DE4206900A1 - Verfahren zur aufbereitung von schlamm - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung von schlammInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Aufbereitung von
Schlamm.
Bei industriellen Aufarbeitungs- und Reinigungsverfahren sowie bei
Beseitigung von Schlammassen, zum Beispiel von Hafenschlick,
entstehen wasserhaltige Gemenge, die zu entsorgen sind. In dem
Wasseranteil sind gelöste anorganische und organische Salze wie auch
ungelöste organische Substanzen enthalten, wie zum Beispiel Öle,
Fette, pflanzliche Bestandteile usw. Der mineralische Gemengeanteil
besteht zumeist aus Schluff, Schlick, Klei, Mergel, mehr oder weni
ger Feinsande und dergleichen.
Der Wassergehalt solcher Gemenge ist im allgemeinen sehr hoch,
weil die vorhandenen Feinststoffe strukturbedingt entsprechend hohe
Wassermengen binden können. Üblicherweise werden solche was
serhaltigen Gemenge unabgedeckt oder abgedeckt in Behältern gela
gert, wo sie infolge Gemengeverdichtung unter Eigengewicht teilwei
se Wasser verlieren. Das austretende Wasser verdunstet oder wird
aufgefangen und je nach Erfordernis entsorgt. Der zurückbleibende
Schlamm enthält weitgehend dieselben Bestandteile wie vor dem
Wasserverlust und wird als Restschlamm in Deponien eingelagert.
Lagerraum hierfür steht jedoch im allgemeinen nur begrenzt zur
Verfügung.
Manchmal wird zu entsorgender Schlamm vor seiner Deponierung
einer Aufbereitung unterzogen, vor allem dann, wenn er unbelasteten
Natursand enthält, der wiedergewonnen werden soll. Zurück bleibt in
diesem Fall ein Restschlamm, der oft unweltschädliche Beimengungen
in erhöhter Konzentration enthält und daher als Sondermüll entsorgt
werden muß. Abgesehen davon, daß auch hierfür entsprechender
Deponieraum vorhanden sein muß, verursacht die Sondermüllentsor
gung sehr hohe Entsorgungs- und Deponiekosten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung eines
Verfahrens zur Aufbereitung von Schlämmen in der Weise, daß die
Schlämme in jeweils wiederverwertbares, die Umwelt schonendes
Material umgewandelt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in dem Patentanspruch 1 angeführt.
Durch diese Lösung wird erreicht, daß die Schlämme, insbesondere
solche, die Schadstoffe enthalten und daher die Umwelt belasten,
nicht auf Deponien bzw. Sonderdeponien eingelagert werden müssen.
Somit entfallen Kosten für Deponieraum und auch diese hohen Ent
sorgungskosten für die vorangehende Bearbeitung der Schlämme
zwecks Deponierfähigkeit. Zugleich wird ein neuer Baustoff gewon
nen, der gegebenenfalls alle Schadstoffe des angefallenen Schlammes
dauerhaft gebunden enthält, so daß Umweltbelastungen nicht ent
stehen, und der z. B. im Straßen- und Wegebau bevorzugt eingesetzt
werden kann.
Ein bevorzugtes Material, um den zu verarbeitenden Schlamm oder
Restschlamm mit herkömmlichen Maschinen wirtschaftlich verarbeit
bar zu machen, ist sogenanntes, im Handel erhältliches Porenbeton
material, welches dem jeweiligen Schlamm in fein zerkleinerter Form
zugemischt wird. Ein Zusatzstoff, der die gewünschte Festigkeit des
letztlich entstehenden Baustoffes mitbewirkt, ist natürlicher Sand. Als
hydraulisch wirksames Bindemittel wird schließlich vorzugsweise
Zement verwendet, um die gewünschte Endfestigkeit des entstehenden
Baustoffes zu erhalten und um dabei umweltbelastende Schadstoffe
dauerhaft einzubinden. Nach dem Aufbringen des nunmehr bestim
mungsgemäß verarbeitbaren, neuen Baustoffes auf eine vorbereitete
Fläche härtet der neue Baustoff aus, wobei er nach einer Aushärte
zeit die gewünschte Endfestigkeit aufweist und danach insbesondere
mechanisch belastbar ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
Der an sich zu entsorgende Neuschlamm oder Restschlamm, welch
letzterer abgelagert oder voraufbereitet ist, weist im allgemeinen
einen Wassergehalt von wenigstens etwa 50% auf, der aber auch
einen Wert von 90% und mehr erreichen kann. Der zu entsorgende
Schlamm weist somit im allgemeinen eine breiige Konsistenz auf, mit
welcher der Schlamm nicht wirtschaftlich verarbeitbar bzw. weiter
verarbeitbar ist. Daher wird diese Konsistenz verändert, indem eine
Eindickung des Schlammes vorgenommen wird, wobei jedoch der
absolute Wassergehalt nicht reduziert wird, sondern nur der prozentu
ale, so daß für die später folgenden Abbindungsprozesse im wesentli
chen ausreichend Wasser zur Verfügung steht (Einbauwassergehalt)
mit der Folge, daß Zusatzwasser für Abbindeprozesse nicht oder nur
geringfügig erforderlich ist.
