DE4219144A1 - Gleitelement - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitelement und ins
besondere ein Gleitelement mit einer eine Gleitfläche für
ein Gegenelement aufweisenden Oberflächenschicht.
Es sind Gleitlager als Gleitelement von Maschinenteilen,
beispielsweise einer Nockenwelle bekannt, welche eine Ober
flächenschicht auf einer Außenumfangsfläche eines Lagerteils
eines Basiselementes besitzen und durch eine abgeschiedene
Metallschicht zum Zwecke der Verbesserung der Belegung und
der Abnutzungsfestigkeit sowie ein Lagerteil einer Nocken
welle, ein vergrößertes Ende einer Verbindungsstange oder
ähnliches mit einer gleichartigen Oberflächenschicht besit
zen.
Unter bestimmten Umständen bei einer Tendenz zur Erhöhung
der Drehzahl und der Ausgangsleistung eines Motors sind be
kannte Gleitlager jedoch mit dem Problem behaftet, daß sie
aufgrund eines schlechten Anfangsformanpassungsvermögens
lediglich eine nicht ausreichende Ölspeicherfähigkeit sowie
eine schlechte Belegung und eine schlechte Abnutzungsfestig
keit an der Oberflächenschicht besitzen. Selbst hinsichtlich
der Haftung der Oberflächenschicht an der Basis ist eine
Verbesserung erforderlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Gleitelement der in Rede stehenden Art mit einer ausreichen
den Ölspeicherfähigkeit einer Oberflächenschicht und einem
verbesserten Anfangsformanpassungsvermögen der Oberflächen
schicht und damit einer verbesserten Belegung und einer ver
besserten Abnutzungsfestigkeit der Oberflächenschicht anzu
geben.
Dabei soll weiterhin die Abschälfestigkeit einer Oberflä
chenschicht auf einem Basiselement erhöht sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Gleitele
ment mit einer eine Gleitfläche für ein Gegenelement aufwei
senden Oberflächenschicht vor, die einen zu einem kubischen
System gehörenden Metallkristall mit einer zur Gleitfläche
gerichteten Ebene mit dem Miller-Indizes (h00) und einer
Einstellung eines prozentualen Bereichs A der (h00)-Ebene in
der Gleitfläche in einen Bereich von A50%.
Die Ölspeicherfähigkeit und das Anfangsformanpassungsvermö
gen und damit die Belegung und die Abnutzungsfestigkeit der
Oberflächenschicht sind also durch die Struktur des Metall
kristalls der Oberflächenschicht verbessert.
Ist eine Orientierung des zum kubischen System gehörenden
Metallkristalls derart vorgesehen, daß die (h00)-Ebene in
der Gleitfläche erscheint, so ist der Metallkristall mit
einer derartigen Orientierung stengelförmig und endet in
einem spitzen Ende, das ein Gemenge von die Gleitfläche
bildenden vierseitigen pyramidenförmigen Kristallen ist.
Sind der Prozentbereich A der (h00)-Ebene und damit die
vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle in der Gleitebene
auf einen Wert von gleich oder mehr als 50% (A50%)
eingestellt, so werden zur Verbesserung des Anfangsforman
passungsvermögens der Oberflächenschicht die Spitzen der
vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle vorzugsweise abge
tragen, wodurch der Oberflächenbereich der Gleitfläche durch
die vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle vergrößert wer
den kann, so daß die Oberflächenschicht eine ausreichende
Ölspeicherfähigkeit besitzt. Damit wird die Belegungsfestig
keit der Oberflächenschicht vergrößert. Ist der Prozentbe
reich A jedoch kleiner als 50% (A < 50%), kann ein Effekt
der oben beschriebenen Art nicht realisiert werden, woraus
sich eine verringerte Belegungsfestigkeit der Oberflächen
schicht ergibt.
Aus der Tatsache, daß der Metallkristall dem kubischen Sy
stem angehört, kann aufgrund der Orientierung der (h00)-
Ebene in Orientierungsrichtung eine größere Atomdichte er
reicht werden, so daß die Oberflächenschicht eine größere
Härte und Ölspeicherfähigkeit besitzt, was zu einer er
höhten Abnutzungsfestigkeit der Oberflächenschicht führt.
Weiterhin ist gemäß der Erfindung ein Gleitelement mit einer
eine Gleitfläche für ein Gegenelement aufweisenden Oberflä
chenschicht vorgesehen, bei dem die Oberflächenschicht durch
ein Gemenge von Kristalliten einer höchstens 17 Gew.-% Sn
enthaltenden Pb-Legierung gebildet ist und bei dem bei einer
Beugungsmessung mit Röntgenstrahlen für die Oberflächen
schicht die Beziehung
I(c)/ΣI(abc)0,2
gilt, worin ΣI(abc)=I(a)+I(b)+I(c) ist und I(b)=0
enthalten ist, wenn die integrierte Festigkeit von ersten
orientierten Kristallen mit der durch die Miller-Indizes
(h00) gegebenen, gegen die Gleitfläche gerichtete Ebene
durch I(a), die integrierte Festigkeit von zweiten orien
tierten Kristallen mit durch die Miller-Indizes (111) und
(222) gegebenen gegen die Gleitfläche gerichteten Flächen
durch I(b) und die integrierte Festigkeit von dritten
orientierten Kristallen mit einer gegen die Gleitfläche
gerichteten sich von (h00)-, (111)- und (222)-Ebenen
unterscheidenden Kristallfläche durch I(c) gegeben ist.
Der erste orientierte Kristall mit der gegen die Gleitflä
che gerichteten (h00)-Ebene ist ein stengelförmiger Kri
stall, dessen Spitzenende ein vierseitiger pyramidenförmi
ger Kristall ist, so daß die Oberflächenschicht eine der
oben beschriebenen Belegungsfestigkeit gleichartige Bele
gungsfestigkeit besitzt.
Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Gleitelement vorgesehen,
in dem zwischen dem die Oberflächenschicht bildenden sten
gelförmigen Kristallen eine Pore vorgesehen ist, die sich in
die Gleitfläche öffnet und als Ölspeicher dient.
Bei einer derartigen Ausführungsform besitzt die Oberflä
chenschicht ein ausgezeichnetes Schmiervermögen, was zu
einer weiter verbesserten Belegungsfestigkeit der Oberflä
chenschicht führt.
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß ein Gleitelement mit
einem Basiselement und einer eine Gleitfläche für ein Gegen
element bildenden Oberflächenschicht aus einer Legierung auf
dem Basiselement vorgesehen, bei dem die Oberflächenschicht
durch eine auf dem Basiselement abgeschiedene Basisschicht,
eine auf der Basisschicht abgeschiedene Gleitflächenbil
dungsschicht zusammengesetzt ist und die Basisschicht ein
dichtes Gemenge von körnigen Kristallen und die Gleitflä
chenbildungsschicht wenigsten entweder eine Vielzahl von
vierseitigen pyramidenförmigen Kristallen oder eine Viel
zahl von stumpfen vierseitigen pyramidenförmigen Kristallen
enthält, welche die Gleitfläche bilden.
Das Gemenge der die Basisschicht bildenden körnigen Kristal
le ist dicht, so daß die Basisschicht fest am Basiselement
haftet. Andererseits haftet die Gleitflächenbildungsschicht
gut an der Basisschicht, weil sie aus dem gleichen Material
wie die Basisschicht hergestellt ist. Damit wird es möglich,
eine verbesserte Abschälfestigkeit der Oberflächenschicht
auf dem Basiselement zu realisieren. Die Gleitflächenbil
dungsschicht besitzt eine der oben beschriebenen Belegungs
festigkeit gleichartige Belegungsfestigkeit, weil sie viel
seitige pyramidenförmige Kristalle und/oder ähnliches ent
hält.
Darüber hinaus ist erfindungsgemäß ein Gleitelement mit
einem Basiselement und einer eine Gleitfläche für ein Gegen
element bildenden Oberflächenschicht aus einer Legierung auf
dem Basiselement vorgesehen, bei dem die Oberflächenschicht
durch eine auf dem Basiselement abgeschiedene und ausgebil
dete Primärschicht und eine auf der Primärschicht abgeschie
dene Sekundärschicht gebildet wird, wobei die Primärschicht
eine Vielzahl von benachbart zueinander von der Basisele
mentseite ausgehenden körnigen Kristallen und die Sekundär
schicht ein Gemenge von körnigen Kristallen mit einer Härte
enthält, welche kleiner als die der Kristalle in der Primär
schicht ist.
Bei einer derartigen Ausführungsform ist das Anfangsforman
passungsvermögen aufgrund der geringen Härte der Sekundär
schicht verbessert, wodurch sichergestellt ist, daß der
Oberflächendruck bei fertiger Belegung in der Anfangsstart
stufe der Gleitbewegung erhöht werden kann. Ist andererseits
die Anfangsstartstufe der Gleitbewegung abgelaufen, d. h.
