DE4208600A1

DE4208600A1 - Sitzpolster, insbesondere fuer ein fahrzeug

Info

Publication number: DE4208600A1
Application number: DE4208600A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Weingartner; Johann Moeseneder
Original assignee: Greiner & Soehne C A
Current assignee: Greiner & Soehne C A
Priority date: 1991-04-22
Filing date: 1992-03-18
Publication date: 1993-04-15
Also published as: AU1506392A; NL9200738A; FI921708A; HU9201312D0; LU88091A1; FR2675987B1; KR920019617A; GB2255010A; US5283918A; GB9500846D0; FI921708A0; MX9201863A; CA2066791A1; ITMI920928A0; CZ119692A3; FR2675987A1; JPH05137858A; GB2285748B; GB2285748A; DK52192D0

Description

Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere für ein Fahrzeug wie er im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschrieben ist.

Ein bekannter Sitz mit einem Polster aus Schaumkunststoff gemäß WO-A1 87/06 894 der gleichen Anmelderin - besteht aus einem Schaumkunststoff mit einem Stützkörper aus einem offenzelligen, elastischen Kunststoffschaum mit einem ersten Raumgewicht und einer Flammschutzschicht aus einem offenzelligen, mit Flamm schutzmittel versehenen, elastischen Schaumkunststoff mit einem zweiten zum er sten unterschiedlichen Raumgewicht. Der Kunststoffschaum und die Flammschutz schicht sind miteinander, insbesondere durch einen Schäumvorgang, verbunden und mit einem schwer entflammbaren Bezugstoff umgeben. Um eine ausreichende Luft durchlässigkeit eines derartigen Polsters zu erzielen, wurde auch vorgeschlagen, nach der Fertigstellung des Polsters bevorzugt erhitzte Nadeln durch diesen Polster hindurchstoßen, so daß ein entsprechender Luftaustausch möglich ist. Diese Polster haben sich in der Praxis an sich sehr gut bewährt, es hat sich jedoch gezeigt, daß vor allem bei extremen Witterungsbedingungen oder unter verschiedenen klimati schen Verhältnissen der Sitzkomfort der Sitze für den geplanten Einsatzzweck in Fahrzeugen nicht ausreichend war.

Weiter sind bereits Sitze für öffentliche Verkehrsmittel bekannt - gemäß DE-GM 85 06 816 - die einen Sitzpolster aufweisen, der mit einem Sitzbezug abgedeckt ist, wobei der Sitzbezug und der Sitzpolster aus einem schwer entflammbaren und raucharmen Material bestehen. Vielfach wird dabei so vorgegangen, daß zwischen dem schwer entflammbaren Sitzbezug und dem meist aus Kunststoffschaum beste henden Sitzpolster eine Glasfasermatte angeordnet wird, die ein Durchbrennen des Sitzbezuges in Richtung des Sitzpolsters verhindern soll. Dabei hat sich jedoch ge zeigt, daß in vielen Fällen die Flammeinwirkung vom Boden her entsteht und der Kunststoffschaum des Sitzpolsters dazu neigt, unter starker Raucheinwirkung zu verbrennen, wodurch die öffentlichen Verkehrsmittel im Brandfall in kürzester Zeit so verqualmt sind, daß eine Orientierung für Insassen kaum mehr möglich ist. Dem entsprechend ist bei diesem bekannten Sitz vorgesehen, daß unterhalb des Sitzpol sters in dem Traggestell des Sitzes eine feuerhemmende Platte angeordnet wird. Dies bedingt die Verwendung eines speziellen Profiles zur Halterung des Sitzpol sters sowie einen zusätzlichen Aufwand durch die Anordnung der feuerhemmenden Platte. Auch bei dieser Ausführungsform konnte die Sitzbelüftung nicht befriedigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sitzpolster für Sitze bzw. Sitzbän ke in Verkehrsmitteln, insbesondere Flugzeugen zu schaffen, der einen hohen Ab brandwiderstand aufweist und eine lange Benutzungsdauer ohne Zerstörung der Stoffschutzschicht ermöglicht.

Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die im Kennzeichenteil des Patentanspru ches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der überraschende Vorteil dieser relativ ein fach erscheinenden Lösung liegt darin, daß unter Ausnutzung der dem aus Schaum kunststoff bestehenden Stützkörper innewohnenden Elastizität in Verbindung mit dem speziell ausgebildeten Stoff und dessen hoher Elastizität ein hohes Rückstellver mögen bei durch Kräfteeinwirkung entstehenden bzw. auf den Sitzpolster einwirken den Belastungen erreicht wird. Gleichzeitig schafft diese durch den Schaumstoff des Stützkörpers bestehende Vorspannung ein Straffhalten der in sich elastischen Stoff schutzschicht und vermeidet in Verbindung mit der Verarbeitung die sonst üblicher Weise auftretende Faltenbildung in derartigen Stoffschutzschichten. Dadurch, daß diese Faltenbildung ausgeschaltet werden kann ist es aber nun wiederum möglich, hochfeste Fasern, die gegen Bruch bei Faltenbildungen empfindlich sind in derarti gen Bezugsstoffen, wie beispielsweise Polyaramidfasern und präoxidierte Polyacryl nitrilfasern zu verwenden. Andererseits wird aber auch verhindert, daß durch punktuelle Überdehnungen der Stoffschutzschicht Falten in der Stoffschutzschicht verbleiben können, da durch ein möglichst vollflächiges oder über einen großen Teil der Oberfläche erfolgendes Verkleben der Stoffschutzschicht mit dem Stützkör per die Maximaldehnungen zwischen den einzelnen Befestigungsstellen im Sinne von Klebestellen gering gehalten wird und somit derartige Überbeanspruchungen ebenfalls zuverlässig vermieden werden. Ein weiterer Vorteil der verwendeten Stoff schutzschicht liegt in der hohen Dichte und in dem hohen Schnittwiderstand auf grund der mehrlagigen Anordnung der Kettfäden in zumindest zwei übereinander liegenden Ebenen. Dadurch wird sowohl eine hohe mechanische Widerstandsfestig keit als auch ein hoher Flammwiderstand bzw. ein günstiges Abbrennverhalten erreicht.

Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsvariante ist im Patentanspruch 2 beschrieben. Vorteilhaft ist bei dieser Lösung, daß die Elastizität in der Stoffschutzschicht da durch erreicht werden kann, daß eine ziemlich starr verkettete Lage aus Kett- und Schußfäden über räumlich verlagerbare Teile dieser Schußfäden mit einer eine höhe re Elastizität aufweisenden Stofflage aus Kett- und Schußfäden in der unteren Ebe ne verbunden wird, so daß trotz hoher Abriebfestigkeit in der oberen Schicht eine ausreichende Elastizität gegenüber dem Stützkörper erreicht wird und damit auch ein Ausreißen des Schaumkunststoffes aus dem Stützkörper durch eine gleichmäßi ge Aufteilung der eingeleiteten Belastungen verhindert werden kann.

Vorteilhaft ist aber auch eine Ausgestaltung nach Patentanspruch 3, wodurch ein glattes Strickmuster erreicht werden kann, welches verhindert, daß einzelne Schuß fäden mit geringerer Vorspannung über die Stoffoberfläche vorstehen und damit zu einem Einhaken oder Verhängen auf der Sitzoberfläche führen kann. Dadurch kann verhindert werden, daß die Schußfäden abgerissen oder stärker verschlissen werden, wodurch die Abriebfestigkeit und die Lebensdauer eines derartigen Sitzpolsters zu sätzlich erhöht wird.

Nach einer anderen Ausführungsform gemäß Patentanspruch 4 ist vorteilhaft, daß dadurch eine Verteilung vom auf die Stoffschutzschicht einwirkenden Punktbelastun gen auf eine größere Fläche erreicht wird, wodurch die Gesamtbelastung des Stütz körpers in eng begrenzten Bereichen verringert wird.

