DE4302445A1 - Tampondruckverfahren - Google Patents
TampondruckverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tampondruckverfahren unter Ver
wendung einer an ihrer Oberfläche wenigstens eine Druckform
aufweisenden Druckplatte, wobei die Druckform jeweils in
zeitlichen Intervallen mit Druckmedium befüllt und das
Druckmedium anschließend mit Hilfe eines Tampons von der
Druckform auf einen Träger übertragen wird.
Tampondruckverfahren als spezielle Art eines Tiefdruckver
fahrens sind schon länger bekannt. Dabei ist das Druckbild
als Negativ in der Druckform einer Druckplatte vertieft,
eingeätzt oder eingraviert. Das Negativ kann auch durch
Elektroerosion in der Druckplatte hergestellt werden. Ein
meist auf Silikonkautschuk-Basis gestalteter Übertragungs
körper, der sog. Tampon, nimmt das Druckmedium, welches
nach einem Rakelvorgang in Vertiefungen der Druckform ver
blieben ist auf, und überträgt das Druckbild auf den zu
beschriftenden bzw. zu dekorierenden Träger bzw. Gegen
stand. Eine derartige Tampondruckvorrichtung ist beispiels
weise in der DE-OS 19 39 437 beschrieben.
Die bekannte Technik der Tampondruckverfahren weist jedoch
einige Mängel auf, die im wesentlichen mit der Dosiergenau
igkeit des Druckmediums bei der Befüllung der Druckform
z. B. mit Hilfe eines Dosiertopfes von oben zusammenhängen.
Diese Dosiergenauigkeit hat aber gerade in jüngster Zeit an
Bedeutung gewonnen, wenn gemäß der DE-OS 37 27 232 das Tam
pondruckverfahren zur Dosierung von Arzneimittelwirkstoffen
herangezogen wird.
Als Mängel haben sich herausgestellt:
- - Nachtropfen des zum Auftragen von Dosiermedium verwende ten Dosiertopfes bei dessen Relativbewegung zur Druckform,
- - unerwünschte Temperaturveränderungen des Druckmediums bei der Relativbewegung zwischen Dosiertopf und Dosierform bzw. Druckplatte, und
- - unerwünschte Lufteinschlüsse beim Kontakt der entleerten Druckform mit dem Dosiertopf,
- - Zeitverluste infolge der Relativbewegungen des Dosiertop fes zur Druckplatte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Verbesse
rung der bisherigen Tampondruckverfahren die vorgenannten
Nachteile, technischen Grenzen und Schwierigkeiten zu über
winden und ein Tampondruckverfahren anzugeben, durch wel
ches mit hoher Genauigkeit insbesondere bei der Dosierung
von Arzneimittelwirkstoffen sowie mit erhöhter Produktions
geschwindigkeit mit hoher Präzision gearbeitet werden kann.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem Tampondruckverfahren
der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit der
Erfindung vorgeschlagen, daß die Befüllung der Druckform
mit Druckmedium von der Bodenseite der Druckform her unter
Verwendung von die Druckform mit einem Speicher des Druck
mediums verbindenden und die Druckplatte von unten her
durchsetzenden Zufuhrkanälen vorgenommen wird.
Mit Vorteil durchströmt dabei das Druckmedium die Druck
platte von unten her durchsetzende Zufuhrkanäle und tritt
unmittelbar im Boden der Druckform aus. Hierfür sind die
Kanäle an entsprechend vielen Stellen geometrisch sinnvoll
über das Bodenareal der Druckform verteilt angeordnet und
ausgestaltet, wobei runde, eckige oder schlitz- oder sieb
artige Mündungsformen für eine gleichmäßige Verteilung des
Druckmediums auf dem Boden der Druckform sorgen. Der Befül
lungsvorgang wird durch Einwirkung eines intermittierenden
Druckes auf das Druckmedium gesteuert, wobei die Dosierung
der in die Druckform einzutragenden Menge von Druckmedium
durch die Länge der Phase des Förderdruckes und/oder die
Höhe des Förderdruckes gesteuert wird.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Druckmedium
mittels einer Volumendosiereinheit, etwa einer Kolben- oder
Schlauchpumpe, in die Druckform zu fördern. Der Vorteil
dieser Variante besteht darin, daß die Befüllung der Druck
form weitgehend unabhängig von der Viskosität des Druckme
diums ist.
