DE4228947C2 - Druckmodulator - Google Patents
DruckmodulatorInfo
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- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/32—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration
- B60T8/34—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition
- B60T8/42—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force responsive to a speed condition, e.g. acceleration or deceleration having a fluid pressure regulator responsive to a speed condition having expanding chambers for controlling pressure, i.e. closed systems
- B60T8/4208—Debooster systems
- B60T8/4266—Debooster systems having an electro-mechanically actuated expansion unit, e.g. solenoid, electric motor, piezo stack
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Description
Die Erfindung betrifft einen Druckmodulator nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus den Druckschriften DE 35 30 286 A1, DE 39 16 650
A1, DE 36 08 573 A1 und DE 42 14 622 A1 der Anmelderin
sind Druckmodulatoren nach dem Plungerprinzip bekannt,
bei denen zum Druckabbau der Plunger aktiv über eine
Magnetkupplung und Aufwickeln eines flexiblen Zuggliedes
zum Teil unter Zwischenschaltung von Hebelgetrieben,
Umlenkrollen oder Kombinationen derselben gegen
die Kraft eines Federpakets bewegt wird. Der Druckaufbau
wird hierbei über das Federpaket gewährleistet
und je nach Erfordernis durch oben genannten Antrieb
gebremst.
Nachteilig ist bei diesen Lösungen, daß an die Magnetkupplung
zur Gewährleistung der erforderlichen Regelgüte
sehr hohe Anforderungen gestellt werden müssen.
Dies betrifft insbesondere das Reibungsverhalten
(Haft-/Gleitreibung), das Ansprechverhalten, das Verschleißverhalten,
das Klimaverhalten, das thermische Verhalten, die Medienverträglichkeit, die
Langzeitstabilität, die Korrosionsbeständigkeit, sowie die Verschmutzungsunempfindlichkeit und so
weiter.
Um die oben genannten Funktionen zu gewährleisten, ist
eine relativ aufwendige Konstruktion, verbunden mit
zahlreichen flankierenden Schutzmaßnahmen, sowie eine
ausgefeilte und selbstadaptierende Lageregelung notwendig.
Aus der DE 24 27 238 A1 und der EP 0 395 225 A2 ist es
weiterhin bekannt, einen Hydraulikkolben über eine
Kurvenscheibe zu steuern, die elektromotorisch angetrieben wird.
Bei dieser Ausführung ist jedoch nachteilig,
daß der Hydraulikkolben in beide Wirkrichtungen ausschließlich
aktiv über den Antrieb bewegbar ist. Aufgrund
der unvermeidbaren Trägheit des Antriebssystems
ist es hier nicht möglich, den Hydraulikkolben so
feinfühlig und schnell zu bewegen, wie es eine effiziente
Antiblockierregelung erfordert.
Besonders der
Übergang von Druckabbau zu Druckhalten bzw. Druckaufbau
ist aus den obengenannten Gründen nur mit entsprechender
Verzögerung bzw. Überregelungszuständen möglich,
was sich nachteilig auf den Bremsweg auswirkt.
Nachdem kein passives Rückstellglied vorhanden ist,
bedeutet in der vorgeschlagenen Anordnung ein Ausfall
des Antriebsmotors, von dessen Energieversorgung oder Ansteuerung
während einer ABS-Bremsung den Totalausfall
des Bremssystems.
Schließlich offenbart die gattungsbildende DE 35 30 280 A1
einen Druckmodulator für Antiblockierregelsysteme, der einen
Druckentlastungskolben hat, welcher einen Ausgleichsraum begrenzt
und mittels einer Druckfeder über ein Kurvenscheibengetriebe
gegen den im Betrieb im Ausgleichsraum anstehenden
Bremsdruck vorgespannt ist. Der Druckmodulator weist weiterhin
einen Elektromagneten auf, dessen Anker mit der Druckfeder und
über das Kurvenscheibengetriebe mit dem Druckentlastungskolben
in Wirkverbindung steht und derart ansteuerbar ist, daß er der
Kraft der Druckfeder entgegenwirkt, um dem Druckentlastungskolben
eine das eingeschlossene Volumen des Ausgleichsraums
vergrößernde und damit den Bremsdruck reduzierende Bewegung zu
gestatten.