Die Weiterbildung nach Patentanspruch 5 ermöglicht die Verwendung von Polyara midfasern, weil dadurch eine erhebliche Festigkeitserhöhung bei derartigen Stoff schutzschichten erreicht wird ohne daß der Sitz bzw. Benutzungskomfort oder die Lebensdauer der Sitzpolster darunter leidet.

Die weitere Ausgestaltung nach Patentanspruch 6 ermöglicht eine zusätzliche, schmutzabweisende Ausstattung der Stoffschutzschicht, wie dies insbesondere beim Einsatz in Langstreckenflugzeugen aufgrund der hohen Belastung durch Körperaus dünstungen und Körperausscheidungen wichtig ist.

Eine äußerst widerstandsfähige Ausgestaltung des Sitzpolsters wird bei der weiteren Ausbildung nach Patentanspruch 7 erreicht. Der Vorteil ist, daß derartige Fasern eine hohe Temperaturfestigkeit bei geringer Gasabgabe aufweisen und gleichzeitig diesen Vorteil mit dem Vorteil einer hohen Reißdehnung verbinden, so daß eine der artige Stoffschutzschicht nicht nur einen Schutzwall gegen Temperatureinflüsse son dern auch gegen mechanische Beschädigungen und Belastungen gleichzeitig auf weist.

Eine vorteilhafte, weitere Ausgestaltung beschreibt Patentanspruch 8, da dadurch die Elastizität der Einzelfäden, aus welchen die Stoffschutzschicht hergestellt ist, höher ist und somit ein besseres Dämpfungsverhalten erzielt wird.

Durch die Weiterbildung nach Patentanspruch 9 werden Schlaffstellen im Stoff ver mieden, wodurch überbleibende Überdehnungen in einzelnen Bereichen der Stoff schutzschicht verhindert werden können.

Die Vorteile der Ausbildung nach Patentanspruch 10 liegen darin, daß die Herstell dauer und damit der Kostenaufwand für die Produktion verringert und das Handling der Einzelteile vereinfacht wird.

Bei der Weiterbildung nach Patentanspruch 11 wird ein günstiges Sitzklima aufgrund des gleichbleibenden Luftdurchlasses und des möglichen hohen Luftdurchsat zes erzielt.

Vorteilhaft ist auch eine Ausgestaltung nach Patentanspruch 12, da dadurch der Flammwiderstand und die Brandbelastbarkeit des Sitzes erhöht wird.

Durch die Ausführung nach Patentanspruch 13 kann bei gleicher Wirksamkeit die Dicke der Flammschutzschicht reduziert und das Sitzgefühl verbessert werden.

Die Erfindung wird im nachfolgenden anhand der in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Sitzbank, wie sie üblicher Weise in Flugzeugen eingesetzt wird, mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Sitzpolster in vereinfachter, sche matischer, schaubildlicher Darstellung;

Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Sitzpolster in Seitenansicht, teilweise geschnit ten;

Fig. 3 den Aufbau der Stoffschutzschicht und dessen Integration in den Ge samtaufbau des Sitzpolsters in einer schematisch stark vereinfachten, schaubildlichen Darstellung;

Fig. 4 einen Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebe nen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoffschutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 5 einen weiteren Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoffschutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 6 einen anderen Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoffschutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 7 einen weiteren Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoffschutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 8 einen anderen Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoff schutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 9 einen weiteren Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoff schutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 10 einen anderen Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoff schutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 11 einen weiteren Verlauf eines Schußfadens in seiner Lage zu den in mehreren Ebenen angeordneten Kettfäden der erfindungsgemäßen Stoff schutzschicht in Stirnansicht geschnitten;

Fig. 12 eine andere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Sitzpolsters in vereinfachter, schematischer, schaubildlicher Darstellung.

In Fig. 1 ist eine Sitzbank 1, insbesondere für den Einsatz in einem Verkehrsflug zeug gezeigt, der aber in gleicher Weise auch beispielsweise für Eisenbahnen, insbe sondere Fernreisezüge oder dgl. geeignet ist. Diese Sitzbank 1 besteht aus einem Traggestell 2 und zwei darauf angeordneten Sitzen 3 und 4. Jeder der Sitze 3 und 4 ist aus einem eine Sitzfläche bildenden Sitzpolster 5 und einem eine Rückenlehne bildenden Sitzpolster 6 hergestellt. Der Sitzpolsters 6 weist eine einem Benutzer zu gewandte Oberfläche 7 und eine von diesem abgewendete Rückfläche 8 auf. Die Sitzpolster 5 und 6 werden üblicher Weise in das Traggestell 2 eingelegt und auf diesem gegebenenfalls mit Klettbändern und dgl. fixiert.

In Fig. 2 ist der die Rückenlehne bildende Sitzpolster 6 in größerem Maßstab ge zeigt. Das Sitzpolster besteht aus einem Stützkörper 9 aus gegebenenfalls mit flammhemmenden Materialien 10 versetzten Kunststoffschaum 11, der üblicher Weise offenzellig oder mit einem großen Anteil an offenen Zellen ausgebildet ist. Dieser Stützkörper 9 ist allseitig von einer Stoffschutzschicht 12 umhüllt. Auf diese Stoffschutzschicht 12 kann dann unmittelbar eine Hülle aus einem Bezugstoff 13 aufgesetzt werden, die gegebenenfalls über eine lösbare Verbindungsvorrichtung 14, z. B. Klettbänder 15 auf der Stoffschutzschicht 12 befestigt sein kann. Es ist aber auch möglich, zwischen der Stoffschutzschicht 12 und dem Bezugstoff 13 eine Flammschutzschicht 16 aus einem offenzelligen, elastischen Schaumkunststoff mit einem geringeren Raumgewicht als der Stützkörper 9 anzuordnen. Diese Flamm schutzschicht 16 ist jedoch nicht zwingend und kann je nach Anwendungsfall auch zur Gänze wegfallen. Die Stoffschutzschicht 12 ist, wie schematisch im oberen Be reich des Sitzpolsters 6 gezeigt, mit über die Oberfläche verteilt angeordneten Schichten 17 aus Kleber 18 in ihrer Lage am Stützkörper 9 fixiert. Die Stoffschutz schicht 12 kann sich dabei nahtlos von der Rückfläche 8 bis in den Bereich einer Seitenkante 19 zwischen der Oberfläche 7 und Seitenflächen 20 erstrecken. Die Stoffschutzschicht im Bereich der Oberfläche 7 kann dann durch einen weiteren Stoffteil gebildet sein. Andererseits ist es aber auch ebenso möglich, den die Ober fläche 7 bildenden bzw. dieser zugewandten Stoffteil der Stoffschutzschicht 12 über die Seitenflächen 20 bis in den Bereich der Rückfläche 8 anzuordnen und den Stoß zwischen den Stoffteilen der Stoffschutzschicht 12 zwischen den Seitenflächen 20 und der Rückfläche 8 vorzusehen. Die Lage der Trennfuge wird bevorzugt in Abhän gigkeit von dem gewünschten Verformungsverhalten des Sitzpolsters 6 und den me chanischen Beanspruchungen aufgrund der Ausbildung des Traggestells 2 für den Sitzpolster 6 festgelegt und kann dementsprechend beliebig angeordnet werden.

Selbstverständlich können die für das Sitzpolster 6 beschriebenen Ausgestaltungen auch für die Herstellung des Sitzpolsters 5 verwendet werden und es gelten die bis her getroffenen Aussagen und die nachfolgenden Ausführungen auch in gleicher Weise für das Sitzpolster 5.