Vorteilhaft wird das Druckmedium vor Eintritt in die Zu
fuhrkanäle zur Druckvergleichmäßigung durch einen Sammel
raum hindurchgeführt und aus diesem in die einzelnen Zu
fuhrkanäle eingeführt. Dabei kann es zweckmäßig sein, daß
zum Aufbau unterschiedlicher Strömungswiderstände beim
Durchtritt von Druckmedium durch die einzelnen Kanäle diese
mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten und/oder Län
genabmessungen ausgebildet werden. Weiterhin kann mit Vor
teil bei dem neuen Tampondruckverfahren die Befüllung der
Druckform mit Druckmedium bei von Raumtemperatur abweichen
der und vorzugsweise erhöhter Temperatur vorgenommen wer
den. Durch Temperierelemente in der Druckplatte und/oder an
der Vorkammer lassen sich für den Befüllungsvorgang ge
wünschte Temperaturniveaus einstellen. Anlaß dazu kann bei
spielsweise die Notwendigkeit der Beeinflussung der Visko
sität des Druckmediums sein.
Ein sehr vorteilhaftes Tampondruckverfahren, wobei die
Druckform in zeitlich wiederholten Intervallen einer Folge
von Arbeitszyklen jeweils mit Druckmedium befüllt wird,
ergibt sich mit der Erfindung dadurch, daß der Träger in
Form eines Bandes unter Spannung intermittierend und in ge
ringem Abstand über die Druckform geführt und dabei während
der Phase der Befüllung der Druckform jeweils um einen
Rasterabstand gefördert und sodann für die Dauer eines
Druckvorganges angehalten und durch einen Tampon gegen die
Druckform zur Anlage gebracht wird, worauf der Tampon an
gehoben, das Band von der Druckform abgehoben, um einen
Rasterabstand weitergefördert und währenddessen die Druck
form für den folgenden Arbeitszyklus mit Druckmedium von
unter her befüllt wird. Auf diese Weise bleibt der Tampon
frei von Druckmedium und sauber, so daß ein Verschmieren
des Druckbildes vollständig vermieden wird. Das gesamte
Bewegungsspiel bei diesem Tampondruckverfahren betrifft die
Förderung des Trägerbandes und einen reinen Aufwärts- und
Abwärtshub des Tampons sowie die Zuführung des Druckmediums
von unten her, welche beispielsweise durch einen Verdrän
gungsförderer ähnlich einer Kraftstoffeinspritzpumpe be
werkstelligt werden kann. Zum Abheben des Bandes vom Druck
bild zugleich mit dem Anheben des Tampons kann beispiels
weise ein Luftstrahl verwendet werden.
Die Erfindung wird in Zeichnungen in beispielhaften Ausfüh
rungsformen gezeigt, wobei aus diesen weitere Einzelheiten
und Vorteile entnehmbar sind. Es zeigen:
Fig. 1: Im Querschnitt eine Druckform mit Sammelraum zur
Befüllung von unten mittels Zufuhrkanälen;
Fig. 2: Einen Querschnitt durch den Boden einer anderen
Druckform;
Fig. 3: In Draufsicht eine Druckform mit auf deren Boden
in geometrischer Verteilung angeordneten Kanalmündungen;
Fig. 4: Eine Draufsicht auf eine andere Druckform mit
siebartig gestaltetem Bodenbereich;
Fig. 5: Im Querschnitt eine Druckform mit Temperierein
richtungen;
Fig. 6: Einen rein schematischen Stammbaum eines Druck
verfahrens nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Druckform 1, die in einer Druckplatte 2
eingearbeitet ist, wobei Zufuhrkanäle 9, die im Boden der
Druckform 1 ausmünden, mit einem Sammelraum 7 verbunden
sind. Dieser Sammelraum 7 dient zur Vergleichmäßigung des
Förderdruckes für das aus einem nicht gezeigten Druckmit
telspeicher durch die Zufuhrleitung 15 unter Druck geför
derte Druckmedium. Es ist ersichtlich, daß durch die Zufuhr
des Druckmediums von unten her aus der Leitung 15 über den
Sammelraum 7 und durch die Vielzahl von Kanälen 9 die
Druckform 1 mit großem Vorteil von der Unterseite her mit
Druckmedium befüllt wird. Dabei durchsetzen die Kanäle 9
die Druckplatte 2.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausgestaltung der Zufuhrkanäle 9
mit Verästelungen 10, einem Sammelraum 7 und Mündungsberei
chen 14 im Boden der Druckform 1. Die Kanäle 9 können bei
spielsweise Kanülen sehr kleinen Durchmessers sein und
zweckmäßig als Siebplatte 4 ausmünden, wobei dann das
Druckmedium durch die Vielzahl von Poren 4 gleichmäßig über
die Fläche der Druckform verteilt wird, wie dies in der
Draufsicht der Fig. 4 gezeigt ist.
