DE4344692A1 - Thermisches Auftragsverfahren für hydrostabile Schichten auf hydrophoben Substraten und Verwendung so beschichteter Substrate als Trägerkörper für Offsetdruckplatten - Google Patents
Thermisches Auftragsverfahren für hydrostabile Schichten auf hydrophoben Substraten und Verwendung so beschichteter Substrate als Trägerkörper für OffsetdruckplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein thermisches Verfahren zur Auftragung von hydrophilen
Keramikschichten auf Trägermaterialien für Druckplatten. Dieses Trägermaterial
eignet sich aufgrund der erzielbaren Oberflächentopographie besonders gut zum
Beschichten mit lichtempfindlichen Schichten, aus denen Druckplatten
hergestellt werden können, die nach Belichtung und Entwickelung Druckformen
mit gleichmäßiger Topographie, hoher Auflagenstabilität und guter
Feuchtmittelführung ergeben.
Die z.Zt am häufigsten verwendeten Druckplatten für das Offsetdruckverfahren
bestehen üblicherweise aus einem Trägermaterial auf das eine lichtempfindliche
Schicht haftfest aufgebracht wird. Diese Schicht wird belichtet, wonach der
Nichtbildstellenanteil rückstandsfrei von der Oberfläche entfernt werden muß.
Durch die zurückbleibende hydrophobe Schicht (Bildanteil) kann Farbe auf das zu
bedruckende Produkt aufgetragen werden, was jedoch nur dann gewährleistet
ist, wenn im Bereich der Nichtbildstellen Wasser vorhanden ist. Für ein qualitativ
hochwertiges Druckbild ist die Benetzbarkeit mit Wasser (hydrophile
Eigenschaft) im Bereich der Nichtbildstellen von entscheidender Bedeutung. Es
ist bekannt, daß Aluminiumoxid solche Eigenschaften besitzt.
Daher ist es naheliegend Trägermaterialien aus Aluminium zu verwenden, diese
zur besseren Verklammerung des Druckbildes aufzurauhen und die Oberflächen
zu oxidieren. Chemische oder elektrochemische Verfahren, auch in Kombination
mit mechanischen Verfahren zur Aufrauhung von Reinaluminium sind
beispielsweise aus der DE-A-34 13 899 bekannt geworden.
Die mehrstufigen Verfahren sind an eine gleichmäßige Aluminiumzusammenset
zung an der Trägeroberfläche gebunden, um zu gewährleisten, daß bei
geregelter chemischer Prozeßführung eine gleichmäßige Oberflächentopographie
frei von Narben entsteht. Die Entsorgung der Bäder und des anfallenden
Feststoffanteils sind als Negativfaktoren zu betrachten.
Durch DE-AS-13 00 579 ist ein Verfahren bekannt geworden, bei dem durch
einen elektrischen Lichtbogen zwischen einer hitzebeständigen Elektrode und
einem metallischen Trägermaterial in einem Schutzgasmantel ein Plasma erzeugt
wird, mit dessen Hilfe Druckplatten mit geringen Abfallmengen aufgerauht, und
durch Zugabe von Materialien die Oberfläche so modifiziert werden kann, daß
sie eine verbesserte Hydrophile aufweist. Dieses Verfahren läßt sich in der
Praxis jedoch schwer realisieren, da es sehr stark von den durch mehrere
Faktoren bestimmten Intensitäten der übertragenen Lichtbögen abhängig ist.
Aus der DE-AS-23 48 717 ist ein weiteres Verfahren zur Auftragung von
feuchtmittelführenden Schichten auf Druckplatten für das Offsetdruckverfahren
bekanntgeworden. Es sind Schichten aus schwer- oder unlöslichen Carbonaten,
Silikaten oder Quarz vorgesehen, die nach dem Plasmaspritzverfahren auf
aufgerauhte Träger aufgebracht, und dann zur Erzeugung der geeigneten Rauheit
geschliffen werden. Die Bildanteilsfläche wird durch teilweises Entfernen der
Beschichtung erhalten. Dieses Verfahren ist jedoch, bedingt durch die
mechanische Bearbeitung und den Ätzvorgang zur Entfernung der Schicht, sehr
aufwendig.