In Fig. 3 ist die Stoffschutzschicht 12 schematisch in Art eines Strickmusters darge stellt, wobei die einzelnen Schußfäden 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28 einer Schuß fadengruppe 29 jeweils nur als Strich gezeichnet, in ihrem Umschlingungsverlauf unter Bezug auf die Kettfäden 30 bis 34, die in einer schematisch durch dünne Li nien angedeuteten Ebene 35 angeordnet sind und die Kettfäden 36 bis 41, die in ei ner schematisch durch dünne Linien angedeuteten Ebene 42 angeordnet sind, ge zeigt sind.

Die beiden Ebenen 35 und 42 sind um eine Distanz 43 der Höhe nach voneinander distanziert, die zumindest einer Dicke 44 eines der Kettfäden 30 bis 34 und 36 bis 41 entspricht.

Der Aufbau der Stoffschutzschicht 12 erfolgt nun derart, daß die Schußfadengrup pen 29 in benötigter Anzahl hintereinander in Längsrichtung der Kettfäden 30 bis 34 bzw. 36 bis 41 angeordnet werden.

Die Stoffschutzschicht 12 wird nun dadurch gebildet, daß die in einer gleichen Tei lung 45 in Längsrichtung der Schußfäden 21 bis 28 in der Ebene 42 angeordneten Kettfäden 36 bis 41 mit den in der weiteren Ebene 35 ebenfalls in der gleichen Tei lung 45 angeordneten Kettfäden 30 bis 34 verstrickt sind. Die Kettfäden 30 bis 34 der unteren Ebene 35 sind zu dem gegenüber den Kettfäden 36 bis 41 der oberen Ebene 42 um eine halbe Teilung 46 in Richtung der Schußfäden 21 bis 28 versetzt.

Der Verlauf der einzelnen Schußfäden 21 bis 28 ist nun folgendermaßen: Der Schußfaden 21 umschlingt zwei in der Teilung 45 voneinander angeordnete Kettfäden 36 und 37 der oberen Ebene 42, danach den Kettfaden 31 der unteren Ebene 35 der zwischen den zuletzt in der oberen Ebene 42 umschlungenen Kett faden 37 und den diesen in Schußrichtung - Pfeil 47 - unmittelbar nachfolgenden Kettfaden 38 angeordnet ist, umschlingt dann die Kettfäden 38, 39 der oberen Ebe ne 42, nachfolgend den Kettfaden 33 der unteren Ebene 35, danach wieder zwei Kettfäden 40, 41 der oberen Ebene 42 und so fort.

Der in Längsrichtung der Kettfäden in Strickrichtung nachfolgende Schußfaden 22 umschlingt dagegen lediglich die in der unteren Ebene 35 in einem der doppelten Teilung 45 entsprechenden Abstand angeordneten Kettfäden 30, 32, 34.

Der danach angeordnete Schußfaden 23 umschlingt in der unteren Ebene 35 dage gen die beim zuvor befindlichen Schußfaden 22 nicht umschlungenen Kettfäden 31, 33 und so weiter. Danach folgt ein nur den Kettfäden der oberen Ebene 42 zugeord neter Schußfaden 24, der wiederum lediglich die im Abstand einer doppelten Tei lung 45 angeordneten Kettfäden 36, 38 und 40 umschlingt.

Der Schußfaden 25 hat dann vom Verlauf her die gleiche Umschlingungsart, wie der Schußfaden 21, jedoch wird in der unteren Ebene 35 immer nur jener Kettfaden 30, 32, 34 umschlungen, der durch den Schußfaden 21 nicht umschlungen war. Eine gleichartige Versetzung der miteinander vom Schußfaden 25 in der oberen Ebene 42 verbundenen Kettfäden 37 und 38 sowie 39 und 40 erfolgt gegenüber der vom Schußfaden 21 in der oberen Ebene 42 miteinander verbundenen Kettfäden 36 und 37, 38 und 39 sowie 40 und 41 um die Teilung 45.