Die Draufsicht auf einen Teil der Druckplatte 2 mit einer
Druckform 1 in der Fig. 3 zeigt eine Vielzahl geometrisch
über die Fläche der Druckform 1 verteilter Ausmündungen 5
einzelner Kanäle 9 im Boden bzw. im Mündungsbereich der
Kanäle 9 im Boden der Druckform 1.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch einen Teil einer
Druckplatte 2, die einen mit Durchlässen versehenen Boden
der Druckform 1 aufweist, welche über einen Sammelraum 7
von unten mit Druckmedium befüllbar ist. Das den Sammelraum
7 bildende Vorsatzstück 16 ist mittels einer Dichtung 11
sowie Verschraubungen 17 mit der Druckplatte 2 verbunden.
In der Druckplatte 2 sind Temperierelemente 12 und 13 ange
bracht, mit deren Hilfe eine Thermostatisierung der
Druckplatte ermöglicht wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit großem Vorteil
der bisher beim Befüllen der Druckform von oben her erfor
derliche Abrakelvorgang einschließlich der damit verbunde
nen Nachteile vermieden. Die Dosierung des Druckmediums -
insbesondere bei wirkstoffhaltigem Medium - kann mit höch
ster Präzision vorgenommen werden, wobei darüber hinaus
infolge signifikant verkürzter Taktzeiten eine wesentliche
Erhöhung der Produktivität und damit Verringerung der Pro
duktionskosten erreichbar ist. Derart kurze Taktzeiten, wie
sie nunmehr mit der Erfindung möglich werden, waren bisher
aufgrund der erforderlichen mechanischen Arbeitsbewegung
der Vorrichtungsteile nicht erreichbar.
Mit Vorteil ist das Verfahren bei Übertragungsvorgängen
anwendbar, bei welchen fließfähige Medien mittels taktweise
definierter Dosierung aus einem Vorratsbehälter auf ein
Substrat als Träger übertragen werden sollen.
Ein mit Hilfe der Erfindung mögliches, sehr zweckmäßiges
Druckverfahren ist rein schematisch im Stammbaum der Fig.
6 dargestellt. Dabei wird ein Träger 20 mit einem Medium
bedruckt, das aus einem nicht gezeigten Speicher mit einer
ebenfalls nicht gezeigten geometrischen Druckfördervorrich
tung durch die Druckleitung 15 über den Sammelraum 7 in der
in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Art in die Druckform 1 der
Druckplatte 2 eingebracht wird. Der Träger 20 wird dabei in
Form eines Bandes unter Spannung aus einer Vorratsrolle 21
abgewickelt und intermittierend in geringem Abstand über
die Druckform 1 geführt und dabei während der Phase der
Befüllung der Druckform 1 jeweils um einen Rasterabstand
gefördert. Unterhalb des Tampons 22, der beim Fördervorgang
angehoben ist, wird das Band 20 sodann für die Dauer eines
Druckvorganges angehalten und durch den Tampon 22 gegen die
Druckform unter Druckeinwirkung zur Anlage gebracht. Dabei
wird dann das Druckbild von der Druckform 1 auf den Träger
20 übertragen bzw. aufgedruckt. Unmittelbar danach wird der
Tampon 22 angehoben, das Band von der Druckform 1 abgehoben
und um einen Rasterabstand weitergefördert. Währenddessen
wird die Druckform 1 für den folgenden Druckvorgang mit
Druckmedium von unten her befüllt. Das Abheben des bedruck
ten Bandes 20 von der Druckform 1 kann beispielsweise mit
Hilfe von Blasdüsen 23 erfolgen. Nunmehr befinden sich auf
der Unterseite des gespannten Bandes Druckbilder 24, die
getrocknet werden müssen. Zu diesem Zweck kann sich im Ab
stand von der Druckstation eine Trockenstation 25 befinden,
in welcher mit bekannten Mitteln, beispielsweise in einem
Heißlufttunnel, das frische Druckbild getrocknet wird. An
schließend kann der bedruckte Träger auf eine Aufwickel
trommel 26 aufgewickelt werden. Anstelle der Aufwickeltrom
mel können aber auch Vorrichtungen zur Konfektionierung
vorgesehen sein.