nach Abnutzung der Sekundärschicht, wird die Abnutzung der
Primärschicht im wesentlichen unterdrückt, weil deren Härte
aufgrund der Orientierung der (h00)-Ebene erhöht ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Aus
führungsbeispielen gemäß den Figuren der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Nockenwelle;
Fig. 2 eine Schnittansicht, aus der der Zusammenhang
zwischen einem Lagerteil der Nockenwelle und einem
Gleitlager ersichtlich ist;
Fig. 3 eine schematische perspektivische Ansicht eines we
sentlichen Teils einer Oberflächenschicht;
Fig. 4 eine Darstellung zur Erläuterung der Messung des
Neigungswinkels eines körnigen Kristalls;
Fig. 5 ein Diagramm einer Röntgenstrahlenbeugung für einen
Ni-Kristall in einer Oberflächenschicht;
Fig. 6A eine eine Ni-Kristallstruktur in einer Gleitfläche
zeigenden Mikrophotographie;
Fig. 6B eine der Fig. 6A entnommene schematische Darstel
lung;
Fig. 7 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen dem Pro
zentbereich einer (h00)-Ebene in einer Gleitfläche
und des Oberflächendrucks der Oberflächenschicht
bei Erzeugung der Belegung;
Fig. 8 ein Diagramm einer Röntgenstrahlenbeugung für einen
Pb-Legierungskristall in einer Oberflächenschicht;
Fig. 9 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einer Gleitfläche zeigende Mikrophotographie;
Fig. 10 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einem Längsschnitt der Oberflächenschicht zeigende
Mikrophotographie;
Fig. 11 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen dem Pro
zentbereich einer (h00)-Ebene in der Gleitfläche
und des Oberflächendrucks der Oberflächenschicht
bei Erzeugung der Belegung;
Fig. 12 eine ebene Explosionsdarstellung eines Gleitlagers;
Fig. 13 einen Schnitt in einer Ebene 13-13 in Fig. 12;
Fig. 14 eine schematische Ansicht eines wesentlichen Teils
einer Gleitfläche;
Fig. 15 einen schematischen Längsschnitt eines wesentlichen
Teils einer Oberflächenschicht;
Fig. 16 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen den Sn-Ge
halt und dem Druckbetrag von ersten orientierten
Kristallen;
Fig. 17 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einer Gleitfläche zeigenden Mikrophotographie;
Fig. 18 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen dem Druck
betrag von ersten orientierten Kristallen und dem
Oberflächendruck bei Erzeugung der Belegung;
Fig. 19 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen dem Cu-Ge
halt und dem Druckbetrag von dritten orientierten
Kristallen;
Fig. 20 ein Diagramm des Zusammenhangs zwischen dem Druck
betrag der dritten orientierten Kristalle und dem
Oberflächendruck bei Erzeugung der Belegung;
Fig. 21 einen schematischen Längsschnitt eines wesentlichen
Teils einer Oberflächenschicht;
Fig. 22 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einer Gleitfläche nach einem Abnutzungstext zeigen
de Mikrophotographie;
Fig. 23 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einer Gleitfläche in einem vergleichbaren Beispiel
nach dem Abnutzungstext zeigende Mikrophotographie;
Fig. 24 eine Darstellung eines wesentlichen Teils einer
Oberflächenschicht bei fortschreitender Abnutzung
in einem Längsschnitt;
Fig. 25 eine schematische perspektivische Ansicht eines we
sentlichen Teils einer Gleitfläche;
Fig. 26 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung der
Gleitfläche zeigende Mikrophotographie;
Fig. 27 eine Darstellung zur Erläuterung der Messung des
Neigungswinkels eines körnigen Kristalls;
Fig. 28 einen Längsschnitt eines wesentlichen Teils einer
Oberflächenschicht;
Fig. 29 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung im
Längsschnitt einer Oberflächenschicht zeigende
Mikrophotographie;
Fig. 30 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einer Oberfläche einer Basisschicht zeigende Mikro
photographie;
Fig. 31 ein Diagramm einer Röntgenstrahlenbeugung für einen
Pn-Legierungskristall in einer Basisschicht;
Fig. 32 eine Darstellung zur Erläuterung eines Abschälte
stes für eine Oberflächenschicht;
Fig. 33 einen schematischen Längsschnitt eines wesentlichen
Teils eines Gleitlagers;
Fig. 34 eine eine Kristallstruktur einer Pb-Legierung in
einem Längsschnitt einer Oberflächenschicht zeigen
de Mikrophotographie; und
Fig. 35 einen schematischen Längsschnitt eines wesentli
chen Teils einer Oberflächenschicht.
Die Fig. 1 bis 11 zeigen eine erste Ausführungsform der
Erfindung.
Gemäß den Fig. 1 und 2 besitzt eine Nockenwelle 1 als Gleit
element für einen Verbrennungsmotor ein Basismaterial 2 aus
Gußeisen als Basiselement. Auf einer Außenumfangsfläche
eines Lagerteils 3 des Basismaterials 2 ist eine Oberflä
chenschicht 4 vorgesehen. Diese Oberflächenschicht 4 besitzt
eine Gleitfläche 4a für ein Lagerelement als Gegenelement.
Die Oberflächenschicht 4 wird durch ein galvanisches Verfah
ren hergestellt und umfaßt ein zu einem kubischen System ge
hörendes Metallkristallgemenge. Im kubischen System sind
eine flächenzentrierte kubische Struktur und eine raumzen
trierte kubische Struktur enthalten.
Beispiele von Metallkristallen mit einer flächenzentrierten
kubischen Struktur sind Einzelmetallkristalle und Legie
rungskristalle, wie beispielsweise Pb, Ni, Cu, Al, Ag, Au
und ähnliches. Beispiele von Metallkristallen mit einer
raumzentrierten kubischen Struktur sind Einzelmetallkristal
le und Legierungskristalle, wie beispielsweise Fe, Cr, Mo,
W, Ta, Zr, Nb, V und ähnliches.
Vorgegebene Kristalle eines Metallkristalls besitzen eine
durch die Miller-Indizes (h00) gegebene Ebene, welche gegen
eine Gleitfläche 4a zu deren Bildung gerichtet ist. Der
Prozentbereich A der (h00)-Ebene in der Gleitfläche 4a ist
auf einen Bereich von A50% eingestellt.
Ist für einen Metallkristall eines kubischen Systems eine
solche Orientierungscharakteristik vorgesehen, daß eine
(h00)-Ebene auf diese Weise in der Gleitfläche 4a erscheint,
so besitzt der Metallkristall mit dieser Orientierungscha
rakteristik von dem Lagerteil 3 ausgehende Stengelkristalle
7, deren Enden die Gleitfläche 4a bildende vierseitige py
ramidenförmige Kristalle 6 aufweisen. Von den Stengelkri
stallen 7 gehen einige vom Basismaterial 2 aus, wobei sie
jedoch in der Mitte abgebrochen sind, während andere von
derartigen abgebrochenen Stengelkristallen ausgehen. Das
gleiche gilt für einen im folgenden noch zu beschreibenden
Stengelkristall.
Ist der Prozentbereich A der (h00)-Ebene und damit der vier
seitigen pyramidenförmigen Kristalle im oben beschriebenen
Sinne auf einen Bereich von A 50% eingestellt, so können
Spitzen a1 der vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle zur
Verbesserung des Anfangsformanpassungsvermögens der Oberflä
chenschicht 4 vorzugsweise abgetragen sein, wobei der Ober
flächenbereich der Gleitfläche 4a durch die vierseitigen py
ramidenförmigen Kristalle 6 vergrößert wird, so daß die
Oberflächenschicht 4 ein ausreichendes Ölspeichervermögen
besitzt. Damit wird es möglich, die Belegungsfestigkeit der
Oberflächenschicht 4 zu verbessern. Ist jedoch der Prozent
bereich A auf kleiner als 50% (A < 50%) eingestellt, so
kann ein derartiger Effekt nicht realisiert werden, was zu
einer reduzierten Belegungsfestigkeit der Oberflächenschicht
4 führt.
Da der Metallkristall dem kubischen System angehört, wird
aufgrund der Orientierung (h00)-Ebene eine vergrößerte Atom
dichte in Orientierungsrichtung realisiert. Die Oberflächen
schicht 4 besitzt daher eine vergrößerte Härte und es kann
deren Ölspeicherfähigkeit realisiert werden, wodurch eine
verbesserte Abnutzungsfestigkeit dieser Oberflächenschicht 4
sichergestellt ist.
Um eine gute Gleitcharakteristik im oben beschriebenen Sinne
zu erhalten, ist die Neigung des Stengelkristalls wichtig.
Wird gemäß den Fig. 3 und 4 längs der Gleitfläche 4a unter
dieser an der Seite einer Basisfläche eine gedachte Ebene B
und durch eine durch die Spitze a1 und einen zentralen Teil
a2 der Basisfläche der vierseitigen pyramidenförmigen Spitze
6 verlaufende Linie a3 in bezug auf eine durch den zentralen
Teil a2 der Basisfläche und senkrecht zur gedachten Ebene B
verlaufende Bezugslinie a4 ein Neigungswinkel 8 definiert,
so ist dieser Neigungswinkel 8 des Stengelkristalls 7 auf
einen Bereich von 0° R 30° festgelegt. Ist der Nei
gungswinkel R größer als 30° (R < 30°), so ist die Öl
speicherfähigkeit der Oberflächenschicht 4 und die bevor
zugte Abnutzung der Spitze a1 verringert, was zu einer ver
ringerten Belegungs- und Abnutzungsfestigkeit der Oberflä
chenschicht 4 führt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele beschrieben.
Die Außenumfangsfläche des Lagerteils 3 des Basismaterials 2
aus Gußeisen wurde zur Bildung einer Oberflächenschicht 4
aus einem Gemenge von Ni-Kristallen galvanisch behandelt.
Die Bedingungen beim Galvanikprozeß sind die folgenden: Das
Bad ist ein Mischbad aus Nickelsulfat und Nickelchlorid; der
pH-Wert des galvanischen Bades betrug 4,5 oder weniger
(konstant); als Zusatz wurde Borsäure oder ein organischer
Zusatz verwendet; die Temperatur des galvanischen Bades be
trug 50°C; die Stromdichte betrug 9A/dm2.
Fig. 5 zeigt ein Diagramm einer Röntgenstrahlbeugung für
einen Ni-Kristall, worin eine Spitze b1 eine (200)-Ebene und
eine Spitze b2 eine (400)-Ebene anzeigt, welche beide zur
(h00)-Ebene gehören. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß Ni-
Kristalle in der Oberflächenschicht 4 vorhanden und so
orientiert sind, daß die (h00)-Ebene in einer Ebene parallel
zur gedachten Ebene B liegt, welche längs der Gleitfläche 4a
verläuft.
In diesem Fall ist der Orientierungsgrad des Ni-Kristalls um
so größer, je höher die Spitzen b1 und b2 und damit die in
tegrierte Festigkeit ist. Dies führt zu einem vergrößerten
Prozentbereich A der (h00)-Ebene in der Gleitfläche 4a. Die
Einstellung des Orientierungsgrades erfolgt durch Verände
rung der Bedingungen des Galvanikprozesses. In Fig. 5 ist
der Prozentbereich A der (h00)-Ebene in der Gleitfläche 4a
gleich 100% (A = 100%).
Fig. 6A zeigt eine elektronische Mikrophotographie (5000fache
Vergrößerung) der Ni-Kristallstruktur in der Gleit
fläche 4a und Fig. 6B eine der Fig. 6A entnommene schema
tische Darstellung. Aus Fig. 6B ist ersichtlich, daß die
Gleitfläche 4a vierseitige pyramidenförmige Kristalle be
sitzt. Der Neigungswinkel R der Stengelkristalle liegt im
Bereich von 0° R µ 30°C.
Fig. 7 zeigt Ergebnisse eines Belegungstests für die durch
einen Ni-Kristall gebildete Oberflächenschicht 4. Dieser
Test wurde unter Verwendung einer Spitzen-Scheiben-Testma
schine mit folgenden Testbedingungen durchgeführt: Das für
eine Scheibe verwendete Material war nitrierter unlegierter
Stahl (S48C-Material); die Drehzahl der Scheibe betrug
10 m/s; die Ölzufuhrrate betrug 40 cc/min. In Fig. 7 wurde
die Belegungsfestigkeit durch Festlegung einer auf die
Spitze wirkenden Kraft, d. h. ein Newton (N) bei Erzeugung
der Belegung geschätzt.