Die Trockendichte des als Ausgangsmaterial verwendeten Schlammes
liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 0,8 t/m3. Diese Trocken
dichte muß angehoben werden, weil sich herausgestellt hat, daß sonst
im fertigen Baustoffgemisch, also im resultierenden Endprodukt, die
erforderliche mechanische Festigkeit, insbesondere Druckfestigkeit,
in Verbindung mit einem hydraulischen Bindemittel nicht erreicht
wird. Neben den Festigkeitseigenschaften, die für die spätere Benut
zung des verarbeiteten neuen Baustoffes in mechanischer Hinsicht
erforderlich sind, ist es jedoch auch notwendig, daß der neue Bau
stoff umweltschädigende Beimengungen nicht herauslösbar bindet, so
daß solche Beimengungen je nach Anwendungsfall des neuen Baustof
fes nicht eluiert werden dürfen. Die schädlichen Beimengungen
müssen also durch die mörtelartige Matrix des neuen Baustoffes
dauerhaft gebunden sein.
Um die vorgenannten Bedingungen zu erfüllen, hat sich sogenanntes
Porenbetongranulat als zunächst in den Schlamm einzumischender
Feststoff als vorteilhaft herausgestellt. Dieses Granulat ist in der
Lage, Wasser aus dem Schlamm aufzusaugen und zu speichern, so
daß das entstehende Gemisch eine Konsistenz aufweist, welche es
ermöglicht, daß das Gemisch mit herkömmlichen Fördereinrichtungen
und Mischmaschinen wirtschaftlich gefördert und dosiert weiterver
arbeitet werden kann. Der absolute Wassergehalt des
Ausgangsschlammes ist dadurch nicht verlorengegangen, sondern ist
in dem entstehenden Zwischengemisch als Einbauwassergehalt für die
spätere Verarbeitung weiterhin vorhanden.
Die jeweilige Menge an einzumischendem Porenbetongranulat hängt
von der jeweiligen Konsistenz des entstehenden Zwischengemisches
ab, welche die wirtschaftliche weitere Aufbereitung des entstehenden
Gemisches im Hinblick auf den jeweiligen Einsatz des verfahrens
mäßigen Endproduktes erfordert. Die notwendige Zugabe von trocke
nem Porenbetongranulat bewirkt also unter anderem durch die we
sentliche Herabsetzung des Wassergehaltes die Weiterverarbeitbarkeit
des Schlammes. Die Korngröße des Granulates beträgt im allgemei
nen 0-3 mm, insbesondere 1-2 mm.
Weil sich der Transport des Ausgangsschlammes umständlich und
kostenaufwendig gestaltet, geht man praktischerweise so vor, daß das
Porenbetongranulat zu dem Schlammlagerort geliefert wird. Dort
wird dann das Granulat in einem vom jeweiligen Anwendungsfall des
Endgemischproduktes abhängigen Mischungsverhältnis mit dem
Schlamm vermischt. Hierbei kann so vorgegangen werden, daß die
Vermischung der beiden Komponenten mit einem üblichen Schaufella
der vorgenommen wird, indem in an sich bekannter Weise ein Ein
fügen des Granulates und mehrmaliges Umsetzen des Gemischhaufens
vorgenommen wird. Hierbei entsteht eine Mischung aus mehr oder
weniger kleinklumpiger Masse, die, im Gegensatz zum Ausgangs
schlamm, nunmehr über Förder- und Dosiereinrichtungen und Do
siertrichter in einer normalen Betonmischanlage dosierbar bzw.
weiterverarbeitbar ist.