Ziel der vorliegenden Erfindung war es, ein thermisches Beschichtungsverfahren
zur Hydrophilierung von Oberflächen bereitzustellen, bei dem nicht nur
Aluminiumträger sondern auch sonstige Metalle wie Stähle und andere
Nichteisenmetalle und Legierungen sicher beherrschbar und haftfest
kontinuierlich beschichtet werden können und das eine vorherige Aufrauhung
der Oberfläche nicht benötigt. Die Reststoffe sind auf ein Minimum zu re
duzieren und sollen so anfallen, daß eine Wiederverwertung leicht möglich ist.
Das Ziel wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung erreicht, dessen Kennzeichenmerkmale darin bestehen, daß gut
verformbare Folienbänder mit einer dauerbeständig gut haftenden hydrophilen
Schicht durch thermisches Spritzen von pulverförmigen Oxiden und/oder
oxidischen Gemischen und Verbindungen mit einer mittleren Korngröße von
20 µm beschichtet werden.
Die erfindungsgemäß aufgetragene hydrophile Schicht erfüllt mehrere
Funktionen, die bei der Beschichtung mit lichtempfindlichen Schichten und der
Verwendung als Offsetdruckplatten von positiver Wirkung sind.
Für Fachleute war es überraschend, daß sich auf nicht aufgerauhtes
Grundträgermaterial besonders dünne, flexible und abriebsbeständige Beschich
tungen mit geringen Schichtdickentoleranzen ohne mechanische Bearbeitung so
auftragen lassen, daß eine in der Kernrauhtiefe (Begriff angelehnt an DIN 4776)
gleichmäßige Oberfläche entsteht. Die Oberfläche ist insbesondere so gestaltet,
daß statistisch gut verteilte punktförmige Vertiefungen entstehen die so
ausgebildet sind, daß die darauf aufgebrachte lichtempfindliche Schicht zur
Erzeugung des Bildanteils, haftfest verklammert werden kann. Ein weiterer
Effekt, der sich positiv bei der Belichtung bemerkbar macht, wurde dadurch
erreicht, daß statistisch gut verteilte Spitzen aus der Kernrauhtiefe erreicht
werden können. Weitere Vorteile dieses Verfahrens sind darin zu sehen, daß mit
der gleichen Maschinenanordnung unterschiedliche Metallträger in Kombination
mit unterschiedlichen Beschichtungsstoffen verwendet werden können. Die
entstehenden Abfallstoffe können sortenrein und trocken erfaßt und in den
Stoffkreislauf zurückgeführt werden.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung.
Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Verfahrensablauf mit den vergrößerten
Oberflächenzuständen.
Die Metallfolie 1 als Grundträger für Offsetdruckplatten wird von einer Rolle 2
kontinuierlich mit gleichbleibender Bandgeschwindigkeit abgewickelt, wobei die
Metallfolie vorzugsweise eine Dicke im Bereich von 100 bis 500 µm, besonders
bevorzugt von 120 bis 350 µm, besitzen soll sowie eine Dickentoleranz von
± 2% mit kratzer- und narbenfreier Oberfläche die frei von groben organischen
oder mineralischen Rückständen ist. Als metallische Werkstoffe können
Aluminium und seine Legierungen oder Edelstähle vorgesehen sein. Es können
auch andere metallische Werkstoffe, die der Korrosion durch das Feuchtmittel
widerstehen und die mechanischen Eigenschaften erfüllen, Verwendung finden.