Zwar ist bei diesem Stand der Technik ein passives Rückstellglied
in Form der Druckfeder vorhanden, jedoch baut dieser
Druckmodulator relativ groß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diesen Stand
der Technik dahingehend weiterzubilden, daß der Druckmodulator
hinsichtlich seines Bauvolumens optimiert ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs
angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß sind der Plungerkolben und die Rückstellfeder
koaxial angeordnet, wobei der Elektroantrieb im Betrieb über
das Kurvenscheibengetriebe mit gegenläufigen Einwirkrichtungen
und -kräften auf den Plungerkolben und die Rückstellfeder einwirkt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Ein Prinzipbild des Erfindungsgegenstands zeigt Fig. 1.
Der Druckmodulator 1 ist im Bremskreis zwischen
Hauptzylinder 2 und Radbremse 3 angeordnet. Im
Normalfall ist ein Rückschlagventil 4 über einen Stift
5 am federvorgespannten Plungerkolben 6 offengehalten,
so daß ein ungehinderter Flüssigkeitsdurchtritt vom
Hauptzylinder 2 zur Radbremse 3 gegeben ist. Die Federvorspannung
bezogen auf den Plungerkolben 6 ist so gewählt,
daß sie der Druckkraft des höchsten vorkommenden
Bremsdrucks entspricht. Zur Bewegung des Plungerkolbens
6 zum Zwecke des Druckabbaus ist ein Elektroantrieb in Form eines Antriebsmotors
7 vorgesehen.
Federkraft, Druckkraft auf den Plungerkolben 6 und Antriebsdrehmoment
des Antriebsmotors 7 wirken über ein Getriebe 8 in folgender
Weise zusammen:
- 1. Überwiegt die Summe aus Druckkraft und Drehmoment die Federkraft, bewegt sich der Plungerkolben 6 nach unten.
- 2. Stehen Federkraft und Summe aus Druckkraft und Drehmoment im Gleichgewicht, so bleibt das System in Ruhe.
- 3. Überwiegt die Federkraft die Summe aus Druckkraft und Drehmoment, bewegt sich der Plungerkolben 6 nach oben.
Aus diesem Zusammenhang wird ersichtlich, daß der Antriebsmotor
7 nur die Differenz zwischen dem
Auslegungsdruck (auf den die Feder vorgespannt ist)
und dem aktuellen Bremsdruck aufbringen muß.
Im Regelfall treibt der Antriebsmotor 7 über ein Getriebe
8 eine Welle 9 an. Auf der Welle 9 sind drei
Kurvenscheiben 10, 11, 12 drehfest angeordnet, wobei die
beiden äußeren Kurvenscheiben 10, 12 über zwei Rollen
13, 14 und einen Federteller 15 mit einem als Rückstellfeder wirkenden vorgespannten
Druckfederpaket 16, und die mittlere Kurvenscheibe 11
über eine Rolle 17 mit dem Plungerkolben 6 in Wirkverbindung
stehen.
Wird die Welle 9 durch den Antriebsmotor 7 in
Druckabbaurichtung gedreht, wird das Federpaket 16
über die ansteigende Kontur der beiden äußeren Kurvenscheiben
10, 12 weiter vorgespannt, während die mittlere
Kurvenscheibe 11 aufgrund ihrer abfallenden Kontur
einen Weg freigibt, so daß der auf dem Plungerkolben
6 lastende Druck diesen nach unten verschiebt. Zu
Beginn der Bewegung wird dabei zunächst das Rückschlagventil
4 oberhalb des Plungerkolbens 6 geschlossen.