Das so entstandene Zwischengemisch kann am selben Ort zum End
produkt weiterverarbeitet werden. Es ist aber auch möglich, dieses
Zwischenprodukt zu einer anderen Mischungsanlage zu transportieren,
die sich z. B. am Ort der Anwendung des verfahrensmäßigen End
produktes befindet.
Die Weiterverarbeitung des Zwischengemisches erfolgt z. B. in einem
Zwangsmischer, in dem das eingebrachte Zwischengemisch mit einem
Zusatzstoff zur Erzielung einer Dichteerhöhung des Schlammes und
für die Schaffung einer Grundlage für die angestrebte Druckfestigkeit
des verfahrensmäßigen Endproduktes zugegeben wird. Des weiteren
wird in den Zwangsmischer ein hydraulisch wirkendes Bindemittel
eingegeben, welches bewirkt, daß das verfahrensmäßige Endprodukt
später seine gewünschte Festigkeit nach einer Aushärtezeit annimmt.
Nach Beendigung des Mischvorganges im Zwangsmischer, z. B. nach
einer Mischzeit von etwa 1 bis 2 Minuten, steht ein verwertbarer und
umweltschonender Baustoff zur Verfügung.
Dieser so gewonnene Baustoff wird vorzugsweise sofort weiterver
arbeitet, da er noch nicht abgebunden hat. Es kann aber auch so
vorgegangen werden, daß der so gewonnene Baustoff einem Trock
nungsvorgang unterworfen wird, so daß es möglich ist, den Baustoff
in Säcken oder Behältern zu konfektionieren und ihn dann zu einem
späteren, beliebigen Zeitpunkt zu verarbeiten. Hierzu muß dann
wieder eine gewisse Wassermenge zugegeben werden, um den Ab
bindevorgang in Gang zu setzen.
Bei einer Probe wurde festgestellt, daß der Ausgangsschlamm schon
dann gut weiterverarbeitbar war, wenn sein Wassergehalt, der zu
Beginn etwa 90% betragen hat, nur auf etwa 40% abgesenkt wor
den war. Hierbei wurde ein trockenes Porenbetongranulat mit einer
Körnung von 1 bis 2 mm verwendet. Eine Vergleichsprobe zeigte
dagegen, daß der Wassergehalt im Ausgangsschlamm bis auf 15%
und weniger abgesenkt werden mußte, wenn kein Porenbetongranulat
eingemischt wurde, um einigermaßen weiterverarbeitbar zu sein. Alle
Prozentangaben sind Gewichtsprozente.
Als vorerwähnter Zusatzstoff kann natürlicher Sand, sogenannter
Füller, z. B. Kreidefüller, technischer Füller oder ein anderer, die
Dichte des Schlammes erhöhender Stoff verwendet werden. Die
jeweilige Menge, die als Zusatzstoff verwendet werden muß, hängt
ebenfalls vom jeweiligen Anwendungsfall des verfahrensmäßigen
Endproduktes ab und sollte so bemessen sein, daß sie zu einer Troc
kendichte im Schlamm von etwa 1,2 t/m3 beiträgt. Dieser Wert sollte
wenigstens erreicht werden, denn die Trockendichte des Schlammes
in seinem Ausgangszustand beträgt im allgemeinen 0,8 t/m3, und
dieser Wert gewährleistet nicht, daß die spätere gewünschte Festig
keit des verfahrensmäßigen Endproduktes erreicht wird. Im allgemei
nen ist es wünschenswert, daß Trockendichtewerte erzielt werden, die
etwa bei 1,7 t/m3 liegen. Bei speziellen Anwendungsfällen können
auch höhere Werte erforderlich sein.
