkte entsprechend Fig. 5 herzustellen.
Bei der Wahl des Einsatzes eines kurzen Greifers 42 oder
eines langen Greifers 43 wird ein entsprechender
Drehstellungsversatz zwischen dem Falzklappenzylinder 14 und
dem Greiferzylinder 15 vorgenommen. Aufgrund der
Mehrfachklappe 26 sind die dort gehaltenen Falze umfangseitig
geringfügig versetzt. Dies könnte zu einer Abweichung der
Übereinanderlage der Produkte führen. Ein Ausgleich ist
dadurch möglich, daß die entsprechenden Falzmesser
unterschiedlich weit in den Klemmspalt eindringen, wodurch
eine entsprechend mehr oder weniger große Schlaufe gebildet
wird, was zur Kompensation führt.
Claims (10)
1. Falzapparat zur Querfalzung von von einer Bahn,
insbesondere mittels einer Längsschneidvorrichtung von
einer längsgeschnittenen Teilbahn, abgetrennten
Produkten, vorzugsweise Druckexemplaren, mit mindestens
einer Querfalzeinrichtung, die einen Falzmesserzylinder
und einen Falzklappenzylinder aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Falzklappenzylinder (14) mindestens eine als
Mehrfachklappe (26) ausgebildete Falzklappe (27) besitzt,
die mehrere, aneinandergrenzende Klemmbacken (36, 37) zum
gleichzeitig beim Querfalzen erfolgenden
zusammenführenden Halten von mehreren Produkten (38, 38′)
aufweist.
2. Falzapparat nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Falzklappenzylinder (14) mehrere
Falzmesserzylinder (10, 11) für jeweils separate Bahnen
(Teilbahn 24, Teilbahn 25) zugeordnet sind.
3. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Falzmesserzylinder (10, 11) Haltevorrichtungen,
insbesondere Punkturvorrichtungen oder Greifer, für die
Produkte (38, 38′) aufweisen.
4. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Falzklappenzylinder (14) mehrere
Greiferzylinder (15, 16) für die wahlweise mögliche
Zuleitung der Produkte (38, 38′) zu unterschiedlichen
Austragwegen (17, 18) zugeordnet sind.
5. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der
Greiferzylinder (15, 16) eine Falzmesseranordnung (44)
aufweist, die mit dem Falzklappenzylinder (14)
zusammenwirkt.
6. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einem der Austragwege (17, 18) eine
Längsfalzeinrichtung (19, 20) zugeordnet ist.
7. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens einer der Greiferzylinder (15, 16) derart
ausgebildete beziehungsweise angeordnete Greifer (42, 43)
aufweist, daß diese nur mit einer, insbesondere - in
Drehrichtung des Falzklappenzylinders gesehen -
voreilenden Klemmbacke oder einigen der Klemmbacken der
Mehrfachklappe (26) zusammenwirkt.
8. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mehrfachklappe (26) als Doppelfalzklappe (32)
ausgebildet ist.
9. Falzapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Doppelfalzklappe (32) einen zylinderfesten
Klemmsteg (33) aufweist, mit dessen Vorder- und
Rückseite (34, 35) jeweils eine Klemmbacke (36, 37)
zusammenwirkt.
10. Verfahren zur Querfalzung von von einer Bahn,
insbesondere mittels einer Längsschneidvorrichtung von
einer längsgeschnitten Teilbahn, abgetrennten Produkten,
vorzugsweise Druckexemplaren, mit folgenden
Verfahrensschritten:
Die Produkte werden zur Querfalzung von einem Falzmesser eines Falzmesserzylinders beaufschlagt und im Falzbereich zum Halten festgeklemmt, wobei gleichzeitig beim Festklemmen eine Übergabe vom Falzmesserzylinder zu einem Falzklappenzylinder erfolgt, insbesondere zum Betrieb des Falzapparates nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Produkte während des Falzvorganges derart zusammengeführt und dabei getrennt am Falzklappenzylinder derart gehalten werden, daß sie in einer gewünschten Relativposition, insbesondere mit deckungsgleichen oder etwa deckungsgleichen Falzkanten benachbart zueinander angeordnet sind.
Die Produkte werden zur Querfalzung von einem Falzmesser eines Falzmesserzylinders beaufschlagt und im Falzbereich zum Halten festgeklemmt, wobei gleichzeitig beim Festklemmen eine Übergabe vom Falzmesserzylinder zu einem Falzklappenzylinder erfolgt, insbesondere zum Betrieb des Falzapparates nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Produkte während des Falzvorganges derart zusammengeführt und dabei getrennt am Falzklappenzylinder derart gehalten werden, daß sie in einer gewünschten Relativposition, insbesondere mit deckungsgleichen oder etwa deckungsgleichen Falzkanten benachbart zueinander angeordnet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4316134A DE4316134C2 (de) | 1993-05-13 | 1993-05-13 | Verfahren zur Querfalzung von Bahnen sowie Falzapparat zur Durchführung des Verfahrens |
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