Gemäß Fig. 7 ist es möglich, die Belegungsfestigkeit der
Oberflächenschicht 4 durch Einstellung des Prozentbereichs A
der (h00)-Ebene in der Gleitfläche 4a auf einen Wert von 50%
oder mehr (A 50%) zu verbessern. Es ist darauf hinzu
weisen, daß das Basismaterial 2 durch Stahl oder eine Al-
Legierung gebildet sein kann.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer durch eine
Pb-Legierung gebildeten Oberflächenschicht beschrieben, wel
che auf der Innenumfangsfläche eines Kipparms für einen Ver
brennungsmotor vorgesehen ist, in die eine Kippwelle einge
setzt werden soll.
Diese Innenumfangsfläche eines aus einer Al-Legierung herge
stellten Basismaterials, in die eine Kippwelle eingesetzt
werden soll, wurde zur Bildung einer durch ein Gemenge von
Kristallen der Pb-Legierung gebildeten Oberflächenschicht
einem Galvanikprozeß unterworfen.
Die Bedingungen für den Galvanikprozeß sind die folgenden:
Ein galvanisches Bad in Form eines Bades auf Borfluoridbasis
enthielt 100 g/l von Pb2+ und 10 g/l Sn2+; ein Zusatz war
Borfluorwasserstoffsäure, Borsäure oder ein organischer Zu
satz; die Temperatur des Galvanikbades betrug 25°C; die
Kathodenstromdichte war 8 A/dm2.
Fig. 8 zeigt ein Diagramm einer Röntgenstrahlbeugung für
eine Kristallstruktur der Pb-Legierung in der Oberflächen
schicht, wobei eine Spitze b1 eine (200)-Ebene und eine
Spitze b2 eine (400)-Ebene angibt, welche beide der (h00)-
Ebene angehören. Aus Fig. 8 ist ersichtlich, daß die durch
den Pb-Legierungskristall gebildete Oberflächenschicht so
orientiert ist, daß die (h00)-Ebene in einer Ebene parallel
zu der sich längs der Gleitfläche erstreckenden gedachten
Ebene B liegt. In diesem Beispiel ist der Prozentbereich A
der (h00)-Ebene in der Gleitfläche gleich 100% (A = 100%).
Fig. 9 zeigt eine elektronische Mikrophotographie (10 000fache
Vergrößerung) einer Kristallstruktur der Pb-Legierung
in der Gleitfläche und Fig. 10 eine elektronische Mikropho
tographie (5000fache Vergrößerung) einer Kristallstruktur
der Pb-Legierung in einem Längsschnitt der Oberflächen
schicht. Aus den Fig. 9 und 10 ist ersichtlich, daß die
Oberflächenschicht durch ein Gemenge von Stengelkristallen
und die Gleitfläche durch vierseitige pyramidenförmige Kri
stalle gebildet ist. Der Neigungswinkel R der Stengelkri
stalle liegt in einem Bereich von 0° R 10°.
Fig. 11 zeigt die Ergebnisse eines Belegungstests für die
durch den Pb-Legierungskristall gebildete Oberflächen
schicht. Dieser Test wurde unter Verwendung einer Spitzen-
Scheiben-Testmaschine mit den gleichen Testbedingungen
durchgeführt, wie sie oben für die durch den Ni-Kristall ge
bildete Oberflächenschicht angegeben wurden.
Aus Fig. 11 ist ersichtlich, daß die Belegungsfestigkeit der
Oberflächenschicht durch Einstellung des Prozentbereiches A
der (h00)-Ebene in der Gleitfläche auf einen Wert verbessert
werden kann, welcher gleich oder größer als 50% (A 50%)
ist.
Die für das oben beschriebene erste Ausführungsbeispiel an
gegebene Technologie ist nicht nur auf die obengenannte
Nockenwelle und den obengenannten Kipparm beschränkt. Sie
ist vielmehr auch auf Gleitelemente, wie beispielsweise eine
Motorkurbelwelle mit einer Oberflächenschicht anwendbar, die
einen Metallkristall, beispielsweise einen Ni-Kristall auf
einem Lagerteil besitzt. Sie ist auch für einen Motorkolben
mit einer einen Metallkristall, beispielsweise einen FE-Kri
stall auf einem Randteil in Kombination mit einem aus einer
Al-Legierung hergestellten Kolben und einem aus einer Al-Le
gierung hergestellten Zylinderblock anwendbar.
Die Fig. 12 bis 20 zeigen eine zweite Ausführungsform der
Erfindung.
Gemäß den Fig. 12 und 13 ist ein Gleitlager 8 als Gleitele
ment auf ein Lagerteil einer Kurbelwelle in einem Motor auf
gebracht, wobei ein vergrößertes Ende einer Verbindungsstange
oder einem ähnlichen Element durch eine erste Hälfte 8 1
und eine zweite Hälfte 8 2 gebildet ist. Die Hälften 8 1 und
8 2 besitzen den gleichen Aufbau und werden durch eine Basis
9 sowie eine auf dieser Basis 9 ausgebildete Oberflächen
schicht 11 mit einer Gleitfläche 11a für ein Gegenelement 10
gebildet. Die Basis 9 wird durch einen Träger 12 und eine
auf einer Fläche dieser Auskleidung 12 ausgebildete Ausklei
dungsschicht 13 als Träger für die Oberflächenschicht 11 ge
bildet. Die Oberflächenschicht 4 wird durch einen Galvanik
prozeß hergestellt. Ggf. kann eine Cu-Abscheideschicht zwi
schen dem Träger 12 und der Auskleidungsschicht 13 sowie
eine Ni-Abscheidungsgrenzschicht zwischen der Auskleidungs
schicht 13 und der Oberflächenschicht 11 vorgesehen werden.
Der Träger 12 wird durch eine Platte aus gewalztem Stahl ge
bildet, wobei seine Dicke von der eingestellten Dicke des
Gleitlagers 8 abhängt. Die Auskleidungsschicht 13 ist aus
Kupfer, einer Legierung auf Kupferbasis, Aluminium oder
einer Legierung auf Aluminiumbasis, usw. hergestellt, wobei
ihre Dicke in einem Bereich von 50 bis 500 µm und normaler
weise in der Größenordnung von 300 µm liegt. Die Oberflä
chenschicht 11 ist aus einem Kristallgemenge einer Pb-Legie
rung hergestellt, wobei ihre Dicke im Bereich von 5 bis
50 µm und normalerweise in der Größenordnung von 20 µm
liegt.
Die die Oberflächenschicht 11 bildende Pb-Legierung enthält
Sn als notwendiges Legierungselement und kann im Bedarfsfall
wenigstens ein Element aus der Gruppe Cu, Fe, Cr, Co, In,
Ag, Tl, Nb, Sb, Ni, Cd, Te, Bi, Mn, Ca und Ba enthalten. Sn
hat die Funktion der Erhöhung der Festigkeit der Oberflä
chenschicht 11. Cu, Ni, Mn, Fe, Cr und Co haben die Funktion
der Erhöhung der Härte der Oberflächenschicht 11. Darüber
hinaus haben In, Ag, Tl, Nb, Sb, Cd, Te, Bi, Ca und Ba die
Funktion der Aufweichung der Oberflächenschicht 11 zur Re
alisierung eines verbesserten Anfangsformanpassungsver
mögens.
Die Oberflächenschicht 11 besitzt erste orientierte Kristal
le mit einer durch die Miller-Indizes (h00) gegebenen Flä
che, welche zur Bildung der Gleitfläche 11a gegen diese ge
richtet ist. Der erste orientierte Kristall hat die Funk
tion der Verbesserung der Gleitcharakteristik der Oberflä
chenschicht 11. Zusätzlich zu den ersten orientierten Kri
stallen besitzt die Oberflächenschicht 11 in bestimmten
Flächen auch zweite orientierte Kristalle mit durch die
Miller-Indizes (111) und (222) gegebenen Ebenen, welche
gegen die Gleitfläche gerichtet sind.
Im Pb-Legierungskristall stehen die (h00)-Ebene und die
(111)-Ebene einschließlich der (222)-Ebene in einem solchen
Zusammenhang, daß bei Verkleinerung einer dieser Ebenen auch
die andere Ebene verkleinert wird. Mit Ausnahme des Falles,
daß die Oberflächenschicht 11 lediglich durch die ersten
orientierten Kristalle gebildet wird, muß die Beziehung der
ersten und zweiten orientierten Kristalle zueinander berück
sichtigt werden.
Unter Berücksichtigung dieses Sachverhaltes wird das Vor
handensein der ersten orientierten Kristalle in der Ober
flächenschicht 11 folgendermaßen eingestellt:
Ist die integrierte Festigkeit des ersten orientierten Kri
stalls mit der durch die Miller-Indizes (h00) gegebenen
gegen die Gleitfläche 11a gerichteten Ebene durch I(a) und
die integrierte Festigkeit des zweiten orientierten Kri
stalls mit den durch die Miller-Indizes (111) und (222) ge
gegebenen gegen die Gleitfläche 11a gerichteten Ebenen durch
I(b) gegeben, so gilt bei einer Beugungsmessung mit Röntgen
strahlen der Oberflächenschicht 11a die folgende Beziehung:
0,5I(a)/Σ I(ab)1,0,
worin Σ I(ab)=I(a)+I(b) ist; I(b)=0 enthalten ist und
I(a) Σ I(ab) ein Vorhandenseinsbetrag R₁ der ersten orientierten
Kristalle ist.
Gemäß den Fig. 13 bis 15 ist der erste orientierte Kristall
14 1 mit der gegen die Gleitfläche gerichteten (h00)-Ebene
ein von der Auskleidungsschicht 13 ausgehender Stengelkri
stall, von dem ein Spitzenende einen vierseitigen pyrami
denförmigen Kristall 15 umfaßt.
Ist die Vorhandenseinsmenge R1 der ersten orientierten Kri
stalle 14 1 in der vorbeschriebenen Weise eingestellt, so
kann die Spitze a1 der vierseitigen pyramidenförmigen Kri
stalle 15 vorzugsweise abgetragen werden, um das Anfangs
formanpassungsvermögen der Oberflächenschicht 11 zu verbes
sern. Der Oberflächenbereich der Gleitfläche 11a kann durch
die vielseitigen pyramidenförmigen Kristalle 15 vergrößert
werden, so daß die Oberflächenschicht 11 ein ausreichendes
Ölspeichervermögen besitzt. Damit kann die Belegungsfestig
keit der Oberflächenschicht 11 verbessert werden.
Aufgrund der Tatsache, daß der erste orientierte Kristall
14 1 aufgrund der Orientierung der (h00)-Ebene eine flächen
zentrierte kubische Struktur besitzt, ist die Atomdichte in
Orientierungsrichtung erhöht, so daß die Oberflächenschicht
11 eine vergrößerte Härte und eine Ölspeicherfähigkeit be
sitzt, wodurch ein verbesserter Abnutzungswiderstand dieser
Oberflächenschicht 11 gewährleistet ist. In den Fig. 14 und
15 bezeichnet das Bezugszeichen 14 2 einen körnigen zweiten
orientierten Kristall.