Weitere Beispiele für Zusatzstoffe, die einzeln aber auch in Kom
bination miteinander verwendet werden können, sind neben Natur
sand, Kreidefüller, technischem Füller auch Recycling-Materialien,
z. B. die bei der Hausmüllverbrennung entstehende Asche mit einer
Korngröße von 0 bis 32 mm2, und industrielle Nebenprodukte mit
gleicher Körnung, z. B. Flugasche, die beispielsweise bei der Kohle
verbrennung entsteht.
Als hydraulisch wirksames Bindemittel wird vorzugsweise handels
üblicher Zement verwendet, beispielsweise der Sorte PZ 35 F. Bei
Zumischung einer vorbestimmten, vom jeweiligen Anwendungsfall
bedingten Zementmenge zu den schon mit Zuschlagstoff zur Dich
teerhöhung versehenen Gemisch aus Schlamm und Porenbetongranulat
werden beträchtliche Druckfestigkeiten des verfahrensmäßigen End
produktes erreicht, die bis zu 12 N/mm2 und höher betragen können,
wenn das fertige Endgemisch eine vorbestimmte Zeit abgebunden hat
und somit ausgehärtet ist. Bei einer erzielten Trockendichte von etwa
1,7 t/m3 konnte nach Zugabe von 310 kg Zement PZ 35 F pro m3 zu
dem mit Zuschlagstoff angereichertem Zwischengemisch eine Druck
festigkeit von etwa 5,4 bis 5,6 N/mm2 nach einer Aushärtezeit von
sieben Tagen erzielt werden. Es werden noch höhere Druckfestigkei
ten des abgebundenen Endproduktes erzielt, wenn die Aushärtezeit
entsprechend länger ist. Bei einer Aushärtezeit von 28 Tagen, wie es
eine Regel im Bauwesen vorschreibt, können die vorerwähnten hohen
Druckfestigkeiten von 12 N/mm2 und mehr erzielt werden.
Als alternatives oder zusätzliches hydraulisch wirksames Bindemittel
kann auch Kalk bzw. Kalkhydrat verwendet werden. In diesem Zu
sammenhang ist es möglich, daß die Zementmengen reduziert ange
wendet werden können, wenn zusätzlich Kalk oder Kalkhydrat zu
gemischt wird.
Schlamm oder Restschlamm kann Stoffe enthalten, die die Erhärtung
des verfahrensmäßigen Endproduktes stören können und die auch die
Raumformbeständigkeit des abgebundenen bzw. ausgehärteten Ver
fahrensendproduktes nicht gewährleisten. Zum Beispiel können sich
vor allem Säuren störend für die Aushärtung auswirken. Diese Nach
teile können unproblematisch mit Kalkhydrat ausgeschaltet werden,
das zur Neutralisierung solcher Auswirkungen zugemischt wird.
Da die Bindereaktionen bei Zugabe von Neutralisierungsmittel zeit
verzögernd ablaufen, wird zweckmäßigerweise die vorgenannte Zwi
schenmischung, die wie beschrieben aus Schlamm und Porenbeton
granulat besteht, in einer Dicke von etwa 15 bis 25 cm über eine
größere Fläche verteilt aufgebracht und mit einer bestimmten Menge
an Kalkhydrat überstreut. Anschließend wird das Kalkhydrat in das
Zwischengemisch eingearbeitet, indem das mit Kalkhydrat überstreute
und ausgebreitete Zwischengemisch mit einem entsprechenden Gerät
mischend durchgearbeitet wird. Es folgt dann eine Ruhezeit von etwa
24 Stunden. Die so entstandene Mischung wird dann wieder dosiert
in einen Zwangsmischer eingebracht, wo der Mischung wie vorste
hend beschrieben Zuschlagstoff und Bindemittel zugemischt werden,
um das verfahrensmäßige Endprodukt herzustellen.
Zur Erzielung des verfahrensmäßigen Endproduktes als neuer Bau
stoff kann auch teilweise das sogenannte Baumischverfahren angewen
det werden. Nach Herstellung des Zwischengemisches, ggf. unter
Anwendung eines Neutralisierungsvorganges mit einer zwischenge
schalteten Ruhezeit, wird das Zwischengemisch auf der vorgesehenen
Fläche, beispielsweise ein vorbereitetes Straßenbett, ausgebreitet und
mit den erforderlichen Mengen an Zusatzstoff und Bindemittel über
streut. Das gesamte ausgebrachte Material wird dann beispielsweise
mit einer Bodenfräse gut durchmischt, derart, daß die insgesamt
ausgebrachten Materialien eine homogene Masse ergeben. Abschlie
ßend wird diese homogene Masse gewalzt, um eine Vorverfestigung
und eine mehr oder weniger ebene Oberfläche zu erhalten, wenn es
sich beispielsweise um die Herstellung einer befestigten Straße oder
Weges handelt.