Daran schließt sich ein Schußfaden 26 an, der die gleichen Kettfäden 31, 33 um schlingt, wie der Schußfaden 23 und der nachfolgende Schußfaden 27 umschlingt die gleichen Kettfäden 30, 32, 34 wie der Schußfaden 22.

Der Abschluß der Schußfadengruppe 29 wird durch den Schußfaden 28 gebildet, der jene Kettfäden 37, 39 und 41 umschlingt, die in der oberen Ebene 42 angeordnet sind und die von dem Schußfaden 24 nicht umschlungen sind.

Die Stoffschutzschicht 12 ist über eine Schicht 48, in diesem Fall vollflächig, auf den Stützkörper 9 mittels Kleber 49 aufgeklebt, wobei die Stoffschutzschicht 12 in dem an die Darstellung der Einzelfäden anschließenden Bereich schematisch als Block dargestellt ist.

Im übrigen ist der Umschlingungsverlauf der Schuß- und Kettfäden 21 bis 28, 30 bis 34 und 36 bis 41 in Stirnansicht für den Schußfaden 21 in Fig. 4, für den Schußfa den 22 in Fig. 5, für den Schußfaden 23 in Fig. 6, für den Schußfaden 24 in Fig. 7, für den Schußfaden 25 in Fig. 8, für den Schußfaden 26 in Fig. 9, für den Schußfaden 27 in Fig. 10 und für den Schußfaden 28 in Fig. 11 dargestellt, so daß die Zusammen schau der Umschlingungen der Schußfäden 21 bis 28 in den Fig. 4 bis 11 eine Schuß fadengruppe 29 ergibt. Über die gesamte Länge der Stoffschutzschicht 12 sind da her immer wiederkehrend die Schußfadengruppen 29 angeordnet.

In Fig. 12 ist eine Ausführungsvariante des Sitzpolsters 6 gezeigt, bei der die einzel nen Schichten schematisch durch Blöcke angedeutet sind.

Aus dieser Darstellung ist zu ersehen, daß auf eine Stoffschutzschicht 12 unter Zwi schenschaltung einer gegebenenfalls auf diese aufkaschierten Folie 50, beispielswei se einer Polyäthylen- oder PU-Folie, die als Schmelzfolie ausgebildet sein kann, der Stützkörper 9 durch einen Schäumvorgang direkt aufgeschäumt und mit der Folie 50 bzw. der Stoffschutzschicht 12 bewegungsverbunden ist. Auf der von der Folie 50 abgewendeten Oberfläche des Stützkörpers 9 ist dann über Schichten 51 aus Kleber 49, die über die Oberfläche des Stützkörpers 9 verteilt und voneinander distanziert angeordnet sind, eine Stoffschutzschicht 12 aufgeklebt, die die dem Benutzer zuge wandte Oberfläche 7 des Sitzpolsters 6 bildet.

Der Vorteil dieses Schichtaufbaus und der Verbindung der einzelnen Schichten un tereinander liegt darin, daß der Herstellvorgang durch das Aufschäumen des Stütz körpers 9 auf die Stoffschutzschicht 12 vereinfacht werden kann, wogegen der Be nutzungskomfort des Sitzpolsters 6 darunter deshalb nicht leidet, weil die dem Be nutzer zu gewandte Stoffschutzschicht 12 über voneinander distanzierte Befestigungsbereiche durch den Kleber 49 eine hohe Luftdurchlässigkeit im Bereich der Stoffschutzschicht 12 gegeben ist und daher bei einer Verdichtung des Stützkör pers 9 durch das Anlehnen des Benutzers an das Sitzpolster 6 die Luft entweichen kann und damit die Elastizität des Stützkörpers 9 und der Stoffschutzschicht 12 voll ausgenutzt werden kann. Würde nämlich auch die weitere Stoffschutzschicht 12 durch einen Schäumvorgang an den Stützkörper 9 angeformt sein, so würde das Sitz polster 6 als Luftballon wirken und sich als harter Körper anfühlen, wodurch der Sitzkomfort des Sitzpolsters 6 verloren geht.