Um eine gute Gleitcharakteristik im oben beschriebenen Sinne
zu realisieren, ist der Neigungswinkel R des ersten orien
tierten Kristalls 14 1 ebenso wie bei der ersten Ausführungs
form (siehe Fig. 3 und 4) auf einen Bereich von 0° R 30°
eingestellt.
Hinsichtlich der Zusammensetzung der ersten Oberflächen
schicht 11 beeinflußt der Gehalt an Sn, das ein notwendiges
Legierungselement bildet, die Vorhandenseinsmenge R1 der
ersten orientierten Kristalle 14 1.
Fig. 16 zeigt den Zusammenhang zwischen dem Sn-Gehalt und
der Vorhandenseinsmenge R1 der ersten orientierten Kri
stalle 14 1. Gemäß einer ausgezogenen Kurve C1 in Fig. 16
kann die Vorhandenseinsmenge R1 auf einem Wert R1 0,5,
d. h. auf einem Wert gehalten werden, welcher gleich oder
größer als 50% ist. Ein bevorzugter Bereich des Sn-Ge
haltes liegt zwischen 3 Gew.-% (inklusive) und 12 Gew.-%
(inklusive).
Eine gestrichelte Kurve C2 in Fig. 16 gibt einen Fall an, in
dem die Oberflächenschicht zusätzlich zu den ersten und
zweiten orientierten Kristallen 14 1 und 14 2 dritte orien
tierte Kristalle enthält, welche die Gleitcharakteristik un
günstig beeinflussen. Die dritten orientierten Kristalle
werden im folgenden noch erläutert, wobei durch die ge
strichelte Linie C2 gegebene Ergebnisse dadurch erhalten
werden, daß die Vorhandenseinsmenge R2 auf einen Wert ein
gestellt wird, der gleich oder kleiner als 0,2 (R2 0,2)
ist. Selbst in diesem Fall wird der Sn-Gehalt in der glei
chen Weise wie oben beschrieben eingestellt.
Bei der Herstellung der Oberflächenschicht 11 durch einen
Galvanikprozeß ist die verwendete galvanische Lösung eine
Lösung auf Borfluorid-Basis, welche 40 bis 180 g/l Pb2+, 1,5
bis 35 g/l Sn2+ und im Bedarfsfall höchstens 15 g/l Cu2+ so
wie einen Zusatz enthält. Der verwendbare Zusatz ist ein
organischer Zusatz, welcher wenigstens einer Verbindung aus
der Gruppe einer Verbindung auf Chinon-Basis, wie beispiels
weise Hydrochinon, Catechol, usw., einer Verbindung auf
Aminosäure-Basis, wie beispielsweise Gelatine, Peptide, usw.
und eines Aldehyd, wie beispielsweise, Benzaldehyd, Vanil
lin, usw. entspricht. Die Menge des organischen Zusatzes
liegt im Bereich von 1,5 bis 18 g/l als Gesamtmenge. Im Be
darfsfall kann der Galvaniklösung zur Einstellung des Wider
standes der Flüssigkeit bei Energieversorgung Borfluorsäure
und/oder Borsäure zugesetzt werden. Die Temperatur der Gal
vaniklösung liegt im Bereich von 5 bis 35°C und die Katho
denstromdichte ist auf einen Bereich von 3 bis 15 A/dm2 ein
gestellt.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
Eine aus einer Cu-Legierung hergestellte Auskleidungsschicht
13 wird zur Bildung einer durch ein Kristallgemenge einer
Pb-Legierung gebildeten Oberflächenschicht 11 einem Galva
nikprozeß unterworfen.
Die Bedingungen des Galvanikprozesses sind die folgenden:
Die Galvaniklösung ist eine Borfluorid-Lösung, welche
110 g/l Pb2+, 10 g/l Sn2+ und 2,5 g/l Cu2+ enthält; der
Zusatz ist ein organischer Zusatz; die Temperatur der Gal
vaniklösung beträgt 25°C und die Stromdichte 6 A/dm2.
Die Zusammenfassung der Oberflächenschicht 11 umfaßt 90
Gew.-% Pb, 8 Gew.-% Sn und 2 Gew.-% Cu.
Eine Röntgenstrahlbeugung für die Oberflächenschicht 11
ergibt den Ergebnissen nach Fig. 8 entsprechende Ergebnis
se. Im Rasterdiagramm der Röntgenstrahlbeugung werden daher
lediglich Spitzen von durch die Miller-Indizes (200) und
(400) gegebenen Ebenen beobachtet. Diese beiden Ebenen ge
hören zur (h00)-Ebene. Es wurde bestätigt, daß die Oberflä
chenschicht 11 lediglich durch erste orientierte Kristalle
14 1 gebildet wird. In diesem Fall ist die gesamte integrier
te Festigkeit Σ I(ab) = 679,996 (Σ I(ab) = 679,996), wobei
I(b) = 0 vorgesehen ist und damit die Festigkeit Σ I(ab)
gleich der integrierten Festigkeit I(a) des ersten orien
tierten Kristalls 14 1 ist. Die Vorhandenseinsmenge R1 der
ersten orientierten Kristalle 14 1 ist daher 1,0 (R1 = 1,0).
Die Kristallstruktur der Pb-Legierung in der Oberflächen
schicht 11 wurde durch ein Elektronenmikroskop untersucht,
wobei das Ergebnis zeigt, daß die Oberflächenschicht 11 eine
der Struktur nach den Fig. 9 und 10 entsprechende Kristall
struktur besitzt. Die Oberflächenschicht 11 wird daher durch
die ersten orientierten Kristalle 14 1 und damit durch Sten
gelkristalle mit die Gleitfläche 11a bildenden vierseitigen
pyramidenförmigen Kristallen 15 gebildet. Der Neigungswinkel
des ersten orientierten Kristalls 14 1 lag im Bereich 0° R
10°.
Fig. 17 zeigt eine elektronische Mikrophotographie (10 000
fache Vergrößerung) einer Kristallstruktur einer Pb-Legie
rung in einer weiteren Gleitfläche 11a. In Fig. 16 werden
zusätzlich zu den vierseitigen pyramidenförmigen Kristallen
15 körnige Kristalle beobachtet, bei denen es sich um zwei
te orientierte Kristalle 14 2 handelt.
In Fig. 17 ist die integrierte Festigkeit I(a) der ersten
orientierten Kristalle 14 2 = 37,172 (I(a) = 37,172) und die
integrierte Festigkeit I(b) der zweiten orientierten Kri
stalle 14 2 = 24,781 (I(b) = 24,781). Die Vorhandenseinsmen
ge R1 der ersten orientierten Kristalle 14 1 ist daher gleich
0,6 R1 = 0,6).
Der Neigungswinkel R des ersten orientierten Kristalls 14 1
liegt im Bereich von 0° R 10°.
Fig. 18 zeigt den Zusammenhang zwischen der Vorhandenseins
menge R1 der ersten orientierten Kristalle 14 1 und des Ober
flächendrucks bei Erzeugung der Belegung für Oberflächen
schichten 11 verschiedener Gleitlager 8. In Fig. 18 ent
spricht eine Kurve d1 dem Zusammenhang in einem Fall, in
dem der Neigungswinkel 8 des ersten orientierten Kristalls
14 1 im Bereich von 0° R 10° liegt. Eine Kurve d2 ent
spricht dem Zusammenhang in einem Fall, in dem der Nei
gungswinkel R des ersten orientierten Kristalls 14 1 im Be
reich von 0° R 20° liegt. Eine Kurve d3 entspricht dem
Zusammenhang in einem Fall, in dem der Neigungswinkel R des
ersten orientierten Kristalls 14 1 in einem Bereich von 0°
R 30° liegt.
Der Belegungstest wurde ausgeführt, in dem die Gleitlager 8
mit einer rotierenden Welle in Gleitkontakt gebracht wurden
und die auf sie wirkende Last graduell erhöht wurde. Fig. 18
zeigt den Oberflächendruck, wenn die Belegung in der Ober
flächenschicht 11 der Gleitlager 8 erzeugt wurde.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war ein nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 6000
Umdrehungen pro Minute; die Ölzufuhrtemperatur betrug 120°,
der Ölzufuhrdruck betrug 3 kg/cm2 und die aufgebrachte Last
betrug 1 kg/s.
Fig. 18 zeigt, daß die Belegungsfestigkeit der Oberflächen
schicht 11 durch Einstellung der Vorhandenseinsmenge R1 der
ersten orientierten Kristalle 14 1 auf einen Wert gleich oder
größer als 0,5 (R1 0,5) verbessert werden kann. Ein bevor
zugter Bereich der Vorhandenseinsmenge R1 der ersten orien
tierten Kristalle 14 1 liegt im Bereich von 0,8 R1 1,0.
Es ist darauf hinzuweisen, daß sich die beste Belegungsfe
stigkeit ergibt, wenn R1 = 1,0 ist.
In der Oberflächenschicht 11 können in bestimmten Fällen
dritte orientierte Kristalle, d. h. Pb-Metallkristalle mit
einer gegen die Gleitfläche gerichteten, sich von den
(h00)-, (111)- und (222)-Ebenen unterscheidenden Kristall
fläche abgeschieden sein, wie dies oben beschrieben wurde.
In einer derartigen Kristallfläche sind durch die Miller-
Indizes (220), (311), (331) und (420) gegebene Ebenen ent
halten. Der dritte orientierte Kristall beeinflußt die Be
legungsfestigkeit der Oberflächenschicht 11 ungünstig, so
daß es notwendig ist, die Vorhandenseinsmenge der dritten
orientierten Kristalle zu unterdrücken.
In dieser Hinsicht ist die Vorhandenseinsmenge der dritten
orientierten Kristalle in der Oberflächenschicht 11 folgen
dermaßen eingestellt:
Ist bei einer Beugungsmessung mit Röntgenstrahlen die inte
grierte Festigkeit I(a) der ersten orientierten Kristalle
14 1 mit einer gegen die Gleitfläche gerichteten, durch die
Miller-Indizes (h00) gegebenen Ebene durch I(a), die inte
grierte Festigkeit der zweiten orientierten Kristalle 14 2
mit gegen die Gleitfläche gerichteten Ebenen mit den Miller-
Indizes (111) und (222) durch I(b) und die integrierte Fe
stigkeit der dritten orientierten Kristalle 14 2 mit einer
gegen die Gleitfläche gerichteten sich von Ebenen mit den
Miller-Indizes (h00), (111) und (222) unterscheidenden
Kristallfläche durch I(c) gegeben, so gilt der folgende
Zusammenhang:
I(c)/Σ I(abc)0,2,
worin Σ I(abc)=I(a)+I(b)+I(c) gilt, I(b)=0 enthalten
ist und I(c)/Σ I(ac) eine Vorhandenseinsmenge R₂ der dritten
orientierten Kristalle ist.
Hinsichtlich der Zusammensetzung der Oberflächenschicht 11
beeinflußt der Gehalt von Cu, Ni, Mn, Fe, Cr, Co, Sb, Cd, Bi
und Ca, wobei es sich um selektive Legierungselemente han
delt, die Vorhandenseinsmenge R2 der dritten orientierten
Kristalle.
Fig. 19 zeigt den Zusammenhang zwischen Cu-Gehalt und der
Vorhandenseinsmenge R2 der dritten orientierten Kristalle.
Gemäß Fig. 19 kann die Vorhandenseinsmenge R2 durch Einstel
len des Cu-Gehaltes auf höchstens 5 Gew.-% auf 0,2 oder
kleiner gehalten werden. Ein bevorzugter Bereich des Cu-Ge
haltes liegt zwischen 1 Gew.-% (inklusive) und 3 Gew.-%
(inklusive). Der Gehalt an anderen selektiven Legierungsele
menten, wie beispielsweise Ni zeigt das gleiche Verhalten
wie der Cu-Gehalt.
Fig. 20 zeigt den Zusammenhang zwischen der Vorhandenseins
menge R2 der dritten orientierten Kristalle und des Oberflä
chendrucks bei der Erzeugung der Belegung für die Oberflä
chenschicht der verschiedenen Gleitlager 8. Die Zusammenset
zung der Oberflächenschicht umfaßt 90 Gew.-% Pb, 8 Gew.-% Sn
und 2 Gew.-% Cu. Eine Kurve e1 in Fig. 20 entspricht dem Zu
sammenhang in dem Fall, in dem die Vorhandenseinsmenge R1
der ersten orientierten Kristalle 14 1 = 1,0 (R1 = 1,0) und
damit I(b) = 0 ist und die Oberflächenschicht 11 die ersten
und dritten orientierten Kristalle umfaßt. Eine Kurve e2
entspricht dem Zusammenhang in einem Fall, in dem die Vor
handenseinsmenge R1 der ersten orientierten Kristalle 14 1 =
0,8 (R1 = 0,8) und die Oberflächenschicht 11 die ersten,
zweiten und dritten orientierten Kristalle umfaßt. Der Be
legungstest wurde in der gleichen Weise und unter den glei
chen Bedingungen durchgeführt, wie dies oben beschrieben
wurde.
Fig. 20 zeigt, daß die Belegungsfestigkeit der Oberflächen
schicht 11 dadurch verbessert werden kann, daß die Vorhan
denseinsmenge R2 der dritten orientierten Kristalle auf
einen Wert gleich oder kleiner als 0,2 (R2 0,2) einge
stellt wird. Die Vorhandenseinsmenge R2 der dritten orien
tierten Kristalle ist vorzugsweise gleich oder kleiner 0,1
(R2 0,1). Es ist darauf hinzuweisen, daß R2 = 0 dem Fall
entspricht, in dem kein dritter orientierter Kristall in der
Oberflächenschicht 11 vorhanden ist.
Der optimale Zustand der Oberflächenschicht 11 wird dann er
reicht, wenn die Neigung R der ersten orientierten Kristalle
14 1 im Bereich von 0° R 10° liegt und wenn die Vorhan
denseinsmenge R1 der ersten orientierten Kristalle 14 1 ein
durch die folgende Gleichung festgelegter Wert ist:
R₁ = I(a)/Σ I(ab)0,8.
Für die oben beschriebenen selektiven Legierungselemente
kann der Gehalt an Ag, Nb, Te oder Ba auf einen Wert gleich
oder kleiner als 10 Gew.-% eingestellt werden, um eine Redu
zierung der Festigkeit der Oberflächenschicht 11 zu vermei
den.
Wenn In oder Tl der oben beschriebenen selektiven Legie
rungselemente in der Oberflächenschicht 11 vorhanden sein
soll, kann auf einer abgeschiedenen Pb-Legierungsschicht
eine Deckschicht aus In oder ähnlichem vorgesehen und für 15
bis 60 Minuten einer Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 120 bis 200°C ausgesetzt werden, wodurch In oder ähn
liches in die abgeschiedene Pb-Legierungsschicht für das Le
gieren diffundiert wird. Ist der Gehalt von In oder ähnli
chem übermäßig, so wird die Oberflächenschicht 11 übermäßig
weich, was zu einer Reduzierung des Schmelzpunktes und damit
zu einer Reduzierung der Festigkeit der Oberflächenschicht
11 führt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß In oder
ähnliches mit einem weiteren Element, wie beispielsweise Sn,
Ni und Fe eine intermetallische Verbindung (Verbindungen)
bilden kann, so daß eine Schichttrennung auftreten kann.
Daher wird der Gehalt von In oder Tl nach der Diffusion auf
einen Bereich von 0,5 Gew.-% (inklusive) bis 10 Gew.-% (in
klusive) eingestellt. Die Einstellung eines derartigen Ge
haltes kann durch Änderung der Dicke der Beschichtungs
schicht geändert werden.
Die Fig. 21 bis 27 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Gemäß Fig. 21 ist eine als Ölspeicher dienende Pore 16 zwi
schen benachbarten ersten orientierten Kristallen 14 1, d. h.
benachbarten Stengelkristallen in der Oberflächenschicht 11
des Gleitlagers 8 vorgesehen, welche sich in die Gleitfläche 11a
öffnet. Der durch die Öffnungen der Poren 16 eingenom
mene Prozentbereich A1 in der Gleitfläche 11 liegt zweck
mäßigerweise in einem Bereich von 0,2% A1 10%.
Die Tabelle 1 zeigt einen Vergleich des Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung und eines in Aufbau und Eigenschaften
vergleichbaren Ausführungsbeispiels. Die Oberflächenschicht
ist sowohl beim Ausführungsbeispiel der Erfindung als auch
beim vergleichbaren Ausführungsbeispiel aus einer 8 Gew.-%
Sn und 2 Gew.-% Cu enthaltenden Pb-Legierung hergestellt.
Der Belegungstest wurde dadurch ausgeführt, daß die Gleit
lager mit einer rotierenden Welle in Gleitkontakt gebracht
wurden und ihre Belastung graduell vergrößert wurde. Der
Oberflächendruck bei der Belegungserzeugung gemäß der
Tabelle wurde dann bestimmt, wenn die Belegung in der Ober
flächenschicht des Gleitlagers erzeugt wurde.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 6000
Umdrehungen pro Minute; die Ölzufuhrtemperatur betrug 120°C;
der Ölzufuhrdruck betrug 3 kg/cm2; und die aufgebrachte Last
betrug 1 kg/s.
Ein Abnutzungstest wurde dadurch ausgeführt, daß die Gleit
lager auf einer gegebenen Gleitstrecke mit der rotierenden
Welle in Kontakt gebracht wurden und daß die Last als dyna
mische Last einer mit der rotierenden Welle synchronen Si
nusvollwelle aufgebracht wurde.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war ein nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 3000
Umdrehungen pro Minute; die maximal aufgebrachte Last betrug
600 kg/cm2 (geplante Lagerfläche: Breite mal Durchmesser);
die Gleitstrecke betrug 2,5×103 km; die Ölzufuhrtemperatur
betrug 120°C; und der Ölzufuhrdruck betrug 3 kg/cm2.
Die Fig. 22 und 23 zeigen elektronische Mikrophotographien
(10 000fache Vergrößerung) der Kristallstruktur der Pb-Le
gierung in der Gleitfläche nach dem Abnutzungstest. Fig. 22
entspricht dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel, wäh
rend Fig. 23 dem vergleichbaren Ausführungsbeispiel ent
spricht. In Fig. 22 sind im erfindungsgemäßen Ausführungs
beispiel viele Poren 16 zu beobachten.
Die Tabelle 1 und Fig. 22 zeigen, daß sich beim erfindungs
gemäßen Ausführungsbeispiel eine große Anzahl von als Öl
speicher dienenden Poren in die Gleitfläche 11a öffnen und
daß die Oberflächenschicht 11 daher ausgezeichnete Schmier
eigenschaften besitzt, wodurch ein verbesserter Belegungs
widerstand sichergestellt ist. Darüber hinaus kann die Ab
nützung der Oberflächenschicht 11 im wesentlichen durch den
die Härte erhöhenden Effekt für die Oberflächenschicht 11
aufgrund der Schmierfähigkeit und des Orientierungsindex Oi
von 100% in der (h00)-Ebene unterdrückt werden.
Gemäß Fig. 24 wird selbst im Verlauf der Abnutzung der Ober
flächenschicht 11 ein gleichartiger Effekt erreicht, weil
die Poren 16 sich in die Gleitfläche 11a hinein öffnen.
Ist jedoch der durch die Öffnungen der Poren 16 eingenom
mene Prozentbereich A1 kleiner als 0,2% (A1 < 0,2%), so
ist die Schmierfähigkeit der Oberflächenschicht 11 klein.
Ist andererseits A1 < 10%, so ist die Festigkeit der Ober
flächenschicht 11 verringert.
Eine Gleitcharakteristik der oben beschriebenen Art kann
selbst dann erreicht werden, wenn ein Spitzenende des ersten
orientierten Kristalls 14 1 ein stumpfer vierseitiger pyrami
denförmiger Kristall 17 ist. Fig. 26 zeigt eine elektroni
sche Mikrophotographie (10 000fache Vergrößerung) einer
Kristallstruktur einer Pb-Legierung, wenn eine Gleitfläche
11a durch stumpfe vierseitige pyramidenförmige Kristalle 17
gebildet wird. In diesem Fall wird wenigstens ein Teil der
Gleitfläche 11a durch obere Basisflächen 17a der stumpfen
vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle 17 gebildet, wo
durch sichergestellt wird, daß zwischen einem Gegenelement
10 und der oberen Basisfläche 17a vom Beginn der Gleitbewe
gung an ein Ölfilm gebildet werden kann, wodurch das An
fangsformanpassungsvermögen verbessert wird.
Erfindungsgemäß ist ein Gleitlager mit einem durch erste
orientierte Kristalle 14 1 gebildeten Teil einer Oberflächen
schicht 11 vorgesehen. In diesem Fall ist der Prozentbereich
A3 von Endflächend der ersten orientierten Kristalle 14 1 in
der Gleitfläche 11a auf einen Bereich von A3 50% einge
stellt.
Der Neigungswinkel R der ersten orientierten Kristalle 14 1
mit einem stumpfen vierseitigen pyramidenförmigen Kristall
17 ist als durch die folgenden Linien gebildeter Winkel de
finiert: Eine durch einen zentralen Teil a5 der oberen Ba
sisfläche und einen zentralen Teil a6 einer unteren Basis
fläche verlaufende Linie a3; eine durch den zentralen Be
reich a₆ der unteren Basisfläche und senkrecht zu einer ge
dachten Ebene B verlaufende Bezugslinie a4, wie dies in Fig.
27 dargestellt ist. Selbst in diesem Falle ist der Neigungs
winkel R auf einen Bereich von 0° R 30° eingestellt.
Die Fig. 28 bis 32 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung.
Fig. 28 zeigt eine Schnittansicht eines Gleitlagers 8 gemäß
dieser Ausführungsform entsprechend der Ausführungsform nach
Fig. 13. Fig. 29 zeigt eine elektronische Mikrophotographie
(2000fache Vergrößerung) einer Pb-Legierungskristallstruk
tur in einem Längsschnitt einer Oberflächenschicht 11. Die
se Oberflächenschicht 11 ist aus einer 8 Gew.-% Sn und 2
Gew.-% Cu enthaltenden Pb-Legierung hergestellt und auf
einer aus einer Cu-Legierung hergestellten Auskleidungs
schicht 13 ausgebildet.
Gemäß den Fig. 28 und 29 umfaßt die Oberflächenschicht 11
eine auf der Auskleidungsschicht 13 abgeschiedene Basis
schicht 18 sowie eine auf dieser Basisschicht 18 abgeschie
dene Gleitflächenbildungsschicht 19.
Fig. 30 zeigt eine elektronische Mikrophotographie (10 000fache
Vergrößerung) einer Pb-Legierungskristallstruktur in
einer Oberfläche der Basisschicht 18. Aus Fig. 30 ist er
sichtlich, daß die Basisschicht 18 ein dichtes Gemenge von
körnigen Kristallen aufweist. Im dargestellten Ausführungs
beispiel wird die Basisschicht 18 lediglich durch körnige
Kristalle gebildet.
Die Gleitflächenbildungsschicht 19 besitzt eine Vielzahl von
von der Basisschicht 18 ausgehenden Pb-Legierungsstengelkri
stallen, d. h. erste orientierte Kristalle 14 1. Im darge
stellten Ausführungsbeispiel wird die Gleitflächenbildungs
schicht 19 lediglich durch erste orientierte Kristalle 14 1
gebildet.
Bei der Bildung einer derartigen Oberflächenschicht 11 kommt
ein Verfahren zur Anwendung, bei dem zunächst elektrolytisch
bei einer Kathodenstromdichte von 2 A/dm2 auf einer Ausklei
dungsschicht 13 eine Basisschicht 18 abgeschieden und ausge
bildet wird und sodann galvanisch bei einer Kathodenstrom
dichte von 8 A/dm2 eine Gleitflächenbildungsschicht 19 auf
der Basisschicht 18 abgeschieden wird.
Das die Basisschicht 18 bildende Gemenge von körnigen Kri
stallen ist aufgrund der kleinen Kathodenstromdichte bei der
Abscheidung dicht. Daher haftet die Basisschicht 18 fest an
der Auskleidungsschicht 13. Andererseits haftet die Gleit
flächenbildungsschicht 19 gut an der Basisschicht 18, weil
sie aus dem gleichen Material wie die Basisschicht 18 herge
stellt ist. Dies führt zu einer erhöhten Abschälfestigkeit
der Oberflächenschicht 11 auf der Auskleidungsschicht 13.
Die Gleitflächenbildungsschicht 19 besitzt eine ausreichen
de Ölspeicherfähigkeit und zeigt ein gutes Anfangsformanpas
sungsvermögen, da sie vierseitige pyramidenförmige Kristalle
15 mit vorzugsweise abgetragener Spitze a1 aufweist.
Bei einer Röntgenstrahlbeugung für die Gleitflächenbildungs
schicht 19 wird ein der Fig. 8 entsprechendes Ergebnis er
zielt. In einem Rasterdiagramm der Röntgenstrahlenbeugung
werden daher lediglich Beugungsspitzen für Ebenen mit den
Miller-Indizes (200) und (400) beobachtet.
Der die Orientierungscharakteristik der Kristallfläche an
gebende Orientierungsindex Oe ist durch folgende Formel ge
geben:
OE = Ihkl/ΣIhkl×100 (%)
worin hkl einen Miller-Index; Ihkl die integrierte Festig
keit einer (hkl)-Ebene; und ΣIhkl die Summe von Ihkl bedeu
ten. Je näher der Orientierungsindex Oe in einer bestimmten
(hkl)-Ebene bei 100% liegt, um so größer ist die Anzahl von
Kristallflächen, die in einer Richtung senkrecht zur (hkl)-
Ebene orientiert sind.
Die integrierte Festigkeit Ihkl und der Orientierungsindex
Oe in der (200)- und (400)-Ebene des Pb-Legierungskristalls
ist in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2 zeigt, daß der Orientierungsindex Oe in einer
(h00)-Ebene des Pb-Legierungskristalls 100% beträgt und daß
daher der Pb-Legierungskristall eine in den Richtungen der
kristallographischen Achsen a, b und c orientierte Kristall
fläche, d. h. eine (h00)-Ebene besitzt.
Ist die Kristallfläche auf diese Weise in Richtung senkrecht
zur (h00)-Ebene orientiert, so ist die Atomdichte in der
Orientierungsrichtung groß, weil die Kristallstruktur der
Pb-Legierung eine flächenzentrierte kubische Struktur ist.
Die Gleitflächenbildungsschicht 19 besitzt daher eine ver
größerte Härte, wodurch sich eine verbesserte Belegungs- und
Abnutzungsfestigkeit ergibt.
Fig. 31 zeigt ein Rasterdiagramm einer Röntgenstrahlbeugung
für den Pb-Legierungskristall in der Basisschicht 18. In
Fig. 31 ist keine Orientierung einer speziellen Kristallflä
che zu beobachten. Die integrierten Festigkeiten und Orien
tierungsindizes in verschiedenen (hkl)-Ebenen sind in Tabel
le 3 angegeben.
Aus den Fig. 30 und 31 sowie aus Tabelle 3 ist ersichtlich,
daß die Pb-Legierungskristallform in der Basisschicht 18
eine unregelmäßige Form mit willkürlich orientierten Kri
stallflächen ist.
Tabelle 4 zeigt einen Vergleich des erfindungsgemäßen Aus
führungsbeispiels mit einem vergleichbaren Ausführungsbei
spiel (1) hinsichtlich der Abschälfestigkeit der Oberflä
chenschicht. Die Oberflächenschicht im vergleichbaren Bei
spiel (1) wird aus einem Gemenge von Stengelkristallen einer
Pb-Legierung gebildet, wie dies auch für die Gleitflächen
bildungsschicht 19 im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
der Fall ist.
Die Abschälfestigkeit wurde durch Messung der Abschälbreite
bestimmt. Die Messung der Abschälbreite wurde durch folgende
Operationen ausgeführt: Es wurden Kreuzschnitte f1 in der
Oberflächenschicht 11 hergestellt; die resultierende Ober
flächenschicht 11 wurde für sechs Stunden auf eine Tempe
ratur von 180°C aufgeheizt und dann abgekühlt; ein die
vorgenannten Schritte umfassender Zyklus wurde fünf Mal
wiederholt; die Oberflächenschicht 11 wurde einer Ultra
schallhohlraumbildung unterzogen. Bei Abschälung eines den
Schnitt f1 in der Oberflächenschicht 11 umgebenden Teils f2
von der Auskleidungsschicht 13 wurde ein Abstand vom Schnitt
f1 zu einem anhaftenden Teil f3 gemessen und der maximale
Abstand als Abschälabstand f4 bestimmt.
Tabelle 4 | |
Abschälbreite in Oberflächenschicht (µm) | |
Erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel | |
3 | |
Vergleichsausführungsbeispiel (1) | 27 |
Aus Tabelle 4 ist ersichtlich, daß beim erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel die Abschälfestigkeit der Oberflächen
schicht 11 durch Vorhandensein der durch ein Stengelkri
stallgemenge gebildeten Basisschicht 18 vergrößert werden
kann.
Tabelle 5 zeigt ein Ergebnis eines Belegungstestes für das
erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel und für ein bekanntes
vergleichbares Ausführungsbeispiel (2). Beim vergleichbaren
Ausführungsbeispiel (2) ist die Pb-Legierungskristallform in
der Oberflächenschicht unregelmäßig mit willkürlich orien
tierten Kristallflächen, wie dies auch in der Basisschicht
18 im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel der Fall ist.
Der Belegungstest wurde dadurch ausgeführt, daß die Gleitla
ger mit einer rotierenden Welle in Kontakt gebracht wurden
und die auf sie wirkende Last graduell erhöht wurde. Tabelle
5 zeigt den Oberflächendruck bei Belegungserzeugung in der
Oberflächenschicht des Gleitlagers.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war ein nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 6000
Umdrehungen; die Ölzufuhrtemperatur betrug 120°C; der Ölzu
fuhrdruck betrug 3 kg/cm2; und die aufgebrachte Last betrug
1 kg/s.
Tabelle 5 | |
Oberflächendruck der Oberflächenschicht bei Belegungserzeugung (kg/cm²) | |
Erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel | |
420 | |
Vergleichsausführungsbeispiel (2) | 190 |
Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße
Ausführungsbeispiel im Vergleich zum Vergleichsausfüh
rungsbeispiel (2) eine ausgezeichnete Belegungsfestigkeit
besitzt. Der Grund dafür liegt darin, daß die Spitze a1 der
die Gleitfläche 11a bildenden vierseitigen pyramidenförmi
gen Kristalle 15 zur Realisierung eines verbesserten An
fangsformanpassungsvermögens der Oberflächenschicht 11 vor
zugsweise abgetragen ist und daß der Oberflächenbereich der
Gleitfläche 11a aufgrund der vierseitigen pyramidenförmigen
Kristalle 15 vergrößert ist, so daß die Oberflächenschicht
11 eine ausreichende Ölspeicherfähigkeit besitzt. In diesem
Fall ist bei bevorzugter Abtragung der Spitze a1 am Beginn
der Gleitbewegung zur Bildung einer ebenen Oberfläche
(welche einer oberen Basisfläche einer stumpfen vierseitigen
Pyramide entspricht) zwischen dieser ebenen Fläche und einem
Gegenelement immer ein Ölfilm vorhanden, so daß die Gleit
fläche 11a extrem langsam abgenutzt wird.