Die Erfindung ist nicht ausschließlich auf die in den Bei
spielen gezeigten Ausführungsformen begrenzt, es können
beispielsweise Ausgestaltungen der Vorrichtungen zum Viel
fachdruck vorgesehen sein, Druckformen können durch Ätzung,
Gravierung, Elektroerosion hergestellt sein und die Zufuhr
kanäle am Grunde einer Druckform 1 können in beliebiger
Verteilung angeordnet sein. Mit dem neuen Druckverfahren
nach der Erfindung eröffnen sich neue und wirtschaftliche
Wege zur exakten Dosierung insbesondere von Arzneimittel
wirkstoffen mit äußerst wirtschaftlichen Mitteln und Ar
beitsverfahren. Insofern stellt die Erfindung eine optimale
Lösung der eingangs gestellten Aufgabe dar.
Claims (9)
1. Tampondruckverfahren unter Verwendung einer an ihrer
Oberfläche wenigstens eine Druckform aufweisenden
Druckplatte, wobei die Druckform jeweils in zeitlichen
Intervallen mit Druckmedium befüllt und das Druckmedium
anschließend auf einen Träger übertragen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befüllung der Druckform mit
Druckmedium von der Bodenseite der Druckform her unter
Verwendung von die Druckform mit einem Speicher des
Druckmediums verbindenden Zufuhrkanälen vorgenommen
wird.
2. Tampondruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kanäle zumindest im Bereich ihres
Austritts am Boden der Druckform runde, eckige, z. B.
Schlitz- oder siebförmige Querschnittsformen aufweisen.
3. Tampondruckverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderung des Druckmediums
durch die Kanäle durch Einwirkenlassen von intermittie
rendem Druck auf das Druckmedium vorgenommen wird.
4. Tampondruckverfahren nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosie
rung der in die Druckform einzutragenden Menge von
Druckmedium durch die Länge der Phase des Förderungs
druckes und/oder die Höhe des Förderdruckes gesteuert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befüllung der Druckform mittels einer Volumendo
siereinheit erfolgt.
6. Tampondruckverfahren nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
medium vor Eintritt in die Zufuhrkanäle zur Druckver
gleichmäßigung durch einen Sammelraum hindurchgeführt
und aus diesem in die einzelnen Zufuhrkanäle eingeführt
wird.
7. Tampondruckverfahren nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbau
unterschiedlicher Strömungswiderstände beim Durchtritt
von Druckmedium durch die einzelnen Kanäle diese mit
unterschiedlichen Strömungsquerschnitten und/oder Län
genabmessungen ausgebildet werden.
8. Tampondruckverfahren nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befül
lung der Druckform mit Druckmedium bei von Raumtempera
tur abweichender und vorzugsweise erhöhter Temperatur
vorgenommen wird.
9. Tampondruckverfahren nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 8, wobei die Druckform in zeitlich wie
derholten Intervallen einer Folge von Arbeitszyklen
jeweils mit Druckmedium befüllt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger in Form eines Bandes unter
Spannung intermittierend und in geringem Abstand über
die Druckform geführt und dabei während der Phase der
Befüllung der Druckform jeweils um einen Rasterabstand
gefördert und sodann für die Dauer eines Druckvorganges
angehalten und durch einen Tampon gegen die Druckform
zur Anlage gebracht wird, worauf der Tampon angehoben,
das Band von der Druckform abgehoben, um einen Raster
abstand weitergefördert und währenddessen die Druckform
für den folgenden Druckvorgang mit Druckmedium von un
ten her befüllt wird.
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