Abschließend sei darauf hingewiesen, daß auch beliebige andere Kombinationen der Einzelmerkmale aus den zuvor beschriebenen Merkmalskombinationen jeweils eige ne, für sich unabhängige, erfindungsgemäße Lösungen bilden können. Des weiteren wird darauf hingewiesen, daß in den teilweise schematischen Darstellungen der er findungsgemäßen Sitzpolster die einzelnen Schichten und Lagen maßstäblich ver zerrt und unproportional dargestellt wurden, um die Erkennbarkeit der erfindungs gemäßen Ausbildung zu erleichtern. Vor allem wurden auch die Fadenstärken der einzelnen Schuß- bzw. Kettfäden 21 bis 28, 30 bis 34 und 36 bis 41 maßstäblich stark übertrieben und die einzelnen Fäden in ihrer Lage in Längsrichtung der Kett fäden der besseren Darstellung wegen in ihrem Abstand verzerrt dargestellt.

Bezugszeichenaufstellung

1 Sitzbank
2 Traggestell
3 Sitz
4 Sitz
5 Sitzpolster
6 Sitzpolster
7 Oberfläche
8 Rückfläche
9 Stützkörper
10 Material
11 Kunststoffschaum
12 Stoffschutzschicht
13 Bezugsstoff
14 Verbindungsvorrichtung
15 Klettband
16 Flammschutzschicht
17 Schicht
18 Kleber
19 Seitenkante
20 Seitenfläche
21 Schußfaden
22 Schußfaden
23 Schußfaden
24 Schußfaden
25 Schußfaden
26 Schußfaden
27 Schußfaden
28 Schußfaden
29 Schußfadengruppe
30 Kettfaden
31 Kettfaden
32 Kettfaden
33 Kettfaden
34 Kettfaden
35 Ebene
36 Kettfaden
37 Kettfaden
38 Kettfaden
39 Kettfaden
40 Kettfaden
41 Kettfaden
42 Ebene
43 Distanz
44 Dicke
45 Teilung
46 Teilung
47 Pfeil
48 Schicht
49 Kleber
50 Folie
51 Schicht

Claims

1. Sitzpolster, insbesondere für ein Fahrzeug, mit einem Stützkörper aus ei nem offenzelligen, elastischen Kunststoffschaum und mit einer diesen umhüllenden schwer entflammbaren Stoffschutzschicht, die miteinander verbunden, insbesondere stellenweise verklebt sind und mit einem zumindest Teilbereiche des Sitzpolsters umhüllenden schwer entflammbaren Bezugsstoff, der insbesondere über eine lösba re Verbindungsvorrichtung mit dem Stützkörper und/oder der Stoffschutzschicht verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffschutzschicht (12) aus einem maschinengestrickten, mehrlagigen Stoff besteht, dessen Kettfäden (31-34, 36-41) in zumindest zwei Ebenen (35, 42) in Schußrichtung gegeneinander versetzt ange ordnet sind und daß die Kettfäden (31-34, 36-41) in jeder Ebene (35, 42) von je weils drei Schußfäden (21-28) einer Schußfadengruppe (29) aus acht Schußfäden (21-28) umschlungen sind und daß jeweils zwei Schußfäden (21-28) jeden Kett faden der oberen Ebene (42) umschlingen und einer davon die jeweils um eine dop pelte Teilung (45) distanzierten Kettfäden (30-34) der unteren Ebene (35) und der andere dieser beiden Schußfäden (21-28) die dazwischenliegenden ebenfalls um die doppelte Teilung (45) distanzierten Kettfäden (30-34) der unteren Ebene (35) um schlingt.

2. Sitzpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein um den je den Kettfaden (36-41) der oberen Ebene (42) umschlingenden Schußfäden (21) ein diesen in Kettfadenlängsrichtung benachbarter zweiter Schußfaden (22), die vom vorgenannten Schußfaden (21) nicht umschlungenen Kettfäden (30, 32, 34) in der un teren Ebene (35) umschlingt und ein diesem benachbarter dritter Schußfaden (23) nur die vom ersten Schußfaden (21) umschlungenen Kettfäden (31, 33) der unteren Ebene (35) umschlingt und daß ein vierter Schußfaden (24), die jeweils um eine doppelte Teilung (45) voneinander distanzierten Kettfäden (36, 38, 40) in der oberen Ebene (42) umschlingt und daß die weiteren vier Schußfäden (25-28) bei gleicharti gem Umschlingungsverlauf den jeweils um eine Teilung (45) versetzten Kettfäden (30-34, 36-41) in der unteren bzw. oberen Ebene (35, 42) zugeordnet sind, wobei die Kettfäden (36-41) der oberen Ebene (42) um eine halbe Teilung (46) in Schußrich tung gegenüber den Kettfäden (30-34) in der unteren Ebene (35) versetzt sind.

3. Sitzpolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußfäden (21-28) die die Kettfäden (31-34, 36-41) der einzelnen Ebenen (35, 42) umschlingen, zwischen den in den beiden Ebenen (35, 42) angeordneten Kettfäden (31-34, 36-41) verlaufen.

4. Sitzposter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der dem Stützkörper (9) bzw. dem Kleber (49) zugewand ten Oberseite der Stoffschutzschicht (12) die Kettfäden (30-34) nur abwechselnd von einem der beiden die Kettfäden (30-34) der beiden Ebenen (35, 42) miteinander verbindenden Schußfäden (21, 25) einer Schußfadengruppe (29) umschlungen ist.

5. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einzelne der Kett- und/oder Schußfäden (30-34, 36 41, 21-28) durch Polyaramidfasern, bevorzugt der Nummernmetrik 1/56 gebildet sind.

6. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und/oder Schußfäden (30-34, 36-41, 21-28) mit einer Beschichtung aus synthetischem Material, wie z. B. PVC oder PU versehen sind.

7. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Kett- und Schußfäden (30-34, 36-41, 21-28) aus preoxidiertem Polyacrylnitril und ein Teil der Kett- und/oder Schußfä den (30-34, 36-41, 21-28) aus Polyaramid besteht, wobei der Anteil der Polyaramid fasern bevorzugt 30% und der Anteil der preoxidierten Polyacrylnitrilfasern 70% beträgt.

8. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und/oder Schußfäden (30-34, 36-41, 21-28) einen ge ringen Drall aufweisen.

9. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und/oder Schußfäden (30-34, 36-41, 21-28) in über den Kleber (18, 49) auf dem Stützkörper (9) fixiertem Zustand vorgespannt sind.

10. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützkörper (9) auf die von einer dem Benutzer zugewand ten Oberfläche (7) abgewandten Oberfläche zugeordneten Stoffschutzschicht (12), gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer auf die Stoffschutzschicht (12) auf kaschierten flüssigkeitsdichten Folie (50) aufgeschäumt und durch den Schaumvor gang mit dieser verbunden ist.

11. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der dem Benutzer zugewandten Oberfläche (7) vorgese hene Stoffschutzschicht (12) über eine bevorzugt luftdurchlässige Schicht (51) aus Kleber (49) am Stützkörper (9) befestigt ist.

12. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Stoffschutzschicht (12) und dem Stützkörper (9) eine Flammschutzschicht (16) aus einem offenzelligen, elastischen Schaumkunst stoff mit einem zum Stützkörper (9) unterschiedlichen Raumgewicht angeordnet ist.

13. Sitzpolster nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Flammschutzschicht (16) auf der dem Stützkörper (9) zuge wandten Oberfläche der Stoffschutzschicht (12) aufkaschiert ist.