Eine den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen entspre
chende Gleitcharakteristik kann selbst dann erreicht werden,
wenn eine Vielzahl der ersten orientierten Kristalle 14 1 in
der Gleitflächenbildungsschicht 19 der Pb-Legierung ledig
lich stumpfe vierseitige pyramidenförmige Kristalle 17 ent
hält, wie dies in den Fig. 25 bis 27 dargestellt ist, oder
derartige erste orientierte Kristalle 14 1 eine Konbination
von Kristallen 17 und vierseitigen pyramidenförmigen Kri
stallen 15 enthalten.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
Gleitlager mit einem Teil einer Gleitfläche 11a, welche
durch vierseitige pyramidenförmige Kristalle 15 oder stumpfe
vierseitige pyramidenförmige Kristalle 17 gebildet ist. In
diesem Fall ist der Prozentbereich A2 der vierseitigen pyra
midenförmigen Kristalle 15 und/oder ähnliches in der Gleit
fläche 11a auf einen Bereich von A2 50% eingestellt. Der
Neigungswinkel R des vierseitigen pyramidenförmigen Kri
stalls 15 und des stumpfen vierseitigen pyramidenförmigen
Kristalls 17 ist wie in den vorher beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen auf einen Bereich von 0° R 30° einge
stellt.
Die Fig. 33 bis 35 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
Fig. 33 zeigt eine Schnittansicht eines Gleitlagers dieser
fünften Ausführungsform entsprechend Fig. 13. Fig. 34 zeigt
eine elektronische Mikrophotographie (1500fache Vergröße
rung) der Pb-Legierungskristallstruktur in einem Längs
schnitt einer Oberflächenschicht 11. Fig. 35 zeigt einen
schematischen Längsschnitt eines wesentlichen Teils der
Oberflächenschicht 11 gemäß Fig. 34. Die Oberflächenschicht
11 ist aus einer 8 Gew.-% Sn und 2 Gew.-% Cu enthaltenden
auf einer Auskleidungsschicht 13 aus einer Cu-Legierung
ausgebildeten Pb-Legierung hergestellt.
Gemäß den Fig. 34 und 35 umfaßt die Oberflächenschicht 11
eine auf der Auskleidungsschicht 13 abgeschiedene und ausge
bildete Primärschicht 20 sowie eine auf der Primärschicht 20
abgeschiedene und ausgebildete Sekundärschicht 21.
Die Primärschicht 20 besitzt eine Vielzahl von von der Aus
kleidungsschicht 13 ausgehenden zueinander benachbarten Pb-
Legierungsstengelkristallen, nämlich erste orientierte Kri
stalle 14 1. Bei der dargestellten Ausführungsform wird die
Primärschicht 20 lediglich durch erste orientierte Kristalle
14 1 gebildet. Zwischen benachbarten ersten orientierten Kri
stallen 14 1 sind zur Bildung eines Ölspeichers sich in die
Gleitfläche 11a öffnende Poren 16 vorgesehen. Der durch die
Öffnungen der Poren 16 in einem Querschnitt parallel zur
Gleitfläche 11a eingenommene Prozentbereich A1 liegt zweck
mäßigerweise in einem Bereich von 0,2% A1 10%.
Die Kristallstruktur der Pb-Legierung in einer Oberfläche
der Sekundärschicht 21, d. h. in der Gleitfläche 11a ent
spricht derjenigen nach Fig. 30. Die Sekundärschicht 21
besitzt daher ein Gemenge von körnigen Kristallen. In der
dargestellten Ausführungsform wird die Sekundärschicht 21
lediglich durch körnige Kristalle gebildet.
Bei der Herstellung einer Oberflächenschicht 11 kommt ein
Verfahren zur Anwendung, bei dem galvanisch mit einer Katho
denstromdichte von 8 A/dm2 eine Primärschicht 20 auf einer
Auskleidungsschicht 13 abgeschieden und ausgebildet wird und
sodann auf der Primärschicht galvanisch bei einer Kathoden
stromdichte von 2 A/dm2 eine Sekundärschicht 21 abgeschieden
und ausgebildet wird. In diesem Fall wird die Oberfläche der
Primärschicht 20 durch vierseitige pyramidenförmige Kristal
le 15 gebildet, so daß diese Oberfläche der Primärschicht 20
einen Verankerungseffekt für die Sekundärschicht 21 bildet,
so daß die Sekundärschicht 21 gut an der Primärschicht 20
haftet.
Bei einer Röntgenstrahlbeugung für die Primärschicht 20
ergibt sich ein Ergebnis gemäß Fig. 8. In einem Rasterdia
gramm der Röntgenstrahlbeugung werden lediglich Beugungs
spitzen für Ebenen mit Miller-Indizes (200) und (400) be
obachtet. Der Orientierungsindex Oe des Pb-Legierungskri
stalls in der (h00)-Ebene entspricht ebenfalls 100%.
Ist die Kristallfläche auf diese Weise in einer Richtung
senkrecht zur (h00)-Ebene orientiert, so wird in Orien
tierungsrichtung deshalb eine erhöhte Atomdichte erreicht,
weil die Pb-Legierungskristallstruktur eine flächenzentrier
te kubische Struktur ist, so daß die Primärschicht 20 eine
erhöhte Härte besitzt, was zu einer verbesserten Belegungs-
und Abnutzungsfestigkeit führt. Die Härte Hmv der Primär
schicht 20 liegt in einem Bereich von 20 bis 25.
Eine Röntgenstrahlbeugung für die Sekundärschicht 21 ergibt
ein Ergebnis gemäß Fig. 31. Die Kristallform der Pb-Legie
rung in der Sekundärschicht 21 ist daher unregelmäßig mit
willkürlich orientierten Kristallflächen, wie dies oben
beschrieben wurde. Daher ist die Härte der Pb-Legierung
kleiner als die der Pb-Legierung mit einer Orientierung in
der (h00)-Ebene. Die Härte hmv der Sekundärschicht 21 liegt
im Bereich von 10 bis 15.
Die Tabelle 6 zeigt einen Vergleich des erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels mit einem in Form und Eigenschaften der
Oberflächenschicht vergleichbaren Ausführungsbeispiel. Die
Zusammensetzung der Oberflächenschicht ist für beide Aus
führungsbeispiele die gleiche.
Ein Belegungstest wurde dadurch ausgeführt, daß Gleitlager
mit einer rotierenden Welle in Gleitkontakt gebracht wurden
und die auf die Gleitlager wirkende Last graduell erhöht
wurde. Der in Tabelle 6 angegebene Oberflächendruck wurde
bei Erzeugung der Belegung bestimmt.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war ein nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 6000
Umdrehungen pro Minute; die Ölzufuhrtemperatur betrug
120°; der Ölzufuhrdruck betrug 3 kg/cm2; und die aufgebrach
te Last betrug 1 kg/s.
Ein Abnutzungstest wurde dadurch ausgeführt, daß die Gleit
lager mit der rotierenden Welle auf einer gegebenen Gleit-
Strecke in Gleitkontakt gebracht wurden und daß die auf die
Gleitlager aufgebrachte Last als dynamische Last in Form
einer mit der rotierenden Welle synchronen Sinusvollwelle
aufgebracht wurde.
Die Testbedingungen sind die folgenden: Das für die rotie
rende Welle verwendete Material war ein nitriertes JIS S48C-
Material; die Drehzahl der rotierenden Welle betrug 3000
Umdrehungen pro Minute; die maximal aufgebrachte Last betrug
600 kg/cm2 (geplante Lagerfläche: Breite×Durchmesser); die
Gleitstrecke betrug 2,5×103 km; die Ölzufuhrtemperatur be
trug 120°C; und der Ölzufuhrdruck betrug 3 kg/cm2.
Die Kristallstruktur der Pb-Legierung in der Gleitfläche
entspricht nach dem Abnutzungstest derjenigen nach den Fig.
22 und 23. In der Primärschicht 20 des erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels werden viele Poren 16 beobachtet.
Gemäß Tabelle 6 ist das Anfangsformanpassungsvermögen beim
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel aufgrund der geringen
Härte der Sekundärschicht 21 gut, wodurch sichergestellt
wird, daß der Oberflächendruck bei Belegungserzeugung am
Beginn der Gleitbewegung im Vergleich zum vergleichbaren
Ausführungsbeispiel erhöht ist. Andererseits zeigt die Pri
märschicht nach dem Beginn der Gleitbewegung, d. h. nach Ab
nutzung der Sekundärschicht 21 ein ausgezeichnetes Schmier
vermögen, weil sich eine große Anzahl von Poren zur Bildung
von Ölspeichern wie im Gleitlager in die Gleitfläche 11a
öffnet. Darüber hinaus ist die Härte aufgrund des Orientie
rungsindex Oe von 100% in der (h00)-Ebene erhöht, so daß
die Abnutzung der Primärschicht 20 im wesentlichen unter
drückt werden kann. Ist jedoch der durch die Öffnungen der
Poren 16 eingenommene Prozentbereich A1 kleiner als 0,2%
(A1 < 0,2%), so ist das Schmiervermögen der Primärschicht 20
klein. Ist andererseits A1 < 10%, so besitzt die Primär
schicht 20 eine verringerte Festigkeit.
Die Spitzen a1 der vierseitigen pyramidenförmigen Kristalle
15 in der Primärschicht 20 werden vorzugsweise beim Beginn
der Gleitbewegung eingeebnet, so daß das Formanpassungsver
mögen der Primärschicht 20 gut ist.
Die ersten orientierten Kristalle 14 1 in der Primärschicht
20 können eine Form gemäß den Fig. 25 und 26 besitzen. Ein
Gleitlager mit einem Teil einer Primärschicht 20 bildenden
ersten orientierten Kristallen 14 1 stellt ebenfalls eine
Ausführungsform der Erfindung dar. In diesem Fall ist der
Prozentbereich A3 von Endflächen der ersten orientierten
Kristalle 14 1 in einem Querschnitt parallel zur Gleitfläche
auf einem Bereich von A3 50% eingestellt. Der Neigungs
winkel R der ersten orientierten Kristalle 14 1 ist auf einem
Bereich von 0° R 30° eingestellt, wie dies beim oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel der Fall ist. Darüber
hinaus stellt ein Gleitlager mit einer Primärschicht 20 ohne
Poren 16 ebenfalls ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar.
An Stelle der Herstellung der Oberflächenschicht gemäß den
oben beschriebenen Ausführungsbeispielen durch ein galvani
sches Verfahren können auch andere Verfahren, wie beispiels
weise eine Abscheidung aus der Gasphase, etwa ein PVD, ein
Ionenabscheidungs-, ein CVD- oder ein Sputterverfahren Ver
wendung finden. Die für das zweite bis fünfte Ausführungs
beispiel beschriebene Technologie ist nicht auf Gleitlager
beschränkt, sondern vielmehr auch bei anderen Gleitelementen
anwendbar.
Claims (13)
1. Gleitelement mit einer eine Gleitfläche (4a; 11a) für
ein Gegenelement (10) bildenden Oberflächenschicht (4;
11), die einen zu einem kubischen System gehörenden Me
tallkristall mit einer zur Gleitfläche (4a; 11a) ge
richteten Ebene mit den Miller-Indizes (h00) und einer
Einstellung eines prozentualen Bereichs A der (h00)-
Ebene in der Gleitfläche (4a; 11a) in einem Bereich von
A 50%.
2. Gleitelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Metallkristall ein Kristall einer höchstens
17 Gew.-% Sn enthaltenden Pb-Legierung ist, daß die
Oberflächenschicht (4; 11) durch ein Gemenge von Kri
stallen der Pb-Legierung gebildet ist und daß bei einer
Beugungsmessung mit Röntgenstrahlen für die Oberflä
chenschicht (4; 11) die Beziehung
0,5I(a)/ΣI(ab)1,0gilt, worin ΣI(ab)=I(a)+I(b) ist und I(b)=0
enthalten ist, wenn die integrierte Festigkeit von er
sten orientierten Kristallen mit der durch die Miller-
Indizes (h00) gegebenen gegen die Gleitfläche (4a; 11a)
gerichteten Ebene durch I(a) und die integrierte Fe
stigkeit von zweiten orientierten Kristallen mit durch
die Miller-Indizes (111) und (222) gegen die Gleitflä
che (4a; 11a) gerichteten Ebenen durch I(b) gegeben
ist.
3. Gleitelement nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Metallkristall einen 5 Gew.-%
oder weniger wenigstens eines aus der Gruppe Cu, Ni,
Fe, Cr, Mn, Co, Sb, Cd, Bi und Ca gewählten Elementes
enthaltende Pb-Legierung ist, daß die Oberflächen
schicht (4; 11) durch ein Gemenge von Kristallen der
Pb-Legierung gebildet ist und daß bei einer Beugungs
messung mit Röntgenstrahlen für die Oberflächenschicht
(4; 11) die Beziehung
I(c)/ΣI(abc)0,2gilt, worin ΣI(abc)=I(a)+I(b)+I(c) ist und
I(b)=0 enthalten ist,
wenn die integrierte Festigkeit von ersten orientierten Kristallen mit der durch die Miller-Indizes (h00) gege benen gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten Fläche durch I(a), die integrierte Festigkeit von zwei ten orientierten Kristallen mit durch die Miller-Indi zes (111) und (222) gegebenen gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten Flächen durch I(b) und die inte grierte Festigkeit von dritten orientierten Kristallen mit einer gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten sich von (h00)-, (111)- und (222)-Ebenen unterscheiden den Kristallebene durch I(c) gegeben ist.
wenn die integrierte Festigkeit von ersten orientierten Kristallen mit der durch die Miller-Indizes (h00) gege benen gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten Fläche durch I(a), die integrierte Festigkeit von zwei ten orientierten Kristallen mit durch die Miller-Indi zes (111) und (222) gegebenen gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten Flächen durch I(b) und die inte grierte Festigkeit von dritten orientierten Kristallen mit einer gegen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten sich von (h00)-, (111)- und (222)-Ebenen unterscheiden den Kristallebene durch I(c) gegeben ist.
4. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (11) auf
einem Basiselement (9) ausgebildet ist, daß die ersten
orientierten Kristalle benachbart zueinander von der
Seite des Basiselementes (9) ausgehende Stengelkristal
ie sind und daß zwischen benachbarten Stengelkristallen
Poren (16) ausgebildet sind, die sich in die Gleitflä
che (11a) hinein öffnen und als Ölspeicher dienen.
5. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (11) auf
einem Basiselement (9) ausgebildet ist und eine auf dem
Basiselement (9) abgeschiedene Basisschicht (18)
umfaßt, daß eine aus dem gleichen Material wie die
Basisschicht (18) gebildete Gleitflächenbildungsschicht
(19) auf der Basisschicht (18) abgeschieden ist, daß
die Basisschicht (18) ein dichtes Gemenge von körnigen
Kristallen enthält und daß die Gleitflächenbildungs
schicht (19) wenigstens entweder vierseitige pyramiden
förmige Kristalle oder stumpfe vierseitige pyramiden
förmige Kristalle als Metallkristall enthält.
6. Gleitelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (11) auf
einem Basiselement (9) ausgebildet ist und eine erste
auf dem Basiselement (9) abgeschiedene Primärschicht
(20) sowie eine auf der Primärschicht (20) abgeschie
dene Sekundärschicht (21) umfaßt, daß die Primärschicht
(20) eine Vielzahl von benachbart zueinander vom Basis
element (9) ausgehende Stengelkristalle als Metallkri
stall enthält und daß die Sekundärschicht (21) ein Ge
menge von körnigen Kristallen mit im Vergleich zur Här
te der Primärschicht (20) kleineren Härte enthält.
7. Gleitelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen benachbarten Stengelkristallen sich in die
Gleitfläche (11a) hinein öffnende als Ölspeicher die
nende Poren (16) ausgebildet sind.
8. Gleitelement mit einer eine Gleitfläche (4a; 11a) für
ein Gegenelement (10) aufweisenden Oberflächenschicht
(4; 11), insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenschicht (4; 11) durch ein
höchstens 17 Gew.-% Sn enthaltendes Kristallgemisch
einer Pb-Legierung gebildet ist und daß bei einer Beu
gungsmessung mit Röntgenstrahlen für die Oberflächen
schicht (4; 11) die Beziehung
0,5I(a)/ΣI(ab)1,0gilt, worin ΣI(ab) = I(a) + I(b) ist und I(b) = 0
enthalten ist, wenn die integrierte Festigkeit von
ersten integrierten Kristallen mit einer durch die
Miller-Indizes (h00) gegebenen gegen die Gleitfläche
(4a, 11a) gerichteten Ebene durch I(a) und die inte
grierte Festigkeit von zweiten orientierten Kristallen
mit durch die Miller-Indizes (111) und (222) gegen die
Gleitfläche gerichteten Ebenen durch I(b) gegeben ist.
9. Gleitelement mit einer eine Gleitfläche (4a; 11a) für
ein Gegenelement (10) aufweisenden Oberflächenschicht
(4; 11), insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Oberflächenschicht (4; 11) ein Kri
stallgemenge einer 5 Gew.-% oder weniger wenigstens
eines der Gruppe Cu, Ni, Fe, Cr, Mn, Co, Sb, Cd, Bi und
Ca gewählten Elementes enthaltende Pb-Legierung umfaßt
und daß bei einer Beugungsmessung mit Röntgenstrahlen
für die Oberflächenschicht (4; 11) die Beziehung
I(c)/ΣI(abc)0,2gilt, worin ΣI(abc)=I(a)+I(b)+I(c) ist und I(b)=0
enthalten ist, wenn die integrierte Festigkeit von
ersten orientierten Kristallen mit der durch die
Miller-Indizes (h00) gegebenen gegen die Gleitfläche
(4a; 11a) gerichteten Fläche durch I(a), die integrier
te Festigkeit von zweiten orientierten Kristallen mit
durch die Miller-Indizes (111) und (222) gegebenen ge
gen die Gleitfläche (4a; 11a) gerichteten Flächen durch
I(b) und die integrierte Festigkeit von dritten orien
tierten Kristallen mit einer gegen die Gleitfläche (4a;
11a) gerichteten sich von (h00)-, (111)- und (222)-
Ebenen unterscheidenden Kristallebene durch I(c) gege
ben ist.
10. Gleitelement mit einem Basiselement (9), einer auf dem
Basiselement (9) ausgebildeten, aus einer Legierung
hergestellten und eine Gleitfläche (4a; 11a) für ein
Gegenelement (10) aufweisenden Oberflächenschicht (4;
11), insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (4; 11) eine
Vielzahl von benachbart zueinander von der Seite des
Basiselementes (9) benachbart zueinander ausgehende
Stengelkristalle enthält und daß zwischen benachbarten
Stengelkristallen sich in die Gleitfläche (4a; 11a)
hinein öffnende, Ölspeicher bildende Poren (16)
ausgebildet sind.
11. Gleitelement mit einem Basiselement (9) und einer auf
dem Basiselement (9) vorgesehenen, durch eine Legie
rung gebildeten und eine Gleitfläche (11a) für ein Ge
genelement (10) aufweisenden Oberflächenschicht (11),
insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenschicht (11) eine auf dem Basisele
ment (9) abgeschiedene Basisschicht (18) umfaßt, daß
auf der Basisschicht (18) eine Gleitflächenbildungs
schicht (19) abgeschieden ist, daß die Basisschicht
(18) ein dichtes Gemenge von körnigen Kristallen ent
hält und daß die Gleitflächenbildungsschicht (19) we
nigstens entweder eine Vielzahl von vielseitigen pyra
midenförmigen Kristallen oder eine Vielzahl von
stumpfen vierseitigen pyramidenförmigen Kristallen
enthält, welche die Gleitfläche (11a) bilden.
12. Gleitelement mit einem Basiselement (9) und einer auf
dem Basiselement (9) vorgesehenen, durch eine Legierung
gebildeten und eine Gleitfläche (11a) für ein Gegenele
ment (10) aufweisenden Oberflächenschicht (11), insbe
sondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenschicht (11) eine auf dem Basiselement
(9) abgeschiedene Primärschicht (20) und eine auf der
Primärschicht (20) abgeschiedene Sekundärschicht (21)
umfaßt, daß die Primärschicht (20) eine Vielzahl von
benachbart zueinander von der Seite des Basiselementes
(9) ausgehende Stengelkristalle enthält und daß die Se
kundärschicht (21) ein Gemenge von körnigen Kristallen
mit einer im Vergleich zur Härte der Primärschicht (20)
kleineren Härte enthält.
13. Gleitelement mit einem Basiselement (9) und einer auf
dem Basiselement (9) vorgesehenen, durch eine Legierung
gebildeten und eine Gleitfläche (11a) für ein Gegenele
ment (10) aufweisenden Oberflächenschicht (11), insbe
sondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberflächenschicht (11) durch eine auf dem Basis
element (9) abgeschiedene Primärschicht (20) und eine
auf der Primärschicht (20) abgeschiedene Sekundär
schicht (21) gebildet ist, daß die Primärschicht (20)
eine Vielzahl von benachbart zueinander von der Seite
des Basiselementes (9) ausgehenden Stengelkristallen
enthält, daß zwischen benachbarten Stengelkristallen
sich in die Gleitfläche (11a), Ölspeicher bildende
Poren (16) ausgebildet sind und daß die Sekundärschicht
(21) ein Gemenge von körnigen Kristallen mit einer im
Vergleich zur Härte der Primärschicht (20) kleineren
Härte enthält.
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