Dadurch wird der Hauptzylinder 2 von der
Radbremse 3 getrennt. Im weiteren Verlauf der Bewegung
wird das zuvor vom Hauptzylinder 2 in die Radbremse 3
eingespeiste Volumen zunehmend durch das durch die
Kolbenbewegung entstehende Zusatzvolumen aufgenommen,
wodurch der Bremsdruck absinkt.
Der Druckaufbau geschieht über das vorgespannte Druckfederpaket
16. Die Federkraft erzeugt über die Kurvenscheiben
10, 12 ein Drehmoment an der Welle 9, wodurch
sich diese entgegen der Druckabbaurichtung dreht.
Durch die Drehung wird über die mittlere Kurvenscheibe
11 der Plungerkolben 6 nach oben geschoben und der
Druck aufgebaut. Der Antriebsmotor 7 wird dabei mitgedreht,
da er starr mit der Welle 9 verbunden ist.
Die Konturen der Kurvenscheiben 10, 11, 12 und die Anordnung
der Rollen 13, 14, 17 sind so gewählt, daß sie
zusammen ein stufenloses Getriebe mit variabler Übersetzung
zwischen Feuerpaket 16 und Plungerkolben 6
darstellen. Dadurch wird die über der Einfederung
zwangsläufig ansteigende Federkraft bezogen auf den
Plungerkolben 6 in eine abfallende Kennlinie gewandelt.
Die Kennlinie ist so gewählt, daß sich eine minimale
Überschußkraft zwischen Druckaufbauvermögen über die
Feder und der Druck-Volumen-Kennung des angeschlossenen
Bremssystems bezogen auf den Plungerkolben 6 ergibt.
Dadurch wird die zu installierende Leistung
minimiert. Gleichzeitig wird erreicht, daß das notwendige
Wellenmoment über dem Drehwinkel in Druckabbaurichtung
leicht ansteigt, was die eindeutige Regelbarkeit gewährleistet. Vorteilhaft ist diesbezüglich weiterhin,
daß das Getriebe mit sehr gutem Wirkungsgrad
und geringerer Hysterese arbeitet, da ausschließlich
rollende Reibung auftritt.
Die Getriebekennung zeigt Fig. 2 qualitativ.
Parallel zum Federteller 15 ist ein Wegsensor 18 vorgesehen.
Durch die bekannte Getriebekennung läßt sich
damit jederzeit die aktuelle Plungerkolbenstellung ermitteln.
Nachdem auch die Verbraucherkennung des angeschlossenen
Bremssystems in erster Näherung bekannt
ist, läßt sich damit je nach Auswerteverfahren eine
relative oder absolute Druckaussage gewinnen, die für
eine effiziente ABS-Regelung vorteilhaft ist.
Der Wegsensor 18 und der Antriebsmotor 7 sind in einen
Lageregelkreis eingebunden. Die Bestromung des Antriebsmotors
7 wird damit immer optimal gemäß den
Erfordernissen der Plungerkolbenbewegung geregelt.
Die Ansteuerung des Antriebsmotors 7 ist so ausgelegt,
daß sie in der Lage ist, den Antriebsmotor 7 im Bedarfsfall
kurzzeitig umzupolen und damit Brems- und Beschleunigungsvorgänge
des Druckmodulators 1 zeitlich zu minimieren.
Im Druckabbaufall wird der Antriebsmotor 7 zunächst
voll bestromt, um den Plungerkolben 6 möglichst rasch
auf die optimale Druckabbaugeschwindigkeit zu bringen.
Danach wird die Bestromung soweit gedrosselt, daß sich
ein Druckverlauf ergibt, wie es die Schlupfverhältnisse
am Rad erfordern.
Stellt die Elektronik 19 in bekannter Weise fest, daß
sich die Radgeschwindigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit
wieder annähert, wird die Bestromung des Antriebsmotors
7 je nach Erfordernis gedrosselt, abgeschaltet
oder kurzzeitig umgepolt, wodurch sich eine
entsprechende Änderung der Plungerkolbenbewegung und
damit des Bremsdrucks (z. B. Verringerung des
Druckabbaugradienten, Druckhalten oder Druckaufbau) in
der Radbremse 3 ergibt.
Die Regelung erfolgt vorzugsweise gemäß der in der Druckschrift DE 39 16 513 A1
offenbarten Lehre.
Plungerkolben 6 und Federpaket 16 sind koaxial angeordnet.
Ein besonderer Bauraumvorteil bei der vorgeschlagenen
Lösung im Vergleich zum Stand der Technik
kommt dadurch zustande, daß bedingt durch das oben
beschriebene Kurvenscheibengetriebe Plungerkolben- und
Federbewegung gegenläufig sind. Dadurch können die
notwendigen Führungslängen und Freiräume für die Bewegung
doppelt genutzt werden und führen zu einer kompakten Baugröße.
Hinzu kommt, daß das Kurvenscheibengetriebe sehr klein
baut. Kostenvorteile ergeben sich dadurch, daß weder
Magnetkupplungen, noch relativ teure flexible Zugglieder
(Flyerketten) und deren Führung notwendig sind.
Die Kurvenscheiben 10, 11, 12 sind so gestaltet, daß sie
als Feinschneidteil ohne zusätzliche Nacharbeit herstellbar
sind. Die Rollen 13, 14, 17 sind Standardteile.
Für mehrere Regelkanäle werden mehrere Geräte
der oben beschriebenen Bauart kombiniert.
Wie bereits beschrieben, wird die Bremsdruckmodulation
durch Verschiebung eines Plungerkolbens 6 bewerkstelligt.
Es handelt sich daher um ein geschlossenes
hydraulisches System, aus dem keine Flüssigkeit entnommen
wird.
Es entfallen daher die Ausfallmöglichkeiten durch undichte
Ventile usw., die bei anderen Antiblockiersystemen
gegeben sind. Die dynamische Abdichtung des
Plungerkolbens 6 ist mit der Dichtfunktion eines Hauptzylinderkolbens
vergleichbar, so daß hier auf einen
langjährigen Erfahrungsschatz verwiesen werden kann,
der diese Form der Abdichtung als zuverlässig ausweist.
Nachdem der Druckaufbau passiv über das Federpaket 16 erfolgt,
ist bei Ausfall beispielsweise der Ansteuerung (Elektronik 19),
des Antriebsmotors 7 oder der Stromversorgung etc. immer
sichergestellt, daß die normale Fahrzeugbremse betriebsbereit
ist. Sollte eine Feder des Federpakets 16
brechen, so übernimmt die verbleibende Feder immer
noch einen Teil der Vorspannkraft und gewährleistet
damit immerhin eine Restbremswirkung.
Claims (1)
- Druckmodulator (1) für Antiblockierregelsysteme, mit einem einen Druckraum begrenzenden Plungelkolben (6), der mittels einer Rückstellfeder (16) über ein Kurvenscheibengetriebe (10, 11, 12) gegen den im Betrieb im Druckraum anstehenden Bremsdruck vorgespannt ist, und einem Elektroantrieb (7), welcher mit der Rückstellfeder (16) und über das Kurvenscheibengetriebe (10, 11, 12) mit dem Plungerkolben (6) in Wirkverbindung steht und derart ansteuerbar ist, daß er der Kraft der Rückstellfeder (16) entgegenwirkt, um dem Plungerkolben (6) eine das eingeschlossene Volumen des Druckraums vergrößernde und damit den Bremsdruck reduzierende Bewegung zu gestatten, dadurch gekennzeichnet, daß der Plungerkolben (6) und die Rückstellfeder (16) koaxial angeordnet sind, wobei der Elektroantrieb (7) im Betrieb über das Kurvenscheibengetriebe (10, 11, 12) mit gegenläufigen Einwirkrichtungen und -kräften auf den Plungerkolben (6) und die Rückstellfeder (16) einwirkt.
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1992
- 1992-08-31 DE DE19924228947 patent/DE4228947C2/de not_active Expired - Fee Related
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