Der Grundträger 1 wird über eine nicht angetriebene, vertikal geführte
bewegliche Rolle 3 zur Aufnahme eines Geschwindigkeitsausgleiches und zur
Sicherstellung eines möglichst großen Umschlingungswinkels für die im
Anschluß daran angeordnete Behandlungsrolle 4 geführt. Der Grundkörper 1
kann vorteilhaft vor der Beschichtung mit einem organischen Lösemittel
entfettet werden. Als Rolle 3 kann ein verschleißbeständiger Körper mit
geringen Massen mit einer flexiblen Gummiauflage vorgesehen sein.
Das Grundkörperband 1 besitzt normalerweise eine Oberfläche mit einer Rauheit
Ra im Bereich von 0,5 bis 1,5 µm und kann kontinuierlich oder in Taktschritten
zur Beschichtungsstation geführt werden.
Thermische Spritzverfahren gemäß DIN 32 530 in natürlicher
Umgebungsatmosphäre sind als Technologie zur Auftragung von Dickschichten
bekannt. Oxidische Schichten auf rotationssymmetrischen Teilen oder eine
Flächen- oder Teilflächenbeschichtung mit Robotern durch mehrmaliges
Überstreichen in Dicken von 50 bis 500 µm sind Stand der Technik.
Das erfindungsgemäße kontinuierliche Beschichten von bandförmigen dünnen
Folien mit oxidischen hydrophilen Schichten durch Plasmaspritzen und
Hochgeschwindigkeitsspritzen in Dicken < 20 µm zur Verwendung als
Druckplatten, ist noch nicht angewandt worden.
Der Grundträger 1, der eine Breite von 500 bis 2000 mm haben kann, wird zu
diesem Zwecke kontinuierlich oder taktförmig entsprechend der
Spritzstrahlbreite, die im Zenit 6 bis 12 mm betragen kann, formschlüssig
anliegend von einer angetriebenen Behandlungswalze 4 mit einer
Geschwindigkeit im Bereich von 5 bis 50 mm/s unter dem heißen Gasstrahl des
Plasmabrenners hindurchbewegt.
Eine Verwendung von mehreren Spritzbrennern ist besonders vorteilhaft und
steigert die Beschichtungsgeschwindigkeit um das Vielfache, entsprechend der
Brenneranzahl. So kann z. B. bei einer besonders vorteilhaften Verwendung von
mehreren Plasmaspritzbrennern eine Fläche von bis zu 1000 m²/h beschichtet
werden.
Der Walzenkörper der Behandlungswalze 4, der aus Stahl, Aluminium oder
sonstigen Metallegierungen bestehen kann, hat ferner die Aufgabe die Wärme
aus dem thermischen Prozeß, mit der der Grundträger für Druckplatten
zwangsläufig beaufschlagt wird, aufzunehmen und abzuleiten. Eine zusätzliche
Kühlung 5 des Walzenkörpers mit wärmeableitenden Fließmedien, wobei eine
Taupunktsunterschreitung zu vermeiden ist, bewirkt eine störungsfreie
Prozeßführung.
In den heißen Gasstrahl des Spritzbrenners 6, der parallel zur Längsachse der
Behandlungswalze 4 über den Grundträger 1 mit einer Geschwindigkeit von
1000 bis 2000 mm/s gleichförmig, wellenförmig oder oszillierend bewegt wird,
wird keramisches Pulver durch eine Dosiervorrichtung 8 und/oder 9 zugegeben.
Die Injektion kann als außenliegende seitliche Injektion erfolgen, es kann aber
auch von Vorteil sein, eine direkte Injektion in den Gasstrahl vorzunehmen. Eine
Kombination beider Injektionsarten bei gleichzeitiger Verwendung von
Ausgangsmaterialien mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften
(Schmelzpunkt, Wärmeleitfähigkeit) wird bevorzugt angewandt.
Erfindungsgemäß können so Plasmaspritzschichten mit einer Dicke von 5 bis 20 µm
und mit einer Schichtdickentoleranz von ± 5% aufgetragen werden. Die
Haftfähigkeit der Schichten wird in dem "Filmtest" geprüft, wie er in der
Galvanik üblich ist. Dabei wird ein Klebestreifen auf der beschichteten
Oberfläche angepreßt und danach ruckartig senkrecht zu der
Beschichtungsebene wieder abgezogen. Dabei darf das Material an der
Klebeschicht nicht haften bleiben. Die Schichten können auch durch Biegen des
Grundkörpers 1 um einen von 90° nicht durch Abplatzen entfernt werden.
Als plasmabildende heiße Gase können Argon und Stickstoff Verwendung
finden. Vorteilhaft werden Gasgemische wie Argon-Stickstoff, Stickstoff-
Wasserstoff oder besonders vorteilhaft Argon-Wasserstoff eingesetzt. Die
eingebrachte elektrische Leistung beträgt vorteilhaft 20 bis 50 KW, besonders
vorteilhaft 25 bis 35 KW. Bei Anwendung des
Hochgeschwindigkeitsflammspritzens werden vorteilhaft die Brenngase Acetylen
und Wasserstoff, besonders vorteilhaft Propan oder Propylen, benutzt.
Erfindungsgemäß wird zur Erzeugung einer Schicht mit einer Rauheit Ra von 1
bis 2 µm ein sehr feines Pulver mit einer mittleren Korngröße 20 µm
eingesetzt. Besonders vorteilhaft konnten Pulver mit einer Korngröße 5 bis
12 µm eingesetzt werden. Eine zweite Pulverkörnung von 20 bis 40 µm, die zweck
mäßigerweise getrennt zugegeben wird, bewirkt, daß sich aus der
Grundrauhigkeit 10 heraus einzelne in der Menge steuerbare, statistisch
gleichmäßig über die Oberfläche verteilte Spitzen 11 erzeugen lassen. In dieser
Schichtkombination können die Körnungen eine unterschiedliche chemische
Zusammensetzung haben, wie z. B. Grundschicht Al₂O₃ - Spitzen Al₂O₃ + 3%
TiO₂. Bei Verwendung von Keramik-Metall-Gemischen aus Einzelkörnungen
werden die einzelnen Komponenten vorteilhaft durch getrennte Injektion in den
Gasstrahl eingebracht.
Zur Erzielung einer hydrophilen verschleißbeständigen Schicht können bevorzugt
Aluminiumoxide und Mischungen oder Verbindungen mit anderen Oxiden
Verwendung finden, die neuerungsgemäß an der Schichtoberfläche einen
Lichtabsorbtionsfaktor von 50 bis 70% ergeben.
Überraschenderweise konnten in der Spritzflamme ferner aus Aluminium,
Aluminiumlegierungen, wie z. B. AlSi, AlMg oder Al-Si-Fe und pelletierten oder
gesinterten Gemischen mit diesen Zusammensetzungen durch Oxidation von
feinen Pulvern, der bevorzugten Korngrößen < 20 µm, oxidische Gemische oder
Verbindungen mit hydrophilen Schichteigenschaften erzeugt werden.
Erfindungsgemäß ist es möglich, pulverförmige Oxide der beschriebenen Art als
solche, wahlweise aber auch pulverförmige Metalle, die in dem Spritzstrahl
oxidieren, oder eine Kombination aus diesen anzuwenden.
Die Schichtkombination aus Grundkörper und thermisch aufgetragener
hydrophiler Keramikschicht hat eine andere Hydrophile wie eine erhöhte
Verschleißbeständigkeit im Vergleich mit dem in dem Spritzgasstrahl erzeugten
Oxidgemischen aus Metallen.
Im Rahmen der Erfindung ist es ferner möglich, von einem mit Aluminium oder
mit einer Al-Legierung umhüllten Keramikpulver auszugehen oder von einem
Kornagglomerat aus Metall und Keramik, und damit Trägermaterial für
Offsetdruckplatten zu beschichten.
Nach dem thermischen Spritzprozeß wird zweckmäßigerweise eine Reinigung
durch Abblasen und Absaugen der nichthaftenden Partikel vorgenommen. Diese
können zusammen mit den Stäuben, die im Spritzprozeß anfallen, ebenfalls in
Filtern erfaßt, pelletiert, ggf. eingeschmolzen, und anschließend in den
Stoffkreislauf zurückgeführt werden.
Die so erzeugten Trägerkörper für Offsetdruckplatten müssen bevor sie in einem
nachgeschalteten Behandlungsschritt 13 mit lichtempfindlichen Harzschichten
14 versehen werden eine hohe Planparallelität aufweisen. Es kann erforderlich
sein, daß sie vor der Beschichtung einem Richtprozeß 12 unterworfen werden
müssen.
Die beschichteten Bänder werden nun getrocknet und ggf. Temperprozessen
ausgesetzt.
Nach diesem Prozeß können die Druckplatten auf ihre endgültige Größe aus dem
bandförmigen Material zugeschnitten werden. Die eigentliche Formatierung zu
Druckplatten erfolgt in den Druckereien, nach bekannten Verfahren.
Ein gewalztes Aluminiumfolienband WSt. Nr. 3.0205 mit einer Dicke von
300 µm und einer Breite von 1600 mm wurde mit einem schnellverdunstenden
handelsüblichen Lösemittel in einem Sprühprozeß gereinigt. Das Blech hatte eine
Rauheit Ra von 0,92 µm gemessen nach DIN 4768. Das gereinigte Folienband
wurde nach dem Plasmaspritzverfahren mit einer Pulverkombination aus
Aluminiumoxid 99,5%, Aluminium-Titanoxid 97-3, teiloxidiertes Aluminium
überzogen. Die Korngröße des Aluminiumoxids betrug -12 µm, +5 µm
(Bezeichnung Pulver A), das Aluminiumoxid mit 3% Titanoxid hatte eine
Korngröße von -40 µm, +20 µm (Bezeichnung Pulver B). Aus diesen Oxiden
wurde eine Mischung mit 95% Pulver A und 5% Pulver B hergestellt
(Bezeichnung Pulver C). Die Korngröße des Aluminiums betrug -20 µm, + 5 µm
(Bezeichnung Pulver D). Zur Erzeugung des heißen Gasstrahls (Plasmaflamme)
wurde ein Gasgemisch aus 8% Wasserstoff und 92% Argon verwendet, die
elektrische Leistung betrug 28 kW. In die Plasmaflamme wurde Pulver C und D
getrennt injektiert. Die Plasmaflamme wurde in einem Abstand von 70 mm mit
einer Geschwindigkeit von 1800 mm/sec über das Folienband bewegt. Das
Folienband wurde durch eine wassergekühlte Rolle diskontinuierlich in
Einzelschritten von 12 mm, die durch die Führungseinheit der Plasmaflamme
ausgelöst werden, bewegt. Die Wassertemperatur der Rolle betrug +10°C, der
Umschlingungswinkel 180° und die Anlagekraft der Folie betrug 1 N. Die so
hergestellte Schicht hatte eine Schichtdicke von 10 µm und eine
Oberflächenrauhigkeit Ra von 1,2 bis 1,5 µm (DIN 4768). Die Haftung der
Schicht wurde mit einem Klebefilm geprüft. Das hydrophilierte Folienband wird
anschließend mit einer lichtempfindlichen Harzschicht enthaltend ein Diazoharz,
einen Vernetzer, einen Photoinitiator und ggf. Bindemittel, wie sie üblicherweise
zur Herstellung von Offsetdruckplatten verwendet wird, beschichtet.
Die erhaltene Druckplatte hatte in einem Druckversuch eine gute Qualität die
folgende Merkmale aufweißt:
- 1) Die 6 µm Linien waren im UGRA Test heil wiedergegeben;
- 2) das Freilaufverhalten als Indiz für eine gute Feuchtmittelführung zeigte kein störendes Verhalten;
- 3) im Vergleich zu einem marktüblichen Korrekturmittel (KP 273) treten nach der Korrektur keine Farbunterschiede auf (= Farbschleierfreiheit);
- 4) Die Druckauflage betrug 130 000 Drucke;
- 5) Die Druckauflage betrug bei einer nach dem Entwickeln 5 Minuten bei 230 °C gehärteten Platte 500 000 Drucke.
Ein Aluminiumfolienband wie in Beispiel 1 wurde mit der gleichen
Maschinenordnung wie in Beispiel 1 bewegt. Die hydrophile Schicht wurde nach
dem Hochgeschwindigkeitsflammspritzverfahren aufgetragen. Es wurde im
Brenner ein Pulver C und D wie aus Beispiel 1 verwendet. Pulver C wurde direkt
in das Zentrum der Flamme injiziert, bei der als Brenngas Acetylen in einer
Menge von 4400 l/h und Sauerstoff in einer Menge von 6200 l/h verwendet
wird. Pulver D wurde vor dem Brenner in die Flamme injiziert. Es wurden 5
Brenner auf der Travesiereinheit angebracht, so daß gleichzeitig eine Breite von
75 mm beschichtet werden konnte. Der Brennerabstand betrug 200 mm. Die so
hergestellte Schicht hatte eine Schichtdicke von 10 bis 12 µm und eine Rauheit
Ra von 1,2 bis 1,5 µm. Die weitere Verarbeitung erfolgte wie in Beispiel 1.
Ein Aluminiumfolienband wie in Beispiel 1 wurde mit einem herkömmlichen
Aluminiumpulver der Korngröße -80 µm, +40 µm und einem herkömmlichen
Aluminiumoxidpulver der Korngröße -53 µm, +10 µm nach dem
Plasmaspritzverfahren beschichtet. Die beiden Körnungen wurden in einem
Gewichtsverhältnis von 1 : 1 gemischt und in die Plasmaflamme injiziert. Es
wurden übliche Parameter, wie sie aus Datenblättern von Anlagenherstellern
zum Beschichten von Oxiden zu entnehmen sind, verwendet. Empfohlen wird
ein Argon-Wasserstoffgemisch mit 75 Vol.-% Argon und 25 Vol.-% Wasserstoff
bei einer elektrischen Leistung von 37 KW. Die Schicht hatte eine Rauheit Ra
von 4 µm (DIN 4768) und eine ungleichmäßige Zusammensetzung, weil das
leichtschmelzende Aluminium zunächst am Injektor anhaftete, sich aber dann in
größeren Agglomeraten als Schmelzgut ablöste und als peakförmige Erhebung
auf dem Grundkörper niedergeschlagen war. Bei der daraus wie in Beispiel 1
hergestellte Druckplatte waren erst die 25 µm Linien im UGRA Test heil
wiedergegeben. Ferner verblieben im Bereich der Nichtbildstellen punktförmige
Bildstellenanteile aufgrund der zu hohen Rauheit haften. Die so hergestellten
Druckplatten entsprechen nicht den Qualitätsstandards von Offsetdrucke
reien.
Claims (15)
1. Thermisches Verfahren zur Auftragung von hydrophilen Schichten auf
Trägermaterialien für Druckplatten, dadurch gekennzeichnet, daß ein
metallisches Folienband mit einer dauerbeständig gut haftenden hydrophilen
Schicht durch thermisches Spritzen von pulverförmigen Oxiden und/oder
oxidischen Gemischen und Verbindungen mit einer mittleren Korngröße von
20 µm beschichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Folienband
eine Metallfolie ist mit einer Dicke im Bereich von 100 bis 500 µm, bevorzugt
von 120 bis 350 µm, mit kratzer- und narbenfreier Oberfläche die frei von
groben organischen oder mineralischen Rückständen ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie aus
Aluminium oder dessen Legierungen, Edelstählen oder aus Metallen oder Metall-
Legierungen zusammengesetzt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Folienband 1 kontinuierlich von einer Rolle 2 über eine frei drehende, vertikal
geführte Rolle 3 zu einer Reinigung mit leicht flüchtigen organischen Lösemitteln
und dann über eine im Anschluß daran angeordnete Behandlungsrolle 4 geführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Folienband eine nicht zusätzlich aufgerauhte glatte Walzoberfläche mit einer
Rauheit Ra von 0,5 bis 15 µm besitzt und kontinuierlich oder in Taktschritten der
Beschichtungsstation zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Folienband formschlüssig anliegend von einer angetriebenen
Behandlungswalze 4 kontinuierlich oder in Taktschritten unter dem heißen
Gasstrahl des Spritzbrenners hindurchbewegt wird, und der Spritzbrenner mit
einer Geschwindigkeit von 1500 bis 3000 mm/s parallel zur Behandlungswalze
gradlinig oder wellenförmig über das Folienband bewegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Spritzbrenner verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Walzenkörper der Behandlungswalze 4 von wärmeableitenden Fließmedien
durchströmt ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Spritzschichten mit einer Dicke von 5 bis 20 µm und mit einer
Schichtdickentoleranz von ± 5% aufgetragen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
als thermisches Spritzverfahren vorzugsweise das Plasmaspritzen mit den
bevorzugten plasmabildenden Gasen Argon, Stickstoff, Argon-Stickstoff,
Stickstoff-Wasserstoff oder Argon-Wasserstoff bei einer bevorzugten
elektrischen Leistung von 20 bis 35 KW oder das
Hochgeschwindigkeitsflammspritzen mit den bevorzugten Brenngasen
Wasserstoff, Acetylen, Propan, Propylen und Sauerstoff eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver oxidische oder teiloxidische Materialien enthält, die in dem
heißen Gasstrahl zu hydrophilen Verbindungen umgesetzt werden können,
vorzugsweise metallisches Aluminium und dessen Legierungen oder Mischungen
mit anderen Metallen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver eine
Korngröße von -15 µm, +5 µm besitzt und daß zusätzlich ein zweites Pulver mit
einer Korngröße von -40 µm, +20 µm getrennt injiziert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pulver pelletierte oder gesinterte Mischungen aus Keramik mit Metall enthält,
vorzugsweise Aluminium und dessen Legierungen und Aluminiumoxid.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pulver mit Metallen umhüllte Oxidpartikel enthält, wobei die
Umhüllungen vorzugsweise Aluminium oder dessen Legierungen enthalten.
15. Verwendung eines Folienbandes mit einer hydrophilen Beschichtung
hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 als
Trägermaterial für Offsetdruckplatten.
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DE4344692A Withdrawn DE4344692A1 (de) | 1993-12-27 | 1993-12-27 | Thermisches Auftragsverfahren für hydrostabile Schichten auf hydrophoben Substraten und Verwendung so beschichteter Substrate als Trägerkörper für Offsetdruckplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4344692A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19610015C2 (de) * | 1996-03-14 | 1999-12-02 | Hoechst Ag | Thermisches Auftragsverfahren für dünne keramische Schichten und Vorrichtung zum Auftragen |
EP1985459A3 (de) * | 2007-04-23 | 2009-07-29 | Mdc Max Daetwyler AG | Herstellung von Tiefdruckformen |
-
1993
- 1993-12-27 DE DE4344692A patent/DE4344692A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19610015C2 (de) * | 1996-03-14 | 1999-12-02 | Hoechst Ag | Thermisches Auftragsverfahren für dünne keramische Schichten und Vorrichtung zum Auftragen |
EP1985459A3 (de) * | 2007-04-23 | 2009-07-29 | Mdc Max Daetwyler AG | Herstellung von Tiefdruckformen |
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8130 | Withdrawal |