DE4112842A1 - Vorrichtung zum stumpfen verbinden zweier warenbahnen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum stumpfen Verbinden der Enden zweier Warenbahnen.

Im Gegensatz zum überlappenden Verbinden zweier Warenbahnen wurde das stumpfe Verbinden der Bahnenden bisher von Hand durchgeführt. Hierzu wurden das Ende der auslaufenden Warenbahn und der Anfang der nachfolgen­ den aufeinandergelegt und in diesem Bereich durchtrennt, so daß nach dem Entfernen der dabei abgeschnittenen, überstehenden Enden lückenlos auf­ einanderstoßende Endkanten erhalten wurden. Durch Überkleben der aufein­ anderstoßenden Warenbahnenden mit einem breiten Klebeband war dann die Verbindung der beiden Warenbahnen hergestellt.

Diese Verfahrensweise ist für einen produzierenden Anlagenbetrieb mit zu hohem Zeitaufwand verbunden, zumal die Warenbahnen und folglich eine damit zu versorgende Anlage solange stillgesetzt werden müssen.

Es stellte sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der das Ende einer auslaufenden Warenbahn mit dem Anfang einer nachfolgenden vollmechanisiert stumpf verbunden werden kann, ohne dabei eine mit den Warenbahnen zu versorgende Anlage stillsetzen zu müssen.

Die die Aufgabe lösende Vorrichtung umfaßt erfindungsgemäß zwei auf einem schwenkbaren Wendebalken drehbar gelagerte Abwickelstationen, eine sich anschließende Schneid- und Klebestation für die Warenbahnenden, die aus einer quer zur Warenbahn verfahrbaren Messeranordnung und einer ebenso mit dieser verfahrbaren Klebebandanordnung besteht, sowie der Schneid- und Klebestation zugeordnete, pneumatisch oder hydraulisch betätigbare Halte­ mittel für die Warenbahn und einen sich anschließenden Warenbahnspeicher.

Die Vorrichtung nach der Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels nachfolgend im einzelnen beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 die aus einer Abwickelstation, einer Schneid- und Klebestation und einem Tänzerwalzenspeicher bestehende Vorrichtung in einer Gesamt­ ansicht,

Fig. 2 die Schneid- und Klebestation im Detail, in Transportrichtung der Warenbahn gesehen.

Die Vorrichtung besteht, wie in Fig. 1 zu sehen, im wesentlichen aus drei Abschnitten:

• - Zwei Abwickelstationen 1, die auf einem schwenkbaren Wendebalken 2 drehbar gelagert sind,
• - einer Schneid- und Klebestation 3 für die zu verbindenden Enden der beiden aufeinanderfolgenden Warenbahnen W,
• - einem aus einer Tänzerwalzenanordnung 4 aufgebauten Warenbahnspeicher.

Der Wendebalken 2 ist in einem Lagerbock 5 drehbar gehalten und durch einen motorischen Antrieb schwenkbar. Der Antrieb der Warenbahnrollen 6a und 6b in den beiden Abwickelstationen 1 erfolgt durch Elektromotoren.

Ein sich anschließendes, um eine Umlenk- und Antriebswalze 7 und 8 laufen­ des Transportband 9 sorgt für einen definierten Vorschub der gerade auf­ liegenden Warenbahn W in die Schneid- und Klebestation 3. Das Transport­ band ist hierzu vorzugsweise mit Unterdruckeinrichtungen (saugendes Band) versehen (in der Zeichnung nicht dargestellt). Nach dem Wenden des Balkens 2 wird eine neue Warenbahnrolle in die Abwickelstation eingesetzt und deren Anfang auf die gerade laufende Warenbahn im Anfangsbereich des Transportbandes 9 gelegt, jedoch von dieser nicht mitgenommen. Erst bei direktem Kontakt des Bahnanfangs mit dem Transportband nach dem Auslaufen der vorhergehenden Warenbahn erfolgt eine Mitnahme.

Nach Erreichen der in Fig. 1 zu sehenden Positionen des Endes und Anfangs der zu verbindenden Warenbahnen W werden das Transportband 9 und die Abwickelstationen 1 stillgesetzt, gesteuert von einem das Warenbahnende und den Warenbahnanfang detektierenden Sensor 10, der auf eine Steuer­ einrichtung geschaltet ist. Gleichzeitig drücken pneumatisch betätigbare Niederhalter 11, 12, 13 und 14 die sich überlappenden Endabschnitte der beiden Warenbahnen gegen Stützflächen 15 und 16.

Von der gleichen Steuereinrichtung wird sodann die Schneid- und Klebe­ station 3 aktiviert, die aus zwei auf einer quer zur Warenbahn W verfahr­ baren Grundplatte 17 (Fig. 2) gehaltenen, scherenden Kreismessern 18 und aus einer auf dieser Grundplatte der Warenbahn zufahrbaren Klebebandanord­ nung 19 besteht. Die Grundplatte ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch einen Kettenbetrieb 20, bestehend aus Ketten 33, einer gemeinsamen Antriebswelle 34, einem Elektromotor 35 dafür sowie aus Umlenkketten­ rädern 36, antreibbar. Nach dem Schneidvorschub (Pfeil S) fährt die Grundplatte wieder zurück und nimmt dabei die beiden abgetrennten, überstehenden Endabschnitte der Warenbahnen mit Hilfe von Sauggreifern 21 mit. Gleichzeitig wird die Klebeverbindung der nach dem Schnitt anein­ anderstoßenden Warenbahnenden vorgenommen (Pfeil K). Hierzu fährt die Klebebandanordnung 19, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel für eine beidseitige Verklebung ausgeführt ist, gesteuert durch einen die Bahnkante detektierenden, mit der Steuereinrichtung verbundenen Sensor 22 mittels pneumatischer Arbeitszylinder 23 den zu verbindenden Warenbahnenden zu. Andruckrollen 24 übertragen dabei unter der Relativbewegung zwischen Warenbahn und Grundplatte von Vorratsrollen 25 ablaufende Klebebänder 26 auf die Warenbahn. Kurz vor Erreichen der anderen Bahnkante werden die Grundplatte, gesteuert durch den Sensor 22 und die Steuereinrichtung, kurz angehalten und pneumatische Arbeitszylinder 27 aktiviert, die Perfora­ tionsmesser 28 für die Klebebänder 26 betätigen. Danach fährt die Grund­ platte weiter. Sobald die Perforationsstelle der beiden Klebebänder die Andruckrollen 24 erreicht, wird die Klebebandanordnung 19 mittels der Arbeitszylinder 23 von der Warenbahn W wieder wegbewegt. Währenddessen gelangen die Klebebänder mit der Perforationsstelle zu Unterdruck­ haltern 29, die den neuen Klebebandanfang nach dem Abtrennen an der Perforationsstelle für den nächsten Klebevorgang bereithalten. Die Zugspannung zum Abtrennen wird durch kurzzeitiges Blockieren der Vorrats­ rollen 25 mittels Bremsvorrichtungen 30 erzeugt, die von pneumatischen Arbeitszylindern 31 betätigt werden. Nach Zurückfahren der Niederhalter 11 bis 14 kann der Transport der jetzt verbundenen Warenbahnen in eine nach­ folgende, weiterverarbeitende Anlage fortgesetzt werden. Während des Schneid- und Klebevorgangs wird die Anlage aus einem aus Tänzerwalzen 4 aufgebauten Warenbahnspeicher versorgt.

Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Arbeitszylinder 27 und 31 mit Rückholfedern 32 zu verbinden, um einen möglichst schnellen Betätigungs­ ablauf zu erreichen.

Für den Fall, daß eine einseitige Klebeverbindung ausreicht, wird eine der beiden Klebebandanordnungen 19 durch eine Stützfläche ersetzt.

Die für den vorstehend beschriebenen Arbeitsablauf vorgesehene, bereits erwähnte Steuereinrichtung ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfin­ dung, sondern ein im Fachhandelt zur Verfügung stehendes Zubehör. Eine nähere Beschreibung ist daher nicht erforderlich.

Die vorstehend beschriebene Erfindung ermöglicht neben einem kontinuier­ lichen Anlagenbetrieb das Verbinden von Warenbahnen beliebiger Breite und Stärke bei gleichbleibender, hoher Qualität, ohne Voreinstellungen vor­ nehmen zu müssen.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum stumpfen Verbinden der Enden zweier Warenbahnen, gekennzeichnet durch zwei auf einem schwenkbaren Wendebalken (2) dreh­ bar gelagerte Abwickelstationen (1), eine sich anschließende Schneid- und Klebestation (3) für die Warenbahnenden, die aus einer quer zur Warenbahn (W) verfahrbaren Messeranordnung (18) und mindestens einer ebenso mit dieser verfahrbaren Klebebandanordnung (19) besteht, sowie durch der Schneid- und Klebestation zugeordneten, pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Haltemitteln (11 bis 14) für die Warenbahn und einen sich anschließenden Warenbahnspeicher (4).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneid­ station (18) Sauggreifer (21) zum Entfernen der durch Überlappung der Warenbahnenden entstehenden, abgetrennten Endabschnitte zugeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebandanordnung (19) einer Stützfläche (15, 16) für die Waren­ bahn (W) zufahrbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebandanordnung (19) aus einer Vorratsrolle (25) für das Klebe­ band (26) und einer dieser nachgeordneten, auf die Stützfläche wirkenden Andruckrolle (24) für das Klebeband besteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für eine beidseitige Verklebung der Warenbahnenden zwei sich gegenüber­ stehende, aufeinanderzufahrbare Klebebandanordnungen (19) vorgesehen sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Vorratsrolle (25) und der Andruckrolle (24) eine Perforiereinrich­ tung (28) für das Klebeband (26) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwi­ schen den Abwickelstationen (1) und der Schneid- und Klebestation (3) ein Endlostransportband (9) für die Warenbahn (W) angeordnet ist.