Ein bevorzugtes Mischungsrezept zur Verarbeitung eines zu einem
Baustoff zu verwertenden Schlammes setzt sich folgendermaßen
zusammen:
- 1. Etwa 500 bis 1500 kg nasser Schlamm bzw. Restschlamm (im Mittel 800 kg),
- 2. etwa 50 bis 800 kg trockenes Porenbetongranulat (im Mittel 150 kg),
- 3. etwa 500 bis 1500 kg Zuschlagstoff, z. B. feuchter Sand (im Mittel 700 kg) und
- 4. etwa 100 bis 500 kg hydraulisch wirksames Bindemittel, z. B. Zement (im Mittel 230 kg).
Hieraus ergibt sich ein zügig weiter zu verarbeitendes feuchtes End
gemisch von etwa 1600 bis 2000 kg oder nach Trocknung ein Troc
kengemisch von 1300 bis 1800 kg.
Es ist bekannt, daß bei Versuchen über die Eluierbarkeit von Schad
stoffen aus hydraulisch gebundenen Massen festgestellt worden ist,
daß ein Herauslösen bzw. Eluieren von Schadstoffen aus der zement
mörtelartigen Matrix des abgebundenen Endproduktes nicht oder nur
in vernachlässigbarem Umfang stattfindet. Diese Tatsache wird auch
bei dem erfindungsgemäßen Endprodukt ausgenutzt.
Endprodukte nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren eignen
sich besonders zur Verwendung auf allen vorbereiteten Flächen im
Rahmen des klassifizierten und nicht klassifizierten Straßen- und
Wegebaus, auch dann, wenn das vorgeschlagene Endprodukt mit einer
Pflastersteinüberdeckung versehen wird. Jedoch kann das Endprodukt
auch als Hinterfüllung von Bauwerken zu Isolierzwecken oder als
Auflageaufbau für Gleisbetten im Schienenwegebau angewendet wer
den.
Claims (6)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Schlamm, dadurch gekennzeich
net, daß einer Schlammenge ein trockenes, wasserspeicherndes Fest
stoffgranulat als den Wassergehalt dieser Menge herabsetzendes
Mittel zugemischt wird, um den Schlamm besser weiterverarbeitungs
fähig zu machen, und daß dem entstandenen Gemisch zumindest ein
die Dichte der Schlammenge auf mindestens 1,2 t/m3 erhöhender
Zusatzstoff und ein hydraulisch wirksames Bindemittel zur Schaffung
eines verwertbaren, umweltgefahrfreien Baustoffes mit einer Druck
festigkeit von mindestens bis zu 12 N/mm2 nach Aushärtung nach
erfolgter Verarbeitung des hergestellten Baustoffes zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Feststoffgranulat fein zerkleinertes, sogenanntes Porenbetonmaterial
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
hydraulisch wirksames Bindemittel Zement und/oder hydraulischer
Kalk bzw. Kalkhydrat verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Zusatzstoff natürlicher Sand, Kreidefüller, technischer Füller
oder andere die Dichte des Schlammes erhöhende Stoffe verwendet
wird bzw. werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Zumischen des hydraulischen Bindemittels und
eines Zusatzstoffes ein chemisch neutralisierendes Mittel zugemischt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es teilweise im sogenannten Baumischverfahren durch
geführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206900 DE4206900A1 (de) | 1992-03-05 | 1992-03-05 | Verfahren zur aufbereitung von schlamm |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206900 DE4206900A1 (de) | 1992-03-05 | 1992-03-05 | Verfahren zur aufbereitung von schlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4206900A1 true DE4206900A1 (de) | 1993-09-09 |
Family
ID=6453265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924206900 Withdrawn DE4206900A1 (de) | 1992-03-05 | 1992-03-05 | Verfahren zur aufbereitung von schlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4206900A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |