DE4112936A1 - Elektrode fuer medizinische anwendungen - Google Patents
Elektrode fuer medizinische anwendungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Elektrode der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art sowie ein Verfahren zur
Herstellung des Elektrodenkopfes.
Derartige Elektroden für medizinische Anwendungen, insbe
sondere für Stimulationszwecke, wie beispielweise Herz
schrittmacher, bestehen im allgemeinen aus einer isolier
ten, vorzugsweise wendelförmigen, Zuleitung und einem
Elektrodenkopf zur Übertragung der Stimulationsimpulse.
Der Elektrodenkopf weist dabei im aktiven Bereich eine po
röse Oberflächenschicht auf, die Teil eines elektrisch
leitenden Grundkörpers ist.
Die bekannten Elektroden haben jedoch den Nachteil, daß
sie in der Herstellung aufwendig sind. Insbesondere ist
das Aufbringen der porösen Beschichtung schwierig, da wäh
rend des Beschichtungsprozesses die Eigenschaften des
Grundkörpers beeinträchtigt werden können. Aus diesem
Grunde ist auch die Auswahl der Beschichtungsverfahren und
somit der Einfluß auf die Porösität der Beschichtung be
grenzt sowie die Variationsmöglichkeit der Prozeßführung
während des Beschichtungsvorgangs eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Elek
trode der eingangs genannten Gattung unter Beseitigung der
genannten Nachteile die Konstruktion und das Herstellungs
verfahren zu verbessern. Insbesondere sollen die Voraus
setzungen geschaffen werden, um die Auswahl der Beschich
tungsverfahren zu vergrößern und deren Parameter hinsicht
lich der Porosität der Oberfläche unabhängig vom Grundkör
per zu optimieren.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch das
versehen des Elektrodenkopfes mit einem Elektrodengrund
körper aus einem nichtleitenden Werkstoff von insbesonde
rer großer Oberflächenrauhigkeit und dessen Beschichtung
mit einem leitenden Werkstoff sich verschiedene Eigen
schaften in vorteilhafter Weise überlagern, ohne daß die
Stimulationseigenschaften beeinträchtigt werden. So ist
eine nur wenige Mikrometer dicke leitfähige Schicht geeig
net, den für die Stimulation notwendigen Strom zu führen.
Die - von der Stimulation zeitlich getrennte - Signal
aufnahme erfolgt dabei ohnehin hochohmig und damit nahezu
stromlos. Die bisherigen Beschränkungen der Prozeßparame
ter mit Rücksicht auf mögliche nachteilige Veränderungen
des Grundkörpers entfallen insbesondere bei der Verwendung
eines Keramikgrundkörpers wegen dessen großer Temperatur
beständigkeit.
Insbesondere läßt sich auch die Verbindung mit der Zulei
tung einfacher und herstellungsgünstiger gestalten. Zu
sätzlich werden durch das versehen des Grundkörpers mit
einem nichtleitenden Werkstoff die Materialkosten für die
Herstellung des Elektrodenkopfes gesenkt.
Insbesondere sind folgende vorteilhafte Weiterbildungen
günstig:
Um die Bedingungen für das Beschichtungsverfahren zusätz
lich zu verbesssern, weist der Grundkörper eine rauhe
Oberfläche auf. Dadurch wird gewährleistet, daß die
schicht- bzw. die tröpfchenweise aufzubringenden Werk
stoffteilchen auf eine bereits poröse Fläche auftreffen
und somit nacheinander durch stengeliges Wachstum die Be
schichtung bilden. Damit sind günstige Voraussetzungen ge
geben, um die Porositätseigenschaften der Oberflächenbe
schichtung noch besser zum Tragen zu bringen, so daß die
Beschichtung durch stengeliges Wachstum, insbesondere bei
TiN, aufbringbar ist. Aufgrund der Oberflächenrauheit des
Grundkörpers im Mikrobereich und den damit vorhandenen Er
hebungen und Täler wird die Schattenbildung beim Aufbrin
gen der Oberflächenbeschichtung der mikropischen, frei
fliegenden Teilchen gefördert. Dies gilt insbesondere für
das Aufbringen der Werkstoffteilchen mit Hilfe der reakti
ven Kathodenzerstäubung. Als Beschichtungsmaterialien kom
men dabei bevorzugt in Frage: Platin, Platin-Iridium Ver
bindungen, Legierungen wie MP 35 N oder Ti-Al-N, Nitride,
Oxide von beispielsweise Titan, Tantal, Eisen und Iridium.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung
weist der Grundkörper einen sich in die Zuleitungswendel
hinein erstreckenden Schaft auf. Hierbei erstreckt sich
die leitende Beschichtung ebenfalls bis in diesen Bereich
hinein. Aufgrund der schaftartigen Verlängerung des Elek
trodenkopfs wird die Montage der Elektrode dahingehend er
leichert, daß durch bloßes Hineinstecken des Schaftes in
die Zuleitungswendel zum einen der Kontakt zwischen Zulei
tungswendel und dem Elektrodenkopf einfach hergestellbar
und desweiteren der Elektrodenkopf schnell fixierbar ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, daß der Grundkörper aus ei
nem Werkstoff besteht, dessen spezifische Dichte kleiner
ist als diejenige herkömmlicher metallischer Elektroden
werkstoffe. Bevorzugt besteht der Grundkörper dabei aus
einem Keramikwerkstoff, vorzugsweise einer Aluminiumoxid-
oder Glas-Keramik. Dadurch wird gewährleistet, daß der
Elektrodenkopf zum einen ein sehr geringes Gewicht und
desweiteren die bereits erwähnte rauhe Oberfläche auf
weist. Die Aluminiumoxid-Keramik hat sich hierbei als Im
plantatmaterial schon seit langem bewährt.
In einer anderen Weiterbildung der Erfindung besteht der
Grundkörper aus einem Polymerwerkstoff, insbesondere einem
Polysulfonwerkstoff, der den Aufbau einer günstigen Lei
termatrix in der aufzubringenden Beschichtung während des
Beschichtungsverfahrens ebenfalls unterstützt.
Als günstig erweist es sich auch, daß das herznahe Ende
der Zuleitungswendel auf den Schaft aufgeschoben und sei
nerseits von einem einen Mantelkörper bildenden Fixa
tionselement umgeben ist. Dadurch ist dem aktiven Bereich
benachbart das Fixationselement angeordnet, so daß eine
exakte, dauerhafte Positionierung der Stimmulationsfläche
im Herzen ermöglicht wird. Desweiteren ist durch diese
Konstruktion das Fixationselement bei Beschädigung leicht
austauschbar.
Der Schaft weist vorzugsweise mindestens einen axialen Ab
schnitt auf, dessen Außendurchmesser den Innendurchmesser
der Zuleitungswendel übertrifft. Weiterhin schließt sich
an diesen Bereich in stufenförmigem Übergang mindestens
ein Bereich an, dessen Außendurchmesser kleiner und insbe
sondere gleich oder geringer ist als der Innendurchmesser
der Zuleitungswendel. Im montiertem Zustand, also nach dem
Überschieben der Zuleitungswendel, ist diese durch das
Ausweiten von Bereichen der Wendel sowie durch die Stufung
in axialer Richtung fixiert.
Um die Elektrode am Fixationsort möglichst präzise plazie
ren zu können weist der Schaft eine konzentrische, insbe
sondere zylindrische oder sich verjüngende Ausnehmung auf,
die an die Spitze eines Führungsdrahtes angepaßt ist. Der
Elektrodenkopf wird also durch die Spitze des Führungs
drahtes bewegt. Da diese Ausnehmung im nichtleitenden Be
reich des Kopfes vorgesehen ist, bleiben die Stimulations
fläche und der Führungsdraht elektrisch voneinander ge
trennt.
Die Zuleitungswendel und der Mantelkörper sind bereichs
weise miteinander verklebt, so daß zum einen der Mantel
körper fixiert wird, und zum anderen die durch die unter
schiedlichen Durchmesser möglicherweise entstehenden Hohl
räume zwischen der Zuleitungswendel und dem Mantelkörper
ausgefüllt werden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung bestehen
der Mantelkörper und/oder der Isoliermantel aus Silikon,
da dieser Werkstoff sich vielfach aufgrund seiner Biegsam
keit sowie seiner Körperverträglichkeit bewährt hat.
Um die eine gute Haftfestigkeit der Beschichtung auf dem
Grundkörper zu gewährleisten, wird der Grundkörper, bevor
die Beschichtung aufgebracht wird, plasmabehandelt.
Der Elektrodenkopf wird dabei in folgenden Verfahren
schritten hergestellt: Zunächst wird auf den vorgeformten
nichtleitenden Grundkörper eine leitende Schicht durch ein
Beschichtungsverfahren der Physical-Vapor-Deposition-
Technologie, der Chemical-Vapor-Deposition-Technologie,
Electron-Deposition-Technologie oder der Thermal-Spraying-
Technologie so aufgebracht, daß eine poröse Oberfläche
entsteht. In einem Verfahrensschritt werden dabei vorteil
haft sowohl der Elekrodenkopf als auch der Schaft be
schichtet. Anschließend wird die Zuleitungswendel über den
Schaft des Grundkörpers sowie dann der Mantelkörper über
die Zuleitungswendel bis zum Elektrodenkopf gezogen, so
daß der Mantelkörper und der Elektrodenkopf eng aneinander
anliegen.
Der Grundkörper wird insbesondere in einem zweistufigen
Prozeß hergestellt, wobei der Werkstoff zunächst gepreßt
und anschließend gesintert wird. Die Rauhigkeit des Grund
körpers ist in vorteilhafter Weise so gewählt, daß die Po
rosität der Beschichtung und diese Rauhigkeit einander
überlagern, so daß die Gesamtoberfläche insgesamt sehr
stark zunimmt. Dabei ist es besonders günstig, wenn die
Dicke der Beschichtung kleiner ist als die Amplituden der
Rauhigkeit des Grundkörpers. Auf diese Weise tragen beide
Oberflächenstrukturen zur Gesamtstruktur bei.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zu
sammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1a bis 1c jeweils eine Seitenansicht eines Ausfüh
rungsbeispiels eines Grundkörpers als Teil einer Herz
schrittmacherelektrode sowie
Fig. 2a bis 2c ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das entsprechend den Schritten des Herstellungsverfahrens
in verschiedenen Teilquerschnitten dargestellt ist.
In den Fig. 1a bis 1c ist in einer Seitenansicht je
weils ein Ausführungsbeispiel eines Grundkörpers 10 der
Elektrodenspitze dargestellt. Der Grundkörper 10 besteht
dabei im wesentlichen aus einem halbkugelförmigen Elektro
denkopf 11 und einem mit dem Elektrodenkopf 11 material
einheitlich verbundenen, im wesentlichen zylindrischen
Schaft 12.
Der Elektrodenkopf 11 und der Schaft 12 sind koaxial ange
ordnet und weisen einen verrundeten Übergangsbereich 13
auf. Der Schaft 12 weist dabei an seinem freien Ende eine
konzentrische Ausnehmung 14 auf, die einem Führungsdraht
15 angepaßt und dabei vorzugsweise sich in Richtung auf
das stimulierende Ende der Elektrode verjüngend ausgebil
det ist. Damit kann der Elektrodenkopf mit dem Führungs
draht sicher erfaßt und auch geführt werden. Da die ent
sprechende Ausnehmung im nichtleitenden Bereich des Elek
trodenkopfes angebracht ist, werden die elektrischen Ei
genschaften auch bei einer möglichen probeweisen Stimula
tion mit eingeführtem Führungsdraht nicht verändert, wenn
beispielsweise bei einer mehrlagigen koaxialen Leiteran
ordnung der Zuleitungswendel die innere vom Führungsdraht
kontaktierte Wendel nicht mit dem Elektrodenkopf (sondern
mit einem anderen Elektrodenteil) in leitender Verbindung
steht.
Die in den Fig. 1a bis 1c dargestellten verschiedenen
Ausführungsbeispiele der Grundkörper 10 unterscheiden sich
jeweils in der Ausbildung ihres Schaftes 12, wobei der
Schaft 12 in eine - hier nicht dargestellte - Zuleitungs
wendel 16 hineingesteckt wird: Um diese elektrisch leiten
de und üblicherweise mit einem Mantel aus Silikonkautschuk
ummantelte Zuleitungswendel 16 in axialer Richtung auf dem
Schaft 12 zu fixieren, weist dieser jeweils mindestens ei
nen axialen Abschnitt auf, dessen Außendurchmesser den In
nendurchmesser der Zuleitungswendel 16 übertrifft, so daß
die Wendel durch ihre elastische Vorspannung gehalten
wird: Gleichzeitig wird durch die durchgehend leitende Be
schichtung des Grundkörpers die elektrische Verbindung
hergestellt. Diesem Bereich schließt sich in stufenförmi
gem Übergang mindestens ein Bereich an, dessen Außendurch
messer kleiner und insbesondere gleich oder geringer ist
als der Innendurchmesser der Zuleitungswendel 16. Durch
diese einfache Befestigungsmöglichkeit der Zuleitungswen
del 16 sind nur kurze Schaftlängen erforderlich.
Bei dem in Fig. 1a dargestellten Ausführungsbeispiel er
streckt sich der Schaft 12 in einem Abschnitt 17 von sei
nem freien Ende bis in den mittleren Bereich des Grundkör
pers 10 mit konstanten, den Innendurchmesser der Zulei
tungswendel 16 übertreffenden Außendurchmesser. Daran
schließt sich ein axialer Abschnitt 18 an, dessen Außen
durchmesser kleiner ist als der Innendurchmesser der Zu
leitungswendel 16. Der Übergang der beiden zylindrischen
axialen Abschnitte 17 und 18 ist stufenförmig ausgebildet.
Es schließt sich der verrundete Bereich 13 an, wobei der
Übergang ebenfalls gestuft ausgebildet ist.
In dem weiteren in Fig. 1b dargestellten Ausführungsbei
spiel des Grundkörpers 10 weist der Schaft 12 von dem ver
rundeten Bereich 13 bis zu seinem freien Ende im wesentli
chen einen gleichbleibenden Außendurchmesser auf. Ledig
lich in drei Bereichen übersteigt der Außendurchmesser des
Schaftes 12 den Innendurchmesser der Zuleitungswendel 16.
Diese Bereiche sind in einem gleichmäßigen Abstand zuei
nander vorgesehen und als ringförmige Verdickungen 19 des
Schaftes 12 ausgebildet.
Der in Fig. 1c dargestellte Schaft 12 des Grundkörpers 10
besteht aus drei gleichförmig ausgebildeten Abschnitten
20, 21 und 22. In axialer Richtung weist dabei ein Ab
schnitt 20, 21 oder 22 jeweils zunächst einen Außendurch
messer auf, der dem Innendurchmesser der Zuleitungswendel
entspricht. Der Außendurchmesser steigt in axialer Rich
tung bis zum nächsten Abschnitt gleichmäßig an. In einem
gestuften Übergang schließt sich dann der nächste Ab
schnitt 20, 21, bzw. 22 an.
Im montierten Zustand, also nach dem Überschieben der Zu
leitungswendel 16 über den Schaft 12, ist die Zuleitungs
wendel 16 durch ihr bereichsweises Ausweiten sowie durch
die Stufung in axialer Richtung vorteilhaft fixiert.
In den Fig. 2a bis 2c ist ein weiteres Ausführungsbei
spiel der Erfindung entsprechend den nacheinander folgen
den Montageschritten im Teilquerschnitt dargestellt: Der
Grundkörper 10 entspricht dabei dem in Fig. 1a darge
stellten.
Der Grundkörper 10 besteht aus einer Aluminiumoxidkeramik
und wird in einem zweistufigen Prozeß durch Pressen und
Sintern hergestellt: Durch dieses Verfahren weist die
Oberfläche des Grundkörpers 10 im Mikrobereich Täler und
Spitzen auf, die das folgende Beschichtungsverfahren be
günstigen. Mittels der Physical-Vapor-Deposition-Tech
nologie wird dann eine poröse leitende Platin-Iridium-
Beschichtung aufgebracht, wobei sich in einem stengeligen
Wachstum die poröse Schicht 23 mit einer Dicke im Bereich
von 5 bis 10 µ bildet. Aufgrund der nichtleitenden Alu
miniumoxid-Keramik kann das Physical-Vapor-Deposition
(PVD) Verfahren ohne Einschränkung angewendet und die Pro
zeßparameter hinsichtlich der Beschichtung optimiert wer
den. Dabei wird sowohl der Elektrodenkopf 11 als auch der
Schaft 12, also der ganze Grundkörper 10, in einem
Arbeitsgang beschichtet.
Über den mit der leitenden Platin-Iridium-Schicht 23 über
zogenen Schaft 12 wird das herznahe Ende der Zuleitungs
wendel 16 bis zum verrundeten Bereich 13 geschoben: Auf
die Zuleitungswendel 16 im axialen Abschnitt 18 sowie auf
die Zuleitungswendel 16 im Bereich des freien Endes des
Schaftes 12 wird nun Klebstoff aufgebracht, wodurch ein
noch aufzubringender Mantelkörper 26 fixiert wird.
Alternativ dazu kann der Grundkörper aber auch aus einem
Polymer-Werkstoff bestehen.
Der als Fixationselement mit nach außen weisenden Blättern
25 ausgebildete Mantelkörper 26 wird über die mit Kleb
stoff versehenen Bereiche und die Zuleitungswendel bis zum
Elektrodenkopf so aufgezogen, daß der Mantelkörper 26 und
der Elektrodenkopf 11 eng aneinander anliegen: Der noch
unbedeckte Bereich der Zuleitungswendel 16 wird nun mit
einem den isolierenden Mantel bildenden Siliconschlauch 24
umgeben: Der Siliconschlauch 24 ragt hierbei bis in den
Mantelkörper 26 hinein: Auf diese Weise ist bis auf den
aktiven Bereich des Elektrodenkopfes 11 der Schaft 12 so
wie die Zuleitungswendel 16 vollständig von dem Silicon
schlauch 24 bzw. von dem Mantelkörper 26 umgeben.
Dem aktiven Bereich des Elektrodenkopfes 11 ist damit di
rekt benachbart der Mantelkörper 26 angeordnet, so daß ei
ne exakte, dauerhafte Positionierung der Stimulationsflä
che im Herzen ermöglicht ist.
Durch die Überlagerung der Oberflächenrauhigkeiten der
Elektrode, in dem nämlich der unbeschichtete Grundkörper
10 eine hohe Oberflächenrauhigkeit aufweist, die der der
Rauhigkeit oder Porosität der Beschichtung überlagert und
insbesondere die Dicke der Beschichtung kleiner als die
Amplitude der Rauhigkeit des Grundkörpers ist, wird die
elektrisch wirksame Oberfläche wesentlich heraufgesetzt,
was sich insbesondere bei der Signalaufnahme zwischen Sti
mulationsimpulsen günstig bemerkbar macht. Die Rauhigkeit
des Grundkörpers fördert aber auch bereits im Beschich
tungsverfahren das Anhaften und den - insbesondere unre
gelmäßigen - Aufbau der Beschichtung und trägt damit eben
falls zur Oberflächenvergrößerung bei.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (17)
1. Elektrode für medizinische Anwendungen, insbesondere
zur Verwendung als Herzschrittmacherelektrode, mit einer
von einem Isoliermantel umgebenen, vorzugsweise wendelför
migen, Zuleitung und einem Elektrodenkopf, der in seinem
aktiven Bereich eine poröse Oberfläche mit aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrodenkopf (11) aus einem mit einer leitenden
Beschichtung (23) überzogenen Grundkörper (10) aus einem
nichtleitendem Werkstoff besteht.
2: Elektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der unbeschichtete Grund
körper (10) eine hohe Oberflächenrauhigkeit aufweist, die
der der Rauhigkeit oder Porosität der Beschichtung überla
gert und insbesondere die Dicke der Beschichtung kleiner
als die Amplituden der Rauhigkeit des Grundkörpers ist.
3. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (10) einen sich in die Zuleitungswendel (16)
hinein erstreckenden Schaft (12) aufweist und sich die
leitende Beschichtung (23) ebenfalls bis in diesen Bereich
hinein erstreckt.
4. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (10) aus einem Werkstoff besteht, dessen spe
zifische Dichte kleiner ist als diejenige herkömmlicher
metallischer Elektrodenwerkstoffe.
5. Elektrode nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Grundkörper (10) aus
einem Keramikwerkstoff, vorzugsweise einer Aluminiumoxid-
oder Glas-Keramik, besteht.
6. Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Grund
körper (10) aus einem Polymerwerkstoff, insbesondere einem
Polysulfonwerkstoff, besteht.
7. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Be
schichtung aus einer Pt-, Pt-Ir-, MP 35 N-, oder Ti-Al-N-
Legierung besteht und mittels eines PVD-Verfahrens, insbe
sondere durch Aufdampfen oder Kathodenzerstäubung, aufge
bracht ist oder aus einem Nitrid oder Oxid von Ti, Ta, Fe
oder Ir besteht und vorzugsweise mittels reaktiver Katho
denzerstäubung erzeugt ist.
8. Elektrode nach einem der Ansprüche 3 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das herznahe
Ende der Zuleitung (16) auf den Schaft (12) aufgeschoben
und seinerseits von einem Fixationselemente tragenden Man
telkörper umgeben ist.
9. Elektrode nach einem der Ansprüche 3 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Schaft
(12) mindestens einen axialen Abschnitt (17) aufweist,
dessen Außendurchmesser den Innendurchmesser der Zulei
tungswendel übertrifft.
10. Elektrode nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich an diesen Bereich in
stufenförmigem Übergang mindestens ein Bereich (18) an
schließt, dessen Außendurchmesser kleiner ist und insbeso
nere gleich oder geringer ist als der Innendurchmesser der
Zuleitungswendel (16).
11. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaft (12) eine konzentrische, insbesondere zylindrische
und/oder sich zum herzseitigen Ende hin verjüngende, Aus
nehmung (14) aufweist, die an die Spitze eines Führungs
drahtes (15) angepaßt ist.
12. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zu
leitungswendel (16) und der Mantelkörper (26) bereichswei
se miteinander verklebt sind.
13. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Man
telkörper (26) und/oder der Isoliermantel (24) aus Silikon
besteht.
14. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (10) plasmabehandelt ist, so daß dieser eine
erhöhte Haftfestigkeit in bezug auf die Beschichtung (23)
aufweist.
15. Elektrode nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Be
schichtung eine Dicke im Bereich von 5 bis 10 µ aufweist.
16. Verfahren zur Herstellung des Elektrodenkopfes nach
Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
auf den vorgeformten nichtleitenden Grundkörper (10) wird eine leitende Schicht (23) durch ein Beschichtungsverfah ren der
der Physical-Vapor-Deposition-Technologie,
der Chemical-Vapor-Deposition-Technologie,
der Electron-Deposition-Technologie oder
der Thermal-Spraying-Technologie
so aufgebracht, daß eine poröse Oberfläche entsteht,
die wendelförmige Zuleitung wird über den Schaft (12) des Grundkörpers (10) gezogen,
der Mantelkörper (26) wird über die wendelförmige Zulei tung (16) bis zum Elektrodenkopf (11) gezogen, so daß der Mantelkörper (26) und der Elektrodenkopf (11) eng aneinan der anliegen.
auf den vorgeformten nichtleitenden Grundkörper (10) wird eine leitende Schicht (23) durch ein Beschichtungsverfah ren der
der Physical-Vapor-Deposition-Technologie,
der Chemical-Vapor-Deposition-Technologie,
der Electron-Deposition-Technologie oder
der Thermal-Spraying-Technologie
so aufgebracht, daß eine poröse Oberfläche entsteht,
die wendelförmige Zuleitung wird über den Schaft (12) des Grundkörpers (10) gezogen,
der Mantelkörper (26) wird über die wendelförmige Zulei tung (16) bis zum Elektrodenkopf (11) gezogen, so daß der Mantelkörper (26) und der Elektrodenkopf (11) eng aneinan der anliegen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Grundkörper (10) in ei
nem zweistufigen Prozeß hergestellt wird, wobei der Werk
stoff zunächst gepreßt und anschließend gesintert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914112936 DE4112936A1 (de) | 1990-04-17 | 1991-04-17 | Elektrode fuer medizinische anwendungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4012554 | 1990-04-17 | ||
DE19914112936 DE4112936A1 (de) | 1990-04-17 | 1991-04-17 | Elektrode fuer medizinische anwendungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4112936A1 true DE4112936A1 (de) | 1991-10-24 |
Family
ID=25892371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914112936 Withdrawn DE4112936A1 (de) | 1990-04-17 | 1991-04-17 | Elektrode fuer medizinische anwendungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4112936A1 (de) |
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